Der Kampf um die Menschlichkeit zerreißt die Welt.
Die Undae, hohe Frauen, die das Wasser lesen können, haben die Menschen gewarnt: Schwindet das Wasser, schwindet die Menschlichkeit. Drei von ihnen sind auf dem Weg zu den zwölf Quellen, um das Schlimmste abzuwenden. Aber kann das noch gelingen? Ein vernichtender Krieg bahnt sich an, tiefe Erdspalten tun sich auf, Beben erschüttern die Städte des Kontinents. Und weit im Süden, in der segurischen Hauptstadt Agen, bereitet die dämonische Asing ihre Rückkehr vor.
E. L. Greiff, 1966 in Kapstadt geboren, lebt heute in den Niederlanden. Studium der Theaterwissenschaften und Germanistik in Bochum und Berlin, anschließend zahlreiche freie Regiearbeiten. Greiff schreibt Essays, Reisereportagen, Kommunikationskonzepte und Reden für Führungskräfte.
Die Idee zu "Zwölf Wasser" kam Greiff beim Kaffeemachen – und dem Ärger über kalkhaltiges Trinkwasser. Dem Ärger folgte eine diffuse Dankbarkeit darüber, dass überhaupt Wasser aus der Leitung kommt und jederzeit verfügbar ist. Aber was, wenn im Wasser nicht nur der lästige Kalk, sondern noch viel mehr gelöst wäre? Was, wenn das universelle Lösungs- und essenzielle Lebensmittel Wasser viel mehr Einfluss auf den Menschen hätte als geahnt? Greiff trank den Kaffee aus und begann zu schreiben.
Greiff führt ein Blog auf diesen Seiten und ist auch gelegentlich bei google+ anzutreffen.
Wasser ist ganz sicher nicht nur ein Fantasy-Thema. Die Arbeit u. a. dieser Organisationen verdient Aufmerksamkeit und, wenn Sie es möchten, auch Ihre Spende: water.org | charitywater.org
Die Suche nach den 12 Quellen geht weiter und die Undae, drei Hohen Frauen, müssen sich trennen. Doch sind sie nicht alleine, denn ihre Begleiter schützen sie mit ihrem Leben. Das Wasser droht zu versiegen und jede Quelle, die bewahrt werden kann, ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zurück zur Menschlichkeit. Der Mythos, der im Geheimen weitergelebt hat, verborgen vor den Augen und Ohren der Menschen, holt die Vergangenheit in die Gegenwart und sickert in die Welt der Menschen. Aus den tiefsten Feuern der Erde bricht er hervor und hinterlässt tiefe Krater auf dem Kontinent. Angst und Schrecken verbreiten sich - doch es gibt noch wenige, die wissen; und die die Kraft und den Willen haben, dagegen zu kämpfen.
Meine Meinung
Auch im zweiten Band hat mich der Anfang überrascht. Während es im ersten Teil hauptsächlich um den Hirten Babu, den Offizier Felt und die drei Hohen Frauen geht, beginnt die Handlung mit den vielen Nebenfiguren, die für die Geschichte keine unerhebliche Rolle spielen. Die Erzählweise wirkt wie ein ruhiger Fluss, der jedoch an Geschwindigkeit zugenommen hat, ohne zu hetzen. Nur einmal gab es einen Moment, in dem es etwas gezogen hat - aber der ging schnell vorbei! Erneut hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrer detaillierten und einnehmenden Schreibweise von der ersten Seite an zu fesseln. Die Bilder tauchen wie von selbst auf und ich war schnell wieder in der Handlung gefangen. Wider Erwarten hat es überhaupt nicht gestört, dass Felt und Babu erst später auftauchen. Das Tempo wurde dieses Mal etwas angezogen, denn die Perspektiven wechseln öfter zwischen den Figuren.
Da haben wir z. B. Estrid, die Frau von Felt - zurückgelassen in der reichen Stadt Pram fühlt sie sich einsamer denn je. Kandors Gemahlin Belandra nimmt sich ihrer an und verfolgt damit aber nur ihre eigenen, rachsüchtigen Ziele. Mendron, der unsichere Fürst und Herrscher über Pram, Sardes der einsame Quellhüter, Marken der mutige Waffenmeister und auch der feinsinnige Kersted, sie alle haben eine schicksalhafte Rolle und jeder Charakter, jede kleinste Nebenfigur, zeigt ein lebendiges und greifbares Gesicht. Gerade Marken habe ich sehr ins Herz geschlossen, trotz seiner vielen Macken ist er in seiner Rolle als Beschützer so eifrig und unbeholfen, dass man ihn einfach gern haben muss! Mit jeder Seite dringt man tiefer vor in diese Welt, in die Menschen, die darin leben und auch Felt, Babu und die Undae rücken immer näher. Ich konnte mich so gut in jeden einzelnen einfühlen, in ihre Gedanken und Beweggründe und habe mit ihnen gehofft und gezweifelt. Einzig die Undae bleiben unnahbar, doch das ist ihre Art, denn sie kennen zwar jedes Gefühl, jede Leidenschaft, aber sie selbst sind nicht zu diesen Empfindungen fähig.
Viel zu schnell greifen die Schatten aus der Vergangenheit in die Gegenwart, doch man darf sich nicht im Hass und in den Zweifeln verzehren - es gibt immer noch Hoffnung: Solange eine Möglichkeit besteht, ist noch nicht alles verloren. Auch Helgend, der alte Gelehrte, hat sich einen letzten Rest Glauben bewahrt. Er ist der Briefeschreiber, der am Schluss jedes Kapitels seinen Weg beschreibt, der ihm am Ende dann doch noch seinen Traum erfüllt.
Ebenfalls am Ende gibt es wieder einen kurzen Anhang über die Personen, Kalender, Sprachen und Währungen und vor allem eine detaillierte Karte, mit der man den Weg der Figuren jederzeit verfolgen kann.
Auf dem Kontinent gibt es verschiedene Völker, die E. L. Greiff hier mit unterschiedlichen Merkmalen, Sitten und Gebräuchen liebevoll ausgestattet hat, die rundum stimmig und authentisch sind. Überhaupt ist alles gut durchdacht und ich habe keinen Moment an dem gezweifelt oder gezögert, zu glauben, was passiert. Das Ausmaß des Schreckens nimmt ungeahnte Folgen an, während manche Quellen überdauern und andere scheinbar für immer versiegen. Und mit ihnen ein wichtiger Teil der Menschlichkeit. Wenn die Bedeutungen und Eigenschaften dieser verborgenen Ursprünge aufgedeckt werden, kommt man schon ins Grübeln. Was würde passieren, wenn es keine Hoffnung mehr gäbe, keinen Mut oder Freundschaft, keine Liebe ... ? Sehr subtil und doch präsent enthüllt die Autorin hier sehr gut, wie sich schon im kleinen die Konsequenzen verheerend auswirken können und zeigt, dass jede dieser Eigenschaften nötig ist, um als Menschen miteinander zu leben.Viele kleine Denkanstöße und Weisheiten regen zum reflektieren an und das Thema wird mich sicher noch länger beschäftigen.
Fazit
Ich bin immer noch total begeistert von den Eindrücken, die auch der zweite Band bei mir hinterlassen hat. Eine beeindruckende Sprache, differenzierte Charaktere und eine gut durchdachte Handlung mit viel tiefgründiger Bedeutung haben mich total fasziniert!
Die Reisegruppen haben sich getrennt. Jeweils eine Unda und ein Welse versuchen, die Quellen vor dem Versiegen zu bewahren. Während ihrer eh schon beschwerlichen Reise gerät eine Gruppe zwischen die Fronten eins Bruderkrieges, die anderen müssen sich mit den Urgewalten der Natur auseinandersetzen und die dritte Gruppe hat mit inneren Dämonen zu kämpfen, die immer mehr Gestalt anzunehmen drohen...
Eigene Meinung:
"Zwölf Wasser - In die Abgründe" von E. L. Greiff ist eine überaus gelungene Fortsetzung, die "Zu den Anfängen" fast noch übertroffen hat.
Ich konnte mich gar nicht daran erinnern, wie metaphorisch und richtig malerisch Greiffs Schreibstil zwischenzeitlich anmutet. Gleichzeitig liest dieser sich flüssig, obgleich dieser komplex und nicht gerade leichte Kost ist. Ein auktorialer Erzähler gibt das Geschehen wieder.
Die Charaktere sind außergewöhnlich plastisch und tiefgründig. Sie sind die Spiegelbilder des Niedergangs der Menschlichkeit und gleichzeitig des Kampfes darum. Sie repräsentieren die verschiedenen Quellen auf ganz unaufdringliche Weise, sodass das erst in diesem Band vollends klar wird. Auch wenn es mir zu Anfang nicht leicht fiel, mich auf diese komplexen Persönlichkeiten einzulassen, konnte ich schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr anders, als mit ihnen fühlen. Wenn man sich fallen lässt, wird man mit bewundernswerten, ausdrucksstarken und vor allem glaubhaften Entwicklungen belohnt.
Der Einstieg in die Geschichte gelang ausgesprochen gut, dabei hatte ich richtig Angst davor, weil man bei so komplexen High-Fantasy Romanen im Laufe eines Jahres einfach zu viel vergisst. Dadurch, dass sich die Charaktere an strategisch günstigen Stellen immer an die nötigen vorangegangen Ereignissen erinnert haben, hatte auch der Leser keine Probleme. Wer vor allem die Personen nicht mehr zuordnen konnte, kann diese im angefügten Glossar nachschlagen, was in Kombination mit der schönen und detaillierten Karte vieles erleichtert hat. Die Geschichte knüpft nahezu nahtlos an den Vorgängerband an und bleibt ihrem Stil treu. Endlich kriegt man Antworten auf seine vielen Fragen, auch wenn einige wohl erst im finalen Band aufgeklärt werden. "Etwas geht vor." - Diese Drohung schwebt auch weiterhin über allem, bleibt dieses "Etwas" nämlich immer noch lange Zeit unbenannt. Erst zum Schluss nimmt es Gestalt an und die Zusammenhänge werden ersichtlich.
Auch dieser Band ist in viele Abschnitte gegliedert, wird aus den verschiedensten Perspektiven und stellenweise im Briefformat erzählt. Dadurch wird eine immer größer werdende Spannung aufgebaut, die stets zum Lesen animiert. Dennoch muss ich erwähnen, dass sich manche Perspektiven besser und schneller lesen lassen als andere. Schon im ersten Band konnten mich die Ereignisse rund um Felt und dem Szasran Babu am stärksten fesseln.
Alles in allem kann ich nur sagen, dass auch dieser Band ein Meisterwerk ist, das jeden High-Fantasy Fan begeistern wird. Leser, die diesem Genre nicht so zugetan sind, werden aber vermutlich zu kämpfen haben. So sollte man sich von vornherein darüber im Klaren sein, dass diese Trilogie keine Leicht kost ist und man diese Bücher nicht mal eben runterlesen kann.
Das Cover unterscheidet sich nur von der Hintergrundfarbe von seinem Vorgänger, aber mich persönlich stört das gar nicht. Ich finde, dass diese Farbe genau zu der Geschichte passt und auch die düstere Stimmung einfängt. Der Titel ist Programm und findet immer wieder Erwähnung im Laufe der Geschichte.
Fazit:
E. L. Greiffs "Zwölf Wasser - In die Abgründe" ist eine solide Fortsetzung, die mich genauso begeistern konnte wie der Vorgänger. Der ausdrucksstarke und komplexe Schreibstil ist bildgewaltig und passt perfekt. Die Charaktere sind vielschichtig und authentisch und stellen Spiegelbilder des Konfliktes dar. Die Geschichte ist spannend und regt zum Nachdenken an. Alles in allem ist es wieder einmal ein perfekter High Fantasy Roman, der allerdings nichts für Zwischendurch ist. 5/5 Bücher und eine klare Empfehlung!
Endlich ist der 2 Band da. Wir erfahren wie Felt, Babu und die Unda Reva sich weiter im Westen durchschlagen um die Quelle der Wahrhaftigkeit und Babu eine schreckliche Entdeckung macht. In Kwothien machen sich Marken, Strommed und die Unda Smirn daran die Quelle der Gerechtigkeit und die Quelle der Liebe zu retten, doch eine Quelle können sie nicht mehr retten und die Frage wird aufgeworfen ob die Liebe sich selbst genug ist. In Nord-Kwothien suchen Kersted, Fander und die Unda Utate die Quelle der Friedfertigkeit und müssen am Ende einen hohen Preis bezahlen.
Ich habe mich so auf den 2 Band gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Unsere Freunde geraten mitten in einen Krieg und nicht jeder wird den zweiten Band überleben. Die Schlachten werden zahlreicher und die Opfer größer. Die Freunde müssen erkennen das das Ende der Menschheit erschreckend nahe gerückt ist und nur noch ein Wunder sie alle retten kann.
Endlich kam in diesem Band mein Liebling Kersted mehr zum Einsatz als im ersten Band. Die Sache zwischen ihm und Nendsing mag ich zwar überhaupt nicht, aber ich muss wohl damit leben. Nendsing ist mir einfach zu unsympathisch und zu neunmalklug. Marken musste in diesem Band eine harte Zeit durchleben und ich hoffe wirklich das er Band 3 überleben wird, denn er hat es sich verdient.
Felt und Babu hat auch einen schweren Weg vor sich und ich bin traurig wenn ich daran denke wie ihre Geschichte wohl weiter gehen wird. Estrid hat in diesem Band mal wieder den Vogel abgeschossen. Ich konnte sie schon im ersten Band nicht leiden, aber nun hasse ich sie richtig. Felt würde sterben für sie und was tut sie?? Er hat jemand besseres verdient und nimmt sie am Ende hoffentlich nicht zurück.
Fazi: Viel viel spannender, Action reicher und tiefgründiger als Band 1. Band 1 war gut, aber Band 2 ist der Hammer. In Band 1 war ich hin und wieder etwas verwirrt von der sprunghaften Handlung, aber das war zum Glück in Band 2 nicht mehr so schlimm. Die Handlung war super voll gepackt, aber der Autor hat trotzdem dafür gesorgt das es nie langweilig oder zu viel wurde. Das Cover ist wieder mal super schick und sagt so viel und doch wieder nichts. Ich finde wenn man die kleine Flasche ansieht hat man das Gefühl das man darin etwas sehen kann oder geht das nur mir so??
Zunächst habe ich mich mit der Fortsetzung merkwürdig schwer getan, dabei passiert hier weitaus mehr als im ersten Band. Wie es für den Mittelteil einer Trilogie üblich ist, wird auch hier alles für das große Finale vorbereitet.
Klappentext Die Undae, hohe Frauen, die dem Wasser verbunden sind und darin lesen können, brechen ihr jahrhundertelanges Schweigen und warnen die Menschen: Schwindet das Wasser, schwindet die Menschlichkeit. Drei von ihnen machen sich auf den Weg zu den zwölf Quellen, um die Katastrophe, weit grausamer als eine weltweite Dürre, abzuwenden. Drei welsische Offiziere, ein Hirte und sein Falke begleiten sie. Während die Reisenden in verschiedenen Weltgegenden versuchen, die Quellen zu erreichen, bricht unter ihnen der Kontinent auseinander: Erdspalten tun sich auf, längst verloschene Vulkane erwachen und Beben erschüttern die Städte. Aber die wahre Katastrophe droht aus der segurischen Hauptstadt Agen: Dort bereitet die dämonische Asing ihre Rückkehr vor …
Meine Meinung Das Buch setzt direkt an den Ereignissen des Vorgängers weiter und erzählt die Geschichte der Undae und das Ende des Kontinents weiter, der immer sicherer zu sein werden scheint. In die Abgründe ist ein passender Titel des Buches, denn es wird deutlich düsterer und die einzelnen Charaktere stehen vor persönlichen und weltlichen Problemen und Abgründe. Die Undae und ihre drei welsischen Offiziere und auch Babu sind auf der Suche nach den Quellen, um diese zu retten, denn sie bilden die Menschlichkeit der Welt. Verschwinden sie, verlischt die Menschlichkeit und die Menschlichkeit ist dem Untergang geweiht, woran die dämonische Asing alles daran setzt, um die Herrschaft des Wassers zu beenden und die des Feuers zu beginnen. Zwischendurch gibt es immer Berichte eines Historikers namens Helgend, der Briefe an einen alten Freund schreibt, dessen Zusammenhang einem am Ende erst entschließt. Wie auch im vorherigen Band nimmt sich die Autorin Zeit, die Welt und die Charaktere eingehend zu beschreiben. Man lernt neue Gegenden kennen und neue Völker, aber auch für die Vergangenheit und Zukunft der Protagonisten bleibt genügend Zeit. Es gibt einige überraschende Wendungen und Entwicklungen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen.
Bewertung Eine gelungene Fortsetzung, die dem Vorgänger in nichts nachsteht und mich wieder wirklich richtig gut unterhalten konnte, daher gibt es verdiente 5 von 5 Würmchen