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Elm Haven: Zwei Romane in einem Band

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Es ist der Sommer 1960. Die schwüle Hitze macht allen in Elm Haven, Illinois, schwer zu schaffen, und die Tage fließen träge dahin. Für die fünf Freunde Mike, Duane, Dale, Harlen und Kevin wird diese Zeit zum Sommer ihres Lebens, dessen Ereignisse ein unzerstörbares Band der Freundschaft und des geteilten Grauens zwischen ihnen schmieden werden. Denn noch ahnen sie nicht, was im Keller ihrer Schule lauert. Noch liegt Elm Haven friedlich in der Sommerhitze …Mit Elm Haven, das die beiden Romane Sommer der Nacht und Im Auge des Winters enthält, hat Dan Simmons einen großen Klassiker der amerikanischen Horrorliteratur geschrieben..

1008 pages, Perfect Paperback

Published March 11, 2019

14 people are currently reading
106 people want to read

About the author

Dan Simmons

289 books13.6k followers
Dan Simmons is an American science fiction and horror writer. He is the author of the Hyperion Cantos and the Ilium/Olympos cycles, among other works that span the science fiction, horror, and fantasy genres, sometimes within a single novel. Simmons's genre-intermingling Song of Kali (1985) won the World Fantasy Award. He also writes mysteries and thrillers, some of which feature the continuing character Joe Kurtz.

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Displaying 1 - 21 of 21 reviews
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
April 7, 2019
Ein bisschen hat es mich anfangs an Stephen King´s ES erinnert: Sommer 1960, ein paar Jungs die einfach nur ihre Sommerferien genießen wollen und etwas grauenhaftes, das in dem kleinen Städtchen Elm Haven an Präsenz gewinnt ...nicht umsonst steht eine Empfehlung von Stephen King auf dem Cover - oder? Ich bin mir da ja immer unsicher, wie die zustande kommen, aber ich bin mir sicher, dass er diese Geschichte tatsächlich lieben würde.

Ich muss gestehen ich hab etwas gebraucht. Auch hier, im "Sommer der Nacht" zieht es sich anfangs, auch wenn man recht schnell mit einem düster-makaberen Bild der Schule, in der sich Böses verdichtet, auf die kommenden Ereignisse vorbereitet wird.

Wie der Autor die einzelnen Jungs agieren lässt, fand ich großartig! Während es sich anfangs wie gesagt etwas zieht, lernt man diese typische Kleinstadt Idylle mit all ihren Nachteilen und Schwierigkeiten kennen, vor allem was Kinder im (vor)pubertären Alter betrifft. Die Beschreibungen aus der Zeit damals faszinieren mich ja immer sehr und auch wenn vieles sicher falsch gelaufen ist (wo heutige Eltern die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden) war es doch auch eine eigenständige und freie Zeit. Die Mithilfe der Kinder bei der Arbeit war selbstverständlich, aber auch der Freiraum, der ihnen gelassen wurde - wenn man das alles liest sieht man vieles doch auch mit anderen Augen und es ist schade, dass die meisten Kinder sowas heute nicht mehr erleben können.

Obwohl man immer wieder spürt, wie das Grauen um sich greift, dauert es doch einige Zeit - bis zur Hälfte des ersten Buches - bis es mich richtig gefesselt hat. Es lohnt sich aber auf jeden Fall, dabei zu bleiben, denn die Spannung und die gruseligen Momente steigern sich Seite um Seite.
Dabei bleibt es lange unterschwellig, auch wenn es den ein oder anderen Augenblick gibt, in dem man dem Schrecken direkt ins Auge blickt, wirkt alles trügerisch friedlich und allein mit Wortspielen, die eigentlich die Normalität beschreiben, lässt der Autor genügend Spielraum, um sie auf eine unbemerkte, kalt erwischende Art wirken zu lassen.

Sehr geschickt werden auch immer wieder kleine Cliffhanger eingebaut, denn der Autor wechselt ständig die Perspektiven und man erlebt alles aus der Sichtweise der Jungs, die diesen Sommer wohl nicht so schnell vergessen werden. Sie alle sind um die 11 Jahre alt, bis auf Dales kleinen Bruder Lawrence und trotz der teilweisen Naivität ihres Alters erkennen sie schnell, wo sie ansetzen müssen, um gegen das Grauen vorzugehen: und sie greifen dabei wirklich nach allen Mitteln, die ihnen möglich sind.
Vor allem Duane ist eine große Hilfe; er ist der schlauste und belesenste unter ihnen und seine Nachforschungen retten ihnen das Leben.

Allerdings gibt es auch einige brutale Morde und wer eklige Szenen mit Leichen nicht mag, wird sich hier an manchen Stellen zum weiterlesen überwinden müssen.
Jedenfalls steigt das Tempo dann zügig an und gipfelt in einem dramatischen Finale, das alles ingesamt perfekt abrundet und einen guten Schluss bildet.

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700 Seiten hat man jetzt hinter sich, somit hat der zweite Band mit "nur" noch 300 Seiten eine kurze Würze - dachte ich. Denn leider kam die Fortsetzung nicht mehr so gut in Fahrt, wie ich fand.

Wir erleben einen der Jungs 41 Jahre später, wie er nach einem Selbstmordversuch nach Elm Haven zurückkehrt, um ein Buch zu schreiben. Man merkt ihm an, dass er um die Besonderheiten des Sommers 1960 weiß, aber was im Detail vorgefallen ist, hat er verdrängt. Dennoch schlummert es in seinem Unterbewusstsein und bricht sich nach und nach Bahn, während die Vergangenheit mit klammen Fingern nach ihm greift.

Wirklich unheimlich wurde es hier nicht mehr, zumindest konnte es mich nicht mehr so packen. Die Geschichte entwickelt sich hier auf zwei Zeitebenen, denn es werden immer wieder Erinnerungen zu seiner Affaire erzählt, deren Auswirkungen auf sein Leben ihn in eine - wie ihm scheint - ausweglose Situation gebracht haben.
Es schleichen sich aber auch Eindrücke aus dem Sommer 1960 ein, die für mich aber leider nicht mehr die Spannung erreicht haben und teilweise auch etwas zäh vorangingen. Wahrscheinlich auch durch die Unterbrechungen der Rückblicke.

Das subtile Grauen, das erzeugt werden sollte durch die Ungewissheit was tatsächlich passiert (die man als Leser hat aber auch der Protagonist selbst), gelingt für mich nicht so ganz, wobei der Autor hier schon gute Ideen gehabt hat. Sie kamen einfach nicht so wirkungsvoll bei mir an.

Insgesamt hat mir "Sommer der Nacht" trotz des etwas langatmigen Anfangs richtig gut gefallen, während die Fortsetzung für mich doch zu sehr nachgelassen hat.

© Aleshanee
Weltenwanderer
Profile Image for Gedankenlabor.
849 reviews124 followers
October 16, 2023
Die erste Geschichte des Buches war unheimlich atmosphärisch und insgesamt eine tolle Coming-o-Age Geschichte.
Die Fortführung 40 Jahre später hätte es für mein Empfinden nicht gebraucht. Die zweite Geschichte konnte mich leider nicht so richtig abholen...
Profile Image for Cynnamon.
784 reviews130 followers
April 21, 2025
English version below

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Der vorliegende Doppelband enthält die beiden Romane Sommer der Nacht und Im Auge des Winters. Die Romane wurden im Abstand von 11 Jahren geschrieben und spielen beide in der Kleinstadt Elm Haven, allerdings im Abstand von 41 Jahren.

Sommer der Nacht ist mehr als doppelt so lang wie der Folgeband und besitzt in seiner Struktur und seinem Plot verblüffende Ähnlichkeit mit Stephen Kings ES. Anders als Kings Werk ist Simmons in seiner Beschreibung des Horrors erheblich grausamer und gruseliger als King das war. Als reiner Horror-Roman hat mich das Buch überzeugt, obwohl an manchen Stellen die Glaubwürdigkeit fehlt. Aber ich fühlte mich gut unterhalten und vergebe für diesen Band 4 Sterne.

Anders ist es mit Im Auge des Winters. Hier haben wir keine aufkommende Furcht vor übernatürlichen Erscheinungen, sondern die Frage, wie es mit der geistigen Gesundheit unseres Protagonisten bestellt ist. Dies wird allerdings erst spät offensichtlich, da der Protagonist bereits einer der Protagonisten im ersten Band war. Mir hat die Umsetzung des Themas hier überhaupt nicht gefallen und ich hätte das Buch abgebrochen, wenn ich es nicht im Doppelband gelesen hätte. Ich bewerte es mit 1 Stern.

Da in die Gesamtbewertung beide Bücher einfließen sollten, vergebe ich insgesamt 3 Sterne (der erste Band zählt doppelt, da er doppelt so lang ist).

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This double volume contains the two novels Summer of Night and A Winter Haunting. The novels were written 11 years apart and are both are set in the small town of Elm Haven, albeit 41 years apart.

Summer of Night is more than twice as long as its sequel and bears a striking resemblance to Stephen King's ES in its structure and plot. Unlike King's work, Simmons is considerably more gruesome and creepy in his description of horror than King was. As a pure horror novel, the book convinced me, although it lacks credibility in some places. But I felt well entertained and rate this volume with 4 stars.

It's a different story with A Winter Haunting. Here we don't have an emerging fear of supernatural phenomena, but the question of how our protagonist's mental health is faring. However, this only becomes apparent late on, as the protagonist was already one of the protagonists in the first volume. I didn't like the execution of the topic here at all and I would have abandoned the book if I hadn't read it as a double volume. I rate it with 1 star.

As both books should be included in the overall rating, I give it a total of 3 stars (the first volume counts double as it is twice as long).
Profile Image for Gavin Armour.
612 reviews127 followers
March 4, 2020
Illinois im heißen Sommer 1960 – die Freunde der sogenannten „Fahrradpatrouille“ Mike, Harlen, Kevin, Duane und Dale sitzen die letzten Stunden in der alten Schule von Elm Haven herunter, bevor die dreimonatigen Sommerferien beginnen. Danach wird alles anders sein, denn Old Central, das riesige, die Stadt beherrschende Schulhaus, soll abgerissen werden, die Schule umziehen. Vor den elf- und zwölfjährigen Freunden liegen lange Tage voller Abenteuer in den umliegenden Feldern und Wäldern, mit endlosen Baseballspielen, Fahrradtouren und der einen oder anderen Party. Doch bald stellen sich seltsame Ereignisse ein. Einige der Freunde sehen immer wieder einen Soldaten zwischen den Maisfeldern, die diese Gegend von Illinois bestimmen, der der Kleidung nach dem Ersten Weltkrieg entstammen müsste, ein Abdeckereilaster macht wiederholt Jagd auf die Jungs und Duane, der mit seinem alkoholkranken Vater auf einer Farm außerhalb der Stadt lebt, hat einige verstörende Erlebnisse und – da er ein extrem interessierter Junge ist – stellt eigene Nachforschungen an, die ihn auf die Spur einer alten Glocke führen, die einst von den Borgias gegossen wurde, deren Bronze jedoch viel, viel älter ist und möglicherweise mit einem Fluch belastet. Doch sein Wissen kann Duane nicht mehr mit seinen Freunden teilen, denn eines Nachts kommt es auf der Farm zu einem fürchterlichen Unfall…

Dan Simmons, der in Deutschland einer eher kleinen Gemeinde durch seine Science-Fiction-Romanen bekannt wurde, bevor er mit dem mittlerweile zu einer TV-Serie verarbeiteten Roman THE TERROR (2007) auch einer breiteren Leserschaft ins Bewußtsein rückte, schrieb im Jahr 1991 SUMMER OF NIGHT (Deutsch: SOMMER DER NACHT; erstmals 1992 veröffentlicht), die Geschichte um die fünf Freunde der „Fahrradpatrouille“. Schnell wurde das Werk mit Stephen Kings ES (1986) verglichen. In beiden Romanen stößt eine Freundesgruppe am Rande der Pubertät auf etwas zutiefst Böses, das sich ihrer Stadt bemächtigt; in beiden Romanen müssen die Jugendlichen weitestgehend allein gegen einen übermächtigen Feind antreten; in beiden Romanen hat das Böse eine Reihe menschlicher und halbmenschlicher Helfer, was zu Paranoia und Angstzuständen führt, weil sich niemand mehr sicher sein kann, wer Freund, wer Feind ist. Doch während King sein Werk von Anfang an auf zwei Ebenen erzählte – einer Ende der 50er Jahre spielenden und einer, die in den damals zeitgenössischen 80ern angesiedelt ist – ließ Simmons es bei den Erlebnissen des Sommers 1960. Erst elf Jahre später kehrte er mit A WINTER HAUNTING (IM AUGE DES WINTERS; Deutsch erstmals 2006) in die Kleinstadt Elm Haven zurück und berichtete von der Rückkehr von Dale als verstörtem Erwachsenem in die Heimat seiner Kindheit. Nun hat der HEYNE-Verlag beide Bücher in dem Band ELM HAVEN (2019) zusammengefasst, überarbeitet und neu herausgebracht.

Anders als in Kings Großwerk, haben Vergangenheit und die Gegenwart der frühen Nullerjahre hier nur bedingt miteinander zu tun. Wohl zieht Dale im zweiten Band auf die verlassene Farm, auf der einst sein Freund Duane ums Leben kam, doch sind seine neuerlichen Erlebnisse mit dem Übernatürlichen nicht unmittelbar an die Vorgänge von vor über vierzig Jahren gekoppelt. Vielmehr muß er sich mit Verwerfungen seines erwachsenen Lebens auseinandersetzen. Dabei spielen die Vorkommnisse aus dem Jahr 1960 nur indirekt eine Rolle und werden nie wirklich erwähnt, weil sich Dale kaum mehr erinnern kann, was damals geschah. Da er mittlerweile ein Schriftsteller ist, möchte er einen Roman über jenen Sommer schreiben, der in seiner eher verklärten Erinnerung zwar durch Duanes Unfall überschattet, ansonsten aber eben genau der magische Sommer war, der in der amerikanischen Literatur seit jeher fast mythische Züge auf dem Weg vom Kinde zum Erwachsenen angenommen hat.

Dan Simmons kann schreiben, das muß man ihm lassen. Seine Werke sind langsamer und weitaus weniger hysterisch als Kings Romane, die Atmosphäre, die er hier schafft, ist grandios. Man kann auf den knapp 700 Seiten des ersten Bandes den Sommer geradezu riechen und schmecken. Die schwüle Hitze wabert durch die Seiten, man sieht den kochenden Asphalt, die köstliche kühlende Limonade, die die Mütter ihren Jungs mitgeben, rinnt geradezu die eigene Kehle hinab. Gerade in den Beschreibungen dieser unbescholtenen Moante entfaltet sich Simmons ganz eigene Stärke. Und es gelingen ihm zunächst auch eine ganze Reihe wirklich unheimlicher Momente, solange weder die Jungs, noch die Leser wissen, womit sie es zu tun haben. Da gibt es die bereits erwähnte Erscheinung des Soldaten, es tauchen vermehrt Löcher in der Erde auf, die wie Venen und Arterien im Erdreich wirken, Schatten machen sich in der Stadt breit und der ebenfalls schon erwähnte Abdeckereilaster macht immer wieder Jagd auf einige Mitglieder der „Fahrradpatrouille“. Solange dies alles im Ungefähren bleibt, folgt man Simmons gern und lässt sich auch durchaus gruseln. Zumal er die Schrecklichkeiten immer wieder mit den idyllischen Szenen des Sommers mischt und mit viel Empathie und Wohlwollen vom unbefangenen Erwachsenwerden erzählt. Im Kontrast entsteht der eigentliche Horror.

Doch sobald er in seinen Beschreibungen deutlicher wird, lässt sein Roman leider ebenso deutlich nach. Der Tod Duanes – sicher die eindringlichste und ergreifendste Szene – fasst uns als Leser noch an, doch ab diesem Zeitpunkt wird Elm Haven zu einer Art Geisterbahn für seine jugendlichen Bewohner. Hinzu kommt nun eine ganze Reihe von Unwahrscheinlichkeiten. Da besorgen die Jungs sich Waffen und sind offensichtlich auch bereit, diese einzusetzen, Dale und Harlen besuchen einen reichen Wohltäter der Stadt, den sie massiv unter Druck setzen, schließlich kommt es zu einem Showdown im alten Schulhaus, bei dem sich einige der Kids wahrlich als Helden hervortun. Allein – all das wirkt wenig glaubwürdig. Und Simmons Erklärungen für die ganzen unheimlichen Vorkommnisse sind zumindest für den heutigen Leser, nahezu 30 Jahre, nachdem das Buch entstanden ist, allzu abgegriffen und abgenutzt, um noch wirklich zu packen.

Der zweite Band, der – seinem Titel entsprechend – nicht mehr im heißen Sommer zwischen mannshohen Maisstauden spielt, sondern im tiefsten Winter, ist literarisch anspruchsvoller und zeugt durchaus davon, daß sein Autor sich in den Jahren zwischen beiden Werken weiterentwickelt hat. Gewagter in der Komposition – unter anderem lässt Simmons hier den nun schon so lange verstorbenen Duane durch seinen Jugendfreund Dale sprechen und wieder auferstehen – und stilistisch feiner, berichtet Simmons von einem Mann in den mittleren Jahren, der sich emotional in eine Sackgasse begeben hat. Frau und Kinder hat er zugunsten einer jungen Geliebten verlassen. Die wiederum hat nun ihn verlassen und Dale weiß weder ein noch aus. Seit Jahrzehnten in Montana beheimatet, als Autor mittelmäßiger Trapper-Romane zu einem gewissen Vermögen gekommen, unterrichtet er an einer lokalen Universität englische Literatur, will aber nun, zurück in Elm Haven, ein „ernsthaftes“ Buch schreiben und seine Reputation auffrischen. Doch seine psychische Disposition ist eher die eines Depressiven. Er hat einen Selbstmordversuch hinter sich und seine Wirklichkeitswahrnehmung ist prekär. So schichten sich in den Monaten, die er in seiner alten Heimat verbringt, immer mehr Ereignisse übereinander, bei denen weder Dale noch der Leser bald mehr wissen, ob sie einer Realität entspringen, oder ob es Ausgeburten eines zunehmend delirierenden Gehirns sind.

Das könnte an und für sich eine interessante Ausgangsposition sein, doch bleibt alles zu lange im Vagen einerseits, ist andererseits aber auch zu schnell schon als neuerliche Geisterbahnfahrt markiert, als daß es seinerseits fesseln könnte. Zu seltsam mutet es an, was Dale da widerfährt, zu undurchsichtig die Beziehungen, die er in der Stadt pflegt und schließlich hat der Leser auch das Gefühl von einem Autor auf extrem falsche Fährten geführt worden zu sein, der sich erst sehr spät darüber klar geworden ist, wohin das alles führen soll. So bleibt schließlich der Eindruck, es mit einem, im Gesamtpaket, viel zu langen Roman zu tu zu haben, der zu viele Logiklöcher aufweist, der gut startet, sich viel Zeit lässt und irgendwann die falsche Abzweigung genommen hat. Und dessen Folgeband mit dem Vorgänger nur sehr indirekt in Zusammenhang steht, sich eigentlich nur ein gewisses Personal ausleiht, um inhaltlich ganz eigene Wege zu gehen, die sich nie als aus den älteren hervorgehend erweisen. Viel vertanes Potential. Da sollte man lieber noch einmal TERROR oder auch DROOD (2009) aus dem Schrank holen und sich erneut dort einlesen. In beiden Fällen ist Simmons doch sehr viel Besseres gelungen.
Profile Image for Anne Sawyer.
485 reviews13 followers
May 15, 2021
Besonders Band 1 überzeugt von einen poetischen Schreibstil, den man so nicht so schnell mehr in so einen Buch finden wird. Am Anfang erinnert es wirklich ein wenig an ES von Stephen King, geht aber schnell in eine völlig andere Richtung.
In Band 1 haben mir die Figuren, das Setting und die Handlung noch richtig gut gefallen. Da fiel es einem leicht mitzufiebern und zu leiden.

Band 2 ist sehr verworren. Mir ist auch klar, was der Autor damit ausdrücken wollte, aber das hätte er bei weitem besser gekonnt.
Auch sprachlich gefiel dieser mir nicht so gut wie Band 1.

Ansonsten ein unterhaltsames Buch, obwohl ich beim nächsten Mal wohl nur noch Band 1 lesen würde 😅
Profile Image for PinkAnemone.
254 reviews9 followers
April 28, 2019
Es ist der Sommer 1960. Die schwüle Hitze macht allen in Elm Haven, Illinois, schwer zu schaffen, und die Tage fließen träge dahin. Für die fünf Freunde Mike, Duane, Dale, Harlen und Kevin wird diese Zeit zum Sommer ihres Lebens, dessen Ereignisse ein unzerstörbares Band der Freundschaft und des geteilten Grauens zwischen ihnen schmieden werden. Denn noch ahnen sie nicht, was im Keller ihrer Schule lauert. Noch liegt Elm Haven friedlich in der Sommerhitze … (Klappentext)

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Dieser Wälzer von knapp über 1000 Seiten enthält 2 Bücher:

"Summer of Night" - 1991 Amerikanische Erstveröffentlichung
"A Winter Haunting" - 2002 Amerikanische Erstveröffentlichung

Aufgrund dessen wird dieser Beitrag ebenfalls in gewisser Weise zwei Rezensionen enthalten, da ich auf beide Bücher getrennt eingehe, um dann ein zusammenfassendes Fazit zu erstellen. Nun denn, wollen wir uns nicht mehr mit unnötigem Geplapper aufhalten und begeben uns nach Elm Haven.

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Sommer der Nacht

"Doch dabei fiel dem aufmerksamen Beobachter plötzlich auf, dass die hohen Fenster große, schwarze Löcher waren, als wären sie entworfen worden, um das Licht zu verschlucken, anstatt es einzulassen oder zu reflektieren. Die theatralischen pseudoitalinienischen Verzierungen waren einem brutalen und gewöhnlichen Stil aufgepfropft worden, den man als Schul-Gotik des mittleren Westens bezeichnen konnte; der abschließende Eindruck war nicht der eines atemberaubenden Bauwerks, nicht einmal der einer wahren architektonischen Kuriosität, sondern lediglich der einer zu groß geratenen, schizophrenen Anhäufung von Ziegeln und Steinen, gekrönt von einem Glockenturm, der eindeutig von einem Wahnsinnigen entworfen worden war."
(S. 11)

Wir befinden uns im Jahr 1960 und in Elm Haven, einer Kleinstadt in Illinois. Der letzte Schultag und zugleich auch der letzte Tag der Old Central School, welche ab nun geschlossen und verlassen sein wird. Die Vögel zwitschern, die Straße flimmert in der Sommerhitze und für die Kinder haben nun die Sommerferien begonnen. Unter ihnen die sechs Jungen Dale, Mike, Duane, Kevin, Jim und Lawrence, der kleine Bruder von Dale und sie haben die Ferien schon herbeigesehnt. Doch diesmal verlaufen die Sommerferien anders als geplant. Es verschwindet plötzlich ihr Schulkamerad Tubby und die Jungs machen es sich zur Aufgabe ihn zu finden. Da alles mit der Old Central School zusammenzuhängen scheint, beginnen sie genau dort mit der Suche. Doch das Verschwinden von Tubby ist nicht das einzige und schon gar nicht das unheimlichste Ereignis in Elm Haven. Es hat damit lediglich begonnen.

Die Jungs:

Dale: 11 Jahre, liest mehrere Bücher pro Woche und am liebsten die ACE-Science-Fiction-Reihe - Der Besonnene
Mike: Dales bester Freund, ein fröhlicher Junge und immer zu Späßen aufgelegt, obwohl er in ärmlichen Verhältnissen aufwächst - Der Anführer
Jim Harlen: von allen nur Harlen genannt; er schneidet nur zu gerne Grimassen und bringt die anderen dadurch in den unmöglichsten Situationen zum Lachen und er hat eine verdammt große Klappe - Der Sarkastische
Kevin: 9 Monate jünger als Dale und daher nicht in der selben Klasse; er ist eher der ruhige und schüchterne dieser Truppe - Der Ängstliche
Duane: ein pummeliger und eher stiller Junge und hochbegabt, was jedoch von den Lehrern nicht erkannt wird und er den anderen Jungs sicher nicht auf die Nase bindet; er möchte unbedingt Schriftsteller werden - Der Denker
Lawrence: der 3 Jahre jüngere Bruder von Dale und auch immer mit dabei. Er hat vor nichts Angst, außer der Dunkelheit - Der Mutige

Die Story beginnt ruhig und bedächtig, indem die Kleinstadt, die Protagonisten und die Old Central School vorgestellt werden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass nicht schon hierbei Gänsehaut aufkommt. Schon die Beschreibung der Old Central School löst leichte Beklemmung aus und zwischendurch, manchmal nur am Rande erwähnt, passiert etwas, etwas das man nicht greifen kann, man aber weiß das es vorhanden ist und einem eine leichte Gänsehaut auffahren lässt - ein Schrei, raschelndes Maisfeld an einem windstillen Tag, unheimliches Flüstern, etc. Diese Dinge kommen immer wieder wie aus dem nichts. Man geht z.B. gerade ins Freiluftkino, um sich eine Abendvorstellung anzusehen, der Geruch von frisch gemähten Gras liegt in der Luft, Grillen zirpen, man freut sich seine Freunde zu sehen und dann ... ZACK ... wird es plötzlich unheimlich und die Nackenhaare stellen sich einem auf.

"Dale und Lawrence standen erstarrt auf dem Gehweg, umklammerten ihre Popcorntüten und blickten nach oben, wo die Fledermäuse ihre beiden Namen schrien, mit einer Schärfe, als würden Zähne über eine Schiefertafel gezogen. Weit, weit entfernt sagte die verstärkte Stimme von Schweinchen Dick: 'D-d-d-as war's Leute!'
>>Lauf!<<, flüsterte Dale."
(S. 81)

Anfangs treten diese Dinge nur sporadisch auf, doch im Verlauf der Story wird die Atmosphäre und die unheimlichen Geschehnisse zunehmend beklemmender und die ruhigen Passagen dazwischen kürzer - als würde sich langsam aber stetig die Schlinge des Horrors langsam zuziehen, bis es z um großen Knall kommt.

Der Schreibstil von Simmons ist einmalig, der Plot packend und die Charaktere hervorragend ausgearbeitet. Man liest hierbei aus der Perspektive jedes Jungen und daher schließt man jeden einzelnen von ihnen ins Herz, fiebert mit ihnen mit und sieht ihnen dabei zu, wie sie sich entwickeln und über sich hinaus wachsen.

Mich konnte jedoch vor allem die dichte Atmosphäre begeistern. Der Autor schafft es auf hervorragende Weise den Leser in einen Sommer der 60er zu katapultieren. Man sieht Elm Haven mit seinen Farmen, die von Maisfeldern umgeben sind, spürt die Hitze des Sommers auf der Haut, während man mit dem Fahrrad über staubige Landstraßen radelt. Die Atmosphäre macht auch bei den beklemmenden und unheimlichen Stellen nicht Halt. Manchmal war es so spannend und furchterregend, dass ich überlegte ans Ende zu blättern, um mich zu vergewissern, dass alles gut geht und ich gehöre keineswegs zu dieser Art von Lesern die das normalerweise machen. Ich habe es natürlich nicht gemacht und das war auch gut so, denn sonst hätte ich mich um so einige überraschende Wendungen gebracht.

"Er hob die langen Finger. Sein Gesicht ... schmolz ... das Fleisch unter der Haut wallte, Knorpel und Knochen gruppierten sich neu, die lange Nase und das Kinn wuchsen zusammen und bildeten die Schnauze, die Mike bei dem Soldaten auf dem Friedhof gesehen hatte."
(S. 608)

Es ist ein typischer Coming of Age-Horror im Stile von Stephen King und in gewisser Weise eine Mischung aus "IT" und "The Body" (im deutschsprachigen Raum als "Stand by me" bekannt). Doch während King manchmal einen sehr ausschweifenden und "blumigen" Erzählstil hat und seine Stories daher die ein oder andere Länge aufweisen, konzentriert sich Simmons auf das Wesentliche, die Charaktere und Atmosphäre. Längen sucht man hier vergebens.

Dieses Buch beschwerte mir das schönste und gleichzeitig gruseligste Leseerlebnis seit Langem und ich wollte die Jungs am Ende überhaupt nicht mehr verlassen.

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Im Auge des Winters

"Als er gegen drei Uhr eine Pause für ein spätes Mittagessen einlegte, floss das Licht bereits wieder aus dem Tag wie graues Abwaschwasser aus der Spüle."
(S. 974)

Hier begeben wir uns wieder nach Elm Haven. Inzwischen sind 41 Jahre vergangen und der Winter steht vor der Tür.
In dieser Story lesen wir aus der Sicht von Dale. Dieser lebt nun in Montana und zu seinen früheren Freunden hat er keinerlei Kontakt mehr. Selbst der Kontakt zu seinem Bruder Lawrence beschränkt sich auf nur wenige Telefonate zu allen heiligen Zeiten. Er ist Literaturprofessor und Autor, Letzteres eher schlecht als recht und seine Ehe hat er aufgrund einer Affäre mit einer Studentin in den Sand gesetzt. Ihn plagen Depressionen, Alpträume und er hat auch einen Selbstmordversuch hinter sich.
Eines Tages beschließt er nach Elm Haven zurückzukehren, um ein Buch zu schreiben, so sagt er sich, denn den wahren Grund kann er sich selbst nicht wirklich beantworten. Er mietet das Farmhaus seines verstorbenen Freundes und schon bei seiner Ankunft geht es nicht mit rechten Dingen zu. Was hat ihn wirklich nach Elm Haven gezogen?

"Wie auch immer, Dale war davon überzeugt, dass hier in diesem kalten Farmhaus im hintersten Illinois die Wehen eingesetzt hatten und dass eine wüste Bestie auf das Glückliche Eck zukroch, um entweder geboren zu werden oder zu sterben."
(S. 967)

Hier lesen wir nicht nur aus Dales Perspektive, sondern auch aus der seines verstorbenen Freundes. Auf diesen möchte ich jedoch nicht näher eingehen, da ich sonst die erste Story spoilern würde. Man trifft zwar nicht auf die Freunde aus seiner Kindheit, doch der ein oder andere bekannte Charakter läuft uns vor die Füße.
Auch hier kann Simmons mit der Atmosphäre punkten und auch hier beginnt es eher ruhig und die unheimlichen Passagen treten nur vereinzelt auf. Trotzdem weiß man von Anfang an, dass hier etwas lauert und einem während des Lesens permanent im Nacken sitzt. Im Verlauf werden sowohl Story, als auch die Atmosphäre zunehmend beklemmender und unheimlicher.

Zwischendurch reist man immer in die nahe Vergangenheit von Dale und vor allem die Affäre nimmt hiebei einen großen Platz ein. Ich fragte mich manchmal wieso all dies relevant sei, da ich absolut keinen Zusammenhang zur Hauptstory sah und überlegte, ob dies eventuell Lückenfüller sein sollen. Ab der Mitte hatte ich auch das Gefühl zu wissen wohin das alles führt, las jedoch aus Neugierde weiter, da ich wissen wollte wie der Autor das alles aufdröselt und zu Ende bringt. Mann, was hat mich Simmons hinters Licht geführt. Es kommt nämlich alles anders als gedacht und hat mich richtig geflasht.


"Jetzt, mehr als vierzig Jahre später, legte sich Dale schlafen und lächelte über die Erinnerung. Er hörte nicht das Kratzen, das an die Stelle des heulenden Winds getreten war - ein Kratzen, das aus der Finsternis hinter dem Ofen kam, wo die Öffnung zum Kohlenverschlag war."
(S. 785)

Zum Schreibstil sage ich hier nicht mehr viel, denn auch hier stimmt einfach alles. Ich spürte die Kälte des Winters ebenso wie die kalte Umklammerung des Unheimlichen. Diese Story ist Weird Fiction-Horror vom Feinsten.

Fazit:
Wenn ich einen Wälzer von 1000 Seiten innerhalb von 3 Tagen verschlinge, dann will das selbst bei mir etwas heißen. Ich konnte und wollte nicht aufhören zu lesen. Beide Stories sind auf ihre eigene Art packend und einnehmend, weisen jedoch unterschiedliche Atmosphären auf.
"Sommer der Nacht" ist hierbei mein Favorit, wobei das auch an der King-Nostalgie, gelegen haben kann, welche ich dabei empfand. Ich bin ein absoluter Stephen King-Fan, sammle sogar alle seine Ersterscheinungen, aber selbst ich muss zugeben, dass Dan Simmons mich wesentlich mehr packen konnte und mich auf keiner Seite langweilte. Ich wage sogar zu behaupten, dass Simmons ein besserer King ist, wenn man einen Vergleich ziehen möchte.
Dieses Buch katapultierte sich somit zu einem meiner absoluten Lesehighlights und am liebsten würde ich wieder von vorne beginnen zu lesen.

© Pink Anemone
Profile Image for NiWa.
521 reviews9 followers
January 5, 2022
HORROR IN ELM HAVEN

Sommer 1960. Die Hitze breitet sich über Elm Haven aus und mit ihr dringt etwas Dunkles, Böses in die Idylle der kleinen Stadt ein. Die fünf Freunde Mike, Duane, Dale, Harlen und Kevin lassen sich davon nicht die Laune verderben. Es sind Ferien und die süße Trägheit langer unausgefüllter Tage liegt vor ihnen.

„Elm Haven“ von Dan Simmons vereint zwei Horror-Romane in einem Band. „Sommer der Nacht“ spielt 1960, als die fünf Jungs den schrecklichsten Sommer ihrer Kindheit verbringen. Der zweite Roman „Im Auge des Winters“ ist zwar deutlich kürzer, dennoch fesselnd, als einer der Jungs Jahrzehnte später als Mann in die Stadt seiner Kindheit zurückkehrt und sich erneut dem Grauen stellt. Meiner Meinung nach ist es möglich, die Romane unabhängig voneinander zu lesen, wobei es bestimmt der Idealfall ist, dass man sich das Gesamtwerk „Elm Haven“ schnappt.

„Sommer der Nacht“ ist ein sommerlicher Schauerroman voll jugendlichem Charme, der verklärenden Nostalgie der 1960er-Jahre, harter Arbeit, brütender Hitze und ausgelassener Abenteuer. Die fünf Jungs Mike, Duane, Dale, Harlen und Kevin lassen sich von der Trägheit der Ferien treiben, während das Grauen von Elm Haven näher schleicht. Ein Schulkamerad ist kurz zuvor verschwunden. Deshalb beschließen sie, die Suche nach ihm aufzunehmen. Dadurch stoßen sie auf ein altes Geheimnis, das sich als Schlund der Hölle mitten in der ländlichen Idylle erweist.

Dan Simmons erzählt eine grandiose Horror-Geschichte, in dem er souverän alle Elemente des Genres in bester Manier vereint. Es gibt gruselige Ereignisse, bedrohliche Erscheinungen, ein düsteres Geheimnis und eine echte Gefahr, die ihre Klauen nach den Jungs ausstreckt. Mich hat die Geschichte stark an Stephen Kings „Es“ erinnert, obwohl sie inhaltlich anders ausgeschmückt ist, und trotz der Parallelen eindeutig nicht abgekupfert wirkt. Es hat mir unglaublich großen Spaß gemacht, in den Horror der Kleinstadt abzutauchen und mit den fünf Freunden Furcht einflößende Situationen zu erleben.

Jahrzehnte später zieht es einen der Jungs in „Im Auge des Winters“ erneut in die Stadt, wo er gemeinsamen mit seinen Freunden den schrecklichen Sommer 1960 verbrachte. Dan Simmons bedient hier die mittlerweile klassische Geschichte vom Schriftsteller, der sich in die Einsamkeit zurückzieht, um ein Buch zu schreiben, und der stattdessen selbst eine schaurige Geschichte erlebt. Ich fand es fesselnd und faszinierend und die gruselige Atmosphäre hat auf subtile Weise Gänsehaut verursacht.

Am Ende bin ich zufrieden, dass ich beide Romane als Sammelband „Elm Haven“ gelesen habe. Da ich gleich im Anschluss an „Sommer der Nacht“ in „Im Auge des Winters“ versunken bin, waren mir Details aus dem ersten Roman präsent, die ich anders vielleicht übersehen hätte. Definitiv hatte ich letztendlich Gänsehaut und habe eine großartige Lesezeit verbracht.

Unterm Strich ist „Elm Haven“ genialer Horror, der zwei großartige Romane zu einem ausgiebigen Gesamtwerk vereint, und das gewiss jedem Genre-Freund Freude macht.
Profile Image for Juna Fraser.
33 reviews33 followers
April 11, 2019
Ich hatte bereits die Befürchtung, dass "Elm Haven" ein zweites "ES" wird. Da gerade "Sommer der Nacht" in Amerika und auch hier in Deutschland als Horrorklassiker gehandelt wird, wollte ich es trotzdem mit dem Buch probieren. Durch den Austausch in mehreren Büchergruppen habe ich vor dem lesen bereits erfahren, dass sich tatsächlich viele Dinge der beiden Geschichten sehr ähneln. Normalerweise hätte ich das Buch aus diesem Grund nicht gelesen, aber da es nunmal als Rezensionsexemplar bei mir angekommen war, wollte ich ihm trotzdem eine Chance geben. Leider hat mir die Geschichte nicht so richtig gefallen - aus mehreren Gründen.

Zum einen hatte ich massive Schwierigkeiten mit dem Schreibstil von Dan Simmons. Sein "Kinder der Nacht" war ein echtes Highlight für mich und gehört zu den Geschichten, die ich nie im Leben vergessen werde. Da mochte ich seinen ausufernden Stil und das tiefe Abtauchen in die Thematik sehr gerne lesen, "Terror" habe ich nach wenigen Seiten abgebrochen, weil ich dort mit seiner Art zu schreiben überhaupt nicht klar gekommen bin. Daher war "Elm Haven" eine 50/50-Chance, leider hat es hier wie gesagt nicht funktioniert. Durch den meiner Meinung nach viel zu detaillierten Schreibstil, bei dem man mit Beschreibungen erschlagen wird, bin ich leider nur sehr langsam voran gekommen. Sonst lese ich sehr schnell und oft ein paar hundert Seiten pro Tag, aber hier war gerade mal ein Drittel davon drin, obwohl ich massig Zeit hatte. Bei einem Roman von der Länge geht das eigentlich gar nicht und wenn Stepehn King sagt, er wünsche sich so schreiben zu können wie Dan Simmons, wundert mich bei ihm auch gar nichts mehr.

Zum anderen ging die Handlung oft auch nur schleppend voran, das Buch hätte gut und gerne um die Hälfte gekürzt werden zu können ohne dass man etwas verpassen würde. Man wird mit Informationen zugeschüttet, die rein gar nichts für die Geschichte tun, vieles ist reiner Infodump. Auch die Horrorgeschichte an sich ist eher mittelmäßig und hat mich jetzt nicht wirklich aus den Socken gehauen, weil das gewisse Etwas, das Besondere fehlt. Was mir auch nicht gefallen hat ist, dass viele amerikanische Klischees aufgegriffen wurden wie z.B. Rassismus, Waffengewalt, Korruption und Schubladendenken.

Die zweite Geschichte spielt 41 Jahre später als einer der Jungs nach Elm Haven zurückkehrt. Er ist mittlerweile Literaturdozent und Schriftsteller und hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Auf der ehemaligen Farm einer der früheren Freunde will er sein aktuelles Manuskript fertigstellen. Die vorherige Geschichte hat ein böses Ende genommen und das hat Stewart weder vergessen, noch verarbeitet. Auch hier gibt es einige Parallelen zu ES, abgesehen davon dass hier die früheren Freunde nicht mehr existieren. Und doch trifft Stewart auf alte Bekannte und Feinde - wie es eben so ist, wenn man in die Heimatstadt zurückkehrt.

Leider konnte mich die zweite Geschichte noch weniger begeistern als die erste. Sie entwickelt sich auf zwei Zeitebenen, was ich eigentlich sehr mag, hier hat mir der Inhalt jedoch nicht gefallen. Die Geschichte hätte ich gerne anders erzählt bekommen. Zu Recht wird diese Geschichte im allgemeinen als eine der schlechteren von Dan Simmons gehandelt. was ich verstehen kann, denn sie ist nie so wirklich in Fahrt gekommen. Ich habe hier das Gefühl, dass die Geschichte nur geschrieben wurde, damit es eine Fortsetzung zur ersten gibt. Damit hat sich der Autor keinen Gefallen getan.

Wer Fan von ausufernden Schreibstilen und amerikanischen Klischees ist, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Allen anderen möchte ich dieses Buch nicht empfehlen.
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January 3, 2020
Elm Haven und sein dunkles Geheimnis
Elm Haven - Dan Simmons

Elm Haven
von Dan Simmons

Bewertet mit 5 Sternen

Die verschlafene Kleinstadt Elm Haven liegt im sommerlichen Hitzeflirren des Jahres 1960. Noch ahnt niemand von dem Grauen, welches in der alten Schule darauf lauert, in dunkelster Nacht auszubrechen. Als plötzlich eines der Kinder spurlos verschwindet. Für fünf Jungs entwickelt sich dieser traumhafte, unbeschwerte Sommer in den Alptraum ihres Lebens.

In Elm Haven, fügt der Heyne Verlag, die bereits im Jahre 1992 (Sommer der Nacht) und 2006 (Im Auge des Winters) veröffentlichten Romane, zu einem Buch zusammen. Dan Simmons ist amerikanischer, mehrfach ausgezeichneter Bestseller Autor. Elm Haven wird nach Stephen Kings „Es“ als zweitgrößter Klassiker der modernen amerikanischen Horrorliteratur gehandelt. Simmons ist 1948 in Peoria geboren und wuchs in der Umgebung von Oak Hill, da wo auch beide Romane zum Teil spielen, auf. Er war 1960 selber ein 12- jähriger Junge, der durch die Wälder und Kleinstädte von Illinois streifte und genau das macht dieses Buch so lebendig. Er schafft es den Leser prompt in seine eigene Kindheit zurückzuversetzen. Man spürt förmlich die Kieselsteine unter dem Fahrrad, die Sommersonne im Nacken brennen und diese unbeschwerte Freiheit, die nur jene Tage innehatten. Sobald Simmons seinen Leser in diese Kindlichkeit zurückversetzt hat, lehrt er in das Gruseln. Was sich als unterbewusstes, ungutes Gefühl einschleicht entpuppt sich im Verlauf des Buches als wirklich beängstigende, Atem raubende Horrorvorstellung. In „Sommer der Nacht“ begleiten wir fünf Jungs wie sie versuchen, den Verbleib des verschwundenen Kindes und die Ungereimtheiten des Sommers 1960 aufzuklären. Während ihrer Recherchen stoßen sie auf ein sehr altes und gut gehütetes Geheimnis. Als sich die beängstigenden Vorfälle häufen und die Bedrohung zunimmt, sehen sie sich gezwungen ihr Schicksal in die eigene Hand zu nehmen. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt, doch wie kämpft man gegen Mächte die sich durch nichts Irdisches erklären lassen?

In dem 2. Roman „Im Auge des Winters“ kehrt Dale (einer der 5 Jungs), 40 Jahre nach diesem Horror-Sommer, zurück nach Elm Haven. Er hat viel erreicht in seinem Leben, fast alles davon verloren und steht dadurch nun an einem Scheidepunkt seines Lebens. Lange Zeit wissen weder er, noch der Leser wirklich warum er zurückgekehrt ist. Fakt ist nur, irgendetwas merkwürdiges geht schon wieder in dieser Kleinstadt vor sich. Doch was verursacht die derzeitigen Vorkommnisse und wird es diesmal Dales Ende bedeuten?

Atmosphärisch hat Dan Simmons in beiden Romanen Vollgas gegeben. Der subtile Horror, der sich in „Sommer der Nacht“ einschleicht und zur echte Bedrohung anschwillt, vermag einen direkt im Genick zu packen und bis ins Mark zu gruseln. Sein Schreibstil bedarf Aufmerksamkeit und es braucht seine Zeit, das Buch zu lesen. Er erinnert in seiner liebevollen, eloquenten Art, hier und da mehr zu erzählen als es für die Story zwingend nötig wäre, einen Hauch an Stephen King. Dadurch schafft er es, den Charakteren so unfassbar viel Tiefe zu verleihen, dass sie für den Leser zu lebendigen, greifbaren Freunden werden. Dieser Tiefgang kostet die Story kein Fünkchen Spannung. Mir fiel im Gegenteil sogar manchmal erst am Kapitelende auf, dass ich, völlig im Bann der Geschichte, die Luft angehalten hatte. Persönlich driftete mir der Showdown etwas zu sehr in Science-Fiction ab und war insgesamt zu hektisch, überladen und schnell, da hätte er sich gern noch 100 Seiten Zeit lassen können. Das ist wirklich mein einziger Kritikpunkt und selbst der konnte das Lesevergnügen insgesamt nicht schmälern, da der zweite Teil mich direkt in meinem Gefühl „die Jungs noch nicht verlassen zu können“ abholte und mir ein wirkliches Ende und einen wahren Abschluss für Elm Haven bot.

Fazit: ein Buch, welches mich aus der Wirklichkeit entführen, mich bis in die Haarspitzen gruseln konnte und trotz seiner Tausend Seiten viel zu schnell vor rüber war. Eine gepflegte Spukhaus- Geschichte, die sich, für den Leser, zu so viel mehr entwickelt als man zu Beginn erahnen kann.
Profile Image for Eggi.
110 reviews9 followers
November 9, 2019
Müsste ich die beiden Teile getrennt bewerten, würde der Erste noch eine gute 4 bekommen. Die Story war gut aufgebaut und für mich haperte es nur an den Figuren. Etwas mehr charakterliche Eigenschaften wären hilfreich gewesen, die Jungsgruppe besser auseinander halten zu können.

Der zweite Teil wollte mir leider nicht so sehr gefallen, vor allem wenn das große Finale für mich dann nicht wirklich eine Überraschung bereit hilt. Noch dazu kann ich mit einem Fremdgänger nicht so viel Mitgefühl aufbringen.
75 reviews
April 15, 2019
Elm Haven beinhaltet den Roman "Sommer der Nacht", der den Klappentext wiederspiegelt sowie dessen Fortsetzung "Im Auge des Winters", der 41 Jahre später spielt.

In "Sommer der Nacht" geht es um die fünf Hauptprotagonisten Dale Stewart, Mike O'Rourke, Jim Harlen, Kevin Grumbacher und Duane McBride, die alle fünf die Grundschule besuchen. Sie kommen einem großen Geheimnis auf die Spur, das nicht nur in der Schule lauert, sondern das die ganze Stadt und deren Einwohner bedroht.

Ein Junge verschwindet am letzten Schultag vor den lang ersehnten Sommerferien aus dem Schulgebäude. Es wird so hingestellt, als wäre er abgehauen, denn der Junge, der verschwunden ist, kommt aus der sozialen Unterschicht und so wundert es keinen, dass er das Weite gesucht hat. Professor und Hausmeister der Schule scheinen allerdings etwas zu vertuschen. Nachdem die fünf Freunde am ersten Ferientag eine seltsame Szene vor der Schule beobachten, fassen sie den Entschluss sich auf die Suche nach dem verschwundenen Jungen zu machen. Hierfür teilen sie sich auf. Und umso mehr die Kinder herausfinden, um so gefährlicher wird die Situation für sie. Duane, der dem Geheimnis der Stadt am ehesten auf die Schliche kommt, bekommt die Gefahr als Erster zu spüren. Und aus den lang ersehnten Sommerferien wird ein Horrortrip, den sich die fünf Jungs in ihren schlimmsten Albträumen nicht hätten vorstellen können.

Der Fortsetzungsband "Im Auge des Winters" handelt von einem der Jungs, der nach 41 Jahren Abwesenheit nach Elm Haven zurückkehrt. Vieles hat sich verändert, genauso wie der Junge selbst, der inzwischen ein 51-jähriger Schriftsteller und Professor ist. Er hat einiges in seinem Leben vermasselt und leidet unter Depressionen. Er möchte nach Elm Haven zurückkehren um ein Buch über seine Kindheit und die fast vergessenen Ereignisse des Sommers 1960 zu schreiben. Aber noch immer ist etwas Böses in Elm Haven was ihn heimsucht und verloren geglaubte Erinnerungen wieder aufleben lässt.

Direkt zu Beginn des Buches muss man erst einmal sehr viele Informationen verarbeiten. Es sind nicht nur die fünf Jungs und deren Familienverhältnisse, die man kennenlernt, sondern auch noch viele andere Kinder, die teilweise wichtige Nebenrollen spielen. Orte, Straßen und Ereignisse werden ebenfalls genau beschrieben, so dass man auch hier ganz genau lesen muss. Da sich viele Namen und Schauplätze öfter wiederholen, hat man es aber irgendwann drauf. Es gibt auch einige Handlungsstränge, die man erst mal gar nicht so zuordnen kann, aber das fügt sich recht schnell alles zusammen.

Inhaltlich ist Elm Haven ein richtig tolles Buch, auf das man sich aber komplett einlassen muss. Es ist so geschrieben, dass man sich die sommerliche Atmosphäre, die schwülen Sommertage und das Ganze drum herum richtig gut vorstellen kann. Wirklich langweilig wird vor allem der erste Band nie, aber trotzdem hatte ich manchmal das Gefühl, dass es sich etwas zieht, genauso haben mich andere Kapitel aber wiederum total in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch gar nicht weglegen konnte. Im zweiten Band, der nur aus dem letzten Drittel der 1009 Seiten besteht gab es dagegen einige Längen, die man hätte sicher auch kürzer schreiben können. Aber auch die Idee dieser Geschichte fand ich sehr gut geschrieben und sehr gut umgesetzt.

Der Schreibstil erinnert ein bisschen an Stephen King. Es ist leicht und flüssig geschrieben, man kann es also locker lesen, aber wie gesagt, muss man sich inhaltlich sehr viel merken. Die Charaktere sind alle authentisch, sie sind genauso, wie man sich Kinder und das Leben auf dem Land in den 60ern vorstellt. Und auch als die Geschichte 41 Jahre später weitergeht kann man sich sehr gut in den Hauptprotagonisten hineinversetzen, in die Entwicklung und teilweise den Verfall, den Elm Haven durchgemacht hat, da der Autor durch seine treffenden Erklärungen dem Leser alles sehr nahe bringt.

Fazit

Ich habe mich auf das Buch sehr gefreut und es dann innerhalb einer Woche verschlungen. Es ist ein Buch, für das man sich auf jeden Fall Zeit nehmen muss. Wer Bücher von Stephen King a la ES mag, der ist hier genau richtig. Mich hat dieser Doppelband gut unterhalten und bis auf wenige Längen, die man bei einem so dicken Buch aber auch mal verzeihen kann, war ich begeistert von der Geschichte.
Profile Image for Powerschnute.
246 reviews24 followers
April 16, 2019
Elm Haven beinhaltet zwei Romane von Dan Simmons, Sommer der Nacht und Im Auge des Winters. Beim Klappentext musste ich zwangsläufig an Stephen Kings Es denken. Sommer der Nacht ist 1991 erschienen, Es wurde 1986 veröffentlicht. Man kommt um den direkten Vergleich eigentlich fast nicht herum. Ich weiß, man sollte Bücher nicht vergleichen, aber gerade bei sich inhaltlich so ähnlichen Romanen, geschieht ein Vergleich ganz automatisch.

Und da liegt meines Erachtens auch der Knackpunkt. Elm Haven kann leider so gar nicht mithalten. Die erzählerische Leichtigkeit von Stephen King, die realistische Zeichnung der Figuren und die Fähigkeit, eine einnehmende Atmosphäre zu erzeugen, fehlen in Elm Haven einfach. Dort, wo in Es die Freundschaft des Clubs der Verlierer ans Herz geht und den Leser berührt, wirkt die Freundschaft der Fahrradpatrouille in Elm Haven zu generiert. Es ist schade, denn die zu Grunde liegende Idee klingt sehr spannend. Leider scheitert es stark an der Umsetzung.

Hinzukommt, dass der erste Roman im Band mit über 600 Seiten einfach zu langgezogen ist und sich durch die Längen jede wachsende Spannung sofort wieder in Nichts auflöst. Die 300 Seiten danach, die 41 Jahre später handeln, können aber leider ebenfalls nicht überzeugen. Die Verbindung zu Dale, der Hauptfigur im zweiten Roman fehlte mir einfach. Es interessierte mich nicht, wie er sich fühlte, welche Dämonen ihn verfolgten. Duane wäre hier definitiv der bessere Protagonist gewesen. Im übrigen fand ich Duane von den fünf Freunden die stärkste Figur, der ich wirklich sehr gern die meiste Zeit gefolgt wäre.

Ich denke, wenn man Kings Es nicht kennt, dann ist es ein Leichtes, Elm Haven als Klassiker des Horrors zu bezeichnen, aber wenn man Es bereits gelesen hat, dann kann Elm Haven leider einfach nicht mithalten und ist am Ende eher enttäuschend.

Fazit:
Zusammenfassend muss ich sagen, dass mich Elm Haven nicht überzeugen konnte. Es ist sicherlich kein schlechtes Buch, aber die langen Passagen im ersten Roman haben das Ganze schon fast in Arbeit ausarten lassen, was man daran sieht, dass ich das Buch öfters zur Seite gelegt habe und es nur widerwillig wieder in die Hand nehmen wollte. Vom versprochenen Horror habe ich leider so gar nichts gespürt. Die Spannung wurde einfach zu oft von unwichtigen Lückenfüllern unterbrochen.
Profile Image for Frank Lang.
1,358 reviews15 followers
February 23, 2024
Dieser Doppelroman von Dan Simmons wird gerne mit Stephen Kings „ES“ verglichen. Und Stephen King soll gesagt haben, dass „Elm Haven“ eines der wenigen Büchern ist, die man gelesen haben muss. Nun, da ich Stephen Kings „ES“ als einen sehr guten Roman in Erinnerung habe, zog mich dieser Roman förmlich an. Leider kommt dieser Horror-Roman überhaupt nicht an „ES“ heran.

Im ersten Roman „Sommer der Nacht“ werden die Ereignisse geschildert, die eine Gruppe von Kindern anno 1969 in der Stadt Elm Haven erlebt haben. Der zweite Roman „Im Auge des Winters“ spielt 40 Jahre später und beschreibt, wie eine der Hauptfiguren des ersten Romans als gescheiterte Existenz in seinen Heimatort zurückkehrt.

Grundsätzlich finde ich es gut, wenn Autoren sich die Zeit nehmen, um die Figuren und die Umgebung detailliert zu beschreiben. Nur muss bei aller Detailverliebtheit auch irgendwas anderes passieren. Dan Simmons beschreibt in meinen Augen viel zu ausführlich, wie die Gruppe von Kindern ihren Start in die Sommerferien beginnen. Ja, hier gibt es die Parallelen zu Kings „ES“, wenn die Kinder auf ihren Fahrrädern durch die Gegend fahren und wenn vereinzelt Kinder von anderen tyrannisiert werden. Es werden aber viel zu spät und viel zu zaghaft die Horrorelemente eingestreut. Das hätte viel eher passieren müssen. Schon das erste Buch hat somit einiges an Längen, welche im zweiten Buch noch verstärkt werden.

Es fehlt zudem an Abwechslung und an spannenden Höhe- oder Wendepunkten. Die Geschichte fließt oftmals zu träge vor sich hin, ohne dass sie mich in irgendeiner Art und Weise mitgenommen hat. Simmons spielt viel zu sehr mit den Klischees, die sich viel zu oft in dieser Art von Roman wiederfindet. Vernachlässigte Kinder, alkoholabhängige Eltern, verarmte Familien, usw. usf.

Fazit
Ich habe diesem Doppel-Roman eine Chance gegeben, weil ich gehofft hatte, dass er tatsächlich an „ES“ herankommt. Leider musste ich feststellen, dass dieser zurecht kritisiert wurde. Ich kann zwar nicht verstehen, weshalb Käufer des Buchs dieses mit vielen Wertungspunkten auszeichnen, während sie es gleichzeitig massiv kritisieren. In meinen Augen passiert zu wenig und es fehlen die packenden Momente, weshalb dieser Roman mich leider nicht überzeugen konnte.
Profile Image for Merinereads.
421 reviews4 followers
December 27, 2020
Hier haben wir 2 Bücher in einem Band, nämlich "Sommer der Nacht" und "Im Auge des Winters." Ersteres fand ich einfach großartig. Es braucht zwar etwas, um in Fahrt zu kommen, aber es lohnt sich denn es wird noch richtig spannend und düster. Mich erinnert die Story tatsächlich ein wenig an "Stranger Things", was nicht nur an den jungen Protagonisten, sondern auch an der schaurigen Atmosphäre und generell dem Kleinstadt-Feeling liegt. Bei manchen Szenen hatte ich echt Gänsehaut, zumal auch nicht immer alles gut ausgeht und es manchmal echt schlecht aussieht. Insgesamt war ich am Ende aber zufrieden; es gab einen Abschluss ohne zu viele offene Fragen, aber mit der Möglichkeit die Geschichte bei Bedarf noch fortzuführen. Dies geschieht auch mehr oder weniger in der zweiten Geschichte dieses Sammelbandes, wenn auch 40 Jahre später. Trotzdem baut die Geschichte fast nahtlos auf den Ereignissen von Band 1 auf und beantwortet auch noch ein paar Fragen. Trotzdem gefiel mir diese zweite Geschichte nicht so gut, denn sie ist sehr deprimierend und ich war ein wenig traurig zu sehen, was aus manchen Charakteren geworden ist. Hier ist auch das Ende sehr offen, ich persönlich blieb sogar ein wenig verwirrt zurück. Mein Fazit: Die erste Geschichte lohnt sich unbedingt, die zweite (die nicht einmal ein Drittel des Buches einnimmt) kann man bei Bedarf noch als Ergänzung lesen.
Profile Image for Nat.
75 reviews18 followers
January 30, 2020
Entgegen vieler anderer Meinungen in Rezensionen zu dem Buch fand ich den zweiten Teil nicht schlecht. Die Längen empfand ich eher im ersten Teil, der 1960 spielt. Ich hatte wahrscheinlich zu hohe Erwartungen, da ich oft den Verglich mit "Es" von Stephen King gelesen habe - dem wird es aber meiner Meinung nach nicht gerecht.
Die Figurenzeichnung ist anders - das ist einfach King's Stärke und da kann ihm mMn so leicht niemand das Wasser reichen.
Wenn ich die hohen Erwartungen mal versuche beiseite zu lassen so kann ich sagen, dass Elm Haven ein solider Roman mit Grusel- und Horrorelementen ist, der Längen hatte, aber auch in Teilen richtig spannend war. Für mich aber leider nur solides Mittelmaß.
Profile Image for Sonja Gieren.
975 reviews6 followers
May 8, 2019
💜SUB Abbau💜
-Currently Reading-

Gesamtbewertung: 3,5 Sterne ⭐⭐⭐,5

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1. Buch: Sommer der Nacht
5 Von 5 Sternen ⭐⭐⭐⭐⭐

Pures Gänsehaut Feeling, Nostalgie pur, grandiose Charaktere und Grusel der alten Schule! Sehr gutes Horror Grusel Drama der Extraklasse!
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2. Buch: Im Auge des Winters
1 Von 5 Sternen ⭐

Eigentlich 0 Sterne...
Nach ca 80 bis 100 Seiten abgebrochen, verwirrend, Tod langweilig und so hat nicht wie Band eins! Keine Empfehlung.
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Profile Image for Alexander Jäger.
18 reviews
May 8, 2019
Das erste Buch war super!Tolle Atmosphäre und Charaktere.Schade,fand ich das im 2.Buch nicht mehr über die anderen Protagonisten aus dem ersten Buch zu finden war!Aber alles in allem haben mich die gut 1000 Seiten mehr als gut unterhalten!Kann es uneingeschränkt empfehlen .
Profile Image for Elisabeth März.
18 reviews
February 13, 2022
Ich habe kaum ein Buch gelesen, was so gut mit den Kindheitsängsten und der Psyche spielen kann, wie Elm Haven. Verdiente 5 Sterne. Absolut lesenswert.
Profile Image for Ginta.
1 review
June 28, 2024
Leichter Grusel mit einem Mystery-Thema, spannend erzählt. Der zweite Teil des Buches löst zwar nicht die Fragen von Teil 1 aber schließt es mit einem guten Twist ab.
Displaying 1 - 21 of 21 reviews

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