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Der Hochstapler

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Wer ist Wallace? – und wenn ja, wie viele?

Der Held dieses verwegenen Romans ist ein Hochstapler, der während einer Party in einem Hotelzimmer einen betrunkenen Gast auf dessen Drängen ins Gesicht schlägt und ihn damit vom Balkon in den Tod prügelt. Um ungeschoren davonzukommen, und weil sein eigenes Leben bis dahin vollkommen ereignis- und freudlos verlief, entschließt er sich kurzerhand, die Identität des Toten zu klauen und dessen Stelle als Professor der Moralphilosophie an dem örtlichen College anzutreten. Auf dem Weg durch die großen und kleinen Fallen des Universitätslebens hinterlässt er eine (ethisch wohlbegründete) Spur der Verwüstung und zahlreiche Leichen…

448 pages, Paperback

Published April 8, 2019

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David Slattery

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133 reviews16 followers
October 21, 2019
Alles beginnt mit einem Moment, der an Chuck Palahniuks „Fight Club“ erinnert. Der reale Rik Wallace bittet den namenlosen Helden darum, ihn so hart ins Gesicht zu schlagen, wie er kann. Eine recht viel passendere Analogie hätte David Slattery nicht nehmen können, denn danach spaltet sich die Persönlichkeit des sogenannten Helden. Er wird zu Rik Wallace und arbeitet fortan als Moralphilosophie-Professor am CAT-College, das wenig bis gar nichts mit Katzen zu tun hat. CAT steht für Commerce, Arts and Technology. Auf dem College arbeiten so skurrile Charaktere wie etwa das Ehepaar Jim und Rose, er Pförtner, sie Putzfrau am College, das regelmäßig Bücher von der Lehranstalt mitgehen lässt. Oder Professor Spencer, der eine fiktive Tochter hat, die jedes Mal als Alibi dienen muss, wenn er wegwill – dass die Tochter jedes Mal ein anderes Alter hat, merkt zwar jeder, stört aber auch niemanden. Dass der Hochstapler eher unversehens zu seinem Job gekommen ist – dass er irgendwann sogar und völlig unfreiwillig Führer einer karikierten Form der Manson-Family wird, stört ihn genau so wenig; er chamäleont weiter vor sich hin. Die Unileitung hätte ja mal nach einem Foto von Rik Wallace googeln können, aber darauf kommt in dem Irrenhaus niemand. Viel zu sehr ist die Meute mit ihren Intrigen beschäftigt.

Spätestens an den Charakteren, von denen der fiktive Rik Wallace tatsächlich noch der normalste ist, merkt man, dass „Der Hochstapler“ alles andere als ein ernst gemeinter Thriller ist. Eher schlägt er in die Kerbe von Lisa Mcinerneys „Glorreiche Ketzereien“ - nur dass mich der Humor des „Hochstapler“ wesentlich mehr angesprochen hat, als der von McInerney. Der Humor geht von ironisch bis klamaukig, wenngleich es mir am Ende etwas zu klamaukig wurde.

Slattery, der selber Dozent ist, nimmt das Unileben anständig auf die Schippe und ich bin mir sicher, dass seine Vorlesungen, die der Ire unter anderem auch in Frankfurt/Main abhält, gehörig unterhaltsam sind. Ich habe natürlich nicht mit einem humorvollen Thriller gerechnet, im Klappentext deutet nichts darauf hin, und so habe ich eine Zeit gebraucht, bis ich es erkannt habe. Dann hat es aber bis zu einem gewissen Grad Spaß gemacht. Tatsächlich durchläuft der Hochstapler die klassische Hochstapler-Karriere, steigt innerhalb kürzester Zeit so weit auf, wie man in diesem Beruf nur aufsteigen kann, profitiert dabei jedoch auch vom Unvermögen aller anderen.

So schräg die Charaktere sind, umso wenig Tiefe haben sie. Und Tiefe kann man auch in einem humorvollen Thriller verlangen. Slattery scheint einzig und allein auf Humor gesetzt zu haben. Und auch wenn er sein universitäres Wissen untermischt, reicht das nicht für einen richtig guten Thriller, denn auch die Atmosphäre lässt zu wünschen übrig. Jedoch verliert sich Slattery ab und zu in Nichtigkeiten und die Übersetzung ist dann und wann etwas holprig. Die Auflösung der Scharade ist geradezu nicht-vorhanden. Trotz des hohen Unterhaltungswertes sind die Contra-Argumente beträchtlich. Schade, das Potenzial wäre definitiv gegeben gewesen.
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