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Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein

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»Bin ich jetzt ein Leben müde?«, fragt Benjamin Maack, als er mit seinem großen, schwarzen Rollkoffer vor der Psychiatrie steht. Vier Jahre zuvor hatte er sich schon einmal eingewiesen, nach einem Nervenzusammenbruch – die Diagnose: Depression. Jetzt ist er wieder hier und berichtet von den letzten Nächten, die er nicht mehr im Ehebett, sondern auf dem Sofa verbringt, schlaflos, nervös, in Panik. Und dem Alltag in der Klinik, wie er mit den Mitpatienten »Alarm für Cobra 11« schaut oder im großen Aufenthaltsraum Delfine im Mondlicht puzzelt. Wie ihm statt Frau und Kindern die Pfleger zum 40. Geburtstag gratulieren und wie er in der Kreativwerkstatt lernt, zu sticken. Er erzählt von Medikamenten, ihren Nebenwirkungen, von Selbstmordgedanken und jenem Abend, an dem auch starke Beruhigungsmittel nicht mehr helfen und er auf »die Geschlossene hinter der Geschlossenen« verlegt wird – ständig schwankend zwischen Hoffnung und tiefer Verzweiflung.

Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein ist ein entwaffnend ehrliches Zeugnis vom Leben mit Depressionen. Benjamin Maack ringt der unbarmherzigen Krankheit tragikomische Momente ab und erzählt von ihr in so berührenden wie klaren Bildern. Seine Geschichte ist aber nicht nur Psychiatrie- und Krankenbericht, sondern auch Familiendrama und die Erzählung eines persönlichen Schicksals. Ein schonungsloses, literarisch kraftvolles Buch.

334 pages, Paperback

Published March 9, 2020

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About the author

Benjamin Maack

5 books4 followers

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Community Reviews

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167 (37%)
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80 (17%)
2 stars
13 (2%)
1 star
3 (<1%)
Displaying 1 - 30 of 46 reviews
Profile Image for Uralte  Morla.
365 reviews117 followers
January 27, 2022
Einen heftigen, sehr persönlichen Text hat Benjamin Maack hier geschrieben. Fast schon poetisch erzählt er darin von seiner Depression, Klinikaufenthalten, Medikamenten und Suizidgedanken. Er teilt düstere Gedanken, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit und macht am Ende doch ein bisschen Hoffnung, dass es einen Weg zurück ins Leben gibt. Mit professioneller Hilfe und mit viel Geduld.
Ein grandioses Buch - zumindest für mich. Danke dafür!
Profile Image for SusanneH.
513 reviews38 followers
February 1, 2021
Puuuuh das Buch hat mich mit genommen und berührt.
Mitgenommen in meine eigene Zeit der Depression. Genau so ist es!
Du verstehst dich selber nicht, willst doch einfach nur normal sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Mir hat einfach alles am Buch gefallen.
Abschnitte eingeteilt in Angry Birds Match Level xy.
Kapitel, die einfach aus dem Wort Funktionieren bestehen
Kapitelanfänge mit dem Satz "Wie geht es Ihnen" Oh wie habe ich diese Frage beim Psychiater gehasst. Ich wusste es nicht, wusste keine Antwort.
Heftig der Teil mit den Suizidgedanken, deswegen möchte ich es niemandem empfehlen, der gerade tief drin steckt.
Trotzdem absolut empfehlenswert.
Profile Image for _Leselust_.
295 reviews39 followers
July 9, 2020
Kurzmeinung:
Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein von Benjamin Maack ist eine intensive, teilweise beklemmende Lektüre, in der der Autor seine Erfahrungen mit schweren Depressionen, Selbstmordgedanken und die Behandlung während diverser Klinikaufenthalten schildert.

CN: Depressionen, Selbstmordgedanken


Meine Meinung:
In diesem Buch "Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein" berichtet der Autor Benjamin Maack von seinem Leben mit schweren Depressionen und deren Behandlung in der Psychiatrie. Er berichtet von Selbstmordgedanken, von großer Verzweiflung, von Selbsthass und absoluter Leere. Das ist sehr bewegend, sehr eindrücklich und teilweise nur schwer zu ertragen. Es hat mir diese Krankheit aus Patientensicht noch einmal viel näher gebracht und einen Eindruck vermittelt, wie es Lehrbücher nicht können.
Maack schildert seine persönlichen Eindrücke, teilweise in ausführlichen erzählenden Passagen, teils in Gedichten, teils nur in Gedankenfetzen oder mehreren Seiten, auf denen nur "funktionieren" steht.
Diese Form finde ich perfekt gewählt, um nicht nur durch die Erzählungen an sich, sondern auch durch Gestaltung und Schreibstil ein Gefühl für die Krankheit zu vermitteln. Die teilweise zusammenhangslosen Satzfetzen, die Gedankenabbrüche mitten im Satz. Das macht es nicht unbedingt leicht zu lesen, vermittelt aber ein gutes Bild von den Symptomen einer Depression, wie ich es auch bei Patienten erlebe.

Dieses Buch bietet keine zusammenhängende Geschichte mit interessanten Charakteren und klassischem Spannungsbogen oder Plot. Wer so etwas erwartet, wird enttäuscht werden. Dafür gewährt einem Benjamin Maack sehr persönliche und bewegende, echte Eindrücke aus seinem Krankheits- und Genesungsprozess.

Teilweise ist dieses Buch durch die Form etwas schwerer zu lesen, als ein auf Storytelling ausgelegter Roman. Dafür sind diese Episoden und Eindrücke aber wirklich interessant und gerade der außergewöhnliche Stil macht es zu einem besonderen Leseerlebnis. Maack lässt einen ganz nah ran, nicht an die schöne Hollywood Depression, sondern an die echten Gefühle bzw. die Leere.

Maack berichtet von seinem Leben mit Depressionen und den Auswirkungen auf sein Berufsleben, sein Familienleben, seine Hobbys und Freundschaften. Er erzählt von verschiedenen Therapieformen, verschiedenen Medikamenten. Von Fortschritten und immer wieder auch von Rückfällen und schweren Krisen. Er gewährt Einblicke in Gedanken voller Selbsthass und Selbstzerstörungswut. Auch seine Selbstmordphantasien werden ausführlich und eindrücklich geschildert. Hier möchte ich eine Warnung aussprechen, dass dies teilweise schwer auszuhalten ist und eigene Gedanken triggern kann. Ich empfehle, genau zu überlegen, ob ihr in der Verfassung seid, so ein Buch zu lesen.

Das Buch erzählt aber nicht nur von Trauer, Leere und Verzweiflung, sondern auch immer wieder von Hoffnung und enthält auch viele tragikomische Elemente. Teilweise musste ich schmunzeln, wenn zB der Autor beschreibt, wie er mit den Mitpatienten an einem besonders schwierigen Puzzle mit einem Delfinmotiv sitzt. „Die Delfine machen alles schwieriger. Wir sitzen um das Puzzle mit all seinen weichgezeichneten Lila- und Blautönen, die Köpfe gesenkt, die Augen verkniffen, erstaunt, wie schwer das ist und irgendwer sagt -Delfintherapie“ (Aus "Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein", S.132).


Fazit:
Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein von Benjamin Maack ist eine intensive, bewegende Lektüre, die Einblicke in das Leben mit schweren, wiederkehrenden Depressionen und deren Behandlung gibt. Der ganz besondere Stil des Buches lässt einen tief eintauchen und macht dieses Buch zu einem einzigartigen Leseerlebnis. Dennoch ist das Buch nicht für jede*n geeignet, da es sehr explizit Selbstmordgedanken darstellt.
Wer sich stabil genug für die Lektüre fühlt und die Krankheit Depression besser verstehen lernen möchte, dem sei dieses Buch sehr ans Herz gelegt.
Profile Image for Nantke (Coffeecakesandbooks).
61 reviews34 followers
May 31, 2020
„ - Wie geht es Ihnen, Herr Maack?“ Was zunächst nach Smalltalk, einer Frage, die man im Alltag ständig hört, klingt, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Was ist, wenn es darauf keine schnelle Antwort gibt, die nichts vortäuscht? Benjamin Maack hat an vielen Tagen keine Antwort auf diese Frage. Denn; er fühlt nichts. Nach außen funktioniert er lange, aber im Inneren fühlt er nichts. Depressionen. Noch immer Tabuthema, was nur langsam immer mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt. Und dabei so wichtig ist. Nicht nur im #mentalhealthawarenessmonth

Maack berichtet schonungslos autobiografisch von seinen eigenen Erfahrungen mit Depressionen. Der Unfähigkeit zu fühlen, zu viel zu fühlen. Der Frage nach Schuld, die im Titel anklingt - wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein - oder? Vom Klinikalltag, Medikamenten und ihren Nebenwirkungen.
Aus Innensicht offenbart der Autor ein Stück seiner Realität, dessen ganzes Ausmaß gar nicht vermittelt werden kann. „Als ich wieder gesund bin, will ich Friederike erklären, wie Depressionen sind. Aber Depressionen sind geschickt. Ist man gesund, kann man sich nicht mehr daran erinnern, wie es war, krank zu sein. Und ist man krank, kann man sich nicht vorstellen, je wieder gesund zu werden...“

Maack schreibt unglaublich ehrlich und offen über seine Erfahrungen. Besonders in der heutigen Zeit ist dieses Buch so unglaublich wichtig. Das Sprechen über Depressionen hilft Stigmatisierungen vorwegzunehmen, diese komplexe immer wiederkehrende Krankheit ein klein bisschen besser verstehen zu können. Eigene Gedanken akzeptieren zu können und noch so viel mehr. Maacks Buch leistet einen unglaublich wichtigen und dabei immer authentisch und echt bleibenden Eindruck in das Innenleben eines Erkrankten. In seinem Werk reihen sich schreckliche Erlebnisse an die gleichgültigen und neben allem auch die positiven und teilweise skurrilen Momente. Jede Seite dieses Buches ist wichtig. Lest sie.
Profile Image for Beta.
359 reviews15 followers
June 5, 2020
Ein Buch wie ein Messer ins Herz. Einmal rumgedreht und dann liegt man da und blutet vor sich hin und fragt sich, wie dieser Mensch in Worte fassen kann, was einem selbst immer so unfassbar erscheint. Das Ende ist nicht schön, es ist die pure Ironie, die einem da um die Ohren fliegt, aber alles andere wäre eine Lüge gewesen. Er ist deutlich und sehr grafisch, wiederholt sich, ertrinkt in sich selbst. Die Botschaft, gibt es die? Muss es die geben? Oder reicht es einfach nicht allein zu sein. Ich finde, das ist genug und mehr als genug. Ein Buch, das nachwirkt.
Profile Image for agnieszkakozlowska.
5 reviews1 follower
February 24, 2024
Es fühlt sich komisch an, dieses Buch mit 5 Sternen zu bewerten. Zumindest sind diese 5 Sterne keine passende „Belohnung“ oder „Entschuldigung“ für Benjamins Maack Erfahrungen mit der Depression. Auch nicht für die schwere Arbeit, die er für seine Genesung geleistet hat. Oder den Mut, den er mit Sicherheit für die Entscheidung über das Veröffentlichen dieses Buches aufbrachte.

Ich hatte mir nicht viel dabei gedacht, als ich das Buch im Verschenkeregal bei der Arbeit gefunden habe. Als ich es zu meinem Arbeitsplatz brachte, meinte mein sehr wahrscheinlich psychisch genauso kaputter Arbeitskollege „das Buch ist echt gut“. Es fühlt sich im Nachhinein so schräg an.

Das Buch ist echt gut, das stimmt. Es hat mich auf so vielen Ebenen berührt und mir das Gefühl gegeben nichts Besonderes zu sein. Und das meine ich aber auf eine gute Art. Ich kann mir vorstellen, dass es den Personen ohne psychische Erkrankungen oder ohne Berührungspunkten zu diesen, eine ganz andere Leseerfahrung bieten wird. Vielleicht erfüllt es die Klischees viel zu sehr, um herauszustechen? Sollen Depression und Suizidgedanken jedoch etwas sein, was heraussticht?
Profile Image for Rotschoepferin.
34 reviews3 followers
November 13, 2023
Dieses Buch ist so dicht. Es wird so viel gesagt, was da gar nicht geschrieben steht. Es ist sehr bedrückend. Ich bin mir unsicher, ob man es in einer depressiven Episode ganz besonders lesen sollte oder auf keinen Fall. Aber ich bin mir sicher, dass das ein sehr sehr starkes Buch ist.
Profile Image for Katzi.
151 reviews
Read
March 22, 2021
Ich tu mir schwer ein so persönliches Werk zu bewerten... ich finde es ist ein total wichtiges Buch, ich habe viele Stellen markiert, die mich getroffen haben... aber zu sagen, für dieses Buch vergebe ich ... Sterne? Finde ich fast unpassend.
Aber Leseempfehlung für alle! Für die mit psychischen Krankheiten um sich verstanden zu fühlen. Für die ohne um zu verstehen.
Profile Image for Christiane Alsop.
201 reviews19 followers
August 3, 2020
So ein gutes Buch. Ich verstehe besser, was Depression bedeutet. Nicht die klinische Diagnose, sondern das Erleben dieser Krankheit.
Profile Image for MeinLesezeichenBlog.
93 reviews5 followers
October 11, 2020
„Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ ist eines dieser Bücher, welches man unmöglich mit einer Sternebewertung versehen kann. Es ist so privat, so persönlich – fast wie ein Tagebuch. Dafür gibt es keine Bewertungsskala. Wer also nach einem “spannenden” Roman sucht, ist hier an der falschen Adresse. Ohne jeden Zweifel, dieses Buch ist wichtig, aber auch schmerzhaft, denn der Autor Benjamin Maack geht darin offen mit seinen schweren Depressionen um: dem Stigma zum Trotz. In einer Gesellschaft, die auf Leistung fixiert ist, haben Menschen, die aufgehört haben zu “funktionieren”, einen schweren Stand. Das geht aus seinen Erzählungen, Schilderungen und Gedankenfetzen sehr deutlich hervor.

Benjamin Maack enttabuisiert, er bricht das Schweigen rund um seine seelische/psychische Gesundheit. Er spricht ehrlich über die Auswirkungen seiner Krankheit (auf sich selbst, sein Familien-, sein Berufs- und Autorenleben und auch auf seine Freundschaften). Er erzählt von seinem wiederholten Aufenthalt in der Psychiatrie, von Medikamenteneinnahme und -dosierung, von Selbstmordgedanken. Voller Angst, voller Verzweiflung, aber auch hoffnungsvoll und manchmal auch mit einem sehr schrägen und skurrilen Humor. Der Autor führt den Leser/die Leserin durch die Hölle, aber auch wieder heraus. Er ist achtsam, wendet sich direkt an den Leser/die Leserin und bittet ihn/sie, auf sich aufzupassen. Trotz dieser Distanz und Rücksichtnahme, bleibt es ein sehr intensives Leseerlebnis.

Der Schreibstil ist bildgewaltig, düster, melancholisch, metaphorisch und beklemmend. Aber auch unglaublich nüchtern und realistisch. Vor allem die bereits erwähnten Selbstmordgedanken sind nicht ohne. Die haben mich wirklich mitgenommen und ich musste beim Lesen eine kleine Pause einlegen. Sowieso ist dieses Buch keine Lektüre für Zwischendurch und schon gar keine Wohlfühl-Lektüre. Obwohl die Kapitel sehr kurz gehalten sind, sind sie so voller Emotionen und Gedanken, dass ich das Buch nicht in einer Sitzung runterlesen konnte. Ich musste das Geschriebene erst richtig aufnehmen und verdauen. Das Buch erfordert ein bewusstes Lesen und daher auch viel Zeit.

Neben den inhaltlich und emotional gehaltvollen Seiten, stehen auch leere Kapitel oder nur mit Buchstaben, mit einem Wort oder Satz-/Gedankenfetzen gefüllte Seiten. Diese augenscheinlich nichtssagenden Seiten sind sehr wohl aussagekräftig. Denn Schweigen, Leere, Wortlosigkeit oder die Unmöglichkeit den Wort-, Gedanken- oder Gefühlsüberfluss in Worte zu fassen, haben ihre ganz eigenen Bedeutungen. Auf diese Weise zeigt der Autor welche weitreichenden und “facettenreichen” Formen seine Depressionen annehmen.

Beim Lesen ist mir immer wieder klar geworden, dass ich nicht/niemals in der Haut des Autors stecken möchte. Das, was er fühlt und durchmacht, kann man als gesunder Mensch nicht nachempfinden. Aber man kann versuchen, zu verstehen und zu lernen; und genau dabei hilft dieses Buch. Benjamin Maack ist ein außergewöhnlicher und mutiger Autor, von dem ich noch sehr viel mehr lesen möchte.

Mein Fazit
„Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein“ ist ein wichtiges, aber auch schwieriges Buch. Die Schilderungen des Autors haben mich vielfach berührt und entsetzt. Benjamin Maack führt den Leser durch die Hölle, aber auch wieder heraus. Dennoch rate ich vorbelasteten Lesern davon ab, das Buch zu lesen (vor allem wegen der sehr ausführlichen Selbstmordgedanken).
Profile Image for Kris.
8 reviews16 followers
March 23, 2020
Also wenn wir jetzt echt schon so weit sind, dass (zugegebenermaßen sehr wordgewandte und hie und da mit sehr schönen Metaphern geschmückte) chaotische, teils nicht wirklich (für mich zumindest) Sinn ergebende, Notizen als Literatur publiziert werden können, dann sollte ich meine Notizen vielleicht auch publizieren...ach, stimmt, werde keinen Verleger dafür finden, weil ich keinen Literatur-Preis gewonnen habe.
Außerdem möchte ich (auch wenn ein Suizidologe dem Autor gegenüber äußerte es sei unbedenklich) hier eine große Trigger-Warnung aussprechen: Suizidalität ist in dem Buch ein sehr präsentes Thema und es wird teils sehr bildhaft und detailliert beschrieben.

Ich gratuliere dem Autor nichtsdestotrotz zur Bewältigung seiner psychischen Erkrankung - zumindest die letzten Seiten können jemandem, der selbst an schweren Depressionen leidet Hoffnung geben. Es ist immer schön, wenn jemand den Kampf gegen diese mit sehr viel Leidensdruck verbundene Krankheit gewinnt.
Profile Image for Katharina.
94 reviews1 follower
September 20, 2020
"Warum gelingt es mir nicht, richtig zu kämpfen? Will ich gar nicht gesund werden? Ich will doch gar nicht gesund werden. Oder nicht genug. Nicht genug? Nicht genug. Nicht gut genug."

Damit schreibt der Autor genau aus meiner Seele. Er beschreibt genau, wie man sich damit fühlt, oder auch wenn man nichts fühlt. Ein sehr tolles, wortgewaltiges Buch.
Profile Image for Noah &#x1faf0;&#x1f3fb;&#x1f49c;.
19 reviews3 followers
August 28, 2023
ich glaube der Fakt, dass ich dieses Buch "mal eben" in 3 Stunden durch gelesen hab, obwohl es jetzt 4 Uhr morgens ist, zeigt, dass ich es gut fand :)
an vielen Stellen hab ich mich jedoch gefragt wie dieses Buch für Menschen ist, die diese Situationen / Gefühle / ... nicht aus erster Hand kennen. wie ist es für die, dieses Buch zu lesen :0
Profile Image for Fantasminoo .
72 reviews10 followers
June 19, 2020
Ich hab mich sehr verstanden gefühlt. Passt auf euch auf beim Lesen, es kann triggernd sein. Für mich war es vor allem gut zu sehen, dass jemand sehr sehr ähnliche Gedanken hat.
Profile Image for Karla.
1 review
October 25, 2024
Komisches Gefühl, diesem Buch 4 Sterne zu geben, aber es ist die Wahrheit. TW Suizid/Suizidgedanken,SV
Profile Image for Libertine.
192 reviews16 followers
November 28, 2024
Die Stimme des Nicht-Sagbarem

Wie schreibt man über ein Thema, über das oft selbst das Reden oder Erzählen schwerfällt? Wie findet man Worte für etwas, das Benjamin Maack immer wieder als Leere und als Nichts beschreibt?

Bereits zu Beginn seiner Arbeit an diesem Besuch ist Maack eines wichtig: Abklären, ob ein Text über Depressionen und Selbstmordgedanken Menschen dazu verleiten könnte, sich umzubringen.

»›Im Gegenteil‹, sagte [der Suizidologe], es wäre gut und richtig, dass darüber geschrieben und gesprochen würde. Wichtig sei, dass man dabei nichts beschönige oder heroisiere.«

Bereits nach den ersten Seiten von ›Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein‹ ist klar, dass dieses Buch nicht vorhat, zu heroisieren.

Am leichtesten fällte es vielleicht, sich Benjamin Maacks Buch über das zu nähern, was es ›nicht‹ ist. Es ist weder ein Ratgeber für Betroffene noch einer für Angehörige. Es schaut nicht von außen auf die Depression, versucht nicht sie in geordnete Kategorien zu ordnen.

»Wenn Sie Tipps und Tricks für den Umgang mit Depressionen suchen, legen Sie dieses Buch auch weg. Und melden Sie sich, wenn Sie etwas gefunden haben, das wirkt.«

Maacks Buch lässt nicht sprachlich aufgearbeitet von außen auf die Depression schauen. Er lässt in sie schauen. Dabei bleibt er oft fragmentarisch. In anderen Momenten scheint er mit und um Sprache zu ringen, um die Momente der Depression ausdrücken zu können. Dabei schaffen seine Worte oft keine Ordnung mehr, keine Semantik, sie hinterlassen Weißräume und Satzfetzen.

Durch Maacks Buch zieht sich der Wunsch, funktionieren zu wollen. Das hin- und herschwanken zwischen der Angst, zu krank für das ›normale‹ Leben zu sein und zugleich vielleicht nicht krank genug für das psychiatrische Leben; die Frage, wie es einem geht. Der rührende Versuch, den Alltag zu bewältigen, irgendwie an der Oberfläche zu bleiben, der Ehe und den Kindern gerecht zu werden. Das Auf und Ab durch neue Medikamente, die ihrerseits Befürchtungen mit sich bringen. Pfleger und Ärzte, die den Klinikalltag begleiten. Ebenso wie Freunde und Mitpatienten, der Aufenthalt in einer Psychiatrie, begleitet von ›Cobra 11‹. Die Seiten des Buches brauchen ihre Weißräume, um der Schwere des Geschriebenen Raum zu geben, an wenigen Stellen gewährt Maack auch Momente des Aufatmens.

»Ein paar Monate später geht es mir wieder gut. Ich bin wieder draußen, noch ein paar Monate später arbeite ich wieder, bin wieder für die Familie da, treffe wieder Freunde.«

An das Ende des Buches ist Maacks Rede bei einer Preisverleihung in Karlsruhe angehängt, bei der er für sein Werk ›Monster‹ ausgezeichnet wurde. Bei dieser ging Maack bereits auf seine Depressionen ein, die er damals überwunden glaubte. Weder die Zuhörer noch Maack selbst wussten, dass sie wiederkommen würde. Doch besteht das, was diese Rede auszeichnet, nicht vorrangig daraus, dass die Depression besiegt werden konnte. Es besteht daraus, dass darüber gesprochen wurde.

Maacks Schilderungen lassen keinen Zweifel daran, dass im Verlauf der Depression Gefühle der Wertlosigkeit, des Versagens und der Schuld vorherrschen. Doch Maack entscheidet sich nicht, nachdem die depressive Episode überwunden ist, diese Gefühle zu verschweigen oder wegzudrängen; er teilt sie.

» …, dass mein Leben nach und nach abgestorben ist, weil es nicht mehr von Gefühlen durchblutet wurde. Dass mein Kopf, dem es schwerer- und schwerergefallen ist, zu fühlen, die Emotionen unbemerkt immer härter rationiert hat, bis das Fühlen in großen Teilen meines Lebens vertrocknet und verschwunden ist.«

Depressionen haben viele Gestalten. ›Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein‹ bezeugt den Wunsch, zu funktionieren, und findet zugleich Worte für einen Zustand, in dem man oft nicht mehr funktionieren kann. Es ist eine Stärke dieses Buches, dass es aushält, zugeben zu können, dass es Zeiten gibt, in denen Funktionieren anders geworden ist. Es ist ein Versuch, die Depression greifbarer zu machen. Damit darüber gesprochen werden kann, in der Hoffnung, dass so Betroffene nicht allein damit sein müssen.

»Ich bin krank, denke ich und bin beruhigt, weil jemand mich von dem Leben erlöst, das aus meinem Leben geworden ist. Weil jemand sagt, das ist nicht normal, es gibt da ein Leben, das du nur vergessen hast.«



Rezension erstmals erschienen auf Libertine Literatur
Profile Image for michellebetweenbooks.
937 reviews3 followers
June 24, 2022
In diesem Buch beschreibt Benjamin Maack sein Leben mit den Depressionen. Er schreibt über das was ihn bewegt und was ihm durch den Kopf geht. Außerdem beschreibt er seine Gedanken über sich selbst, über seine Familie und über seinen Beruf. Nebenbei berichtet er auch aus der Psychiatrie und beschreibt die Klinik, was er dort macht, was er lernt und wie er einen Weg findet, um gegen seine Depressionen anzukämpfen und spricht offen über Antidepressiva.

"Depressionen sind schlau, sie machen es sich in deinem Kopf bequem und tun so lange so, als wären sie ein Teil von dir, bis du es glaubst, und dann sind sie es."

Ich habe bisher noch kein Buch von dem Autoren gelesen und er war mir bis dahin auch noch gar nicht bekannt. Gerade durch seinen Titel des Buches wurde ich neugierig auf das Buch und auf das was Benjamin Maack dort niederschreibt. Es ist wirklich ein tolles Buch, das die Depressionen sehr gut darstellt. Benjamin Maack hat mit diesem Buch wirklich großartige Arbeit geleistet, die man würdigen sollte.

Wenn man dieses Buch liest, sollte man sich bewusst sein, dass die Inhalte einen doch schon triggern könnte und das wenn man in einer depressiven Episode steckt, ich nicht empfehlen würde dieses Buch zu lesen. Ansonsten finde ich, dass dieses Buch gerade für Betroffene sehr hilfreich sein kann. Benjamin Maack beschreibt in diesem Buch seine Depressionen und man sollte sich immer vor Augen halten, dass jede Depression unterschiedlich ist und wirklich niemals gleich ist, was auch gut ist.

Benjamin Maack beschreibt seine Depressionen offen und ehrlich und zeigt ein gutes Bild davon, wie man sich mit Depressionen fühlt. Daher kann ich dieses Buch auch Menschen empfehlen, die nicht von dieser Erkrankung betroffen sind, aber dennoch können sie etwas über die Menschen lernen, die mit dieser Erkrankung zu kämpfen haben. Denn der Autor schafft Transparenz und schafft ein authentisches und ein wirklich ehrliches Bild von der Erkrankung und das ist heutzutage unfassbar wichtig. Auch als Nichtbetroffene Person bekommt man einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Situationen und auch eine ehrliche Gefühle und Stimmungsschwankungen. Man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen.

Benjamin Maack beschreibt diese Dinge rund um die Depressionen ehrlich und spannend, sodass man das Buch wirklich gut durchlesen kann und man erfahren muss, was uns der Autor noch ans Herz legt. Ich finde er hat einen recht angenehmen und leichten Schreibstil, was einem gut dabei hilft, das Buch durchzulesen und innerhalb kurzer Zeit zu verschlingen. Das hab ich zumindest.

,,Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein‘‘ ist ein Titel und ein Buch, dass einem nicht so locker und leicht aus dem Kopf geht. Denn es bleibt im Gedächtnis und man denkt auch mehrere Tage nach dem Lesen über das Buch nach und man setzt sich mehr mit sich selbst und mit seinen Mitmenschen auseinander. Über Depressionen zu lesen, ist nicht wirklich schön, aber dennoch wirklich wichtig, was auch ein Grund dafür ist, weshalb ich es jedem empfehlen kann. Das Buch ist unglaublich wichtig für unsere Mitmenschen und Betroffene.
135 reviews1 follower
November 13, 2021
Achtung: Als Laie erscheint es mir trotz anders lautender Aussage im Buch empfehlenswert, dass psychisch Erkrankte sich erst eine ärztliche Einschätzung geben lassen, bevor sie mit der Lektüre beginnen. Könnte sonst insbesondere aufgrund der sehr bildlichen Sprache als möglicher Trigger-Punkt dienen.

Gerade in Zeiten, in denen Depressionen zur neuen Volkskrankheit geworden sind, erschien mir dieses Buch gut geeignet, um als Nicht-Erkrankter ein besseres Verständnis für Menschen mit Depressionen und ihre Gedankenwelt zu erhalten. Dies schafft das Buch aus meiner Sicht jedoch nur zum Teil. Hervorzuheben ist hierbei, dass auf vielen Seiten lediglich "Funktionieren." steht, während auf anderen zB "Fuck" 200x hintereinander gereiht wurde. Auch wenn gerade solche Seiten aus dem Buch mehr machen, als einen Wohlfühl-Roman, waren sie nach den ersten 100 Seiten für mich nicht mehr wirklich zielführend.
Profile Image for Mine.
1 review
January 8, 2023
Dieses Buch ist die absolut nachvollziehbarste Erzählung eines Lebens, in dessen Führung man sich absent und nicht wie das einstige Selbst fühlt, die mir je in die Hände gelangte. Sich mit einer Krankheit als Selbst zu identifizieren ist als Kernaussage Maacks überall zu erkennen.
Was von außen bzw. für Menschen, die noch nie einen derartigen Kampf im Kopf austragen oder beobachten mussten, wie ein ungeordnetes, lieb- und aussageloses Chaos von Gedanken scheinen muss, ist die unausweichliche Realität von einer psychischen Krankheit wie der Depression.
Teilweise hat er mich zum flennen gebracht, mir fiel die Kinnlade ganz stumpf aus dem Gesicht, und teilweise habe ich gelacht und geschmunzelt wie ein Honigkuchenpferd. Maack ist beängstigend ehrlich, womit er es schwer macht, von seiner Erzählung nicht gerührt zu sein. (So gerührt, dass man sich letztendlich als eine stille Pfütze auf dem Boden seines Zimmers wiederfindet.)
Es. ist. atemberaubend.
Profile Image for betülde.
25 reviews
June 25, 2023
ein Gedankenriss einer Person die unter Depression leidet. Manchmal so nah, dass man denkt man sei nicht allein.
Profile Image for julesandherbooks.
158 reviews8 followers
Read
April 7, 2021
Ich gebe dem Buch keine Sterne-Bewertung, da es zu autobiographisch ist und ich daher den beschriebenen Erfahrungen keiner Wertung unterziehen möchte.

Definitiv TW für Suizid(-gedanken), Depressionen, psychische Gesundheit.

Benjamin Maack spricht über das Leben mit Depression und suizidalen Gedanken ohne Happy End. Was nicht bedeutet, dass es ihm nicht vielleicht ein wenig besser geht als in manch vergangenen Situationen. Es ist halt nicht immer schwarz oder weiß. Vieles im Bereich der mentalen Gesundheit ist eben grau und man weiß selber nicht genau wo man sich befindet (Stichwort: Fehldiagnosen).

Ich bin froh das Buch gelesen zu haben, da es unheimlich erhellend ist Menschen mit Depressionen ein bisschen besser verstehen zu können. Ein wichtiges Buch was ungeschminkt über dieses verbreitete Krankheitsbild aufmerksam macht.
Profile Image for Theoryofmind.
23 reviews
January 8, 2022
Puh... Irgendwie enttäuschend, ätzend, anstrengend zu lesen und eins der ersten Büchern, bei dem ich nach 30 Seiten schon geguckt hab, wie viel Seiten ich noch vor mir habe. Ich vermute, irgendwie soll auch genau das der Sinn des Buches sein. Einen Einblick in die Gedankenwelt während einer depressiven Episode zu bekommen. Und das ist auch okay, dass ich mich dann dabei ätzend und träge und genervt fühle und will, dass es endlich vorbei ist. Aber... Ach irgendwie hatte ich mir das ganze Buch anders vorgestellt und ich kann es weder empfehlen noch hab ich das Gefühl, das Buch hat mir irgendwas gegeben.
Profile Image for Hannah Je.
19 reviews
April 19, 2023
Wie fühlt es sich an, eine schwere Depression zu haben? Benjamin Maacks gibt mit seinem ungewöhnlichen Schreibstil einen Einblick in sein Leben mit Depressionen. Was denkt man, wenn man denken kann? Was fühlt man, wenn man in der Lage dazu ist? Oder geht es einfach nur darum zu funktionieren?
Dieses Buch ist sehr berührend und schonungslos ehrlich, wobei ich es in einigen Momenten zur Seite legen musste. Es hilft, zu verstehen.

Triggerwarnung: Es wird detailliert über Suizidgedanken berichtet.
Profile Image for becky.
410 reviews14 followers
August 9, 2021
1.5/5 Sterne

So viele scheiß genaue Beschreibungen von Suizid. Ich hätt' mich vielleicht in meinen Depressionshöhen wegen dieses Buches nicht umgebracht, aber ich wäre traurig gewesen, noch trauriger. Keine Ahnung für wen genau das Buch ist, für mich war es das jedenfalls nicht. Ich habe mich an einigen wenigen Stellen verstanden gefühlt, das war ganz schön. Ansonsten war ich einfach nur leer beim Lesen. War nicht meins.
14 reviews
January 4, 2022
So wie andere Krankheiten Tumore oder Eiterschwälle hervorbringen, bringen Depressionen eine Mischung aus Kraftlosigkeit und eigenartigen oft extrem negativ gefärbten, zwanghaft wiederkehrenden Gedanken hervor. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.

Diese Geschwüre und Eiterberge nimmt Maack‘s Buch in den Blick.

Einsicht, Heilung, Verständnis oder literarischen Mehrwert zu gewinnen, ist dadurch m.E. nicht möglich. (Bei anderen Krankheiten käme zurecht niemand auf diese Idee.)
Profile Image for Lena.
20 reviews
May 16, 2022
Ich gebe dem Buch vier Sterne weil es sich komisch anfühlt einem Buch, dass ein so furchtbares Thema behandelt fünf Sterne zu geben, da ich sonst nur Büchern 5 Sterne gebe die es schaffen mit Glücksgefühl zu geben oder meine eigene Depression zu vergessen. Das kann ich mit dem Buch natürlich nicht. Aber ich fühle mich an sehr vielen Stellen verstanden und fühle was der Autor beschreibt. Es ist toll, dass es jemand ausspricht. Unbeschönigt. Einfach pur wie es ist. Depression ist ein Arschloch.
Profile Image for Christl.
91 reviews5 followers
February 18, 2022
Kaum auszuhalten als Leser*in, diese kleinen Absätze. Viel Weiß auf jeder Seite.
Leiden in Form gebracht. Das heißt wohl, dass Benjamin Maack ein guter Schriftsteller ist.
Ich hoffe auf mehr Bücher.
Profile Image for anna.
13 reviews
January 21, 2023
das buch ist so so gut und ich kann es jedem empfehlen der mit depressionen zu tun hat oder mehr darüber erfahren möchte. es hat so viele gedanken wieder gespiegelt, von denen ich wirklich dachte andere haben sie nicht. mit hilft es immer wieder da mal rein zu lesen.
Displaying 1 - 30 of 46 reviews

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