Oskar und Bennett sind seit der Schulzeit beste Freunde. Mittlerweile wohnen sie Tür an Tür und verbringen jede freie Minute miteinander. Mit Männern haben beide bisher kein Glück gehabt. Nicht wirklich an Sex interessiert, hat Oskar es nicht leicht, einen Partner zu finden und auch langfristig zu halten. Die Tatsache, dass er seit Jahren in seinen besten Freund verliebt ist, macht seine Verzweiflung nur umso größer. Ein gemeinsamer Wochenendtrip bringt ihre Gefühle schließlich ans Licht. Während Oskar nichts riskieren will, ist Bennett fest entschlossen, ihre Freundschaft auf ein neues Level zu heben und der Beziehung eine Chance zu geben. Können sie einen Weg finden, zu schaffen, wovon bisher keiner zu träumen gewagt hat?
Eine weitere Wohlfühlgeschichte aus der »Was keiner wagt«-Reihe. Band 2 ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von Band 1 gelesen werden, jedoch ist es für ein optimales Lesevergnügen empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten.
»Oscar & Bennett« ist eine tolle Geschichte über ein Thema, das bisher kaum in Geschichten Erwähnung findet. Kein Wunder, wenn man ehrlich ist, denn Asexualität ist etwas, das gibt es doch gar nicht. Von den verschiedenen Untergruppen ganz zu schweigen. So zumindest die einhellige Meinung vieler, mit denen ich mich schon darüber unterhalten habe.
Daher finde ich es toll, dass Jessica Martin sich an das Thema gewagt und für ihr Paar eine Lösung gefunden hat, die auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich aussehen mag, mir jedoch echt gut gefallen hat.
Was im Übrigen auch für die Geschichte an sich gilt, denn beide Jungs sind tolle Persönlichkeiten, jeder hat seine Macken und nicht jeder im Umfeld reagiert positiv darauf, dass Oscar & Bennett eine Beziehung wagen wollen. Gerade auch Oscar ist anfangs sehr vorsichtig und lauert förmlich schon darauf, dass das nichts werden kann, weil er es nie anders erlebt hat und insgeheim schon gar nicht mehr daran glaubt, einen Partner zu finden, den es nicht stört, dass er an Sex kein großes Interesse hat.
Ich vergebe sehr zufriedene 5 Sterne und werde mir jetzt mal den 1. Band dieser lose aneinanderhängenden Buchreihe genauer anschauen.
So schön <3 Eine wirklich ruhige Geschichte, die ans Herz geht. Interessant fand ich Oskar. Ich hab noch keine Geschichte mit einem Gray-asexuellen Protagonisten gelesen. Das Spektrum an Liebe und Sexualität ist unendlich und es ist schön, mal eine ganz neue Leseerfahrung zu machen.
Das ist wieder mal so eine Rezension, die mir schwerfällt.
Im Großen und Ganzen ist es eine schöne "Friends to Lovers" Geschichte, für die die Autorin erkennbar ausgiebig recherchiert hat. Grund für die Recherche ist Oskar, der Ich-Erzähler. Os wie er von seinem Umfeld genannt wird, ist von der Autorin als a-bis graysexuell angelegt Gray-A, wie er immer wieder im Laufe der Geschichte betonen wird. Das wiederum bedeutet, dass er wenig bis gar keine Lust auf Sex hat und wunderbar ohne auskommt. Ihm zur Seite steht Bennett, sein Freund aus Jugendtagen, mit dem er eine innige freundschaftliche Beziehung hat und der ein sehr sinnliches Wesen ist.
Oskar hat der Liebe abgeschworen, denn alle seine Partner haben ihn irgendwann betrogen, weil Ihnen der Sex fehlte. Die längste Beziehung, die er hatte, waren drei Monate (zählt so was als Beziehung?). Aber er hat ja Bennett, seinen besten Freund, der ihn auffängt und tröstet, wenn es nicht so klappt mit den Kerlen.
Ein Klassentreffen-/Wochenend-Ausflug später hat sich ihre Dynamik verändert. Ein geteiltes Bett und ein Kuss zwingen sie, ihre Beziehung neu zu gewichten. Von da an erleben wir einen Hindernislauf auf dem Weg zu einer einigermaßen passenden Konstellation, der beide hin und ziemlich zu überfordern scheint und den sie doch meistern.
Soweit so gut. Die Geschichte ist rund erzählt und liest sich flüssig und angenehm. Trotzdem bin ich nicht hundertprozentig zufrieden damit. Mein erster Kritikpunkt ist die Darstellung der Männer allgemein, als Wesen, die irgendwie alle ständig nur das eine wollen. Ganz ehrlich, ich finde das schon echt übertrieben, immerhin sind die erwähnten Kerle ja eher so alt wie Os und Bennett, sprich Ende zwanzig / Anfang dreißig, da hat sich der Sex-Drive doch schon etwas gelegt, wenn ich mich so umsehe. Aber nicht hier, hier werden Männer im Allgemeinen so dargestellt, als wären sie eben nur an Sex interessiert, das mag bei Teenagern so sein und auch mit Anfang zwanzig kann ich mir das noch vorstellen aber doch nicht mehr mit Mitte /Ende zwanzig.
Dann ist da die enge Beziehung der beiden die wie ein richtiges Paar agieren, wenn es um Fürsorge und Alltagsleben geht. Ich denke nicht, dass die Autorin das so geplant hat, aber mein Eindruck war, dass die Bindung der beiden einen großen Teil der Schuld daran trug, dass Oskars Beziehungen(?) scheiterten. Denn die enge Freundschaft der beiden deckt sämtliche Aspekte der Fürsorge ab, die doch Teil einer Beziehung sein sollten. Ich stelle mir das so ein bisschen vor, wie die Geschichte vom Wettrennen zwischen Hase und Igel nur, dass es hier Bennett ist, der sagt: "Ich bin schon da."
Der nächste Punkt ist, dass dafür, dass Oskar Gray-A ist, Sex für mein Empfinden einen (zu) großen Raum in dieser Geschichte einnimmt, die er erzählt, nicht Bennett. Versteht mich nicht falsch, die Sexszenen ist gut platziert und passend beschrieben und nimmt die Leserschaft mit in Oskars eben etwas gedämpftere Gefühlswelt. (Obwohl mir Oskar irgendwie normaler vorkommt als Bennett). Aber sie nimmt halt auch viel Raum ein, diese Szene, weil in der Länge und Breite beschrieben wird, wie Oskar sich während der ganzen Szene fühlt. Notwendig um seine Besonderheit herauszustreichen, aber ungünstig für den Gesamteindruck der Geschichte weil sie halt den Blick halt zu sehr auf den Sex legt. Was auf der anderen Seite wiederum passt, schließlich ist es ein besonderer Moment für beide.
Es ist dann eben doch wieder eine Liebesgeschichte, die auf genau diesen Moment hinarbeitet. Dass ich mir die Zukunft dieses Paares nicht so rosig vorstellen kann, wie der Epilog sie zeichnet, soll bei einem Liebesroman weniger stören. Fazit, das Buch ist ein sehr schöner Liebesroman, in dem das Paar mal ein paar andere Hürden überwinden muss als in anderen Romanen.
Oskar ist asexuell und damit behandelt die Autorin ein Thema, welches nicht oft vorkommt. Ich bin selbst asexuell und konnte die Gefühle von Oskar sind sehr gut nachvollziehen. Wir denken einfach nicht oder kaum an Sex, solange wir nicht von unserer Umwelt (Werbung; Partner etc) darauf gestoßen werden. Oskar wurde von früheren Beziehungen sehr oft enttäuscht, weil niemand dauerhaft für ihn auf Sex verzichten wollte oder eben selbst Hand anlegen wollte und er traut daher auch Bennett nicht zu, dauerhaft damit leben zu können. Die Lösung, die die beiden für sich gefunden habe, fand ich sehr gelungen, das wäre auch etwas, was ich mir für mich und meinen Partner wünschen würde, eigentlich fast die perfekte Lösung :-)
This entire review has been hidden because of spoilers.
eine sehr schoene und beruehrende Geschichte, Charaktere sind super beschrieben, schwieriges Thema sehr glaubwuerdig von der Autorin umgesetzt, freue mich auf weitere spannende Buecher von ihr