Auf Sylt werden in einer Düne, die zum Besitz der reichen Industriellenfamilie Melander gehört, zwei Leichen gefunden - ein Kind und eine junge Frau, Letztere der Kleidung nach seit Jahrzehnten tot. Wenig später gibt es in der Familie einen weiteren Todesfall. Kommissar John Benthien glaubt nicht an einen Zufall und nimmt die Ermittlungen auf. Dabei stößt er auf ein uraltes Familiengeheimnis, von dem auch heute noch eine tödliche Gefahr auszugehen scheint ...
Dieses Buch könnte dir gefallen, wenn… du gerade was super ätzendes machen musst und zumindest ein *bisschen* Pepp in die Sache bringen willst
⇝Vorwort. Ist es nicht ironisch, dass ich mir vorgenommen hatte, mehr Action und Unerwartes in meinen Lesealltag zu bringen, als ich mich bewusst versucht habe, nicht mehr auf Romance Bücher zu fokussieren, und genau das Gegenteil bekomme, obwohl wir es hier mit einem Krimi zu tun haben?
Ich hab's so satt, echt jetzt! Es steht mir bis hier [in böse-Eltern-Stimme]
⇝Insgesamt. Obwohl ich diesmal nicht erraten konnte, wer der Täter war, hätten mich die Ermittlungen nicht kälter lassen können. Derweilen hatten wir doch so einen guten Start, der John und ich. Aber gut, kann man jetzt auch nicht mehr ändern. Bin trotzdem froh, dass ich Spotify sei dank immer Zugriff auf die Hörbücher bekomme, sobald sie veröffentlicht werden.
Interessant fande ich aber, dass diesmal sogar hundertjahre alte Verbrechen im Zeichen der Deichgrafen aufgelöst wurden, was zeigt, dass immerhin mehr Kreativität angestrebt wurde. Die Umsetzung solle Nina wohl noch etwas üben. Ich hab das Gefühl, dass sie sich etwas hat einlullen lassen. ___________________
Schreibqualität= 4*
Geschwindigkeit= 2*
Handlungsverlauf= 1,5*
Charaktere = 3*
Freude am Buch = 2* (hat mir immerhin das Designen meiner Grafiken etwas versüßt)
"Es gibt doch nichts, auf dem soviel Verführung und soviel Fluch liegt wie auf einem Geheimnis." (Søren Aabye Kierkegaard) John Benthien, Ben und Lilly Velasco verbringen ein paar Urlaubstage in ihrem Haus auf Sylt. Eines Nachmittags erscheint ein Junge mit einem Knochenfragment, das er in der Großen Düne der Industriellenfamilie Melander gefunden hatte. Wie sich herausstellt, ist der Junge Tristan Melander, beim näheren betrachten seiner Fundstelle entdeckt John noch weiter Fundstücke. Deshalb verständigt John auch die Kriminaltechnik, die daraufhin in der Düne weiter fündig werden. Yvonne, Tristans Tante hingegen ist entsetzt, als sie von seinem Fund erfährt. Sie wohnt zusammen mit ihrem Sohn Nicky im angrenzenden Friesenhaus der Melanders. Wie man später feststellt, ist die Tote aus der Düne schon mindestens 100 Jahre alt, fest steht jedoch das sie ermordet wurde. Und die Kriminaltechnik findet noch eine weitere Tote in den Dünen. Dann jedoch findet man am nächsten Tag Yvonne Melander und ihr Sohn Nicky tot in ihrem Haus auf. John glaubt nicht mehr an einen Zufall und verständigt sein Team, damit sie die Ermittlungen aufnehmen. Wollte jemand Yvonne ermorden oder galt der Anschlag Adeline Melander, die zurzeit nach einer Knieoperation in Reha ist? Suspekt wird es erst, als John auf ein altes Familiengeheimnis der Melanders stößt.
Meine Meinung: Das idyllische Cover mit der Impression der Nordsee und die geheimnisvolle, historische Leseprobe hatten mich schon auf den neusten Benthien Fall aufmerksam gemacht. Da ich inzwischen fast alle Fälle dieses Ermittlerteams kenne, hatte ich mich schon sehr gefreut. Der detaillierte Schreibstil, der für die Autorin charakteristisch ist, hatte mich sofort wieder in den Bann gezogen. Gerade Nina Ohlandts bildhafte Schreibweise macht es für mich, als Leser leicht in die Geschehnisse einzutauchen. Hilfreich ist im besonderen auch das Personenregister am Anfang und Ende des Buches. Bemerkenswert war außerdem der Humor von den beiden Freunden Tommy Fizzen und John Benthien, bei dem ich öfters schmunzeln musste. Gefreut hatte es mich auch, das nach den Problemen im letzten Fall, John und Lilly wieder zusammengefunden haben. Eröffnet wurde dieses Buch diesmal mit einem historischen Rückblick der Familie Melander ins Jahr 1778, als der Patriarch und Deichgraf Haie Melander noch zur See ging. Weiter ging es, dann in die jüngere Vergangenheit im Jahr 1914 als im Friesenhaus der Melanders ein Mord geschah und dafür im März 1915 der Arbeiter Frerk Johannsen gehenkt wurde. Diese beiden historischen Geschichten bildeten die Grundlage des Plots, ehe es in der Gegenwart weitere Unfälle und Todesfälle in der Familie Melander gab. Nina Ohlandt hat durch ihre fiktive historische Einleitung schon eine bemerkenswerte Geschichte geliefert, die mich im Laufe des Buchs sehr zum Nachdenken anregte. Beeindruckt haben mich vor allem die unterschiedlichen Familienmitglieder der Melanders, bei denen jeder seine eigenen besonderen Charaktermerkmale aufwies. Auffallend war jedoch am meisten Adeline Melander, Eigentümerin des Friesenhauses und Besitzerin von einem beeindruckenden Vermögen. Sie hatte fünf Kinder, bei denen einer zusammen mit ihrem Mann durch einen Unfall ums Leben kam. Charakteristisch war ihr ambivalentes, integres, teils sogar chauvinistisches Verhalten, das sie an den Tag legte und das maßgebend dafür stand, dass sie ihre Familie in Griff hatte. Meisterhaft war der Showdown am Ende des Buches, bei dem John Benthien ganz in Agatha Christies "Hercule Poirot" Manier den Täter entlarvte. Man merkt das nicht nur Ermittlerin Lilly Velasco ein Faible für Agatha Christie hat, sondern ebenfalls Nina Ohlandt. Auch wenn die Spannung vielleicht ein kleines bisschen mehr hätte sein dürfen, gleichen es die guten Ermittlungen der Autorin wieder aus. Deshalb von mir 5 von 5 Sterne für diesen sechsten Fall.
Dünengeister" ist der sechste Fall von John Benthien und ich weiß nicht wieso, doch bis jetzt ist die Serie total an mir vorbeigegangen. Obwohl ich schon die Cover und die Storys der Bände sehr ansprechend finde. Generell mag ich sehr gerne Küstenkrimis und besonders dieser weckte mein Interesse. In diesem Band werden am Anfang zwei Leichen in einer Düne gefunden, die in den Besitz einer reichen Industrie-Familie gehört. Anscheinend sind sie schon seit Jahrzehnten tot. Kurz darauf kommt es zu einem weiteren Todesfall in der Familie und Kommissar John Benthien glaubt nicht mehr an einen Zufall. Kurzerhand nimmt er die Ermittlungen auf und stößt auf ein dunkles Geheimnis...
Das Buch beginnt sehr spannend und spielt zuerst in der Vergangenheit (1778 und 1915). Diese Abschnitte haben mir sehr gut gefallen, weil sie sehr viel Spannung erzeugt haben und man sich immer fragt, was Ereignisse, die vor mehr als 100 Jahren spielten, mit der Gegenwart zu tun haben sollen. Schade finde ich nur, dass die Abschnitte aus der Vergangenheit dann erstmal nicht mehr vor kommen. Ich hätte es toll gefunden, wenn die Kapitel immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit wechseln würden, doch das hätte wahrscheinlich nicht so viel Spannung erzeugt. Die Ereignisse in der Gegenwart sind aber auch sehr spannend und interessant. Kommissar Benthien kommt einem sofort sympathisch vor und Nina Ohlandt hat sich noch viele interessante Charaktere ausgedacht. Viele aus der Industriellenfamilie sind zum Beispiel ziemlich eigen und machen dadurch die Geschehnisse interessant. Generell ist die Geschichte der Familie erstaunlich: schon früher gab es eine Menge Todesfälle und man kann gar nicht glauben, dass es sich hierbei nur um Unfälle handelt. Eine andere Sache, die mir bei diesem Buch sehr gut gefallen hat, waren die Insider zu Agatha Christie. Zum Beispiel werden öfters Bücher von der Autorin gelesen oder es gibt auch Ähnlichkeiten zwischen den Handlungen. Da ich Agatha Christie sehr gerne lese, ist mir das schnell aufgefallen und ich finde denn Einfall von der Autorin sehr gut. Ich kann das Buch wirklich jedem Krimi Fan empfehlen! "Dünengeister" ist ein einzigartiger Küstenkrimi, der verschiedene Zeitstränge genial verbindet. Man ahnt bis zum Ende nicht, wer der Täter sein könnte und es war immer spannend und fesselnd. Am Ende war ich nur traurig, dass ich nicht schon früher Bücher von Nina Ohlandt gelesen habe. Doch das werde ich jetzt schnell nachholen...
Dieser Fall für John Benthien und seine Leute hat mir besser gefallen als einige der anderen, auch wenn ich relativ früh eine Ahnung hatte, die sich dann auch bestätigte. Nach einem etwas zähen Start war insgesamt Schwung in der Geschichte und ich fand es besonders spannend, dass auch jahrhundertealte Ereignisse eine Rolle in diesem Fall gespielt haben. Und dann lässt auch noch Agatha Christie grüssen. :-) Nun habe ich erst einmal alle vorhandenen Benthien-Fälle ausgelesen und warte mit Spannung auf einen neuen Fall.
Na ja,sehr vorhersehbar, irgendjemand aus der Sippe war es,das ist total klar. Und eigentlich ist das auch egal wer. Und dass Adeline kein Opfer ist ,wie anfangs so dargestellt,ist auch logisch. Wenig Spannung, viel zu viel Privatkram der Ermittler, wen juckt es zum Beispiel ,dass ein Haus für Frau und Kind gesucht wird und was es zum Essen gibt? Und das Ach so verliebte Geplänkel am Ende deutet ja nur darauf hin,dass sich im nächsten Buch wohl eine Tragödie anbahnt. Kann mal mal als Zeitvertreib lesen,aber nicht zu viel erwarten.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Lieblings-Küstenkrimi-Reihe. Hier ein faszinierendes Familienporträt inmitten von Mord und Intrigen. Und Hand hoch wer sich Tristan ebenfalls als kleinen Bruder wünscht!
Ich mag die Fälle von und um John Benthien sehr sehr gern. Ich höre sie als Hörbuch und finde den Sprecher zu diesen Geschichten absolut perfekt und passend.
Sehr schönes Buch für zwischendurch. Spannende Geschichte, die sich leider manchmal ein kleines bisschen zieht. Ich hab die anderen Teile der Reihe nicht gelesen und fand es trotzdem gut!
3,5 Ich bin etwas voreingenommen, da ich Nina Ohland's Serie um Hauptkommissar John Benthien so sehr liebe. Ja, es sind Norddeutsche Krimis nach üblichem Strickmuster. Und doch ... ich bin seit dem 1. Buch Fan dieser gesamten Truppe um John, seinen Vater, um Lilly, Tommy Fitzen & Co. Leider konnte mich 'Dünengeister' jedoch nicht ganz so überzeugen. Mir schien, als wäre die Handlung manchmal ein wenig mit der Autorin davongaloppiert. Insgesamt OK, aber für mich bisher der schwächste Benthien-Roman. Macht aber nichts. Ich freue mich trotzdem jetzt schon auf den nächsten! Leider bleibe ich auch dabei, dass Reinhard Kuhnert - eigentlich ein sehr guter Hörbuch-Sprecher und "Stammsprecher" der Benthien-Reihe - nicht passend ist, für diese Bücher. Jemand mit etwas mehr "Lokalkolorit" hätte dem Ganzen etwas besser getan, glaube ich.
Hat mir gut gefallen (auch wenn Hörbuch natürlich immer eine andere Erfahrung ist als selber zu lesen). Als in der kanadischen Prärie lebendes Küstenkind ging mir bei Handlungsort und den norddeutschen Namen das Herz auf ! Irgendein anderer Rezensent hat das Tempo der Geschichte bemängelt, aber so is das halt ma im Norden. Sutje. Sicher, es geht nicht Schlag auf Schlag, aber wer Herzinfarkttempo braucht, soll sich an Fitzek halten. Insbesondere die Verflechtung mit der vergangenen Familiengeschichte hat mir gut gefallen. Wer Agatha Christie mag ist hier gut aufgehoben. War mein erster Ohlandt Roman. Reinhard Kuhnert liest gut.