Meißen, 1750: Geraldine hat das Rittergut ihres Vaters geerbt. Dann jedoch taucht eine geheime Zusatzklausel des Testaments auf, nach der sie ihr Erbe verliert, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres einen standesgemäßen Mann heiratet. Dabei ist eine Ehe das Letzte, was Geraldine will, jetzt, wo es ihr endlich gelungen ist, sich als Porzellanmalerin einen Namen zu machen. Doch ihr offensichtliches Talent ruft Neider auf den Plan – und schon bald scheint nicht nur Geraldines Erbe in Gefahr, sondern auch ihr Leben.
Authentisch und kenntnisreich: eine packende Geschichte vor der Kulisse der Meißner Porzellanmanufaktur
Liebe, Intrigen eingebunden in ein historisches Setting.
Dieses Buch ist ein zweiter Teil einer Dilogie im Themenumfeld Meißen und Porzellanmalerei. Das Buch ist durch diverse Rückblenden und Erklärungen auch ohne den ersten Band lesbar und enthält dankenswerterweise am Anfang eine komplette Personenliste inklusive der Beziehungen untereinander.
Ausgewählt habe ich das Buch in der Hoffnung Wissenswertes und Unterhaltsames rund um die Porzellanmalerei eingebunden in eine Geschichte zur Zeit des alten Meißens zu lesen.
Da ich mit dieser falschen Vorstellung an das Buch herangegangen bin, bin ich ein wenig enttäuscht. Gelesen habe ich eine Abenteuergeschichte um eine Erbin, die die Lizenz/Genehmigung zur Porzellanmalerei erhält. Sie soll um ihr Erbe gebracht werden und kann nur durch eine fristgerechete Heirat mit einem geeigneten Mann die Intrigen abwenden. Eingestreut in zahlreiche Unfälle, Anschläge und Verschwörungen ist auch die ein oder andere Episode der Porzellanmalerei gestreut, verbunden mit Einschüben, die andeuten, dass im ersten Teil erheblich mehr zu diesem Thema enthalten sein muss. Gewürzt ist die Geschichte mit ein paar aus meiner Sicht unnötigen Sexszenen - kurz ich bin wohl die falsche Zielgruppe.
Aus meiner Sicht ist das Buch weniger ein historischer Roman als eine Geschichte, die in ein historisches Setting eingefügt ist. Auch wenn die historischen Details korrekt und gut recherchiert sein mögen, empfinde ich sie mehr als dramaturgisches Beiwerk. Da der Schreibstil insgesamt flüssig und unterhaltsam ist, gebe ich insgesamt 3 Sterne.
Meißen 1750: Geraldine hat das Rittergut ihres Vaters geerbt. Außerdem bekommt sie die Genehmigung, auf Porzellan zu malen. Damit geht ein Traum in Erfüllung. Doch leider verläuft ihr Leben nicht weiterhin so glücklich. Ihr Halbbruder kann sich nicht damit abfinden, dass sie das Rittergut geerbt hat und will es ihr abspenstig machen. Es stellt sich heraus, dass es eine Klausel im Testament gibt, laut der sie innerhalb eines Jahres heiraten muss. Erstens steht ihr danach nicht der Sinn und zweitens ist das gar nicht so einfach ...
Meinung:
Ich habe erst beim Lesen festgestellt, dass dies der zweite Band einer Reihe ist. Es werden zwar immer wieder Andeutungen auf die Geschehnisse des ersten Bandes gemacht, aber man kann das Buch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen. Allerdings werde ich vermutlich den ersten Teil doch noch lesen, weil ich jetzt neugierig bin, was da alles passiert ist. Außerdem hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen, das Buch war leicht, flüssig und schnell zu lesen.
Geraldine war mir von Anfang an sympathisch und ich habe mich sehr schnell in sie hineinversetzen können. Es war wirklich schön, sie zu begleiten. Sie ist ein herzensguter Mensch. Da sie auch die andere Seite des Lebens kennt, ist sie nicht so abgehoben wie andere ihres Standes. Immer wieder versucht sie ihren Mitmenschen zu helfen, ob das jetzt zb Besucher oder Untergebene sind, ist egal.
Ihr Halbbruder hingegen kommt sofort sehr unsympathisch rüber. Aber das ist sicher auch so gewollt, spielt er ja den bösen Gegenpart in der Geschichte. Auf jeden Fall versteht man Geraldine sehr gut, dass sie erstens das Rittergut für sich selbst behalten will und zweitens ihren Untertanen es nicht antun will, dass ihr Halbbruder über sie herrscht. Denn dann würden viele ihre Arbeit verlieren und die anderen geknechtet werden.
Fazit:
Ein schöner historischer Roman mit einer sehr sympathischen Hauptprotagonistin.
Meißen, 1750: Geraldine ist die Alleinerbin des Ritterguts ihres Vaters. Doch dann taucht eine geheime Zusatzklausel zum Testament auf, nach der sie innerhalb eines Jahres einen standesgemäßen Mann heiraten muss, da sie sonst ihr Erbe verliert. Geraldine ist also gezwungen, den Kampf um ihr Erbe aufzunehmen und sich damit auch so mancher Gefahr zu stellen.
Dieses Buch war nach „Das Geheimnis der Porzellanmalerin“ der zweite Teil um die Porzellanmalerin. Obwohl ich den ersten Band nicht kannte, hatte ich keinerlei Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen und den Geschehnissen zu folgen. Meiner Meinung nach muss man den ersten Teil also nicht zwingend gelesen haben, jedoch dürfte er eine perfekte Ergänzung für den vollen Genuss des Meißen-Epos darstellen. Der Schreibstil ließ sich sehr gut lesen und konnte mich sofort gefangen nehmen. Ich war sehr gespannt, ob und wie es Geraldine schafft, ihr Erbe zu retten und welche Hürden sie bis dahin meistern muss. Die Charaktere wurden anschaulich und greifbar beschrieben. Sie besaßen Individualität und Tiefe, so dass ich sie sehr gut wahrnehmen konnte und sie bildhaft vor Augen hatte. Besonders mit Geraldine, die eine starke Persönlichkeit war, konnte ich prima mitfühlen und mitfiebern. Die Story selbst fand ich super interessant, denn die Meißener Porzellanmanufaktur ist ja bis heute ein sehr bekanntes Unternehmen. Die Mischung aus historischer Recherche und realem Hintergrund mit fiktiver Geschichte gefiel mir sehr gut. Ich fühlte mich direkt in die damalige Zeit versetzt und quasi mittendrin.
Eine tolle historische Geschichte samt Romantik, Intrigen und Spannung. Ich wurde prima unterhalten und vergebe 4 von 5 Sternen.
Porzellanmalerei Die Schriftstellerin Birgit Jasmund schreibt leichte historische Romane. „Das Erbe der Porzellanmalerin“ ist der zweite Teil des Meißen Epos und findet 1750 statt. Den ersten Teil habe ich nicht gelesen, aber ich kam trotzdem gut in die Geschichte hinein. Allerdings wäre es besser, den ersten Teil vorher zu lesen. Geraldine, die Porzellanmalerin, hat das Rittergut ihres Vaters geerbt, da gibt es aber Probleme. Ihr Halbbruder, ein Pfarrer, wird zu ihrem Widersacher. Das Testament hatte noch eine Klausel des Großvaters. Sie muss heiraten und zwar einen Mann mit gutem Leumund. Da kommt Frederik, dem sie schon mal einen Korb gegeben hat. Die Autorin erklärt das Porzellanmalen sehr gut, da kann ich das Bild vor mir sehen. Ich wurde von dem Roman gut unterhalten.