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Eure Heimat ist unser Albtraum

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»Das sind die Stimmen, die wir hören müssen. Damit es in diesem Land nicht noch finsterer wird.« Margarete Stokowski

Wie fühlt es sich an, tagtäglich als „Bedrohung“ wahrgenommen zu werden? Wie viel Vertrauen besteht nach dem NSU-Skandal noch in die Sicherheitsbehörden? Was bedeutet es, sich bei jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit der Eltern rechtfertigen zu müssen? Und wie wirkt sich Rassismus auf die Sexualität aus?

Dieses Buch ist ein Manifest gegen Heimat – einem völkisch verklärten Konzept, gegen dessen Normalisierung sich 13 Autor_innen wehren. Zum einjährigen Bestehen des sogenannten „Heimatministeriums“ sammeln Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah schonungslose Perspektiven von Denker_innen, die Rassismus und Antisemitismus erfahren. In persönlichen Essays geben sie Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als »anders« markiert, kaum schützt oder wertschätzt.
 

Mit Beiträgen von Sasha Marianna Salzmann, Sharon Dodua Otoo, Max Czollek, Mithu Sanyal, Olga Grjasnowa uvm.

202 pages, Hardcover

First published February 22, 2019

421 people are currently reading
8215 people want to read

About the author

Fatma Aydemir

12 books439 followers
Fatma Bahar Aydemir (* 1986 in Karlsruhe) ist eine deutsche Journalistin und Schriftstellerin.
Fatma Aydemir wuchs in einem Vorort von Karlsruhe auf. Ihre Großeltern kamen als kurdisch-türkische Gastarbeiter nach Deutschland, als ihre Eltern Teenager waren. Sie studierte Germanistik und Amerikanistik in Frankfurt am Main. Seit 2012 lebt Aydemir in Berlin und arbeitete bis 2023 als Redakteurin bei der Tageszeitung taz, wo sie sich mit den Themen Popkultur, Literatur und der Türkei beschäftigte. Ihr 2017 erschienener Debütroman Ellbogen, der von einer Gewalteskalation in einer U-Bahn-Station handelt, spaltete die Kritik. Aydemirs 2022 erschienener zweiter Roman Dschinns lobte die Literaturkritikerin Meike Feßmann als „ein Wunderwerk an Präzision und Einfühlung.“ In der ZEIT kritisierte Iris Radisch dagegen, das Buch sei in einem „stereotypen, politaktivistischen Jargon“ geschrieben; „Literatur, auch überzeugende engagierte Literatur, die immer einen Sinn für die Form und die gesellschaftliche Dialektik hat, klingt anders“.

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Displaying 1 - 30 of 323 reviews
Profile Image for Re.
130 reviews19 followers
February 28, 2019
Sollte mindestens Pflichtlektüre an Schulen werden- so wichtige wertvolle Beiträge!
Profile Image for Elena.
1,030 reviews408 followers
January 3, 2021
"»Heimat« hat in Deutschland nie einen realen Ort, sondern schon immer die Sehnsucht nach einem bestimmten Ideal beschrieben: einer homogenen, christlichen weißen Gesellschaft, in der Männer das Sagen haben, Frauen sich vor allem ums Kinder kriegen kümmern und andere Lebensrealitäten schlicht nicht vorkommen." - "Eure Heimat ist unser Albtraum", S. 9

In "Eure Heimat ist unser Albtraum" versammeln die Herausgeber*innen Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah Essays von 14 Autor*innen, die in Deutschland als "die Anderen" stigmatisiert werden und als Nicht-Deutsche gelesen werden. Sei das nun dem angeblich nicht-deutschen Aussehen, einem fremd klingenden Namen oder der Non-Binarität geschuldet - jeder Essay setzt sich auf eigene Weise mit Themen wie Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung auseinander.

Ich kann hier keinen Essay benennen, der mir besser als ein anderer gefallen hätte, denn sie waren alle herausragend. Ich habe verschiedene Zugänge zu Themen gefunden, mit denen sich jede*r auseinander setzen sollte. Es wird der Begriff "Heimat" besprochen, über dessen negative Konnotation sich scheinbar nicht mal die Regierung wirklich bewusst ist (oder doch?). Es geht darum, wie und ob Menschen mit Migrationshintergrund, selbst wenn sie schon in dritter Generation in Deutschland leben, Vertrauen in ein System haben können, das sie nicht schützt und sie von Opfern zu Tätern macht, gerade auch im Hinblick auf die NSU-Skandal oder einen "Heimatminister", für den der Islam nicht zu Deutschland gehört. Es geht aber auch darum, wie wohltuend es sein kann, wenn sich Menschen zusammentun und gemeinsam aktivistisch tätig werden.

"Ich glaube nicht an Heimat. Ich glaube an Heimaten. Das können besondere Orte sein, denen wir uns ewig verbunden fühlen, egal, wie weit wir weg sind, und egal, wie lange wir schon nicht mehr dort waren. Doch meistens sind es Menschen, die uns vertraut sind und denen wir vertrauen. Zu Hause ist, wo ihr seid." - "Eure Heimat ist unser Albtraum", S. 194

Mir fällt es immer sehr schwer, Bücher, die mir besonders wichtig sind und bei denen ich möchte, dass wirklich jede*r sie liest, zu bewerben. Deshalb nochmal mein Apell: das Buch ist ein Must-Read. Es hält uns den Spiegel vor, erinnert uns an unsere Privilegien und gibt viele Denkanstöße zu Themen, die hier absolut nicht richtig laufen. Daher: Bitte lesen! Alle!
Profile Image for Regina.
952 reviews39 followers
April 3, 2019
Extrem lesenswert und ein Buch, dass eigentlich eine perfekte Lektüre für die Schule wäre. Die enthaltenen Essays sind kurz, aber sehr aussagekräftig. Sie hinterfragen die deutschen Geisteshaltungen in Bezug auf Migration und decken den Alltagsrassismus auf, den man so gerne verneinen möchte. Eine Aufforderung zu Mitgefühl und Selbstreflexion, der sich alle, die sich für tolerant halten, stellen müssen. Besonders herausragend fand ich das angesprochene breite Spektrum an Themen, sei es z.B. Vertrauensverlust in Staat und Behörden, weibliche Sexualität, oder das Kraftschöpfen durch Aktionismus in einer Gruppe.
Profile Image for Chimamanda.
92 reviews
January 17, 2021
Schwierig zu bewerten: viele sehr gute, kluge und direkte Beiträge. Manche machen mir Lust mehr von diesen Autor_innen zu lesen. Ein paar Beiträge waren mir zu pseudo-journalistisch geschrieben. Insgesamt hat mir die Auswahl der Texte sehr gut gefallen. Allerdings fand ich die Übergänge zwischen den Beiträgen teilweise abrupt. Vielleicht war das auch so gewollt, mich hat es etwas irritiert.
Profile Image for Jörg Schumacher.
211 reviews4 followers
January 12, 2021
Ein wichtiges, aber auch ein schwieriges Buch. Ein Buch, das mich ein wenig ratlos zurücklässt, weil ich an vielen Stellen die Autor*innen zwar verstehe und ihre Wut nachempfinden kann, mich aber frage, wie die Abgründe in unsere Gesellschaft überwunden werden können, wenn auf beiden Seiten das "Wir" und die "Anderen" uns alle in Schubladen sperrt und Kommunikation sich auf den Austausch von Stereotypen verengt.
Es beginnt schon mit dem Blurb auf dem Buchrücken: "Endlich schreiben die Anderen", als wenn es nicht schon lange immer wieder möglich gewesen wäre, die Stimmen der "Anderen" zu hören, der Schreiber dieses Blurbs hat offenbar nicht hingehört. Und "Ein kluges und deutliches Buch zur rechten Zeit.", läßt mich mit der Frage zurück, ob dieses Stimmen nicht viel zu spät gehört werden. Wenn sie denn gehört werden. Und das erscheint mir immer schwerer, je mehr sich die Fronten verhärten. Zu Recht verwehren sich die Autor*innen dagegen immer als Vertreter*innen einer von außen gesetzten Gruppenzuschreibung gesehen zu werden, aber Blick auf die Gesellschaft, von der der Rassismus ausgeht, ist ebenfalls eine Gruppenzuordnung, in der die Einzelnen auch nur als Vertreter der "Bio-Deutschen", "Kartoffeln" oder der "Dominanzkultur" gesehen werden. Ich verstehe, dass das Aneignen von Worten als Selbstermächtigung notwendig ist, um die geselllschaftlich verordnete Sprachlosigkeit zu überwinden, aber ich empfinde die Sprachentwicklung in einigen der Beiträge so, als ob wir uns in einer verbalen Rüstungsspirale verschlungen haben.
Im Multidimensionalen Machtgefüge unsere Gesellschaft gehören die Autor*innen, unbenommen ihrer individuellen und kollektiven Diskriminationserfahrungen, auch Eliten an, und nutzen in meinen Augen ihre Sprachbeherrschung und die von ihren Publikationsmöglichkeiten verliehene Deutungshoheit, um einen Disput zu gewinnen, wo ich mir wünschen würde einen Dialog zu beginnen und einen - wie vorläufig auch immer - Konsens anzustreben. Mit jeder Zuschreibung des Rassismus als "deutsches" Problem triggern die Autor*innen eine Abwehrhaltung bei vielen Deutschen, die in drei Nachkriegsgenerationen dazu konditioniert sind jeden Rassismusverdacht zurückzuweisen. Diese Abwehr wird dann wieder als Beleg für den mangelnden Willen der "Dominanzkultur" genommen, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen.
Mit dieser Frontstellung der Diskriminierten gegen die Diskriminierenden tappen wir in die Falle, die Ibram X. Kendi so deutlich aufzeigt, dass die bösen Zwillinge Rassismus und Kapitalismus es immer wieder schaffen, dass wir gegeneinder kämpfen, statt uns gemeinsam gegen die Profiteure der gesellschaftlichen Missstände zu stellen.
Das Buch endet mit einem mutmachenden Beitrag und ich empfehle es jeder_m, die_der bereit ist sich beunruhigen zu lassen, denn diese Unruhe kann zum Impuls werden sich wieder gegen die Verhältnisse aufzulehen.
Profile Image for Kathrin Passig.
Author 51 books474 followers
July 19, 2023
Wie bei jedem Sammelband sind manche Texte sehr gut und andere vielleicht eher drin, weil man halt jemand um einen Beitrag gebeten hat und den jetzt auch reinnehmen muss. Der vierte Stern ist vor allem für den Titel, der schon die Hälfte der Arbeit des ganzen Buchs macht.
Profile Image for Leah.
527 reviews70 followers
July 11, 2021
Super lesenswert, weil alle Texte von tollen, schreibenden Persönlichkeiten verfasst wurden. Gerade auch als Einstieg in die Thematik geeignet.

Bitte das Essay "Liebe" zur Pflichtlektüre für Lehrer*innen machen. Cheers und darauf, dass ich nie einem marginalisierten Kind beibringe, die Gefühle der weißen zu schützen!
712 reviews12 followers
November 5, 2024
Der erste Text des Sammelbandes hat mich aufgrund der offensichtlichen Realitätsverweigerung sprachlos zurückgelassen.

Es kann doch nicht Salzmanns Ernst sein aufgrund von anekdotischer Evidenz einer einzelnen Situation den übergeneralisierten und grundfalschen Schluss als angebliche Wahrheit zu präsentieren, dass Menschen, die unter Marginalisierung leiden, sich im Ernstfall blind auf die Unterstützung von anderen Menschen verlassen können, die ebenfalls unter Marginalisierung leiden, weil diese automatisch und immer Empathie mit jenen hätten. Salzmann ignoriert bei der pathetischen Glorifizierung einer Gegengemeinschaft aller Marginalisierten völlig, dass unter Marginalisierung leidende Menschen oft genug unter Gewalt von anderen unter Marginalisierung leidenden Menschen leiden müssen. So gibt es auch in Deutschland offensichtlich Gewalt von (selbst unter Rassismus leidenden) Islamisten gegen homosexuelle Menschen. Und spätestens der 7. Oktober und seine Folgen hat in schrecklicher Weise gezeigt, dass jüdische Menschen ganz besonders von islamistischer Gewalt - also von der Gewalt von anderweitig unter Diskriminierung leidenden Menschen - bedroht sind. Logischerweise macht leiden müssen einen nicht automatisch zum besseren und für seine Mitmenschen ungefährlicheren Menschen und es ist realitätsverweigernd und gefährlich das Gegenteil zu behaupten.

Dass Salzmann in diesem Text islamistische Gewalt verschweigt und runterspielt, ist im Hinblick auf eine Stelle in ihrem Text besonders absurd: Salzmann trifft die Aussage, dass unter rassistischer Gewalt leidende Menschen weniger unter den rechtsextremen Tätern selbst leiden würden (denn von ihnen würden sie ja erwarten können, dass sie hasserfüllt seien) sondern nachhaltiger unter der Mehrheitsgesellschaft, die wegguckt und die rassistische Gewalt relativiert, herrunterspielt oder sogar verschweigt und die Opfer im Stich lässt, was besonders traumatisierend sei.

Es kann doch nicht sein, dass weder Salzmann noch den Lektor:innen des Buches auffällt, dass der Text (und mit im auch große Teile der Linken) genau das gleiche macht, was der Text mit drastischen Worten am Verhalten der Mehrheitsgesellschaft beklagt. Große Teile der Linken gucken bei antisemitischer und homophober Gewalt von Islamisten weg, relativieren oder verschweigen diese, fordern Verständnis für die Gewalttaten ein und sie lassen die Opfer im Stich.

Zumindest in diesem Text tut Salzmann dies auch. Sie klagt die homophobe Mehrheitsgesellschaft an, macht auf der anderen Seite islamistische homophobe Gewalttaten unsichtbar, indem diese ausschließlich als rassistische Phantasien von „homonationalistischen“ Politiker:innen porträtiert werden.

(Es ist übrigens schockierend, dass Salzmann sich positiv auf die homophobe und welterklärungsantisemitische Konzeption des Homonationalismus von Jasbir Puar bezieht. Jasbir Puar impliziert entgegen aller Realität in ihren Büchern, dass Frauenrechte und Homosexuellenrechte nichts sind, was von Generationen von Aktivist:innen erkämpft worden sind, sondern dass die Verbesserung der Lebensrealität von Frauen und Homosexuellen im globalen Norden Teil eines Weltverschwörungsplans einer übermächtigen zionistischen Weltelite ist, dessen Ziel es im Endeffekt ist als rückständig diffamierte Muslime möglichst grausam zu töten. Puar, die übrigens eine gruselige Faszination für Selbstmordanschläge hat, impliziert an mehreren Stellen ihrer Bücher, dass es besser wäre, wenn es Frauen und homosexuellen Menschen im globalen Norden immer noch so schlecht gehen würde, wie vor hundert Jahren, und dass es besser wäre, wenn Frauen und homosexuelle Menschen in muslimisch domierten Ländern nicht für ihre Rechte kämpfen würden, da dies beides zu antimuslimischen Rassismus führen würde, den es um jeden (!) Preis zu verhindern gelte. Es ist entsetztend, dass sich in einem links-gemeinten Sammelband unkritisch und positiv auf so eine Denkerin bezogen wird.)

Das Buch geht (zumindest in Teilen) besser weiter, jedoch ist es mir ein Rätsel wie ein solcher Text durch den Kuratierungsprozess gekommen ist und wie er dann auch noch zum Eröffnungstext des Buches erwählt werden konnte.

2,5
Profile Image for Leo.
127 reviews7 followers
September 26, 2024
2,5
Der Text von Sasha Marianna Salzmann ist mit explizit affirmativem Puar-Bezug stellenweise katastrophal und wirklich peinlich. Fatma Aydemirs latenter Arbeitfetisch befremdet mich und schmälert die Wirkung ihres insgesamt wichtigen Essays. Ansonsten sind neben ein paar schlechten (Reyhan Sahin, Enrico Ippolito) einige solide (Vina Yun, Margarete Stokowski, Simone Dede Ayivi; letzterer erscheint allerdings etwas belanglos) bis gute Texte dabei - insbesondere Deniz Utlu zum angesichts des NSU-Komplexes berechtigten Misstrauen migrantischer Menschen dem deutschen Staat gegenüber sowie Mithu Sanyals Abhandlung über den Heimatbegriff. Der zwischen Larmoyanz und demonstrativer Selbstkasteiung schwankende Ton einiger Autorinnen und Autoren ging mir ziemlich auf die Nerven. Ich hätte mir einen sorgfältigeren Kuratierungsprozess gewünscht und einfach die Hälfte der Beiträge gestrichen, dann wäre wohl ein gutes Buch entstanden.
Profile Image for Annika.
58 reviews
December 13, 2023
insgesamt super wichtig zu lesen wenn man was über strukturellen Rassismus in Deutschland lernen will, und das aus vielen verschiedenen Perspektiven.
Profile Image for Sickoklaas.
14 reviews
August 12, 2022
Das Buch ist wirklich super. Ich fand die Kapitel immer genau perfekt für mein leseverhalten, einige kurz, andere dafür ein wenig länger. Meiner Meinung nach könnte man das Buch super in der Schule lesen. 9/10/11 klasse Schüler sollten dafür bereit sein und könnten viel davon lernen. Vor allem Kapitel 2, ich glaube es heißt Liebe, in dem die Autorin einen Text schreibt indem ihr 19 jähriger Sohn Tyrell von seinen Rassismus Erfahrungen beschreibt und die Analogie über sein Wissen über Rassismus war fantastisch. Ich glaube er sagte etwas wie: „wenn ein kleines Kind sich nicht die Schuhe zubinden kann schreie ich es auch nicht an deswegen sondern binde dessen Schuhe, von nun an stelle ich mir beim diskutieren weiße Menschen vor wie dieses kleine Kind.“ mich hat dieser Vergleich sehr zum Lachen gebracht aber ich fand ihn auch echt spannend
Weitere Anmerkung, auch dieses Buch zeigt mir das ich natürlich auch rassistische Gedanken habe. Zu denken man hätte diese nicht ist wahrscheinlich utopisch aber gilt es anzustreben. Ist zwar für mich keine neue Erkenntnis aber vielleicht für andere: bei solchen Gedanken kann man sich erwischen, man muss sie danach aber als rassistisch markieren für sich und einordnen woher diese Denkmuster kommen.
Okay jetzt hab ich viel dazu geschrieben. Falls wirklich jemand bis hier liesst. Danke das dich meine Gedanken zu diesem Thema so interessieren. Tschüss
Profile Image for ➸ Gwen de Sade.
1,226 reviews112 followers
February 14, 2022
14 Autor_innen geben in persönlichen Essays Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als “anders” markiert, kaum schützt oder wertschätzt.


Alle Essays waren wundervoll, die Autor_innen waren wirklich hervorragend gewählt. Nichts bliebt ungesagt und es sind viele Dinge dabei über die man privilegiert wie man ist, noch nie nachgedacht hat.

Kann ich wirklich allen empfehlen!

Profile Image for Magdalena Kraus.
21 reviews33 followers
May 24, 2021
14 lehrreiche und bedeutende Essays von 14 brillanten Autor:innen zeigen Deutschland aus einer Perspektive, wie ich es vorher noch nicht kannte. Must read!!
Profile Image for laleliest.
430 reviews66 followers
June 6, 2023
„»Heimat« hat in Deutschland nie einen realen Ort, sondern schon immer die Sehnsucht nach einem bestimmten Ideal beschrieben: einer homogenen, christlichen weißen Gesellschaft, in der Männer das Sagen haben, Frauen sich vor allem ums Kinderkriegen kümmern und andere Lebensrealitäten schlicht nicht vorkommen.“ [Aydemir & Yaghoobifarah, 2020, S. 9]

Nachdem das Innenministerium 2018 in Heimatmuseum umbenannt wurde und an der Spitze ein Politiker stand, der den Islam als eine Bedrohung ansieht und als keinen Teil von Deutschland bezeichnet, sahen sich Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah in der Position, zu handeln. Was heißt eigentlich Heimat? Und wer macht sie? In vierzehn Essays nähern sich unterschiedliche Autor*innen ihrem Gefühl zur Heimat, ihren Gedanken zum Leben als marginalisierte Person in einem Umfeld, das dir dauerhaft zurückmeldet, hier nicht hin zu gehören. Die Essays haben kurze, aussagekräftige Titel wie „Arbeit“, „Sprache“ und „Privilegien“ und sind alle für sich extrem wichtig, besonders für nicht-Betroffene. In meinen Augen sollte jede*r dieses Buch einmal gelesen haben und vor allem auch zuhören und verinnerlichen. Vielen Dank an die Autor*innen, dass ihr nicht müde werdet, eure Stimmen zu erheben. Absolute Leseempfehlung 💜
51 reviews58 followers
May 28, 2019
Absolute Pflichtlektüre! Sollte auch in jeder Schule gelesen werden. Marginalisierte kommen zu Wort und erklären das, was für jede*n selbstverständlich sein sollte. Leider ist es das nicht. Heimat ist schmerzhaft, wenn sie überall angepriesen wird, man sie aber nirgends finden darf.
Profile Image for Lea.
1,109 reviews296 followers
April 7, 2025
Dass das Buch fünf Jahre alt ist, merkt man ihm an. In Zeiten des AFD-Hochs wirken die Beiträge und die Art, wie Themen besprochen wurden, sehr realitätsfern. Das kann man einem damals aktuellen Buch natürlich nicht vorwerfen. Stattdessen also: die meisten Beiträge waren ziemlich nichtssagend, schlecht strukturiert, und eher typ "wütend aus dem Nähkästchen erzählen". Das darf man natürlich, aber ich muss es nicht interessant oder inspirierend finden.

Ich bin mir nicht ganz sicher, an wen sich dieses Buch richtet, denn es ist defintiv zu wenig tiefgründig, wenn man sich schon mal irgendwie mit den Theman Diskrimierung oder verschiedenen Kulturen in Deutschland beschäftigt hat (oder auch... einfach nicht erst seit gestern irgendwie links ist?). Gleichzeitig arbeitet das Buch fast nirgends argumentativ, versucht also niemanden zu überzeugen, der nicht eh abgeholt ist. Mich lässt das Buch über große Strecken einfach kalt/es hat mich oft gelangweilt. 2-3 bessere Essays reißen das Ruder da nicht um. Aber die anderen sind nicht mal schlecht, einfach nur irgendwie etwas blah. Typ deutsches Kulturressort.

Das letzte Essay fiel vom Ton sehr raus, denn es hatte einen leichten positiven Ton, einen kämpferischen und mutmachenden. Irgendwie ja sehr passend: Gibt es was Deutscheres, als sich zu beschweren, ohne Ideen, wie es besser laufen könnte?
Profile Image for Amy.
211 reviews3 followers
October 5, 2025
4.25/5

Die Essays waren leicht zu lesen und haben mir alle gut gefallen. Am meisten mochte ich die Texte "Zuhause", "Sex", und "Zusammen".
Profile Image for Theresa Ebert.
59 reviews
June 30, 2025
Sehr sehr inhaltvolles und unbequemes Buch mit stilistisch sehr unterschiedlichen Essays, die Leser:innen zwingen, ihre eigenen Positionen zu hinterfragen!

10/10 would recommend, das Cover in sämtlichen öffentlichen Räumen in Deutschland zu präsentieren und verdutzte Blicke zu kassieren
Profile Image for Anna.
763 reviews48 followers
September 13, 2019
Inhalt
In diesem Buch kommen 14 deutschsprachige Autor*innen zu Wort, die verdeutlichen wollen, wie es sich anfühlt, tagtäglich als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Wie es ist, wenn man sich nach jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit rechtfertigen zu müssen. Sie wollen klarstellen, wieso der Begriff „Heimat“ für Deutschland der Falsche ist und ob es überhaupt noch möglich ist Vertrauen in die Behörden zu haben. In persönlichen Essays wird Einblick gegeben in einen Alltag, der dem vermeintlich so aufgeklärte Deutschland den Spiegel vorhält und zeigt, dass unzählige Menschen als „anders“ abgestempelt, kaum geschützt und nicht wertgeschätzt werden.


Ich habe Anfang des Jahres auf Instagram das erste Mal von diesem Buch erfahren und es mir dann direkt gekauft. Es war mir sofort klar, dass ich diese Essays lesen möchte. Ich bin eine weiße cis hetero Frau und habe mit Rassismus nur eines am Hut: ich reproduziere ihn gedankenlos. Damit muss nun endlich Schluss sein und durch dieses Buch wird mir ein Spiegel vorgehalten. Welche Fragen, welche Haltungen, welche Aussagen sind rassistisch. Was muss ich verändern, um diesem Alltagsrassismus die Stirn zu bieten und wie kann ich besser darauf achten, diese Rassismen nicht weiter zu reproduzieren? Ich finde dieses Buch kann mich zu einem besseren Menschen machen. Es ist noch ein weiter Weg aber immerhin ein Anfang.

„Vertrauen heißt, dass ich mir sicher sein kann, dass es den falschen Ort und die falsche Zeit für mich nicht gibt.“ (S. 42)

Es fällt mir sehr schwer diese Rezension zu schreiben, weil ich nicht so wirklich weiß wie ich in Worte fassen soll, was in mir ausgelöst wurde, als ich diese Essays gelesen habe. Das, was ich oben bereits gesagt habe, ist mit jedem Essay deutlich geworden: mir wurde ein Spiegel vorgehalten. Ich habe gesehen, auf wie vielen Ebenen ich mich falsch verhalten habe und noch immer falsch verhalte. Aber ich habe durch dieses Buch auch gesehen, dass ich etwas verändern kann. Dass ich dazulernen kann, indem ich zuhöre, mich selbst zurücknehme und auf die Achte, die vermeintlich „anders“ sind, obwohl sie genauso zu Deutschland gehören wie ich weiße Kartoffel, die einen so deutschen Namen hat, dass es fast schon weh tut.
Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass sich einige der Autor*innen als Kind gewünscht haben, weiß zu sein. Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass einigen der Autor*innen ihre Qualifikation und Kompetenz abgesprochen wird und ein „Ausländerbonus“ vorgeschoben wird. Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass niemand der Autor*innen wirklich Vertrauen in das eigene Land hat, denn viel zu viel ist schief gelaufen. Mein eigenes Vertrauen in dieses Land ist erschüttert. War es schon vor dem Lesen, denn der Rechtsruck macht mir große Angst und Sorge und doch haben diese Essays mir die Dringlichkeit, mit dem wir alle gegen die Afd kämpfen müssen, nur noch einmal mit aller Kraft verdeutlicht.
Ich möchte „Teil einer Gesellschaft sein, in der jedes Individuum ob Schwarz und / oder jüdisch und / oder muslimisch und / oder Frau und / oder queer und / oder nicht binär und / oder arm und / oder mit Behinderung gleichberechtigt sind“ (S. 10). Ich will aufstehen und für die Rechte und Sicherheiten aller Minderheiten kämpfen. Und dieses Buch hat mir klar gemacht, wie wichtig und dringend es ist.

„Migration verändert Deutschland. Das ist unbestreitbar. Aber ist das etwas Schlechtes? (…) Migration schärft den Blick auf die eigenen Werte und stellt die Frage danach, welche davon noch immer sinnvoll sind.“ (S. 120-121)

Dieses Zitat finde ich eines der Wichtigsten im gesamten Buch. Vielfalt ist nichts schlechtes. Vielfalt ist ein Gewinn. Vielfalt lässt etwas wachsen, größer werden und Vielfalt lässt uns voneinander lernen. Durch Migration können wir, wie im Zitat gesagt, die eigenen Werte prüfen und erkennen, was davon noch Bestand haben sollte und was veraltet ist. Wir alle müssen immer und immer wieder unsere Privilegien überprüfen, überdenken und wenn wir erkannt haben, was das Problem ist, können wir daran arbeiten und unsere Denkweise verändern. Dabei hilft uns die Vielfalt und durch ein solches Buch können wir das erkennen. Nichts ist so wunderschön wie Vielfalt.

Fazit
Ich kann euch nur ans Herz legen dieses Buch zu lesen, wenn ihr bereit seid in einen sehr unangenehmen Spiegel zu blicken. Doch dieser Spiegel schadet euch nicht, sondern hilft euch etwas zu erkennen. Zu erkennen welche Privilegien ihr genießt und wie ihr diese erkennen und zurücknehmen könnt. Dieses Buch ist ein Angriff, ja. Aber nicht gegen Menschen, sondern gegen meine Privilegien. Wenn ich es schaffe, diese Privilegien hinunterzuschlucken, andere Perspektiven einzunehmen und versuche Schritt für Schritt meine Rassismen abzubauen, dann kann ich (und jeder andere auch) es schaffen, dieses Land zu einem zu Hause für jeden zu machen.

„Ich glaube nicht an Heimat. Ich glaube an Heimaten.“ (S. 194)
Profile Image for Lara.
57 reviews3 followers
November 12, 2024
Unbedingt lesen! Wichtiges und brutal ehrliches Buch über Diskriminierung und Rassismus jeglicher Art.
Profile Image for Miss Bookiverse.
2,234 reviews87 followers
September 16, 2019
Ich kann es nicht besser sagen als die Autor.innen dieser Sammlung es selbst tun. Deshalb hier nur eine knappe Leseempfehlung. Die Essays bieten sowohl bei den Hintergründen der Autor.innen als auch den angesprochenen Themen (jeder Essay beschäftigt sich mit einem Schlagwort wie z.B. Sprache, Essen, Blicke oder Gegenwartsbewältigung) eine vielfältige Mischung. Sie haben mich wütend gemacht auf die Gesellschaft, in der ich lebe, auf die Politik, die betrieben und von so vielen (inklusive mir selbst) akzeptiert wird und mich einmal mehr daran erinnert, mir meines Privilegs bewusst zu sein und damit zu helfen, wo ich nur kann. Die Abfolge der Texte ist hervorragend komponiert, mit einer stimmigen Balance zwischen persönlichen Erfahrungen und theoretischer Argumentation, abschließend gekrönt von Simone Dede Ayivis Mut-machendem Zusammen:
Es gibt immer etwas zu tun. Das überfordert. Doch es gibt eben auch immer Menschen, mit denen man es zusammen tun kann. Und das gibt Kraft!
Profile Image for prostderpoesie.
214 reviews10 followers
July 10, 2023
hands down die wichtigste essaykollektion des 21. jahrhunderts. die essays geben anlass, meine privilegen als weiße cis-frau zu reflektieren, führen wichtige begriffe wie tokenismus ein, vertiefen michel foucaults heterotopos-theorie, erläutern die schwierigkeiten des (nationalsozialistisch geprägten!) heimatministeriums, und, und, und. fatma aydemir und hengameh yaghoobifarah lassen marginalisierte ihre stimme nutzen zu themen wie rassismus, sexismus, sprache und mehr. in so vielen essays habe ich mich gesehen gefühlt, gelernt und kluge gedanken markiert. sollte absolute pflichtlektüre in der schule sein!
174 reviews6 followers
November 7, 2022
14 sehr lesenswerte Essays, die sich wundervoll zu einem ganzen Buch zusammenfügen. Finde es sehr gelungen, dass die Autor*innen alle ihren eigenen Stil und Fokus beibehalten und die Essays trotzdem so gut als Ganzes funktionieren. Ich lese immer sehr gerne solche Bücher aus Deutschland und natürlich kann man vieles davon auch auf die Schweiz anwenden, aber ich würde mir trotzdem wünschen, dass es so was auch mal aus der Schweiz gibt, könnten wir auf jeden Fall auch brauchen.
Profile Image for Natalie Pampelmuse.
96 reviews2 followers
December 28, 2021
Eine sehr wichtige und lehrreiche Lektüre.

Habe das Buch in knapp zwei Tagen zu Ende gelesen. Jeder Essay hat etwas besonderes an sich, wobei mir manche mehr gefallen haben, als andere.

Denke, dass dieses kleine Teil jeder mal gelesen haben sollte, um sich einen Überblick zum Thema zu verschaffen.
Profile Image for Zara Rahman.
197 reviews91 followers
January 4, 2020
Ich bewerbe mich im Moment für die deutsche Staatsbürgerschaft, und dieses Buch fühlt sich als viel besser Vorbereitung, als der Einbürgerungstest, den ich machen musste. Ich wünsche mir nur, dass mehr weiße Deutsche es lesen würden. Sehr empfehlenswert!
11 reviews1 follower
June 2, 2021
Genialer Essayband, der entlang der "Heimat"-Debatte den Kern der Dinge erfasst, die in Deutschland schieflaufen. Super wertvolle Beiträge, die ich allen Menschen empfehlen würde, die sich, wie ich, immer wieder mit der eigenen Positionalität in der Welt auseinandersetzen wollen.
Displaying 1 - 30 of 323 reviews

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