Ein heißer Sommer in den Achtzigern. Für Konrad sind alle Sorgen noch fern, vor allem in den großen Ferien. Die verbringt er im Freibad Floriansmühle, immer mit seinem geistig leicht behinderten Freund Holger. Dann liegt eines Tages ein toter Specht unter ihrem Kletterbaum, und daneben steht ein trotziges Mädchen. Anja hat kurze Haare und ist anders als alle Mädchen, die Konrad kennt. Sie ist abgehauen, schläft draußen, in einem Versteck im Park. Eine geheime Freundschaft beginnt. Konrad bringt Anja Essen, hilft ihr, sie treffen sich im Freibad und zu Ausflügen. Als sie ein Zeltlager von Stadtstreichern aufstören und gerade noch davonkommen, begreift Konrad erst, wie eigensinnig und gefährlich Anja wirklich lebt – da ist er längst in sie verliebt. Warum ist Anja von ihrer Familie weg, und was soll daraus werden? Stückweise gibt sie ihre Geschichte preis, doch niemand darf von ihr erfahren, Konrad muss immer mehr lügen, kümmert sich kaum mehr um Holger, bei dem indessen zarte Eifersucht erwacht. Und Konrad muss sich fragen, wohin er selbst eigentlich gehört. Steffen Schroeder erzählt von einem Jungen aus gutbürgerlichen Verhältnissen, einer Freundschaft zu dritt und einem Geheimnis – der Liebe zu einem wilden Mädchen, das mit allen Regeln bricht.
3,5 Sterne.. sommerliche erste Liebe in den 80ern, Freibadluft und Pommesduft. Das Ganze mischt sich mit dem ernsten Hintergrund der Protagonistin Anja.
Lässt sich prima wegschmökern und man fühlt sich zurückversetzt in seine eigene Jugend. Lediglich das Ende hätte für meinen Geschmack ein paar mehr Seiten gebraucht und war mir viel zu flott erzählt.
Steffen Schroeders Roman erzählt die Geschichte von Konrads besonderem Sommer, in dem er durch Anja und mit Holger den ersten Schritt zum Erwachsen Werden geht. Dass das Ende des Sommers für die Freunde so tragisch endet, lässt Raum zum Nachdenken.
Ein Mädchen (Anja) flüchtet aus einem Heim und versteckt sich im Wald. Dort wird es von zwei Jungen entdeckt und man freundet sich an. Eine Geschichte über die Jugend, die erste Liebe und Freundschaft. Die drei erleben so manches Abenteuer und jeder spürt, dass es so nicht immer bleiben kann...
Handlung Konrad ist ein ganz normaler Junge, der in den 80er Jahren im Norden Münchens aufwächst. Zusammen mit seinem geistig behinderten Freund Holger geht er regelmäßig schwimmen in der Floriansmühle und spielt verstecken. Doch plötzlich sind sie nicht mehr alleine in ihrem neusten Versteck, denn nur wenige Meter entfernt steht Anja mit einem toten Specht in der Hand. Sie ist anders als andere Mädchen, das merkt Konrad gleich. Da sie abgehauen ist und das niemand mitkriegen darf, verbringt sie von nun an Tag und Nacht in Konrads und Holgers Versteck; komplett auf sich allein gestellt. Konrad kümmert sich um sie, so sehr er kann und Anja ist von nun an immer mit dabei. Dabei werden nicht nur seine Gefühle durcheinandergebracht, sondern auch die freundschaftlichen Verhältnisse der drei Protagonisten. „Mein Sommer mit Anja“ erzählt von Freundschaft und der Frage, was im Leben wirklich zählt.
Meine Meinung Dieser Roman ist anders als alle anderen Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Die Geschichte wirkt wie zufällig aus dem Leben gerissen – ehrlich, bodenständig und nachvollziehbar. Man könnte meinen, dass es Konrad, Holger und Anja wirklich gegeben hat; dass sie tatsächlich in den 80er Jahren im Freibad „Floriansmühle“ schwimmen gegangen sind und verstecken gespielt haben. Nichts der Geschichte hat künstlich gewirkt. „Mein Sommer mit Anja“ ist aus der Sicht von Konrad geschrieben. Ich habe es leider nicht geschafft, eine besondere Bindung zu ihm aufzubauen, denn dafür war mir Konrad nicht emotional genug. Er beschreibt zwar, was passiert und denkt darüber auch teilweise über die anderen Figuren nach, doch nie in der Tiefe. Gefühle wie Sorge, Trauer und Freude müssen beim Leser entstehen und das hat auch gut funktioniert. Ich glaube, dass es so beabsichtigt war; dass sich jeder sein eigenes Bild machen soll. Ich hätte dennoch gerne mehr darüber erfahren, was in Anja vorgeht. Obwohl sie die wahrscheinlich stärkste Person im ganzen Roman war, ist deutlich geworden, dass ihre Gefühle unter der Oberfläche nur so gebrodelt haben. Die Schauplätze haben mir sehr gut gefallen. Auch ich war als Kind nahezu täglich im Freibad zu finden, habe verstecken gespielt und war genau wie die drei Hauptfiguren aus „Mein Sommer mit Anja“ viel in der Natur unterwegs. Die Unbeschwertheit, wohl behütet zu sein und dennoch auf eine Gewisse Art und Weise tun und lassen zu können, was man will, hat mich an meine eigene Kindheit erinnert. Gerade deswegen konnte ich mich immer wieder gut in die Lage der Drei versetzen. Die Stimmung in dem Freibad ist in „Mein Sommer mit Anja“ toll rübergekommen. Ich konnte die Menschenmengen förmlich herumspringen und das Wasser plätschern hören. Die „Floriansmühle“ gab es übrigens wirklich. Genau wie im Buch wurde das Freibad vom Fluss gespeist und war somit chlorfrei. Inzwischen ist es leider geschlossen und die Natur hat sich einen großen Teil davon zurückgeholt. Obwohl die Gründe dafür sehr nachvollziehbar klingen, ist es schade, dass es das Bad nicht mehr gibt. In so ein Naturschwimmbad wäre ich gerne mal gegangen; zumal ich sogar mit dem Fahrrad hinfahren könnte. Vielleicht fahre ich trotzdem mal vorbei und schaue, ob man von außen noch die Becken erkennt. Das Buch hat mich neugierig gemacht!
Das Cover Ich finde, dass das Cover sehr gut zum Buch passt. Tatsächlich spielt ein bedeutsamer Teil des Romans im Freibad und auch die verschwommenen Linien sind eine gute Metapher für viele Aspekte der Geschichte. Außerdem ist es so zurückhaltend, wie die Handlung auch; eine Zeitaufnahme mitten im Leben.
Fazit Mir hat das Buch zugesagt, weil es so anders und bodenständig war. Es hält, was der Klappentext verspricht und hat mich darüber hinaus mehrfach in meine eigene Kindheit zurückversetzt.
In seinem ersten Roman erzählt Steffen Schroeder, der vor allem als Schauspieler bekannt ist, von Konrad. Ein Teenager der in wohlbehüteten, finanziell stabilen Verhältnissen aufwächst. Eher durch einen Zufall freundet er sich mit dem behinderten Nachbarsjungen Holger an. Gemeinsam gehen sie schwimmen, luchsen den Rentnern im Freibad die Bierpfandflaschen ab und bauen sich Verstecke hinter Hecken. Schon allein diese Freundschaft gäbe genug Stoff für einen Roman, muss sich Konrad doch immer wieder bei den „coolen“ Klassenkameraden für seine Freundschaft mit Holger rechtfertigen und verleugnet sie sogar das ein oder andere Mal. Dieses, so teenagertypische Schwanken zwischen Loyalität und Coolness, das Sich-Selbst-Finden, hat Schroeder sehr schön herausgearbeitet. Man folgt Konrad – oder „Konni“, wie Holger ihn nennt – gerne auf diesem Weg, findet ihn nicht immer sympathisch dabei und gerade das ist ganz wunderbar. Und dann kommt Anja dazu. Dieses sonderbare Mädchen mit den kurzen Haaren und einer Zahnlücke, von der Konrad sofort verzückt ist. Sie ist aus einem Kinderheim am Rand der Stadt abgehauen. Warum, verrät das Buch nicht, wie es überhaupt wenig über Anja preisgibt. Lediglich angedeutet wird, dass sie etwas Schlimmes erlebt hat. Konrad sorgt sich um sie, erzählt ihr Märchen von einem schönen stummen Mädchen, das die Braut eines Wassermannes wird und fortan mit ihm unter Wasser lebt. Dieses Märchenelement – eine klare Vorausdeutung auf das Ende des Buches – ist traurig-schön und durch Schroeders klare, nur manchmal etwas holpernde, Sprache auch nicht zu mystisch aufgeladen. Anders als die unnötige Rahmenhandlung, die Konrad als Erwachsenen zeigt, der sich melancholisch an den Sommer mit Anja zurückerinnert. Die Passagen geben dem Buch eine unnötige Dramatik, die eher nervt als berührt. Auch die Entscheidung, Anja als mysteriöse, ja fast mythisch aufgeladene Figur zu belassen, nervt stellenweise, ergibt aber durchaus Sinn, da das gesamte Buch aus Konrads Perspektive geschrieben ist. Die Leser erfahren nur, was auch er weiß und gehen mit ihm durch den Rausch, den die (erste) Liebe nun einmal auslöst. Erleben das Gefühl, die begehrte Person als geheimnisvolles, geradezu perfektes Wesen anzusehen. Das alles ist nicht neu, ja fast schon Klischee, berührt aber stellenweise trotzdem.
Sehr schön geschriebenes Buch. Man kann sich sehr gut in die Figuren und Geschehnisse einfühlen. Es gibt sehr witzige und durchaus auch traurige Momente im Buch. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte wie es mit Konni und Anja weitergeht, was aus ihnen wird...
Einer der Hauptschauplätze im Roman ist das Floriansmühlbad. Es ist sehr genau beschrieben wie es dort ausgesehen haben muss und man kann es sich dadurch sehr gut vorstellen. Schön finde ich, dass der Roman an Plätzen spielt, die es wirklich gibt bzw früher mal gegeben hat. Ein sehr gelungener Roman! :-)
Ein sehr emotionales und tiefgründiges Werk. Das Buch ließt sich sehr schnell, leider kommt es einem auch zu kurz. Konrad hat teilt viele Gedanken welche der Autor schön beschreibt. Ebenso seine Beziehung zu seinem Freund Holger und zu Anja wird toll dargestellt. :) Eine süße Sommer-Romanze mit besonderen Charakteren - man muss es gelesen haben 🤌
Ein schön zu lesender Roman, der an der Oberfläche plänkelt und einen mit in den Sommer von Konrad nimmt. In diesem lernt er Anja kennen und erkennt die Gefühle zu ihr. Schön finde ich das Ende. Dort erkennt er ,dass er niewieder so ein Gefühl von Heimat gespürt hat.
An sich lässt sich das Buch gut lesen. Etwas schade finde ich, das dass Ende so kurz beschrieben ist. Da hätte man deutlich mehr Sätze schreiben können, um die Geschichte rund abzuschließen. Durch das kurze Ende war ich beim Lesen etwas verwirrt und habe gewisse Dinge nicht verstanden.
Das Sommerfeeling hat mir gefallen, aber die Story konnte mich nicht mitreissen und mit dem umgangssprachlichen Schreibstil bin ich auch nicht warm geworden.
Dieses Buch ist ein absoluter Insta-Geheimtipp. Bei dem durchscrollen einiger Profile fiel mir immer wieder "Mein Sommer mit Anja" positiv auf. Und ich dachte, dass dieses Buch nach einem schönen Sommer-Abschluss-Buch förmlich riecht. ☀️ 🏊♀️
Es ist einer dieser Sommer in den 80er Jahren. Es sind Ferien und das Wetter könnte nicht besser sein. Der Schüler Konrad verbringt seine Freizeit gemeinsam mit seinem leicht behinderten Freund Holger in dem Freibad Floriansmühle. Neben ihrem Kletterbaum finden sie neben ihrem plötzlich toten Lieblingsspecht das Mädchen Anja, die so völlig anders ist als alle Mädchen die die beiden Jungen kennen. Die drei bilden eine neue Einheit und erleben zahlreiche Sommerabenteuer.
Beim Lesen von "Mein Sommer mit Anja" kann man gerdezu den strengen Chlorgeruch, die salzigen Pommes und den frischen Rasen riechen. Dieser Roman hat einfach eine unglaublich eindringliche Sommeratmosphäre, was mir wirklich gut gefallen hat. Steffen Schroeder beschreibt intensiv, wie die drei so unterschiedlichen Personen sich kennenlernen, miteinander umgehen und für sie große Abenteuer erleben. Er hat es geschafft alle drei Hauptfiguren realistisch und echt wirken zu lassen. Konni ist ein eher ruhiger, vorsichtiger und behüteter Junge, der das Herz am rechten Fleck trägt. Anja ist aus dem Kinderheim geflohen, die Hintergründe warum, bleiben vage. Sie ist verwegen, mutig und eine Piratenbraut. Holger ist direkt, indiskret und immer ehrlich. Er hat wohl das größte Herz und überrascht immer wieder mit seinem unerschüttlichen Vertrauen und Liebe. Besonders gut hat mir die Metapher des Donnerarms gefallen, was ich eine sehr interessante Bezeichnung finde. Die Spannung des Romans bleibt bis zum Schluss, denn man möchte möglichst genau wissen, wie die Abenteuer aussehen und warum es nur eben ein Sommer mit Anja ist. Dramatik pur.
📖 Lesen! Wer noch nach einem kleinen, stürmischen Sommerabenteuer sucht, ist hier genau richtig. [5/5]
Dieses Buch wurde im Februar 2020 bei "Fröhlich lesen" vorgestellt und das Setting hat mich sehr angesprochen. Es hat dann eine ganze Weile gedauert, bis es in der Onleihe aufgetaucht ist und verfügbar war. So kam es, dass ich über Konrads Erlebnisse im heißen Sommer im Freibad las, während hier in Wirklichkeit Winter war. Aber das war genau richtig. Manchmal tauche ich beim Lesen gern sehr weit ab und träume mich ganz weit weg. Die Erlebnisse von Konrad, Holger und Anja sind sehr schön beschrieben. Es ist allerdings kein seichtes Buch, definitiv keine Wohlfühllektüre. Es tut manchmal richtig weh beim Lesen, aber dafür sind die Momente, in denen alles perfekt ist und die Zeit stillzustehen scheint, umso kostbarer. Beim Lesen gab es immer wieder Momente, in denen ich wirklich alles um mich herum vergessen konnte und die Reflektion der Sonne auf den Wellen sehen, den heißen Asphalt unter den Füßen fühlen und die Schwimmbadpommes oder das alte Dolomiti schmecken konnte. Die Geschichte lässt sich leider zeitlich nicht so richtig einordnen. Einerseits singt Konrad die neuesten Hits von Spliff. Diese Band hat sich 1985 aufgelöst. Andererseits wird der Bravo-Starschnitt von A-ha (1986), das Parfum "Loulou", das erst 1987 auf den Markt kam und "Wetten dass...?" mit Thomas Gottschalk erwähnt, der die Sendung erst ab 1987 moderierte. Die erwähnte Stadtwette mit den Pfarrern ist aus dem Jahr 1989. Damals hat man auch keine "alte Musik" gehört, Songs waren nach ein paar Jahren eher peinlich. Ich bin da vielleicht pingelig, aber wenn man solche Dinge schon erwähnt, dann sollten sie zusammen passen. Sonst kann man das auch weglassen. Die zweite Zeitebene, in der Konrad als Erwachsener auf jenen Sommer zurückblickt, fand ich überflüssig. Das Ende hätte ich mir anders gewünscht. Ich weiß nicht so richtig, wie sehr mir das Buch gefällt.