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Apoll Besobrasow

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Boris Poplawski (1903–1935) war in den Pariser russischen Exilkreisen vor allem als ausdrucksstarker Lyriker bekannt. Der Roman »Apoll Besobrasow« erzählt in gleißenden Bildern von einigen entwurzelten jungen Menschen – meist russischen Emigranten –, die sich torkelnd und tanzend durch Paris treiben lassen und der Kunstwerdung ihres eigenen Lebens widmen. Der Ich-Erzähler Wassili lernt den geheimnisumwitterten Apoll Besobrasow kennen, der voller Widersprüche, aber auch von enormer Anziehungskraft für ihn ist. Beide sind verlorene Existenzen, die nach Schönheit und Aufrichtigkeit streben, beide schlagen sich durch und deuten ihre Zukunftslosigkeit zu Freiheit um. Russland gehört der Vergangenheit an, Frankreich bleibt ihnen fremd – die Nichtzugehörigkeit des Dazwischen versetzt den Roman in einen ambivalenten Schwebezustand. Doch die selbstgewählte Isolation treibt giftige Blüten, auf die Euphorie der Freiheit droht ein tiefer Absturz zu folgen.

Die von der Lyrik geprägte Sprache reizt die Imaginationskraft des Lesers mit ihrer hypertrophen Farbenpracht bis zum Überschäumen – und weist mit futuristischen und surrealistischen Einflüssen, mit den ausgiebig erforschten Rauschzuständen und der radikal antibürgerlichen Attitüde der Figuren wie ein früher Vorläufer auf die späteren Beatpoeten voraus. Olga Radetzkajas Übersetzung arbeitet mit feinem Gespür die Zwischen- und Untertöne in den grellen Formulierungen und kraftvollen Bildern heraus. Sie bringt die den Figuren eingeschriebene Verlorenheit und tiefe Traurigkeit des Exils, die auch hundert Jahre später noch Gültigkeit haben, zum Leuchten.

299 pages, Hardcover

First published January 1, 1956

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Displaying 1 - 5 of 5 reviews
Profile Image for Vit Babenco.
1,784 reviews5,791 followers
February 22, 2024
Apollon Bezobrazov can be roughly rendered into English as Apollo the Ugly.
First of all Boris Poplavsky was a poet and surrealist so his prose remained surreally poetic:
“Coarse beauty of the creation seemed to be dissolving in the rain like in time.”
“Huge cities continue to suck in and exhale human dust.”
And imagery is like stardust of words…
Dragging my feet, I left my kin; dragging my thoughts, I left God, dignity and freedom; dragging my days, I lived for twenty four years.

This is a frank self-portrait of the narrator and the protagonist is his only friend.
Apollon Bezobrazov was entirely in the present. The present was like a golden wheel, with neither top nor bottom, which the perfection of the world was spinning pointlessly, without plan and free of charge, on which someone invisible stood, ravished from the world by his horrifying happiness.
In his presence, everything turned to stone, as though he was Medusa.

And they were going through life as if they were blown by the wind of time… They were outcasts. They forgave and forgot.
“Blessed are those who have forgiven much: for their kingdom of heaven is on earth.”
Turn your living into poetry… Fritter your youth away… Squander your love… Burn your books… Burn your entire life.
“Tears are the only fluid of life.”
All is sadness. All is wistfulness. And all is nostalgia.
Profile Image for Sophie.
289 reviews334 followers
May 11, 2019
4.5/5.0 ♥
Alte Russen wissen ja ohnehin viel Begeisterung bei mir auszulösen, aber Boris Poplawski stach dieses Jahr sehr heraus. Freue mich schon darauf, dazu ein paar geordnete Gedanken in Videoform zu bringen.
Profile Image for Kathrin (la_chienne).
64 reviews19 followers
Read
December 13, 2020
Ein Schuss Künstlerarmut, etwas Bohèmeromantik, alles sehr symbolistisch und surrealistisch. Genauso wie ich es mag.
Es ist ein Roman ohne große Handlung, aber ein sprachlicher Genuss. So lässt man sich also gerne mittreiben...

Boris Poplawski starb 1935 mit gerade einmal 32 Jahren an einer Überdosis.
Von seinem stark autobiografisch geprägten Roman erschienen zu seinen Lebzeiten lediglich Auszüge.
2019 ist "Apoll Besobrasow" in der Übersetzung von Olga Radetzkaja im Guggolz Verlag erschienen.
13 reviews2 followers
May 30, 2025
Herr Poplawski kann schreiben - ein wenig zu surrealistisch für mein Geschmack aber lyrisch
Displaying 1 - 5 of 5 reviews

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