In «Nicht hier, nicht dort» sind ihre frühen essayistischen Schriften versammelt. Der Titel ist Hustvedt bezieht ihn auf ihre geographische Herkunft als zwischen den Kulturen aufgewachsene Tochter norwegischer Einwanderer und auf ihren künstlerischen Standpunkt als Beobachterin und die Fiktion als Zwilling der Erinnerung, angesiedelt zwischen der realen Welt und der gedachten, gefühlten der Phantasie. Die Sprache als Mittlerin zwischen diesen Welten steht im Mittelpunkt dieser Betrachtungen zu Literatur und bildender Sie erschließt, ob als Bildsprache des Malers oder als literarische des Schriftstellers, ein komplexes System von changierenden Zeichen und Symbolen, deren Struktur und Bedeutung in unserem Bewusstsein und zugleich außerhalb von uns angelegt sind. ln dieses Zwischenreich blickt man, wenn man in den leeren Spiegel von Vermeers «Annunziata» oder durch «Gatsbys Brille» bei F. Scott Fitzgerald schaut oder wenn man die sprechenden Figurennamen in Charles Dickens' «Unser gemeinsamer Freund» betrachtet. An diesen und anderen Beispielen erläutert Hustvedt, wie der künstlerische Schaffensprozess zu Erkenntnis führt. Ein Essay über den puritanischen Dirigismus, mit dem US-amerikanische Gerichte und Institutionen die Sexualität regulieren wollen, erforscht ebenfalls ein jenes wiederum stark durch Phantasie, Projektion und Experiment geprägte Feld der Annäherung, in dem jeder erotische Kontakt zwischen Menschen beginnt. Siri Hustvedt unterscheidet, wie in ihren Romanen, nicht streng zwischen ihrer privaten Biographie und ihrem öffentlichen Werk. Im Werk schwingt stets ein Widerhall des Lebens mit. Deshalb ist dieses Buch ein Glücksfall. Es gibt Einblick in ihre Arbeit und in ihr Leben und unterhält zudem auf hohem Niveau. «Siri Hustvedt schreibt im Wortsinn traumhaft – romantisch, gefühlvoll und zugleich verstörend unheimlich.» Salman Rushdie «Siri Hustvedt ist eine ebenso lebhafte wie sprachmächtige Schriftstellerin.» Don DeLillo
Hustvedt was born in Northfield, Minnesota. Her father Lloyd Hustvedt was a professor of Scandinavian literature, and her mother Ester Vegan emigrated from Norway at the age of thirty. She holds a B.A. in history from St. Olaf College and a Ph.D. in English from Columbia University; her thesis on Charles Dickens was entitled Figures of Dust: A Reading of Our Mutual Friend.
Hustvedt has mainly made her name as a novelist, but she has also produced a book of poetry, and has had short stories and essays on various subjects published in (among others) The Art of the Essay, 1999, The Best American Short Stories 1990 and 1991, The Paris Review, Yale Review, and Modern Painters.
Like her husband Paul Auster, Hustvedt employs a use of repetitive themes or symbols throughout her work. Most notably the use of certain types of voyeurism, often linking objects of the dead to characters who are relative strangers to the deceased characters (most notable in various facits in her novels The Blindfold and The Enchantment of Lily Dahl) and the exploration of identity. She has also written essays on art history and theory (see "Essay collections") and painting and painters often appear in her fiction, most notably, perhaps, in her novel, What I Loved.
She lives in Brooklyn, New York, with her husband, writer Paul Auster, and their daughter, singer and actress Sophie Auster.