Tom Nolan, Mitarbeiter in einem Wettbüro, wird erschossen. Besitzer des Büros ist der Zwillingsbruder von Graces Kollege Rory. Dieser gilt ab sofort als befangen, ermittelt aber dennoch weiter. Grace und ihr Team dringen bei ihren Recherchen vor bis in die innersten Kreise des irischen Wettgeschäfts. Schnell wird klar, dass eine mächtige internationale Wett-Mafia die Finger im Spiel hat. Doch auch im heimischen Galway sind erstaunlich viele bekannte Gesichter in den Fall verwickelt und es zeigt sich: Nichts ist, wie es scheint.
Der erste Band der Reihe hat mir besser gefallen, vor allem, weil in diesem Band nicht immer Spannung aufgekommen ist. Es war ein bisschen verwirrend, die Zusammenhänge zum Gaelic Football und zu den Pferderennen etwas verwoben. Irland hat sich mal wieder von seiner interessanten Seite gezeigt und insofern lohnt sich das Buch auf jeden Fall. Auch die persönliche Ebene von Grace und den anderen Figuren überzeugt durchaus.
Gut, bei diesem Buch wurde als erstes meine Irlandlust und meine besondere Verbindung gerade zu der Stadt Galway gereizt, weswegen dieses Buch auch umgehend bei nächster Gelegenheit gelesen wurde. Es erscheint vielleicht ein wenig unprofessionell, aber kennt das nicht jeder, dass manche Dinge einen mehr reizen wie andere. Also erhielt der Krimi ja schon ein paar Vorschusslorbeeren. Das kann ja eigentlich nur schief gehen, oder einen enttäuschen. Aber Hannah O’Brien reißt einen echt mit. Sie zeigt einem den Sumpf der Wett-Mafia am Beispiel von Gaelic – Football, einer Art Fußball, die nur in Irland gespielt wird, oder auch bei den wesentlich lukrativeren Pferdewetten. Es fesselt einen einfach wie Grace, Rory und Peter zusammenarbeiten. Schließlich gibt es erst einen Mord an einem Mitarbeiter in einem Wettbüro und dann noch kommt der Trainer des Gaelic Teams aus Galway genauso zu Tode. Sie kommen aber nicht wirklich in dem Fall weiter. Immer wieder kommt man zwar auf den Biohof in der Nähe von Letterfrack, aber irgendwie gibt es außer einem komischen Gefühl von Grace nicht wirklich viel. Man merkt immer wieder das die Wett-Mafia ständig die Finger im Spiel hat, mag es bei dem schleichenden Niedergang des Rennpferdes Gonzales oder, was ganz offensichtlich ist, bei dem Betrug eines wichtigen Gaelic Spiels sein, wo es einen Strafstoß aus einer Situation gab, welche nie und nimmer einen Strafstoß wert war – auch wenn dies immer ein abendfüllendes Thema bei Fans ist. Es gibt noch einiges mehr, was in diesem Krimi erwähnenswert ist. Ganz besonders auch, dass es irgendwie beim Lesen so rüberkommt, dass jeder der Schuldige sein könnte. Die Autorin schafft es immer wieder, einen zu überraschen, wobei man relativ rasch bei einer Person ein komisches Gefühl bekommt. Es hat sich bei mir sehr schnell eingestellt und irgendwie wurde dieses Gefühl immer mulmiger. Aber ich kann euch sagen, es ist trotzdem sehr überraschend und schön geschrieben. Für mich schafft es die Autorin, einem das irische Lebensgefühl, welches ich selbst erleben durfte, in diesem Krimi in einfachen Worten immer wieder näher zu bringen, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Und dabei konstruiert sie so ganz nebenbei einen wirklich interessanten und nicht alltäglichen Fall. Ich habe mich immer wieder beim Mitfiebern erwischt und konnte und wollte den Krimi nicht aus der Hand legen. Es wird nie wirklich blutig, aber man spürt einen konstanten Spannungsbogen. Gut, es war wie so oft, dass mir der erste Band schon ein wenig fehlt, da ich die verschiedenen Akteure doch gerne noch etwas besser hätte kennenlernen wollen. Aber dies ist nicht zwingend notwendig, wie bei den meisten Reihen, die man so im Laufe seines Leselebens zwischen die Finger bekommt - aber irgendwie ist es trotzdem wünschenswert. Ich freue mich auf alle Fälle auf den dritten Band der Reihe und hoffe, dass ich nicht solange warten muss.
In Galway wird der Mitarbeiter eines Wettbüros erschossen. Dessen Besitzer ist ausgerechnet der Zwillingsbruder eines der ermittelnden Beamten. Obwohl der nicht mehr offiziell ermitteln darf, sucht er privat trotzdem nach dem Täter. Wird er dem Täter schneller finden als Grace O'Malley mit ihrem Team?
Galway ist ein netter kleiner Ort in einem netten kleinen Land. Diesen Eindruck vermittelt zumindest die Autorin. Nicht nur, das in Glaway jeder jeden zu kennen scheint: die Bekanntschaften reichen weit über die Stadtgrenze hinaus, weit ins gründe Irland hinein. Jeder kennt jeden, die Menschen sind alle freundlich und Verbrechen sind nur ein kleines Übel.
Genau damit hatte ich meine Probleme. Stellenweise war die Handlung weniger Krimi als Reiseprospekt. Vielleicht was das gar nicht so schlecht, denn die Handlung zumindest für mich sehr vorhersehbar. Wenn der Rest der Erzählung passt, stört mich das normalerweise nicht so sehr. Aber auch wenn für mich in einem Krimi nicht literweise Blut fließen muss, war mir der Ton bei Irisches Roulette zu heiter. Mich konnte dieser Krimi nicht überzeugen.