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Metropol

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Moskau, 1936. Die deutsche Kommunistin Charlotte ist der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gerade noch entkommen. Im Spätsommer bricht sie mit ihrem Mann und der jungen Britin Jill auf zu einer mehrwöchigen Reise durch die neue Heimat Sowjetunion. Die Hitze ist überwältigend, Stalins Strände sind schmal und steinig und die Reisenden bald beherrscht von einer Spannung, die beinahe körperlich greifbar wird. Es verbindet sie mehr, als sich auf den ersten Blick erschließt: Sie sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aller Länder beschäftigt sind. Umso schwerer wiegt, dass unter den "Volksfeinden", denen gerade in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb sein kann.
"Metropol" folgt drei Menschen auf dem schmalen Grat zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Verdächtigung und Verrat. Ungeheuerlich ist der politische Terror der 1930er Jahre, aber mehr noch: was Menschen zu glauben imstande sind. „Die wahrscheinlichen Details sind erfunden“, schreibt Eugen Ruge, "die unwahrscheinlichsten aber sind wahr." Und die Frau mit dem Decknamen Lotte Germaine, die am Ende jenes Sommers im berühmten Hotel Metropol einem ungewissen Schicksal entgegensieht, war seine Großmutter.

432 pages, Hardcover

First published October 8, 2019

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Eugen Ruge

10 books53 followers

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Displaying 1 - 30 of 77 reviews
Profile Image for Semjon.
764 reviews505 followers
October 28, 2023
Ein fantastisches Stück Zeitgeschichte in Form einer sehr persönlichen, fiktionalen Biografie. „In Zeiten des abnehmenden Lichts“ war für mich schon einer der besten DDR-Romane, die ich je gelesen habe. Und Metropol hat mich sogar noch mehr bewegt, vielleicht weil ich noch nie sehr so sehr an einzelnen Schicksalen über die Grausamkeiten des Stalinismus informiert wurde. Ruges Großmutter und Stiefgroßvater waren als Kommunisten Anfang der 30er Jahre in die Sowjetunion emigriert und lebten ihre Ideale. Doch mit der großen Säuberungswelle waren plötzlich auch altgediente Parteigenossen nicht mehr vor der Willkür des Staatsapparats sicher. Eugen Ruge baut aus den geheimen Akten des russischen Staatsarchivs über die Jahre 1937/38 und die Kaderakte seiner Oma eine Geschichte über Angst, Verrat und Loyalität in der Gefangenschaft im Nobelhotel Metropol in Moskau.

Die große Stärke des Autors ist in meinen Augen seine Fähigkeit, die Gedanken und Gefühle seiner Personen glaubhaft in Worte zu fassen. Er macht dabei kein Hehl daraus, dass er viele Lücken mit seiner Fantasie gefüllt, um die Fakten erlebbar zu machen. Insbesondere der sehr ehrliche und offene Epilog über die Entstehungsgeschichte des Buchs ist ein besonderer Höhepunkt. Absolute Leseempfehlung.
Profile Image for Frank.
588 reviews120 followers
October 7, 2020
"In Zeiten des abnehmenden Lichts" ist großartig- mein bisher bestes Buch in Sachen DDR - "Aufarbeitung". "Metropol" ist großartiger. Unglaublich gut gelingt es Ruge, sich in die Zeit und das Denken seiner kommunistischen Hard- Core- Protagonist/innen hinein zu versetzen und ihnen gerecht zu werden. Hard-Core? Ja, es geht nicht um irgendwelche Partei- Mitglieder, sondern um Kämpfer der Geheimdienstorganisation der KOMINTERN, harte Leute, von denen gesagt wird, dass sie gestohlen, gelogen, gemordet und Terroranschläge geplant und erfolgreich durchgeführt haben. Trotz der unglaublichen Umstände und des teils haarsträubenden Verhaltens einzelner dieser Personen wird keine von ihnen (vielleicht der nicht zu diesem Kreis gehörende deutsch- russische Militärrichter Ulrich als Ausnahme) denunziert. In dem ganzen, im besten Sinne anti-kommunistischen Buch gibt es keine einzige Plattitüde, wird an keiner Stelle dem Mainstream gehuldigt, obwohl gleichzeitig nichts beschönigt, sondern alles im "harten Stil" nach den Fakten geschildert wird. Dabei sind die Fakten nur das "Gerüst"; innerhalb der hier vorgegebenen Grenzen erweist sich Ruge auch als begnadeter und stilsicherer Erzähler einer Familiengeschichte, die keine ist. Nein, es geht trotz biografischer Übereinstimmungen nicht um seine Großmutter, sondern darum, was Menschen alles glauben können, wenn sie es glauben wollen. Ruge nähert sich dem "großen Geheimnis" meiner Kindheit und Jugend und kratzt an einem wunden Punkt, an einer ewigen Leerstelle meiner Biografie: Ich wollte in meiner Jugend zu der Partei gehören, die so konsequent und verlustreich gegen den Faschismus und - wie mir schien - für den Frieden und das allgemeine Glück der Menschheit gekämpft hatte. Ich wusste allerdings in groben Zügen Bescheid über die stalinistischen Verbrechen, wusste, dass z.B. der Dichter der DDR- Nationalhymne und begnadete expressionistische Lyriker Johannes R. Becher seine damalige Lebensgefährtin Trude Richter nicht vor dem Lager hatte schützen können (oder wollen), usw. usf. Ich wusste auch, dass andere wussten, und verstand nicht, warum die, die es am besten hätten wissen sollen, kein Wort darüber verloren. Warum übten sie, die wegen jeder Übertretung von Verkehrsregeln (besonders derjenigen im Bett!) "Selbstkritik" vor versammelter Mann- und Frauschaft verlangten, niemals auch nur Kritik an den vergangenen und manchmal nur halb- vergangenen Haltungen damaliger (?) Genoss/innen? Ich las alles, was ich darüber finden konnte, und meine Verwirrung steigerte sich. Auch Ruge zeigt in der von ihm redigierten und fertig gestellten Autobiografie seines Vaters (Gelobtes Land), wie die Lagerinsassen nach Auflösung der Todeslager bereits kurze Zeit später mit ihren ehemaligen Bewachern und vielfachen Mördern zusammen Schaschlik brieten und Wodka soffen. Wie war (und ist) es möglich, dass Menschen, die gestern noch gastfreundliche Genossen und "Freunde" waren (das russische Wort drug kommt von drushina, was man wiederum am besten mit "Gefolgschaft" übersetzt - mithin ist im Verhältnis von Geben und Nehmen jeder sofort "drug" wird), heute den "Freund" ans Messer liefern und ihn womöglich übermorgen eigenhändig umbringen konnten? Und wie konnten die Kommunisten sich selbst und den anderen im Namen der Partei, im Namen des Kommunismus dies alles einfach so vergeben, ja, mehr noch, gegen die "Verräter ihrer Anschläge" wie ein Mann zusammen stehen? Bis heute begreife ich es nicht. Aber Ruge gibt Fingerzeige in der Schilderung der "Erleuchtung" Ulrichs, denn es sei (und ist wohl wirklich) unglaublich, was Menschen glauben, WENN SIE ES GLAUBEN WOLLEN. Vor der Folie des Elends dieser Welt, dann der des Faschismus und später der Angst vor dem "amerikanischen Imperialismus" haben die alten Genossen an den Lügen und Selbstlügen eisern fest gehalten, weil sie nichts anderes hatten, woran sie glauben konnten und eben glauben wollten, woran sie sich festhalten konnten. In ähnlicher Weise mögen aufrechte Christen vor der Inquisition Sünden, die sie nie begangen haben (in der katholischen Beichte war das ja auch gang und gäbe), einbekannt und im Angesicht des Scheiterhaufens ihren Peinigern "im Namen Gottes" verziehen haben. "Kommunismus" war insonderheit für die einfachen, nur in Parteischulen gebildeten Arbeiter ohne weitergehende theoretische Kenntnisse kaum etwas anderes als ein "Glauben" zwar nicht an Gott, aber doch an den Klassenkampf und das endliche Ideal vom Kommunismus als klassenlosem Paradies. Christen sollten diese Art Eschatologie kennen und es sollte ihnen bekannt vorkommen, wenn die damaligen Kommunisten von einem Paradies träumten und auch, dass sie sich selbst ständig schuldig, sündig vor einer Partei bekannten, deren strengen Forderungen sie so wenig genügen konnten wie der gläubige Christ den Dogmen seiner Kirche. Charlotte reflektiert das im Roman in einer Erinnerung an einen Weihnachtsgottesdienst, in der sie ausdrücklich das (Erb)Sündige des Menschen mit der Unmöglichkeit parallel setzt, als eine aus der "bürgerlichen Klasse" Hinzugekommene ein "reine" Kommunistin sein zu können. Sie erschrickt sogar im Angesicht der Möglichkeit in ein Arbeitslager zu kommen vor der Perspektive, "arbeiten" zu müssen und erkennt schlaglichtartig ihren Kommunismus als Ideologie: Obwohl sie die führende Rolle der Arbeiterklasse anerkennt und theoretisch einen hohen Begriff von der kommunistischen Aufbauarbeit hat, ist dieser Begriff praktisch doch leer, denn sie hat dabei immer an ihr Büro und niemals an die körperliche Arbeit gedacht. Spontan ist sie bereit "zu bereuen" und der Partei als "Sühne" ihre aufopferungsvolle körperliche Arbeit anzubieten. Verquere Welt? Nicht verquerer als die Geschichte des Christentums, in der sich die verschiedenen Sparten der Bibel- Ausleger auch bis aufs Blut bekämpft haben. Nicht anders ging und geht es denen, die mit Marx unterm Arm für ebenfalls verschiedene Ziele (oder zumindest für unterschiedliche Wege zum Ziel) eintraten und eintreten. Unter Anhängern derselben Lehre scheinen Auseinandersetzungen um die "reine Lehre" am unerbittlichsten zu sein. Deswegen kommt es heute noch nach einer Versammlung von 10 Linken so oft zur Neugründung von 10 Splitterparteien (oder Plattformen oder was auch immer). Was für ein Elend! Dabei mag Stalins Prägung in einem orthodoxen Priesterseminar für sein Handeln nicht unwichtig sein. Die Symbolik seines Parteiumbaus spricht für sich: Gläubige müssen sonntags in die Kirche, Kommunisten montags zur Parteiversammlung. Wer nicht kommt, wird ausgeschlossen. Die einen singen zu Anfang und am Ende nach der Predigt Kirchenlieder, die anderen "Wann wir schreiten Seit an Seit" und die "Internationale. In der Kirche hat die Gemeinde zu schweigen, dem Priester ehrfürchtig zu lauschen und auf Kommando nachzusprechen "amen"; Stalin schaffte ebenfalls die Diskussion ab: Vorne hielt jede Woche jemand von der Parteileitung das "Referat" und nach ein paar zustimmenden Meinungsäußerungen oder - gelegentlichen - Verbesserungsvorschlägen kam das "Amen" - ach nee, man hob zustimmend die Hand. So wie die Orthodoxen ihre Ikonen zur Prozession tragen, führte Stalin das Rumtragen von Lenin- und Stalin- Bildern etc. ein und verdrängte in Deutschland z.B. die bis dahin traditionellen roten Fahnen. Was den einen die Beichte, war den anderen das Parteiüberprüfungsverfahren; was den einen die Inquisition, was den anderen das Parteiverfahren. Der NKWD funktionierte wie der Jesuiten- Orden und Stalin war natürlich bei alledem der "Papst" der Kommunisten (inklusive der demonstrativ zur Schau gestellten persönlichen Bescheidenheit im pomphaften Kreml!). - Ich ende hier, weil man die Reihe beliebig erweitern kann. Ich glaube, es findet sich kein Ritus in den christlichen (besonders den katholischen und orthodoxen) Kirchen, für die man bei den sowjetischen Kommunisten keine Entsprechung finden würde. Hingegen taten sie sich schwer mit dem Erbe europäischer Aufklärung. Ganz im Doppelsinn dieses Wortes wundern sich die Deutschen denn auch über die Prüderie der sowjetischen Kunst! ;-) Ganz anders Lenin und Trotzki und die ganze "alte Garde" (zu schweigen von Liebknecht und Luxemburg!). Rudolf Bahro hat wohl als Erster auf den letztlich "feudal- asiatischen", mithin despotischen und (außer im Bereich der Technikverehrung und der als Naturbeherrschung verbrämten Unterordnung aller Natur unter menschliche Zwecke) der europäischen Aufklärung geradezu entgegen gesetzten Charakter des Sowjetkommunismus hingewiesen. Das alles spielt in dem Roman explizit keine Rolle, implizit aber schon. So erinnert sich Charlotte an ihr Befremden beim Anblick der überdimensionalen Führer- Bilder und lässt sich erklären, dass das russische Volk in seiner Unbildung solche ausgestellten "Vorbilder" brauche, weil es anderes nicht gewöhnt sei. Man sieht, wie die Selbstkonditionierung funktioniert und wie in ihr der Widerspruch angelegt ist, ein Volk, dessen Weg Charlotte bewundert (oder bewundern will), gleichzeitig für seine Zurückgebliebenheit zu verachten. Hier erscheint im literarischen Bild der Widerspruch zwischen Lenins Idee der "Kaderpartei" und ihrer führenden Rolle beim Führen des Volkes, das doch in allem die eigentliche "herrschende Klasse" sein sollte. Unter den sich daraus ergebenden Zwängen, die mit dem Konzept der "Volkstümlichkeit" (unvergessen Brechts Diktum "Das Volk ist nicht tümlich!") kaschiert werden sollten, resultierten die ewigen Spannungen zwischen Volk und Partei und daran ist dieses (Miss-)Verhältnis endlich auch zerbrochen. Ruge führt den Leser, der verstehen will und kann, auf unerhört subtile Weise an die - jenseits des platten Versagens der Idee im Prozess der "Säuberungen" - wirklichen Geburtsfehler der kommunistischen Strategie und Taktik heran. Mithin hat er ein Werk vorgelegt, das die meisten wissenschaftlichen Darstellungen zum Thema in seiner tiefen Einsicht bei weitem übersteigt. Isaak Deutschers Erkenntnisse über Stalins Paranoia sind interessant und in vielen anderen Stalin- Biografien gibt es viel Wissenswertes und durchaus was zu lernen, aber nicht oft wird der Finger so direkt auf die offene Wunde gelegt wie bei Ruge. Der erwähnt im Epilog ausdrücklich den wohl profundesten heutigen Kenner der Materie Waldyslaw Hedeler, wofür ich dem Autor unendlich dankbar bin. Am Beispiel des geschassten Hedeler, der nun schon lange seine Brötchen auf dem "zweiten Wissenschaftsmarkt" verdienen muss, obwohl seine Beziehungen wie seine Sachkenntnis noch (fast) jeden Professor für Osteuropa- Geschichte locker in den Sack stecken würden, kann man ablesen, welch Potential mit der "Neuordnung der Wissenschaft (Ost)", sprich mit der Abwicklung von 95% der ostdeutschen Sozialwissenschaftler/innen, verschenkt wurde. Stattdessen haben wir nun an allen Ecken und Enden "Putin- Versteher", die weder wissen, wie eine Kommunalka von innen aussieht, noch je mit einem "echten Tschekisten" gesprochen haben, mithin von deren Fühlen und Denken und den daraus resultierenden Handlungen keine Ahnung haben. Sie messen alles an dem, was sie aus Fragmenten überkommener Aufklärung kennen und sind damit so doof wie jeder (auch Neo-) Kolonialist, der "seine Neger" für kleine Kinder hält. Auch ein Ruge wäre ohne seine DDR- Sozialisation so nicht denkbar. Wem soll ich danken, dass er trotz seines Mathematik- Studiums endlich noch zur Schriftstellerei gefunden hat? (Gott geht grad nicht.) ;-) Jedenfalls: Egal, was er noch schreibt, die beiden Romane im Umfeld seiner Familie werden bleiben. Und ich hoffe, sie werden viele Leser finden, die hier lernen, die scheinbar so platte Schwarz- weiß-Welt des Guten oder Bösen (Manichäismus ist christliches Erbe!) differenzierter zu sehen oder wenigstens neu zu befragen. Lernen? Ja, man kann lernen. Aber man kann auch einfach eine implizit spannende Handlung als gute Literatur genießen. Fünf Punkte standen schon auf der ersten Seite fest! ;-)
Profile Image for Rainer.
107 reviews13 followers
December 10, 2023
Ein sehr lesenswerter Geschichtsroman über die Zeit des Großen Terrors in Russsland 1936-1938. Der Roman basiert auf echten Dokumenten, die der Autor in der russischen Geheimdienstakte seiner Großmutter gefunden hat. Die Dokumente sind im Buch abgedruckt. Spannend ist vor allem die Psychologie der Romanfiguren: Eine nach der anderen fällt dem Terror zum Opfer aber man rechtfertigt weiter und bleibt dem System treu. Faszinierend.
Profile Image for Vaso.
1,754 reviews225 followers
October 7, 2022
Η Γεμανίδα κομμουνίστρια Λότε, ταξιδεύει στη Μόσχα και εργάζεται στον Τομεα ΙΙ του τμήματος Διεθνών Σχέσεων. Όμως, τίθεται σε διαθεσιμότητα και μαζί με το σύζυγό της μεταφέρονται στο Ξενοδοχείο Metropol. Οι ένοικοι του, δεν έχουν όλοι την ίδια μεταχείριση, κι αυτό κάτι σημαίνει. Βλέπουμε την καθημερινότητα και την αγωνία της Λότε να βρεί τροφή. Παράλληλα, βλέπουμε κι άλλους συντρόφους και το πως βιώνουν ξαφνικά την απόλυτη μεταστροφή. Από πιστοί σύντροφοι, ξαφνικά γίνονται εχθροί του λαού, δικάζονται και καταδικάζονται με συνοπτικές διαδικασίες.

Ο Ruge, ανακάλυψε σχετικά αργά την αλήθεια για τη γιαγιά του και βασισμένος σε κάποια έγγραφα, ξεκινά να γράψει την ιστορία της βάζοντας και κάποια μυθοπλαστικά στοιχεία στο τέλος. Και φυσικά δεν παραλείπει να δείξει το πραγματικό πρόσωπο του "πατερούλη" Στάλιν, ο οποίος έφτιαξε μια μυστική υπηρεσία πληροφοριών, από πιστούς ακολούθους του, τους οποίους αργότερα κατηγόρησε για συνομωσία εναντίον του και αργά ή γρήγορα εκτελέστηκαν.

Ένα μυθιστόρημα-μαρτυρία, βασισμένο σε πραγματικά γεγονότα, που έρχεται να τονίσει τώρα περισσότερο από ποτέ την αξία της ελευθερίας και της δημοκρατίας.


"Είναι αινιγματικό πώς αυτή η μεταλλική φωνή, ακόμα κι αν μετά βίας ακούγεται από το τηλέφωνο, έχει τέτοια επίδραση. Πώς ζαρωνουν τα πάντα, πώς ζαρωνουν οι πάντες!"
3,5 αστέρια
Profile Image for yvonnelesenundso.
167 reviews43 followers
December 5, 2021
"Natürlich sind es immer die anderen: die Irrgläubigen. Natürlich wissen wir selbst über die Wahrheit Bescheid. Natürlich stehen wir auf der Seite des Fortschritts. Wir sind im Besitz der Moral."

Großartiger zeitgeschichtlichter Roman über den "Großen Terror" in den Jahren 1930er Jahren in der Sowjetunion unter Stalin.
Profile Image for Claudia  Lady Circumference.
308 reviews
October 11, 2019
Wie Eugen Ruges Roman In Zeiten des abnehmenden Lichts, beruht auch dieses Buch auf wahren Begebenheiten. Hier geht es um Ruges Großmutter Charlotte und Stiefgroßvater Wilhelm und deren Zeit in Moskau 1936/37. Beide sind überzeugte Kommunisten und arbeiten im Komintern, einem internationalen Arm des Geheimdienstes. Stalin ist an der Macht und es beginnt die Zeit der Parteisäuberung und der Schauprozesse, eine Welle von Verhaftungen und Hinrichtungen, in deren Sog auch Charlotte und Wilhelm geraten. Aus dem Dienst entlassen und untergebracht im Nobelhotel Metropol harren sie eineinhalb Jahre aus während sich das Netz der Angst und Paranoia immer enger um sie zieht.
Ein spannendes und klaustrophobisches Leseerlebnis.
Profile Image for Babette Ernst.
343 reviews83 followers
October 19, 2020
Die Zeit des großen Terrors in der Sowjetunion lässt sich ähnlich wie der Holocoust in ihrer Dimension kaum ermessen. Noch schwerer ist es, die Hintergründe und die vielen Facetten der Schicksale und Motive zu durchschauen, zumal es wenig offizielle Aufarbeitung dieser Zeit gibt. Umso wichtiger ist ein Buch, das reale Schicksale in einer Art und Weise schildert, die uns die Hauptpersonen sehr nahe kommen lassen.

Eugen Ruge erzählt ein Stück der Geschichte seiner Großmutter, das sie ihm nicht selbst offenbarte, sondern das er aus ihrer mühsam besorgten Kaderakte der Komintern und den Berichten seines Vaters zusammenfügte. Daraus ergibt sich keine journalistische oder historische Arbeit, denn die Fakten reichten nicht, und es war wohl auch nicht das Interesse des Autors, Fakten aneinander zu fügen. Es gelingt ihm in außerordentlicher Weise, lebensnahe Charaktere zu schaffen, mit denen man durch Moskau 1936 geht, über seine Verfehlungen grübelt und den Alltag zu meistern versucht. Dabei gibt es weder Helden noch absolute Bösewichte, sondern Menschen, die glauben, was sie glauben wollen und sich ihren Idealismus nicht durch ein „paar Merkwürdigkeiten“, die nicht zu ihrem Weltbild passen, zerstören lassen wollen. Jeder reagiert etwas anders auf Entlassungen, Verhaftungen, Deportationen und Erschießungen, aber jeder versucht, das Offensichtliche mit seinem Glauben an den Kommunismus in Einklang zu bringen und erfindet immer wieder neue Ausreden vor sich selbst.

Es ist erstaunlich, wie nah dieser Glaube an den Sieg der kommunistischen Weltanschauung dem fanatischen religiösen Glauben kommt. Verhaltensmuster aus der Kindheit, wie z. B. die Beichte der Sünden, lassen sich offensichtlich nicht völlig abstreifen, nur die Vorzeichen wurden verändert. Daneben gibt es aber auch die Karrieristen und die Mittelmäßigen, die ihre persönliche Chance ergreifen und „Rädchen im Getriebe“ werden. An einigen Stellen fragte ich mich, wie ich in dieser Situation gehandelt hätte, wahrscheinlich wäre es nicht besonders ruhmreich gewesen.

Es ist eine der vielen Stärken des Buches, dass man nicht nur das Verhalten der Personen besser versteht, sondern sich hineinversetzt und sich darüber im Klaren wird, dass es für sehr viele keinen Ausweg aus der Situation gab und wir aus unserer Position nicht das Recht haben, die Idealisten von damals zu verurteilen.

Die Sprache des Buches, durchsetzt mit Symbolen und wiederkehrenden Motiven, finde ich ebenfalls sehr gelungen und hat die Begeisterung komplettiert. Eine große Leseempfehlung!
Profile Image for Minh.
448 reviews85 followers
May 24, 2022
Đều được viết bởi những nhà văn khai sinh ở Liên Xô cũ sau này trở thành công dân nước Đức, đều được chuyển ngữ bởi cùng dịch giả, đều nhắc đến một địa danh bắt đầu bằng chữ “M” rồi kết thúc với phần hậu tố giống nhau “pol” trong nhan đề của mình; Khách sạn Metropol của Eugen Ruge và Người đến từ Mariupol của Natascha Wodin có sự giống nhau kỳ lạ, không chỉ ở những điểm trên, mà đó còn là việc “phủi bụi” khỏi những câu chuyện dường như đã bị lãng quên từ trong lịch sử.

Mở đầu Người đến từ Mariupol, Natascha Wodin viết: “Lúc gõ tên họ mẹ tôi vào công cụ tìm kiếm trên trang web của Nga, tôi cũng chẳng khác nào muốn thử một trò chơi cho vui vậy thôi”. Và trùng hợp thay, Eugen Ruge cũng làm như thế, nhưng không phải qua internet, mà là những ký ức của cha mình, ký ức của các sử gia và của những biên bản giờ đây không còn tuyệt mật. Tìm lại trong cơ quan lưu trữ quốc gia về lịch sử - chính trị ở Nga, giữa tầng tầng lớp lớp biên bản, hóa đơn, lời khai, thư từ… cuối cùng người bà trong sự im lặng của ông hiện lên, nhưng là trong tiếng gào thét.

Nối tiếp Thời nắng lịm viết về gia đình Nga – Đức đã rất nổi tiếng của mình, Khách sạn Metropol là “lời chứng” tiếp theo cho một thời đoạn tưởng chừng đảo điên, trong sự bất an, lo lắng… của một bộ máy mất quyền kiểm soát, chuyên gieo khiếp đảm trong hai năm 1936 – 1937 khi “mặt trời lớn” tiến hành thanh trừng sát sao từ trong nội bộ. Và khách sạn Metropol sang trọng ấy, là nơi tạm nghỉ của kẻ bức hại và kẻ bị bức hại. Sự sang trọng của nó, vẻ lộng lẫy của nó; dường như không hợp thời.

Trong cuốn Austerlitz, W.G. Sebald cũng đi từ những pháo đài, nhà ga, sở thú, công trình công cộng… rộng lớn, để nói về sự vô hồn cũng tỉ lệ thuận với những tầm vóc. Theo đó, ông viết: “Chính những công trình kiên cố nhất lại thường lật tẩy mức độ bất an của chúng ta một cách rõ ràng nhất”. Khách sạn Metropol cũng thế, là nơi ôm lấy những con người vỡ mộng. Họ sống trong một khoảnh khắc giàu sang, nhưng chưa bao giờ yên ổn. Ở đó có những tiếng động thang máy, tiếng bước chân bắt người vào lúc 3 giờ sáng. Ở đó ngay cả một buổi vũ hội cuối năm vẫn có người bị bắt. Và hàng ngày người ta chường mặt nhau ra để không gì khác ngoài việc điểm xem ai đã mất đi, và không còn cuộc sống trước mắt.

Viết từ câu chuyện cũng như ký ức và những manh mối mà chính nhà văn đã sưu tập được, Khách sạn Metropol khép lại bằng những câu văn vô cùng bi thảm: “Wilhelm nhón vội mẫu bánh mì cho vào túi áo mình. Lúc sau, khi hai người họ bắt đầu lấy tư thế chờ đợi mà mọi đêm họ vẫn giữ rồi, Wilhelm mới lôi mẫu bánh mì ra, dứt ra một mẫu, vo tròn lại thành viên và đặt nó ra giữa phòng […] Rồi chúng, bọn chuột ấy, kéo đến”. 477 ngày ấy là 477 ngày vỡ mộng, 477 ngày bi thảm, và cũng là 477 ngày mà con người không khác gì hơn loài chuột, chờ bị bắt đi, chờ bị giam cầm, chờ bị xử bắn.

Bác Lãnh một lần nữa giới thiệu một tác phẩm rất hay và độc đáo. Rất cám ơn bác.
Profile Image for Michael Bohli.
1,107 reviews53 followers
January 13, 2020
Mit "Metropol" versucht Eugen Ruge, die Geschichte seiner Grossmutter aufzuarbeiten und widmet dem Roman ihre Zeit in Russland, als sie als deutsche Kommunistin Charlotte versuchte, ihr Leben in den kalten Strassen und unsicheren Gesellschaften zu führen. Einquartiert im titelgebenden Hotel, muss sie ausharren, auf Erlösung oder Berufung hoffen, die Säuberungsaktionen der Geheimdienste überstehen. Die Schlinge scheint sich immer mehr zuzuziehen.

Es ist erstaunlich, wie lebendig und abenteuerlich die geschilderten Handlungen wirken, wie gut Ruge das damalige Leben in Russland beschreibt. Ergänzt mit Dokumenten und Briefwechsel aus dieser Zeit, zaubert er eine Geschichte herbei, die vielleicht nicht in allen Details der Wahrheit entsprechen, aber die damalige Situation grossartig und wirklich packend wiedergeben. Mehrere Handlungsstränge und Perspektiven runden das Buch ab.
Profile Image for Young Ingwer.
4 reviews9 followers
March 25, 2021
Bis auf ein paar Längen in der Mitte war dieser Roman sehr spannend.

Ich habe leider zu spät kapiert, dass die Protagonist*innen tatsächlich existiert haben und in dem Roman versucht wird, die wahre Geschichte zu rekonstruieren. Dass der Versuch unternommen wird zu erzählen, wie sich die Angst der Großeltern von Eugen Ruge angefühlt haben könnte, Stalins Säuberungen zum Opfer zufallen.
Es kann sich also anscheinend doch lohnen, den Klappentext und was sonst noch so für Informationen auf Einband usw. gedruckt werden, vor dem Lesen genauestens zu studieren. Ich muss es beim nächsten Mal einfach besser machen.

Zurück zum Roman: mein Größter Kritikpunkt: das Wort "unwillkürlich" wird für meinen Geschmack eindeutig zu oft verwendet.
Profile Image for Anna.
30 reviews6 followers
February 27, 2020
3,5
Ein gutes Buch, welches sehr gut die Stimmung und Atmosphäre in der Sowjetunion darstellt. Nur weiß ich nicht, ob ich es jemals noch einmal lesen würde.
Profile Image for Franziska.
183 reviews19 followers
December 29, 2019
In „Metropol“ erzählt der Autor Eugen Ruge die Geschichte seiner eigenen Großeltern in Romanform.

Wir befinden uns Mitte der 30-er Jahre in Moskau. Seine Großeltern waren für den OMS bei der Komintern tätig, eine Geheimdienstorganisation, über die bis heute wenig bekannt ist. Während Stalins großer Säuberung geraten auch Charlotte und Wilhelm in Probleme. Sie werden vom Dienst suspendiert und ohne weitere Erklärungen auf unbestimmte Zeit im Hotel Metropol in Moskau einquartiert.
Als immer mehr Mitarbeiter der Komintern im Metropol auftauchen und einer nach dem anderen nachts durch den NKWD (Geheimdienst) abgeholt werden, beginnt die Angst Besitz von den beiden zu ergreifen.

Eindrucksvoll schildert Ruge die Willkür der Säuberungsaktion, die Angst, die früher oder später jeden einholte. Niemand war sicher. Warum seine Großeltern am Ende überlebt haben (was wahr ist), ist nicht bekannt. Viele andere Details konnte er aber in aufwändiger Recherche herausfinden. Den Rest hat er fiktional ergänzt.

Ich habe das Buch teilweise mit vor Ungläubigkeit und Angst weit aufgerissenen Augen gelesen. Es ist packend geschrieben, dabei aber auch bedrückend und beklemmend.
Ruge erwähnte irgendwo, dass sich für ihn der Roman vor allem darum dreht, was Menschen bereit sind zu glauben. Ihm ist es eindrucksvoll gelungen mit diesem historischen Werk ein Beispiel für diese These zu liefern.
Profile Image for Alice B.
38 reviews2 followers
April 18, 2022
Väldigt osäker på hur jag känner. Jag har lärt mig mycket om tiden och platsen men jag har inte blivit särskilt underhållen, suckade djupt varje gång jag var tvungen att ta upp den (förmodligen mest för att den var så långsam, men ändå). Trots att det hända massa obehagliga grejer hela tiden så kände jag inte så mycket och jag hade inte kunnat förklara handlingen.
172 reviews7 followers
April 20, 2024
Una excepcional radiografía del estalinismo y por ende, del comunismo. Pude leer después el libro que temporalmente abarca la saga familiar novelada del autor después del período que ocupa Metropol. Se trata de En tiempos de luz menguante, publicado en 2011,que recomiendo también, aunque no se enfoque en un escenario tan bien dibujado como es Moscú en 1937.

Cititorii români sau din alte țări care au fost in spatele cortinei de fier, vor înțelege foarte bine subiectul cărții. Celebra valiză gata făcută și pusă în spatele ușii pentru momentul vizitei băieților cu geci de piele și ochelari de soare, tensiunea insuportabilă provocată de turnătoria fără limite in toate colturile societății sau lipsa alimentelor și a încălzirii sunt doar câteva din cireșele de pe tort care pot fi degustare în această carte. Din nefericire ne-am întors foarte aproape de acele vremuri.
Profile Image for Connie Ruoff.
127 reviews3 followers
April 2, 2020
Josef Stalin, Lion Feuchtwanger und Lotte Germaine

oder


Es gibt in Moskau keine Hunde mehr.

Zum Inhalt »Metropol« Eugen Ruge
Eugen Ruge erzählt in »Metropol« einen weiteren Teil der Geschichte seiner Familien. Dieser Teil ergänzt »In Zeiten des abnehmenden Lichts«. Großmutter Charlotte wird zur Protagonistin des Romans.

Zeitgeschehen und Hintergrund
Der Leser wird in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und vor dem Zweiten Weltkrieg entführt. Die Habsburger Monarchie ist gestürzt. Die russische Oktoberrevolution 1917 endete mit der Machtübernahme der linksrevolutionären Bolschewiki. Das Ziel war die Oktoberrevolution auf eine Weltrevolution zu erweitern und die »Diktatur des Proletariats« zu errichten. Dafür wurde die Komintern, als straff organisierte kommunistische Weltpartei gegründet, um die Koordination und Leitung mit dem Ziel »Weltrevolution«, zu übernehmen.

Zu Beginn der 1920er Jahre, nach der Konsolidierung der Sowjetmacht, war die Partei für den Staat und das Ziel Weltrevolution verantwortlich. Das ändert sich wiederum 1924 nach dem Tod Lenins und dem folgenden Machtkampf, den Josef Stalin gewann. Ab 1927 war Stalin der alleine Herrscher. Die Komintern wurde zu seinem persönlichen Instrument und Werkzeug. Er trieb die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft voran und forcierte die Industrialisierung.

Ab 1934 begannen die Moskauer Schauprozesse mit den »Säuberungen«. Seine politischen Gegner, ein Großteil der höheren Parteifunktionäre und Minister wurden in diesen öffentlichen Prozessen, die von der Weltöffentlichkeit als Inszenierung entlarvt wurden, zum Tode verurteilt und hingerichtet. Jegliche Opposition wurde ausgeschaltet. Der Personenkult um Stalin wurde immer größer.

Auch der deutsche Schriftsteller Lion Feuchtwanger spielt eine Rolle in »Metropol«. Er war 1937 zwei Monate Ehrengast, Gesprächspartner Stalins und Beobachter im zweiten Moskauer Schauprozess. Während dieser Zeit erschien in der Sowjetunion eine Gesamtausgabe seiner Werke und der Roman »Die Geschwister Oppenheim« wurde verfilmt. Lion Feuchtwanger schrieb darüber das Buch »Moskau 1937«, das er selbst einen »Reisebericht für meine Freunde« nannte.

Lotte und Jean Germaine
Charlotte, die in Deutschland mit Haftbefehl gesucht wurde, gehörte zu den deutschen Kommunisten, die aus Angst vor den Nationalsozialisten nach Russland flohen. Nun in Moskau sind Charlotte und ihr Lebensgefährte Wilhelm für die Komintern tätig. Aus Charlotte und Wilhelm werden Lotte und Hans Germaine.

Stalin weitet seine Macht aus und verfolgt gnadenlos alle Gegner. Lotte und Hans erleben die zweite Säuberungswelle. Mit Schrecken erfahren die beiden, dass einer dieser »Volksfeinde« M. Lurie – Mossej Lurie, der eigentlich Alexander Emel hieß, sein soll.

»Charlotte hört ihr Herz pochen, so laut, dass es Wilhelms Schnarchen ein paar Schläge lang übertönt. Vorbereitung von Anschlägen auf Stalin, Molotov, Woroschilow … Unglaublich, was vor sich geht. Fast spürt sie etwas wie Wut. Wozu die ständigen Parteisäuberungen und Überprügungen?«

Kurze Zeit später werden die Beiden ohne Angabe von Gründen von ihren Aufgaben bei der Komintern freigestellt und im berühmten Moskauer Hotel »Metropol« interniert. Eineinhalb Jahre in einem Hotel fast schon eingeschlossen. Nun gibt es eine Zweiklassengesellschaft im Metropol. Zahlende Gäste und internierte Genossen. In dieser Zeit werden aus Genossen schnell Volksfeinde und von denen wird die Partei gesäubert.

Gegen Ende des Buchs erfährt der Leser, dass Wilhelm und Charlotte denunziert wurden.

Eugen Ruge - Metropol Weltkugel
Der Aufbau »Metropol« Eugen Ruge
Im Prolog bereitet Eugen Ruge den Leser auf die Geschichte von Charlotte vor. Im Epilog erzählt der Autor die Hintergründe und die erstaunliche Entstehungsgeschichte des Buchs.

Der Schriftsteller zeigt das Geschehen aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Der Leser nimmt die Position von Hilde (der ersten Frau Wilhelms), Wassili Wassiljewitsch Ulrich, Vorsitzender des Militärkollegiums des Obersten Gerichts der UdSSR und Vorsitzender dieser Schauprozesse.

»Das Schlimme ist, dass man nicht weiß, was er denkt. Vermutlich ist das seine Stärke. Lehnt sich zurück, hört zu. Raucht sein Pfeifchen … Das konnten sie alle nicht, Trotzki, Sinojew, Kamenew: schweigen. Mussten immer reden, sich in den Vordergrund spielen. Während Stalin im Hintergrund seine Fäden spinnt.«

Der Schwerpunkt liegt aber auf der Perspektive von Charlotte.

Alle drei haben ihre persönlichen Probleme, aber auch Schwierigkeiten mit dem System und Stalins Säuberungsaktionen.

Im Buch wurden die im Text vorkommenden Briefe als Bild, entweder von Hand, oder mit der Maschine geschrieben, eingefügt. Das gefällt mir gut. Das wirkt sehr authentisch.

Das Ebook ist im Scoobe Katalog enthalten.

"Metropol" Eugen Ruge 1
Das Hörbuch »Metropol« Eugen Ruge

Die ungekürzte Hörbuchfassung »Metropol« wird wirkungsvoll und beeindruckend von Ulrich Noethen und Ulrike Krumbiegel gelesen. Der Audioinhalt hat eine Länge von 12 Stunden und 29 Minuten. Das Hörbuch wurde am 8. Oktober 2019 im Argon Verlag veröffentlicht.

Ich habe »Metropol« mit Audible gehört. Der andere Teil der Geschichte der Familie Ruge trägt den Titel »In Zeiten des abnehmenden Licht«, und ist ungekürzt im Bookbeatkatalog enthalten.

Eugen Ruge

Der Schriftsteller, Dokumentarfilmer und Drehbuchautor Eugen Ruge ist der Sohn von Wolfgang Ruge, der selbst gegen Mitte und Ende der 1930er Jahre in Moskau Geschichte studierte und den selbst Stalins Terror erlebte, bis er wegen seiner deutschen Herkunft nach Kasachstan deportiert wurde und ein Jahr später als Zwangsarbeiter in ein Straflager des Gulags in den Nordural verschickt wurde. Erst 1956 gelang Wolfgang Ruge mit Frau und Sohn, die Ausreise in die DDR und er wurde einer der bekanntesten Historiker, der sich intensiv mit dem Aufstieg des Faschismus beschäftigte.

1988 siedelte Eugen Ruge in die Bundesrepublik über. 2011 veröffentlichte er seinen mit dem deutschen Buchpreis gekrönten Debütroman »In Zeiten des abnehmenden Lichts«. Darin trägt der Historiker Kurt Umnitzer die Züge von Wolfgang Ruge.

Kritik »Metropol« Eugen Ruge

»Grand Hotel Abgrund« von Stuart Jeffries war das letzte Buch, das ich rezensierte. Es ist ein Buch über die Frankfurter Schule und ihre Zeit. Die Frankfurter Schule beschäftigt sich mit den Theorien des Marxismus. Deswegen war es für mich unheimlich interessant, ein Buch über die praktische Umsetzung dieser Theorien zu lesen. Wie lebt man in einem Staat, der von einem machthungrigen Faschisten regiert wird. Eugen Ruge hat vor Ort recherchiert. Er hat sich intensiv mit der Geschichte seiner Großmutter beschäftigt. Eine Großmutter, deren Geheimnis er erst langsam entblättert.

Der Autor gibt einfühlsam die Resignation, Angst und Handlungsstarre der Beteiligten wieder. Hotelgäste in einem Grand Hotel, die in Schockstarre auf ihre Abholung, Verhandlung und im schlimmsten Fall sogar Hinrichtung warteten. Keiner kann dem Anderen trauen.

»Metropol« von Eugen Ruge ist ein Buch, das aufhorchen lässt. Ein Buch, das den Leser daran erinnert, wie wichtig es ist, unsere Demokratie zu stärken und gegen jeglichen Faschismus, unabhängig davon in welchem Kleid dieser erscheint, Links oder Rechts, zu schützen.

Ich wusste nicht viel über diese Zeit und habe beim Lesen viel über den Zeitgeist und der Ära des Marxismus unter Stalin erfahren, das mich ermunterte, ein wenig weiter über diese Zeit zu recherchieren.. Eugen Ruge hat einen Roman geschrieben, der sich nicht nur mit den historischen Daten dieser Zeit beschäftigt, sondern auch mit dem Elend der Menschen.

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Profile Image for Kostas Kyriakopoulos.
119 reviews18 followers
May 25, 2023
“Φυσικά, φταίνε πάντα οι άλλοι: Αυτοί που γελιούνται. Φυσικά, εμείς ξέρουμε ποια είναι η αλήθεια. Φυσικά, είμαστε από την πλευρά της προόδου. Εμείς διαθέτουμε ηθική”, γράφει ο Eugen Ruge στον επίλογο του “Ξενοδοχείο Metropol”, (εκδόσεις Κλειδάριθμος), ένα από τα τελευταία βιβλία που μετέφρασε η Γιώτα Λαγουδάκου πριν μας αφήσει για πάντα πριν από λίγες ημέρες, στις 10 Μαΐου.
Οι "Δίκες της Μόσχας", η "Εποχή του Τρόμου", οι χιλιάδες εκτελέσεις των αντιφρονούντων, η μεγάλη εκκαθάριση του κόμματος από τους αμφισβητίες του Στάλιν, τους πραγματικούς ή τους κατά φαντασίαν φίλους και συνοδοιπόρους του Τρότσκι και όχι μόνο. Αυτό που, κυρίως, συνέδεε όσους προγράφονταν για φυσική εξόντωση από τους δολοφόνους του “Εν Κα Βε Ντε” ήταν το γεγονός ότι "παρασύρονταν και δεν μπορούσαν να κατανοήσουν το ιδεολογικό και πολιτικό δίκιο του κόμματος της εργατικής τάξης". Ήταν άνθρωποι που “είχαν πέσει θύματα της αντίδρασης” και είχαν μετατραπεί σε “εχθρούς του λαού”. Η πορεία τους ήταν προδιαγεγραμμένη. Είτε στα γκουλάγκ της ιδεολογικής αναμόρφωσης όπου συνετίζονταν με την καταναγκαστική εργασία και τα βασανιστήρια για να αποφυλακιστούν μερικά χρόνια αργότερα και να πεθάνουν με σακατεμένη σωματική και ψυχική υγεία. Είτε με πιο απλό τρόπο, μια σφαίρα στον αυχένα.
Μόσχα, λοιπόν, 1936. Η Γερμανίδα κομμουνίστρια Σαρλότε, ξεκινά με τον άντρα της και τη νεαρή Βρετανή, Τζιλ, ένα ταξίδι στη Σοβιετική Ένωση. Την καινούργια τους πατρίδα. Ζουν και εργάζονται στον Τομέα ΙΙ του Τμήματος Διεθνών Σχέσεων της περιβόητης Κομιντέρν. Ξαφνικά τίθενται σε διαθεσιμότητα και μεταφέρονται στο εμβληματικό και πολυτελές ξενοδοχείο Metropol. Ένα ξενοδοχείο όπου έζησαν πολλοί αντιφρονούντες. Για πολλούς από αυτούς, τα πολυτελή μα ξεπεσμένα, τότε, δωμάτιά του ή τα πανάκριβα χαλιά των διαδρόμων ήταν τα τελευταία πράγματα που είδαν από τον κόσμο των ζωντανών πριν εξαφανιστούν στη μαύρη τρύπα των σταλινικών εκκαθαρίσεων.
Ο Ruger γράφει την ιστορία της γιαγιάς του, την ιστορία της οικογένειάς του. Έχει κάνει πολλή και σπουδαία έρευνα, έχει συλλέξει έγγραφα και ντοκουμέντα και τα εκθέτει με σπάνια μυθοπλαστική - λογοτεχνική ικανότητα παραλλάσοντας ελάχιστα την πραγματικότητα. Μοιραία, τα όρια της πλοκής είναι περιορισμένα. Σε αντίθεση με τη καταπληκτική του αφηγηματική του ικανότητα που καταφέρνει να δημιουργεί μυστήριο ακόμα και όταν όλα μοιάζουν προβλέψιμα, ακόμα και όταν εμβαθύνει στη μετάλλαξη των ανθρώπινων ιδιοτήτων στη μέγγενη του σταλινισμού, ακόμα και όταν βλέπει τη σωτηρία μιας γυναίκας σε δεκαέξι διακοσμητικά αστέρια στο ταβάνι ενός δωματίου…
“Όχι, αυτά που πιστεύουν οι άνθρωποι δεν εξαρτώνται από γεγονότα, δεν εξαρτώνται από αποδείξεις. Και ακόμα χειρότερα - κι αυτό είναι σαν ένα δεύτερο μέρος της διαπίστωσης, σαν επίταση: Μπορεί κανείς να τους δίνει στοιχεία, μπορεί να τα αντικρούει, αλλά δεν έχει σημασία. Αντίθετα, αν κάποιος θέλει να πιστέψει κάτι, βρίσκει τον τρόπο! Μπορεί να στριμωχτεί για να περάσει από μια μικρή χαραμάδα που του αφήνει η αλήθεια. Θα φέρνει τα πράγματα από δω κι από κει, μέχρι να φτάσουν να χωρούν σ’ αυτό που πιστεύει, η δε εξυπνάδα του δεν θα τον εμποδίσει αλλά θα τον βοηθήσει κι αποπάνω”.
Profile Image for Kirjoihin kadonnut || Johanna.
1,018 reviews104 followers
June 28, 2024
Oon vähän yllättynyt siitä miten vähän tätä on näkynyt suomenkielisessä kirjasomessa. Hotelli Metropol perustuu kirjailijan isoäidin tarinaan ja hän kuvaakin kansiliepeessä, että tarina on fiktiivinen ja todennäköiset yksityiskohdat on keksittyjä, epätodennäköisimmät eivät. Kirja avaa Neuvostoliiton historian ajanjaksoa, kauhun vuosia, kun pidätetyksi ja vangituksi saattoi tulla ihan mistä vain. Väärän ihmisen tunteminen tai ilmianto saattoi tuomita uskollisenkin puolueenjäsenen kuolemaan tai menettämään kaiken silmänräpäyksessä. Charlotte ja hänen puolisonsa viettävät puolitoista vuotta hotelli Metropolissa odottamassa kohtaloaan. Heidät siirretään hotelliin tiedustelupalvelun tehtävistä, sillä he ovat olleet tuttavallisissa väleissä miehen kanssa, joka tuomitaan Neuvostoliiton vihollisena.

Mielenkiintoinen kurkistus historiaan, toki ehkä vähän liian paljon ylimääräistä liirumlaarumia ja kuvailua minun makuuni. Mutta pidin erityisesti ajankuvasta ja siitä, miten teos avaa Neuvostoliiton historiaa. Minun oli kyllä pakko katsoa Neuvostoliiton noususta ja tuhosta kertova dokumentti saadakseni hieman kontekstia tarinan ympärille.
Profile Image for Susanna Rautio.
437 reviews29 followers
November 29, 2025
Toinen erinomainen kirja viiden tähden Vähenevän valon aikaan Rugelta. Jos pidit Margotista, pidät tästä. Sama aihe kansainvälisestä kommunistiyhteisöstä, aatteen naisista ja miehistä tällä kertaa Moskovassa.

Vasta tämän toisen Rugen luettuana minulle selvisi, että Ruge kirjoitti kummatkin kirjat suvustaan. Hotelli Metropolin päähenkilö on isoäiti Charlotte - perustuu tosiin ja epätosiin tapahtumiin ja fiktiiviseen tulkintaa.

Kirjan nimi on luksushotelli Moskovassa. Siellä Charlotte miehineen vietti toista vuotta virasta vapautettuna, tutkintavankeudessa. Ja laittoi loppuelämän kädet korvilleen, jos joku sanoi pahan sanan puna-aatteesta tai Stalinista.

Elämästä tulee iloisempaa, elämästä tulee valoisampaa . Korttelit raivataan purkutraktorein ja stahanovilaiset tehtailevat työnteon ennätyksiä. Oikeuslaitos tehtailee kuolemantuomioita ja pakkoleirituomioita. Piste kakkosen uskolliset huomaavat luokkansa vaihtuneen uskotuista pettureiksi ja tämän kauhusilmukan kiristymisestä Ruge kirjoitti hienon ja myös karmivan kirjansa.
Profile Image for Antonio Papadourakis.
845 reviews28 followers
May 26, 2025
1936 στη Μόσχα στα χρόνια του μεγάλου τρόμου. Η Γερμανίδα Λότε Ζερμέν (Λότε Ρούγκε) και ο άντρας της Ζαν Ζερμέν (Χανς Μπαουμγκάρντεν) ενώ εργάζονται στην Κομιντερν τίθενται σε διαθεσιμότητα και οδηγούνται στο ξενοδοχείο Metropol επειδή γνώριζαν τον Μ.Λούριε που ήταν ένας από τους 16 στην δίκη των Ζινόβιεφ,  Κάμενεφ κλπ.
Μέσα στην 'χρυσή φυλακή' ζουν την σταλινική τρομοκρατία με τους χιλιάδες νεκρούς.
Περισσότερο βιογραφικό και λιγότερο λογοτεχνικό, πάντως ενδιαφέρον.
"Δεν έχει τίποτα εναντίον της εκκαθάρισης στο Κόμμα. Το πρόβλημα είναι ότι οι άνθρωποι χρησιμοποιούν την εκκαθάριση του Κόμματος για να ξεκαθαρίσουν τις μικροπρεπείς μακροχρόνιες έχθρες τους, να εκδικηθούν, να αποκτήσουν κύρος..."
Profile Image for Denise.
7,492 reviews136 followers
September 21, 2020
Ruge once again digs into his family history where he unearthes the story of his grandmother, a communist who has fled Nazi Germany for Moscow where she and her husband have been working for a secret intelligence organisation until during Stalin's purges they are removed from their posts and confined to Hotel Metropol, wondering each day if it might be their last.

Fascinating premise, but the glacially slow pace and low suspense didn't do it any favours. Not a bad read, but not a particularly impressive or memorable one either.
Profile Image for Tuyen Phuoc Le.
63 reviews
January 29, 2023
Truyện như một "tiểu sử bán hư cấu" kể về nhân vật bà nội của tác gia trong bối cảnh cuộc Đại thanh trừng khét tiếng của Stalin thời Liên Xô 1936-1938. Nội dung khá thi vị nhưng có lẽ không thuộc gu chủ đề của mình, tác giả dẫn dắt truyện theo lối thời gian đan xen những kí ức nên khá rườm rà.
Profile Image for Genie Nguyễn.
416 reviews37 followers
July 28, 2023
Quyển này khắc họa một chương lịch sử u ám nhưng đồng thời một phần tiết lộ được tính cách cũng như charisma của tác giả ở những tác phẩm sau.
Profile Image for Lovis.
509 reviews11 followers
February 11, 2024
2.5 kanske ?

Avsaknad av handling och lite för många frågetecken. Men Sovjets kvävande atmosfär fångas verkligen på ett bra sätt.
49 reviews3 followers
August 24, 2020
Metropol erzählt auf eine sehr sehr bedrückende Weise vom stalinistischen Terror und der Angst davor, dass einem dieser ereilen könnte. Ruge vollzieht die Geschichte seiner eigenen Großmutter nach - nein, er versetzt sich in die Großmutter hinein, auf eine intime, fast despektierliche Art, erzählt, wie es hätte sein, wie sie sich hätte fühlen können - als könnte er ihre Gedanken lesen.

Seine Großmutter war deutsche Kommunistin. Sie heiratete nach einer ersten Ehe (aus der ein Sohn hervorging, der wiederum Vater von Eugen Ruge ist) einen kommunistischen Agenten und wurde dann selbst für den Nachrichtendienst der Komintern tätig. Was der alles getan hat, ist nicht nur wie bei vielen Geheimdiensten deswegen geheim, weil die Akten verschlossen bleiben und Geheimdienste nunmal (das letzte Mal dieses Wort in diesem Satz) geheim arbeiten. Es ist auch deswegen schwer zu erforschen, weil Stalin einen Großteil dieses Geheimdienstes ermorden ließ. Die, die übrig blieben, wie Ruges Großmutter und Stiefgroßvater, schwiegen.

Ja, hier muss man immer wieder stocken, und sich das wieder vor Augen führen - Stalin, selbst Kommunist, ließ in den 30er Jahren erst in Schau-, dann Geheimprozessen Kommunisten umbringen. Manche schob er auch zu dem schon nazistischen Deutschland ab, das diese nicht selten auch jüdischen Menschen auf seine Weise empfing. Auch ein Todesurteil.

Er brachte auch nicht nur irgendwelche Kommunisten im Dienste des Kommunismus um, sondern die Elite. Der Geheimdienst der Komintern war ja nicht irgendein Organ. Ihm wurde auf abwegigste Art eine Verschwörung angedichtet. Auch die, die ihm eine Verschwörung angedichtet hatten, wurde dann im Laufe der Jahre eine Verschwörung angedichtet, und die wurden dann auch hingerichtet. Dies erinnert auch an Schostakowitsch Lebensgeschichte im Bestseller Der Lärm der Zeit. Bucharin, Radek waren Führungspersonen in der Sowjetunion, sie waren selbst von der Richtigkeit ihrer politischen Ideologie zutiefst überzeugt. Teile der Weltöffentlichkeit aber glaubte, dass auch sie, nicht nur Trotzki und Sinojew, sich gegen Stalin verschworen hätten. So wurde auch eine Widerstandsmöglichkeit gegen den Nationalsozialismus zerstört - gegen den Stalin ja sowieso anfangs nicht allzuviel Widerstand zeigte.

Mittendrin Ruges Großmutter, die entlassen wird und in einem Hotel jeden Tag bangen muss, mitten in der Nacht von der Geheimpolizei abgeholt zu werden. Also bettelte sie um Anerkennung und verriet Freunde, um ihr Leben zu retten. Warum gab es keinen Widerstand gegen Stalin? Die Mischung an Glaubenwollen an die Richtigkeit der eigenen Überzeugung, Glaubenwollen an das eigenen Überleben, Glaubenwollen an das Gute und Glaubenwollen, dass andere aber eventuell etwas falsch gemacht haben könnten, erschrickt. Ruge will, dass das auch uns heute erschrickt - natürlich könnten wir aus heutiger Perspektive Unverständnis gegenüber seiner Großmutter zeigen - doch man unterschätzt, wie schnell man selbst auch irgendwelchen Überzeugungen anhängt, an den Fortschritt glaubt und zugleich aus Angst vor dem eigenen Tod bereit ist alles zu tun - sich zu erniedrigen, falsch auszusagen, zu verraten.

Ruge berichtet davon, dass seine Großmutter nie von dieser Zeit erzählte - es gab vielleicht zwei kleine Erwähnungen. Und es gab eine Stille bei einer Silvesterfeier, die Ruge so deutet, dass sie und sein Stiefgroßvater sich da ihrer verstorbenen Freund*innen erinnerten.

In In Zeiten des abnehmenden Lichts erzählt Ruge - nicht ganz so gut, weil weniger fesselnd und sehr ausholend - dann restliche Familiengeschichtsfragmente, deutlich intergenerationeller. Dort wird dann über den Aufenthalt in Mexiko und in der DDR berichtet. Er distanziert sich so auch auf gewisse Weise von seiner Familie, die ja auch in kommunistischen Regimen mittätig war. Gleichzeitig wirbt er aber auch für Verständnis für die historischen Umstände.

Am Besten im Roman sind die originalen Dokumente (meist Denunziationen oder Bittschriften), die mit abgedruckt werden. Während die Gedanken und Gefühle der Großmutter erfunden sind, zeigen sie erschreckenderweise, was an der Geschichte stimmt: Die historischen Eckdaten. Auf einmal versteht man, dass dieser Roman von echten Menschen erzählt aus einer gar nicht so fernen Zeit.

Profile Image for Lee.
253 reviews3 followers
April 23, 2025
i feel a little bad saying this because it is based on the authors own grandparents but i was really bored the whole way through
Profile Image for Zapatoo.
151 reviews3 followers
October 4, 2020
Vielleicht stellt man sich als Historiker so einen guten historischen Roman vor - gut mit Quellen angereichert, ein plausibles und nicht überforschtes Sujet; eher zu finden als halbvergessene historische Randnotiz. Das Schicksal der internationalen Kommunisten in den Säuberungen gehört sicherlich dazu: im Falle von Eugen Ruges Familienroman ist das das Umfeld rund um seine Großmutter Charlotte.
Mit beiläufigen Zeitungsnotizen und Verhaftungen eines Freundes und dessen Zuordnung zur trotzkistisch definierten Verschwörergruppe spitzt sich das Drama rund um die in der Sowjetunion lebenden deutschen Kommunisten, das faschistische Deutschland vor Augen und die verlorenen Kämpfe um dasselbe im Sinn, unaufhaltsam zu. Die Verhöre und die Anschuldigungen, in Anbetracht der zahlreichen Volten die die jeweiligen kommunistischen Parteien wie auch die KomIntern als Ganzes schlug, trifft Hildes - die Ex-Frau von Charlottes Mann Wilhelm - Gedankengang allzu treffend: Ja, Heinz [Neumann] war ultralinks. Wird man jetzt deswegen verhaftet? Da müsste man die halbe Partei verhaften. Jeder war mal irgendwann zu weit links. Oder zu weit rechts. Oder zu sehr in der Mitte. (236), bringen schließlich immer etwas zu Tage von Zweifeln, von Abweichungen, von zu langem Beharren auf einem Standpunkt. Und genau so schaffen die Verdächtigungen um Verdächtigungen und entreissen den Organisationen bis zur Selbstauflösung ihre Mitglieder. Auf faktischer Ebene lässt sich das nachvollziehen: was dem Autor gelingt, ist die in den Akten fehlende glaubhafte Darstellung der Emotionen, der Verlust von Vertrauen und das bewusste Bewahren und Schaffen von Distanz auch bei vorher engem Umgang. Die Isolation als Schutz und schon die Verdächtigten, nicht erst die Angeklagten und die Verurteilten, werden zu Paria - werden mehr noch der damnatio memoriae unterworfen und aus dem aktiven Sprachwortschatz getilgt. Die Einsamkeit bedeutet warten und den Versuch unbemerkt unterzugehen. Dieses Warten auf das Ende und den Erfolg der Verschwörungsaufklärung wird im Leseerlebnis des Romanes zum Sog und lässt erfolgreich mit-warten, auf das Ende der auftretenden Figuren, wie auf das Zerbrechen der Verfolgung. Dazu trägt die dritte Perspektive bei durch den wenig bekannten, im Schatten des Staatsanwaltes stehenden, Vorsitzenden Richter Wassili Wassiljewitsch Ulrich bei, der eine Perspektive auf die logischen Brüche und die Willkür des Systems einnehmen kann, das eben viel stärker auf dem Glauben an die Verschwörungen und Gefahren beruht, als auf eine inviduelle Verantwortbarkeit dafür: Er glaubt, dass er nichts glaubt. Mit diesem wunderbaren Gedanken betritt Wassili Wasiljewitsch das Gewerkschaftshaus: Er, der von allen unterschätzte Wassili Wassiljewitsch Ulrich, der Mittelmäßige, der Langsame, der Gründliche - er ist der Einzige in diesem Saal, der nicht glaubt. Nennen wir es Ulrichismus. Ich bin Ulrichist, denkt Wassili Wassiljewitsch Ulrich. (172)
14 reviews1 follower
January 30, 2022
he viajado en las páginas de este Metropol, a un lugar que ya hace algún tiempo quería visitar…

El Moscú de la década de los años 30 del siglo pasado ha sido protagonista de la historia y de muchos libros. El Hotel Metropol, dominando la …… de ese Moscú de camaradas y luchas internas lo es, junto con Charlotte, de esta novela fantástica.

Hace un par de años que llegué al Metropol acompañando a …. de la mano de Amor Towles. Desde que Un Caballero en Moscú se convirtiera en uno de mis libros favoritos, he permanecido enamorada de la grandiosidad y las innumerables historias que en ls habitaciones de este hotel se guardan todavía.

Eugene Ruge me ha devuelto a su salón y sus habitaciones de una forma brutal y conmovedora a través de los ojos de Charlotte y Wilhem. He sufrido también el frio de las calles en plena reconstrucción de Moscú en 1936, he paseado con zapatos de verano por la nieve sucia y resbaladiza de la Plaza Roja, he esperado colas interminables en las que nadie habría la boca para conseguir alimentos,… y mientras tanto…la historia de muchas y muchos camaradas acusados de traición que se van mezclando, escondiendo y resolviendo, poco a poco en cada una de las páginas de este libro.

¿Qué tiene este hotel que atrae tanto?
Historia entre sus paredes.
55 reviews
November 26, 2021
This book is un-put-down-able.

Presented in novel form, because the facts are interpreted and decorated by the author, this is the ‘true’ story of a minor character in the Stalin Purges as she waits with her husband for more than a year in a hotel room to learn what will become of them. The story is filled with a cast of young European idealists (using their real names) who moved to Russia in the early 20th century in support of communism and who found themselves caught up in Stalin’s hysteria in the 1930’s. It’s about denunciations and ostracisations as people run for cover. It’s about millions of good people being subdued by mere thousands of bad ones.

In an epilogue, the author fleshes out for us how he developed the story from research in his grandmother’s file in the Russian archives, much in the way the opening of the Stasi archives was described in that marvellous film The Lives of Others. We learn how most of them ended up executed or murdered in work camps and the amazing destinies of some who were exiled but unable to return to their home countries because they were communists.
26 reviews
October 10, 2022
Stalinistisches Russland von innen: Die beinahe dokumentarische Geschichte deutscher Kommunisten in den Jahren des Terrors. Was für eine Gesellschaft, was für ein Land – und: anscheinend befinden wir uns noch mittendrin in diesem morphischen Feld.
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