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La monnaie

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Alfred Sohn-Rethel fait partie, avec Walter Benjamin ou Sigfried Kracauer, de ces outsiders de l’École de Francfort. La thèse qu’il défendra toute sa vie repose sur une intuition de jeunesse : les catégories de l’entendement – celles qui sont l’a priori de nos différentes perceptions du monde dans la philosophie kantienne – ne sont pas de tout temps et de toute éternité, mais sont construites historiquement. L’originalité de Sohn-Rethel, c’est de mettre en avant la fonction de l’argent comme liant commun entre les individus pourtant séparés les uns des autres. Cette recherche avance que c’est lors de la première frappe de la monnaie, en Ionie et en Lydie dans la Grèce antique, que les catégories abstraites ont pu naître, engageant ainsi une pensée qui se sépare progressivement de tout rapport avec le monde concret. Cette histoire, c’est celle d’un véritable renversement de perspective, où la matérialité du monde se soumet à la pensée abstraite et où le travail intellectuel finit par dominer le travail manuel – renversement qui trouvera son point d’aboutissement dans le capitalisme et les conceptions modernes de la science.

227 pages, Paperback

Published November 1, 2017

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Alfred Sohn-Rethel

29 books14 followers
Alfred Sohn-Rethel was a French-born German Marxian economist and philosopher especially interested in epistemology. He also wrote about the relationship between German industry and National Socialism.

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November 26, 2025
Ähnlich zu Marx und Hegel, möchte Alfred Sohn-Rethel in seinem Buch "Das Geld, die bare Münze des Apriori" Kant vom Kopf auf die Füße stellen, so sein an sich selbst formulierter Anspruch. Er tut dies streng entlang der marxistischen Philosophie und dem historischen Materialismus, nach der die Gesellschaftsform im Wesentlichen alles andere formt und hervorbringt. In diesem Fall postuliert er, die ökonomischen Gesellschaftsformen - die antike Sklavenarbeit, die feudalistische Fronarbeit und die kapitalistische Lohnarbeit - würden die Scheidung zwischen Kopf- und Handarbeit hervorbringen, im eigentlichen also den "Intellekt". "Der Intellekt", so Rethel im ersten Satz seiner Analyse, "ist ein Fetischbegriff für geistige Tätigkeit, die wesensmäßig von der Handarbeit geschieden ist. Intellekt ist immer im geschichtlichen Bezugszusammenhang zu Handarbeit zu sehen, bestimmte Formen des Intellektes zu bestimmten Formen von Handarbeit." In der Antike zeige sich diese Spaltung in der Sklavenarbeit und der Herausbildung der Philosophie. Noch mehr, die Entstehung der Wissenschaft, worunter Sohn-Rethel vor allem Mathematik und Physik fasst, falle unmittelbar mit der ersten Prägung von Münzen zusammen, die Rethel auf 680 v. Chr. datiert. Der Wissenschaft läge gewissermaßen dasselbe logische Prinzip zugrunde, wie der Abstraktion der Wertform und der Wertgröße, die sich in der Entwicklung des allgemeinen Äquivalentes (den geprägten Münzen) niederschlage.

Um seine Theorie zu erklären, nutzt Sohn-Rethel das Konzept der "zweiten Natur". Die primäre Natur sei durch das unmittelbare Verhältnis des Menschen zur Natur bestimmt (ihr Stoffwechsel, die Produktion von Lebensmitteln, siehe Marx), aber auch das empirische Verhältnis, die Art und Weise, wie der Mensch die Natur erfahre. Die zweite Natur hingegen ist komplett geschieden von den Wahrnehmungen und Sinnestätigkeiten des Menschen. Um zu erklären, wie dies zu verstehen ist, zieht Sohn-Rethel die Überlegungen von Galileo Galilei zur Mechanik heran. Galilei habe die reine Bewegung des Körpers im euklidischen Raum beschrieben: eine Bewegung, die so in der menschlichen Wahrnehmung gar nicht vorkäme, da sie eine rein abstrakte Überlegung im luftleeren Raum sei. Nicht umsonst hätte die aristotelische Physik diese Bewegung noch nicht beschreiben können: "Der Punkt an dem sie [die aristotelische Physik] zu Bruch kommt, ist die Physik der freien Bewegung eines Wurfobjektes (Stein, Pfeil, Speer), das sich von der Hand des Werfenden loslöst und also seine Bewegung fortsetzt, obwohl es nunmehr von der Bewegungsursache getrennt ist. Dem alleinigen Trägheitspostulat der Ruhelage zufolge müßte ein solches Wurfgeschoß augenblicklich zum Stillstand tendieren, und Aristoteles sieht sich genötigt, für die fehlende sichtbare Bewegungsursache unsichtbare zu erfinden, wie die entstandenen Luftströmungen, die den fliegenden Körper angeblich in Bewegung halten." Die Transformation des aristotelischen Denken hin zur mittelalterlichen Naturphilosophie erklärt Sohn-Rethel in marxistischer Manier aus der Gesellschaftsform heraus: Während in der Antike die Arbeit an die körperliche Sklavenarbeit gekoppelt gewesen wäre, hätten sich die mittelalterlichen Bauern im Besitz ihrer Arbeitsmittel befunden, daher sei für sie die Bewegung nicht mehr zwangsläufig an eine körperliche Ursache gebunden gewesen.

Ähnlich wie die abstrakte Wertgröße des Geldes (die ebenfalls kein Korrelat in der menschlichen Wahrnehmung von der Natur kennt), sei darüber hinaus die mathematische Naturerkenntnis bei Galilei eine reine Abstraktion, wie auch die Tauschtransaktion, bei der sich nicht der physische Gegenstand verändere, sondern lediglich ihr Eigentumsverhältnis.

To be continued.
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