Freising im Jahr 1590. Eine Hexenverfolgungswelle versetzt die Stadt in Angst und Schrecken und macht auch vor der jungen Heilerin Gret nicht halt. Mit den wertvollen Heilsteinen ihrer Lehrmeisterin im Gepäck, entrinnt das Mädchen nur knapp einer Gefangennahme. Sie flieht mit ihrem Freund Jacob und gerät dabei in die Fänge von Wegelagerern. Doch das bleibt nicht ihre einzige Auch ein rachsüchtiger Kaufmannssohn heftet sich an ihre Fersen.
Elke Thomazo, Jahrgang 1968, hat in München zunächst Bühnentanz und dann Humanmedizin studiert. Die Liebe zum Schreiben führte die frischgebackene Ärztin für ein Volontariat in einen medizinischen Fachverlag. Als Redakteurin und Journalistin verfasst sie seit vielen Jahren Texte rund um das Thema Gesundheit. Ihr besonderes Interesse gilt der Naturheilkunde und traditionellen Heilmethoden. Bisherige Beiträge erschienen in verschiedenen Fach- und Publikumsblättern sowie auf Gesundheitsportalen.
Erscheinungsdatum 14.11.2015, gelesen im Rahmen eines Skoobe-Testes als ebook im Januar 2019.
Genre: Historischer Roman spielt 1590
In Freising häufen sich die Schäden durch Hagelschlag und die Bevölkerung befürchtet Hexenwerk. Die Schuhmacherstochter Gret lernt Heilkunst von der Hebamme Brigitta als diese in die Hände der Hexenverfolgung fällt.
Das Buch spannt den Bogen zwischen dem Leben in und um Freising im Jahr 1590, den Auswirkungen der Hexenverfolgung und den Möglichkeiten der Heilkunst mit Kräutern und Steinen, wobei die Schriften der Hildegard von Bingen eine Rolle spielen.
Die Hauptperson Gret ist ein wenig zweischneidig beschrieben. Sie ist eine Mischung einer viel zu selbstbewußten und selbstbestimmten jungen Frau für die beschriebene Zeit, die zudem mit soviel Naivität durchs Leben geht, dass es erstaunt wie gut alles für sie ausgeht. Das Buch ist unterhaltsam geschrieben und eine angenehme Lektüre für zwischendurch. Die Personen sind eher angerissen und mit wenig Tiefe geschildert, trotzdem ist das Buch unterhaltsam geschrieben. Das Ende der Geschichte passt nach meinem Empfinden nicht zu dem sonstigen Verhalten und ist zu hart, wirkt aber gleichzeitig auch ein wenig abgebrochen und nicht richtig rund.
Der Titel Steinheilerin bezieht sich auf die Arbeit mit Edelsteinen und Steinwasser. Die Kräuterkenntnisse und Kräuterheilinformationen im Buch wirken fundiert und schlüssig, bei den Steinen geht das Schreiben eher in Richtung "Wunderwirkung und Hexenkunst". Auch wenn Steine durchaus Wirkung auf die Gesundheit und die Heilung haben, wird hier etwas häufig von sofortiger Besserung nach dem Trinken von Edelsteinwasser oder schlagartiger Blutstillung nach Edelsteinmassage gesprochen. Ein wenig realistischere Wirkungen und Wirkdauer wären hier stimmiger.
Insgesamt war es aber eine nette Lektüre für zwischendurch.
Freising im Jahre 1590 Mehrere Hagelgewitter wüsten über Freising und richten erheblichen Schaden an. Die Bürger sind beunruhigt und vermuten dahinter Hexenwerk.
Eine regelrechte Hexenhysterie bricht aus und mehrere Frauen werden angeklagt. Unter den Beschuldigten ist auch die alte Witwe Brigitta. Die leidenschaftliche Hebamme und Heilerin arbeitet mit verschiedenen Steinen und ist den Apothekern schon lange ein Dorn im Auge. Doch als auch Gret, die junge Schülerin von Brigitta in Verdacht gerät eine Hexe zu sein, flieht sie und ihr Freund Jacob aus Freising.
Die Geschichte ist sprachlich sehr einfach gehalten und liest sich wie ein Jugendroman. Ich fand das Thema um die Hexenverfolgung und die Arbeit der Hebamme sehr spannend, gerne hätte ich noch mehr über die Kräuterheilkunde und die Wirkung der verschiedenen Steinen gewünscht.
Warum das Buch ausgerechnet den Titel "die Steinheilerin" trägt, ist mir allerdings schleierhaft. Denn der Focus liegt eindeutig bei dem jungen, naiven aber sehr wissbegierigen Mädchen Gret. Meiner Meinung nach war sie mir für diese Zeit viel zu frech und emanzipiert. An manchen Stellen musste ich mir auch regelrecht ans Hirn klatschten, Kind wie blöd kann man eigentlich sein...
Gret ist keine Hebamme und keine Heilerin, das sagt sie auch selbst und trotzdem schafft sie es alle zu heilen die ihre Hilfe brauchen. Hier kommen die Steine nur sehr spärlich zum Einsatz, was sehr schade ist. Vielmehr geht es um die Flucht von Gret und Jacob.
Als Jugendroman war es schön zu lesen und leicht verständlich. Für einen Erwachsenen Roman fehlte mir hier eindeutig die Tiefe, besonders bei den Protagonisten, da gab es nur die Guten oder die Bösen.