Die Verfilmung von „Sonne & Beton“ ist ja aktuell ein großer Hit und viel im Gespräch. Bevor ich den Film gucke, wollte ich erstmal das Buch lesen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen. Vor allem der Slang ist auffällig, passt aber gut in die Geschichte.
Auch wenn die Geschichte so kurz ist, hat sie es echt in sich. Ich liebe es, dass man einen Teil der Gesellschaft repräsentiert, den sonst niemand sehen möchte. Die Politik schaut nicht hin, die Lehrer:innen haben keine Lust auf die vermeintlichen Problemschüler und haben keinen Respekt vor ihnen. Wieso verlangt man also Respekt von Kindern, denen tagtäglich gesagt wird, dass sie nichts sind und nie sein werden.
Ich muss zugeben, dass ich ganz froh bin, das Buch gehört zu haben. So kam für mich der Ton und die Atmosphäre der Geschichte besonders gut rüber - ich glaube nämlich fast, dass mich die Sprache gelesen etwas gestört hätte. Für mich hat sich das Buch gar nicht unbedingt angefühlt wie eine richtige „Geschichte" - es war weder in sich abgeschlossen noch hatte es einen wahrhaftigen roten Faden, der sich rund anfühlte. Stattdessen fühlte sich dieses Buch eher an wie ein Abriss, ein Ausschnitt von etwas viel Größerem. Aber vielleicht war das auch das Ziel: Denn am Ende zeigt dieses Buch ein Stück Realität, das die einen nicht kennen, für die anderen aber eben Alltag ist. Und man kann eine ganze Realität nicht zwischen die Seiten eines Buchs quetschen. Ich glaube, das wird noch in mir arbeiten. Bin gespannt auf den Film!
Lukas lebt mit seinem alleinerziehenden Vater in Gropiusstadt und besucht die 9. Klasse – schon zum zweiten Mal. Aber damit ist er an seiner Chaotenschule keine Ausnahme. In seiner Freizeit streunert er meist mit seinen Freunden durchs Viertel, die wie er auch aus Familien ohne Job, aber mit Alkohol- und Drogenerfahrung stammen. Es ist Sommer, aber außer gelegentlichem Kiffen, Chillen im Lipschitzbad und mittelguten Partys geht wenig. Bis einer von Lukas Kumpel eine Idee hat, um etwas Geld zu verdienen. Der Plan ist nicht perfekt, aber bevor seine halbherzigen Überzeugungsversuche, das doch lieber zu lassen, auf fruchtbaren Boden treffen, ist er schon mittendrin.
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Ich muss zugeben, dass ich ein gespaltenes Verhältnis zu Felix Lobrecht habe – Podcast ist ganz unterhaltsam und ich finds immer gut, wenn er für seine Zielgruppe bisschen politische Aufklärung betreibt. Da findet er oft die richtigen Worte und erklärt komplexe Sachverhalten relativ einfach. Mit seinem Hauptjob als Stand-Up-Comedian konnte mich der Autor jedoch bisher noch nicht abholen, bin also kein Lobrecht-Jünger. „Sonne und Beton“ hatte ich dementsprechend gar nicht vor, zu lesen, aber meine Geschwister wollen unbedingt gemeinsam den Film anschauen, der nächsten Monat erscheint, deswegen habe ich mir kurzerhand das Hörbuch auf Spotify angehört.
Was soll ich sagen? Ich bin überrascht und beeindruckt. Sonne und Beton ist ein toller Adoleszenzroman über eine verlorene Jugend in der Großstadt. Bietet trotz der oberflächlichen Jugendsprache viel Nachdenkpotential und macht gleichzeitig Spaß. Lobrecht liest das Buch selbst und macht das auch ziemlich gut – alles in allem also echt ein Glücksgriff gewesen!
Sehr unterhaltsam und ein fliessender Schreibstil! Ich bin ein Fan von Felix Lobrechts Podcast "Gemischtes Hack" und dachte jetzt muss ich auch endlich mal sein Buch lesen. Es war für mich ein bisschen kurz und die Geschichte jetzt auch nicht so einfallsreich, aber alles in allem, hat es mir gefallen. Es wird wohl momentan zu einen Film gemacht, da bin ich schon gespannt!
Da ich Felix Lobrecht auch als Comedian sehr schätze, war es für mich nur eine Frage der Zeit bis dieses Schätzchen bei mir einziehen durfte. Und was soll ich sagen? Ich war/bin begeistert! Das Buch ist schnell zu lesen (in meinem Fall in weniger als 24h) und es ist mit den vielen Dialogen angenehm kurzweilig. Die benutzte Sprache, also der Slang, macht es für mich besonders authentisch! Also Felix : Danke! Vielen Dank! Danke! für dieses Buch. Ich freue mich schon auf eine mögliche Fortsetzung!
Alta, Sprache unter aller Sau. Klar, aufm Kiez redet man so, voll die street-credibility und so. Aber keine doppelter Boden, keine dings ... Selbstreflexion. Action mäßig interessant: Lukas wohnt in Neu-Cölln und kriegt dauernd hart auf die Fresse, baut aber auch ziemlich viel Mist. Dreht mit seinen Kumpels nen Ding, wo man dauernd denkt: So dämlich wie die, das kann ja gar nicht gutgehen, mehr Glück als Verstand. Man wünscht sich fast, dass sie hochgenommen werden, so dumm wie die sich anstellen. Manches rührt dann schon: Lukas eigentlich zu vernünftig für den ganzen Scheiß, aber watt will man machen, wohnt halt im Ghetto. Harter Realismus, authentisch rübergebracht, schnell runtererzählt, endet so abrupt wien Schüleraufsatz wenn's klingelt.
Als Hörbuch relativ kurzweilig, weil lebendig von Felix Lobrecht gelesen. Inhaltlich wabert das Ganze bis zur Hälfte vor sich hin, erst ab der Mitte setzt eine wirkliche Handlung ein, nur um dann abrupt zu einem Ende zu kommen, das keines ist. Die Charaktere bleiben dabei eindimensional. Zum Nebenbeihören unterhaltsam, mehr aber auch nicht. 2.5/5
Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Buch so gut gefallen würde. Normalerweise mag ich ja Bücher, die in schöner, poetischer Sprache geschrieben sind. Das ist hier nicht der Fall. Felix Lobrecht schreibt über Lukas und seine Freunde, die in Berlin Neukölln leben und dort zwischen Drogendealern, Schlägereien, Schulschwänzen und Langeweile aufwachsen. Und davon schreibt Lobrecht in schnellen Dialogen im Slang von Berlin-Gropiusstadt. Die raue Sprache ist so gut eingefangen und so authentisch, dass es mich sehr beeindruckt hat. Das Ende kam sehr abrupt, aber ansonsten hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen.
Wenn man aus diesem Buch alle rassistischen Ausdrücke, alle Digger, Alter, ich schwöre, Dings und fi**cken sowie die ggf. zugehörigen Konjugationen raus nimmt, bleibt nicht viel übrig. Und wenn man dann auch noch auf die Abschnitte mit Drogen, Alkohol, Gewalt und Kriminalität verzichtet, bleibt zumindest das Cover übrig.
Als Fan von seinem Stand-up und seinem Podcast, bin ich mit großen Erwartungen an dieses Buch herangegangen. Das Buch ist auf jeden Fall sehr authentisch, aber so eine wirkliche Handlung kann ich dem Buch nur bedingt entnehmen, Spannung hat sich kaum aufgebaut und das Ende war auch mäßig.
Eine interessante Perspektive, die wohl viele von uns nie nachvollziehen könnten. Der starke Dialekt und die Wortwahl waren teilweise anstrengend zu hören, aber die Geschichte war gut. Hier und da wäre mir etwas mehr Tiefe lieb gewesen, mehr Einordnung.
Ich mag Felix Lobrecht sehr und daher war irgendwie klar, dass ich mir früher oder später „Sonne und Beton“ anhören oder es lesen würde. Ich habe mich für das Hörbuch entschieden, was eine gute Entscheidung war. Der Autor liest selbst und kann die Jugendsprache und die verschiedenen anderen sprachlichen Besonderheiten hervorragend umsetzen. Die Handlung ist relativ simpel und die Geschichte nicht abgeschlossen, was mich ein bisschen gestört hat. Ich hatte irgendwie das Gefühl, der Roman endet mitten im Satz, 50 Seiten mehr hätten da auch nicht geschadet. Dennoch fand ich die Darstellung der Berliner Gropiusstadt sehr erschreckend und bewegend und ich würde sagen, dass es Lobrecht, auch aufgrund seiner eigenen Biografie, sehr authentisch gelungen ist, darzustellen, wie sich das Leben Anfang der 2000er dort für Jugendliche angefühlt hat.
kurzweilig & unkompliziert erzählt, kann man gut in einem rutsch durchlesen. muss noch ein bisschen drüber nachdenken & das buch erstmal wirken lassen, aber ich fand es wirklich ganz gut.
Lukas und seine Kumpels leben in Berlin-Gropiusstadt. Sie gehen unregelmäßig zur Schule, kiffen, trinken und wollen eigentlich am liebsten ganz woanders sein. Inmitten von Kriminalität versuchen die Jungs ein besseres Leben zu führen als ihre Eltern und Lukas, der einzige Deutsche in seiner Klasse und gibt sich lieber als Pole aus, denn Deutsche haben es in Gropiusstadt schwer. Schlägereien gehören zu Tagesordnung und als Junge muss man sich in dem Viertel behaupten um nicht als „Opfer“ zu gelten. Eines Tages bekommt Lukas einen neuen Mitschüler, den aus Hellersdorf stammende Kubaner Sanchez der direkt neben an wohnt. Die beiden freunden sich an und machen allerlei Faxen. Eine Entscheidung kann den beiden, Gino und Julius, die anderen Mitglieder ihrer Jungs Clique.
„Mann, is dein Ernst? Lass mich doch mal rein jetzt, Alter. Ich bin seit vier Jahren hier auf dieser beknackten Schule. Du kennst mich. Wir haben uns schon tausendmal gesehen, ja. Ohne Spaß…“ sage ich. Der Security-Typ am Eingang zur Schule reagiert nicht. (S.7)
Der Roman von Felix Lobrecht ist ziemlich kurzweilig, jedoch habe ich etwas gebraucht um mit der Sprache umgehen zu können, da diese so normalerweise nicht als geschriebene Sprache vorkommt. Es ist eine Mischung aus Slang, Berliner Dialekt und Assi-Sprache. Dadurch wirken die Charaktere und die Dialoge sehr authentisch und ich konnte sie mir gut vorstellen. Wer die Sprache so noch nie gesprochen gehört hat wird vielleicht Probleme damit haben. Die vier Jungs Lukas, Gino, Julius und Sanchez kommen alle aus sozialschwachen Verhältnissen und müssen sich Tag für Tag durchschlagen. Im Endeffekt könnte die Geschichte in allen Problemvierteln in Großstädten spielen. Solche Storys spielen sich tagtäglich in Deutschland ab und genau deswegen wirkt der Roman, neben der Sprache, so authentisch. Lukas wächst bei seinem alleinerziehenden Vater auf und hat einen großen Bruder, Marco, der ein stadtbekanntes Gesicht ist und schon einiges auf dem Kerbholz hat. Doch er wohnt nicht mehr zu Hause und hat es geschafft Gropiusstadt zu verlassen um der Gewalt und Kriminalität zu entkommen. Auch Lukas Vater ist dort großgeworden, doch damals schien es auf der Straße noch um einiges harmloser zuzugehen. In „Sonne und Beton“ geht es um das Erwachsenwerden, Gewalt, Rassismus, Kriminalität und um das tägliche Überleben. Wer bereits Berührung mit dem Milieu gemacht hat, wird einige Aspekte eindeutig widererkennen. Wer nicht, wird einen Einblick in das Leben von Deutschlands Jugend bekommen. Als Leser will man, dass am Ende alles gut wird. Aber eigentlich wissen wir genau, dass es keinen Ausweg gibt und jeden Tag Neues passieren kann. Ich als Mädchen hatte hier zwar keine Person mit der ich mich identifizieren konnte, dennoch hab ich die Geschichte „erlebt“ und die Charaktere waren greifbar, auch wenn die Jungs teilweise sehr frauenfeindliche Sprüche abgelassen haben und vieles für mich nicht nachvollziehbar war. Wer eine authentische Geschichte aus der Perspektive eines Jugendlichen aus einer Hochhaussiedlung lesen möchte, sollte unbedingt zu „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht greifen.
2.75* Als treue Hörerin von Gemischtes Hack fühlte ich den Drang zu sehen, was sonst noch so der Feder Felix Lobrechts entstanden ist, nebst dem Podcast und seinen Shows. Seine Comedy überzeugt mich eigentlich immer und ich freue mich jeden Mittwoch, doch an seiner Belletristik-Fähigkeiten muss er noch ein wenig arbeiten.
Ich entschied mich, von dem frei verfügbaren Hörbuch auf Spotify Gebrauch zu machen - eine gute Entscheidung, wie sich später rausstellte. (Vor allem, weil ich nicht noch ein Buch im Regal haben muss, dass ich wohl nie wieder aufschlagen werde.) Lobrecht entschied sich für den Gebrauch von Gossensprache, was sehr gut zum Ambiente seiner Erzählung passt, aber hat auch ein wenig störend sein kann. Ich glaube, ich hätte es noch viel schlimmer gefunden, hätte ich es lesen müssen. Da ich es aber "vorgelesen" bekam, schien es mir mit der Zeit weniger auffällig, ja gar passend. Das Buch vermag es durchaus einem in die Welt von Neukölln zu versetzen und in die Lebenssituationen der Bewohner. Die Charakter sind interessant und ziemlich gut geschrieben - zum Teil hätte ich mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht. Die Geschichte ist zwar eher vorhersehbar, aber man möchte dennoch wissen wie es weitergeht.
Grosso modo, eine Lektüre für einen Nachmittag oder den Urlaub. Würde es jetzt nicht empfehlen, aber auch nicht davon abraten. Man merkt halt, dass es der erste Roman von Lobrecht ist und mir scheint, er wollte seiner Leserschaft Neukölln zeigen. Es gibt ein paar holprige Stellen und man könnte die Geschichte definitiv noch ausschmücken/überarbeiten.
Was erwartet man, wenn ein Comedian ein Buch schreibt? Wahrscheinlich vieles, aber nicht das, was "Sonne und Beton" geworden ist. Es ist ein Roman. Es ist nicht darauf ausgelegt witzig zu sein, sondern authentisch. Ein Buch, das zeigt, dass man in Neukölln wohnen und ein Gewissen haben kann und dass es trotzdem manche Sachen gibt, die einen einfach so überkommen und dass man in manchen Stadtteilen näher an der schiefen Bahn ist, als in anderen. In Deutschland passieren jeden Tag Dinge wie in diesem Buch. Dinge, von denen man in seiner wohlbehüteten Kindheit in einer Kleinstadt im Ruhrgebiet nichts mitbekommt.
Mein Fazit: Definitiv ein tolles Buch, das sich auch gut als moderne Schullektüre eignen würde.
Der älteste Enkel, der auch dank ihrer unermüdlichen Unterstützung kürzlich irgendwie die Matura geschafft hat, habe ihr dieses Buch gegeben, sagt die Mutter. Er habe erklärt: „Grossmutter, es gibt nicht nur Goethe und Werther, es gibt auch Sonne und Beton. Lies das!“ Es sei ein schreckliches Buch, sie habe es nur mit Mühe lesen können, aber ich solle es auch lesen: „Hier, nimm! Wichtig!“ Und es sei doch gut, wenn die Jugend überhaupt lese. – Naja. – Ab der Hälfte ungefähr habe ich den Text nur noch überblättert. Ich fand die Dialoge anstrengend, ich fand die Geschichte absehbar, ich konnte mit den Neuköllner Jungs nichts anfangen. Kein Wunder: Ich gehöre definitiv nicht zur Zielgruppe. Wallah.
sorry, aber als weiße person hat man einfach nicht das n-wort zu benutzen, egal, wie „realitätsnah“ das auch sein mag. macht die ganze (eigentlich gute) sozialkritik des romans zunichte. z. b. rassistische zustände in der gesellschaft anzusprechen, dann aber rassismus selbst zu reproduzieren, indem man slurs verwendet, ist halt einfach nur widersprüchlich.
Kurzweiliges Lesen, interessante sozial- und gesellschaftskritische Geschichte. Wenn man sich erstmal an den Wallah, digger, dings, cüs, (beliebiger Kraftausdruck)-Slang gewöhnt hat, ist es gut zu lesen - aber irgendwie hätte ich mich auch zwei Stunden in die Berufsschule setzen können und wäre ähnlich gut unterhalten worden. ⭐️⭐️⭐️
Selbstverständlich musste ich das Hörbuch anhören, wenn ich sonst auch nur die Stimme von Felix Lobrecht kenne. Ich habe es tatsächlich hingekriegt, mich sehr wenig zuvor mit dem Buch und der Geschichte auseinanderzusetzen. War aber gut und genau richtig so. Als doch eher privilegierte Person, was einem auch durch dieses Buch noch mal verdeutlicht wird, war es ohne Vorbereitung doch ein kleiner Schock und ungewohnt in die Geschichte reinzukommen. Für gewöhnlich lese ich Bücher, die entweder ohnehin wunderschön geschrieben sind, oder die ich gerade aufgrund der Sprache liebe. Da ist das hier doch ganz was anderes.
Eine Story, die gehört und gesehen werden muss, meiner Meinung nach, aber, auch wenn ich offene Enden eigentlich mag, ein nicht ganz so abruptes Ende hätte vertragen können. Es war zu erwarten, nachdem sich alles immer weiter und weiter hochschaukelt, aber das Hörbuch nicht auf magische Weise länger wird, aber ich hätte mir ein kleines bisschen mehr Klarheit gegen Ende erhofft. ABER, so denke ich vermutlich wesentlich länger über die Geschichte nach.
Gut, was will ich eigentlich sagen? 1. Felix hat sein Buch super vertont 2. Eine Geschichte, die Menschen, die nicht direkt in solchen Vierteln groß geworden sind oder dort leben, wenig bis gar nicht kennen und auch schwer nachvollziehen können 3. Keine Verschönerung der klaren Probleme. Sie werden gezeigt und das ist auch alles. Handeln ist dringend notwendig und kann nicht mit Rassismus und Achselzucken weggewünscht werden. 4. Es sind nur 4 Stunden eurer Zeit, also echt, habt ihr echt so viel Besseres zu tun, als mal eine etwas andere Geschichte während dem Putzen oder so zu hören? Eben. Sag ich doch.
Was hatte ich erwartet? Nach all der Presse um Buch und Film wohl noch „krasseres“. Und dabei ist der Alltag von Lukas und seinen Freunden keineswegs harmlos, denn genau um diesen geht es hier. Die Handlung ist in einer Minute erzählt und eigentlich völlig nebensächlich. Hauptdarsteller sind hier die Sprache und das soziale Milieu von Gropiusstadt und jede einzelne Szene bildet ein Konzentrat von beidem. Zur Rastlosigkeit der Jugendlichen passen auch die häufigen Ortswechsel und kurzen Zeitsprünge und die unvermittelt beginnenden Dialoge.
Warum es doch nur für drei Sterne gereicht hat? Vermutlich, da ich dachte, Felix Lobrecht hätte mehr zu erzählen. Wie er es macht, wird aber in Erinnerung bleiben.
Rasantes, humorvolles, aber auch berührendes Porträt des Lebens in den Berliner „Problembezirken“. Felix Lobrecht hat eine Geschichte geschrieben, die sich gleichzeitig für die Kleinigkeiten des Lebens in Neukölln und für größere gesellschaftliche Themen wie Migration, Rassismus und Ungleichheit interessiert. Faszinierend, auch wenn die Handlung nichts Neues war.