Das anständige Unternehmen: Was richtige Führung ausmacht - und was sie weglässt

by Reinhard K. Sprenger

"Was wir gewinnen, wenn wir vieles im Management einfach nicht mehr tun."Menschen erleben Wirtschaft vor allem am Arbeitsplatz. Wie sie täglich in ihren Unternehmen behandelt werden, wie Vorgesetzte, Kollegen und Mitarbeiter mit ihnen umgehen, das nehmen sie mit nach draußen und hinein in ihre Familien, in den Freundeskreis. Was uns am Arbeitsplatz widerfährt, hat direkte gesellschaftliche Auswirkungen – und diese können gewaltig sein.Doch gerade in Unternehmen mangelt es oft am Anstand, wie Deutschlands erfolgreichster Wirtschaftsvordenker in seinem neuen Buch zeigt. Anstand, verstanden als Zurückhaltung und Distanz. Stattdessen erleben wir ein Übermaß an Zudringlichkeit, etwa in Form von Befragungen, falsch verstandener Fürsorglichkeit, Einforderung von Identifikation. Frei- und Spielräume gehen verloren, Grenzen werden überschritten, Unterschiede nivelliert. Die eigentlichen Unternehmensziele geraten dabei oft aus dem Blick, erfolgreiches Arbeiten bleibt auf der Strecke.Was also muss ein Unternehmen tun, um anständig zu sein? Und was muss Führung in einem anständigen Unternehmen leisten? Reinhard K. Sprenger verdeutlicht auf ebenso erhellende wie provozierende Weise, was richtige Führung ausmacht. Wir müssen vieles im Management wieder bleiben lassen, um zu neuen Prinzipien von Anstand in unserer Arbeitswelt und damit in unserer Gesellschaft zu kommen.

Genres: Management, Nonfiction

Hardcover

First published September 28, 2015

Reviews

[Marco · Rating 4 out of 5]

Anstand durch Abstand. Sprenger schafft es durch seine Thesen zur Reflektion zu animieren. Manche Sachen scheinen auf den ersten Blick rückwärts gewandt und durchaus kontrovers. Doch er zeigt sehr ausführlich, warum man nicht alles mitmachen sollte, was hip und angesagt ist.

[Reinhold · Rating 4 out of 5]

Sprenger ist einer der wichtigsten Mahner im Bereich der Mangementliteratur und -training. Das Buch gibt viele seiner Kernthemen wieder. Anständig sollen Unternehmen und Management sein. Bloß was ist Anstand?

Gelernt haben wir das alle als Kinder (hoffentlich). Und dennoch ist es nicht immer ganz leicht zu formulieren. Sprenger macht es einfach. Abstand ist das Zauberwort. Das anständige Unternehmen unterscheidet zwischen Privatspähere und Unternehmenssphäre und fordert das auch von seinen Mitarbeitern. Und anständiges Management weiß, dass es mit Menschen zu tun hat und respektiert das in aller Konsequenz.

Was will er damit erreichen? Nun Menschen sind prinzipiell intrinsisch motiviert. Das anständige Unternehmen muss es den Mitarbeitern ermöglichen einfach seine Fähigkeiten zu entfalten und wie das geht zeigt Sprenger aus vielen Gesichtswinkeln auf. Dabei spart er nicht mit Kritik an vielen Dingen die längst als Selbstverständlichkeit hingenommen werden.

Das Buch fand ich von den Aussagen her sehr lesenswert, aber die lange Zeit die ich brauchte um mich durchzuarbeiten zeigt auch, dass es offenbar nicht so einfach war mich darauf einzulassen. Woran es genau lag kann ich gar nicht festmachen, aber das wahrscheinlichste ist, dass ich Sprengers Schreibstil nicht wirklich angenehm finde.

Inhaltlich aber finde ich, ist ihm in weiten Teilen zuzustimmen. Manches ist vielleicht etwas überzogen dargestellt, oder übertrieben bewertet, aber prinzipiell ist die Kritik die er äußert durchaus gerechtfertigt und ein Überdenken so mancher Selbstverständlichkeiten würde uns allen gut tun.

[Johnny · Rating 1 out of 5]

Leider kein Vergleich zum Buch Mythos Motivation: Wege aus einer Sackgasse des gleichen Autors. Während es beim Buch zur Motivation um handfeste, messbare Dinge ging, gleiten hier zahlreiche Argumente in den Bereich philosophischer Haarspalterei ab (vor allem am Anfang wo es um die Begriffsdefinition geht). Leider wird das Buch im weiteren Verlauf nicht besser, sondern es mehren sich die Momente, die dem Muster «alter, weisser Mann versteht die Welt nicht mehr» folgen (z.B. bei den Ausführungen über die Geschlechterunterschiede oder das betriebliche Gesundheitsmanagement).

Der Ansatz, nicht zu beschreiben was ein anständiges Unternehmen tun soll, sondern nur zu beschreiben, was es nicht tut, mag noch halbwegs als innovativ durchgehen. Leider geht im Buch unter, wieso denn ein Unternehmen überhaupt anständig sein soll. Die vorgebrachten Begründungen greifen zu kurz und lassen sich durch unzählige Gegenbeispiele wiederlegen. Wenn man dem Buch schon so einen Titel gibt, hätte diese Frage mit deutlich fundierteren Argumenten untermauert werden müssen. Am Ende bleibt mir von diesem Buch der Eindruck, dass Sprenger die Ideen ausgehen und er sich auf seinem Erfolg ausruht. Schade, da wäre mehr drin gelegen.

[Felix Jaenicke · Rating 5 out of 5]

Sprenger bringt’s auf den Punkt: Das anständige Unternehmen ist kein flüchtiger Business-Impuls, sondern ein Buch zum Wiederkommen. Klug, klar, unbequem – und gerade deshalb so wertvoll. Ich habe es mehrfach gelesen und entdecke jedes Mal neue Denkanstöße. Ein Werk, das wächst, je öfter man es liest. Pflichtlektüre für alle, die Wirtschaft mit Haltung denken wollen.

[Jane · Rating 3 out of 5]

In Ordnung