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168 pages, Hardcover
First published January 1, 1842
Es ist wahr, Anfangs reizte mich bloß die ungewohnte Fülle und Macht, aufsprossend in dem Kinderherzen, daß ich prüfend und probend an sie trat, daß ich die Kinderlippen an mich riß – aber eine Seele, tief, wild, groß und dichterisch wie meine, wuchs aus dem Kinde an mich, daß ich erschrak, aber nun auch mich im Sturme an sie warf, namenlos, untrennbar Gluth um Gluth tauschend, Seligkeit um Seligkeit. – Weib! Du warst damals ein Kind, aber die Kinderlippen entzückten mich mehr, als später jede Freude der Welt, sie glühten sich in mein Wesen unauslöschlich – ein Königreich warf ich weg um diese Kinderlippen … – und nun bin ich hier … um nichts auf der ganzen Erde mehr bittend, als wieder um diese Kinderlippen.Die Geschichte sei eigentlich eine Parabel von Jungfräulichkeit und Schändung. Fortwährend sei die Rede von Vor- und Hineindringen, immer tiefer und tiefer in das Tal hinein. Eine sicherlich provokante Interpretation, die aber weitaus interessanter zu lesen war, als Stifters langweilige Biedermeierprosa.