Fünf junge Leute wollen es der Wegwerfgesellschaft zeigen: Tante Emmas altes Bauernhaus soll nicht abgerissen, sondern in eine alternative Studenten-WG verwandelt werden. Doch für die Renovierung fehlt das Geld. Da taucht in Emmas Trödel ein Säckchen mit wertvollen Goldmünzen auf. Aber der Schatz holt sie nicht etwa aus der Bredouille. Im Gegenteil, er führt sie mitten hinein und macht sie mit den unschönen Regungen des menschlichen Herzens bekannt.
Ingrid Noll, the German queen of crime fiction is one of the most appreciated German female authors. Her writing consists of imagination and the experiences she gathered while living in postwar Germany.
Ich liebe Ingrid Nolls Art, eine Geschichte zu erzählen, einfach! Obwohl dies sicher nicht mein Lieblingsroman von ihr ist, hat er mir ein unterhaltsames Wochenende beschert. Das Ende kam für mich dann etwas zu plötzlich, wodurch der Roman irgendwie unvollständig gewirkt hat und die Handlungen der Figuren konnte ich nicht immer nachvollziehen, gehöre aber auch sicher nicht zu den Menschen, die mit vier Freunden in einem alten Bauernhaus eine "Gegenstrom" WG gründen wollen. Mag also auch daran liegen. Einfach unterhaltsam. leicht zu lesen und wirklich gelungen erzählt, so dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen möchte.
Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen. Die Geschichte war eher dröge, die Figuren (vor allem die jungen) unauthentisch (so spricht doch niemand, der Mitte Zwanzig ist). Besonders geärgert hat mich die Darstellung patriarchalischer Beziehungsgefüge. Die Protagonistin Trixie wird von ihrem Freund "Zicklein" genannt und er ist ihr "guter Hirte". Sollte das vielleicht am Anfang noch ironisch gemeint sein, wird es so häufig wiederholt, dass es einfach nur patriarchalische Muster reproduziert. Auch die anderen weiblichen Figuren kommen nicht gut in dem Roman weg. Ihre einzigen Interessen bestehen daraus, den männlichen Figuren zu gefallen. Solche Rollenbilder können weg. Der Schreibstil an sich hat mir gefallen, was der einzige Grund war, dass ich bis zum Ende durchgehalten habe.
Ein geerbtes Haus wird zum Lebensmittelpunkt von fünf Studierenden. Was zunächst nach idyllischem WG-Leben klingt, wird schnell zu einem komplizierten Zusammenleben. Eigentlich Liebe ich die Krimis von Ingrid Noll, ihren bösen feinen Sinn für die Abgründe der Seele. In "Goldschatz" jedoch gelingt ihr das nicht. Die Erzählerin ist eine Studentin Anfang 20, ihre Redewendungen und Gedanken jedoch in der Tonalität einer 80-Jährigen. Welche junge Frau würde von sich und ihrem Freund als "Zicklein" und "guter Hirte" sprechen?
Drei Dinge die mir missfallen haben: 1) Die Protagonisten sind umsymphatisch. Die Jugendlichen wirken selbstgerecht und altklug oder in ihrer ganzen Art unkonsequent, faul und ziellos. 2) Die Sprache ist keine moderne Jugendsprache, liebe Frau Noll. Die hat sich nämlich seit den 70ern doch gehörig verändert. 3) Die Erzählung ist ohne sonderliche Überraschungen. Klassischer Aufbau, nichts umhauendes. Ich muss sagen, ich weiß nicht mal mehr, warum ich das überhaupt fertig gelesen habe.
Ingrid Noll nimmt in „Goldschatz“ den Menschen und seine „Abgründe“ in den Focus. Fünf junge Leute, die nicht so schnell erwachsen werden wollen, sondern ihre Studentenzeit intensiver ausleben und es sich, ihren Eltern und den Nachbarn beweisen wollen, gründen eine alternative WG. Im Zentrum stehen Henry, Trixi und ihre beste Freundin Saskia. Als vermeintlicher Gegenspieler tritt der alte Nachbar Gerhard Gläser auf den Plan.
Trixi, die „Hausbesitzerin“ (eigentlich gehört es ihren Eltern), Henry ihr Lebensgefährte und Saskia, ihre beste Freundin stellen Grundregeln für das Zusammenleben in der WG auf und überlegen, wen sie noch in die Gemeinschaft aufnehmen können. Wer würde dazu passen?
Das Geld für die nötigen Renovierungen fehlt. Der Fund des Goldschatzes gibt ihnen Hoffnung und ist der Anfang vom Ende.
Die Geschichte nimmt langsam Fahrt auf und ist nicht mehr zu stoppen. Inzwischen sind noch Oliver und Katharina als Mitbewohner dazugekommen. Sollen die Neuen über den Goldschatz informiert werden? Und es fängt mit den Geheimnissen und Lügen an. Zu verschweigen ist auch eine Art Lüge.
Henry ist überzeugter Konsumverweigerer. Die Mädels finden es schön, Konsumverweigerer zu sein und solange sie über kein Geld verfügen, gibt es darüber auch keine Zweifel.
Geheimnisse, Lügen und der Goldschatz machen es den fünf WG-Bewohnern und dem alten Nachbarn schwer, ein „guter Mensch“ zu sein oder zu bleiben.
Wer Ingrid Noll schon gelesen hat, weiß dass ihre Krimis nicht ins normale Gerüst passen. Täter, Opfer und Ermittler werden immer von der zwischenmenschlichen Seite gezeigt. Die Leser sind oft auf Seiten des Täters, weil er (meist eher sie) so sympathisch ist.
Und dennoch: Auch hier gibt es mindestens einen Kriminalfall, mindestens eine Leiche und es gibt Verdächtige. Vom Entwenden eines Grills, über Lüge und Intrige, Diebstahl und Betrug, bis hin zum Tötungsdelikt, findet der Leser in „Goldschatz“ kriminelle Unterhaltung mit ironisch bissigem Flair und einem lächelnden Auge.
5/5 Punkten
Protagonisten Das Zicklein und der gute Hirte.
Trixi und Henri geben sich diese Kosenamen. Ich dachte, gleich fall ich vor Lachen, oder war es doch vor feministischer Empörung von der Couch. Ingrid Noll zeichnet fantastische Charaktere. Vor allem ihre Frauenbilder sind genial. Gleichwohl, in welcher Lage sich die weiblichen Figuren befinden, nehmen sie tatkräftig ihr Schicksal in die Hand und versuchen, es zu ändern.
Die Frauen sind keine Opfer sondern Akteure.
Ingrid Noll in Playlist:"Die mörderische Welt der Ingrid Noll" Sprachliche Gestaltung Die Kapitelllänge ist sehr angenehm. Trixi erzählt in der Ichform die Geschichte. Ich glaube, ich habe das Buch die meiste Zeit mit einem Schmunzeln auf den Lippen gelesen. Oftmals ertappt man sich, dass man ähnlich oder genauso wie Trixi gehandelt hätte. Ingrid Noll findet immer wieder die kleinen menschlichen Schwächen und hält uns den Spiegel vor.
Ingrid Noll macht einfach Spaß. Sie zeigt uns menschliche Schwächen. Der Schreibstil ist ein wenig bissig, ein bisschen ironisch, manchmal fast schon sarkastisch. Obwohl der Leser ahnt, dass die Blase der Konsumverweigerung und der alternativen WG platzt, (es ist nicht die Frage, ob die Blase platzt, sondern wann und warum sie gerade an diesem Punkt platzt), verliert Ingrid Nolls Roman keineswegs an Spannung, sondern im Gegenteil. Man mag gar nicht mit Lesen aufhören. Ich war so gern dabei. Ich war gerne bei der Musiksession dabei. Ich habe so gern die nächtlichen Besuche von Saskia und Trixi beim Nachbarn begleitet. Die Autorin holt den Leser ganz nahe ans Geschehen ran.
Die Kunst von Ingrid Noll ist es, alltägliche Geschehen so zu erzählen, dass wir die Verhaltensweise gut erkennen, weil wir selbst schon ähnlich reagiert haben oder reagieren und wir als Beobachter hoffen, dass alles ein gutes Ende nimmt, obwohl wir es besser wissen.
Ihre Charaktere sind gut gezeichnet. Man leidet mit ihnen und freut sich mit ihnen. Ich hatte beim Lesen selbst ein schlechtes Gewissen Henri gegenüber, weil er mir mit seinem „Gutmensch sein“ auch mir schon etwas auf die Nerven ging und ich Trixi gut verstehen konnte.
Ich hätte gerne Trixis Leben noch weiter begleitet. Sie ist mir ans Herz gewachsen. Es ist doch schön, dass sie das alte Bauernhaus bewahren möchte, anstatt es niederzureißen. Trotzdem ist es natürlich aus wirtschaftlicher Sicht unvernünftig. Aber es hat etwas von Romantik.
Ich habe das Buch in 1 ½ Tagen gelesen, weil es einfach so leicht zu lesen und dabei so amüsant war.
@Diogenes Vielen Dank für das schöne Rezensionsexemplar!
Ein leichter und authentischer Erzählstil lässt einen nur so durch die Seiten fliegen. Der Leser wird schnell mit den Protagonisten vertraut. Man spürt richtig die Atmosphäre des alten Bauernhauses, das zuerst entrümpelt werden muss, mit seinem verwilderten Garten und dem schrulligen alten Nachbarn nebenan. Geheimnisse werden Kapitel für Kapitel eingestreut, bis die Geschichte enorm an Fahrt aufnimmt, Vergangenes ans Licht kommt und für die Gier nach Geld ein hoher Preis gezahlt werden muss.
Jedoch sind die Ereignisse oft vorhersehbar und unerwartete Wendungen bleiben aus. Gegen Ende der Geschichte werden die Charaktere zunehmend undurchsichtiger. Auch werden viele Dinge nicht mehr angesprochen, die die Figuren sicher noch mehr geprägt haben oder nach einem grösseren Nachspiel verlangen. Das Ende kam dann auch sehr abrupt und lässt den Leser etwas unbefriedigt zurück. Gerne hätte ich hier das Leben der Figuren noch ein paar Kapitel lang weiter verfolgt.
Alles in allem jedoch eine sehr unterhaltsame Geschichte, die sich perfekt für ein verregnetes Wochenende eignet!
Ein Geburtstagsgeschenk, das leider nun das zweite Buch von Ingrid Noll ist, das ich nicht zu Ende lesen werde. Übler Schreibstil. Es ist mir ein Rätsel, wieso Nolls Bücher überhaupt verlegt werden. Wer ist die Zielgruppe? Wer liest das freiwillig? Verdient Diogenes tatsächlich Geld an dieser Frau? Die Dialoge sind grausam zu lesen, so unrealistische Dialoge habe ich nirgendwo sonst gelesen. Zudem rassistisch, homophob UND sexistisch - eine traurige Leistung. Die weiblichen Charaktere feinden sich an und konkurrieren um die männlichen. Außerdem eine kleine Kostprobe: "Nimm dein Kusinchen als Verstärkung für Frido und Dodo. Die Türkin ist zwar besonders lustig, aber soe wird sicher von ihrem Bruder begleitet, und der ist ein Macho, wie es im Buche steht" (118). Buh.
Schreckliches Buch, die Charaktere sind alle irgendwie gemein und niemand gönnt irgendwem etwas. Die Geschichte ist langweilig und vorhersehbar, die Einleitung viel zu lang und das Ende viel zu kurz. Obwohl die Hauptperson kriegt, was sie verdient, ist es ein komisches Ende. Der einzige Grund warum ich dieses Buch beendet habe ist, dass der Schreibstil gut zu lesen ist, aber die Geschichte sowieso Charaktere sind langweilig.
Luisterboek, gehoord tijdens het uitlaten van de hond. Dan moet een boek niet te ingewikkeld zijn. Dat is Goldschatz dan ook niet. Ik zou het eerder onnozel willen noemen. Vijf jongeren verzetten zich tegen de consumptiemaatschappij en beginnen een Wohngemeinschaft. Vervolgens gaat het grootste deel van het boek over kopen en consumeren. Er worden gouden munten gevonden, waarna het gelazer pas echt begint. Vlakke karakters, clichés, knullige dialogen, ongeloofwaardige plot. Als ik het boek had moeten lezen, had ik het voortijdig weggelegd. Nu raakte ik tijdens het wandelen wel eens in gesprek met iemand en liep de vertelling door. Als ik daarna weer alleen verder liep en het luisteren vervolgde, bleek ik niets te hebben gemist.
Irgendwie ganz interessant, wenn auch ein wenig unwahrscheinlich diese Sache mit den Goldmünzen, der WG, und dem problemlosen teuren Verkauf dieser Münzen.
Als Trixie von ihrer Tante ein altes Bauernhaus erbt, ist schnell klar: Hier soll eine Studenten-WG entstehen. Mit Feuereifer geht es zur Sache, und aus der Renovierung wird zunehmend eine Sanierung. So sind die fünf Freunde bald knapp bei Kasse und stöbern im Haus nach antiken Gegenständen für den Flohmarkt. Dabei machen sie einige überraschende Entdeckungen.
Ingrid Noll hat hier wieder einen spannenden Roman geschaffen, der mich von Beginn an fesseln konnte. Sie hat eine wunderbare Erzählstimme, die einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Die Idee mit dem alten Bauernhaus, das so einige Geheimnisse verbirgt, hat sie sehr gut in Szene gesetzt. Ich hätte selbst gerne hier im Keller oder auf dem Dachboden gestöbert.
Interessant war auch die Zusammensetzung der WG. Die Charaktere sind alle sehr unterschiedlich, so dass Reibereien nicht lange auf sich warten lassen. Augenscheinlich ist alles in bester Ordnung und alle bringen sich in die WG ein, unter der Oberfläche brauen sich jedoch Geheimnisse und Abneigungen zusammen, die eine spannende Mischung ergeben. Nicht zu vergessen der schrullige alte Nachbar, der einen erheblichen Teil zum Chaos beiträgt. Seine Geschichte hat mich besonders fasziniert. Immer wieder sorgt dieser Nachbar für Verwirrung und Überraschungsmomente.
Mich konnte die Geschichte durchweg begeistern, auch wenn ich zwischendurch mal gedacht habe, dass diese jungen Leute hier ein wenig zu locker mit der ganzen Situation umgehen. Sie sind teilweise wirklich abgeklärt und kaltherzig. Das Ende konnte mich ebenfalls nicht ganz glücklich machen. Ich würde jetzt irgendwie gerne wissen, wie es weiter geht. Ich habe das Buch so gerne durchgelesen, dass es ruhig noch ein paar Seiten mehr hätten sein dürfen. Alles hatte sich langsam und intensiv aufgebaut und dann war es mir zu plötzlich vorbei.
Es fällt mir schwer, mich jetzt von dem Bauernhaus und seiner Geschichte zu trennen. Gerne würde ich noch ein bißchen weiter den Garten umgraben oder im Nachbarhaus durch die Kisten stöbern. Ich habe immer noch das Gefühl, dass dort noch weitere Geheimnisse verborgen liegen. Auch Trixies Schicksal liegt mir am Herzen. Ich konnte zwar nicht jede ihrer Entscheidungen gutheißen, denn sie hat schon ein paar Fehler gemacht, aber sie handelte für mich immer nachvollziehbar und authentisch. Ich mochte sie trotz allem.
Da ich nicht häufig diese Art von Romanen lese, war ich sehr neugierig auf das Buch und wurde nicht enttäuscht. Dies ist nicht nur für Fans von Ingrid Noll eine schöne Geschichte. Ich kann sie jedem Romanliebhaber empfehlen, der gerne auf Schatzjagd geht.
Dieses Buch ist kein Krimi, weil der Mord fehlt und der Ankläger. Für einen psychologischen Roman fehlt der Geschichte das Gewissen der Täterin, die stiehlt, lügt und 2 Menschenleben auf dem nicht vorhandenen Gewissen hat. Ein Jugendroman ist es vielleicht, weil es so simpel geschrieben ist, aber ich würde es meinen Kindern nicht empfehlen, da zwar Idealismus für Umwelt, Freundschaft und Erneuerung vorkommt, aber alles halbherzig nachgelebt wird und letztendlich scheitert. Was diesem Jugendroman fehlt, ist Modernität, u.a. eine Auseinandersetzung mit Mann-Frau-Rollenclichees. Nicht dass die Goethe- oder Einsteinzitate schlecht wären, aber die beurteile ich ja hier nicht.
Puh, was für ein Buch... Ich bin ein mega Fan von Ingrid Noll und hab mich natürlich sehr gefreut, dass sie wieder ein Buch veröffentlicht hat - hoffentlich nicht ihr letztes! Zuerst kam ich nicht gleich sofort in die Geschichte rein, dann gings wieder und kurz vor der Mitte des Buches hatte ich erneut einen Duchhänger. Die Idee mit dem nachhaltigen Leben, das die Protagonisten führen wollen, ist zeitgemäss und daher auch recht interessant. Ich finde es übrigens bewundernswert, dass Frau Noll in ihrem Alter noch so modern schreibt und man ihr die jungen Protagonisten so gut 'abnehmen' kann. Da ich im selben Alter wie die im Buch vorkommenden Hauptfiguren bin, konnte ich mich mit gewissen Situationen und Gedanken gut identifizieren. Das ist mir u.a. auch bei ihrem Buch 'Halali' aufgefallen. Allerdings schafft sie es auch, unglaublich nervige Figuren zu erschaffen - Trixi war die einzige Figur, die ich wirklich mochte. (Sie erinnert mich ein bisschen an die Figur der Cora aus "Die Häupter meiner Lieben".) Das ständige Gemeckere und Gestreite von Henry, Saskia und Oliver hat mich in der ersten Hälfte des Buches richtig doll genervt und war wahrscheinlich auch der Grund dafür, warum ich mit dem Buch zeitweise ein bisschen schleppend vorankam. Wozu die Figur Fridolin genau gut sein soll, frage ich mich immer noch. Er war auch die einzige ein wenig unrealistische Figur und ich war froh, als er nicht mehr so oft erwähnt wurde. Was den alten Nachbarn betrifft, so hätte ich mir allerdings ein bisschen mehr Action und Blutvergiessen gewünscht, aber wer weiss, ob das wirklich zur Story gepasst hätte. Die Beschreibungen von seinem ekligen Haus waren aber echt super, das konnte man sich alles gut vorstellen. In der Hälfte des Buches hat es mich aber wirklich gepackt und ich hab die zweite Hälfte in einem Rutsch durchgelesen, da sie echt spannend war und man nicht genau wusste, was einem alles erwartete. Martina hat mich allerdings wahnsinnig gemacht mir ihrer Art und auch Henry mochte ich immer weniger. Ich war echt froh, dass Trixi immerhin lange auf Saskia zählen konnte. Die Figur der Martina hat mich zudem ziemlich aufgewühlt. Ich konnte sie immer weniger leiden und leid hat sie mir auch nicht wirklich getan. Ich kenne Menschen wie Martina und Henry nur zu gut aus meinem persönlichen Umfeld und das manipulative Spiel von Martina hat mich echt fertig gemacht. Aber auch Henry war, wie es Saskia so schön sagte, ein grosser Egoist. Das Ende fand ich ziemlich hart. Trixi hat zwar nicht immer alles richtig gemacht, dennoch hat sie es nicht verdient, schlussendlich so allein zu sein. Von daher fand ich das Ende halt irgendwie unschön, aber es war kein per se schlechtes Ende - halt nur nicht das, was ich mir für Trixi gewünscht hätte. Man merkt, diese Figur ist mir irgendwie ans Herz gewachsen haha :D Die Figuren haben also ziemlich viel in mir ausgelöst, weswegen ich jetzt auch nicht schlafen kann und mitten in der Nacht diesen Text schreibe :P Ich habe eine Weile überlegt, wie viele Sterne ich geben soll - 3 oder 4 -, habe mich dann aber für 4 entschieden, weil das Buch es geschafft hat, mich heftigst aufzuwühlen.
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Es ist ein Lehrstück, was die mittlerweile betagte Ingrid Noll hier präsentiert. Aber mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung weiß die Autorin natürlich, was sie hier tut. Sie würfelt einfach eine Gruppe junge Leute zusammen, die sich Weltverbesserung und Konsumverzicht auf die Fahne geschrieben haben. Wie praktisch, dass eine von ihnen gerade ein altes, baufälliges Gehöft von der Großtante geerbt hat, denn hier soll nun eine Anti-Konsum-Kommune entstehen. Doch dann taucht ein beträchtlicher Goldfund auf, der die hehren Ziele schnell auf die Probe stellt.
Dieser Roman bietet mannigfaltige Ansätze zur Analyse und Interpretation. Angefangen bei der Sprache, die von antiquierten Ausdrücken und alten Sprichwörtern durchsetzt ist. So spricht wahrlich keine Gruppe junger Studenten, die Sprache unterstützt jedoch den elitären Eindruck, den die Gruppe von sich selbst hat, aber auch den Wunsch, zu alten Werten zurückzukehren. Auch jeder einzelne Charakter bietet ausreichend Boden für Diskussionen. Nach außen sind sie alle Weltverbesserer und „alternativ“, in ihnen allen schlummern dennoch die uralten Bedürfnisse der Menschheit nach Liebe, Zugehörigkeit, Besitz. Für deren Erfüllung ist jede Figur auf ihre Art bereit, bis ans äußerste zu gehen und so wird die Freundschaft schnell auf eine harte Probe gestellt. Insgesamt ist das recht schnell gelesen. Trotz der hervorragenden Umsetzung konnte mich der Roman nicht ganz überzeugen. Das mag an den sperrigen Charakteren liegen, von denen ich mich meilenweit entfernt gefühlt habe. Aber auch an der doch etwas einfachen Auflösung, die dann, um den Roman abschließend als Lehrstück darzustellen, noch einmal Goethes Faust zitiert.
Fazit: Ingrid Noll geht immer, denn die Autorin schreibt auf hohem Niveau. Doch „Goldschatz“ konnte mich insgesamt dann nicht so richtig überzeugen, zu sehr werden hier Figuren und Handlung zum Zwecke des Lehrstücks verbogen. Daher möchte ich „nur“ drei Sterne vergeben, alle Fans der Autorin sollten sich den Roman dennoch nicht entgehen lassen.
Wer die Geschichten von Ingrid Noll kennt, weiß, dass nichts so ist, wie es scheint. So auch beim "Goldschatz".
Eine junge Frau zieht in ein renovierungsbedürftiges Haus und will mit ihrem Freund und den Freunden eine „Gegenstrom“-WG aufbauen. Gegenstrom – gegen Konsum, gegen den Mainstream und mit der Natur. Alles leichter gesagt als getan, denn wenn es zieht und das Wasser kalt ist, kann man den Glauben an den Gegenstrom schon mal verlieren. Wie gut, dass man einiges an dem Krempel, den die verstorbene Tante hinterlassen hat, verkaufen kann. Überraschend taucht dann noch ein Goldschatz auf und die Geschichte beginnt sich zu drehen. Man ahnt es, doch man weiß noch nicht so richtig in welche Richtung es gehen wird. Es war durchaus interessant (besonders die Verknüpfungen zum kauzigen Nachbarn), wenn auch nicht immer glaubwürdig.
Das Ende war nicht so richtig überzeugend. Es ist nicht die spannendste und beste Geschichte von Ingrid Noll, da gibt es bessere Geschichten, aber trotzdem wurde ich gut unterhalten.
Was soll ich sagen? Immer, wenn ich denke, viel mehr Ideen kann Frau Noll gar nicht mehr haben, kommt ihr neues Buch um die Ecke und ich bin wieder gefangen in dem Noll'schen Kosmos.
Auch in diesem Buch ist es Frau Noll gelungen eine Geschichte zu schreiben, die mich gleichzeitig gefangen, nicht mehr losgelassen und mehrfach zum Lachen gebracht hat.
Leider war es so, dass das Ende in meinen Augen ein wenig "holprig" war und das Buch durchaus noch 30 - 40 Seiten verkraftet hätte. Naja, vielleicht kann ich mich irgendwann über einen zweiten Teil freuen? Genug Potenzial hat die Geschichte in meinen Augen durchaus.
Warum ich dennoch einen Stern abgezogen habe? Auch, wenn es ein sehr gutes Buch ist, weiß ich, dass Frau Noll durchaus auch schon bessere geschrieben hat.
Fazit:
Ein wirklich gelungener Spannungsroman aus der Feder der Grande Dame der deutschen schwarzhumorigen Literaturszene.
Eine Ich-Erzählung aus Sicht einer dummen, gierigen, selbstsüchtigen Göre - das könnte interessant sein, wenn es gut gemacht wäre. Ist es aber leider nicht. Zu keinem Zeitpunkt fühlt man das Unbehagen, das davon kommen könnte, mit "der Bösen" zu symphatisieren, denn nichts an ihr ist sympathisch. Aber auch die anderen Charaktere sind flach und unsympathisch. Und die Dialoge - ja Herrgott. Niemand spricht so, egal wie alt.
Das Buch hatte aus meiner Sicht keine Höhen und Tiefen. Die Protagonisten fand ich alle nicht sympathisch. Für mich nicht das beste Buch von Ingrid Noll.
Ein typischer Ingrid-Noll-Krimi. Man weiß nicht, ob man mit den Mörder*innen mitfiebern oder sie unsymphatisch finden soll. Irgendwie kriegt jede*r sein/ ihr Fett weg.