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Was uns erinnern lässt

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1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Schon lange findet kein Wanderer mehr den Weg dorthin. Ohne Passierschein darf niemand das Waldstück betreten, irgendwann fahren weder Postauto noch Krankenwagen mehr dort hinauf. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen.

2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh. Dieser besondere Ort lässt sie nicht los, sie spürt Christine auf, um mehr zu erfahren. Die Begegnung verändert beide Frauen: Während die eine lernt, Erinnerungen anzunehmen, findet die andere Trost im Loslassen.

416 pages, Hardcover

First published March 1, 2019

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About the author

Kati Naumann

49 books1 follower

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Community Reviews

5 stars
59 (22%)
4 stars
106 (39%)
3 stars
82 (30%)
2 stars
18 (6%)
1 star
2 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 47 reviews
Profile Image for Marco.
627 reviews32 followers
January 21, 2023
Geen meesterwerk. Knullig en soms zelfs wat irriterend beschreven en geschreven familieroman over een vergeten stukje geschiedenis: het leven in het Sperrgebiet van de DDR met de Bondsrepubliek Duitsland. Een stukje niemandsland waaruit uiteindelijk iedereen die er woont dient te vertrekken. De wijze waarop dat gebeurt is karakteristiek voor een dictatuur, opent je ogen en breekt je hart. In die stukjes werkt de schrijfstijl juist goed. Verder zit er weinig vaart in het boek, waardoor het lastig is om door te lezen. Ik pakte het boek niet graag op. De oogstrelende omslag met de hop wat langer op tafel zien liggen is ook geen straf.
Profile Image for Anna Catharina.
626 reviews62 followers
October 17, 2020
Tolles Buch, die Repressalien gegen die Einwohner im sogenannten "Sperrbezirk" und die Vertreibung der Bevölkerung sowie systematische Ausgrenzung und Einschüchterung der Betroffenen ist sehr realitätsnah dargestellt. Wer sich nicht (wie ich es beruflich tue) durch geschichtswissenschaftliche Abhandlungen und Augenzeugenberichte zur Vertreibung in der DDR lesen möchte, sondern eine belletristische Aufarbeitung wünscht, findet in dieser Familiengeschichte eine sehr schnell und gut lesbare Alternative. Allein die Gegenwartsebene war am Ende etwas zu kitschig, aber ich denke, die Autorin wollte einfach ein positives, versöhnliches und aufmunterndes Ende finden.
Profile Image for Tinstamp.
1,096 reviews
March 11, 2019
Die für mich noch unbekannte Autorin Kati Naumann hat einen Roman geschrieben, der mich tagelang sehr beschäftigt hat. Er erzählt die Geschichte einer Familie im deutsch-deutschen Grenzgebiet. Ein Leben zwischen Stacheldrahtzäunen. Für mich als Österreicherin ein unvorstellbares Gefühl und ein Thema, das für mich Neuland ist. Umso beeindruckter war ich von der Erzählkunst der Autorin, bei der die Liebe zu diesem Ort und der Natur, besonders dem Wald, durch jede Zeile zu spüren ist.

In einem der zwei Erzählstränge wird die Geschichte der (fiktiven) Familie Dressel erzählt, die von 1945 bis 1977 in dieser Sperrzone lebte. Seit der Teilung Deutschlands liegt das Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald im Grenzgebiet. Gut betuchte Hotelgäste, anschließend ein sicherer Unterschlupf für Kinder aus der Stadt, die während des Zweiten Weltkrieges aufs Land geschickt wurden - Wanderstation und schließlich ab 1945 nur mehr die Familienunterkunft der Dressel - das alles stand für das Hotel Waldeshöh. Danach durfte niemand mehr ohne Passierschein hinaus oder hinein. Kein Wanderer verirrt sich mehr in die Gegend, der Schulweg ist mühsam und doch gibt die Familie nicht auf. Sie stellen sich allen Anfeindungen des Regimes und wollen ihre Heimat nicht verlassen.

Im Jahr 2017 stößt die alleinerziehende Mutter Milla bei ihrer Suche nach "Lost Places" auf den Keller des ehemaligen Hotels Waldeshöh. Zuerst ist sie begeistert endlich als Erste auf einen "Lost Place" (vergessene Orte) zu stoßen und ihren Instagram Account noch populärer zu machen. Im unzerstörten Keller findet sie Schulhefte und noch selbst hergestellte Marmelade und behält ihren Fund noch für sich. Milla versucht diese Christine Dressel, deren Namen auf dem Heft steht, zu finden, um noch mehr über diesen unterirdischen Schatz zu erfahren. Bald ist sie mitten drinnen in einer unglaublichen Familiengeschichte, denn Christine erzählt ihr von ihren Vorfahren der Hoteldynastie in der Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg und vom Leben im "Nirgendwo"....dem Sperrgebiet zwischen den Grenzen und schließlich ihrer Zwangsaussiedlung.

Kati Naumann - diesen Namen muss ich mir merken, denn ihr nächstes Buch werde ich definitv lesen! Was sie hier an privaten Erinnerungen und Recherchen mit Zeitzeugen erzählt, die sie in die fiktive Handlung miteingewoben hat, ist ein grandioses Zeitzeugnis. Beide Handlungsstränge bauen logisch aufeinander auf und auch wenn ich anfangs mit Milla nicht so recht warm geworden bin, änderte sich das im Laufe der Geschichte. Die Charaktere sind bis in die kleinsten Nebenfiguren liebevoll gezeichnet und wunderbar authentisch. Vorallem die Frauen aus dem Vergangenheitsstrang sind starke Persönlichkeiten. Besonders ans Herz gewachsen ist mir die optimistische Johanna, die noch aus jeder noch so aussichtlosen Situation etwas Positives gewinnen konnte. Die mondäne Marie oder die aufmüpfige Elvira stehen den männlichen Protagonisten in nichts nach - im Gegenteil...sie sind unerschütterlich und stark.

Dieser Roman um Zwangsumsiedlung und ein Leben in einem Sperrgebiet, wo die Menschen besonders überwacht und schikaniert wurden, hat mich gefesselt. Die Schikanen des Regimes und die Repressalien, denen die Familie ausgesetzt wurde, machten mich sprachlos. Es ist ein Blick hinter den Zaun in die ehemalige DDR und ihre Machenschaften. Die Erzählung hat mich mitgenommen und die Bedeutung meiner eigenen Heimat vor Augen geführt.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin ist packend, gefühlvoll und bildhaft. Ich war mit ihr im Wald und in der Sperrzone, im versteckten Keller und in der grauen Industriestadt. Kati Naumann erzählt wunderbar atmosphärisch und hat hervorragend recherchiert. Was ich in meinem Vorabexemplar vermisst habe, ist ein Stammbaum der Familie und ich hoffe, dass sich dieser im Hardcover befinden wird, das am 1. März erscheint.

Fazit:
Ein Roman über die Bedeutung von Heimat und ein packendes Zeitzeugnis deutsch-deutscher Geschichte. Wunderbar erzählt, einfühlsam beschrieben und vorallem ohne zu verurteilen. Wieder ein Roman, der mich einiges gelehrt hat und sicherlich noch lange in Erinnerung bleibt. Von mir gibt es 5 Sterne, den Lieblingsbuch-Status und eine absolute Leseempfehlung!
Profile Image for Schneehase.
239 reviews11 followers
March 11, 2019
Inhalt: Bei einer Wanderung durch ein Waldgebiet am Rennsteig im Thüringer Wald entdeckt Milla, versteckt unter Geröll und Laub, einen sogenannten "Lost Place". Es ist ein alter Keller, der den Anschein erweckt, als sei er nur kurz verlassen worden. Vom ehemals dazugehörigen Gebäude steht nichts mehr.
Milla findet alte Schulhefte in dem Gewölbe und macht sich auf die Suche nach den Menschen, deren früheres Zuhause hier im früheren Grenzgebiet zwischen DDR und BRD, gewesen sein musste.
Und wirklich gibt es die Familie Dressel noch, die von der ehemaligen DDR-Regierung enteignet und zwangsumgesiedelt wurde und die ihre alte Heimat noch immer schmerzlich vermisst.

Meine Meinung: Das Schicksal der Dressels und des Hotels "Waldeshöh" ist zwar fiktiv, steht jedoch stellvertretend für viele Menschen, die in der DDR zwangsumgesiedelt wurden.
Obwohl seitdem erst wenige Jahrzehnte vergangen sind, ist es aus unserer heutigen Sicht kaum vorstellbar, wie das damalige Regime mit seinen Bürgern umgegangen ist. Die Bevormundung durch die "Obrigkeit" und die Bespitzelung untereinander, sowie der gesellschaftliche Druck haben mich fassungslos und gleichzeitig dankbar gemacht, dass ich das nicht selber miterleben musste.
All dies ist eingebettet in eine Familiengeschichte mit vielerlei Charakteren, mit normalen alltäglichen Sorgen und Problemen, die in Rückblicken erzählt wird.
Kati Naumann entwickelt ihr Geschichte einfühlsam und arbeitet jede Person liebevoll und detailliert aus. Einzelne Szenen sind vor meinem inneren Auge lebendig geworden und ich hatte beim Lesen das Akkordeonspiel der Oma in den Ohren und das Aroma der sonnenwarmen Blaubeeren auf der Zunge.
Ein paar kleine Längen gab es zwar zwischenzeitlich, aber mir hat die Lektüre trotzdem großen Spaß gemacht und ich empfehle das Buch gerne weiter.

Fazit: Ein gelungener Roman um eine Familie, verlorene Heimat, Vertrauen, Wahrheit und Lüge.
Profile Image for Jose Vredendaal.
104 reviews5 followers
September 2, 2022
De sfeer uit de “koude oorlog” periode na WOII is zo goed getroffen dat ik bij het lezen een vleugje van de angst mee krijg. Net ervaren hebbende dat Rusland onlangs de Oekraïne is binnen getrokken weten we dat er nog steeds mensen zijn die in het communistische ideaal geloven, al is maar om er misbruik van te kunnen maken. (Poetin) Zo jammer dat er niet meer mensen zijn als Michael Gorbatsjov, die helaas eergisteren (31 aug 2022) overleed.
Voor wie het niet meemaakte is dit wellicht een eye-opener om te zien in welke angst de toen Oost-Duitsers leefden.
Profile Image for Lalagè.
1,144 reviews79 followers
March 1, 2021
De schrijfstijl van Kati Naumann is niet heel bijzonder, maar ze weet de spanning erin te houden. Dit boek is vooral interessant door de beschrijving van het leven in het afgesloten grensgebied. De mensen waren continu op hun hoede, want alles wat je zei kon tegen je gebruikt worden en je kon niemand vertrouwen behalve je eigen familie.

https://lalageleest.nl/2021/03/01/hei...
Profile Image for Avalonia's Lesereich.
352 reviews2 followers
October 4, 2025
5 Sterne = Perfekt, eine absolute Empfehlung

Was für eine bewegende Geschichte einer Familie vom Ende des zweiten Weltkrieges bis zur Gegenwart. Wir begleiten hier die Familie Dressel, die das Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald führt, das nach der Teilung Deutschlands in der Sperrzone, direkt an der Grenze liegt. Die Autorin schafft es mit ganz viel Tiefgang, Nähe, Emotionen und einer tollen Sprache das Leben in der Sperrzone der DDR lebendig werden zu lassen. Ihr gelingt es die Gegensätze auf den Punkt zu bringen. Auf der einen Seite der Wald, der Freiheit und Leben bedeutet und auf der anderen Seite die ganzen Einschränkungen und Entbehrungen, die das Leben dort mit sich brachte. Auch die Brücke zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart wurde toll geschlagen. Nach und nach entfalten sich die Fäden von damals zu heute und zeigen dort die Folgen, die auch heute noch nachwirken. Eine atemberaubende Kulisse, viel Liebe zum Wald und sehr facettenreiche Charaktere.
Profile Image for Anja.
657 reviews11 followers
March 2, 2019
Ein sooo super Roman! Milla ist unterwegs im Wald und findet völlig überraschend einen Lost Place. Perfekt für ihre Internetseiten, denn genau mit diesem Thema beschäftigt sie sich schon eine ganze Weile und das ziemlich erfolgreich. Außerdem ist sie noch alleinerziehende Mutter von Neo, einem echt lieben, dennoch ziemlich anstrengenden Kind, denn er hat in vielen Bereichen des Lebens bereits seine eigene Meinung. Ich habe so gern von ihm gelesen.

Schnell erfährt Milla, worum es sich bei diesem alten Kellergebäude handelt, nämlich das ehemalige Hotel Waldeshöh und lernt einen Teil deren ehemnaliger Besitzer kennen und schätzen. Doch sofort gibt es neue Probleme, denn das Hotel gehört niemandem mehr und so wirklich weiss auch keiner, was damals eigentlich genau geschehen ist und vor allem WIE so vieles geschehen konnte.

Als Leser bekommt man diese beeindruckende und spannende Geschichte von 2 Seiten aus zu lesen. Einmal von ganz früher, beginnend in den 1950er Jahren und dem Beginn des Hotels mit der jungen Familie um Johanna und Arnold. Diese, mitunter sehr schweren, Zeiten haben mich tief beeindruckt...allerdings schwingt auch soviel Hoffnung mit und die Autorin beschreibt eindrucksvoll, wie man auch in schweren Zeiten als Familie nie den Mut verlieren muss, wievieles man auch mit ganz einfachen Dingen und ganz viel Fantasie schaffen und erreichen kann. Der Leser bekommt sozusagen die komplette Entwicklung der Famile mit, auch das Älter werden und wie diese Familie sich erweitert, wie eine neue Generation entsteht. Wie neue Probleme aufkommen, gepaart mit vielen Schreckensentwicklungen der damaligen Zeit.

Auf der zweiten Seite liest man über Milla im "jetzt" und darüber, was die verbliebenen Familienmitglieder nun planen. Da sind natürlich nicht alle einer Meinung und ich war wirklich gespannt, in welche Richtung sich diese eigene, kleine Geschichte entwickelt, denn es sind viele Hürden zu überwinden. Vorher ist allerdings eines viel wichtiger: Einigkeit und vor allem DIE WAHRHEIT! Ich fand das Buch so wunderbar. Aufwühlend, nachdenklich machend, authentisch mit einem perfekt gelungenen Sprung in die Vergangenheit. Ganz große Empfehlung von mir!

Profile Image for Lotte Marijt.
142 reviews
August 13, 2019
4,5 sterren. Heel fijn boek! Fietsend door Duitsland leest een origineel Duits boek nog lekkerder. Fijn verhaal met mooie karakters, twee verhaallijnen, de een uit het heden mooi rustig aan en de ander die over het verleden schrijft gaat met sprongen door de geschiedenis. Prettig om te lezen, soms veel personages, maar zeker een favoriet van 2019.
Profile Image for Britt.
243 reviews23 followers
August 11, 2019
Mixed feelings over dit boek, dus misschien pas ik mijn beoordeling nog aan
Profile Image for Oneofthefoxes.
746 reviews24 followers
April 9, 2019
Es reicht sogar für einen halben Stern mehr ;)
3,5 Sterne würde ich hier vergeben. Warum?

Schade das die Autorin kein ausführlicheres Nachwort beigefügt hat, es hätte mich interessiert, wie sie zum Thema Enteignung und Umsiedlung in der DDR recherchiert hat und welche Sach- und Fachbücher sie empfehlen würde.

Wenn man bedenkt das der Mauerfall grade mal 30 Jahre her ist, verwundert es nicht, das erst jetzt so langsam auch der Unterhaltungsroman Themen der DDR aufarbeitet, die bisher - zumindest mir - in Romanform so noch nicht untergekommen sind.

Viele der Betroffenen Leben noch, gleichzeitig bleibt das ganze immer seltsam in der Schwebe, es ist kein Thema mehr. Wird einfach verschwiegen, als ob es diese Vergangenheit nicht gegeben hätte. Es ist nicht so, das eine Aufarbeitung nicht stattfindet, aber in der breiten Masse ist das Thema einfach immer noch ein Problem.



Deshalb finde ich es auch so gut, das Kati Naumann einen Roman und eine ganze Familiengeschichte darum herum aufgebaut hat. Die große Stärke des Romans ist dabei meiner Meinung nach vor allem, das es ihr gelingt, heraus zu arbeiten, was es für Menschen die von dieser Art von Enteignung betroffen waren, bedeutet hat. Hier wurde eine ganze Familie nicht nur auseinander gerissen, sondern auch aus ihrem Zuhause vertrieben. Manchmal fehlte mir aber trotzdem etwas mehr Tiefe, da schwang schon eine große Portion Nostalgie mit, das war nicht immer so ganz mein Fall. Auch wenn es verständlich war, warum das zur Handlung trotzdem ganz gut passte.

Gelungen waren auch die zwei Zeitebenen. Vor allem weil Milla so herrlich unaufgeregt und wenig dramatisch in die Geschichte eingebunden war. Oft werden ja irgendwelche Hochdramatischen und unrealistischen Erzählstränge heraufbeschworen. So etwas spart sich Naumann lieber und konzentriert sich viel mehr auf die Famile Dressel und ihre Geschichte. Das hat mir richtig gut daran gefallen. Zudem war auch etwas Spannung dabei, weil Milla zudem in den Akten herausfinden möchte, wer die Familie damals vermutlich hintergangen hat. Die Person die es am Ende ist, hat mich etwas überrascht, war aber durchaus realistisch. Ich fand nur die Reaktion darauf insgesamt nicht so glaubwürdig.



Gelesen habe ich Was uns erinnern lässt quasi in einem Rutsch. Der Roman war wirklich gut zu lesen und ich konnte sehr schön eintauchen. Ich kenne die beschrieben Gegend zwar überhaupt nicht, aber ich hatte den Wald und ein passendes Haus, überhaupt die ganze Umgebung trotzdem vor Augen. Ein bisschen gepaart mit meinen Erinnerungen an verschiedene Dokus in denen auch die Grenze thematisiert wurde.

Mir hat hi und da wie gesagt etwas mehr Tiefe gefehlt und der Fokus war schon sehr stark auf die Familiengeschichte gelegt. Da blieb der eigentliche historische Hintergrund manchmal nicht so richtig greifbar. Ich hoffe das sich in nächster Zeit mehr Autor*innen mit der DDR kritisch auseinander setzen, nach dem es ja immer wieder Ostalgiewellen gab und sich gerne eine "Es war nicht alles schlecht"- Mentalität breit macht, die meiner Meinung nach zu verklärend auf die Tatsache schaut, in wie weit der Staat Einfluss auf die gesamte Lebensrealität der Menschen genommen hat. Kati Naumanns Roman ist trotz meiner Kritik ein Beitrag dafür, genau dies Sichtbar zu machen.
Profile Image for JoBerlin.
359 reviews40 followers
January 26, 2021
Die abenteuerlustige Mila hat einen Hang zu "Lost places", jenen verlassenen Orten, die früher einmal mit Leben gefüllt waren – jetzt sind es jedoch nur noch Ruinen, zerschlagene Fenster, verblasste Farbe, zerbröckelnder Stuck - bessere, glanzvollere Zeiten lassen sich nur noch erahnen.
Eines Tages findet sie im Thüringer Wald, am Rennsteig, im ehemaligen Grenzgebiet, Grundmauern eines großen Hauses, der Keller ist intakt und zugänglich, ein bißchen unheimlich ist das schon, doch Mila traut sich hinein – und findet Überreste eines Hotels "Waldeshöh" und der Besitzerfamilie Dressel. Sie findet diese Familie, stößt dort auf Ablehnung, niemand will an die Vergangenheit erinnert werden, doch Mila insistiert, sie will alles über diese verlassene Gegend erfahren, alles über das "Waldeshöh" ermitteln.

Damit sind wir gleich mittendrin in einer gut geschriebenen, spannenden Geschichte – im wahrsten Sinne – denn was Mila erfährt ist auch Teil unserer Geschichte, die nicht unter Schutt begraben werden soll, sondern die wir mit Mila hier neu erfahren können.
Kati Naumann hat selbst Familienbande bis in dieses einstmalige Sperrgebiet, ihre Großeltern lebten im thüringischen Sonneberg, an der innerdeutschen Grenze.
Die Autorin ist durch viele Kinder- und Jugendbücher bekannt, so ganz kann sie dieses Genre in diesem Buch nicht abstreifen, zu einfach und glatt fallen die entdeckten Mosaiksteinchen in ein vollständiges Bild. Doch gibt es auch wunderbare, tiefgreifende Schilderungen, vom Wald natürlich und vom Kriegsheimkehrer Arno, der traumatisiert, nur schwer wieder Zugang zum Leben und zu seiner Familie findet. Denn die Autorin erzählt diese Familiengeschichte auf zwei Ebenen, zum einen spielt ihr Roman im Hier und Jetzt, zum anderen macht sie geschickt Rückgriffe auf die Zeit zwischen 1945 - 1977.

Besonders hervorzuheben ist, dass mit diesem Roman auch jüngere Leute vom Neben-, Gegen,- Miteinander der beiden deutschen Staaten erfahren können. Schießbefehl, Stasispitzel, Passierscheine, Volksaufstand, Geschenke von leicht arroganten Westlern – wer weiß das schon noch so genau, wen kümmert das heute noch? Kati Naumann, mit Protagonistin Mila, führt uns gerne und gut in ihre, in unsere Vergangenheit.
Der Roman erscheint erstmalig als Taschenbuch, gleichzeitig mit dem neuen Buch "Wo wir Kinder waren". Und es ist ganz klar: Das muss ich auch unbedingt lesen!
Profile Image for Eva.
83 reviews4 followers
May 19, 2019
Während meiner Lektüre durfte ich zwei wundervolle Zugfahrten mit der Familie Dressel verbringen. Kati Naumann hat einen herrlichen Erzähltonfall, der selbst die alltäglichen Dinge spannend erscheinen lässt, und ein Talent dafür, lebendige Charaktere zu erschaffen, die so nah am Leben sind, dass man ihnen auf der Straße begegnen könnte - und es am liebsten würde!
Gleichzeitig wird hier ein wichtiges Stück deutsch-deutscher Geschichte einfühlsam und ohne erhobenen Zeigefinger geschildert. Es wird richtig begreiflich, wie man einerseits als ehemaliger DDR-Bürger wissen kann, dass man in einem Überwachungsstaat gelebt hat, und andererseits schöne Erinnerungen an die Kindheit in der DDR hat. Die beiden Erfahrungen stehen nebeneinander, ergänzen einander, durchdringen einander, und Naumann gelingt es, die eine nicht durch die andere negieren zu lassen. Ein wundervolles Buch, spannend, gefühlvoll, historisch wichtig und ganz nebenbei ein Stück gute literarische Handwerkskunst.
Profile Image for Erik B.K.K..
781 reviews54 followers
December 27, 2019
Ondanks dat het boek niet eens zo mooi geschreven is en soms een beetje cliché is en een tikkeltje "Hollywood", raakte het me op een of andere manier toch en vond ik het boeiend en spannend. De personages voelden levensecht, oprecht en waardevol. Ik leefde heel erg mee en was telkens superverontwaardigd over al het onrecht dat de familie Dressel over zich heen kreeg uitgestort. Ik zou wel meer willen lezen over de DDR, het is een onderwerp waar ik nauwelijks mee in aanraking kom, terwijl Nederland zo dichtbij Duitsland ligt. Een mooi verhaal, en gelukkig een happy end. Wel een slechte vertaling, dat soms voor rare zinskronkels zorgde.
Profile Image for Lili.
170 reviews5 followers
May 3, 2019
Gute Seiten, schlechte Seiten...

Ich hatte doch recht hohe Erwartungen an diesen Roman, und ich hatte damit gerechnet, dass die unterschiedlichen Früher-/Heute-Erzählstränge ähnlich feinsinnig verwoben sein würden wie beispielsweise zumeist auch in Romanen von Charlotte Roth, die ich gemeinhin sehr gerne lege. Ohnehin sagen mir Romane, in denen sich eine gegenwärtige Handlung mit einer vergangenen abwechselt, eigentlich sehr zu – letztlich tue ich mich mit der Bewertung von „Was uns erinnern lässt“ jedoch sehr schwer; meine Erwartungen sind weder total enttäuscht, noch vollauf erfüllt worden.

Der gegenwärtige Teil, der sich rund um Milla abspielte, hat mich dabei völlig ratlos zurückgelassen: Ich habe mit dieser Mittdreißigern nichts anfangen können, in deren kleinem Mikrokosmos es außer ihrem 14jährigen Sohn und ihr nichts zu geben schien, der es lediglich ein kleines „dududu!“ wert war, als ihr Sohn die Haushaltskasse zu Gunsten seiner Freundin plünderte und der selbst die Tatsache, dass ihr 14jähriges Kind sich in einer Beziehung mit einer zwanzigjährigen Erwachsenen befand, kaum ein Stirnrunzeln abrang. Für mich herrschte da eine ganz ungesunde Symbiose – und da kam es mir ganz seltsam vor, dass die eher einzelgängerischere und verschlossene Milla nach ihrem Kennenlernen auf Anhieb ganz dick mit Christine befreundet sein sollte, deren Familie sie zudem insgesamt auch eher mit offenen Armen willkommen hieß und bereitwillig ihre ganze Familienhistorie vor ihr ausbreitete, wobei ständig betont wurde, dass man gelehrt worden sei, besser gar keinem zu vertrauen. Irgendwie hat mich dieses ganze Szenario sehr unbehaglich fühlen lassen…

Jenen Teil, der sich in der Vergangenheit zutrug, also die direkt geschilderte Dresselsche Familiengeschichte, fand ich sehr viel interessanter; da die Familie allerdings in unmittelbarer Nähe der deutsch-deutschen Grenze und inmitten des Schutzstreifens lebte, war auch sie in einem eher beschränkten Mikrokosmos gefangen, lebte nicht „richtig“ in der DDR, aber eben doch auch nicht im Westen. Der Einblick, den man hier in den Alltag der DDR erhält, ist also auch eher beschränkt; mich erinnerten die Dressels sehr viel mehr an eine Familie, die halt sehr abgeschnitten irgendwo im Wald lebt. (Ich habe knapp 15 Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands lediglich einen Kurzurlaub bei Freunden in und aus der ehemaligen DDR verbracht, die immer städtisch gelebt hatten, und als wir uns gegenseitig darüber austauschten, wie [unterschiedlich] wir aufgewachsen waren, und als sie mir zusammen mit weiteren ostdeutschen Bekannten diverse Stätten ihrer Vergangenheit zeigten: Das unterschied sich alles teils sehr drastisch von dem Leben in der DDR, das in „Was uns erinnern lässt“ in Bezug auf die Dressels geschildert wird, bei denen sämtliche Gefahren im Vergleich eher theoretisch und bis zur Zwangsenteignung eher bloße Drohungen sind. – Ich fand es übrigens auch sehr schade, dass der weitere Verbleib der Familie Dressel nach der Zwangsenteignung nicht weiter geschildert wird; nur vereinzelte Begebenheiten werden erwähnt, wie es ihnen bis zur Wiedervereinigung und überhaupt weiterhin ergangen ist; in diesem Buch folgt auf die Zwangsenteignung quasi direkt das Jetzt, 40 Jahre später.)
Vielleicht habe ich aufgrund des Settings aber auch einfach von vornherein zuviel „DDR-Schilderungen“ erwartet anstatt mich eher auf den Aspekt der „Familiensaga“ zu konzentrieren.

Wie gesagt: Insgesamt fand ich die Geschichte der Dressels, die hier bereits am Ende des Zweiten Weltkriegs einsetzt, definitiv interessanter als den Jetzt-Erzählstrang; Johanna und Marie Dressel habe ich als starke Frauenfiguren empfunden (die in meinen Augen zudem definitiv stärker als Christine oder eben Milla waren). Hätte der Roman nun nur die Vergangenheit der Familie Dressel umfasst, hätte ich ihn sicher echt gut gefunden, aber so in der Kombination hat mir letztlich irgendwie etwas gefehlt bzw. für mich passte Milla überhaupt nicht zu dieser Geschichte; da würde ich es sehr viel authentischer gefunden haben, hätten die Nachfahren der Dressels einfach ganz von sich aus nachzuforschen versucht bzw. jemanden damit beauftragt, herauszufinden, wie korrekt die Enteignung der Familie dereinst wirklich abgelaufen war. Denn die Figur der Milla hat für mich die Geschichte wirklich derart negativ beeinträchtigt, dass ich da alles in Allem leider nicht über mehr als eine mittlere Bewertung hinauskomme…


[Ein Rezensionsexemplar war mir, via #NetGalleyDE, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]
343 reviews5 followers
April 6, 2019
Grenzerfahrungen und was uns erinnern lässt. Die Autorin selbst verbrachte im damaligen Sperrgebiet im Thüringer Wald einen Großteil ihrer Kindheit bei den Großeltern. Ihr sorgfältig recherchierter Roman ist also auch eine Spurensuche. Auf einer Wanderung findet die junge Milla 2017 im Keller des morbiden Hotels Waldeshöh einen Schulaufsatz von 1977. Als Milla begriff, wo sie sich befand, stellten sich die winzigen blonden Härchen an ihren Armen auf. In ihrer Vorstellung hatte sie sich immer ausgemalt, wie der verlorene Ort aussehen würde, den sie einmal als Erste entdeckte. Sie hatte sich etwas Romantisches vorgestellt, ähnlich dem französischen Château, mit mottenzerfressenen Samtvorhängen und einer Puppe auf einem Flügel mit zahnlückiger Tastatur. Zur Not auch wie die heruntergekommenen Erholungsheime im Harz, mit alten Metallbetten und leeren Spinden. All diese Orte waren leer geräumt worden, und die Dinge, die noch darin herumstanden, wirkten wie geschickt drapierte Requisiten. Aber das hier war keine Kulisse. Es war ein gut sortierter Wirtschaftsraum, in dem nicht einmal sonderlich viel Staub lag. Milla hatte das Gefühl, wenn sie jetzt wieder die Treppe hinaufstieg, würde sie in eine gemütliche Küche kommen, wo auf dem Herd eine Suppe vor sich hin köchelte. Obwohl das Haus darüber amputiert worden war, lebte der Keller noch. Neben bis zur Decke geschichtetem Holz lag ein säuberlicher Stoß mit Zeitungen und Zeitschriften. Die FF dabei, das Freie Wort. Die oberste trug das Datum vom 23. Juni 1977. Daneben stapelten sich gebündelte blassgrüne Schulhefte. Milla schnitt die Paketschnur auf und sah die Hefte durch. Sie gehörten einem Andreas Dressel, Klasse 6a, und einer Christine Dressel, Klasse 8b. Das Zuhause der damals 14-jährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald. Seit der Teilung Deutschlands liegt es hinter Stacheldraht in der Sperrzone direkt an der Grenze. Niemand darf das Waldstück ohne Passierschein betreten. Fast scheint es, als habe die DDR das Hotel und seine Bewohner vergessen. Dieser Ort lässt die junge Frau nicht mehr los, und so macht sie sich auf die Suche nach Christine, um mehr über das Hotel zu erfahren ... Angefangen hatte es mit dem Château Verdure. Milla hatte ein Bild davon gesehen. Seit Milla das Château Verdure gesehen hatte, spürte sie eine merkwürdige Sehnsucht in sich. So als wäre sie nicht am richtigen Platz auf der Welt. Seitdem suchte Milla nach solchen Plätzen.
Hunger, Vertreibung, Wiedervereinigung und Versöhnung: In "Was uns erinnern lässt" erzählt Kati Naumann spannend und fesselnd das bewegende Schicksal zweier Frauen vor dem Hintergrund deutsch-deutscher Geschichte und der Kulisse des Rennsteigs im Thüringer Wald. Ein Roman-Highlight für alle Leserinnen von "Altes Land", "Bühlerhöhe" und Carmen Korns Jahrhundert-Trilogie. An dieses Buch wird man sich erinnern.
Profile Image for Petra Sch..
391 reviews2 followers
May 14, 2019
Das berührende Schicksal einer Familie in der Sperrzone der ehemaligen DDR.

Kurz zum Inhalt:
Mehrere Generationen der Familie Dressel lebt im respectablen Hotel Waldeshöh in Dressels Forst am Rennsteig im Thüringer Wald.
Nach dem Krieg wird dieses Gebiet zur Sperrzone an der Grenze ernannt, und die Dressels erhalten eine Aufenthaltsgenehmigung. Niemand sonst darf in dieses Waldstück, doch die Familie hält das Hotel immer auf Vordermann für die Zeiten, wenn wieder Gäste kommen.
Doch es ist nicht leicht in der Sperrzone - niemand darf diesen Abschnitt ohne Passagierschein betreten, die Familie muss viele Einschränkungen in Kauf nehmen. Und irgendwann fahren nicht einmal mehr Postauto und Krankenwagen dort hoch. Doch die Dressels lieben ihr Zuhause - bis sich am 2. Juli 1977 alles verändert.

Im Jahr 2017 entdeckt die junge Milla einen verborgenen und verwachsenen Keller bei einer Wanderung im Thüringer Wald. Sie dringt unerlaubt ein und entdeckt Erinnerungen an die Familie Dressel. Neugierig geworden, macht sie sich auf die Suche nach der Familie und ist bald in ihr Schicksal involviert...


Meine Meinung:
Der Schreibstil ist ruhig und gemächlich, man verfolgt die Geschichte der Familie Dressel in mehreren Generationen und deren Schicksal in der ehemaligen DDR in der Sperrzone. Die Familie hatte es nie leicht, und man ist emotional sehr involviert.
Auch wenn manche diesen Schreibstil vielleicht als langweilig bezeichnen würden - das furchtbare Schicksal der Familie Dressel ist es keinesfalls!
Es wird abwechselnd berichtet - einerseits über das Leben der Familie Dressel im Hotel Waldeshöh in der Vergangenheit, ab dem Jahr 1945 bis 1977.
Die andere Perspektive zeigt das Jahr 2017 aus Sicht von Milla, die neugierig auf das Schicksal des Hotels und der Familie geworden ist. Und eigentlich wollte Milla diesen Ort online in das Forum "Lost Places" stellen; doch bald ist sie emotional so an die Familie und deren Schicksal gebunden, dass sie diesen geheimen Ort für sich behalten und der Familie helfen will.
Ich war sehr gefesselt und gerührt von dieser Geschichte, und konnte viel Spannendes über die damaligen Zeiten erfahren.
Sehr gut haben mir auch die emotionalen Entwicklungen, hauptsächlich von Milla und Christine Dressel, gefallen.
Ein richtig tolles gefühlvolles Buch!
Im Vorsatzsatzblatt des Buches ist der Stammbaum der Familie Dressel abgebildet, den ich oft als sehr hilfreich empfand und die Familienverhältnisse nachgeblättert habe.


Fazit:
Gefühlvoller, langsamer Roman über das Schicksal einer Familie in mehreren Generationen in der Sperrzone der ehemaligen DDR. Sehr interessant und hat mich sehr gut unterhalten.
Profile Image for Dani_liest.
430 reviews28 followers
March 29, 2019
Für „Was uns erinnern lässt“ habe ich mich interessiert, da es in meiner unmittelbaren Umgebung spielt. Der Rennsteig, Sonneberg, Coburg etc. sind alles Orte, die nur einen Katzensprung von mir entfernt sind und so konnte ich mir die Umgebung sehr gut vorstellen.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart ist Milla, Sekretärin in einer Anwaltskanzlei, auf der Suche nach einem Lost Place für ihr Internetforum. Als ihr tatsächlich ein Fund gelingt, scheut sie allerdings davor, diesen publik zu machen. Sie kontaktiert die ehemaligen Besitzer und freundet sich schnell mit diesen an.

Parallel dazu wird die Geschichte der Familie Dressel erzählt, die mitten im Wald, in der Sperrzone der DDR leben. Dort sind sie allerhand Schikanen ausgesetzt. Allen voran, dass sie ihr Familienhotel nicht mehr eröffnen dürfen. Besuch zu empfangen ist nahezu aussichtslos und tägliche Passkontrollen stehen auf der Tagesordnung.
Es ist erschreckend, dass es solche Zustände vor nicht allzu langer Zeit tatsächlich in Deutschland gegeben hat und es ist kaum vorstellbar, dass Leute gezwungen waren, ein solch isoliertes Leben zu führen.
Die Familie Dressel, insbesondere die Kinder, sind es jedoch nicht anders gewohnt und ertragen ihr Schicksal. Die Hauptsache ist, dass sie in ihrem Haus bleiben dürfen.

Die Handlung fokussiert insbesondere auf dem Familienleben. Kinder werden geboren, wachsen heran, heiraten selbst. Der Roman umfasst eine Zeitspanne von nach dem zweiten Weltkrieg bis in die 70er Jahre, als die Dressels ihren geliebten Forst verlassen mussten und endet damit etwas abrupt.

„Was uns erinnern lässt“ ist ein ruhiges Buch, dass mich leider weniger berührt hat, als ich erwartet hatte. Ich hatte auf mehr Einblicke in das Leben in der DDR gehofft. Überwiegend ging es hier um private Familiengeschichten.
Der Handlungsstrang in der Gegenwart konnte mich auch nicht so richtig überzeugen. Es kommt mir nicht realistisch vor, dass man einer fremden Person, die an der Tür klingelt, so freigiebig seine ganze Lebensgeschichte erzählt.
Millas Sohn Neo mochte ich allerdings sehr gerne.
Für meinen Geschmack hätte alles ein wenig fesselnder, emotionaler sein können, deswegen vergebe ich nur drei Sterne.
Profile Image for Archer.
629 reviews12 followers
March 5, 2019
Milla ist alleinerziehende Mutter eines pubertierenden, aber dafür extrem in Ordnung seienden Sohnes. Sie arbeitet in einer Anwaltskanzlei, aber in ihrer Freizeit ist sie Jägerin von lost places, also Orten, die vor Jahren oder auch Jahrhunderten aus welchen Gründen auch immer aufgegeben wurden, man aber noch Überreste und Anzeichen von ihnen entdeckt. Eines Tages findet sie einen solchen Ort und bei ihren Recherchen stellt sie fest, dass der Keller einst zu einem Hotel namens Waldeshöh gehört hat. Sie will mehr über dieses Hotel erfahren und als sie sich mit den Leuten in Verbindung setzt, die einst dort gewohnt haben, erfährt sie nicht nur nackte Fakten, sondern erlebt Nachkriegsgeschichte hautnah und erhält ganz nebenbei die Familie, die sie nie gehabt hat.

Die große Stärke des Buches ist nicht einmal das Mitnehmen in die Nachkriegs- und DDR-Geschichte, es sind glasklar die Personen, wobei ich eindeutig ein Fan von Millas Sohn Leo wurde, der mit seinen vierzehn Jahren ein unermüdlicher Weltverbesserer ist. Aber natürlich war auch die Geschichte des Hotels über die Jahrzehnte interessant. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles glauben soll - allein nach der Umsiedelung: Warum sollten Leute belobigt werden, um die Waldeshöher zu mobben? Das ergibt zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn mehr und ich hatte ein bisschen das Gefühl, dass es reines DDR-Bashing war; unnötig, weil man ohnehin durch das, was man mit den Bewohnern des Hotels im Hotel selbst erlebte, erschreckend genug wirkte. Gestört fühlte ich mich auch manchmal durch die Perspektivwechsel innerhalb einer Szene, in solchen Büchern konzentriere ich mich gern auf die Person, um die es im Moment geht. Ansonsten war es eine interessante Lektüre, die in eines der unbekannten Kapitel der näheren Geschichte mitnahm.
Profile Image for Sabine.
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May 8, 2019
Mich interessiert die Geschichte Deutschlands sehr, und so war ich gespannt und neugierig. Zwar wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt, trotzdem hatte ich dann vor allem in der zweiten Buchhälfte doch meine unterhaltsamen Lesestunden.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen – in der Gegenwart findet Milla einen vermeintlichen „Lost place“ im Thüringer Wald, einen alten Keller, der zu einem Hotel gehörte. Sie macht sich auf die Suche nach der dazugehörigen Geschichte und wird fündig. Nach und nach erfährt sie nun, was mit dem Hotel während der 1930-1970er passierte.

Ich habe lange gebraucht, um richtig in der Geschichte anzukommen. Dabei ist das Thema, nämlich Zwangsumsiedlungen in der ehemaligen DDR, ein wirklich spannendes. Bei mir aber ist der Funke erst in der zweiten Buchhälfte richtig übergesprungen, davor habe ich das Geschehen eher als gekünzelt und langatmig empfunden.

Vielleicht lag es an den Charakteren, von denen mir nur wenige ans Herz gewachsen sind. Milla in der Gegenwart war mir nicht unsympathisch, aber richtig warm wurde ich mit ihr auch nicht. Ich habe sie an manchen Stellen als übergriffig empfunden, wie sie sich in die Geschichte reinwuselt und letztlich auch in das Familiengeschehen der Dressels einmischt. Ihren Sohn Neo dagegen mochte ich sehr, weil er so unangepasst und selbstbewusst war, dabei aber auch seinen kindlichen Charme nicht verloren hat. Leider nur spielte er eine eher untergeordnete Rolle. Richtig gerne mochte ich aber Christine Dressel – eine der Dressels, die den Leser in die Vergangenheit entführt hat und die mit ihren Erinnerungen nicht geizte Sie hat eine offene und herzliche Art, im Gegensatz zu manch anderem Dressel, der eher feindselig, skeptisch und meist übellaunig daherkam. Interessant fand ich noch Elvira, auch eine Dressel, die im Verlauf noch eine wichtige Rolle spielt, und die so spannend war durch ihre geheimnisvolle und eigenwillige Art und Weise – fast schon feindlich hat sie sich Milla gegenüber verhalten, obwohl man doch ihr verletztes Herz durch die kalte Fassade spüren konnte.

Eigentlich ist es eine Familiengeschichte und da gerade die Vergangenheit eher im ländlichen Gebiet spielte, hat man oft das Gefühl einer längst vergangenen Zeit, in der es sehr ruhig zuging – von den politischen Umbrüchen bekommt man erst spät etwas mit und selbst dann wird es doch nur sehr gemäßigt dargestellt. Während also in der ersten Hälfte vor allem die Figuren vorgestellt werden und die Handlung nur leise vor sich hinplätschert, kommt erst in der zweiten Hälfte etwas Schwung in die Geschichte und es wird spannender. Und ab da war ich dann auch neugierig, wie es weitergeht, erst da war ich richtig drin in der Geschichte.

Zum Schreibstil kann ich gar nicht viel sagen, er war weder schlecht noch gut, eher unaufgeregt und gut lesbar. Richtig Atmosphäre konnte er nicht schaffen, dafür aber konnte die Geschichte selber dann in der zweiten Hälfte fesseln. Ich gebe dem Buch insgesamt knappe 4 von 5 Sternen, weil ich das Thema sehr interessant und wichtig finde und ich in der zweiten Hälfte trotz aller Schwächen dann doch gut unterhalten wurde.

Mein Fazit
Die Geschichte braucht lange, um in Fahrt zu kommen und mich dann auch zu fesseln. Manche Charaktere fand ich leider sehr überzogen und wenig authentisch, andere dagegen machten neugierig, weil sie etwas zu verstecken schienen. Das Thema der Zwangsumsiedlung fand ich sehr interessant und hier habe ich tatsächlich auch einiges mir Neue erfahren. Insgesamt hat es aber lange gedauert, bis ich in der Geschichte richtig drin war, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe.
Profile Image for Elma Voogdt.
874 reviews17 followers
July 3, 2019
Het boek kent twee verhaallijnen, de ene vertelt het verleden van de familie Dressel, en het andere vertelt het verhaal van Milla en enkele familieleden van de Dressels op zoek naar hun verleden.

De schrijfstijl is vlot , men volgt de geschiedenis van de familie Dressel in verschillende generaties en hun lot in het voormalige DDR en dan de verboden zone. Zoals gezegd volgen we twee verhaallijnen en dat is de kracht van het boek, bij een verhaal zou het wel erg saai geworden zijn, maar nu integendeel!

Aan de ene kant gaat het over het leven van de familie Dressel in het Hotel Waldeshöh , tussen 1945 tot 1977.

De andere kant toont het jaar 2017 vanuit het perspectief van Milla, die nieuwsgierig is geworden naar het lot van het hotel en het familie . Eigenlijk wilde Milla deze plek online zetten op het forum “Lost Places”; maar al snel is ze zo emotioneel geraakt door deze familie en hun lot dat ze deze geheime plek voor zichzelf wil houden en de familie wil helpen.

Want dan volgt is een verhaal waar je meteen van in de ban raakt. Je wilt gewoon weten wat deze familie is overkomen en je wilt achter het hoe en waarom komen. Kortom je kan het boek eigenlijk niet meer wegleggen.

De auteur laat haar lezers kennismaken met een voor ons eigenlijk onbekend stukje Duitse geschiedenis, dat ze zorgvuldig heeft onderzocht zoals de Stasi-bestanden hoe die worden beschreven. Naast het historische beeld is het boek ook een familiegeschiedenis van mensen in nood in andere tijden.

Het verhaal is dan fictief, maar wie de geschiedenis er op na slaat , zal merken dat er toch ook heel veel kern van waarheid in het boek zit. Vandaag de dag is het moeilijk voorstellen hoe het regime in die tijd met zijn burgers omging. Het boek geeft je toch een klein idee daar van.

Conclusie: een mooie roman over een gezin, een verloren huis, vertrouwen, waarheid en leugens.
460 reviews2 followers
March 28, 2019
"Interessant und fesselnd"

Im Jahr 1977 lebt die vierzehnjährige Christine in dem ehemals mondänen Hotel Waldeshöh im Thüringer Wald, direkt im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Ohne Passierschein darf hier niemand hinkommen. Es scheint so, als wenn die DDR das Hotel und deren Bewohner vergessen hat. 
2017 stößt die junge Milla im Wald, abseits der Wege, auf das alte Hotel Waldeshöh. Da dieser Ort sie nicht mehr loslässt, beginnt sie zu recherchieren und trifft dabei auf Christine. Die Begegnung verändert beide Frauen. 

Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen möchte. Auch das tolle und passend gestaltete Cover trugen dazu bei. 
Das Buch ließ sich leicht lesen und ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Geschichte wurde in zwei Strängen erzählt, die ich bestens auseinanderhalten und somit den Abläufen und Geschehnissen prima folgen konnte. 
Die Charaktere empfand ich als authentisch und menschlich. 
Milla mochte ich sofort gerne. Ich konnte ihre Leidenschaft für ihr Hobby und das alte Hotel sehr gut nachempfinden. Ich hatte meine Freude dabei, sie zu begleiten und mit ihr in die Vergangenheit einzutauchen. 
Auch Christine wurde gut dargestellt, sie dass ich mich in sie hineinfühlen konnte und sie sympathisch fand. Man spürt, wie sehr sie an der Vergangenheit und dem Hotel hängt. Das war sehr schön und warmherzig. 
Die Geschichte selbst empfand ich sehr dicht und atmosphärisch. Ich bekam einen super Einblick in damals, fand das hervorragend recherchiert und anschaulich dargestellt. Alles wurde fesselnd beschrieben, sie dass ich neugierig am Buch hing. 

Ein toller Roman, den ich genossen und verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
733 reviews5 followers
April 10, 2019
Meine Meinung zum Buch :
Der Debütroman "Was uns erinnern lässt ", ist ein schöner und ruhig erzählte Familienroman, der auf zwei Zeitebenen erzählt wird. Die Geschichte erzähl einmal in Gegenwart von Milla, die eines Tages auf die Vergangenheit eines alten Hotels stößt, und sich auf die Suche nach Wahrheit von damals begibt. In der Vergangenheit lernen wir die Geschichte, der Familie Dressels kennen, die zu Zeiten des geteilten Deutschland ein Hotel in der DDR besitzt und dort mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen hat.

An sich klingt die Thematik sehr spannend und atmosphärisch, dies ist sie auch an einigen Stellen durchaus, dennoch zogen sich in meinen Augen einige Passagen, wodurch die Geschichte manchmal etwas langatmig erschien. Nichtsdestotrotz gab es einige sehr spannende Stellen, besonders die Szenen aus der Vergangenheit konnten mich sehr für sich einnehmen. Auch der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen und die Atmosphäre, die sie damit zu kreieren weiß, ist wirklich gelungen!!!

Fazit:
Ein solider Familienroman, der einen tollen Schreibstil beinhaltet und durchaus spannende Momente zu erzählen weiß. Dennoch gab es in der Mitte einige langatmige Szenen, die mich im Lesefluss störten. Alles in allem, eine nette Lektüre für zwischendurch, 3,5 Sterne !
Profile Image for yellowdog.
850 reviews
March 4, 2019
Geschmeidig erzählt

Kati Naumanns Roman „Was uns erinnern lässt“ erzählt exemplarisch von einer Familie in der DDR, die zu denen gehörten, die zwangsenteignet und umgesiedelt wurde und so ihren Besitz und Heimat verloren. Erzählt wird sorgfältig in zwei Handlungsebenen: in der Gegenwart, in der die alleinerziehende Anwaltsgehilfin Milla die Überreste eines Hotels im Thüringer Wald findet und mit den Nachkommen der ehemaligen Besitzer bekannt wird. Gemeinsam versuchen sie, einen Weg zu finden, die Besitzrechte zurückzubekommen und damit auch der Vergangenheit auf der Spur zu kommen. Hier gefällt mir gut, wie herausgearbeitet wird, das viele über die Vergangenheit nicht sprechen wollen und viele noch immer darunter leiden, was damals passiert ist.
Zwischen den Gegenwartspassagen beginnt nach dem Krieg die Geschichte der Familie Dressler, denen das Hotel Waldeshöh gehörte. Von der Gründung der DDR bis zur Wende erfährt man viel von dieser Familie, die so geschildert werden, das man die Figuren als Menschen wirklich kennenlernt.
Kati Naumanns Stil ist geschmeidig und angenehm zu lesen. Das Lesen vergeht wie im Flug und das Buch ist wirklich lesenswert.
Profile Image for Harmke.
555 reviews29 followers
August 1, 2020
Mooi verhaal waarin de schrijfster aan de hand van lotgevallen van gewone mensen een groter verhaal vertelt. In dit geval: het leven in de Sperrzones van de DDR. Sperrzones waren gebieden in de DDR van ongeveer 5 kilometer breed langs de grens met West-Duitsland. Inwoners hadden hier beperkte bewegingsvrijheid: je moest speciale pasjes en stempels hebben en uiteindelijk werd iedereen ‘umgesiedelt’ naar een plek buiten de Sperrzone.

Het boek vertelt het verhaal van de familie Dressler in 2 tijdlijnen: eentje vanaf 1945 en eentje in het heden. De familie Dressler woont in het Thüringerwald bijna op de grens van Thüringen (DDR) en Beieren (BRD). De familie runt daar al een paar generaties Hotel Waldeshöh. Het gebied is prachtig en logisch dat de familie daar niet weg wil. In het heden ontdekt Milla de kelder van het voormalige hotel en gaat op zoek naar het verhaal van het gebouw. Verhaal is wat voorspelbaar. De goede en levensechte personages maken heel veel goed. Aanradertje als je van historische romans houdt!
Profile Image for Johenni.
689 reviews8 followers
April 22, 2019
Zuerst ist das Cover sehr schön und es passt wirklich gut zum Buch. Der Schreibstil ist toll, er zeichnet ein Bild von dem Wald und dem Hotel. Ich fand ihn sehr gut.
Ich fand dieses Buch sehr gut weil es mich an die Heimat meiner Oma erinnert hat. Für mich ist das Buch also auch eine Erinnerung an die Zeit, die meine Oma erlebt hat. Ich mag den Welchsel zwischen der Gegenwart und dem Vergangenen.
Der Stammbaum am Anfang war auch sehr hilfreich weil ich immer mal geschaut wer zu wem gehört.
Die Entwicklung der Protagonisten ist sehr schön beschrieben und ist auch toll mit an zusehen, es macht Spaß wie alle an einem Strand ziehen. Mehr oder weniger 😂
Was als Hobby anfing, ist zu einer echten Freundschaft geworden. Ich danke der Autorin für die tollen Lesestunden, die mich auf eine emotionale Reise in die Vergangenheit meiner Familie mitgenommen hat.
Ein wirklich gelungenes Buch über einen Teil Deutschlands welche gerne in Vergessenheit gerät.
Profile Image for Angelika Altenhoevel.
260 reviews
November 13, 2019
Zum Inhalt:
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald., dass jetzt in der Sperrzone liegt.
2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh und findet dann auch Christine.
Meine Meinung:
Das Buch ist eine zum Teil schon recht berührende Familiengeschichte, die aber auch Längen im Buch hat. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart nimmt uns in die mit in die Geschichte von Christine und ihrer Familie. Der Schreibstil an sich ist ganz schön, ein wenig Straffung hätte aber nach meiner Meinung dem Buch gut getan. Die Protagonisten fand ich sehr interessant.
Fazit:
Interessant mit gewissen Längen im Buch.
Profile Image for Jojo.
5 reviews
January 1, 2023
3,5 / 5 Das Buch widmet sich dem spannenden historischen Thema der Zwangsaussiedelung in der DDR in zwei Erzählsträngen, was erzählerisch und inhaltlich unheimlich viel Potenzial hat. Die Atmosphäre des einsamen Hotels im Thüringer Wald passt gut dazu und ist für mich eine der Stärken des Buchs. Die Folgen und Auswirkungen der historischen Ereignisse werden zwar in sympathischen Charakteren gezeigt, jedoch fehlt es denen an Tiefe und Spannungsreichtum. Trotz der dramatischen Ereignisse scheint es kaum zu innerfamiliären Spannungen zu kommen, die wirklich in die Tiefe der Figuren gehen, meistens haben sich alle lieb und alles wird gut. Auch die Protagonisten Milla hat mich nicht überzeugt, sondern bleibt auf ihre Funktion als Stein des Anstoßes beschränkt. Insgesamt läuft das Buch immer Gefahr ins Beschauliche zu kippen und verpasst dadurch einige Chancen.
2,266 reviews12 followers
April 8, 2019
Zum Inhalt:
1977: Das Zuhause der vierzehnjährigen Christine ist das ehemals mondäne Hotel Waldeshöh am Rennsteig im Thüringer Wald., dass jetzt in der Sperrzone liegt.
2017: Die junge Milla findet abseits der Wanderwege im Thüringer Wald einen überwucherten Keller und stößt auf die Geschichte des Hotels Waldeshöh und findet dann auch Christine.
Meine Meinung:
Das Buch ist eine zum Teil schon recht berührende Familiengeschichte, die aber auch Längen im Buch hat. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart nimmt uns in die mit in die Geschichte von Christine und ihrer Familie. Der Schreibstil an sich ist ganz schön, ein wenig Straffung hätte aber nach meiner Meinung dem Buch gut getan. Die Protagonisten fand ich sehr interessant.
Fazit:
Interessant mit gewissen Längen im Buch.
Profile Image for Estrelas.
931 reviews
March 1, 2019
Im Thüringer Wald, wo einst die innerdeutsche Grenze verlief, findet Milla Überbleibsel eines Hotels und begibt sich auf die Suche nach dessen Geschichte.
Der Roman spielt abwechselnd in zwei Zeitebenen: Milla lebt in der heutigen Zeit und ist die Ausgangsfigur der Rahmenhandlung. In der eingeschobenen Handlung, die zwischen 1945 und 1977 spielt, lernen wir die Hotelbesitzer, die Familie Dressel kennen. Ihr wurde vom DDR-Regime das Leben schwergemacht, da sie im Sperrgebiet lebten und somit einer besonderen Überwachung ausgesetzt waren.
Die Autorin lässt ihre Leser in ein Detail der deutschen Geschichte eintauchen, das sie sorgfältig recherchiert hat; so werden Stasiakten und eine Borkenkäferplage beschrieben, die es in der Realität tatsächlich gab. Neben dem historischen Abbild ist das Buch aber auch eine Familiengeschichte mit der wechselnden Dynamik der Anghörigen in sich wandelnden Zeiten.
Diese Kombination verbunden mit einem angenehm lesbaren Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. „Was uns erinnern lässt“ bleibt im Gedächtnis, und das ist gut so.
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