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Das Honigmädchen: Roman

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Die alleinerziehende Camilla kämpft an allen Fronten: Täglich muss sie sich im väterlichen Delikatessenhandel beweisen, während ihre fünfzehnjährige Tochter Marie gegen sie rebelliert. Und dann wird sie auch noch nach Südfrankreich geschickt, um mit einer Honigmanufaktur zu verhandeln – im Gepäck das tobende Mädchen und ihren nervtötenden Nachbarn, der sich ihnen spontan angeschlossen hat. Kein Wunder, dass sich das pittoreske Bergdorf Loursacq zunächst als wenig heilsam für die angespannten Gemüter erweist. Doch Camilla krempelt die Ärmel hoch – und lernt zwischen Tomatenstauden, Rebstöcken und Olivenbäumen, dass die guten Dinge im Leben erst dann auf zarten Flügeln herbeifliegen, wenn man bereit für sie ist …

449 pages, Kindle Edition

Published March 18, 2019

25 people want to read

About the author

Claudia Winter

21 books16 followers

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Community Reviews

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Displaying 1 - 13 of 13 reviews
Profile Image for AC's bunte  Bücherwelt .
890 reviews15 followers
February 16, 2024
Nachdem ich bereits ihre neuen Werke "Ein Lied für Molly" und "Sterne über Siena" gelesen habe, wollte ich unbedingt in diesem Jahr auch zu ihren bereits etwas älteren Büchern greifen. So habe ich gemeinsam mit @momoliest

𝑫𝒂𝒔 𝑯𝒐𝒏𝒊𝒈𝒎𝒂̈𝒅𝒄𝒉𝒆𝒏
Von @claudiawinter

gelesen.

Camilla ist ein sehr unsicherer Charakter, was wohl nicht zuletzt auf ihre Vergangenheit zurück zu führen ist. Manchmal hätte ich sie am liebsten einfach nur geschüttelt, insbesondere wenn es um die Beziehung zwischen ihr und ihrer Tochter Marie ging. Ja, Mütter sind Bereit für ihre Kinder alles zu geben, doch manche reaktionen in Bezug auf Ihre Tochter fand ich dann doch etwas überzogen.
Marie ist ein Charakter der zwar in der Geschichte die größte Entwicklung gemacht hat, ich aber auch nach ein paar Tagen nachdem ich das Buch beendet habe, immer noch nicht ganz weiß ob Ich sie mögen soll oder nicht.

Das bildlich sehr schön dargestellte Setting Frankreichs, hat in mir bereits die sommerlichen Gefühle geweckt. Durch den mir bekannten locker, leichten Schreibstil der Autorin Claudia Winter wurde dieses nochmals unterstrichen.

Eine sommerliche Liebesgeschichte Auf dem Weg der Selbstfindung, einer stimmungsvollen Kulisse eines kleinen dorfes in der Provinz, Der Duft von frischem Lavendel und durch das Summen der Bienen konnte ich den Honig auf der Zunge schmecken. Jedoch hätte ich mir diese Tiefe des Drumherums auch für die Protagonisten gewünscht. Auch wenn dies nicht der stärkste Roman der Autorin war, freue ich mich bereits auf weitere Liebesgeschichten.
Profile Image for Steffi.
3,255 reviews180 followers
June 22, 2019
Die Romane von Claudia Winter sind mir schon des öfteren über den Weg gelaufen, aber bisher habe ich noch kein einziges lesen. "Das Honigmädchen" war nun mein erstes Buch der Autorin, aber definitiv nicht das letzte.

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und die Geschichte von Camilla und ihrer Tochter Marie konnte mich sehr schnell begeistern. Camilla ist nach der Trennung von ihrem Mann nicht wirklich zufrieden mit ihrem Leben und auch mit ihrer Teenie-Tochter gibt es jede Menge Probleme. Sie ist ebenso wenig begeistert von der Idee ihres Vaters nach Frankreich zu reisen und dort eine Honigfarm zu besichtigen.

Camilla war für mich ein sehr natürlicher und authentischer Charakter, sie macht Fehler und die Entwicklung, die sie im Roman durch macht, war absolut glaubhaft. Tobias war zu Beginn schwer einzuschätzen, aber dennoch war seine lockere und entspannte Art sehr sympathisch.

Das Setting in der französischen Provence und dem kleine Städtchen war zauberhaft und war absolut zum wohlfühlen. Ich hätte mir allerdings noch ein paar mehr Geheimnisse oder Verknüpfungen zur Vergangenheit der Honigfarm gewünscht, diese waren ein wenig zu sehr am Rande.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen und macht das Buch zu einer sehr unterhaltsamen Sommerlektüre.
Profile Image for Ankas.
Author 1 book58 followers
Read
May 23, 2019
Einfach mal alles hinter sich lassen – davon träumen viele. Jeden Tag wird von einem erwartet, dass man alles gibt. Sowohl im Berufs- als auch im Privatleben kann einen der immense Leistungsdruck, verbunden mit der ständigen Erreichbarkeit, schnell überrennen.

Camilla ist alleinerziehend und kämpft tagtäglich mit den Herausforderungen des Lebens. Ihr Job verlangt ihr einiges ab, an den Folgen der Trennung von ihrem Mann hat sie noch immer zu knabbern und zu allem Überfluss scheint ihr ihre Teenager-Tochter von Sekunde zu Sekunde mehr zu entgleiten. Auch zu Hause findet sie nicht wirklich Entspannung, denn ihr neuer Nachbar, ein Lebemann wie er im Buche steht, hat von den Begriffen „Zimmerlautstärke“ und „Rücksicht“ noch nicht so viel gehört – und das, obwohl er Schriftsteller ist. Kein Wunder, dass Camillas Zündschnur immer kürzer wird. Sie will es allen recht machen und bemerkt nicht, dass sie selbst dabei völlig auf der Strecke bleibt.

Ich denke, dass sich viele Leserinnen und Leser ein Stück weit in Camilla wiederfinden. Überforderung auf ganzer Linie, das Leben rast an einem vorbei und man selbst versucht hinterher zu hechten. Die Schnelllebigkeit unserer Gesellschaft macht krank, kann schnell zu Depressionen oder einem Burnout führen und gleichzeitig auch Beziehungen kaputt machen. Das Zwischenmenschliche bleibt viel zu oft auf der Strecke. Wie wäre es, wenn man einfach mal stehen bleibt und innehält? Leichter gesagt, als getan? Camilla hat das große Glück, dass das Leben (das Schicksal? der liebe Gott? oder doch einfach nur ihr sorgender Vater?) ihr genau diese Möglichkeit aufzeigt. Drohte ihr eben noch ihr komplettes Leben um die Ohren zu fliegen, sitzt sie jetzt mit ihrer rebellierenden Tochter in einem verschlafenen Örtchen in der Provence. Umgeben von summenden Bienen, duftenden Lavendelfeldern und dem mürrischen Henri, findet sie etwas, nach dem sie eigentlich gar nicht gesucht hat.

Die Lesezeit mit „Das Honigmädchen“ kann man tatsächlich als kleine Auszeit vom Alltag betrachten. Eingetaucht in die Geschichte und angekommen in der Provence, fühlt man sich selbst ganz schnell entschleunigt. Claudia Winters angenehm zu lesender Schreibstil macht es einem leicht sich zu entspannen. Ruhig, liebevoll und atmosphärisch erzählt die Autorin eine Geschichte, die sich nach einem Kurzurlaub anfühlt. Für viele sicher nicht nur eine Reise nach Frankreich, sondern auch eine Reise zu sich selbst. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Wohlfühlroman aus der Kategorie „Love & Landscape“ nicht nur zum Träumen, sondern auch zum Nachdenken über sich und sein eigenes Leben verleitet. Auch wenn ich mich selbst weder mit Camilla noch mit ihrer Lebenssituation identifizieren konnte, gehe ich davon aus, dass dieser Roman für viele Leserinnen und Leser eine Inspiration sein kann.

Mein persönliches Highlight waren sowohl das wunderbar gewählte und ausgeschmückte Setting als auch die unheimlich lebendig beschriebenen Nebenfiguren. Sie alle habe ich schnell ins Herz geschlossen, allen voran natürlich den mürrischen und doch so liebenswerten Henri. Die authentischen Charaktere haben die Geschichte immens bereichert, genauso wie die unzähligen Bienen. Sie waren allgegenwärtig und trugen die Geschichte auf ihren zarten und zugleich kraftvollen Flügeln.

„Sie schauen dir direkt ins Herz, die kleinen Biester, dorthin, wo Chaos und Unordnung herrschen.“ S. 183

Auch wenn dieser Roman meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat und der erhoffte Pageturner-Effekt für mich ausblieb, bin ich überzeugt davon, dass er, in den Händen der passenden Zielgruppe, für romantische, verträumte, wohltuende, inspirierende, gefühlvolle und samtig-leichte Lesestunden sorgen kann.
Profile Image for Kaho_liest.
596 reviews4 followers
August 19, 2019
Ich mag die Bücher der Autorin gerne, aber dieses hat mich dann doch etwas mehr berührt als die anderen. Denn hier geht es nicht nur um eine vergangene und neue Liebe, sondern auch um die Mutterliebe, die täglich um die Zuneigung ihrer Tochter kämpft. Teenager eben :)
Die Autorin hat das wirklich bestens rübergebracht und lässt einen teils schlucken. Denn Kinder können echt gemein sein, auch die eigenen.
Für mich war es eine wunderschöne, herzliche, überraschende Geschichte, die nicht nur Liebe beinhaltet. Die Autorin entführt uns nach Frankreich mitten in den Lavendel und Honig und lässt uns den Zauber des Landes und der Menschen erleben. Es fühlte sich wie ein richtiger Urlaub an, nicht wie eine Geschichte.
Der lockere Erzählstil der Autorin gefiel mir auch hier wieder gut, wodurch ich mich in alles bestens reinversetzen konnte. Sie erzählt alles sehr lebendig und achtet aufs Detail.
Die Protagonisten mochte ich alle sehr gerne, aber vor allem Camilla und Marie haben mich überzeugt. Es machte einfach Spaß ihre gefühlvolle Geschichte zu verfolgen. Denn man muss einfach miterleben wie sich alles weiterentwickelt.
Für mich war es eine lesenswerte und herzliche Geschichte für gemütliche Abende auf der Couch, die ich nur empfehlen kann.
Profile Image for Buchjunkies.
183 reviews
April 30, 2019
Inhalt:
Camilla Monhof ist mit ihrem Leben überfordert. Im Feinkostgeschäft ihres Vaters mausert sie sich zu einer respektablen Nachfolgerin, einige Dinge stoßen ihr jedoch sauer auf. So hält ihr Vater seit Jahren an einem Honiglieferanten aus der Provence fest, der unpünktlich oder auch gar nicht seine Verträge einhält.
Ihre Tochter Marie ist mit ihren 15 Jahren gerade mitten in der Pubertät. Die Trennung der Eltern hat sie sehr mitgenommen und sie lässt Camilla deutlich spüren, wer ihrer Ansicht nach Schuld an der Trennung ist. Und als wenn das nicht ausreichen würde, hat sie seit einer Weile einen neuen Nachbarn, der ihr nachts den Schlaf raubt mit lauter Musik, Partygeräuschen oder Damenbesuch.

Als Maries Schuldirektorin um ein Gespräch bittet ist Camille erstaunt. Ihre Tochter schwänzt die Schule und das schon ziemlich lange. Nach einem unerfreulichen Gespräch, versucht sie mit Marie zu reden, doch das Mädchen macht dicht. Was ist nur aus ihnen geworden? Sie haben sich doch mal so gut verstanden?
Nur einen Tag später tauchen zwei Polizisten mit Marie im Schlepptau in der Firma auf. Camille ist am Ende ihrer Kräfte als ihr Vater eine Idee hat. Seine Tochter soll sich mal erholen, weit ab von ihrem stressigen Leben und legt ihr Frankreich ans Herz. Da sie ihn sowieso wegen dem Honiglieferanten Lambert ständig in den Ohren liegt, kann sie sich gleich einmal selbst dort umschauen.
Natürlich ist Marie sauer, hatte sie sich ihren Ferien doch anders vorgestellt. Nach einer turbulenten Anreise landen sie schließlich im malerischen Bergdorf Loursacq - und das nicht alleine.

Das Henri Lambert ein Eigenbrötler ist stellen sie schnell fest und auch, dass es um seine Bienen nicht gut bestellt ist. Marie scheint eine neue Aufgabe gefunden zu haben, der Zugang zu ihrer Tochter bleibt Camilla jedoch weiterhin versperrt und so macht sie sich auf die Suche nach der Vergangenheit, denn irgendetwas gibt es, dass diesen Ort und ihre Familie verbindet. Nur was? Erinnerungsfetzen schleichen sich in ihr Gedächtnis und dann wäre da noch der geheimnisvolle Brief ihres Vaters an Henri. Was verheimlichen sie ihr?
Camillia ist nach Frankreich gekommen um Antworten zu finden und doch findet sie hier viel mehr.

Meinung:
Mit 'Das Honigmädchen' entführt uns Claudia Winter in ein kleines Örtchen in der Provence und es dauert nicht lange, bis man die Wiesen und Felder mit dem blühenden Lavendel vor sich sieht und den Geschmack von süßem Honig auf der Zunge spürt. Das Setting der Geschichte hat mir sehr gefallen und durch die Art, wie Claudia Winter alles beschreibt, kann man es sich auch sehr gut vorstellen.
Es hat mich etwas Zeit gekostet in die Geschichte zu finden, was hauptsächlich an den Charakteren lag. Ich bin mit Marie und Camilla nicht warm geworden und auch der 'nervige' Nachbar konnte keine Seite zum Klingen bringen. Als sie dann in Frankreich waren, ging es allerdings recht zügig. Ich mag Henri. Er ist ein schwieriger Charakter, verschroben und generell allen Menschen gegenüber misstrauisch. Aber natürlich gibt es noch viel mehr Charaktere zum Kennenlernen.

Eine Sache, die einfach im Stil von Claudia Winter liegt, sind viele französische Sätze im Text. Diese werden auch immer übersetzt und stören mich persönlich ziemlich im Lesefluss. Da ich aber weiß, dass sie das immer benutzen wird, muss ich entweder aufhören ihre Bücher zu lesen oder aber diese Sätze ignorieren. Ich habe mich für die zweite Möglichkeit entschieden ;o)
Um die Bücher nicht mehr zu lesen, müsste ich auf die vielen Geschichten verzichten die da noch kommen mögen - und wer weiß was ich da alles verpasse.
Die Geschichte in 'Das Honigmädchen' hat mich so richtig gefangen, als Camilla in Frankreich angekommen ist und ich konnte es kaum noch aus der Hand legen. Das hat mich mit dem schwierigen Start versöhnt.

Nun habe ich noch ein Buch von Claudia Winter liegen und ich denke, das könnte wieder ein Highlight werden.
Profile Image for Jil.
121 reviews2 followers
March 20, 2019
Von wundersamen Wegen und dem Summen der Bienen sowie der Erkenntnis: Alles hat seine Zeit!
Was wenn man keinen Zugang zu seinem eigenen Kind mehr findet?
Wenn das Leben einem keinen Honig aufs Brot schmiert, sondern diesen zum Verkaufsargument deklariert?
Was wenn das Erbe des elterlichen Betriebs einem den Blick für die wirklich wichtigen Dinge raubt?
Wenn das eigene Bestreben nach Erfolg einem den Weg zur Liebe versperrt?
Was wenn man sich alleingelassen und missverstanden fühlt?
Wo man doch einfach nur hätte richtig zuhören müssen?
All diese Fragen stellt sich Camilla jeden Tag – und viele mehr. Sie sind das Gerüst ihres Lebens. Die Liebe ist vorbei, nichts als ein mahnender Stachel im Herzen, dass sie alles verloren hat. Ertrunken in Arbeit und Erfolgssucht. Nicht ihrer, doch in der des Vaters ihres Kindes. Gegen Sterne kommt das menschliche Herz wohl nicht an. Camilla ist alleinerziehend und liebt ihre Teenager-Tochter über alles. Versucht jeden Tag durch harte Arbeit, das gemeinsame Leben ein Stückchen besser zu gestalten. Einer Arbeit, die ihr ebenfalls am Herzen liegt, da sie den Erhalt des elterlichen Betriebes sichert. Ein Delikatessenhandel, der an Exklusivität nicht zu übertreffen ist, aber auch schon mal bessere Zeiten gesehen hat …
Sie opfert sich auf, für beide Seiten und wird doch keiner davon gerecht. Die Tochter fühlt sich missverstanden, vernachlässigt, ja von der Mutter ungeliebt und wird zum Rebell. Ihr Vater und die Firma scheinen nicht offen für ihr betriebliches Auge, ihren visionären Weitblick. Camillas Vorschläge zu Kosteneinsparungen und Neukonzeptionierungen werden mit einer simplen Gäste vom Tisch gebügelt.

Sie rödelt und rödelt, und kommt doch nirgends an. Verliert sich überdies immer mehr selbst. Ist zunehmend erschöpft, lebt sie doch nur noch für andere und nicht mehr für sich. Die Arbeit ist hart und frustrierend, doch auch Zuhause findet sie nebst der Tochter keine Ruhe. Denn da gibt es diesen neuen Nachbarn – für sie ein Lebemann, wie er im Buche steht –, der ihr nach und nach den Verstand raubt. Bis … ja bis ihr Vater eines Tages die Reißleine zieht und sie samt Tochter zum ertraglosesten Honiglieferanten nach Frankreich schickt. Eine Reise, die einen weiteren unverhofften Begleiter erfährt und die Karten in Camillas Leben neu mischt. An allen Fronten. Es ist eine Reise, die ihr Leben verändern wird … doch wird sie auch ihr Herz heilen und ihr all die Fragen beantworten können, die sie sich tagein, tagaus stellt? Wird Camilla sich selbst wiederfinden und mit ihrer Tochter eine neue Chance erhalten?

Begleitet sie in das beschauliche französische Örtchen Loursacq, wo die Vergangenheit so nah ist wie die Zukunft und so fern wie das Selbst in der Gegenwart. Ein malerisches Bergdorf, das an Eigenwillen und Charme nicht zu überbieten ist und noch jeden in seinen Grundfesten erschüttert und auf den rechten Weg zurückgebracht hat. So auch Camilla, ihre Tochter und den geheimnisvollen Begleiter? Seid gespannt.
Für mich war Das Honigmädchen von Claudia Winter ein herausragendes Leseerlebnis. Eine so beeindruckende Geschichte, dass ich sie einfach wieder und wieder lesen möchte. Einfach, weil alles gestimmt hat. Von der pittoresken Szenerie, die mich auf eine Reise mitgenommen und fernen Orten so viel nähergebracht hat. Über einmalige Charaktere mit echten Problemen und dem Kampf einer Mutter um die Liebe zur Tochter. Und umgekehrt. Etwas so Natürliches, dass es manchmal im Wahn des Alltags untergeht. Weil wir verlernen, wirklich zuzuhören. Bis zum atmosphärischen und mitreißenden Schreibstil der Autorin, der einen nur so durch die Seiten trägt. Durch und durch ein ruhiges und doch seelenvolles, ein kurzweiliges und doch aus familiärer Sicht spannendes, ein hoch ergreifendes Lesevergnügen. Ein Buch, das für mich seinesgleichen sucht. Dabei schafft es die Autorin nicht nur, das Leben der einzelnen Charaktere und Nebencharaktere rund und authentisch zu skizzieren, sondern der Geschichte an sich auch eine brisante und hoch aktuelle Note zu verleihen: das Leben der Bienen. Wir alle wissen es, die Welt braucht sie und wir müssen ihren Lebensraum wahren. So kleine, zunächst unscheinbare Lebewesen, die so voller Wissen und Kraft stecken. Die unserer Welt guttun. Eine Welt, die wir zu oft zu nachhaltig zerstören. Frau Winter verdeutlich auf leichte und doch wachrüttelnde Weise, was es braucht, uns dem wieder zu nähern, was wirklich wichtig ist. Sei es das Leben der Bienen, die Beziehungen in einer Familie oder das eigene Glück. Sie weckt auf, regt zum Nachdenken, vor allem aber zum Handeln an. Und dies alles verpackt in eine wunderbare, atmosphärisch dichte Geschichte, die lange nachhallt.
Für mich ist das Honigmädchen eine Hommage an das Leben in all seinen Facetten, ein Liebeslied an die Bienen, die Schönheit der Natur. Eine unglaublich schöne, gehaltvolle und wohltemperierte Lebens- und Wohlfühlgeschichte, die mich in genau der rechten Zeit erreicht hat. Mir etwas Leichtigkeit in mein Leben zurückgegeben hat. Und genau dafür sind Geschichten doch da.
Das Honigmädchen ist all das und noch so viel mehr. Ich kann euch dieses Buch, wie jeden Winter, nur absolut empfehlen. Jedes in seiner Art ist wundervoll und wenn ich schon nicht mehr weiß, wie die Autorin es noch toppen will, sie schafft es immer wieder und liefert einfach ab und überrascht – mit neuen Wendungen, einzigartigen Ideen und so viel Liebe zum Detail.
Ich wünsche euch viel Spaß damit.
Profile Image for Marion2505.
300 reviews5 followers
April 1, 2019
Meine Meinung:

Ein perfektes Buchcover

Das Buchcover gefällt mir sehr, denn es entführt mich beim Betrachten sofort wieder nach Südfrankreich. Ich kann die Idylle und Ruhe des kleinen Dörfchens Loursacq förmlich spüren und würde nicht zögern, dort auch entspannte Tage zu verleben. Das Buchcover passt perfekt zur Geschichte des Buches und ist daher absolut wunderbar ausgewählt.

Ein wunderbarer Schreibstil

Der Schreibstil von Claudia Winter konnte mich sofort für sich einnehmen. Der Prolog hat mich sehr neugierig gemacht auf den weiteren Verlauf der Geschichte und auch die ersten Seiten mit Camilla und Marie waren einfach sehr genial. Ich habe Camilla wahrlich nicht darum beneidet, mit dieser pubertären Tochter leben zu müssen. Immer wieder blitzen die Gedanken von Camilla in der Erzählung auf und haben mich oft schmunzeln lassen, denn diese Gedanken sind so herrlich! Dies zieht sich durch das ganze Buch, so dass ich spannende und sehr unterhaltsame Lesestunden hatte.

Liebenswerte Charaktere

Wie schon erwähnt, Camilla hat es echt nicht leicht. Sie ist geschieden und irgendwie immer noch unglücklich über diesen Zustand. Dann schlägt sie sich mit der mehr als schwierigen Tochter herum und möchte im Job bei ihrem Vater glänzen. Natürlich läuft das alles nicht wirklich gut zusammen. Oft steht sie sich selber im Weg, was mich als Leserin hin und wieder etwas genervt hat. Allerdings ist sie an manchen Stellen sowas von beherrscht, dass sie meinen absoluten Respekt hatte. Ich hätte das nie so hinbekommen. Camilla ist eine tolle Protagonistin, die mich als Leserin - vor allem mit ihren Gedanken - einfach perfekt unterhalten hat. Es hat Spaß gemacht, in ihre Vergangenheit abzutauchen und mehr über sie zu erfahren. Aber auch die Veränderungen in ihrem Verhalten und Denken, die im Laufe ihres Aufenthalts in Südfrankreich an Camilla beobachtet werden können, waren sehr toll.

Auch Marie ist eine interessante Protagonistin, die wirklich nichts unversucht lässt, anstrengend zu sein. Dennoch lernt der Leser sie auch bald von einer anderen Seite kennen, was mir sehr gefallen hat. Es hat großen Spaß gemacht, Mutter und Tochter bei ihrem Zwangsurlaub zu beobachten, denn Harmonie kam da erstmal gar nicht auf. Allerdings gab es auch viele Momente, die mich gerührt aufseufzen ließen und daher kann ich nur jedem Leser dringend empfehlen, diese beiden wunderbaren Frauen nach Südfrankreich zu begleiten.

Auch der "nervige" Nachbar Tobias konnte sich relativ schnell in mein Herz schleichen, auch wenn er zu Beginn wirklich anstrengend war. Dennoch hatte er immer einen lockeren Spruch auf den Lippen und hat mich oft mit seinen Äußerungen breit grinsen lassen. Er ist als Autor halt das komplette Gegenteil von Camilla, die feste Strukturen braucht und er sich eher spontan im Leben bewegt.

Mein absoluter Lieblingscharakter war allerdings Henri, der mehr als ruppig rüberkommt, aber dennoch bei mir wahre Begeisterungsstürme hervorgerufen hat. Natürlich umgeben ihn auch einige Geheimnisse, die ich als Leserin unbedingt lüften wollte, denn das Erscheinungsbild der Honigmanufaktur war völlig anders als erwartet und hat bei mir zu zahlreichen Spekulationen geführt. Henri ist einfach großartig! Ich hätte ihm und seinen Weisheiten ewig zuhören können.

Aber auch Manon und Nikos darf ich hier nicht unerwähnt lassen, denn auch diese beiden liebenswerten Charaktere haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen.

"Hinter jedem Rätsel steckt eine Geschichte, die sich zu erzählen lohnt." (Zitat S. 188)

Dieses Zitat ist eines von vielen wunderschönen Zitaten, auf die ich während der Lektüre dieses Buches gestoßen bin. Claudia Winter hat mich mit ihrem Buch in eine wunderbare Idylle mit vielen Geheimnissen und einfach unglaublich tollen Charakteren entführt. Ich hatte wunderschöne Lesestunden, die mich absolut in der Geschichte gefangen gehalten haben und mich sehr glücklich zurückgelassen haben. Das Lesen wurde vom Summen der Bienen, dem Duft von Manons Köstlichkeiten, die sie alltäglich gezaubert hat, und der Ruhe des Bergdörfchens Loursacq begleitet. Natürlich ist dort auch nicht alles pure Idylle, sondern es gibt jede Menge zu entdecken, aber das sollte jeder Leser für sich herausfinden.

Mir hat das Buch wunderbar gezeigt, dass die kleinen Momente im Leben genossen werden müssen und Freundschaft und Zusammenhalt etwas ganz Großes sind. Und eine Sache wird mir absolut im Gedächtnis bleiben: Ein bisschen mehr Hartnäckigkeit und etwas weniger Stolz. Dankeschön für diese Erkenntnis lieber Henri, die doch so wahr und hilfreich ist!!!

Mein Fazit:

"Das Honigmädchen" von Claudia Winter ist eine wunderschöne Reise nach Südfrankreich, die mich absolut begeistern konnte. Wundervolle Protagonisten, eine traumhafte Umgebung und viele Geheimnisse, die es aufzudecken gab, haben mich perfekt unterhalten. Ich wäre gerne noch eine Weile mit Camilla in Loursacq geblieben und vergebe daher eine absolute Leseempfehlung.
Profile Image for Claudia Stückner.
619 reviews5 followers
September 18, 2019
"Der Gott der Bienen ist die Zukunft, Henri. Selbst wenn du wolltest, könntest du dich nicht von ihnen abwenden, denn sie sind das Leben. Und das findet dich immer, selbst wenn es nur in Gestalt einer einzigen kleinen Biene daherkommt." (Buchauszug)
Die geschiedene, alleinerziehende Camilla hat es nicht gerade leicht. Nicht nur das sie im väterlichen Delikatesshandel Monhof ihren Mann stehen sollte, muss sie zudem für die rebellisch, pubertierende 15-jährige Tochter Marie da sein. Das beides unter einen Hut zu bekommen nicht einfach für sie ist, spürt sie, als Marie ihr immer mehr entgleitet. Deshalb verordnet ihr Vater den beiden einen Urlaub in Südfrankreich, wo sie gleichzeitig mit der Honigmanufaktur in Loursacq verhandeln soll. Was Camilla jedoch nicht ahnte, das ausgerechnet ihr nerviger Nachbar Tobias Leitner ebenfalls mitkommt. Das Marie zu ihm ein besseres Verhältnis hat, als mit ihr ärgert sie noch mehr. Dass sie dann notdürftig bei Henri Lambert im Stall schlafen müssen und Marie sich unsterblich in seine Bienen verliebt, hätte Camilla nicht erwartet. Nach und nach jedoch entdeckt auch sie die Schönheit dieser Landschaft. Zudem taucht sie in ein Geheimnis aus der Vergangenheit ein, das alles verändern wird.

Meine Meinung:
Als ich dieses Buch bei einem Gewinnspiel gewonnen habe, hat es mich sehr gefreut. Das schöne Cover und der Klappentext hat mich sofort auf Südfrankreich eingestimmt. Der Schreibstil ist locker, flüssig, unterhaltsam und mit mehreren Kapiteln eingeteilt. Wobei jedes dieser Kapitel mit kleinen Bienen versehen ist. Besonders die lebhafte Schreibweise hat mich sofort bezaubert und an Frankreich denken lassen. Dabei geht es in diesem Buch nicht nur um Bienen, ihre Haltung und den Honig. Themen wie Liebe, Pubertät, Unversöhntheit und ein Geheimnis aus der Vergangenheit spielen ebenfalls eine große Rolle. Besonders das Unversöhnt sein zwischen Deutschland und Frankreich, das nach der Kriegszeit noch immer präsent ist, spürt man. Camilla ist eine resolute Frau, die im Betrieb ihres Vaters versucht das Beste zu geben aber immer das Gefühl hat, nicht anerkannt zu werden. Dazu haben die Schwierigkeiten mit Marie seit der Trennung von ihrem Mann zugenommen. Den sie gibt alleine ihrer Mutter die Schuld am Scheitern der Ehe. Marie weiß ja nicht, das ihr Vater schon Jahre zuvor mit einer anderen Frau fremdgegangen ist. Da kommt dieser gemeinsame Urlaub gerade zur rechten Zeit, damit sich die beiden mal wieder annähern. Camilla ahnt ja nicht, das Marie bisher mehr Hilfe und Halt bei ihrem Nachbarn gefunden hat. Das ungleiche Paar und die rebellische Tochter in einer einfachen Behausung in Frankreich zu erleben war famos. Dazu Maries offenes Herz für Henris Bienen, die Sturheit der Loursacq Bevölkerung, bis auf wenige Ausnahmen, habe ich selbst in Frankreich miterlebt. Durch die französischen Sätze, die liebevoll übersetzt ins Buch eingefügt wurden, hat man ständig das Gefühl vor Ort zu sein. Das Beschreiben dieser wunderschönen Region lässt mich verzaubert von Lavendelfeldern träumen. Ebenso die Charaktere die mir gut gefallen, ob es die verzweifelte, fürsorgliche Camilla mit ihrer sturen, pubertierenden Tochter Marie ist. Oder Tobias der hingegen eher gelassen, ruhig und bedacht auf mich wirkt, sowie der wortkarge Henri der im Grunde seines Herzens einen weichen Kern hat, den man erst entdecken muss. Und Manon Bertrands Liebe zum Kochen das für Frankreich nicht fehlen darf. Darum finde ich auf den letzten Seiten nicht nur das Provence Glossar, sondern auch Rezepte von Manon. Bei Flammkuchen, der Gemüsesuppe Soupe au pistou, dem Schmorbraten Daube provencale und einer Apfel Tarte läuft mir das Wasser im Munde zusammen. Ich kann das Buch nicht nur Liebhabern von Frankreich empfehlen, sondern allen die vielleicht eine gute Urlaubslektüre suchen und gebe deshalb 5 von 5 Sterne.
Profile Image for Anja.
425 reviews3 followers
March 7, 2019
Camillas Leben ist im Augenblick kein Rosengarten. Jeden Tag muss sie mit ihrer Tochter Marie kämpfen, denn diese sieht die Erziehungsmethoden ihrer Mutter nicht ein. Auch im Berufsleben läuft nicht alles nach Plan. Erst recht nicht, als ihr Vater die 34-jährige alleinerziehende Mutter gemeinsam mit ihrer 15-jährigen Tochter in die Provence zu einer Honigmanufaktur schickt. Als sie dann auch noch von Tobias begleitet werden, dem nervigen Nachbarn, mit dem Camilla überhaupt nicht zurechtkommt, ist die Katastrophe praktisch vorprogrammiert. Doch vielleicht kommt auch alles ganz anders…

Die deutsche Autorin Claudia Winter schreibt seit vielen Jahren Romane sowie diverse Kurzgeschichten in Anthologien. Mit ihrem neusten Werk „Das Honigmädchen“ bringt sie das verkorkste Leben von Camilla in neue Bahnen.

Wie bereits eingangs erwähnt, dreht sich in diesem Buch alles um Camilla und ihre Probleme. Insbesondere die Art von Problemen, die eine alleinerziehende Mutter mit ihrer pubertierenden und vollkommen missverstandenen Tochter pflegt.
Gerade zu Beginn spürt der Leser schnell, dass Camilla überfordert ist. Dabei ist sie dennoch sympathisch und erreicht schnell das Vertrauen des Lesers. Es ist ganz leicht, sich auf ihre Sorgen einzulassen, denn alles wirkt so vertraut und glaubwürdig. Camilla hat das Herz am rechten Fleck, fühlt sich aber alleingelassen. Außerdem kann sie nur schwer auf andere Menschen zugehen, was an ihren Erfahrungen liegt.
Marie ist die zweite Hauptperson, die Camilla oft in den Wahnsinn treibt. Sie ist trotzig und wütend, eine typische Teenagerin. Sie raubt Camilla den letzten Nerv. Glücklicherweise gibt es dann noch den dritten Hauptakteur Tobias, den unliebsamen Nachbarn, der Camilla stark verunsichert. Doch bis die beiden sich endlich etwas näherkommen, müssen sie erst noch ein paar Hürden überwinden.

Insgesamt beinhaltet diese Erzählung eine Aneinanderreihung von vielen, kleinen Sorgen und Problemen. Camillas Leben bildet den roten Faden in dieser Handlung, die sich sowohl tragisch, als auch aufregend lesen lässt. Ihre Geschichte ist emotional und ergreifend, weshalb es dem Leser eine Freude ist, ihre Entwicklung mitzuerleben und sich ganz auf die Erlebnisse einzulassen.
Zusätzlich wurde diese Handlung in eine wunderschöne Kulisse integriert, die hervorragend passt und für lebendige Bilder im Kopf sorgt. Praktisch hautnah kann der Leser die Provence erleben und sich vom französischen Flair mitreißen lassen.

Großartiges Werk, das mich stark ergriffen hat!

Mein persönliches Fazit:
Da dies mein erstes Werk von Claudia Winter ist, bin ich vollkommen unvoreingenommen ans Lesen gegangen und habe mich von ihren Worten begeistern lassen. Die Erzählung hat mich von Beginn an ergriffen und ich konnte mich wunderbar in die junge Protagonistin hineinversetzen. Ihre Ängste mit der Tochter, dann das fehlende Vertrauen in Tobias, die Sorgen wegen dem Geschäft ihres Vaters, haben mich alle erreicht und ich habe mit ihr mitgefiebert und bis zum Schluss gebangt. „Das Honigmädchen“ ist definitiv ein Werk für positive Sommerstunden, das durch eine wundervolle Atmosphäre besticht und durch Liebe, Zuversicht und Hoffnung an die Seiten fesselt. Hier stimmt einfach alles, tolle Charaktere, eine herzliche Geschichte und eine aufregende Entwicklung lassen aus diesem Buch etwas ganz Besonderes werden. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!
Profile Image for Monerl.
482 reviews14 followers
April 10, 2019
(3,5 Sterne)

Kurzmeinung

Genre: Roman, Gegenwartsliteratur, Romantik

Handlung: Camilla versucht mit ihrer Tochter Marie zurande zu kommen. Das 15jährige Mädchen ist ihr seit der Scheidung entglitten. Camillas Vater schlägt beiden eine Reise nach Frankreich vor. Dort sollen sie sich entspannen und ihre Beziehung aufarbeiten. Zudem könnte Camilla auch die Honigmanufaktur und deren Betreiber kennenlernen, die sie eigentlich “abstoßen” wollte, da sie ein Minusgeschäft darstellen. Vor Ort aber entwickelt sich alles anders als von Camilla gedacht und ein lang gehütetes Familiengeheimnis wird aufgedeckt.

Charaktere: Hier liegt mein größtes Problem, denn mit den wichtigsten Protagonisten bin ich so gar nicht klargekommen, denn sehr lang entwickeln sie sich überhaupt nicht. Das ermüdete mich auf Dauer. Camilla ist als Mutter, Alleinerziehende und Berufstätige mit Ambitionen überfordert. Sie möchte ihrem Vater beweisen, dass sie in der Lage wäre, das Unternehmen alleine und erfolgreich zu führen. Doch ihre Tochter macht ihr große Probleme, die ihre Konentration stören. Camilla weiß in der Erziehungsfrage nicht mehr weiter. Diese Hilfslosigkeit und das Selbstmitleid störten mich sehr. Camilla ist weit entfernt davon eine starke und taffe Frau zu sein und dreht sich permanent im Kreis. Marie wiederum ging mir ebenso auf die Nerven, da ich sie für ihre 15 Jahre als zu bockig empfand. Für mich war ihr Verhalten in dieser extremen Form ihrer Mutter gegenüber nicht nachvollziehbar. Tobias, der Nachbar, der Camilla ein Dorn im Auge ist, für Marie jedoch eine Art besten Freund darstellt, konnte bei mir auch nicht wirklich punkten. Dagegen mochte ich Henri, Manon und Nikos sehr. Sie passten sehr gut in das erfunden Dorf Loursacq in Südfrankreich und waren ein guter Ausgleich zu den mir nicht so geliebten Charakteren.

Spannung: “Das Honigmädchen” ist kein Spannungsroman. Dennoch war ich gespannt darauf, was es mit der besonderen Honigmanufaktur in Frankreich auf sich hat und warum Camillas Vater, trotz des Minusgeschäfts mit ihr, weiterhin an ihr festhalten wollte. Irgendein Geheimnis verbarg sich dahinter, das wollte ich entdecken.

Sprache & Schreibstil: Die Geschichte liest sich sehr flüssig. Mir gefiel sehr, dass die Autorin es geschafft hat, einen gewissen französischen Flair heraufzubeschwören. Durch die französischen Worte in den Dialogen fühlte ich mich nach Frankreich versetzt. Ich liebe diese Sprache und genoss es sehr, sie in meinem Kopf zu hören. Claudia Winter schreibt sehr bildhaft und lebendig. Der Teil der Bienen fügt sich sehr schön in die Familiengeschichte ein und rundet den Roman sehr schön ab.

Ende: Die Geheimnisse sind nicht leicht vorhersehbar und überraschen deshalb positiv. Das Ende ist rund, harmonisch und lässt einen zufrieden zurück, wie man es von so einem Roman erwartet.

Fazit: Ein interessanter Roman, der einem zum Ende hin ein sehr gutes Gefühl sowie Urlaubsstimmung hinterlässt. Der Mutter-Tochter-Konflikt sowie die Liebesgeschichte konnten mich jedoch leider nicht überzeugen. Da dies aber die Grundlage des Romans ist, muss ich leider Sterne abziehen.
Profile Image for Janine2610.
123 reviews9 followers
August 9, 2019
Bienenzauber und provenzalische Beziehungsprobleme

»Das Honigmädchen« war mein erstes Buch von Claudia Winter und nach Beendigung der Geschichte bin ich nicht abgeneigt, zukünftig weitere Werke der Autorin zu lesen. Thematisch passt es zu einem meiner zuletzt gelesenen Bücher (Die Geschichte der Bienen) und vom Cover (aber auch vom Inhalt) her passt es einfach super zum nun immer wärmer werdenden Wetter, zum Frühling und zum Sommer.

Es handelt sich um eine Geschichte, in der es zu großen Teilen um die Streitigkeiten (bzw. deren Beilegung) zwischen Mutter und Tochter geht. Liebestechnisch geht es ebenfalls heiß her, und das nicht nur EIN Pärchen betreffend. Der Zauber der Provence scheint hierbei allerdings einiges beigetragen zu haben. ;) Und nicht zu vergessen: die Bienen! Die Bienen sind immer irgendwie inkludiert und beeinflussen die Handlung oftmals auf sehr zauberhafte Art und Weise. Außerdem sind Bienen äußert feinfühlige Wesen, sie erkennen sofort, wenn jemand unsicher oder "noch nicht so weit" ist. Darüberhinaus verraten sie einem die Wahrheit - immer. So zumindest werden die kleinen Tierchen hier dargestellt.

Wie das nun alles zusammenspielt, wird sehr unterhaltsam und verfolgenswert von Claudia Winter erzählt. Ganz ohne Kitsch kommt der Roman aber leider nicht aus. Das eine oder andere Klischee wird bedient. Aber mir hat das nicht viel ausgemacht, ich habe den ab und an auftauchenden wenig realistischen Kitsch einfach mit einem freundlichen Augenverdreher hingenommen und den Inhalt ansonsten köstlich genossen.

Ganz besonders hervorzuheben ist in meinen Augen Claudia Winters bezaubernder Schreibstil. Sehr bildmächtig wird »Das Honigmädchen« erzählt, mit einem ganz feinen Auge für (alltägliche) Details, über die eigentlich niemand nachdenkt, die aber trotzdem wahrgenommen werden und die, in Worte gefasst, ihren ganz eigenen Charme versprühen. In dem Roman finden sich keine Überflüssigkeiten, alles hat seine Bedeutung, alles seinen Platz. Wahnsinnig schöne, Sehnsucht auslösende Landschafts- und Umgebungsbeschreibungen runden das Ganze perfekt ab.

»Das Honigmädchen« ist ein emotional durchmischter Roman, mit dem man sich hervorragend die Zeit vertreiben kann und der einem die ersten schönen und warmen Sonnentage des Jahres versüßt. Leseempfehlung!
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February 1, 2021
Eine angenehme Zwischendurchlektüre. Die Geschichte spielt im französischen Sommer, was mir sehr gut gefallen hat. Das Hauptaugenmerk liegt auf einer Mutter-Tochter-Beziehung, die realistisch dargestellt wurde. Es geht um Beziehungsprobleme, Leistungsdruck, Herzlichkeit, Ängste und vieles mehr.
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