Eine Kapitänin sticht mit einer Crew aus Hippies, Punks und Weltverbesserern in See, da tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken, die Zuflucht in Europa suchen. Die Crew kann nicht akzeptieren, dass die EU-Staaten die Seenotrettung eingestellt haben und die Menschen wissentlich sterben lassen. Sie orientiert sich uneingeschränkt an der Einhaltung der universellen Menschenrechte. Als ihre Rettungseinsätze sabotiert und kriminalisiert werden, nimmt das abgekartete politische Spiel neue Dimensionen an. Die Sicht der Kapitänin entlarvt, wie die europäische Politik ihre selbst propagierten Werte verrät. Sie kämpft rigoros gegen die Verbrechen des herrschenden Systems und hadert mit Fluch und Segen ihrer eigenen Freiheit. Nur der eigene Aufstand bietet Hoffnung, den eigenen Überzeugungen gerecht zu werden. Der Roman zeigt schonungslos, wie die Zweifel an einer Gesellschaft steigen, die millionenfaches Leid mental und politisch auf größtmöglicher Distanz zu halten versucht.
Eine brachiale Feier von zivilem Ungehorsam, Alkohol, Freundschaften, Romanzen und eine brennende Liebeserklärung an den Kampf für eine gerechte Welt.
Pia Klemps Roman „Lass uns mit den Toten tanzen“ hätte für mich das Buch der Stunde werden können.
Mitreißend und schonungslos ehrlich schildert die Seenotretterin und Aktivistin ihren Kampf gegen eine der größten humanitären Tragödien des 21. Jahrhundert - das gewollte Sterben im Mittelmeer. Rettungsaktionen werden sabotiert, die Seenotrettung kriminalisiert. Ein politischer Krimi entspinnt sich, der leider traurige Realität geworden ist. Der Tod ist im Roman immer präsent.
Die beschriebenen Szenen auf dem Mittelmeer hätten genügt, um den Buch 5 von 5 Sternen zu geben.
Leider wird die Erzählung jedoch durch eine triviale Liebesgeschichte und einen vulgären Humor, der selbst vor der Verwendung des N-Worts nicht zurückschreckt, verwässert. Schade!
Dieses Buch zu bewerten macht für mich keinen Sinn. Es geht um das Leben der Autorin, um ihre Einstellungen, ihre Werte. Sie erzählt von ihrem Leben, aber auch von Rettungsaktionen auf dem Mittlemeer. Und das tut sie einfach so wie es sich für sie richtig anfühlt. Kein großes Gelaber drum herum. Einfach Sätze wie sie gesagt werden sollten. Ich bin dabei nicht immer ihrer Meinung gewesen, finde das aber auch nicht schlimm. Denn ihre Gedanken können ja auch zum Nachdenken anstoßen. Und ja auch ich habe beim Lesen geweint.
Das Buch hat mich mitgerissen. Die Autorin schreib in einer derben, wunderbar poetischen Sprache und bringt Dinge auf den Punkt. Die Geschehnisse sind erschreckend, sie beschreibt und erzählt erhlich, vom Tod und vom Umgang der Crew mit den Schrecken. Dabei ist sie sehr persönlich und die Geschichte geht sehr nah.
Auf dem Mittelmeer geschieht Schreckliches, die Politik lässt Flüchtlinge ertrinken, freiwillige Helfer werden verurteilt. Doch das schreckt nicht alle ab, Kapitän Pia Klemp versucht ihr bestmögliches, um Leute zu retten. Ihre Erlebnisse hat sich als Roman "Lass uns mit den Toten tanzen" nun beschrieben, was in einer Mischung aus Tatsachenbericht und fiktionalisierter Erzählung den Weg in ein Buch gefunden hat. Schonungslos und direkt wirkt uns Klemp in die Situation und erklärt wenig, viel eher sollte man die Misere kennen.
Als Aktivistin und leicht anarchistisch eingestellte Person scheut sich Pia Klemp zu keiner Sekunde, eine harsche Sprache zu verwenden. Kaltschnäuzig und sarkastisch werden Geschehnisse beschrieben, brutal und ehrlich Tatsachen dargelegt. Eine Eingewöhnungszeit war für mich deswegen vonnöten, aber der Hälfte aber fesselte mich das Buch total. Ein wichtiger Einblick in eine humanitäre Tragödie.
Schon alleine die Aufmachung des Buches (hardcover) ist wundervoll. Ich bin sehr froh, für mein Bücherbudget recht viel Geld dafür ausgegeben zu haben und leihe es gerne an jede*n, die* es auch lesen möchte. Das Buch erzählt eine wichtige Geschichte und stellt dabei fast schon beiläufig die großen Fragen des Lebens. So habe ich es empfunden. Ich war überrascht davon, mich der Hauptcharakterin so nah zu fühlen, mit ihren Gedanken beim Scheitern an einer gerechteren Welt. Danke fürs (Auf)schreiben.
sarkastisch verpackte, derbe, poetische und bittere Realität. Es ist 2025 und nichts hat sich geändert. Dieses Buch, die Protagonistin und die wahre Geschichte im Hintergrund öffnen Augen, tun weh und geben dennoch Hoffnung.