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Hunkeler #7

Hunkeler und die goldene Hand

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Der neue Hunkeler beginnt damit, daß Kommissär Hunkeler im Außenbecken des Solbades Marina in Rheinfelden liegt und Rückenbeschwerden kuriert. Er sieht einen seltsamen Taucher vorbeitreiben. Es ist die Leiche eines alten, schwulen Kunsthändlers aus Basel. Da Rheinfelden zum Aargau gehört, ermittelt die Aargauer Kantonspolizei. Sie verhaftet einen Strichjungen, der ebenfalls im Marina gebadet hat. Der Fall scheint gelöst.Doch Hunkeler glaubt das nicht. Da er krankgeschrieben ist, hält er sich vorerst zurück. In den folgenden Tagen werden aus verschiedenen Museen der Umgebung Kunstwerke gestohlen, und im Rheinfelder Bahnhof fliegt ein Schließfach in die Luft. Hunkeler fährt an die Tatorte, fragt sich durch, ermittelt. Er findet eine Spur, die zur goldenen Hand Rudolfs von Rheinfelden führt, die von Kunsträubern in Sachsen-Anhalt gestohlen und nach Basel gebracht worden ist, um hier an einen Basler Kunsthändler verkauft zu werden. Es gibt aber auch andere Leute, die sich für die goldene Hand interessieren ...

220 pages, Hardcover

First published March 1, 2008

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Hansjörg Schneider

41 books18 followers

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Profile Image for Klaus Mattes.
709 reviews11 followers
February 4, 2025
Rheinfelden, Kurstadt am Hochrhein, Basel und der Basel benachbarte Sundgau, Südschwarzwald bei Todtnau, erstes Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts; Genre: Whodunit-Krimi mit einem Maigret-artigen, brummigen, alten Kommissar.

Es ist der siebte aus einer mittlerweile 10 Bände umfassenden Serie mit Romanen um den Basler Kriminalkommissär Peter Hunkeler. Schneider, wie sein Protagonist aus dem ländlichen Aargau stammender Basler, ist bei Erscheinen des ersten Hunkeler-Falles schon 55 Jahre alt gewesen, hier dann 70. Sein Ermittler ist quasi von Anbeginn an pensionsreif bzw. eigentlich in Rente, aber noch mal rückfällig. In diesem Abenteuer wohnt er anfangs in einem renommierten Hotel im einer Kleinstadt bei Basel, wohin er sich wegen Rückenproblemen zur Kur begeben musste. So gegen 90 Fälle wie vom Hunkeler-Vorbild Jules Maigret werden es auf keinen Fall mehr werden. Und ich sage: Das ist auch gut so!

Nach wie vor ist der beleibte Hunkeler kein Mann fürs Diplomatische im Kontakt zu Vorgesetzten und Society-Bürgern der reichen Stadt Basel, dazu auch noch alles andere als ein Teamplayer. Nach wie vor aber auch ein unglaublich rastloser Typ, den es nirgends lange am Fleck hält. Dem Autor gleichend unterhält Peter Hunkeler simultan drei Wohnungen, eine im als Kiez-Stadtteil präsentierten, dabei ganz harmlosen Basler Quartier St. Johann, eine auf den Höhen des südlichen Schwarzwalds, dazu ein ehemaliges Bauernhaus im Sundgau. Der Mann und seine Erkundungsgänge finden also gleich in drei aneinander grenzenden Staaten statt. Und egal, wo er da gerade ist: Überall kleben sich ihm die anfangs beiläufig wirkenden, mit der Zeit unverzichtbar für die Aufklärung der Morde werdenden Indizien an den Mantel! Hunkeler trinkt gerne Wein, sitzt gerne in guten Esslokalen und schwatzt mit der Bedienung. Und, wie unter bürgerlichen Schweizern traditionell verbreitet, ist er insgeheim deutschenfeindlich, sodass er es übers Herz bringt, während seiner Sole-Thermalkur in der Zähringerstadt regelmäßig über die Brücke hinüber zum guten Italiener zu pilgern, aber mit keinem einzigen Wort zu erwähnen, dass der Italiener sein Lokal in einem anderen Land führt, Deutschland, in einer anderen Stadt, die zufälligerweise ebenfalls Rheinfelden heißt, aber als Industriestadt nicht mit so interessanten Lebewesen wie Lamas, falschen Indianern und echten Bisons dienen kann, in deren Nähe Hunkeler ansonsten die besten Einfälle kommen. Im Unterschied zu vielen anderen Figuren deutschsprachiger Regionalkrimis ist dieser Polizist niemals witzig, sondern eigentlich erstaunlich barsch, unterschwellig offenbar stets aufs Zubeißen aus.

Gerne greift der ehemalige Theatermann Schneider, ein Alt-Linker, in seinen Krimis aus den Medien bekannte Sehenswürdigkeiten und historische Verwicklungen der Region Dreiländereck auf und denkt sich dazu klischeebeladene, ganz und gar unglaubwürdige Plots aus. So geht es in anderen Büchern um die Basler Chemie, die Finanzen der Banken, die Schiebereien mit Nazigold und die „Ausschaffung“ von Juden im Zweiten Weltkrieg. Hier, im lauschigen Kurstädtchen Rheinfelden schließt der Alte sich bei der Johanniterkapelle einer Stadtführerin an und erfährt was von Rudolf von Rheinfelden. Von dem wohl die meisten schon den Namen gehört haben, sonst aber nichts. Es handelte sich, während der stürmischen Tage des Mittelalters, als verschiedene Adelsfamilien um die deutsche Krone kämpften, um den einzigen König, eigentlich ja nur Gegenkönig, der aus dem Basler Raum gekommen war. Nämlich genau von jenem, „Stein“ genannten, Inselchen, an dem Hunkelers abendliche Brückenüberquerung zwecks italienischer Genüsse stattfindet. Von Rudolf wird eine Art Reliquie, ein schwarzer, mumifizierter Unterarm aufbewahrt (siehe Buchtitel), allerdings nicht in Rheinfelden, sondern hinter Panzerglas in Merseburg. Darum lässt sich Schneider flugs eine goldene Kassette zur Reliquie einfallen und diese in dem gefährlichen Strudel neben der Brücke versinken, wo schon viele ihrem Tod begegnet sind.

Wie überhaupt alles mit allem zu tun hat, sobald es Schneider einen satten Punkt Lokalfarbe abzugeben scheint. Eben auch die amerikanischen Büffel bei der Farnsburg im Jura droben, wohin der Alte dann eben mal auf eine kleine Wanderung geschickt wird.

Wer auch ziemlich speziell und legendär war in dieser Basler Gegend, das war der 2010 verstorbene weltläufige Galerist Ernst Beyeler, der ein paar Picassos nach Basel gebracht, sich wesentlich an der Erfindung der Messe Art Basel beteiligt und in der Vorortgemeinde Riehen das Touristenmekka „Fondation Beyeler“ hinterlassen hat. Dass der immer elegante Herr auch noch schwul gewesen wäre, davon ist mir nichts bekannt, aber der Chef der Basler Kunsthalle, der neben Hunkeler in der Rheinfelder Sole schwimmt, und zwar erstochen, war schwul. Ihm werden Verbindungen zu einer Bande osteuropäischer Kunsträuber nachgesagt. Und somit wäre die Brücke zur goldenen Hülle für Rudolfs schwarze Hand auch schon geschlagen! Die Polizei verhaftet den Lover des Ermordeten, Eifersuchtsdrama – und irrt damit selbstverständlich.

Weitere Kunstdiebstähle finden dankenswerterweise in Mulhouse statt, sodass Hunkeler mal wieder in seinen Sundgauer Bauernhof reinschauen kann, aus dem er zum Missfallen seiner Freundin eine Schinkenaufzucht zu machen plant, in Zofingen, sodass Hansjörg Schneider auch noch in seiner Heimat südlich der Aare vorbeischauen kann, dann natürlich in Basel, der Stadt der Museen, deren berühmtester Maigret Peter Hunkeler mittlerweile schon ist.

Man wird den Verdacht nicht los, dass Hansjörg Schneider sich für eine saubere Konstruktion von Verbrechen, Motiven, Verdächtigen und eine plausible Aufdeckung des wahren Täters nie groß interessiert hat, sondern lieber was schreiben wollte, das sich wie ein Reiseprospekt mit den Geheimtipps der Regio liest und dazu Ventil fürs Ablassen alter Ressentiments bietet. Wir sollen offenbar Krimis von einem Autor ernstnehmen, der das Genre Kriminalroman nicht besonderer Mühe wert befindet.

Basel und seine Umgebung müssen ein Märchenpark voller dick angemalter Papp-Pistolen sein. Wer jahrelang „Derrick“ gesehen hat, kann auch Krimis schreiben. Zur Not springt Hunkelers genialer Kamerad ein und der heißt „Kommissar Zufall“. Wie gesagt, er spannt etwas in seinem oberelsässischen Ferienhaus aus. Diese Ecke hat ja mal zum Deutschen Reich gehört, nach dem Ersten Weltkrieg bauten die Franzosen dann ihren Schutzwall, die Maginot-Linie. Es gibt viele, in Jahrzehnten zu Ruinen zerfallene Bunker. Kaum ein Wunder, wenn Hunkeler auf seinem Spaziergang an so einem alten Bunker vorbeikommt. Eher schon Wunder, dass er mit einem Mal Lust hat, darin zu stöbern. Und noch mehr Wunder, das genau dort der Anführer der Kunsträuberbande gelagert hat. Dieser Mann würde auffallen, weil ihm keine Augenbrauen wachsen, deswegen klebt er sich immer kleine Perücken über seine Augenhöhlen. Und zwar mit Mastix. Diesen Kleber im Elsass auf freiem Feld zu finden, würde keinem Menschen irgendetwas sagen, außer einem: dem genialen Kriminalisten Hunkeler aus Basel.

Er richtete den Lichtstrahl ins Dunkle hinein, auf feuchte, von Moos bewachsene Mauern, auf genau sich abzeichnende Sohlenabdrücke im Lehmboden, von Frauenschuhen, von Männerschuhen. In einer Ecke leere Plastikflaschen, eine blaue Butangasflasche, aufgerissene Suppenbeutel, leere Konservenbüchsen, Erbsen und Ravioli. Er hob eine der Büchsen auf und roch daran, sie war noch frisch. Auf ihrem Boden, zwischen drei Karotten, lag eine Tube. Er nahm sie heraus. Sie hatte Mastix enthalten.


Profile Image for Kin.
2,324 reviews27 followers
April 22, 2017
Che simpatico questo commissario: bucolico Maigret e indomito Marlowe. Una punta di humour (tedesco) con bisonti e indiani. Vicenda è un po' incasinata, ma va bene così.
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