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Die Infantin trägt den Scheitel links

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Dass sie, die jüngste Tochter, das zarte Kind, den Bauernhof ihrer Eltern abfackelt, ist nicht nur ein Versehen, es ist auch Notwehr. Ein Akt der Selbstbehauptung gegen die Zumutungen des Heranwachsens unter dem Regime der Eltern, einer frömmelnden, bigotten Mutter und eines Vaters mit einem fatalen Hang zu Alkohol, Pyrotechnik und Esoterik. Von den älteren Zwillingsschwestern nicht zu reden, zwei Eisprinzessinnen, die einem bösen Märchen entsprungen sind und ihr, der Infantin in Stallstiefeln, übel mitspielen, wo sie nur können. Und natürlich fehlen auch Jäger, Pfarrer und Bürgermeister nicht in dieser Heuboden- und Heimatidylle, die in den schönsten Höllenfarben gemalt ist und in der es so handfest und herzhaft zugeht wie lange nicht.
Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!

192 pages, Hardcover

First published February 28, 2020

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About the author

Helena Adler

6 books8 followers
Adler wurde als Stephanie Helena Prähauser 1983 in Oberndorf bei Salzburg geboren und wuchs auf einem Bauernhof in Anthering auf. Sie begann ein Germanistikstudium und studierte Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg sowie Malerei am Salzburger Mozarteum. Um nicht mit der Schriftstellerin und Künstlerin Teresa Präauer verwechselt zu werden, wählte sie als Künstlernamen Helena Adler, ihren zweiten Vornamen übernahm sie dabei als Teil des Pseudonyms.

Adler lebte mit ihrem Mann, dem bildenden Künstler Thomas E. Stadler, und dem gemeinsamen Sohn in einer Nachbargemeinde von Anthering. Sie starb in der Nacht auf den 5. Jänner 2024 nach langer Erkrankung im Alter von 40 Jahren in Salzburg.

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5 stars
115 (19%)
4 stars
210 (35%)
3 stars
182 (31%)
2 stars
58 (9%)
1 star
20 (3%)
Displaying 1 - 30 of 77 reviews
Profile Image for Meike.
Author 1 book4,962 followers
September 2, 2020
Longlisted for the German Book Prize 2020
Stephanie Helena Prähauser a.k.a. Helena Adler (*1983) studied painting at the über-famous Mozarteum, and it shows in this novel: It's an anti-Heimatroman (folk novel, a genre that usually portrays a certain region and its particular charm in a beautiful and idyllic way), expressionistic and provocative, portraying a stylized version of her home village near Salzburg, including her family. By naming each of the 21 chapters after a painting, she employs visual images to support her narrative intention, and while they mostly aren't directly addressed in the story (unlike in the case of fellow nominee 1000 Serpentinen Angst, which describes different images), they make for an interesting addition and often juxtaposition of this, yes, vicious little text.

Because here, the Austrian family farm is not a Heidi-like haven of purity and righteousness, but a more or less a hell hole of poverty, killed animals, alcohol, and violence - it's a little like The Discomfort of Evening, but with added dark humor and less of a story. Although there are bits and pieces of a narrative arc, starting with the main character and narrator, Adler's alter ego, burning down the house, to her navigating puberty and numerous characters ending up in psychiatric care. If you now think that this might be the evil twin of a bildungsroman: Oh no, no one is learning anything here, no one growing or arriving anywhere better.

And the star of the text is its language, full of word play, references to specific terms and phrases of religion and fairy tales, jokes of varying quality, sarcasm, and irony. It's often grotesque and funny, mostly entertaining and smart, and always offering a unique, recognizable sound - but it's also rather forced. It's intended to be cool and light-sounding, to shock and disturb, and the text is just a little too drunk on its own perceived edginess. The author is happy to tell interviewers how oh-so-shocked everyone in her family and village was about the book and frankly, it's hard to believe, because it's literary and artificial enough to not really hurt.

There probably is a dark heart of truth at the center of this story, but the pain is always kept at arms length - unlike in the case of Marieke Lucas Rijneveld's above mentioned Booker winning debut, which is extremely hard to stomach. This book doesn't really throw punches, it's mainly here to play - and some of its games are interesting and captivating, but at some point, this reader felt like "okay, I get it now, that's enough".

It's always difficult when an author tries very, very hard to be clever, and while this is certainly a worthwhile novel with many tricks up its sleeve, it ultimately lacks substance. You can learn more about the book in our podcast special Book Prize Battle Royale, #2 (in German).
Profile Image for Steffi.
1,123 reviews270 followers
August 20, 2020
Erzählt wird aus der Sicht eines Mädchens, das auf einem Bauernhof aufwächst. Mit einer frömmelnden Mutter, einem alkoholkranken Vater und den grausamen Zwillingsschwestern sowie den Urgroßeltern. Oder nein, doch nicht aus Sicht des Mädchens, sondern eines älteren Ichs. Oder beides?

Hier liegt mein erstes Problem, dass ich nicht weiß, wo ich die Erzählinstanz verorten soll. Mal stecke ich inmitten kindlicher Mythen, dann werden Vergleiche zu Werken der Bildenden Kunst gezogen oder Gedanken gedacht, die nicht die kindliche Sicht wiedergeben können. Eine ähnliche Konstruktion also wie in Dieudonnés Das wirkliche Leben, aber hier viel, viel besser.

Auch zeitlich scheint es manchmal etwas durcheinander zu gehen. Wir befinden uns wohl in den 80ern, dann wieder in den 90er Jahren. Falcos „Jeanie“ dudelt gerade im Radio, das Kind schaut Knight Rider, Baywatch, Freddy Kruger, Dirty Dancing und Beverly Hills 90210. Die Großeltern reden über Karl Moik und Roy Black. Jemand zitiert den Song „Burli“. Das sind aber ganz nette Momente, wenn man seine eigene TV- und Pop-Sozialisation wiedererkennt. Weiß noch jemand, dass es sich bei Letzterem um einen Song der Ersten Allgemeinen Verunsicherung handelte?

Und so werde ich durchgehend recht gut unterhalten, erfreue mich an den Zitaten, lasse mich irritieren von der unzuverlässigen Erzählerin… und bin dann doch irgendwann leicht gelangweilt, weil der in der Tat sehr archaische, teils durchgeknallte Stil, nicht weiter zu tragen scheint. Doch dann gibt es ein wenig Entwicklung als die Erzählerin erwachsen wird, Pläne schmiedet, beginnt die eigenen Eltern mit anderen Augen zu sehen.

Zudem habe ich ein paar wohl zutiefst österreichische Worte gelernt, die ich vorher nicht kannte, wie Watschenbaum.

Interessantes Buch, interessante Autorin.
Profile Image for Alexandra .
936 reviews366 followers
February 13, 2023
Der für den deutschen Buchpreis 2020 auf der Longlist nominierte Roman ist sehr lyrisch, poetisch, irgendwie fast wie für den Buchpreis geschrieben. Ich musste ihn natürlich unbedingt heuer nachträglich noch lesen. Da ich ja hier im Blog hauptsächlich die Fraktion österreichischer Literatur, das heißt österreichische AutorInnen und österreichische Verlage vertrete, sollte ich zumindest im Ansatz bei erfolgreichen Neuerscheinungen, die punktgenau in den von mir favorisierten Bereich fallen, zumindest ein bisschen mitreden können. Zusammenfassend kann ich gleich vorwegschicken, das ist für mich als literarische Realistin nicht ganz my cup of tea .

Mein Problem beginnt schon damit, dass trotz regelmäßiger Lesestatusnotizen, die ich bei jedem Buch schreibe, substantiell nicht viel vom Inhalt hängengeblieben ist. Ich tue mir gegenwärtig beim Verfassen dieser Rezension sehr schwer, mehr als einen Absatz darüber zu schreiben, worum es eigentlich in der Geschichte geht und Meilensteine des Inhaltes zusammenzufassen.

Das liegt daran, dass das Werk sprachlich so sehr auf anspruchsvoll gebürstet wurde, dass beim artifiziellen konzipieren der Sätze und beim poetischen rundherum Schreiben im Tsunami der Metaphern, gepaart mit märchenhafter Vorstellungskraft eines Kindes, nämlich der Protagonistin, unbewusst viel zu viel Kontext – zumindest bei mir – verlorenging. Zum Beispiel rätselte ich drei Seiten lang, wer ermordet wurde: der Jäger oder der Hirsch. Ich mag als literarische Realistin in Romanen Leserverwirrung gar nicht so sehr und finde halt, dass überbordende manierierte Sprachspielereien, die den Inhalt völlig untergehen lassen, eher in die Lyrik passen, von der ich auf Grund meiner Präferenzen immer schon die Finger lasse.

"Einmal in der Woche weichst Du uns Kinder in der Badewanne ein, zu Weihnachten sogar im Latschenkieferschaumbad. Die Schwestern sitzen dann immer direkt unterm Wasserhahn und leiten ein Rinnsal zu mir herunter. „Alter bestimmt“, sagen sie. Und wenn das Wasser bei mir ankommt, ist es schon fast kalt. Ein rudimentäres Bauernaquädukt mit lauwarmem Brackwasser aus Schwesternsud."

"Wenigstens hat er [der Vater] nun eine Ausrede, um einen Bogen um die Bank zu machen, wo der Direktor und die Schulden auf ihn warten wie überwinternde Gelsen neben dem Wasserboiler. Die Eltern stehen seit langem vor dem Ruin, doch zum Glück ist der Geschäftsführer einer vom alten Schlag. Also tauscht Vater seine wilden Märchen gegen neue Hypotheken."


Zudem bin ich als Realistin auch eine Logikfanatikerin, zucke bei jedem Anschlussfehler in einem Film zusammen und echauffiere mich sogar bei Märchen, SCIFI und anderen massiv fiktionalen Werken über Logikfehler, also stören mich die Anachronismen in diesem Roman auch sehr stark: Falcos Jeanny im Radio, David Hasselhoff im Fernsehen aber Rammstein als Musikgruppe. Da stimmt etwas mit der Jahrtausendwende ganz und gar nicht, wenn man weiß, dass die Musikgruppe erst 1994 in Berlin gegründet wurde und sehr spät in Österreich auf dem Land einsickerte. Dies war nur ein Beispiel meiner starken Irritationen diesbezüglich.

Worum geht es in der Geschichte? Wenn ich den bedauerlicherweise spärlichen Inhalt, der für mich aber sehr spannend gewesen wäre, aus all den Sprachakrobatikübungen mühsam herausdestilliere, dann ist das eine Coming of Age Geschichte, eine starke Rebellion der Protagonistin in einer dysfunktionalen Familie. Landleben, Dorf, Fantasie, Resilienz, Schaffung von Freiräumen, Widerstand. Der Titel „Die Infantin trägt den Scheitel links“ ist wirklich grandios gewählt. Auf die Schnauze fallen, Krönchen richten, weitermachen, überleben, das ist das Motto der Protagonistin, auch wenn rund um sie alles niederbrennt (Feuerassoziation beabsichtigt) und auseinanderfällt.

Fazit: Da bei mir Inhalt immer vor Stil und Sprache geht, am besten aber beides gut bedient wird, was hier definitiv nicht erfüllt wurde, ist dies nicht ganz mein Roman. Ich verstehe aber alle begeisterten Fans durchaus, man muss halt Sprache wirklich lieben, um etwas mit dem Werk anfangen zu können und über die inhaltlichen Defizite hinwegkommen, was ich einfach nicht so gut schaffe.
Profile Image for Amelia.
369 reviews24 followers
August 8, 2020
Was für ein Ritt! Keine Ahnung, was ich da genau gelesen habe, aber auf jeden Fall außergewöhnlich.
Profile Image for Markus.
276 reviews95 followers
September 28, 2023
Das hat schon was, vor allem ein paar sehr starke Passagen. Leider wird die Sprachkunst immer wieder von Kalauern erschlagen und so bleibt am Ende der Eindruck von Attitüde.
Profile Image for DrWarthrop.
207 reviews148 followers
September 8, 2020
„Ja ein Bauernhof, der ist lustig, ja ein Bauernhof der ist schön“ - so oder so ähnlich klingen wohl aktuelle Pamphlete von Millenials mit Landluftentzug. Und was gäbe es da besseres, als ihrer Großstadt Tristesse durch den Duft von Kuhdung im Morgentau und einer Kakophonie der Stille zu entkommen? #vonderskylinezumtraktor
Dass diese Idylle trügerisch, man könnte fast sagen verräterisch täuscht, wissen nur die Eingeweihten. Darunter auch die namenlose Protagonistin des Werks mit dem Wohl geilsten Titel der Liste: „Die Infantin trägt den Scheitel links“. Zwischen einem gewalttätigen Vater, zwei fiesen Zwillingsschwestern und einer duckmäuserischen Mutter wächst sie, in Mitten und doch entfernt von den neonfarbenen Blitzlichtgewittern der 80er Jahre auf einem österreichischen Hof auf. Dabei findet sie nicht nur einige Kritik an ihrem Elternhaus, sondern eigentlich an allem und jedem.

Helena Adler präsentiert einen fulminanten und explosiven Coming-of-Age-Roman, der aufgrund seiner recht offensichtlich kritischen Thematik am heimischen Dorfleben zurecht als „Anti-Heimatwerk“ bezeichnet wird. Die Protagonistin ist sauer: sauer auf das Landleben, sauer darauf getriezt und verprügelt zu werden, sauer auf ihre Eltern, ihre Geschwister und die Welt. Und das zu recht, denn ganz ehrlich, wer denkt sich nicht manchmal: FUCK THIS!
Ein faszinierend präsentes, rebellisches und nicht zuletzt humoristisches Werk, das sich seinen Platz auf der Liste mehr als verdient hat und schnell zu einem meiner Highlights avanciert ist.
Profile Image for Julia Modde.
464 reviews23 followers
September 13, 2020
Ja, es ist originell und so gut geschrieben, das es fast (fast!) schon sperrig ist, ein bisschen wie ein großes Marzipanbrot: schmeckt gut, aber zu viel kann man davon nicht essen und eine vollwertige Mahlzeit ist es auch nicht. Andererseits: die Prämisse des Buches ist eine literarische Reise in ein Gemälde. Wir sehen die grausamen Grotesken der Bauernfamilie, die sich ineinander verschlungen quälen: Barbarengeschichten, wie ein Kapitel - eine Anspielung auf Paul Gauguin - sich nennt. Durch die hyperintellektuelle Wahrnehmung der Infantin folgen wir dem ungeheuerlichen Leben auf dem Bauernhof.
Das Buch ist gut gemacht, doch lässt mich merkwürdig unberührt von der Lektüre zurück - zu viel Kunstruiertes versperrt die Sicht der Leser*in auf das literarische Geschehen
Profile Image for Metmaedl.
116 reviews14 followers
February 28, 2021
Bestimmt gefällt das Buch einigen, sonst wäre es nicht auf der Liste für den Buchpreis gelandet. Für mich war es eher ein Fehlgriff.
Das Cover hat mir richtig gut gefallen und die Story-Idee hat mich eigentlich auch interessiert. Aber der Schreibstil war mir persönlich viel zu wirr und "schwurbelig". Teils musste ich schon erstmal drüber nachdenken, was in manchen Absätzen nun passiert ist.
Die Idee mit den Gemälden als Kapitelüberschriften ist neu und hat mir auch gefallen.
Insgesamt empfand ich das Buch als sehr anstrengend. Vermutlich bietet es mehr, wenn man es im Unterricht liest und Sprache, Bilder und Stilmittel analysiert. Für mich abends nach der Arbeit hat es gar nicht gepasst.
Profile Image for Julie J..
608 reviews36 followers
September 22, 2022
4.5

Vorne im Umschlagtext steht: „Dieses Buch ist ein Fanal, ein Feuerwerk nach dem Jüngsten Gericht unter dem Watschenbaum. Es erzählt von Dingen, als gingen sie auf keine Kuhhaut. Schrill, derb, ungeschminkt, rotzfrech und hart wie das Landleben nach dem Zeltfest und vor der Morgenmesse. Eine sehr ernste Angelegenheit, ein sehr großer Spaß!“ Das trifft es genau!
Das Buch hat mir erstaunlich gut gefallen. Es ging flott zu lesen. Es hat mich ein wenig an „Die Bagage“ von Monika Helfer erinnert; hätte ich die Bücher in der anderen Reihenfolge gelesen, hätte mich Monika Helfer an Helena Adler erinnert, nur dass Helena Adler locker-flockiger schreibt und es immer wieder Szenen gibt, bei denen man schmunzeln muss (Monika Helfer wollte auch sicher nicht, dass man bei der Bagage schmunzelt, da gab es auch nichts zum Lachen, nur zum Dazu-Weinen (in einem positiven –das-Buch-ist-lesenswert-Sinn)).
Die Infantin ist die Ich-Erzählerin des Buches, einerseits die Jüngste in der Großfamilie und folglich auch in ihrer Kernfamilie. Sie hat noch zwei ältere Zwillingsschwestern, die bösen Eisköniginnen. Arme Familienverhältnisse. Sie erzählt rückblickend ihre Kindheit und Jugend auf dem elterlichen Hof irgendwo am Land, in den 80er/90er. Erzählt wird in Episoden. Dabei war mir auch nicht immer klar, wie alt sie nun ist, manchmal gibt es eine genaue Angabe, jedoch war mir nicht klar, ob nun grundsätzlich chronologisch erzählt wird oder doch in der Erzählzeit hin und her gesprungen wird. Die Sprach ist sehr ausgefeilt; es gibt viele Anspielungen auf ländliche Begriffe, Sagen, Kunst, Musik, Leben und Dinge aus den 80er und 90er. Ich habe mir nicht schwer getan, ich habe alles erkannt und mich super unterhalten gefühlt, da diese Anspielungen und Verweise sehr gut eingeflochten waren bzw. halt schlicht Teil der Erzählung bzw. des Lebens der Infantin sind. Manchmal ist die Erzählung bzw. die Sprache derb.
Ich habe mich mit der Hauptfigur emotional nicht verbunden gefühlt, was ich als positiv werte, da ich mich dadurch so gut unterhalten gefühlt haben konnte, ich hing nicht an der Hauptfigur, auch an keiner der anderen Figuren. Ich hab allgemein keine Emotionen aufgebaut, was gut ist, da man sonst wohl weinen sollte im Angesicht einer solchen Kindheit bzw. der Menge an seelischem Schmerz, der hinter vielen der Episoden verborgen liegt. Das Lesen hat mir Freude bereitet, ich habe mich auch immer gefreut, wenn ich wusste, ich kann das Buch jetzt weiterlesen. Dazu dieser Titel und das Cover. Gute Gesamtkomposition!
Profile Image for Tuti.
462 reviews47 followers
September 13, 2020
longlist deutscher buchpreis 2020
ich hab leider keinen richtigen zugang zu dem erzählstil gefunden... die fragmente einer kindheit mit bösen zwillingschwestern usw in einem dorf in den alpen blieben für mich entfernt, sperrig und nach einem vielleicht (zu) persönlichen schlüssel verschlüsselt.
Profile Image for Angie.
6 reviews1 follower
September 5, 2020
Ein Buch für Leser mit Faible für außergwöhnliche Schreibstile. Mein Fall war es nicht...

Obwohl "Die Infantin trägt den Scheitel links" ein schmales Buch ist, kam es mir extrem langwierig vor. Mir war die Sprache einfach viel zu überladen und zu prätentiös. Etwas mehr Klarheit und zusammenhängende Erzählung wären wünschenswert gewesen. Stattdessen bekommt der Leser eine Reihe von (teilweise) lose hingeworfenen "Szenen" vorgesetzt, die unter einem Dickicht von Wortspielen verloren gehen. Mitunter sind diese Wortspielereien durchaus klug, originell und komisch, überwiegend empfand ich sie aber sehr anstrengend. Am Ende bleiben viele inhaltliche Leerstellen und offene Fragen.

Profile Image for Turtelina.
649 reviews169 followers
April 20, 2021
Ein absolutes Lesehighlight! Eine Wortkünstlerin ist Helene Adler und das Buch war zurecht für den deutschen Buchpreis nominiert. In jeder Wortwahl von ihr, in jedem Satz, in jedem Absatz steckt so viel drinnen. Ich hatte noch kein Buch bis jetzt wo man so achtsam jedes einzelne Wort lesen musste. Es war ein Hochgenuß.

Ich würde es vor allem Österreichern empfehlen, weil es stark mit der Sprache, Kultur, usw verbandelt ist. Aber lesen sollte es trotzdem jeder. War toll.
Profile Image for Nadin.
Author 1 book28 followers
October 17, 2020
Von Sprachgewalt kann hier im doppelten Sinne die Rede sein, die Gewandtheit macht sprachlos und von familiärer Gewalt wird in Sprachspielen erzählt. Bei aller Verspieltheit blieb bei mir doch auch Verwirrung zurück. Zudem mangelt es mir an österreichischen Vokabeln und kunsthistorischem Bildrepertoire.
45 reviews3 followers
August 8, 2025
Das Buch hat einen interessanten Sog auf mich gehabt, ich wollte es einfach weiterlesen. Die verspielte Sprache und Wortspiele haben es noch feiner gemacht.
Profile Image for mari_liest.
317 reviews
September 20, 2020
Zum Buch:
Die Handlung des Buches ist in Österreich angesiedelt und erzählt von einem Mädchen (in der Ich-Form), welches in einem Mehr-Generationenhaushalt aufwächst. Das Oberhaupt der Familie sind Urgroßvater und Urgroßmutter, welche versterben und die Familie ohne „Leitwolf“ zurücklassen. Die Geschichte wird aus der Sicht des Mädchens erzählt, einem wütenden Kind, das trotz allem was es tut, unter er Obhut des Vaters steht.
Viel mehr möchte ich über das Buch gar nicht sagen, mann/frau muss es gelesen haben, wenn man mehr wissen möchte. Ich würde hier aber empfehlen, die Leseprobe zu kosten, bevor man sich das Buch kauft. ;-)

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein sehr eigenwilliges Buch. Eines, mit mutiger Sprache, mit bildhafter Sprache, einer Sprache, die einen an vielen Stellen förmlich erschlägt und hirntot macht. An manchen Stellen wurde bildlich mit der Machete über die Themen drüber gemäht.
Helene Adler kann eines definitiv: mit Sprache umgehen.
Sprachgewaltig stürzen die Kapitel und Erlebnisse auf den Leser ein. „Passieren“ tut im Grunde aber nicht viel, trotzdem wird um dieses „nicht viel“ mit Metaphern und Bildern herumgebaut und revoluzt. Es wird mit Sprachwitz gearbeitet, auf höchstem Niveau.
„Die Infantin“ antwortet auf ihr Umfeld, aber nicht als nettes Mädchen von der Alm, als kleine Heidi, sondern als Rebellin, und wirft dem Leser einen Schwall an Emotionen vor die Füße, kotzt sich verbal aus. Permanent testet sie die Grenzen ihres Daseins aus und fällt auch das ein oder andere Mal buchstäblich auf die Schnauze. Sie lässt bis in die Teenager-Zeit nichts anbrennen.
Die Autorin beschreibt ihre Erlebnisse als Kind auf eine schräge und absurde Weise, teilweise naiv, stellenweise extrem derb. Einen Spannungsbogen im klassischen Sinn wird man hier vermissen.
Ein derartiges Buch habe ich bisher noch nicht gelesen, daher möchte ich mir nicht wirklich eine „Beurteilung“ anmaßen. Es ist ein außergewöhnliches Buch, eines, das einen stellenweise sprachlos macht, Kopfschütteln und laut auflachen lässt. Es ist von allem etwas dabei.
Das Buch hat mich definitiv aus meiner Leserinnen-Komfortzone gerissen und ich möchte auch darauf hinweisen, dass man es definitiv nicht in einem Rutsch durchlesen kann. Nach 2-3 Kapiteln hat mir regelmäßig der Kopf geraucht und es war mir persönlich an vielen Stellen dann auch manchmal too much. Es hat Spaß gemacht das Buch zu lesen, aber vollkommen berühren konnte es mich nicht, da ich beim Lesen iwie kein Nähegefühl aufbauen konnte.
Von mir eine Leseempfehlung!
Profile Image for JoBerlin.
359 reviews40 followers
August 30, 2020
Helena Adlers Infantin wächst auf dem Land auf. Das Leben auf dem Bauernhof ist wenig aristrokratisch, die Autorin schildert den harten Alltag jedoch so amüsant und teils anekdotenhaft, dass die Lektüre einfach nur Spaß macht.

Allerdings ist die Infantin auf ihrem Hof recht gebildet und weiß die richtigen Themen interessant in Szene zu setzen, so berichtet sie über eine Familienfehde:" Hier am Berg sind alle irgendwie miteinander verknüpft oder verbandelt. Die Eltern bilden den Gordischen Knoten, denn ihre beiden Familien sind verfeindet seit Raubritterzeit. Nur ich fühle mich weder den Montagues noch den Capulets zugehörig."

Und gleich zu Beginn des Romans wird von alten Meistern gesprochen und man merkt schnell – die Buchkapitel sind nach Kunstwerken benannt und mit bißchen Eigenrecherche wird das Buch zur Ansichtssache und ich stelle fest, es gibt auch inhaltliche Übereinstimmung zwischen Text und Kunst. Das wundert nicht, die Österreicherin Helena Adler ist nicht nur Schriftstellerin, sondern eben auch Künstlerin, sie wuchs selbst auf einem Bauernhof auf und manches in ihrem Roman dürfte direkt aus eigener Lebenserfahrung heraus formuliert sein.

Schnodderig spricht sie, die Infantin, altklug scheint sie, Kalauer lässt sie dabei nicht aus. Oft geht es um Alltagsdinge, um einen Jahrmarktsbesuch beispielsweise, doch auch geschwisterliche Hassliebe und Eheprobleme der Eltern werden durch die besondere Darstellung - teils despektierlich herabgesetzt, teils prinzesslich überhöht – zu außergewöhnlichen Ereignissen. Nun träumen sich viele Kinder im Spiel in andere Welten ---- und mit bißchen gutem Willen und Prinzessinnengetue wird aus dem schläfrigen Hofhund ganz schnell das wilde königliche Wolfsrudel. Diese Perspektivverschiebung wird konsequent durchgehalten. Doch wenn die Eltern verreisen und die sturmfreie Bude wackelt, wird klar, das sind ja ganz normale Pubertätserscheinungen, die für uns frisch und herrlich jung und eben durch nun veränderte Wahrnehmung ganz neu inszeniert werden.
Damit hebt sich der Roman so wohltuend von der Masse ab und das Buch steht folgerichtig auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Und es ist ja gar keine Frage, DIES ist der beste deutschsprachige Roman 2020.

Übrigens - ich habe mir viele Infantinnenportraits angesehen, aktuell und historisch. Tatsächlich – sie tragen den Scheitel links. Überwiegend.





Profile Image for Kath26.
245 reviews15 followers
August 4, 2024
"Die Infantin trägt den Scheitel links" von Helena Adler ist ein Roman, den ich ursprünglich gar nicht lesen wollte, aber bei uns im Bücherforum wurde so viel über das Buch geschimpft, dass ich tatsächlich doch auch mal mitreden wollte.

Sprachlich hat mich die Autorin bereits nach 3 gelesenen Seiten einfangen können, aber inhaltlich ... war es ... sagen wir mal ... schwierig. Es ist einfach nur verstörend! Ich gehöre nicht zu den Menschen, die hinter jedem Buch einen Sinn erkennen müssen, oft genug suche ich noch nicht mal einen Sinn bei Büchern. Ich bin durchaus auch zu frieden, wenn ich einfach nur gut unterhalten werde. Aber zur Unterhaltung dient diese Geschichte nun wirklich nicht. Nur hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen, was die Autorin mit dem Buch überhaupt bezwecken wollte, was mir das Buch geben sollte. Und das hat meiner Meinung nach nichts mit fehlendem Intellekt zu tun. Denn so erging es mir nicht nur mit ihrem Buch, sondern auch mit einem Interview, das ich auf Youtube mit der viel zu früh verstorbenen Autorin gesehen habe, denn dak konnte ich ihr auch nicht folgen. Ich glaube fast die Autorin und ich haben unterschiedlichen Frequenzen gesendet bzw. empfangen und und der Empfang gestört bzw. nicht möglich.

Der verstörende Inhalt kommt übrigens extrem gut in der Sprache der Autorin rüber. Denn die Sprache ist auf der einen Seite zwar sehr bildhaft, aber gleichzeitig auch sehr böse, sehr pointier. Ich glaube viel schwarzhumoriger geht es nicht, aber ob man damit viele Menschen abholen kann, wage ich zu bezweifeln, denn mich hat es auch nur bedingt abholen können, weshalb ich am Ende doch froh war, dass das Buch gerade mal 184 Seiten dünn und ich somit schnell durch war. Inhaltlich konnte es mir einfach nichts geben.

2,5 Sterne
Profile Image for yellowdog.
850 reviews
September 3, 2020
Die bildgewaltige Sprache dieses unkonventionellen Romans ist fantasievoll und erschlägt den Leser am Anfang nahezu.
Die Handlung ist im bäurischen Österreich angesiedelt und erzählt von einer Mehrgenerationen-Familie, deren Oberhaupt das Urgroßvater und Urgroßmutter-Paar sind, die dann sterben und die Familie führungslos zurücklassen. Geschildert wird die Situation aus der wütenden Perspektive eines Kindes. Für sie ist der Vater ein Grizzly, die Mutter ein Greifvogel mit Frauenkopf. Man merkt schon, was für große Sprachbilder die Autorin Helene Adler entstehen lässt.

Der Roman wird ein Coming of age im Anti-Heimat-Milieu. Zentral ist der Kampf der Infantin gegen ihre garstigen Schwestern und für einen Weg in die Kultur.

Ich liebe es, wenn Autoren mit Sprache wirklich arbeiten, dazu auch noch Sprachwitz beweisen und Helene Adlers Debüt erreichte schon eine Nominierung für sowohl den deutschen als auch den österreichischen Buchpreis.
Profile Image for Matthias.
404 reviews8 followers
September 14, 2020
In 21 Tableaus erzählt Helena Adler vom Heranwachsen eines kleinen Scheusals.


Ich vergrabe das Gesicht in meinem rotzigen Ärmel, und als ich mit meinen Kinderaugen wieder aufblicke, fotografiert der Blitz von draußen herein. Ein Bild mit Dämonen und Zyklopen. Vogelscheuchen, Menschenfressern und anderen gemeinen Teufeln.

Langsam verschieben sich Perspektive und Sprache, die Augen werden erwachsen. Die groteske Bilderwelt des Kleinkinds geht in die nicht weniger groteske Realität über.

Und wenn es vor den Augen dämmert, dann sind die Augen immer ein bisschen müde und etwas wach. Die Netzhaut scheint dann durchsichtig. Man tritt von drinnen nach draußen durch ein Glas aus Eis. Es ist der Moment, in dem sich die Bäume häuten.

Fazit: Die Autorin einsperren und zum Weiterschreiben zwingen. Das Buch war zu kurz.
Profile Image for Andrea.
924 reviews44 followers
August 31, 2020
Ich habe dieses Buch wohl einfach nicht verstanden. Es war mir zu überladen, es war streckenweise langweilig, mir fehlte der rote Faden und ich war irgendwann der Wortspielereien müde. Humor habe ich kaum entdeckt, wenigstens keinen, der mir mehr als ein müdes Lächeln entlockt hat
Profile Image for Jo Red.
81 reviews
December 30, 2020
Was für ein unterhaltsames Leseerlebnis! Die Protagonistin war mit ihrem Biss und ihrer Unzuverlässigkeit irrsinnig faszinierend und die Sprache des Buchs war einfach wirklich großartig.
Ich habe 3/4 des Buchs innerhalb von ein paar Tagen gelesen, dann hatte ich aber wenig Motivation noch mal zurückzukommen. Die Jugendjahre fand ich etwas anstrengend - jetzt aber fertiggelesen und schlussendlich begeistert.
Profile Image for Full_bookshelves.
120 reviews4 followers
November 15, 2020
Meinung: Wow. Dieses Buch erschlägt einen fast. Was meistens sehr positiv war, aber ab und zu (mir) etwas zu viel.
Ich würde dringend empfehlen den Klappentext und vor allem die Leseprobe zu lesen bevor man sich das Buch zulegt. Sonst hat man ganz ehrlich keine Ahnung, auf was man sich bei dieser Geschichte einlässt.
Die Autorin kann eindeutig mit Worten umgehen, ich habe selten ein wortgewaltigeres Buch gelesen. Die bildhafte Ausdrucksweise ist mutig. Offen, ehrlich, bishin zu eklig und fast schon zu viel. An einigen Stellen empfehle ich keine Snacks nebenbei aber glaubt mir, beim Lesen vergesst ihr sowieso alles um euch herum.
Es ist in der Ich-Perspektive geschrieben und man liest von dem Leben eines Mädchens, das auf einem Bauernhof aufwächst. Man liest von ihrer Kindheit bis sie eine junge Frau wird. Ihrer Entwicklung. Viele lustige Situationen und auch einige schockierende Problemsituationen. Es passiert nicht unbedingt viel aber das was man liest, haut einen um. Die kleinsten Kleinigkeiten werden mit einer Flut aus Worten umschrieben.

Fazit: Eigenwillig. Wortgewandt. Wild. Etwas ganz anderes. Ich könnte mich an kein von mir gelesenes Buch erinnern, das ähnlich ist. Es gibt auch eigentlich keine wirklich passenden Worte dafür. Empfehlen würde ich das Buch auf jeden Fall, aber es ist keine leichte Kost.

Vielen Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar! Dies hat meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.
Profile Image for Mina.
190 reviews22 followers
August 8, 2021
"Anti-Heimatliteratur im Punkmodus" - so beschreibt anscheinend der Lektor Helena Adlers den Roman nach den ersten 20 Seiten.

In 21 Stimmungsbildern erweckt sie die Dämonen einer Kindheit und Jugend in einem österreichischen Bergdorf zum Leben. "Stimmungsbilder" ist hier durchaus wörtlich zu nehmen, da tatsächliche Titel berühmter Gemälde als Kapitelaufhänger dienen und die Autorin bildgewaltig verschiedene Aspekte, Ereignisse und Personen in einer wild wuchernden, atmosphärisch aufgeladenen, teils märchenhaft anmutenden Sprache beschreibt. Das Groteske, das Abgründige aber auch das absurd Komische bekommt hier Raum und darf ungebremst wüten.

Die Protagonistin wächst auf einem Bauernhof mit ihrer frommen Mutter, ihrem grobschlächtigen, gewalttätigen Vater, ihren älteren Zwillingsschwestern, die sie als die Jüngste drangsalieren und quälen, sowie den Großeltern und Urgroßeltern auf. Wir begleiten sie in unklaren Zeitsprüngen von einem prägenden Ereignis ihrer Kindheit (sie fackelt den Hof der Eltern ab) bis zu ihrem Auszug aus dem Elternhaus. Dabei wird bei den einzelnen Ereignissen nur kurz verweilt und vielmehr ein mit religiösen Metaphern und popkulturellen Verweisen gespicktes Gebilde geschaffen, das die Brutalität und Rohheit des Landlebens aus der Sicht eines Kindes auf einzigartige Art und Weise darstellt.

Nach den ersten Kapiteln empfand ich die Sprache kurzzeitig als überbordend und ermüdend, wurde aber in der zweiten Hälfte neu gepackt und entwickelte eine Liebe für die teils schreiend komischen, teils eindrücklich atmosphärischen und zielsicher beschreibenden Worte Adlers. Mit anklingenden Themen wie Depression, häuslicher Gewalt oder Drogenmissbrauch, wird man hier zwar konfrontiert, aber größtenteils allein gelassen. Eine Aufarbeitung oder tiefere Auseinandersetzung ist allerdings auch nicht der Anspruch der Autorin, wie mir scheint.
Vielmehr handelt es sich um ein sehr ästhetisch angelegtes Werk mit beeindruckender Sprache, die ich als sehr anregend empfand. Jeder Satz, jedes Wort hat seine Berechtigung und wollte von mir notiert werden. Brillant!
Profile Image for Anna.
1,113 reviews
September 9, 2021
W ramach mojej zwiększonej konsumpcji współczesnej literatury z obszaru niemieckojęzycznego sięgnęłam po tę powieść Austriaczki Heleny Adler. Pisząca pod tym pseudonimem autorka jest nie tylko pisarką, ale także malarką, co można wyczytać na stronach tej niekonwencjonalnej powieści.

To opowieść o dzieciństwie na wsi, w gospodarstwie, w którym główna bohaterka mieszka z rodzicami, starszymi siostrami bliźniaczkami i pradziadkami. W krótkich rozdziałach Adler opisuje częściowo brutalne i poruszające strony życia na wsi - dziwne układy rodzinne, dręczące ją diaboliczne siostry, śmierć, zwyczaje, a to wszystko bardzo nowatorskim językiem, za którym nie zawsze łatwo jest podążać.

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Profile Image for Kaltmamsell.
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August 29, 2024
Eine wunderbar schräge und konzise Kindheits- und Jugendgeschichte auf dem österreichischen Land. Der Roman ist schmal, aber so dicht, dass ich mich beim Lesen immer wieder bremsen musste, um nichts zu verpassen.

Er fängt an:
Home Sweet Home

Nehmen Sie ein Gemälde von Pieter Bruegel.

Wir essen schwarze Regensuppe zum Nachtmahl. Der grüne Kachelofen brütet in der Ecke, in der Stube dampft es, doch mir ist kalt. Die Bewohner des Hauses haben sich im Parterre versammelt. Nicht oft verlassen die Urgroßeltern den ersten Stock. Sie sind die Urgesteine hier am Hof und wer sie bewegen will, beißt auf Granit. Wir, die Eltern, die Schwestern und ich, wohnen bei ihnen, nicht sie bei uns.


Zack: Wenige Zeilen, doch schon ist der Ton gesetzt, die Szenerie aufgebaut. So geht es weiter, Adler macht Wunderdinge mit Sprache.
Profile Image for Mirjam.
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August 30, 2020
Leben in der Bauernfamilie, schonungslos direkt, derb und düster. Die Ereignisse jagen sich in schnellem Tempo, packen den Leser, hinterlassen Staunen, Grausen und Entsetzen, bringen aber auch zum Lachen. Alles etwas überzeichnet; mit fortschreitendem Roman versteht man die Figuren immer besser, da die Familiengeschichte immer transparenter wird, und dann - ist man erleichtert, dass das Buch zu Ende ist.
Profile Image for Peter.
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August 7, 2024
Saftige Sprachkost aus dem ländlichen Österreich. Aufwachsen auf einem Bauernhof im Salzkammergut. Ein Sprachgemälde in deftigen Wortfarben gemalt. Der Leser darf sich nicht einen stringenten Erzählfaden wünschen, sondern ich empfehle den Blick wie auf ein Bild, ohne naturalistische Darstellungen. Dabei entdeckt sich das Buch am besten. Kräftig, überraschende Metaphern, direkt, derb, düster und dabei nicht mädchenhaft freundlich. Wunderbar.
Profile Image for Lars Fischer.
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October 28, 2025
Ich habe so lange an dem Buch gelesen. Das lag nicht allein an dem Buch, aber auch. Es war für mich gar nicht so leicht die Geschichte hinter all den bildgewaltigen und wortverspielten Sätzen zu entdecken, die meine Konzentration gefordert haben. Die Geschichte vom Aufwachsen und Erwachsenwerden auf einem Bergbauernhof, auf dem Welten aufeinander prallten und Konflikte das Leben gestalteten. Fordernd, krass, berührend.
Profile Image for Ines.
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May 13, 2024
Sprachgewaltig, fast schon akrobatisch, jongliert Helene Adler mit Worten, um sie zu abenteuerlichen Sprachkonstruktionen zusammenzusetzen und daraus eine Geschichte zu formen.
Die Geschichte einer (ihrer?) Familie, in der so ziemlich alles im Argen ist und in der die kleine Infantin aufwächst, mit zwei heimtückischen und satansgleichen Schwestern, mit einem brutalen Vater und einer abwesenden Mutter.

Hat mich total abgeholt. Hab noch nichts vergleichbares gelesen. Ein must-read für jeden, den Sprache interessiert.
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