Anne Hertz ist das Pseudonym der Autorinnen Frauke Scheunemann und Wiebke Lorenz aus Hamburg, die nicht nur gemeinsam schreiben, sondern als Schwestern auch einen Großteil ihres Lebens miteinander verbringen.
Bevor Anne Hertz 2006 in Hamburg zur Welt kam, wurde sie 1969 und 1972 in Düsseldorf geboren.
Fünfzig Prozent von ihr studierten Jura, während die andere Hälfte sich der Anglistik widmete.
Anschließend arbeiteten 100 Prozent als Journalistin.
Anne Hertz hat im Schnitt 1,5 Kinder und mindestens 0,5 Männer.
Sie lebt in einem großen Haus mit allen Menschen, die ihr wichtig sind.
Also, wenn man Anne Hertz kennt und liebt, dann fragt man sich bei diesem Buch irgendwie schon: Was zum Teufel ist denn da passiert? Ich kann mir nicht helfen, aber ich hatte fast die ganze Lektüre über das Gefühl, dass da nie eine vernünftige Idee als Grundlage da war und das Buch eben geschrieben werden musste - komme was wolle. Und das merkt man leider total.
Ich liebe Anne Hertz Bücher. Wirklich. Sie sind so charmant, witzig, lebensnah und hach, einfach toll. Aber schon als ich den Klappentext von "Flitterwochen" gelesen habe, kannte meine Begeisterung Grenzen. Das klang irgendwie alles so...blah, joa, mal gucken. Seufz.
Und so ist dieses Buch dann auch. Dabei ist das Ideechen ja gar nicht mal soooo schlecht. Also diese Pommern-Geschichte. Da hätte man richtig was draus machen können. Leider ist die Ausführung aber dann so absurd und abstrus und schlicht übertrieben, um nicht zu sagen lächerlich. Von Logik will ich hier gar nicht erst anfangen! Am Anfang und gegen Ende dachte ich dann wirklich (SEK? Ernsthaft?): Ging es nicht ne Nummer kleiner?
Die Charaktere sind dieses Mal auch alle so furchtbar blass. Sonst sind sie so realitätsnah und liebenswert, aber dieses Mal: Komplette Fehlanzeige. Jan fand ich da noch am sympathischten. Die Oma war mir für 89 einfach viel zu auf hipp getrimmt und überdreht und mit Tine wurde ich eigentlich im ganzen Buch über nicht warm. Was vor allem daran liegt, dass mir ihre Art tierisch auf den Zeiger ging. Ihr überhebliches Getue hat mich wahnsinnig aufgeregt.
Was mich zu einem meiner größten Probleme mit diesem Buch bringt: Das Buch strotzt nur so vor Vorurteilen. MeckPomm besteht nur aus grauen Baracken, Hinterwäldlern, die alle einen an der Klatsche haben und hübsch isses auch nicht. Und die Polen saufen bei jeder Gelegenheit Wodka. Aber hey, Überraschung, Kolberg und Misdroy sind sogar hübsch. Und hui, Polen ist nicht am Arsch der Welt. Und sie haben sogar essbare Gerichte. Und Strom und Wasser! Ja, Wahnsinn! Das kam da alles so überheblich und arrogant rüber, wie Tine sich dann auch noch über die polnische Lebensweise auslässt - also sorry, aber sympathisch ist anders!
Überhaupt krankt das Buch dieses Mal an allem: Der Anfang zieht sich, der Humor ist eigentlich nie wirklich vorhanden, die Figuren sind wie Pappschilder und die Liebesgeschichte startet eigentlich auch erst im letzten Drittel. Und selbst da kann man nicht sagen, dass sie einen irgendwie unhaut (ganz zu schweigen davon, dass man am Ende das Buch zufrieden und lächelnd-seufzend zuklappt). Wie gesagt: Es fehlt schlicht an Charme. Dafür gibt es eben Vorurteile bis der Arzt kommt. Es wird wirklich _jedes_ noch so kleine Klischee ausgebreitet. Schlimm!
Nein, also das war dieses Mal wirklich nichts halbes und nichts ganzes. Wie schon erwähnt, das Buch wirkt, als ob es eben vertraglich geschrieben werden musste. Da hätte ich lieber noch etwas gewartet. Denn Potenzial war ja eigentlich da. Seufz. Ich hoffe also ganz stark, dass sich die Schwestern beim nächsten Buch wieder auf das konzentrieren, was sie am besten können: Humorvolle, realitätsnahe Geschichten mit sympathischen Figuren. Und nicht wieder so einen absurden Quatsch, wo man sich auf jeder Seite denkt: Leute, geht's noch?
Oh man,was für ne Enttäuschung. Irgendwie hat bei diesem Buch fast gar nichts gestimmt und ich geb die 3 Sterne auch nur mehr aus gutem Willen,weil es Anne Hertz ist... Die ganze Story ist so übertrieben und macht überhaupt keinen Sinn. Übertrieben ist nicht immer schlimm,aber so ein bissi realistisch sollte es schon sein und das trifft hier leider überhaupt nicht zu. Wenig Humor,teilweise unsympatische Charaktere,Clichés wo man nur hinschaut und die 'Lovestory' kommt erstens viel zu kurz und ist auch nicht so wirklich nachvollziehbar. Schade,hatte mir mehr versprochen :(
Was der Klappentext andeutet, ist auf jeden Fall in diesem Buch Programm: Tine möchte ihren Traummann heiraten, aber irgendwie scheint der Wurm drin zu sein, was viele lustigen Situationen verursacht. Die Entführung - oder auch die Pistole, die auf dem Cover zu sehen ist - könnten ein bisschen irreführend sein. Ein Krimi ist das ganze nämlich nicht, sondern eine schöne, witzige Geschichte mit viel Herz, die man gern mal zwischendurch lesen kann.
Besonders gefallen haben mir die Figuren: Tine als Hauptfigur ist super gewählt, sie ist zwar etwas leicht aus der Ruhe zu bringen, macht aber aus jeder Situation das Beste und vor allem nimmt sie viel Rücksicht auf andere und stellt sich nicht permanent selbst in den Mittelpunkt. Natürlich ist auch ein großes Stück Naivität dabei, denn sonst würde die Geschichte nicht so laufen, wie sie läuft und man hätte nicht wirklich etwas zu lesen. Deswegen: Daumen hoch! Daneben gibt es noch Jan aus Polen, der unabsichtlich in die ganze Situation verwickelt wird. Ihn habe ich auch schnell ins Herz geschlossen, weil für ihn Familie an erster Stelle steht. Auch seine gesamte Verwandtschaft in Polen sorgt für lustige Situationen, zeigt aber auch, wie schön es ist, so eine Bande um sich herum zu haben. Meine Lieblingsfigur ist aber eindeutig Oma Strelow, die überhaupt nichts darauf gibt, was andere denken - sondern einfach immer ihr Ding durchzieht. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. Einfach herrliche! Solch eine Oma sollte jeder haben.
Der Plot an sich ist sehr vorhersehbar, allerdings habe ich auch nicht gerade viel Spannung oder überraschende Wendungen erwartet. Das Ende ist schon nach den ersten Seiten klar, der Weg dahin aber wunderbar zu lesen. Die Geschichte ist kurzweilig, witzig und teilweise etwas übertrieben - sehr passend für das Genre.
Toll war aber - und das habe ich nicht erwartet - das die Geschichte überwiegend in Polen spielt. Ich war noch nie dort, kenne nur die üblichen Klischees und war überrascht, wie viel dieses Land zu bieten hat. Es hat auf jeden Fall Lust gemacht, selbst mal hinzufahren. Außerdem wurden diverse Bräuche und Traditionen vorgestellt. Nicht nur schön, sondern sogar ein kleines bisschen lehrreich.
Der Schreibstil war locker, lustig und flüssig, das Buch hatte kaum Längen. Da ich schon einige Bücher von Anne Hertz gelesen habe, hatte ich hier auch nichts anderes erwartet.
Insgesamt eine schöne Geschichte: Von mir gibt es 4 Sterne!
So einige Bestseller hat das Geschwister-Autorenpaar Anne Hertz schon veröffentlicht und ausnahmslos alle Romane haben viele begeisterte Anhänger gefunden, darunter auch mich. Auch der neueste Roman, “Flitterwochen”, verspricht eine spannende und lustige Handlung, mit eine Schuss Romantik – und ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
Für Grundschullehrerin Tine ist es bald soweit: In etwa zwei Tagen fliegt sie mit ihrem Verlobten Alexander über die Osterfeiertage auf die Seychellen, um ihn dort zu heiraten. Eine große Hochzeitsfeier für Familie und Freunde möchte Alexander nicht, deswegen heiraten sie ganz alleine zu zweit am warmen Strand. Bevor es aber dazu kommen kann, muss Tine noch in die Bank und Geld holen. Am Schalter nimmt dann das Unglück seinen Lauf: während eine ältere Dame, Gerda, 20.000 Euro ausgezahlt bekommt, klingelt Tines Handy und bei dem Versuch, in ihrer großen Tasche ihr Handy zu finden, zieht sie als Allererstes die vor wenigen Stunden einkassierte Spielzeugpistole aus der Tasche. Nicht unbedingt die beste Idee, wenn man sich gerade in einer Bankfiliale befindet. So halten schnell alle Mitarbeiter und Kunden Tine für eine Bankräuberin und Gerda deklariert sich kurzerhand zur Geisel. Statt die ganze Sache schnell aufzuklären, flüchten Tine und Gerda. Der Plan? Gerda möchte unbedingt und unverzüglich mit Tine an die Ostsee, um dort die Asche ihres verstorbenen Mannes ins Meer zu streuen. Erst danach ist sie bereit, mit Tine zur Polizei zu gehen und das zugegebenermaßen große Missverständniss aufzuklären. So kommt eins zum anderen und plötzlich wird Tine nicht nur von der Polizei gesucht, sondern befindet sich an der Osterfeiertagen mit Gerda und ihrem Pfleger Jan an der Ostsee in Polen – bei Jans polnischer Großfamilie…
Auch diesmal enttäuscht das Autorenduo absolut nicht - “Flitterwochen” erzählt eine turbulente, aber vor allem sehr lustige Geschichte. Besonders die polnische Großfamilie und die dazugehörigen kulturellen Gepflogenheiten stehen im Vordergrund und bringen Tine desöfteren ganz durcheinander. Positiv anzumerken ist, dass alle österlichen Brauchtümer in Polen korrekt wiedergegeben werden, sprachlich alles seine Richtigkeit hat und auch sonst alles insgesamt scheinbar recht gut recherchiert wurde. Da wird das wundervolle polnische Essen hochgelobt, genauso wie der sehr große und wichtige Familiensinn und die Gastfreundschaft der Polen.
Leider scheint es für mich aber, dass Tine als Protagonistin doch recht häufig die Polen mit allen möglichen Vorurteilen konfrontiert und all die für die Polen wichtigen Traditionen scheinbar nicht ernst nimmt, diese sogar stellenweise ins Lächerliche zieht. Für einen Roman ist das natürlich alles absolut nebensächlich, macht es mir als Polin aber die Protagonistin nicht unbedingt sympathischer. Ganz im Gegenteil: Tine wirkt auf mich im Laufe der Handlung immer naiver und egoistischer. Dafür sind mir Jan und Gerda gleich sehr ans Herz gewachsen. Jan mit seiner durchweg positiven Art und für den der Familienfrieden an erster Stelle kommt, schafft es immer wieder, die Balance zwischen beiden Charakteren zu halten. Der überhäufige Wodkakonsum ist für mich wiederum absolut übertrieben dargestellt. Mag sein, dass Polen solch ein Ruf folgt und man dort auch mehr puren Wodka trinkt als sonst irgendwo auf der Welt, aber zu jeder Mahlzeit mehrere Kurze, morgens vor dem Frühstück oder bei jeder Rede? Keinesfalls! Diese, meiner Meinung nach, stark übertriebene Darstellung trübte die gesamte, sonst ganz unterhaltsame Lektüre, ein wenig, was eigentlich nicht hätte sein müssen.
Abgesehen davon erwartet die treuen Anne-Hertz-Leser, genauso wie all diejenigen, die dieses Genre gerne lesen, eine abwechslungsreiche, flüssige Geschichte, in dem allseits beliebten und gewohnten Anne-Hertz-Schreibstil. Ich finde es schön, dass beide Autorinnen es schaffen, sich weiterhin neue Geschichten zu überlegen und diese immer wieder aufs Neue aufregend zu gestalten, ohne dass diese, wie es nach mehreren Büchern oft der Fall ist, verbraucht wirken. Das wunderschön gestaltete Cover lädt auf jeden Fall wieder zum Lesen ein und passt auch diesmal wieder perfekt zur Handlung – das hübsche Herzchenthema zieht sich übrigens auch im Buch bei jeden Kapitelanfang durch und ist jedes Mal ein optisches Highlight.
“Flitterwochen” erzählt eine lustige und turbulente Geschichte mitten im polnischen Familienleben an der Ostsee, wo der Glaube noch etwas wert ist und Gastfreundschaft ein absolutes Haushalt-Vorzeige-Merkmal darstellt. Auch die Romantik kommt natürlich nicht zu kurz und so kann man sich wieder auf einen lesenswerten Anne-Hertz-Roman freuen! [4/5 Sterne]
Ich glaube, ich habe alles von Anne Hertz gelesen und mochte jedes einzelne Buch! Aber “Flitterwochen” enttäuschte mich schon auf den ersten Seiten. Tine zieht in einer Bank versehentlich eine Wasserspritzpistole aus ihrer überdimensionierten Handtasche, woraufhin der Bankangestellte an einen Überfall denkt. Eine ältere Dame wirft sich auf sie und bittet sie, sie als Geisel zu nehmen und mit den soeben selbst abgehobenen 20.000€ zu fliehen. Tine, die gerade Geld für den Flug in die Flitterwochen abholen möchte, macht den ganzen Quatsch sofort mit, statt das Missverständnis zu klären.
Es folgt eine Reise nach Polen, bei der natürlich ein junger Mann anwesend ist, der (versteht sich von selbst) viel besser zu Tine passt als der hölzerne Verlobte, der sich unterdessen mehr um seinen Ruf als um seine polizeilich gesuchte Freundin sorgt.
Die Geschichte ist durch und durch hanebüchen und unglaubwürdig, punktet jedoch mit amüsanten Begebenheiten in Polen und natürlich dem zu erwartenden Schuss Romantik. Die Protagonisten Tine und Jan, sowie Oma Gerda sind liebenswert und Jans polnische Familie erfüllt so manches Klischee, jedoch auf humorvolle und bezaubernde Weise. Anhand der Danksagung zum Schluss des Buches ist dann auch nachvollziehbar, wie es zu der Idee zu “Flitterwochen” gekommen sein muss. Es sollte offensichtlich ein Buch über eine Reise nach Polen werden, im Zusammenhang mit der Sehnsucht der Vertriebenen nach ihrer Heimat. Diese ist auch gut zum Ausdruck gebracht worden, immer mit Blick auf beide Seiten.
Alles in Allem ist “Flitterwochen” mit seiner an den Haaren herbeigezogenen Geschichte weit hinter meinen Erwartungen zurück geblieben, nicht nur was die Story an sich betrifft, sondern es mangelte auch an Witz und Schlagfertigkeit.
Gründe für das Buch: - witzige, unterhaltsame Geschichte - tolle Personen - lustig geschrieben Gründe gegen das Buch: - alles sehr unrealistisch - öfters dachte ich och Tine was machst du da - dann doch sehr plötzliches Ende
Weint man bei Liebesromanen eigentlich auch so viel wenn man glücklich in einer Beziehung ist?! Geheult wie ein Schlosshund und teilweise unterm Stuhl gelegen vor lachen.
Das Buch hat mir super gut gefallen, nur das solch eine Geschichte leider ein Märchen bleibt...