Daphne ist zu einem exklusiven Empfang in den Glendurgan Garden eingeladen. Der Rhododendron blüht, der Garten steht in voller Pracht. Dazu gibt es kornische Köstlichkeiten, und ein Literaturkenner spricht über Cornwalls weltberühmte Dichterin Daphne du Maurier. Doch das Fest endet jäh, als unter den riesigen Blättern der Gunneras die Leiche von Dr. Finch gefunden wird. Wer hätte Grund gehabt, den beliebten Arzt zu töten? Dann wird eine zweite Leiche entdeckt. Freunde geraten in Verdacht, lang gehütete Geheimnisse werden gelüftet, und ein Geflecht aus Hinweisen will sortiert werden. Da Chief Inspector Vincent mit dem Kopf schon im Jagdurlaub ist, müssen Daphne und ihr Mann Francis wieder einmal ermitteln. Auf eigene Faust bis zum überraschenden Finale.
Sie lebt, wo andere Urlaub machen. Und sie nimmt es nicht für selbstverständlich. Wenn Daphne Penrose von ihrer Heimat Cornwall erzählt, gerät sie ins Schwärmen. Das vom Golfstrom gesegnete Klima, das die Bäume und Pflanzen gedeihen lässt. Die mal liebliche, mal raue Landschaft. Die gewachsenen und liebevoll erhaltenen Städtchen. Was will man mehr? Einen Mord auf jeden Fall nicht und zwei schon garnicht. Doch genau das passiert. Der angesehene Arzt Dr. Finch wird während einer Veranstaltung erschossen und nahezu gleichzeitig wird eine weitere Leiche entdeckt.
Auch in ihrem zweiten Fall begeben sich Daphne Penrose und ihr Mann Francis auf Verbrecherjagd. Inspektor Vincent hat vornehmlich seinen Urlaub im Kopf und dennoch mach auch er sich daran, den Mörder zu finden. Als Botin der Royal Mail mit ihrem Fahrrad unterwegs nutzt Daphne jede Gelegenheit, den Leuten auf den Zahn zu fühlen. Wer kann nur etwas gegen den Doktor gehabt haben? Nicht so einfach ist es, etwas herauszufinden, war der Arzt doch allseits beliebt, einzig in Geldangelegenheiten hat er mitunter ein strengeres Regiment geführt, als nötig gewesen wäre. Doch reicht das als Motiv? Da könnte schon eher ein Corpus Delicti, das Francis untergekommen ist, zu einer echten Spur werden.
Wenn es nach dem Autor ginge, müsste man sofort nach Cornwall reisen und sich die Schauplätze des Romans selbst anschauen. Und, wer weiß? Vielleicht würde einem Daphne irgendwo über den Weg radeln. Vielleicht sollte man sich da beeilen, denn so leicht wie heutzutage wird es später vielleicht nicht mehr sein. Doch nicht nur die Begeisterung des Autors für Cornwall ist ansteckend, auch der Enthusiasmus, mit dem er seinen Figuren Leben einhaucht, wirkt ausgesprochen sympathisch. Die liebenswürdige Neugier, mit der Daphne unterwegs ist, passt zu ihrem Beruf und auch zu ihrer Berufung. Nie verliert Daphne dabei die Balance, sie merkt, wann es zu viel würde bevor der oder die Befragte überhaupt merkt, dass er oder sie Informationen preisgibt. In technischen Details versierter steht Francis seiner Frau in nichts nach, außer, dass er hin und wieder doch den Beamten die Arbeit überlässt.
Ein vergnüglicher Kriminalroman, der Urlaubsgefühle weckt und mit einem spannenden und überraschenden Fall überzeugt.
Es geht mal wieder nach Cornwall - diesmal ist es Sommer und allein schon die Beschreibung der Landschaft macht Lust auf Urlaub.
Aber natürlich steht die Blütenpracht und das schöne Wetter nicht im Mittelpunkt des Buches, sondern wie schon im Vorgänger die Postbotin Daphne Penrose, die unfreiwillig wieder in eine Mordermittlung verwickelt wird.
Wer den ersten Teil gelesen hat, wird einiges wiedererkennen, da die Fälle aber unabhängig voneinander sind, ist dies keine Voraussetzung, um das Buch genießen zu können.
Begeistert hat mich wieder die Protagonistin. Daphne ist einfach eine super sympathische und bodenständige Hauptfigur, die mit viel Mut für die Wahrheit kämpft und dabei ihre Kenntnisse über die Bewohner, die sie in ihrem Job sammelt, geschickt verwendet. Ihre offene und unerschrockene Art sorgen dafür, dass man sie einfach gern hat und ihr während des Lesens permanent die Daumen drückt.
Der Fall ist diesmal recht verzwickt, denn Daphne stolpert gleich über zwei Leichen und begegnet dem Mörder hautnah. Das sorgt für Spannung und ich wollte das Buch gar nicht aus der Hand legen. Es wird nicht allzu blutig, was aber sehr gut zum Setting passt: Denn irgendwie ist alles auch ein bisschen gemütlich. Für weitere Unterhaltung sorgt wieder der Ermittler Chief Inspector Vincent, der einen guten Gegenpol zur Protagonistin darstellt, weil er einfach nichts auf die Reihe zu bekommen scheint.
Während des Lesens kann man sehr gut miträtseln, auch wenn ich schon vor der Auflösung eine Ahnung hatte, er hinter allem steckt. Trotzdem hat es mich nicht gestört, ich fand es eher super, dass ich mein kriminalistisches Gespür beweisen konnte.
Was mich aber etwas irritiert, ist der Titel des Buches. Dieser passt in meinen Augen nicht so gut zum Inhalt, scheint aber eine Anspielung auf Daphnes Beruf zu sein.
Insgesamt waren es schöne, gemütliche Lesestunden, ich wurde gut unterhalten und hab richtig Lust auf Cornwall bekommen. Von mir gibt es 4 Sterne!