"Wir sind wie Ratten. Fressen, Beißen, Kämpfen - und vermutlich schaut uns einer dabei zu." (León)
Sieben völlig unterschiedliche Jugendliche erwachen nackt in einer ihnen unbekannten Steppenlandschaft. Sie haben keine Erinnerungen an ihr früheres Leben, kennen gerade mal ihren Namen. Jeder von ihnen findet einen Rucksack mit den Nötigsten an Proviant und Kleidung. In einer der Taschen steckt zudem eine unglaubliche Nachricht. Laut ihr sind die sieben Jugendlichen in einem Labyrinth gefangen, das aus sechs Welten besteht. Sie haben zweiundsiebzig Stunden Zeit, die Tore zur nächsten Welt zu erreichen. Dabei gibt es zwei Probleme: In jeder Welt gibt es ein Tor zu wenig. Und, wie sich nur allzu bald herausstellt: sie sind nicht alleine! Wer nicht schnell genug ist – stirbt. Wer zu schwach ist – stirbt. Wer seinen Ängsten nicht entkommen kann – stirbt. Nur einer kann am Ende überleben!
[MEINE MEINUNG] - beinhaltet Spoiler
Ich wollte dieses Buch mögen; wirklich. Ich habe mir extra „The Maze Runner“ aufgehoben und NICHT vorher gelesen, weil viele meinten, es wäre sehr ähnlich. Da dieses Buch von einem deutschen Autoren kommt und erst kürzlich erschienen ist, wollte ich es dem Hype vorziehen und es unvoreingenommen lesen können, ohne dauernd irgendwelche blöden Vergleiche anstellen zu müssen. Ich muss allerdings sagen, ich bin ziemlich enttäuscht davon, sowohl was das inhaltlich, als auch das formale angeht.
Was mir zuerst unangenehm aufgefallen ist, ist der SCHREIBSTIL. Mich konnte er leider nicht begeistern. Ich brauche keine Schnörkel und Schleifen in Wortform, aber ich liebe Sprache und genieße schöne Sätze. In diesem Bauch habe ich keinen einzigen gefunden. Ich fand den Stil nicht schlecht, aber mir war er zu nüchtern. Dadurch sind mir Dinge wie Wortwiederholungen verschärft ins Auge gestochen, genauso wie teilweise überholte und klischeehafte Ausdrucksformen (z.B. die „rote Blume“ als Umschreibung einer Schusswunde…).
Die CHARAKTERE waren an sich wahrscheinlich in guter Absicht so geschaffen, doch mir nicht tiefgründig genug und zu stereotyp. Ich finde den Drang, sie so unterschiedlich wie möglich darstellen zu wollen, fast schon übertrieben. Natürlich gibt es in jedem Roman einen Helden, einen Antihelden, gutmütige Vermittler, die Zicke, die Schwache…aber hier wurde mir das viel zu überzogen und zu flach umgesetzt. Dadurch wurden die Momente, in denen die Charaktere auch einmal andere Seiten gezeigt haben, für mich unlogisch und unnachvollziehbar. Auch die Erinnerungsblitze aus der Vergangenheit haben mich immer wieder die Augen verdrehen lassen. Wir haben mehrmals das alkohol-/drogenabhängige Elternteil (ganze DREI mal. Yeah!), die krebskranke Mutter oh und natürlich auch diejenige, die ihre Kinder zurücklässt. Und selbstverständlich der krönende Abschluss: Der Missbrauch des eigenen Kindes. Been there, done that! Es geht mir nicht darum, dass man solche Storyelemente nicht benutzen sollte, nur weil es viele davor gemacht haben, sondern darum, dass man es feinfühlig und mit Tiefgang macht. Das sind sensible Themen und ich fand es sehr flach und stimmungszerstören, auf einer halben Seite einen Erinnerungsfetzen lesen zu müssen, auf dem ein Vater als „Säufer“, „Versager“ oder „Kiffer“ beschrieben wurde und damit die schwere Vergangenheit fertig zusammengebastelt war. Ja eigentlich finde ich das der Thematik gegenüber fast schon respektlos. Klar, bei sieben Hauptcharakteren hat es vielleicht auch nicht Platz für ausschweifende Umschreibungen, aber das kann für mich keine adäquate Lösung sein.
In der Geschichte bahnen sich zudem gleich 2 ½ Liebeleien an (zwei plus eine ziemlich aussichtlose, einseitige), was mich am meisten gestört hat. Die Jugendlichen sind im Laufe des Buches etwa sechs Tage zusammen und fürchten, rennen und kämpfen um ihr nacktes Überleben. Sie haben Hunger, stehen kurz vom Verdursten und Erfrieren. Werden zurückgelassen, getrennt und gefangen genommen. Außerdem werden sie von dem ständigen Wissen begleitet, dass ihre Überlebenschancen 1:6 sind, wenn man die äußeren Gefahren nicht berücksichtigt. Sie wissen, dass sie im schlimmsten Falle gegeneinander um die Ausgänge kämpfen werden. Und dann steht da tatsächlich:
„Oh Jeb, merkst du nicht, was ich für dich empfinde? Mein Herz flattert, wenn ich in deiner Nähe bin, und ich träume von deinen Lippen. Jeb, bitte dreh dich um. Sag etwas zu mir, umarme mich, halte mich, lass mich deinen Kuss spüren.“ (S. 292)
Wie bitte?! Abgesehen davon, dass dieser Satz nur so vor Schnulzen trieft…WTF?! Ich meine, ich verstehe, dass sich Hass, Freundschaft und eine Allianz bildet. Klar war zu erwarten, dass sich irgendwann eine Liebesgeschichte anbahnt, um das Ganze noch mehr zu dramatisieren, etc. Aber die Grundsteine dafür werden schon auf den ersten fünfzig Seiten gelegt. Da habe ich mir nur an den Kopf fassen können (noch besser war nur Kathys Versuch, Jeb zu ihrem Verbündeten zu machen…in dem sie ihm nackt auflauert…). Mir ist das zu flach, ich konnte keinen „Auslöser“ für diese plötzliche Verliebtheit (obwohl es so viel wichtigeres in dem Moment gibt) erkennen. Und das gleich zwei Mal. Weil ein Pärchen reicht ja nicht, am Ende des Buches bahnt sich noch ein zweites an. In einer Gruppe aus sieben Jugendlichen. Das empfinde ich als haarsträubend unlogisch.
Allerdings gab es auch Teile an der Gruppendynamik, die ich wirklich gut umgesetzt und spannend fand. So zum Beispiel Kathys Mord an Tian, und Mischas Zuneigung zu León. Ich finde es gut, dass der Autor auch vor gleichgeschlechtlicher Zuneigung nicht zurück schreckt (ein Thema, das mir im JuBu-Bereich oft zu kurz kommt).
Ich habe den Verlauf der Geschichte teilweise als sehr vorhersehbar empfunden (die „Pärchenbildung“, die ersten beiden Tode) aber dennoch ist es spannend. Klar habe ich viel zu meckern und bemängeln gehabt, aber das Grundgerüst der Idee finde ich dennoch gut und sehr interessant und nur deswegen bin ich auch dran geblieben. Und obwohl ich nur 2 Sterne vergeben kann, werde ich das nächste Buch lesen. Einfach um zu sehen, ob es mir besser gefallen wird, sich meine Vermutungen bestätigen und wie es endet. Zudem würde ich gerne mehr über die Umstände der Welt, in der die Geschichte spielt und wer oder was die Jugendlichen in das Labyrinth geführt hat, erfahren.
Allerdings ist das Ganze natürlich Geschmackssache, ich habe bisher nämlich ansonsten fast ausschließlich Lob zu diesem Buch gehört.
Jaaa, okay, Schande über mein Haupt dafür dass ich am Anfang so geschimpft habe und das Buch am liebsten abgebrochen hätte.. Es ist wirklich richtig gut und war bis zuletzt spannend. Zwischenmenschlich nicht super realistisch aber dennoch, ich kann kaum abwarten den zweiten Teil zu lesen :) Aber fühlt sich eigentlich noch jemand ein wenig an Feuer und Flut von Victoria Scott erinnert?
Aber vielleicht liegt darin ja auch die Perversion unseres Überlebens. Vielleicht sollen wir gegeneinander kämpfen, uns gegenseitig töten. Nur ein Preis, nur ein Sieger. Ein Mörder würde überleben. "Das Labyrinth erwacht" - Rainer Wekwerth [S. 195]
Inhalt: Sieben Jugendliche, drei Mädchen, vier Jungs, erwachen in einer ihnen fremden Dimension, mitten in einer Steppe, vollkommen nackt und ohne Erinnerung. In ihrer Reichweite finden sie nicht nur Kleidung, die ihnen perfekt passt, sondern auch Essen, Trinken, einen Schlafsack und jeweils einen personalisierten Gegenstand. Viel Zeit zum Wundern oder gar Nachdenken bleibt ihnen nicht, denn bevor sie die Möglichkeit bekommen, sich zu orientieren, rauschen bis ins Mark erschütternde Schreie durch die Luft - direkt auf sie zu. Es beginnt eine Hetzjagd auf Leben und Tod, denn es ist klar: Nicht alle Jugendlichen werden überleben. In einem ihrer Rucksäcke finden Jenna, Jeb, Tian, Kathy, Mary, Mischa und León eine Nachricht, dass ihnen 72 Stunden bleiben, um einem mysteriösen Stern zu sechs Toren zu folgen, die sie in die nächste Welt befördern. Sechs Tore, sieben Jugendliche. Nur einer wird gewinnen, nur einer wird in jeder der sechs Welten immer eines der immer weniger werdenden Tore durchschreiten.
Wer wird zurückbleiben? Wer wird siegen? Und wie weit wird derjenige für den Sieg gehen?
Meinung: Die Wörter Labyrinth und Jagd in Kombination, schaffen es nahezu immer, mich mit einem Versprechen von Abenteuer, Spannung und unvorhergesehener Überraschungen zu locken. Selbstverständlich also, dass ich meinen kleinen Abenteuerrucksack mit Proviant und vor allem Nervennahrung, über meine Schulter warf und großen Schrittes in diese Reihe von Rainer Wekwerth wanderte - ich erwachte in einer fremden, unheimlichen Welt, voller Gefahren und Geheimnissen und war durch die sich schnell und gnadenlos nähernde Gefahr sofort Feuer und Flamme, doch diese Anfangseuphorie sollte sich leider nicht allzu lange halten können.
Von der Grundidee her versteckt sich in "Das Labyrinth erwacht", dem ersten Band einer Trilogie, sehr viel Potenzial, welches man gekonnt hätte nutzen können, um dafür zu sorgen, dass der Leser auf Suche nach Antworten nur so durch die Seiten fliegt. Teilweise ist es dem deutschen Autor auch wirklich gelungen, dieses Potenzial aufzugreifen. Generell: Spannungs- & Ideentechnisch bringt der Schmöker viel mit. Jedoch wird nicht ausreichend mit den Erwartungen des Lesers gespielt, was dafür sorgt, dass größere Überraschungen ausbleiben.
Die Charaktere sind alle sehr klischeehaft und fügen sich in ihrer Zusammensetzung, in die Reihe der üblichen Verdächtigen. Sprich: Die allseits bekannten Persönlichkeiten, wie auch in anderen Medien, sind anzutreffen. Wir haben einen Helden, einen Antihelden, die Liebenden, eine Psychopathin, eine Schüchterne, einen Leichtsinnigen etc. Demnach sind nicht nur die Handlungen der Figuren, sondern auch deren Beziehungen untereinander und deren Schicksal in der Geschichte, relativ schnell absehbar und schmälern so kontinuierlich den Spannungsbogen der Story.
Hinzu kommt, dass sich die Beziehungen untereinander auf nicht nachvollziehbarer Ebene, viel zu schnell ändern. Die sieben Jugendlichen haben keine bis kaum Erinnerungen an ihr altes Leben, schaffen es jedoch schon nach wenigen Seiten, sich ineinander zu verlieben und das eigene Leben für das des Anderen aufs Spiel zu setzen. Ich bin kein Fan von Bindungen, die sich zu schnell und damit auf nicht nachvollziehbare Weise für den Leser entwickeln. Diese Beziehungen werden nämlich fast immer zu Stolpersteinen, die einen über die komplette Lesedauer immer wieder aus dem Konzept bringen, sie schmälern den Glaubwürdigkeitsaspekt und machen einem so immer wieder klar, dass man in seinem Bett liegt, im Zug sitzt oder aber am Strand liegt und lediglich eine Geschichte liest. Sie verwehren einem den vollkommenen Zugang zur Handlung und verhindern, dass man sich als Teil dieser fühlt, dass man als ein Teil der Jugendlichen um ein Tor in eine neue Welt, um Antworten und sein Leben kämpft.
Ein weiteres Problem, stellte für mich die Tatsache dar, dass keine der Figuren mich abholen konnte. Dies ist sicherlich auch den Stereotypen und den unnachvollziehbaren Handlungen und Bindungen geschuldet, wie gerade beschrieben. Es erschwert einem das Lesen jedoch zusätzlich. Am Ende der Reihe soll ein Jugendlicher überleben, einer soll durch das letzte Tor wandern, einer soll gewinnen. Wenn man als Leser jedoch keinen Favoriten auf diesen Preis hat oder es einem der Jugendlichen besonders gönnt, dann ist es schwierig, die Lesemotivation aufrecht zu halten.
Dieses Gefühl wird zusätzlich durch den ziemlich nüchternen und sprunghaften Schreibstil von Herr Wekwerth unterstützt. Auf der einen Seite gefällt es mir sehr gut, wenn Ereignisse, welche die Handlung unnötig in die Länge ziehen würden, ausgeblendet werden. Es verleiht einem Werk Tempo und Spannung, wenn man lediglich von den entscheidenden Situationen schreibt, die Perspektive einer Figur beschreibt, die einem Kapitel die nötige Atmosphäre verleiht. Jedoch ist der Schreibstil in "Das Labyrinth erwacht" sehr gewöhnungsbedürftig und erschwert es besonders in der ersten Hälfte, sich als Leser einzufühlen. Man braucht in gewissem Sinne Anlaufzeit, um sich an die Wortwahl und Situationsbeschreibungen gewöhnen und einlassen zu können.
Fazit: Letztlich bin ich mit meinem Reiserucksack ohne allzu große Erwartungen, lediglich mit der Hoffnung auf Spannung und Nervenkitzel, in "Das Labyrinth erwacht" von Rainer Wekwerth marschiert - trotz allem wurden diese niedrigen Erwartungen nicht erfüllt. An den nüchternen und sprunghaften Schreibstil des Schreiberlings kann man sich durchaus im Laufe der Seiten gewöhnen, nicht aber an die klischeebehafteten Buchfiguren und die sich rasch entwickelnden Beziehungen, die jeder Logik entbehren. Sie sorgen dafür, dass dem Leser jederzeit bewusst ist, dass er eine Geschichte liest. Sie sorgen dafür, dass man sich nicht in das Werk einfühlen und als ein Teil von ihm fühlen kann. Dadurch bleibt man leider durchweg ein stiller Beobachter. Da die Grundidee aber noch Potenzial versteckt, werde ich dem zweiten Band der Trilogie: "Das Labyrinth Jagd dich" trotzdem eine Chance einräumen.
Ich persönlich finde zwar, dass das Cover wirklich eindrucksvoll ist, sowohl Titel als auch Buchbeschreibung aber so gar nicht zum Roman passen wollen. Das Labyrinth ist in meinen Augen kein Labyrinth gewesen und gelebt hat es leider auch nicht, geschweige denn, dass es bösartig war. Vielleicht hat man in diesem ersten Teil auch einfach noch nichts davon gespürt, weil es hier erst erwacht?! Aber für mich ist das jedenfalls ein Rätsel. Das Cover finde ich wie gesagt aber wirklich toll!
ZUM BUCH
Ohje. Ich fühle mich jetzt schon mies. Wenn ich mir die Amazon Bewertungen ansehe, dann sieht es ganz danach aus, als sei ich die erste, die das Buch nicht mit drei Sternen oder mehr bewertet. "Lost meets Panem" heißt es da und die Begeisterungsstürme, die von jeder Menge Spannung, einer grandiosen Idee und sympathischen Charakteren berichten scheinen nie abzureißen. Am liebsten würde ich jetzt natürlich mit einstimmen, aber ich musste feststellen, dass mir persönlich dieser Roman bei weitem nicht so gut gefallen hat. Den Vergleich mit Lost, den kann ich noch gut nachvollziehen, denn die Jugendlichen hier entwickeln die selbe Art von Misstrauen gegenüber ihren Mitstreitern und müssen gleichzeitig auch einsehen, dass sie zusammenarbeiten müssen. Und wie Panem und auch ganz besonders wie Die Auserwählten von James Dashner handelt es sich um einen postapokalyptisch angelegten Roman, wenn man sich die zweite Welt, in der die Jugendlichen sich befinden, einmal näher ansieht. Trotzdem ist dieser Roman hier völlig anders angelegt. Die Idee an sich kann man nicht unbedingt als neu betrachten, den ab und an aufkommenden Vorwurf, sie sei von Die Auserwählten geklaut, finde ich aber völlig unberechtigt. Das Labyrinth erwacht steht und fällt sicher mit den Charakteren. Findet man diese sympathisch. fiebert man mit der Geschichte mit, man leidet mit ihnen, hofft, dass seine Favoriten die Tore unbeschadet erreichen werden. Mit Sicherheit ist diese Geschichte dann mehr als spannend und mitreißend. Aber das war bei mir einfach nicht der Fall. Es gibt hier sieben Jugendliche, von denen mir gerade einmal zwei oder drei nicht auf Anhieb unsympathisch gewesen sind. Rainer Wekwerth hat Charaktere mit Ecken und Kanten erschaffen und versucht eine möglichst große Vielfalt hier einzubringen, tendiert aber leider ab und an auch dazu sich Klischees zu bedienen. Das wurde zum Ende hin zwar immer besser und in den letzten Szenen habe ich dann doch mit einigen dieser Jugendlichen mitgefiebert. Dadurch war die Spannung zum Ende der Geschichte hin deutlich höher, aber meine Meinung komplett ändern konnte das dann auch nicht mehr. Kathy kann einem gar nicht sympathisch sein, genauso wenig wie Tian, Jenna hatte für mich zu wenig Persönlichkeit und Jeb hat mich mit seinem Drang dazu die Führung zu übernehmen zu Beginn ganz verrückt gemacht... Mary gewinnt durch die Ereignisse ein wenig mehr an Tiefe, wirkte zu Beginn aber einfach nur schwach. Und Leon? Leon ist für mich das wandelnde Klischee und das machte das Ende auch nicht viel besser. Der einzige, den ich von Beginn an mochte, das war Mischa, aber auch er hat seine Momente. So muss ich ehrlich sagen, dass ich mit den Toten (Wenn sie denn wirklich tot sind) in diesem Roman so gut wie gar kein Mitleid hatte. Die Charaktere konnten mich also nicht überzeugen, weshalb ich auf die Weltenbaukünste des Autors hoffte, aber auch hier wurde ich nicht glücklich gemacht. Diese Geschichte beschäftigt sich viel mehr mit den Beziehungen der Charaktere zueinander als mit dem Labyrinth, das wie ich im Teil zur Aufmachung bereits sagte, für mich kein Labyrinth ist. Ein Labyrinth bedeutet, dass der Weg schwer zu finden ist, aber durch den Stern am Himmel wissen die Jugendlichen eigentlich immer, wohin sie gehen müssen. "Frag mich nicht woher ich das weiß", das war das Motto der Geschichte und ich habe es verabscheut. Der Autor speist den Leser wirklich mit sehr wenigen Informationen, was die Geschichte sicher spannender machen würde, wenn man die Charaktere sympathischer findet. Ich hätte gerne gewusst, welchem Zweck diese ganze Aktion dienen soll. Besonders, da die zweite Welt wie das postapokalyptische Berlin wirkte, in dem auch noch andere Menschen unterwegs waren. Vielleicht lese ich die anderen Romane allein um zu erfahren, welchen verrückten Grund jemand für so etwas haben könnte... Die Gefahren, in denen sich die Jugendlichen befinden, bleiben bis zum Ende ungreifbar. Ich finde es noch immer schade, dass nie klar wurde, was sie in der ersten Welt verfolgt hat... Was ich aber wirklich gut fand, das war das Ende, da dieses spannend war und vor allem Tiefgang hatte, der mir einige der Charaktere näher gebracht hat. Ob das reichen wird, dass ich den zweiten Teil auch noch lesen werde, das bleibt fraglich.
Ein Roman, der von seinen Charakteren lebt. Hat man Probleme mit ihnen, wird einem das Buch eher weniger gefallen, liebt man diese Charaktere jedoch, dann liebt man den Roman!
Die Buchreihe "Das Labyrinth..." fand ich als Grundstory einfach spannend zu lesen! Die ersten 3 Teile sind meines Erachtens besser geschrieben und auch die Charaktere, waren mir auf ihre Arten sympatischer. Leider hat Rainer sehr klischeehaft geschrieben, es gab oft nur den mutigen Jungen und das sentimentale Mädchen. Und diese Rollen wurden kaum, bis nie großartig gewechselt .Gut fand ich die einzelnen persönlichen Geschichten der 7!
-Alle positiven Aspekte der ganzen Buchreihe: -Unterschiedlich Charakter -Interessante Orte -Viel erfahren über die Charakter -Interessante und schöne Beziehungen
- Alle negativen Aspekte der ganzen. Buchreihe: -Komisches Ende -Leider doch sehr klischeehafte -Zu ofte wiederholungen der Anfangsstory -Oft auch zu ausschweifend - Vernachlässigung der Charaktere
Ich würde der ganzen Buchreihe eine solide 3 geben, man kann es lesen und es um keinesfalls eine langweilige Gesichte, doch leider sind mir im Nachhinein Sachen eingefallen, die mich dann doch gestört haben wie gesagt einige Charaktere wurden vernachlässigt und waren nurnoch Nebenrollen ( was natürlich für so eine Buchreihe total unpassend ist )und zum Schluss ging es wirklich im großen und ganzen nur um 2 Personen. Es gab aber auch schöne Momente, die ich gerne in Erinnerung halte.
Wer gerne Geschichten liest, die viel auf Liebe und Ängsten der Charaktere basieren, dem würde ich das Buch an Herz legen. Aber für Spannungs Liebhaber, wird das Buch zu wenig Nervenkitzel sein. Was bei mir der Fall war!
~" Wer Leben will muss kämpfen"~ Rainer Werkwertg " Das Labyrinth Vergisst Nicht" 2019
This entire review has been hidden because of spoilers.
Es stört mich was und ich kann gar nicht sagen was genau. Die Grundidee hat mich sehr neugierig gemacht, aber irgendwie passiert in diesem Buch weniger als ich erwartet hätte. Die unterschiedlichen Welten hätte man besser heraus arbeiten können. Auch die Handlungen der Charaktere sind nicht ganz konsequent und scheinen sprunghaft. Ich kann mich gar nicht richtig in die Personen reinversetzen.
Überwiegend denk ich aber, dass ich nicht das richtige Alter für dieses Buch habe.
Inhalt Sieben Jugendliche erwachen völlig nackt in einer fremden Umgebung. Sie können sich an überhaupt nichts erinnern. Wer waren sie? Woher kommen sie? Wo sind sie? In einer Art Steppenlandschaft erwachen Jeb, Jenna, Tian, León, Kathy, Mischa und Mary. Jeder von ihnen besitzt nur einen Rucksack. In einer der Taschen steckt eine mysteriöse Nachricht. Anscheinend befinden sich die Jugendlichen in einer Art Labyrinth, das es zu durchqueren gilt. Doch einfach wird dieses Unterfangen nicht. Irgendetwas ist hinter der Gruppe her. Ist es ein wildes Tier, oder vielleicht etwas Mächtigeres? Innerhalb kürzester Zeit müssen sie es zu den Toren schaffen, die sie in die nächste "Welt" befördern soll - das nächste Stadium. Doch es gibt da ein weiteres Problem. Sie sind zu siebt, aber es gibt nur sechs Tore. Einer wird zurückbleiben und sterben...
Meinug Meine Güte! Was ein spannungsgeladenes Jugendbuch. Nachdem ich die letzte Seite gelesen habe, musste ich laut durchatmen. Das Gelesene erst einmal verdauen, realisieren und analysieren. Aber beginnen wir von vorne.
Ein Labyrinth. Sieben Jugendliche. Keine Erinnerung. Etwas macht jagt auf sie. Das reicht schon um mich neugierig auf ein Buch zu machen. Der Klappentext scheint dem potenziellen Leser eine schaurig-spannende Geschichte förmlich aufzuzwingen. Ich kann euch sagen, das Buch hält, was es zu versprechen scheint!
Sieben junge Erwachsene wachen plötzlich in einer fremden Steppenlandschaft auf. Zunächst allein und vollkommend nackt. Sie sind verwirrt, können sich an nichts erinnern und.....und schon beginnt das Abenteuer, oder besser gesagt, der Albtraum! Von der ersten Seite an schafft es der Autor Rainer Wekwerth seine Leser zu packen. Der Stil, der gleichbleibend flüssig zu lesen ist, die spannungsgeladene Atmosphäre, die ausgezeichnet aufgebauten Charaktere und die interessant aufgeführte Handlung lassen dieses Buch wie Schokolade in den Händen schmelzen. Eine absolut köstliche Geschichte!!
Ein Punkt, der mir besonders gut gefallen hat, sind die exzellent ausgearbeiteten Charaktere. Alle sieben unterscheiden sich dermaßen voneinander. Jeb schießt gleich als Anführer aus der Gruppe und ist wahrhaftig ein charismatischer Typ. Loyal und immer ehrlich. Jenna ist ebenfalls von der netten Sorte, kommt mit der allgemeinen Situation ziemlich gut zurecht und findet in Jeb einen guten Freund und vielleicht sogar mehr. Tian ist ein wenig scheu und erscheint schwach. Ihm scheint alles zu viel zu werden. Das Gleiche könnte man auch von Mary behaupten, jedoch scheint sie nicht völlig das schwache Lamm zu sein, was man im ersten Augenblick denken mag. León ist ganz klar der harte Typ. Am liebsten Einzelgänger und würde über Leichen gehen. Er macht meiner Meinung nach eine gewaltige Wandlung durch und überrascht an manchen Stellen - ein großartiger Charakter. Mischa hält sich etwas bedenkt und man erfährt noch nicht wirklich viel über ihn. Mein Liebling ist aber ganz klar Kathy. Alle, die das Buch schon gelesen haben, werden jetzt vielleicht schockiert sein, aber ich finde ihrer Persönlichkeit einfach atemberaubend, reizvoll und ihr Handeln oftmals sehr nachvollziehbar (obwohl ich wahrscheinlich nie wie sie gehandelt hätte). Sie ist eigenwillig, überzogen, störrisch und fühlt sich deshalb so unglaublich echt an!
Ebenfalls das "Untereinander" der Personen ist super dargestellt. Da es nur sechs Zugänge für die nächste Etappe gibt, wird allen natürlich klar, dass einer auf der Strecke bleibt. Ich finde es faszinierend mit anzusehen, wie jeder für sich selbst mit der Situation des eventuellen Todes umgeht. Einige scheine mehr oder wenige davon überzeugt, kaum eine Chance zu haben, wiederum anderen merkt man den Überlebenswillen an. Das es dadurch Spannungen in der Gruppe gibt, ist natürlich nicht verwunderlich. Eine weitere Gefahr!
Dabei ist die eigentliche Gefahr zu Beginn noch unbekannt. Man hört zuerst nur entsetzliche Schreie, bekommt die Kreatur(?) aber nicht zu Gesicht. Es wird sogar gemunkelt, es sei eine Art "Seelenfresser", der sich von den Ängsten der jeweiligen Person nährt. Es bleibt den Großteil der Geschichte jedenfalls ziemlich geheimnisvoll und auch am Ende bleiben so einige Fragen offen. DIESES ENDE!! Es hat mich zur Verzweiflung getrieben, was höchstwahrscheinlich nur an meinem Lieblingscharakter liegt, aber auch so war es auf den letzten Metern einfach atemberaubend rasant und vor allem spannend. Teil Zwei erscheint Gott sei Dank schon im Sommer und steht ganz oben auf meiner Liste.
Fazit Mit "Das Labyrinth erwacht" ist es dem Autor gelungen, einen spannenden Auftakt zu schreiben, der mit wunderbar aufgebauten Charakteren glänzt, mit Geheimniskrämerei angibt und einer 1A fesselnden Geschichte das Gesamtbild vorzüglich abrundet. Wer Abenteuer sucht, wird es hier finden, wer sich einfach entspannt zurücklehnen will, dem empfehl ich dieses Buch AUCH, denn ihr werdet sowieso mitgerissen. 5/5 möglichen Punkten!
‟Das Labyrinth erwacht“ von Rainer Wekwerth ist der Auftakt einer deutschen Jugendbuch-Trilogie und einzuordnen als Action- beziehungsweise Science-Fiction-Thriller.
Inhalt: Sieben Jugendliche erwachen ohne Erinnerungen an ihre vorherigen Leben in einer unwirklichen Welt aus Steppe und Wald. Sie erhalten eine Nachricht: Sie haben 72 Stunden, um einem Stern zu folgen und so die Tore zu finden, die aus dieser Welt herausführen. Allerdings gibt es nur 6 Tore. Einer muss zurückbleiben und so wird es sich in weiteren Welten fortsetzen, bis nur noch ein einziger übrig ist, der das Labyrinth verlassen darf. Ohne zu wissen, wer sie dort hingeschickt hat, machen sich die Jugendlichen auf den Weg und merken schnell, dass sie nicht allein sind im Labyrinth. Jemand jagt sie....
Fast schon überraschenderweise konnte mich dieses Buch von der ersten Seite an mitreißen. Ich bin nämlich durchaus skeptisch herangegangen, denn bei einer größeren Anzahl von Protagonisten, ob in Büchern oder Filmen, erwartet den Leser/Zuschauer für gewöhnlich ein Hauptcharakter, vielleicht auch ein Pärchen, auf dem der gesamte Fokus der Geschichte liegt, während der Großteil der anderen Figuren eher blass bleibt und vorhersehbar, Opferlämmern gleich, mitgeschleift wird, um sie nach und nach dem Feind zum Fraß vorzuwerfen. Denn Hauptfigur/-pärchen trifft es selbstverständlich erst am Ende und dieses Wissen zusammen mit wenig ausgearbeiteten Nebencharakteren machen eine solche Protagonisten-Gruppen für mich – normalerweise – eher langweilig.
Und so wurde ich positiv überrascht, denn, auch wenn ‟Das Labyrinth erwacht“ schnell erste Ansätze eines Pärchens zeigt und sich auch zwei, drei stärkere Charaktere herauskristallisieren, schafft es der Autor durch kapitelweise wechselnde Perspektiven jeden der sieben Protagonisten fast gleichberechtigt zu Wort kommen zu lassen und dem Leser einen tieferen Einblick in seine Persönlichkeit zu geben. So lernte ich alle Sieben – Mary, Kathy, Mischa, Jeb, Jenna, Léon, Tian – mit ihren grundverschiedenen Eigenschaften kennen. Keiner blieb blass oder wirkte austauschbar und ich konnte nicht vorhersehen, wer es sein würde, der an den ersten sechs Toren zurückbleiben würde. Dadurch, dass jeder Charakter so fein ausgearbeitet ist und sich als gleichwertiges Mitglied der Gruppe präsentiert, wurde die Geschichte auch erst richtig spannend, denn ganz egal wer aus der Geschichte ausscheiden wird, es wird den Leser berühren und er wird fortan fehlen.
Es ist spannend zu verfolgen, wie sich die Dynamik der Gruppe entwickelt, welcher Charakter welche Rolle einnimmt und welche Pläne jeder einzelne für das eigene Überleben schmiedet. Die Welten des Labyrinths sind dabei abwechslungsreich. Es ist nicht einmal zu erahnen, was die Gruppe nach dem Durchschreiten der Tore in der nächsten liebevoll und bildhaft beschriebenen, lebensfeindlichen und bedrohlichen Welt erwarten wird. Ohnehin spielt das Nicht-Wissen sowohl für den Leser als auch für die Protagonisten selbst eine große Rolle: Keiner wei��, warum sie in diesen Welten gefangen sind. Keiner weiß, wer sie dort hingebracht hat. Und keiner weiß, wer oder was sie verfolgt. Das bedrohliche Geheimnisvolle ist in ‟Das Labyrinth erwacht“ atemberaubend spannend umgesetzt und macht Lust auf den Rest der Trilogie, denn es bleiben noch so viele Fragen offen, die beantwortet werden wollen.
Entgegen vieler anderer Jugendbuch-Trilogien kommt ‟Das Labyrinth erwacht“ ohne Längen daher – das Spannungsniveau ist durchgehend hoch und die Situation wechselt ständig, sodass der Leser kaum zum Durchatmen kommt. Während ich sonst oft das Gefühl habe, eine Geschichte, die auch als Einzelband hätte erzählt werden können, sei künstlich gestreckt worden, um den aktuellen Trilogien-Trend zu bedienen, hat der erste Band der ‟Labyrinth“-Reihe definitiv - schon durch die Anzahl der interessant und tief gehend beschriebenen Charaktere - den inhaltlichen Umfang, um seine 400 Seiten lückenlos und ohne langatmige Passagen auszufüllen. Dabei ist auch der Schreibstil des Autors als sehr gelungen hervorzuheben. Flüssig zu lesen, abwechslungsreich und stark in den Beschreibungen überzeugt er mit einer ansprechenden Sprache, die beim Lesen Freude macht.
Fazit: Ich bin mehr als positiv überrascht. Dieser Trilogie-Auftakt ist so spannend, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte und an einem langen Abend durchlesen musste. Hervorragend ausgearbeitete Charaktere, eine düstere, bedrohliche Atmosphäre und jede Menge Spannung zeichnen ‟Das Labyrinth erwacht“ aus. Eindeutige 5 Sterne! Sehr empfehlenswert.
Das Buch war alles in allem ok. Die einzige Person, die ein wenig interessant war, war die „Böse“. Die Männer waren allesamt wahnsinnig heldenhaft und die anderen Frauen hilfsbedürftig. Interessant wäre das warum. Dafür müsste man aber wahrscheinlich die weiteren Bücher lesen..
Stell dir vor, du wachst ohne jegliche Erinnerung an einem unbekannten Ort auf, mit sechs anderen Jugendlichen und deine Aufgabe ist es, als Einziger zu überleben! So ergeht es Jenna, Jeb, Tian, Micha, Mary, Kathy und León. Sie kennen weder einander noch kennen sie sich selbst. Doch das Labyrinth scheint alles über sie zu wissen. Die Botschaft, die sie erhalten: Insgesamt gibt es sechs Ebenen. Du hast immer zweiundsiebzig Stunden Zeit, das Tor dieser Ebene zu erreichen. Schaffst du es nicht, stirbst du. Das erste Problem: mit jeder neuen Ebene schwindet ein Tor. Am Ende wird es nur einen geben, der es in die wirkliche Welt zurückschafft. Das zweite Problem: Im Labyrinth sind die Jugendlichen nicht alleine. Sie müssen sich ihren größten Ängsten stellen...
Wie hat es mir gefallen? Ich muss sagen, dass ich die Labyrinth-Trilogie eher als guten Durchschnitt erachte. Kann man mal lesen, ist aber nicht unbedingt ein Muss. Gerade in Band 1 Das Labyrinth erwacht, fiel es mir sehr schwer mich auf die Charaktere einzulassen und die Systematik der Geschichte nachzuvollziehen. Dies besserte sich aber in Band 2 Das Labyrinth jagd Dich. Hier konnte ich auch erste Sympathien zu einzelnen Charakteren aufbauen und auch die Thematik um die Seelenfresser wurde meiner Meinung nach sehr viel besser dargestellt, als in dem Band zuvor. Die Geschichte baute langsam aber sicher auf und gewann an Fahrt. Erst in Band 3 Das Labyrinth ist ohne Gnade war ich tatsächlich in der Geschichte drinn und fieberte vor allem mit den zwei Charakteren im ersten Teil des Buches ungemein mit. Im ersten Buch plätscherte alles noch eher seicht vor sich hin, in Band 3 wird das Maß an Brutalität vollstens ausgeschöpft, denn letztlich geht es ja um Leben oder Tod!
Auch wenn in der gesamten Trilogie hindurch sehr abstrakte Räume geschaffen wurden, muss ich sagen, dass sie im letzten Band für mich am ehesten nachvollziehbar waren. Natürlich wird im letzten Band Das Labyrinth kennt keine Gnade auch aufgelöst, was nun hinter dem Labyrinth steckt oder vielmehr: wer! Die Idee des Ganzen ist einfach grandios - da kann sich Herr Wekwerth durchaus auf die Schulter klopfen. Aber es haperte vor allem in Band 1 und 2 an der Umsetzung des Ganzen.
Aber insgesamt bleibt abzuwarten, ob die Labyrinth-Trilogie auch eine bleibt, denn: wer die Bücher bereits gelesen hat weiß, dass der Cliffhanger gigantisch ist! Wekwerth könnte sich nun locker an den Schreibtisch setzen und einen vierten Band schreiben. Und wer die Bücher nun noch nicht gelesen hat, aber es in Betracht zieht: Euch wird das Ende wahrscheinlich nicht gefallen - eben wegen des gigantischen Cliffhangers. Man wird nach diesen wirklich guten dritten Band einfach so alleine gelassen. Ein befriedigendes Lesegefühl hatte ich nun nicht, haha!
Ich habe die Labyrinth-Trilogie mit 3,3 Sternen bewertet, der dritte Band ist dabei mit 4 Sternen der Stärkste! Die Idee ist super, die Umsetzung hapert, der Cliffhanger ist richtig gemein. Sollte es eine Fortsetzung geben, werde ich sie in jedem Fall lesen! Wenn nicht: Kann man mal gelesen haben, muss man aber nicht.
Inhalt: Sieben Jugendliche wachen in einem Labyrinth auf, ohne Erinnerungen an die Vergangenheit. Sie wissen nicht, wo sie sind, und warum sie dort sind. Einer von ihnen hat einen Zettel in seinem Rucksack gefunden, der ihm gesagt, dass es außer ihm noch sechs weitere gibt. Dass sie im Labyrinth sind und dass sie 72 Stunden haben, um die sechs Tore zu finden. Und einer von ihnen wird zurückbleiben. Aber das ist noch nicht alles: Das Labyrinth lässt sie nicht einfach so durch die Gegend ziehen. Es jagt sie.
Meinung: Also das Cover hat mir jetzt eigentlich nicht so gefallen. Aber wenn ich es mir genauer ansehe, um es zu beschreiben, dann finde ich es eigentlich ganz cool. Es erinnert mich jetzt nicht an ein Labyrinth und passt auch nicht unbedingt zum Inhalt, aber es wirkt mysteriös. In diesen Löchern sieht man kleine Silhouetten, aber egal, wie lange ich suche, finde ich nur sechs. Entweder übersehe ich einen, oder man hat einen unserer sieben Protas weggelassen. In dem Buch gibt es zwar viele Protagonisten, aber außer ihnen sonst niemanden, also kann man sie gut auseinanderhalten. Aber sie haben ja auch vollkommen verschiedene Charakterzüge. Jeb, der als Einziger eine Nachricht bekommen hat, ist selbstbewusst und schlau. Er wurde irgendwie zum Leiter der Gruppe, unter anderem, weil er der Einzige ist, auf den alle hören. Jenna ist in der Gruppe wohl die Einzige, die mehr oder weniger ein normales Mädchen ist. Sie hat Gefühle für Jeb, aber sie ist etwas zu schüchtern, um ihm das zu sagen. Dann ist da Katie, sie ist die Art Mädchen, der die Männer zu Füßen liegen. Ihre Strategie, zu überleben, ist, den stärksten unter den Jungen dazu zu bringen, sie zum Ziel zu bringen. Ihr ist dabei vollkommen egal, was mit den anderen passiert. León ist sehr zielstrebig und würde alles dafür tun, um zu überleben. Er ist ein Kämpfer und irgendwie wurde er zu meinem Lieblingscharakter in diesem Buch, weil er einfach weiß was er tut und weil er´s einfach kann ;) Mischa, Mary und Tian sind anfangs die eher unauffälligen Charaktere. Mischa sieht gut aus, Mary ist wohl daran gewöhnt, alles zu bekommen, was sie will, und Tian ist einfach ein Schwächling. Also mit einem Labyrinth hätte ich das jetzt nicht unbedingt verglichen, ein Labyrinth ist für mich ein Irrgarten. Bei diesem Buch wissen sie, wo sie hinmüssen, die Reise ist die Herausforderung. Mir gefielen vor allem die Schreibweise und die Spannung, die dadurch aufgebaut wird, dass es so ernst ist, dass es um Leben und Tod geht und dass immer irgendein Charakter was im Schilde führt (meistens der gleiche Charakter).
Fazit: Das Labyrinth erwacht ist mit Sicherheit eines der spannendsten Bücher, die ich je gelesen habe. Auch die unterschiedlichen Charaktere waren sehr interessant. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht und empfehle dieses Buch guten Gewissens weiter!
Meine Meinung: Ich bin an das Buch ohne große Erwartungen gegangen, als ich dann aber angefangen habe es zu lesen, hat es mich total umgehauen. Der Einstieg in das Buch ist super. Von Anfang an habe ich mich gefragt: Warum? Warum passiert das alles? Was genau passiert da gerade? Zu Beginn lernt man erst einmal die Charaktere kennen, wobei das schwierig ist, denn sie wissen auch kaum etwas über sich. Nach und nach merkt man aber wie die Charaktere ticken und freundet sich mit dem einen mehr und mit dem anderen weniger an. Die Charaktere haben mir wahnsinnig gut gefallen. Sie sind alle sehr unterschiedlich und haben ihre eigenen Charakterzüge. Manche mochte ich von Anfang an unheimlich gerne, z.B. Jenna und Jeb. Andere mochte ich überhaupt nicht: Kathy und bei anderen bin ich mir sehr unsicher, was ich von ihnen halten soll, z.B. Léon. Die Welt, in der das Buch spielt ist sehr geheimnisvoll. Man weiß nicht, wie groß die Welt ist, was es dort alles gibt und vor allem weiß nicht, wer dort noch lebt. Denn so viel steht fest, die Jugendlichen sind nicht alleine. Durch diesen Faktor wird das Buch unheimlich spannend. Es ist sowieso schon total spannend, einfach weil man so wenig weiß. Dadurch dass die Jugendlichen aber nicht alleine sind, wird die Geschichte zu einem wahren Pagetuner. Ich hätte das Buch am liebsten in einem Rutsch durch gelesen. Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Er schreibt in sehr kurzen Sätzen, dennoch ist es sehr flüssig zu lesen. Ebenfalls sind die Kapitel sehr kurz, sodass der vertraute Gedanke aufkommt „Ein Kapitel geht noch“ und man dann deutlich mehr Kapitel gelesen hat. Das Ende des Buches ist wirklich gemein, sodass ich direkt zu Teil 2 greifen werde.
Fazit: „Das Labyrinth erwacht“ ist ein grandioser Trilogie Auftakt! Mich hat das Buch zu 100% begeistert! Besonders toll sind die Charaktere, die so facettenreich und unterschiedlich sind. Außerdem bietet es eine tolle Welt und viel Spannung. Eine ganz klare Leseempfehlung!
Ich wollte das Buch unbedingt lesen aufgrund der sehr guten Bewertungen. Aber ich wurde gnadenlos enttäuscht. Mir war klar, dass es 'nur' einen Cliffhanger am Ende geben wird, da es sich ja um den Auftakt einer Reihe handelt. Aber es erklärt sich nichts in diesem Buch. Rein gar nichts. Die Figuren sind zum Großteil schwach und klischeehaft gezeichnet und zudem endlos unsympathisch. Außerdem nutzt Herr Wekwerth hier eine Wortwahl, die ich keinem halbwegs normalen Jugendlichen zutraue. Formulieren wie "sagte der Tätowierte" machen es auch nicht besser. Das klingt wie in einem Zeitungsartikel, in dem sie nicht immer "der Mann" sagen wollen. Ich hoffe, der nächste Teil reißt es wieder etwas raus.
4,5 Sterne ! Erst fand ich das Buch ziemlich langweilig. Ich hab gelesen gelesen und gelesen und kam irgendwie nicht voran. Doch ab Seite 300 wurde es richtig spannend ! Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Die Stimmung bei dem Buch ist auch der Hammer. Eigentlich war es die ganze Zeit über gruselig. Ich habe mich echt gefürchtet obwohl ich sonst Horror und so weiter lese. Ich brauche jetzt erstmal eine Pause von dem Buch :D aber es war richtig gut ! Ich habe den zweiten Teil schon hier stehen und der wird nicht lange auf sich warten lassen. :)
Alle die am überlegen sind ob sie das Buch lesen sollen ... TUT ES ! ;)
Was soll ich sagen, ich bin etwas enttäuscht! Ich hab mir doch etwas mehr versprochen, allerdings weiß ich auch nicht genau was. Der Roman hat genau das wiedergegeben, was der Klapptext versprochen hat. Ich denke die Art wie das Buch erzählt beißt sich mit meiner Stimmung. Auf jeden Fall, hole ich mir den 2. Teil im Sommer :)
Eine super Geschichte, hat mich echt gefesselt. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den noch Überlebenden weiter geht und in was für eine Welt sie diesmal kommen. Die Charaktere haben mir echt gut gefallen und entwickeln sich super. Am Ende erfährt man immer mehr über die Vergangenheit und ich hoffe, dass im zweiten mehr rauskommt!
Titel: Das Labyrinth erwacht Autor: Rainer Wekwerth Genre: Thriller ISBN-10: 3401507915 ISBN-13: 978-3401507910 ASIN: B00B58BF50 Preis: 12,99€ (Taschenbuch) 6,66€ (Kindle-Edition) 18,99€ (gebundene Ausgabe) Weitere Bände: "Das Labyrinth jagt dich"; "Das Labyrinth ist ohne Gnade" !Ausgezeichnet mit den Leserpreisen "Segeberger Feder" und "Ulmer Unke"!
Inhalt:
"Einer von euch wird stets zurückbleiben, einer wird allein seinen Ängsten gehören. Wer leben will, muss kämpfen. Gegen andere, gegen sich selbst. Am Ende wird nur einer von euch überleben. Weil ihr im Labyrinth seid. Weil ihr verloren seid."
Das Labyrinth. Es denkt. Es ist bösartig. Sieben Jugendliche werden durch Raum und Zeit versetzt. Sie wissen nicht mehr, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft an jeden von ihnen: Du hast zweiundsiebzig Stunden Zeit das nächste Tor zu erreichen oder du stirbst. Problem Nummer Eins, es gibt nur sechs Tore. Problem Nummer Zwei, ihr seid nicht allein. Ein tödlicher Kampf entbrennt...
Bewertung:
Erster Satz: "Als Jenna erwachte, sah sie als Erstes den blauen Himmel, der sich majestätisch über ihr erstreckte."
Mit diesem Satz beginnt ein ultra spannender Auftakt einer Science-Fiction-Reihe die es in sich hat. Ich habe dieses Buch, wie auch seine zwei Folgebände mit Begeisterung gelesen und konnte gar nicht mehr aufhören, es durch zu suchten. Für mich ist klar: der Hype um diese Maze-Runner-Manier-Reihe ist absolut begründet!!
Unvermittelt, unvorbereitet werden wir in eine Ebene in der Nähe eines Waldes geworfen, wachen zusammen mit den sieben Protagonisten nackt, orientierungslos und ohne Erinnerungen auf und müssen uns in dieser Situation genau wie sie zurechtfinden. Das gefällt mir sehr, kein Prolog, keine Erklärung, nur der Anfang der für sich steht und mit einer einfachen Botschaft auf alles kommende vorbereitet:
„Du musst diese und alle anderen Welten durchlaufen, wenn du heimkehren willst. Viele Prüfungen warten auf dich, aber du wirst nicht allein sein. […] In jeder dieser Welten gibt es Tore, Portale, die euch in die nächste bringen, am Ende des Weges liegt die Freiheit. Derjenige von euch, der alle Welten durchlaufen hat, gewinnt den Preis des Lebens.“
Wie unsere Hauptpersonen sind wir zuerst vollkommen überfordert, doch das Buch nimmt sich in seiner rasanten Problematik viel Zeit um die Charaktere vorzustellen.
Der Klapptext über den Inhalt lässt einen rasenden Thriller vermuten, purer Überlebenskampf - welchen wir auch präsentiert bekommen, doch zuerst lernen wir die Charaktere kennen. Bis zur Hälfte des Buches passiert nicht viel, bloß ein Abchecken, ein Klären der Rangbedingungen und eine erste Orientierung. Die Story bleibt recht überschaubar, denn die Protagonisten stoßen zwar auf einige Probleme und Hindernisse, werden verfolgt und müssen sich selbst überwinden, neu kennen lernen und organisieren, aber die Handlung an sich hält sich in Grenzen. Im Vordergrund steht klar der Umgang mit der psychischen Belastung der einzelnen Charaktere und deren Entwicklung, was unfassbar spannend ist. Trotzdass die Grundidee, eine Gruppe von Jugendlichen, die nicht wissen, wer und wo sie sind, in einer gefährlichen Extremsituation auszusetzen und ihnen beim Straucheln zuzusehen, eigentlich alles andere als neu ist, ist doch die Umsetzung dieses Thrillers so packend, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
„Er rannte so schnell er konnte. In seinem Rücken ertönte aufgeregtes Rufen, langgezogenes heiseres Heulen, das sich in seinem Kopf festzusetzen schien und dem bald andere Schreie antworteten. […] Die unmenschlichen Laute dröhnten in seinen Ohren. Er erhöhte das Tempo.“
Sie sind ahnungslos, ohne Orientierung und doch wissen sie eines: Sie müssen die Tore finden um in die nächste Welt zu gelangen, sonst sind sie verloren! In jeder neuen Welt gibt es ein Tor weniger, sodass immer einer von ihnen zurückbleiben wird und sie haben dazu nur eine begrenzte Zeit. Außerdem werden sie gejagt. Können die Jugendlichen trotz des Wissens, dass einer zurückbleiben muss, kooperieren? Wird es ihnen gelingen, zu den Toren zu gelangen? Was ist das für eine Welt, in der Jeb, Jenna, León, Kathy, Tian, Mary und Mischa gelandet sind? Eine weitere Steppe, in der Ferne ein Wald. Jäger sind ihnen auf den Fersen. Was soll das alles? Wie auch die Jugendlichen steht der Leser zu Beginn der Geschichte vor einem riesigen Fragezeichen. Dann folgen die ersten Hinweise, und die Geschichte wird hochspannend.
"Purer Überlebenswille treibt uns an. Wir können nicht anders als kämpfen. Um jeden Zentimeter Boden, um die Tore, um die Möglichkeit, einen weiteren Tag zu erleben."
Neben der immer währenden Bedrohung, die über der Handlung schwebt, lernen wir Leser die einzelnen Charaktere kennen, die alle mal aus ihrer Sicht berichten dürfen. Die Charaktere sind dabei sehr verschieden und dabei sehr interessant und individuell ausgestaltet. Scheinbar jeder Typ Jugendlicher ist abgedeckt: der geborene Anführer, das nette Mädchen von nebenan, der knallharte Kämpfer, das manipulierende Biest, der schüchterne Einzelgänger…unterschiedlicher könnten die Protagonisten kaum sein, und doch müssen sie zusammenhalten um weiter zukommen, um zu überleben! In dieser zusammengewürfelten Gruppe bilden sich sofort Allianzen, Vorlieben, kleinere Streitigkeiten - eine normale Gruppendynamik, Verhaltensmuster werden sehr interessant dargelegt. Es bilden sich Paare, Feinde, oft löst sich die ganze Hierarchie wieder auf und setzt sich neu zusammen. Dabei wird für den Leser klar, wer welche Absichten hegt und es gibt diejenigen, die einem sofort sympathisch sind, es gibt welche, die man eher weniger mag und es gibt welche, bei denen weiß man nicht so genau, was man von ihnen halten soll. Obwohl alle dasselbe Problem haben, sehen doch alle der Situation ganz verschieden entgegen:
"Dieses goldene Lächeln, es schien ihm so ... und dann spürte er Wärme in sich, wurde zuversichtlich, als könne ihm nichts geschehen, solange es dieses Lächeln gab."
Da ist zum Beispiel der hilfsbereite Jeb, der die Gruppe zusammenhalten möchte. Auf ihn ist ein kleiner Schwerpunkt gesetzt und er war mir sofort sympathisch mit seiner ehrlichen, zuvorkommenden und optimistischen Art. Schon früh erkennt man, dass er und Jenna, die ebenfalls ehrlich, mutig und nett ist, gut zusammenpassen. Dann der Einzelkämpfer León, der keinen an sich heranlässt, aggressiv aber schlau mit viel Kampfgeist ist. Die biestige Kathy, die stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist und sich für keinen Manipulationsversuch zu schade ist. Schnell reizbar, wunderschön, egoistisch - keine angenehme Teampartnerin und das direkte Gegenteil zu der schüchternen, schwachen Mary, die sich eher pessimistisch eingestellt zurückhält. Dann der eher unscheinbare Mischa, der jedoch sehr schlau zu sein scheint und der ängstliche Tian, der durch seine schwache, schüchterne Art bald zum Opfer zu werden scheint.
"Könnte sein, aber wer von uns weiß schon, wer er wirklich ist. Vielleicht werden wir es nie erfahren."
Sie alle, wie stark sie auch sein mögen, sind bald erschöpft, verletzt oder drohen, verrückt zu werden und langsam scheint durch, dass sie alle nicht normal sind. Irgendetwas scheint mit jedem von ihnen nicht zu stimmen, und als dann im Laufe des Buches Erinnerungs-Flashbacks auftauchen, kommt einem als Leser ganz oft das Wort "Schuld" in den Sinn, sodass ich mich oft fragte: Ist das Labyrinth eine Strafe? Eine moderne Vollzugsanstalt? Ein Experiment? Wer schafft es zum nächsten Tor? Wird die Gruppe zusammenhalten? Bald kommen Zweifel auf... Diese prickelnde Mischung aus Einzel-/ Gruppenproblem und Überlebenskampf macht diesen Thriller zu einem spannenden Leseerlebnis.
"Wir sind wie Ratten. Fressen, Beißen, Kämpfen - und vermutlich schaut uns einer dabei zu."
Was mich ebenfalls positiv überrascht hat ist der der Schreibstil des Autors. Ich fand es sehr erfrischend, mal wieder gute Science-Fiction von einem deutschen Autor zu lesen und durch die flüssige, einfache Sprache entwickelte sich schnell eine Suchtwirkung. Durch abwechslungsreiche aber nicht ausschweifende Beschreibungen wurde ich überzeugt und gefesselt. Dabei schwankt der Autor ständig zwischen den unterschiedlichsten Emotionen und macht ein mitfühlendes Leserherz damit ganz kirre. Mal fesselnd, spannend, romantisch, gefühlvoll, brutal, hoffnungsvoll, verloren und dann wieder eiskalt und gefühlslos.
Während der ganzen Geschichte stellt man sich im Hinterkopf die Frage, warum die sieben Jugendlichen sich überhaupt im Labyrinth befinden. Wer sind sie wirklich? Was passiert nach dem letzten Tor? Kann wirklich nur einer überleben? Was ist dieses Ding, das sie so unnachgiebig verfolgt?
"Seelentrinker“, flüsterte Mary plötzlich. „Ich weiß nicht, warum mir der Name einfällt, aber er passt zu ihnen. Sie wollen nicht nur unsere Angst, sie wollen alles.“
Nach und nach erinnern sich die sieben an einzelne Episoden ihres bisherigen Lebens und man kommt mit diesen Hinweisen der Antwort auf diese Fragen ein kleines Stückchen näher. Jedoch wird zum Ende hin nichts aufgelöst und wir bleiben so unwissend wie die Jugendlichen, zu Mutmaßungen verdammt. So bleibt es bis zum Ende sehr spannend und nervenaufreibend, man fiebert mit und zerbricht sich den Kopf - doch des Rätsels Lösung wird in den zweiten Teil verlagert, was ich etwas Schade finde. Ich hätte mir zum Abschluss schon etwas mehr Informationen gewünscht. Ein unheimlicher Epilog macht Lust auf mehr - so bin ich also sofort zur Buchhandlung gerannt und habe mir den nächsten Teil gekauft, was ich jederzeit noch einmal tun würde.
"Manchmal war es besser, Schreckliches ruhen zu lassen."
Das Cover ist ein wahrer Eye-Catcher und passt super zu Titel und Inhalt. Rot und grau sind die dominanten Farben, durch die vielen Löcher, die alle gleich aussehen und sich ins Unendliche fortzusetzen scheinen, erscheint das Bild etwas wie ein Lautsprecher oder eine Bienenwabe. Vor dem roten Hintergrund haben sich sechs kleine menschliche Silhouetten ab, die alle in ihrer eigenen Röhre stehen, abgegrenzt von den anderen, was sehr gut passt. Etwas verwirrend fand ich, dass nur 6 Personen abgebildet sind, wo es doch um sieben Jugendliche geht. Da fragt man sich natürlich sofort, was mit der fehlenden Person ist. Die Buchstaben des Titels sind weiß hervorgehoben und verleiten dazu, das Buch öfter in die Hand zu nehmen. Insgesamt eine sehr interesseweckende Gestaltung, auch wenn "das Labyrinth" etwas verwirrend sein kann, da die Protagonisten ja nicht wirklich in einem typischen Labyrinth unterwegs sind. Auffallend ist außerdem, dass das Buch recht breit ist und somit etwas im Bücherregal hervorsteht.
"Aber vielleicht liegt darin auch die Perversion unseres Überlebens, Vielleicht sollen wir gegeneinander kämpfen, uns gegenseitig töten. Nur ein Preis. Nur ein Sieger. Ein Mörder würde überleben."
Fazit:
Mit dem grauenvollen Labyrinth erwacht eine vielversprechende neue Thriller-Reihe. Ein mitreißender Auftakt, der mit den Abgründen der menschlichen Seele spielt.
Das Labyrinth war zur Zeit der ersten Auflage komplett an mir vorbeigegangen, muss ich gestehen. Damals, wenn ich das so drastisch sagen darf, war ich noch kein so eingefleischter Leser, beziehungsweise war es zwischenzeitlich nicht mehr. Doch als ich die Neuauflage sah und neugierig in den Klappentext hineinschnupperte, war mir klar, das muss ich unbedingt lesen.
Der Einstieg in die Geschichte gibt einem sofort Vibes aus Maze Runner gepaart mit den Tributen von Panem. Ich war direkt geflasht und was das Ganze besonders gemacht hat, ist, dass die Figuren einem, was das Hintergrundwissen angeht, gar nicht weit voraus sind. Man lernt mit ihnen zusammen diese rätselhafte Welt neu kennen, entdeckt mit ihnen Gefahren und Wege, versucht mit ihnen zusammen zu entkommen, lernt vor allem auch mit ihnen zusammen wieder kennen, wer sie eigentlich sind. Dieses Gefühl, mit den Figuren auf Augenhöhe zu sein, fand ich clever konstruiert und hat mir das Lesen sehr angenehm gestaltet.
Die Anzahl der Figuren hat mich anfangs noch ordentlich gefordert. Auch wenn alle sieben unterschiedliche Charaktere haben, so musste ich besonders beim Wechsel der Erzählperspektive oft kurz grübeln, wer derjenige nun war, wie er so drauf ist, was seine persönliche Geschichte war. Doch eben weil die Figuren teils verschieden wie Tag und Nach waren, konnte ich bald ein paar Kandidaten ausmachen, zu denen ich auch eine deutliche Meinung hatte. Das Spannende war: Diese Meinung hat sich teils, so gemauert sie mir jedes Mal auch schien, von Kapitel zu Kapitel gewandelt. Wen ich am Anfang nicht leiden konnte, habe ich am Ende als Helden gefeiert, wer mir am Anfang noch sympathisch war, war es in der Mitte nicht, am Ende jedoch wieder. Ich habe meine Bewertungen der verschiedenen Figuren glaube ich bisher in keinem Buch so oft umgeschmissen wie hier.
Was mich aber besonders fasziniert hat, war, dass ich manche Personen hier zwar bis aufs Blut unsympathisch fand, ihre Art zu handeln und zu denken jedoch unglaublich spannend war. Ich konnte gar nicht anders, als mit jedem der sieben mitzufiebern, egal ob ich sie nun leiden konnte oder nicht. Die Geschichte übt einen Sog aus, der zum Ende hin deutlich stärker wird, und auch wenn ich noch tausende Fragen hatte, hat mich der Schluss des ersten Bandes komplett aus den Socken gehauen. Besonders das letzte Drittel war unheimlich stark, da war ich kaum noch in der Lage, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Welt, die hier konstruiert wurde, habe ich auch nach dem ersten Buch noch nicht durchblickt, ebenso wenig wie das Warum oder Wer. Aber das macht mir nichts aus, denn ich bin mir zu 100% sicher, dass ich im Laufe der Reihe noch aufgeklärt werden. Normalerweise bin ich immer ein wenig angefressen, wenn sich so große Verständnislücken im World- oder Story-Building nicht schnell schließen, hier jedoch macht es schlichtweg jede Menge Lust auf mehr!
Mein Fazit: Ich habe noch keine Ahnung, wohin die Reise gehen wird, aber ich will es unbedingt herausfinden. Dieser grandiose, spannungsgeladene Auftakt mit einer faszinierenden Auswahl an Figuren, ungewöhnlicher Welten-Konstruktion und haarsträubender Grundidee, lässt mir gar keine Wahl, als direkt mit der Fortsetzung anzufangen. Für alle Fans von Reihen wie Maze Runner eine klares Must-Read, von mir gibt es selbstverständlich volle 5 von 5 Sternen.
Zitat: "Einer von euch wird stets zurückbleiben, einer wird allein seinen Ängsten gehören. Wer leben will, muss kämpfen." (S. 58)
"Dunkle Schwaden stiegen zum Himmel. Es sah aus wie ein Inferno, wie die Hölle selbst." (S. 161)
"Aber vielleicht liegt darin ja auch die Perversion unseres Überlebens. Vielleicht sollen wir gegeneinander kämpfen, uns gegenseitig töten. Nur ein Preis, nur ein Sieger. Ein Mörder würde überleben." (S. 195)
Inhalt: Nacheinander kommen sie im Steppengras zu sich. An verschiedenen Stellen. Sieben Teenager, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben sie alle das gleiche Ziel: Überleben!
Niemand von ihnen kann sich an die Vergangenheit erinnern. Niemand weiß, wie sie an diesen Ort geraten sind. Doch schließlich finden sie zusammen. Jeb hat eine Botschaft für die Gruppe in seinem Rucksack gefunden, der neben ihm stand, als er aufgewacht ist. In der Botschaft steht, dass sie sich im Labyrinth befinden. Es müssen sechs Welten durchquert werden. Am Ende jeder Welt gelangt man durch Portale in die nächste Ebene. Und da fangen die Probleme an! Es gibt immer genau ein Portal zu wenig. Einer muss zurückbleiben! Als ob das Problem noch nicht groß genug wäre, eröffnet sich ein zweites. Sie sind nicht allein! Sie werden gejagd! Mischa hatte bereits Bekanntschaft mit den Kreaturen gemacht, bevor er auf die anderen gestoßen ist. Ihre unmenschlichen Schreie und Laute lassen sich nicht mehr aus seinem Kopf verbannen. Und er wurde von den Biestern verletzt...
Nur gemeinsam können sie den Weg zu den Portalen schaffen. Doch kann sich Leon in die Gruppe einfügen? Weiß Jeb wirklich nicht mehr über das Labyrinth oder verheimlicht er etwas? Welchen Plan verfolgt Kathy wirklich? Und die alles entscheidende Frage ist: Was passiert, wenn sie es bis zu den Portalen schaffen! Wer bleibt freiwillig zurück? Zusammen nehmen sie den Kampf um ihr Leben auf...
Meinung: Das Buch zu lesen hat mich schon gereizt, als ich das erste Mal den Klappentext gesehen hatte. Dieser allein klang schon sehr vielversprechend und ich hatte deshalb sehr große Erwartungen an "Das Labyrinth erwacht". Eines aber gleich vorweg. Ich wurde definitiv nicht enttäuscht!
Schon die Optik des Buches hat mich animiert, es gleich, nachdem es bei mir eingetroffen ist, aufschlagen und lesen zu wollen. Die Grafiken wurden direkt auf den Umschlag des Buches gedruckt. Nachdem ich das Buch beendet hatte, konnte ich in der sehr plastisch dargestellten Außenstruktur einige für die Geschichte wichtige Elemente erkennen, die ich hier natürlich noch nicht verraten kann. Ein zweiter Blick lohnt sich also auch hier!
Herrn Wekwerth ist es gelungen, mich ab der ersten Seite an seine Geschichte zu fesseln und eine über die Seiten schwelende Grundspannung zu schaffen. Ich konnte gar nicht anders; ich musste lesen, lesen, lesen... Es war faszinierend, wie der Autor seine Idee umgesetzt hat und der Plot stetig vorangetrieben wird. Ein allwissender Erzähler konnte mir in der Vergangenheitsform aus wechselnder Sicht der Charaktere jeden Einzelnen so deutlich vorstellbar vermitteln, dass ich mich bald als Teil der Gruppe gefühlt habe. Ich durfte an der Seite der Protagonisten hautnah Gefühle wie Angst und Hoffnung, aber auch Überlebenswillen und aufkeimende Liebe erleben. Die Umgebung der Protagonisten war genau so beschrieben, wie ich es mir vorstelle. Der Schreibstil Herrn Wekwerths ist aus meiner Sicht glücklicherweise nicht zu detailverliebt, und dennoch kann man sich die ganze geschaffene Welt, die die Protagonisten mit allen Gefahren und Gefühlen erleben, äußerst bildlich vor Augen führen. Der Autor hat hier keine Wünsche offen gelassen!
Seine Charaktere fand ich im übrigen allein aufgrund der Unterschiede zwischen ihnen sehr gut gewählt und dargestellt.
Da haben wir Jeb, den ich von Beginn an als intelligenten Charakter erlebt habe, der immer überlegt und vorausschauend handelt. Jeb ist loyal gegenüber den anderen eingestellt und bringt sich mit seinen Ideen in die Gruppe ein. Er weiß, dass er die Führung der Gruppe fürs Erste übernehmen muss. Und wie er sich in die Anführerrolle förmlich hineinarbeitet, ist schon eine Klasse für sich. Jeb ist ein sympathischer Protagonist, den man mögen muss.
Leon ist das ganze Gegenteil von Jeb. Er ist ein Einzelkämpfer, kann sich nur schwer ein- geschweige denn unterordnen. Andere Menschen sind ihm egal, Egoismus ist kein Fremdwort für ihn. Aber Leon macht für mich im Laufe des Buches die erstaunlichste Entwicklung durch. Natürlich erleben wir ihn nach wie vor in seinen Grundzügen; das kann man nicht einfach so ablegen. Auf jeden Fall hat er nach meinen Startschwierigkeiten ihm gegenüber im weiteren Verlauf doch noch Punkte bei mir sammeln können.
Ich möchte gar nicht auf alle Protagonisten eingehen. Aber Kathy ist es auf jeden Fall wert, erwähnt zu werden. Hatte ich anfangs noch ein Bild von einer hübschen jungen Frau vor meinem geistigen Auge, hat sich dieses alsbald geändert! Kathy ist ein Biest! Eine Intrigantin, die zur Furie werden kann. Sie hat mich während der Geschichte durch ihre Wandlungen am meisten überrascht. Ehrlicherweise muss man allerdings gestehen, dass gerade dieser Charakter dem Plot nochmals entsprechende Würze verleiht und die Geschichte beim Auftauchen von Kathy immer an Fahrt zunimmt.
Natürlich wären auch die anderen Protagonisten einer Beschreibung wert. Allerdings möchte ich noch nicht alles in Gänze verraten. Macht euch lieber selbst ein Bild von der erstaunlichen Vielfalt der vorkommenden Charaktere!
Insgesamt gesehen kann ich das Buch nicht als reinen Thriller betrachten. Herrn Wekwerth ist es in außergewöhnlicher Weise gelungen, neben thrillertypischen Grundlagen auch Elemente aus Dystopie und Fantasy in seine Geschichte einzubinden. Durch diese hervorragend umgesetzte Komination wird "Das Labyrinth erwacht" zu einem eindrucksvollen Gesamtpaket verschnürt, welches mir Lesegenuss auf höchstem Niveau bereitet hat.
Ich bin Herrn Wekwerth sehr dankbar dafür, dass er am Ende keinen ganz gemeinen Cliffhanger eingebaut hat, wie ich ihn fast erwartet hätte. So kann ich zufrieden auf die erlebten Lesestunden zurückschauen und mich in voller Erwartung auf den nächsten Band freuen!
Urteil: "Das Labyrinth erwacht" ist eine spannungsgeladene und fesselnde Geschichte, in der die zugrunde liegende Idee einfach nur grandios umgesetzt wurde. Der Autor besticht mit seinem flüssigen Schreibstil und seinen unterschiedlichen aber charakterstarken Protagonisten, die mir mitunter tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt gewährt haben. Für diese Leistung komme ich nicht umhin, auf jeden Fall verdiente 5 Bücher zu vergeben.
Für alle Fans spannender und unvorhersehbarer Geschichten mit tiefen Charakteren, die sich an einsamen Abenden auch gern ein wenig gruseln... Aus meiner Sicht ein Must-Read!
Die Serie 1. Das Labyrinth erwacht 2. Das Labyrinth jagt dich (voraussichtlicher Erscheinungstermin Juni 2013) 3. ? (voraussichtlicher Erscheinungstermin Juni 2014)
Das Buch hat mich ziemlich enttäuscht, da ich aufgrund der Beschreibung und des Covers weit aus mehr erwartet habe. Die Welt in der die Geschichte spielt hat absolut nichts mit einem Labyrinth zu tun, die Charaktere sind teilweise oberflächlich und langweilig (vor allem Jeb und Jenna nerven mit ihrem Liebes-Drama und ihren total sinnlosen, belanglosen Unterhaltungen, die oft nichts mit der Handlung zu tun haben), zu Beginn des Buches herrscht absolut keine Sympathie und Harmonie zwischen den Personen, was das Lesen unangenehm macht. Ausserdem ist die Handlung immer die gleiche und wird nicht voran getrieben, meistens ist sie durchschaubar und versuchte Spannungshöhepunkte werden langweilig aufgelöst. Erst zum Ende hin wird es einigermaßen spannend und es passiert etwas mehr als nur - die Portale suchen, einen Unterschlupf suchen, völlig erschöpft sein, jammern, schlafen, aufwachen und das gleiche wieder von vorne. Schade finde ich auch, dass es absolut keine Hinweise darauf gibt, wie die Jugendlichen in diese Welt gelangt sind - man ist gezwungen die weiteren Bände zu lesen.
Rezension: Das Buch ist vom ersten Moment an spannend, denn schon bevor alle sieben Protagonisten vorgestellt wurden, weiß der Leser, dass einer von ihnen in diesem Buch sterben wird. Nach und nach treffen dann Jeb, Jenna, Tian, Mary, Kathy, León und Mischa aufeinander. Doch mögliche erste Sympathien des Lesers spielen schnell keine Rolle mehr, denn die erschreckende Nachricht lautet: Es gibt sechs Welten, die die Charaktere durchqueren müssen. In jeder Welt gibt es ein Tor weniger, sodass am Ende nur noch einer von ihnen leben wird. Es ist jedoch auch mit diesem Wissen unmöglich, nur eine Figur zu mögen und ihr die Daumen zu drücken. Der Autor stellt auf geschickte Weise sicher, dass allen sieben Charakteren ein gewisses Maß an Sympathie entgegen gebracht wird. Da die Jugendlichen schnell feststellen, dass sie in dieser scheinbar verlassenen Welt und ohne Erinnerungen an ihr früheres Leben den Schutz der Gruppe brauchen, brechen sie gemeinsam auf, um die Tore zu suchen. Sie sind aufeinander angewiesen, auch weil jeder von ihnen ein anderes nützliches Hilfsmittel wie ein Feuerzeug, ein Seil, einen Verbandskasten oder ein Messer bekommen hat. Dadurch sind sie viel gemeinsam unterwegs und versuchen sich, aus Mangel an anderen Gesprächsthemen, gegenseitig kennen zu lernen. Noch näher wird dem Leser allerdings jeder Charakter gebracht, indem ständig die Perspektive wechselt. Das Buch wird immer in der dritten Person erzählt, aber der Fokus wechselt stetig zwischen den Charakteren hin und her, sodass der Leser jede Figur bis zu den intimsten Gedanken und Gefühlen kennen lernt. Das macht es beinahe unmöglich, einen von ihnen nicht zu mögen.
Diese dauerhaften Wechsel, die trotz der zahlreichen Perspektiven aber nie für Verwirrung sorgen, machen dem Leser die Eintönigkeit der Wanderung durch die Steppe erträglicher als den Figuren. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Gedanken und Erinnerungsfetzen scheint das Buch mehr und längere Handlung zu haben als das bei genauerem Nachdenken tatsächlich der Fall ist. Besonders wird das an den Gefühlen deutlich, die die Charaktere nach und nach füreinander entwickeln. Es entsteht Freundschaft, Kameradschaft, Respekt, Liebe, aber auch Neid, Hass und Sehnsucht. Durch die vielen Perspektivenwechsel wirken all diese Gefühle nicht übereilt, sondern scheinen sich erst allmählich einzuschleichen. Die Entwicklung lässt sich nachverfolgen und es gibt viel Raum, um darüber nachzudenken. Erst im Nachhinein fällt auf, dass die Charaktere sich in der ersten Welt nur drei Tage lang aufhalten und sich dementsprechend erst seit drei Tagen kennen.
Dass den Charakteren nur so kurze Zeit bleibt, um die einzelnen Welten zu durchqueren, zerrt ordentlich an den Nerven. Alle wissen, dass jemand zurückbleiben muss, sobald sie ein Tor erreichen. Dennoch können sie nichts anderes tun als von Tor zu Tor zu rennen, denn es bleibt keine Zeit für Erholung oder zum Nachdenken, wie diese Situation anders gemeistert werden kann. Die meisten Figuren wollen nicht, dass ihre Freunde und Kameraden sterben, und doch rennen sie alle um ihr Leben, obwohl sie genau wissen, dass das für einen der anderen den Tod bedeuten wird. Unterstützt wird die Spannung außerdem dadurch, dass weder die Charaktere noch der Leser auch nur eine vage Ahnung haben, wer oder was genau die Jugendlichen verfolgt. Durch die wechselnde Perspektive werden die Verfolger immer anders wahrgenommen. Zu der akuten wirklichen Bedrohung gesellen sich damit auch noch die Ängste der verschiedenen Charaktere, denn das Labyrinth spielt mit diesen Ängsten. Schlussendlich führt das dazu, dass der Leser sich genauso gehetzt fühlt wie die Charaktere, ebenso viel Angst empfindet und um alle sieben Leben kämpft.
Fazit: Das Buch zerrt wirklich an den Nerven. Obwohl der Leser von Anfang an weiß, dass es am Ende der Reihe nur eine einzige überlebende Figur geben wird, sind alle sieben Charaktere schnell zumindest zum Teil sympathisch. Da das Buch aus allen sieben Perspektiven geschildert wird, lernt der Leser die Gedanken, Gefühle, Erinnerungen und Ängste jeder Figur kennen. Das steigert die Sympathie, lässt das Buch viel handlungsreicher erscheinen als es eigentlich ist und raubt den Atem. Denn am Ende ist der Leser genauso gehetzt wie die Charaktere und kämpft mit ihnen um ihr Leben, obwohl alle wissen, dass sie nacheinander sterben werden. „Das Labyrinth erwacht“ hat mich so gepackt, dass ich auf jeden Fall alle fünf Schreibfedern vergebe.
Stellt euch vor, ihr wacht irgendwo auf einer Wiese auf, wisst nicht, wo ihr seid, geschweige denn, WER ihr seid. Ihr könnt euch lediglich an euren Namen erinnern... mehr ist da nicht. Plötzlich steht ein Kerl vor euch, mustert euch von oben bis unten. Ihr stellt fest, ihr seid nackt. Ihr kennt den Typen nicht. Er erzählt euch, dass ihr in Gefahr seid und sofort mit ihm mitkommen sollt.
Wie reagiert ihr?
So oder ähnlich ergeht es den 7 Protagonisten aus Rainer Wekwerths neuem Jugendthriller "Das Labyrinth erwacht", dem ersten Teil einer Trilogie. Schon nach den ersten Sätzen ist man mittendrin im Geschehen. Wozu eine Einleitung, wenn auch die Jugendlichen nichts von ihrer Vorgeschichte wissen. Dem Autor gelingt es hervorragend, seine Leser direkt in diese unbekannte Welt hineinzusetzen und sie, genau wie die Protagonisten auch, ihrem Schicksal zu überlassen.
Ziemlich schnell treffen die 7 Jugendlichen (3 Mädchen und 4 Jungen) aufeinander und finden heraus, dass sie Teil eines perfiden Spiels um Leben und Tod sind. "Das Labyrinth" stellt ihnen ein Zeitultimatum, während dessen sie einen Ausgang aus dieser "Welt" finden müssen. Der Ausgang wird durch 6 Tore gekennzeichnet. Das bedeutet, dass einer von ihnen zurückgelassen werden muss. Der Weg zu den Toren gestaltet sich nicht nur aufgrund der unglaublichen Hitze sehr beschwerlich. Die 7 Jugendlichen werden verfolgt, von wem oder was wissen sie aber nicht. Schnell wird ihnen bewusst, dass sie sich nicht nur ihren unheimlichen Verfolgern, sondern auch ihren größten Ängsten stellen müssen, um die nächsten Stunden zu überleben.
Rainer Wekwerth schickt eine ziemlich explosive Zusammenstellung an Charakteren ins Labyrinth. Wir haben es hier mit starken, skrupellosen, cleveren, schnellen, unheimlichen, schrägen und unberechenbaren Typen zu tun. Allein sind sie dem Tode geweiht, nur zusammen als Team können sie die Tore in die nächste Welt erreichen. Schon am ersten gemeinsamen Abend zeigt sich, dass die Zusammenarbeit bei solch einer Truppe schier unmöglich ist.
Um jeden einzelnen Charakter besser kennenzulernen, lässt der Autor seine Leser die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und Blickwinkeln erleben. Mal erfahren wir, welche Gefühle der Anführer Jeb für die hübsche Jenna hegt, mal schmieden wir zusammen mit León einen Plan für einen Alleingang, mal überwinden wir unsere Höhenangst mit Tian und wieder ein anderes Mal spüren wir, welche Kälte und welche Skrupellosigkeit in Kathy steckt. Anfangs fand ich diesen ständigen Wechsel zwischen den einzelnen Protagonisten etwas anstrengend. Viel lieber hätte ich mich auf einen (oder vielleicht zwei) von ihnen konzentriert. Mir fehlte so ein bisschen der Draht und die Verbundenheit, die man normalerweise beim Lesen zu den Charakteren aufbaut. Dieses Gefühl ließ aber bald nach und jetzt im Nachhinein betrachtet, finde ich die Wahl der vielen verschiedenen Erzählperspektiven absolut gelungen.
Der Titel, die Kurzbeschreibung und der grobe Aufbau der Geschichte haben mich von Anfang an an die "Maze Runner"-Trilogie (Die Auserwählten (1) Im Labyrinth + (2) In der Brandwüste) von James Dashner erinnert. Tatsächlich findet man beim Lesen einige Parallelen, doch die Geschichte ist eine ganz andere und man sollte die Bücher nicht miteinander vergleichen. Wer jedoch (wie ich) Feuer und Flamme für die "Maze Runner"-Trilogie war, wird auch "Das Labyrinth erwacht" lieben.
Die 408 Seiten lesen sich aufgrund der hohen Spannung flott hintereinander weg. Ich hatte Schwierigkeiten, das Buch auch mal wieder aus der Hand zu legen. Als ich die letzten 100 Seiten vor mir hatte, war ich den ganzen Tag über unruhig und konnte es gar nicht abwarten, am Abend wieder ins Labyrinth einzutauchen.
"Das Labyrinth erwacht" ist nichts für Warmduscher. Hier wird's brutal, hier wird gekämpft, hier wird über Leichen gegangen. Trotzdem darf eine ganz ganz zarte "Liebesgeschichte" nicht fehlen, die die ganze Situation noch emotionaler werden lässt.
Mich konnte Rainer Wekwerth mit diesem fulminanten Trilogieauftakt zu 100% fesseln, begeistern und mitreißen. Zum Glück müssen wir auf Band 2 "Das Labyrinth jagt dich" nicht allzu lang warten. Die spannende Fortsetzung soll bereits in diesem Sommer 2013 erscheinen.
Endlich, endlich, endlich ist es vorbei. Ich muss zugeben, die letzten 20 Seiten habe ich nur noch überflogen. Zum positiven: Das Buch hat keinen Schutzumschlag, sondern das Motiv ist direkt auf das Buch gedruckt und es hat ein Lesebändchen. Ende. Na gut, so schlimm ist es nicht. Die Grundidee ist durchaus spannend, aber auch nicht neu. Die Umsetzung hat mir wieder gar nicht gefallen. Das Ganze Buch über fragt man sich, was es denn nun mit dieser komischen Welt auf sich hat und komischerweise scheint keiner der 7 sich darüber wirklich Gedanken zu machen. Kurze Erinnerungen aus ihrem Leben scheinen auf, bringen aber weder die Charaktere, die Story, noch den Leser selbst sonderlich weiter. Die Charaktere verkörpern so ziemlich jedes typische Klischee, dem man sich wohl bedienen kann: Der Held, der Außenseiter, die Naive, der Schwächling, die Schlampe, das liebe Mädchen und der Gutmensch. Erst nach der Mitte konnte ich halbwegs eine Verbindung zu einem der 7 aufbauen, bei den restlichen Charakteren blieb dieses Gefühl auf der Strecke. Für ihre Situation gibt es nicht mal ansatzweise eine Erklärung oder ähnliches. Mit Eintritt in die 2. Welt wurde meine Vorstellung, was sein könnte, zunichte gemacht. Der Schreibstil ist recht einfach und nüchtern gehalten. Die Taten der Charaktere waren entweder komplett vorhersehbar oder meiner Meinung nach, sowas von aus der Luft gegriffen, dass ich es nicht mal ansatzweise nachvollziehen konnte.
Ich bin wirklich sehr enttäuscht von dem Buch, da ich mir viel davon erwartet habe und in allen Punkten enttäuscht wurde. Vor allem überrascht es mich, dass es so gut bewertet wird.
Ich werde dir Reihe auf jeden Fall nicht weiter verfolgen.
Die Idee des Buches ist auf jeden Fall spannend und auch die Umsetzung an sich finde ich ganz gut gelungen. Die Handlung ist in sich stimmig und genau das, was man anhand der Kurzbeschreibung erwartet. Im Gegensatz zu vielen anderen Büchern präsentiert uns dieses hier nicht nur zwei oder drei, sondern gleich sieben Protagonist*innen, von denen mich keiner vom Hocker hauen kann, die ich aber durchaus als »okay« abstempeln würde. Vor allem jedoch die Handlungen und die Gespräche untereinander wirken hier teilweise unrealistisch und sehr willkürlich auf mich: Ich habe doch das Gefühl, als wäre sich der Autor nie ganz sicher, wie seine Protagonist*innen in gewissen Situationen agieren sollen und in welchen Beziehungen seine Charaktere wirklich zueinander stehen – das erklärt wohl auch die absurden Romanzen , die völlig an den Haaren herbeigezogen sind. Der Schreibstil ist sehr einfach und in diesem Sinne auch wenig beeindruckend und unauffällig, aber für ein Jugendbuch auf jeden Fall angemessen.
Das Labyrinth erwacht ist meiner Meinung nach trotz der angeführten Kritikpunkte ein solides Jugendbuch und bildet einen doch recht guten Auftakt für diese Reihe.
Vorneweg: Ich bin mit unfassbar hohen Erwartungen an dieses Buch gegangen. Und wie ich es meistens ist, wenn man zu hohe Erwartungen setzt, wurden sie nicht ganz erfüllt. Trotzdem war das ein richtig gutes Buch, das ich wirklich nur empfehlen kann. Anfangs dachte ich, die Handlung würde der von „Die Auserwählten im Labyrinth“ ähneln. Jugendliche, die ohne Erinnerungen in einem „Labyrinth“ aufwachen. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass die beiden Bücher nur ziemlich wenig gemeinsam haben und die Definition von „Labyrinth“ in diesem Buch auch eine ganz andere ist. Was ich an dem Buch am interessantesten fand, waren die Charaktere der sieben Jugendliche, um die es hier geht. Die unterscheiden sich nämlich grundlegend und daher entstehen gezwungenermaßen einige Konflikte aber auch ziemlich interessante Beziehungen. Am spannendsten fand ich die Beziehung zwischen Mary und Leon und auch Kathy ist ein ziemlich interessanter Charakter. Etwa in der Mitte des Buchs hatte ich dann eine Leseflaute, aber nachdem ich die überwunden hatte, hab ich den Rest des Buchs in einem Schwung durchgelesen. Zusammenfassend also ein sehr gutes Buch für Zwischendurch ;) Empfehlenswert für Fans von „Die Auserwählten im Labyrinth“. Man bekommt auch hier nur sehr wenig Antworten, was mich persönlich aber nicht stört :)
Wenn das Buch "Das Labyrinth erwacht" heißt, dann erwarte ich eben ein Labyrinth, dass irgendwie lebt oder erwacht oder einfach nur irgendwelche Gefahren beinhaltet. Also eine deutsche Version von Maze Runner. Leider gab es hier kein richtiges Labyrinth und es gab auch nichts Bösartiges in dem Sinne. Das Konzept klang echt interessant und ich mochte auch die Idee am Ende. Es war mal etwas anderes. Aber ansonsten war der Mittelteil echt langweilig. Es waren einfach zu viele Charaktere, die nicht richtig ausgearbeitet wurden.
Es war interessant, allerdings nichts, was lange im Gedächtnis bleibt.