Was wäre, wenn du plötzlich keine Sonne mehr sehen könntest? Keine Sterne? Was wäre, wenn die Welt in Dunkelheit versinkt?
Vor der Küste Sulawesis birgt ein indonesischer Fischer einen seltsamen Gegenstand aus den Tiefen. Einige Tage später versinkt die Erde in vollkommener Dunkelheit. Ein unbekanntes Phänomen sperrt die Sonne und den Sternenhimmel aus und die Welt versinkt im Chaos. Inmitten einer zusammenbrechenden Zivilisation wird CIA-Agentin Rodea Stone nach Sulawesi geschickt, um das Artefakt zu finden, und gerät dabei auf die Spur einer Wahrheit, die die Grenzen ihrer Vorstellungskraft zu sprengen droht. Zeitgleich versucht der Physiker Montgomery Reed am Gravitationswellenobservatorium LIGO verzweifelt, endlich erfolgreich Kontakt mit der Mondbasis Unity aufzunehmen, da er dort die letzte Hoffnung für die Menschheit vermutet.
The Wall: Ewige Nacht schildert ein schicksalhaftes Ereignis, das die Erde und all seine Bewohner verändert. Doch jedes Schicksal besitzt zwei Seiten. In The Wall: Ewiger Tag von Brandon Q. Morris lernen Sie die andere Seite kennen.
Hier handelt es sich um den Parallelroman zu Brandon Q. Morris Roman "The Wall: Ewiger Tag", bei dem die Ereignisse außerhalb der Spähre, die die Erde umschlossen hat, geht. Wie aus dem Roman von Brandon Q. Morris hervorgeht, wird die Erde mit einer Sphäre aus Naniten umschlossen, so das nichts mehr hindurchgeht, nur Gravitationswellen läßt die Sphäre durch. Woher die Sphäre kommt, warum sie das tut etc.pp. wird nicht geklärt. Dieser Roman von Joshua Tree (!!!) setzt einige Wochen vor dem Erscheinen der Sphäre ein. Ein unbekanntes Flugobjekt wird von einem Amerikanischen Kriegsschiff vor Indonesien abgeschossen, man meint, dass es sich um ein chinesisches Spionage-Objekt handelt. Später findet ein indonesischer Fischer eine seltsame Kugel, die Licht abstrahlt, sich nicht öffnen läßt und die elektrische Energie in der Nähe absaugt; mehrere Unfälle geschehen. Der Fischer will das Objekt verkaufen, doch niemand interessiert sich zunächst dafür, bis eine indonesische Gangstertruppe sich es gewaltsam an sich nimmt. Nachdem die Sphäre plötzlich erscheint, das Sonnenlicht verschwindet, die ewige Nacht einsetzt und das große Sterben beginnt, bekommt die CIA Informationen über das Objekt, sie denken dass es außerirdischen Ursprungs ist und eventuell mit der Sphäre in Verbindung steht. Es wird eine Einsatzgruppe nach Indonesion geschickt um das Objekt zu bergen, was auch nach einigen Verwicklungen gelingt. Parallel versucht eine internationale Wissenschaftlergruppe das Gravitationswellen-Teleskop LIGO in Betrieb zu nehmen, um Botschaften der Mond-Station und der Mars-Expedition aufzufangen, was auch gelingt (war einer der Überraschungen in "The Wall: Ewiger Tag" zu lesen). Die Untersuchungen des außerirdischen Objektes bringt zum Vorschein, dass offenbar von ihr eine Warnung von den Aliens ausgegangen ist, der genaue Wortlaut konnte nicht herausgefunden werden, da das Objekt vorher von den Amerikaners zerstört wurde. Aber die Nachricht wurde kurz vor ihrer Zerstörung gesendet und eine britische Wachstation auf den Phillipinen konnte diese offenbar speichern, weshalb die Einsatzgruppe des CIA's nochmals ausgesand wurde, um diese zu sichern. Parallel dazu konnte LIGO die Nachricht der Menschen außerhalb der Sphäre empfangen, so wissen sie auch, dass am Südpol ein Loch in die Sphäre geschnitten wird (auch das wissen wir aus "The Wall: Ewiger Tag"). Nach der Sicherung des Funkspruch der Aliens fand man heraus, dass es eine Warnung vor einer großen Gefahr ist, die der Menschheit bevorsteht und die Sphäre sollte sie davor schützen. Sie sollte sie auch auf die Sphäre vorbereiten, das alles wurde durch die Schießwütigkeit des amerikanischen Militärs vereitelt, die Folge: 90% der Erdbevölkerung sind gestorben und die Sphäre wurde beschädigt; ist ein Schutz vor der ominösen "Gefahr" noch vorhanden?... Ein sehr unterhaltsamer und spannender Roman, wobei zu sagen ist, dass dieses Lob zuallererst dem Plot gilt, die Action-Handlung darum herum fand ich zu Teilen wenig inspirierend und hätte besser geschrieben werden können, zu vorhersehbar waren sie. Auch waren für mich die Charaktere etwas eindimensional, allerdings fand ich die Locations in Indonesien und den Phillipinen gut beschrieben. Enttäuschend war aber für mich dass das Sterben von 90% der Erdbevölkerung kaum oder gar nicht thematisiert wurde, das ganze Leid und der Niedergang der Zivilisation wurde nur in wenigen Nebensätzen angedeutet, auch fand ich es unglaubhaft, dass ausgerechnet die Großmächte wie die USA, die EU und China die Krise einigermaßen gut und zivilisiert über die Bühne gebracht haben. Das Ende offenbart wieder mal die Krux an den Vielschreibern der deutschen Hard-Science Gemeinde, es wird wohl wieder eine Serie sein, mit der man viele Bücher füllen kann. Der Plot, so gut er auch ist, wird mit viel zu vielen Nebenhandlungen gefüllt, bis er zu einem dünnen Brei verkommt... Trotzdem werde ich wohl auch die Folgeromane lesen, denn mich interssiert schon, wer diese Aliens sind, warum sie die Menschheit schützen wollen und um welche Gefahr es sich hier handelt ?
Insgesamt durchaus lesbar, zumal Joshua Tree recht gut schreiben kann und die handelnden Personen einigermaßen lebendig und authentisch aufs Papier bringt. Die Story ist auch ganz interessant, wenngleich die Thematik einer die Erde abschottenden Barriere schon sehr starke Ähnlichkeiten zum rund zehn Jahre alten "Spin" von Robert Charles Wilson aufweist. Aber gut, irgendwann kommt anscheinend auch in der Science Fiction jedes Thema wieder.
Was mir persönlich nicht gut gefallen hat war der doch recht große Sprung ungefähr in der Mitte des Buches. Das Stilmittel "ein Jahr später" kann manchmal nützlich sein, oft reißt es die entstandene Dynamik aber auseinander. So auch hier – Besser wird das Buch gegen Ende nicht. Alles in allem aber lesenswerte Science Fiction, wenn einem unsere Zeiten denn noch nicht katastrophal genug sind. Ob ich den Gegenroman "Ewiger Tag" von Brandon Q. Morris auch lese, weiß ich noch nicht genau.
Spannend geschrieben, aber die Figuren erhalten keine Tiefe, und ich erkenne hier auch keine Hard Scifi, da sich das Buch mehr auf Figuren konzentriert. Außerdem halten viele der wissenschaftlichen Annahmen einer Prüfung nicht stand. Ja, es ist Scifi, aber hier geht es um Abläufe auf der Erde unserer Zeit, nicht den Warpantrieb. Für meinen Geschmack zuviel Splatter- und Schockeffekte.