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Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

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Im Herbst 1950 kommt der junge Wiener Historiker Max Schreiber in ein Tiroler Bergdorf, um einem alten Geheimnis auf den Grund zu gehen. Konfrontiert mit der archaischen Bergwelt und der misstrauischen Dorfgemeinschaft , fühlt er sich mehr und mehr isoliert. In seiner Einsamkeit verliert er sich in der Liebe zu einer jungen Frau, um die jedoch auch ein anderer wirbt. Als ein Bauer unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt, ein Stall lichterloh brennt und der Winter mit ungeheurer Wucht und tödlichen Lawinen über das Dorf hereinbricht, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Schreiber gerät unter Mordverdacht und verschwindet spurlos – nur seine Aufzeichnungen bleiben zurück.
Mehr als ein halbes Jahrhundert später will ein alter Mann endlich die Wahrheit wissen. Von seinen eigenen Schatten verfolgt, begibt er sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Paperback

First published September 19, 2016

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About the author

Gerhard Jäger

22 books3 followers

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Community Reviews

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4 (1%)
Displaying 1 - 28 of 28 reviews
Profile Image for Aleshanee.
1,720 reviews125 followers
January 16, 2019
Wow! Absolut fesselnd mit einer intensiven Atmosphäre und einer ausdruckstarken und sprachgewandten Art, die mich total fasziniert hat!

Es gibt manchmal so Bücher, die sehe ich und weiß: das muss ich lesen. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, aber als ich zum ersten Mal das Cover gesehen und den genialen Titel gelesen habe war klar, das mich diese Geschichte gefangen nehmen wird. Und genau das ist auch passiert!

Zum einen geht es hier um John Miller. Mit seinen 80 Jahren ein älterer Herr, der zu Anfang in seiner bedächtigen Weise erstmal ein bisschen aus seinem Leben erzählt und seiner letzten Reise, einer Reise in die Vergangenheit, die endlich ein altes Familiengeheimnis aufdecken soll.
Die Art, wie Gerhard Jäger seinen Protagonisten erzählen lässt, ist absolut überwältigend! Irgendwo hab ich den Begriff "wortgewaltig" dazu gelesen und der trifft es wirklich auf den Punkt. Auf den ersten Seiten war ich mir noch nicht so sicher, wo das ganze hinführen soll, aber das legt sich schnell, denn die fesselnde Eigenheit, der Rhythmus der Worte, entwickelt einen so packenden Sog, dass ich mich kaum mehr aus der Geschichte lösen konnte.

John Miller reist also nach Innsbruck und liest dort im Landesarchiv das Manuskript seines Cousins Max Schreiber, der damals in einem verschneiten Dorf in Tirol einer Hexenverbrennung auf der Spur war, die schon zu dieser Zeit 100 Jahre zurücklag. Dieses Manuskript gibt einen Rückblick auf die Ereignisse im Winter 1951 wider und ist in vier Abschnitte aufgeteilt: Der Schnee, Das Feuer, Die Schuld und Der Tod. Nach jeder dieser Etappen, die den Hauptteil des Buches ausmachen, kehrt man zu John Miller in die Gegenwart zurück und entdeckt mit ihm immer mehr Zusammenhänge, die am Ende ein rundes Bild ergeben werden.

Diese alte Geschichte, die John ausgräbt, voller Einsamkeit, Sehnsüchten und Dramatik, wurde von Max Schreiber niedergeschrieben, damals, in dem Dorf, in dem er voller Hoffnung auf einen eigenen Roman und später auch auf Freundschaft, eine bedeutsame Zeit verbracht hat.
Augenscheinlich passiert gar nicht wirklich viel in diesen verschneiten Wochen, in denen er zuerst gut von der Dorfgemeinschaft aufgenommen wurde. Sein Interesse an dem alten Fall der "Hexe" allerdings drängt ihn ins Abseits und hüllt die Menschen in einen Mantel des Schweigens und nur die Begegnung mit einer Frau, die keiner Worte bedarf, hält ihn stoisch in dieser Einsamkeit fest.
Während den Wochen stummer Ablehnung erfährt Max immer wieder kleine Geheimnisse, die er schriftlich festhält und man spürt dabei seinen Hunger nach Anerkennung, nach Wohlwollen und Freundschaft, mit dem er jedes Schulterklopfen, jeden zustimmenden Blick oder auch nur körperliche Nähe aufsaugt wie ein ausgedörrter Schwamm.

Diese Atmosphäre der eingeschworenen Dorfgemeinschaft, der verschneiten, einsamen Kulisse und den Schicksalen der Einzelnen wird so gekonnt erzählt, dass ich jedes Wort, jeden Satz, mit großer Faszination gelesen habe. Der Autor laviert so gekonnt mit den Wörtern, verschachtelt die Sätze und fixiert die Bedeutungen, dass es wirklich ein wahrer Genuss zum Lesen ist. Schon alleine deshalb sollte man sich dieses Buch nicht entgehen lassen, weil man so eine geschickte Inszenierung der Sprache wirklich nur selten antrifft. Auf den Punkt trifft er damit die Gefühle, die Stimmungen, die Atmosphäre, die einen immer beunruhigenderen Verlauf nimmt und die Ereignisse an Dramatik zunehmen während man langsam begreift, was tatsächlich dahinter steckt.

Ich kann jedem nur raten, das Buch einmal auszuprobieren, denn mich hat diese kunstfertige Sprachgewalt fasziniert genauso wie das tragische Schicksal der Figuren, das mit solch einer Intensität und Sanftheit einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Weltenwanderer
Profile Image for Markus.
276 reviews95 followers
July 31, 2018
Der Himmel ein blaues Tuch, wolkenfrei über eine weiße, in der Sonne gleißende und glitzernde Schneedecke gespannt.

Drinnen im Wohnzimmer knistert fröhlich ein Feuer im Ofen. Der Leser, ein älterer schon ergrauter Bücherfreund, sitzt in einem roten Sessel und liest ein Buch mit einer weißen Schneelandschaft auf dem Umschlag. Es handelt von einem in Österreich aufgewachsenen, gerade 80 Jahre alt gewordenen Amerikaner. Dieser sitzt im Lesesaal des Stadtarchivs Innsbruck und liest ein Manuskript, das im Winter 1950/51 von Max Schreiber, einem jungen Historiker verfasst wurde. Max Schreiber sitzt in einem Tiroler Bergdorf und schreibt gerade dieses Manuskript. Er schreibt auf, was er tagsüber erlebt hat. Seltsam ist, dass er nicht in der Ich-Form erzählt, er spricht von ihm, Schreiber, in der dritten Person.

Das Dorf ist vom Schnee eingeschlossen, alles ist weiß. Schreiber sieht mitten in diesem Weiß eine Frau mit einem roten Tuch. Später beschreibt er die Frau mit dem roten Tuch in seinem Manuskript. So erfährt der Leser die Handlung, bevor sie aufgeschrieben wird.

Schreiber stößt im Dorf schnell auf alte Geschichten und seltsame Gerüchte, seine Fragen treffen jedoch auf Misstrauen und Ablehnung. Studierte Städter sind hier nicht willkommen. Noch dazu fühlt er sich von der Frau mit dem roten Tuch angezogen, auf die aber schon der Sohn vom Kühbauer steht!

Es ergibt sich, dass Schreiber dem Sohn vom Kühbauer bei der Arbeit hilft. Per Hand werden gewaltige Bäume gefällt und der Städter lernt schnell mit der Axt die Stämme zu entasten. Mit harter Arbeit, Schweiß und gemeinsamen Alkoholexzessen gewinnt er Anerkennung und Vertrauen bei Kühbauer und der Dorfgemeinde.

Solche Klischees sind grenzwertig. Auch die Figuren sind klischeehaft. Alte Bauern mit ledrig gegerbten Gesichtern, ein weinseeliger Pfarrer, die geschwätzige Greislerin, der Dorftrottel mit dem Downsyndrom, alle sind sie da, wie in einem dieser TV-Filme mit Tobias Moretti.

Der Leser legt das Buch weg, ein paar Eichen auf seinem Grundstück sollten noch gefällt werden. Er schnappt sich die Motorsäge und stapft hinaus in den Schnee, nur seine Gedanken kreisen noch über der Geschichte. Vertrauen, Akzeptanz, Anerkennung sind wie Kitt in einer sozialen Gemeinschaft, aber oft nur trügerischer Schein. Wenn dann noch die Leidenschaft ins Spiel kommt, der das Leid naturgemäß schon innewohnt, folgt das Unheil auf den Schritt. Brutal frisst sich die Kette ins Holz. Noch einen Keil in den Spalt und ein paar kräftige Schläge. Mit dem ersten Knarren der Bruchleiste entfernt sich der Leser aus der Gefahrenzone, der Baum kippt, langsam zuerst, und stürzt dann mit gewaltigem Krach auf den Boden.

Später sitzt der Leser vor dem Ofen und liest in dem Buch mit der weißen Schneelandschaft auf dem Umschlag. Der alte Amerikaner sitzt schon den zweiten Tag im Stadtarchiv und liest im Manuskript. Zwischendurch suchen ihn wehmütige Erinnerungen heim und es wird klar, dass in seiner Vergangenheit tragische Geheimnisse ruhen. Der Leser ahnt schon die Verbindung der zwei Handlungsebenen.

Die Geschichte des Amerikaners, gesehen vom übergeordneten Blickpunkt, wird zur scheinbaren Realität. Schreibers Erzählung dagegen rückt noch mehr ins Fiktionale und bekommt diese geheimnisvolle Magie alter Geschichten. Dadurch werden auch die Klischees glaubwürdig, sie werden symbolisch.

In die metafiktionale Schichtung wird später noch eine Ebene eingefügt, wenn der alte Seiler Max Schreiber eine tragische Sage von einem jungen Hirten und der saligen Frau erzählt, die ein identes Sinnbild für Schreibers Situation darstellt.

Schreiber hat ein beschämendes Erlebnis auf nächtlicher Straße hinter sich und sieht diesen Moment als Bruch. Ab jetzt wird er nur mehr Schreiber, der Autor sein, nicht mehr der Schreiber als Schatten auf der nächtlichen Straße. Er wird sich zu einem unbeteiligten Beobachter machen und von Schreiber, dem Schatten berichten, wie der sich eng an die Hauswand drückt, der Schatten im nächtlichen Schatten…

Der Leser staunt, jetzt ist die Frage mit der dritten Person gelöst. Ausgezeichnet! Die ewigen Gegenspieler, die in unser aller Geist wohnen, der Macher, der die Dinge tut, und der Beobachter, der sieht und kommentiert, kommen sich ins Gehege, häufig ein Grund für psychische Verwirrung.

Und wieder schreibt Schreiber seine neuesten Erlebnisse nieder, lässt den Leser diesmal aber raffiniert im Dunkeln. Erst später erfährt dieser die Details des ganzen Unglücks, mit der die kurze Idylle der Anerkennung im Dorf beendet wird. Der Pfarrer will das Unheil noch verhindern und warnt Schreiber zum letzten Mal:

»Glauben Sie wirklich, dass irgendetwas in diesem Dorf unbemerkt bleibt? Hinter jedem Fenster sind Augen, Schreiber, und wo ein Auge ist, da ist ein Mund, und wo ein Mund ist, da sind Ohren. So ist's eben.«

Nun nimmt das Schicksal unwiderruflich seinen Lauf, nicht nur der Aufruhr der Gefühle führt zu Unheil und Gewalt, zugleich verwandelt die Natur das Dorf in ein Inferno. Der Lawinenwinter 1951 ist historisch berühmt als einer der Schlimmsten, Der Spiegel berichtete damals. Einen Ausschnitt aus diesem Artikel übernahm der Autor wörtlich in seinen Text. Sehr schön, wie hier Geschichte und Fiktion vermischt werden.

Zwei Tage später klappt der Leser das Buch mit der weißen Schneelandschaft auf dem Umschlag endgültig zu. Er öffnet das Notebook und schreibt eine Rezension. Er schreibt über den alten Amerikaner und den jungen Historiker, über die Frau mit dem roten Tuch, über das Dorf und die Katastrophe.

Die Geschichte ist raffiniert konstruiert, sie wird fesselnd und in einer ausdrucksstarken, geschickt der jeweiligen Situation angemessenen Sprache erzählt, nur manchmal greift der Autor zu tief in die Mottenkiste, wenn zB die Nacht mit kalten Fingern nach ihm greift.
Das ganze Buch - hier der Trailer - ist perfekt konzipiert, vielleicht sogar zu perfekt. Die Tiefenwirkung und Originalität der großen «modernen» österreichischen Heimatromane wie Hans Leberts Die Wolfshaut erreicht es nicht. Hier könnte man über die Grauzone zwischen gutem Handwerk und Kunst sinnieren, aber diese Grenze muss wohl jeder für sich ziehen.
Für einen Debütroman ist die Arbeit von Gerhard Jäger mehr als beachtenswert, sogar herausragend und hoffentlich hört man bald wieder von ihm.

Als erklärter Liebhaber der metafiktionalen Erzählform findet der Leser diesen Aspekt besonders gelungen und wollte in seiner Rezension noch lobende Worte darüber finden, hat dann aber einen anderen Weg gewählt, ganz ohne viel Worte darüber.

Und ich ziehe mir jetzt die schweren Arbeitsschuhe mit den Stahlkappen an, schnapp mir die Motorsäge und stapfe durch den Schnee zu den gefällten Bäumen, um sie zu entasten.
Profile Image for yvonnelesenundso.
167 reviews43 followers
December 7, 2020
Vielleicht ist es im Alter überhaupt so, dass die Farben der Erinnerung, selbst wenn sie noch so ausgebleicht sind, bunter wirken als die alltägliche Realität, die mehr und mehr in einem gleichmäßigen Grau verschwindet, und man froh sein muss Erinnerungen auf der einen Seite und ein paar Farbtupfer auf der anderen, ein paar Kornblumen auf einem Grab, um ein Beispiel zu nennen.
Profile Image for Ira Therebel.
731 reviews47 followers
January 24, 2021
An 80 year old American comes to a village in Tirol to research if his cousin Max Schreiber really was guilty in the murder he was accused for.

The language in this book is absolutely perfect. The author uses words in a very skillful way describing both nature and the feelings of the book. It takes us to that small village in the 50's isolated from the world and covered in snow. He creates an amazing mood and atmosphere full of cold darkness and mystery.

The life in the village and Schreiber trying to fit in as well as some of the relationships he develops with the farmers is also well described. It goes pretty slow, very fitting to the mood of a small village and winter.

I really loved this book. Only somehow I didn't care much for that love story. The feelings again are described perfectly. But I don't get why. Of course the character probably doesn't get why as well but it was bothering me here. And the crime made little sense to me as well, which I guess is ok, the only one it should make sense to is the one who committed it. The parallel story of John Miller and his wife Rosalind didn't add much to the main story and in my opinion was just distracting me from it. And after finding out all the details I didn't really like Rosalind which in this case was necessary to feel more for the events that went on. I did like the twist in the end, many can probably predict it but I didn't.
Profile Image for Insi Eule.
737 reviews64 followers
January 26, 2019
Ich hatte mir vorgenommen für dieses Jahr mal ein wenig abseits meines gewohnten Schemas zu lesen und auch mal Bücher zu probieren, zu denen ich sonst normalerweise eher nicht oder nur selten greife. Das Buch wurde mir empfohlen und dem musste ich einfach Folge leisten :).
Der Einstieg war etwas schleppend, aber nach den ersten 50 Seiten fängt es an einen zu verschlucken. Plötzlich findet man sich 1951 in einem verschneiten, österreichischen Bergdorf wieder, an der Seite von Protagonist Max Schreiber, der einer ungeheuren Story auf der Spur ist. Denn dieses Dorf hütet Geheimnisse. Der Leser befindet sich auf einmal mitten drin in dieser eingeschworenen Dorfgemeinschaft, in einem Wirrwarr aus menschlichen Abgründen, einer Naturkatastrophe und von Menschen gemachten Katastrophen, zwischen Liebe, Eifersucht, Aberglaube und Tod. Der Schreibstil ist sehr speziell, atmosphärisch aber dennoch fesselnd. Der Autor wusste mit Worten umzugehen und ich habe mich gefühlt als wäre ich mitten drin. Kleiner Kritikpunkt wäre neben dem Einstieg noch, dass es sich zwischendurch etwas zieht. Aber im großen und ganzen hat mir dieses Abenteuer richtig gut gefallen.
Profile Image for Zuzana Schedová.
531 reviews44 followers
January 21, 2018
V zimě hrozně moc ráda čtu mrazivé příběhy, detektivky a thrillery. Když jsem narazila na anotaci této knížky mezi novinkami, které se nakladatelství Host chystalo vydat, věděla jsem, že si ji musím přečíst. Příběh je debutovým románem rakouského spisovatele Gerharda Jaegra, který vychází z reálných událostí ze zimy roku 1951, kdy velké a ničivé laviny zabily víc než 250 lidí a zničily vesnice a obydlí mnohých lidí. V tomto období přichází do tirolské vesnice na úpatí hor vídeňský historik Max Schreiber, který pracuje na své práci o vraždě čarodějnice, která se odehrála v 19. století. Dostává se do uzavřené komunity lidí, kteří si mezi sebe nechtějí pustit nikoho cizího a má problém cokoliv zjistit, mezitím se zamiluje do jedné němé ženy, která ale už má svého nápadníka, stane se zvláštní smrt a nakonec na obec udeří silné laviny, které přinesou hrůzu, strach a smrt. Stane se vražda, z které je obviňován právě Max Schreiber a on beze stopy zmizí. O hodně dlouhou dobu později se jeden 80letý stařec, bratranec Maxe Schreibera, rozhodne přijít tomu všemu na kloub a vydá se na svoji poslední velikou cestu, protože věří, že Max Schreiber je nevinný. Povede se mu najít potřebné důkazy a dokázat jeho nevinu?
Tak tohle byl skvělý příběh, který budu ještě hodně dlouhou dobu doporučovat, kudy budu chodit. Bylo to napínavé, příběh zajímavý, neskutečně skvěle opsané reálie uzavřené horské vesnice a komunity lidi žijících semknutí a bojující proti drsné přírodě, opisy lavinové katastrofy byly tak reálné, že mě neskutečně u toho mrazilo. Tak dobře popsanou katastrofu v knize jsem už dávno nezažila, až jsem měla pocit, že autor popisoval vlastní osobní zkušenosti. Je to příběh plný vášně, lásky, boje a předsudků. Ideální čtení někam do tepla s teplým nápojem. Nenechte se odradit trochu pomalejším začátkem a občas trochu moc poetickými popisy a odmění vás skvělý příběh, který bych si třeba krásně věděla představit jako sfilmovaný. Prostě tohle byl čtenářský zážitek!
9 reviews
March 4, 2025
Wahnsinn! Nach langem wieder ein Buch welches mich in seinen Bann gezogen hat sehr zu empfehlen
Profile Image for Cathrin.
406 reviews14 followers
November 8, 2019
Ein 80-jähriger Amerikaner reist in seine österreichische Heimat zurück auf den Spuren des jungen Historikers und Schriftstellers Max Schreiber, der in den 50er Jahren einen schrecklichen, von Tragödien und Lawinen geprägten Winter in einem österreichischen Bergdorf verbrachte. Schreiber wiederum war auf den Spuren einer möglichen Hexenverbrennung 100 Jahre zuvor.
Leider konnte mich diese Geschichte überhaupt nicht mitreißen. Der Einstieg war sehr holprig und das Erzähltempo im weiteren Verlauf so langsam, dass ich mich größtenteils langweilte und mich eher durch das Buch hindurchquälen musste. Auf den letzten Seiten wird es nochmal spannender, aber zu diesem Zeitpunkt war ich an der Geschichte kaum noch interessiert zumal mir der Protagonist Max Schreiber sehr unsympathisch war.
Profile Image for Laura.
50 reviews11 followers
March 29, 2018
This is the first time after a long time when I finished a book and had to take a pause from reading just to let that sink. Literally the morning after finishing it I spend 30 minutes on bus just thinking about it. And I still think about it I still live in that world of cold mountains and strong people.

It is magical! Long sentences flowing from page to page (even improved from by that section with short ones) describing you the atmosphere of mountains and shadows and snow and nature... Describing you the characters and feelings... Repeating the words, the sentences, the details... All in such a special and different way.

I fell in love with this story, I really did.
Profile Image for january.
257 reviews2 followers
December 30, 2019
3.7 ☆ ☆ ☆ ☆

Das Buch ist wirklich wahnsinnig gut geschrieben und schafft eine ganz besondere Atmosphäre. Jäger ist gut darin die Spannung zu halten, nicht alles gleich preiszugeben und am Ende doch zu lösen ohne es unnötig in die Länge zu ziehen.
Es gab nur zwei Dinge die mich etwas gestört haben, 1. mir hat der Dialekt gefehlt. Schon klar, dass es dann vielleicht etwas schwieriger wird zu lesen, aber so kam mir die Sprache etwas zu steril im Vergleich mit der Umgebung vor. Und 2. die ständigen Abschweifungen zu Rosalind und ihren Indianern haben mich zum Teil ziemlich aus der Geschichte gerissen.
Alles in allem ein wirklich schönes Buch, sollte man aber nicht im Winter in einem verschneiten Bergdorf lesen.

59 reviews
December 18, 2023
Ein alter Mann auf den Spuren des jungen Historikers Max Schreiber. Im Archiv in Innsbruck befindet sich ein Manuskript von Max, das dessen Geschichte als Fremder in einem Bergdorf bis zu seinem Verschwinden im Lawinenwinter von 1951 beschreibt. Doch was dann? Die Geschichte eines Dorfes, eines an die Grenzen gehen und eines Zusammenpralls von Kräften. Sehr gut erzählt.
Profile Image for Kallista.
241 reviews
December 10, 2019
Bevor ich angefangen habe zu lesen habe ich nicht gedacht, dass mich das Buch so packen wird. Es ist wahnsinnig gut geschrieben und hat eine tolle, auch sehr bedrückende Atmosphäre. Ich habe dann doch relativ lange gebraucht bis ich es fertig hatte, aber nur, weil das kein Buch ist, das man einfach so nebenbei liest.
Profile Image for Liesa.
293 reviews222 followers
January 6, 2017
Nach Lesen eines Buches versuche ich für mich selbst oftmals, das Buch in drei Worten zusammenzufassen. Nach „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ konnte ich aber nur noch an eines denken und das war die bildgewaltige, malerische Sprache, der sich Gerhard Jäger in seinem Debüt(!) bedient hat. Ich war ehrlich gesagt schon länger um das Buch herumgeschlichen, wusste aber nie, ob mich die Geschichte eines Historikers in einem kleinen österreichischen Bergdorf um 1950 wirklich packen könnte. Letztendlich war ich – wieder einmal – doch zu neugierig und musste feststellen: Ja, eine solche Geschichte kann fesselnd sein und mich sogar überraschen.

Die Geschichte beginnt in der Gegenwart mit John Miller, einem 80jährigen amerikanischen Mann, der das Schicksal seines Cousins, der 1951 in einem Tiroler Bergdorf umgekommen sein soll, nachverfolgen und wissen will, was damals eigentlich wirklich passiert ist. Bei seiner Suche im Landesarchiv findet er ein Manuskript seines Cousins, dem Historiker Max Schreiber, das dessen eigene Geschichte erzählt. In das Dorf gekommen, um eigentlich einen Roman über die Verbrennung einer vermeintlichen Hexe vor über 100 Jahren zu schreiben, stößt er bei den Bewohnern nur auf Misstrauen und Ablehnung, sodass sich seine Pläne in Bezug auf sein Buch schnell ändern und er beschließt, stattdessen über sich selbst zu schreiben. Das Misstrauen der Dorfbewohner wächst jedoch weiter, als es zu einem Todesfall im Dorf kommt und Schreiber sich darüber hinaus auch noch in die stumme Maria verliebt, die die Nachfahrin der verbrannten Hexe ist. Als das Tal von Lawinen heimgesucht wird, nimmt das Unglück dann endgültig seinen Lauf.

Auch wenn der Roman Themen anspricht, die mich auf dem ersten Blick eigentlich gar nicht wirklich interessieren, hat Gerhard Jäger es geschafft, dass das Buch mich mitgerissen hat und ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht. Mir gefiel dabei insbesondere die eigene Dynamik des Dorfes, seine eigentümlichen Bewohner und wie Schreiber verzweifelt versucht, sich irgendwie einzugliedern und anerkannt zu werden, statt stets nur missfallende Blicke und Worte zu ernten. Gerade, als ihm das gelungen ist, passiert jedoch ein Unglück nach dem anderen und Schreiber muss sich der Kraft der Liebe, der Lawinen und des Zusammenhalts der Dorfbewohner geschlagen geben.

Für mich sticht „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ besonders wegen seiner dichten und wortgewaltigen Sprache hervor. Ich hatte zwar, gerade gegen Ende des Buches, das Gefühl, dass durch die fast schon poetische Sprache die Situation Schreibers völlig (über)dramatisiert wurde, gleichzeitig passte es aber irgendwie auch zu dem Gefühl der Ausweglosigkeit, welches der Protagonist fühlen musste. Auch wenn viele Dinge sich absehen ließen, war das Buch für mich bis zur letzten Seite spannungsgeladen und überraschend. Dennoch gab es auch einige Passagen, bei denen ich das Gefühl hatte, die Handlung tritt ein wenig auf der Stelle und kommt nicht wirklich voran. Dafür mochte ich die Kapitel, in denen es um die Dorfbewohner und ihre Vergangenheit ging mit am meisten, weil viele Verhaltensweisen sich so besser erklären ließen und man somit ein nahezu vollständiges Bild dieser isolierten Dorfgemeinschaft bekommen konnte.

Für kalte Wintertage ist „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ genau das richtige, denn dieser ätmosphärische Roman bietet die perfekte Mischung aus historischen Elementen, Liebesgeschichte und auch Drama. Gerhard Jäger beschreibt die Winterwelt und die Bewohner des kleinen Dorfes mit unfassbar viel Bildgewalt und Präzision und schafft es auch auf den letzten Seiten noch, den Leser zu überraschen. 4/5
Profile Image for Heidi.
271 reviews4 followers
January 5, 2017
Ein fast 80jähriger Amerikaner fliegt in seine frühere Heimat, Tirol, um dort die mysteriöse Geschichte seines Cousins aufzuarbeiten, der in den 50er Jahren eines Mordes beschuldigt wurde. Der Cousin arbeitete damals an einer Reportage über eine vor 100 Jahren vorgekommene "Hexenverbrennung" in einem kleinen abgeschiedenen Dorf in den Tiroler Bergen. Dort traf er auf eine sehr eingeschworene Dorfgemeinschaft, und auf eine stumme Frau, in die er sich unsterblich verliebte.

Was hat die Hexenverbrennung mit dem Fall zu tun? Und wieso liegt dem alten Mann so viel daran, das Geheimnis um seinen Cousin zu lösen?

Die Geschichte ist sehr langsam und in einer fast schon poetischen Sprache erzählt. Man könnte meinen, der Autor passt sich mit seinem Stil auch der Zeit in den 50er Jahren an. Dies alles passt aber sehr gut zur Athmosphäre dieser Story, die mich von Anfang an in den Bann gezogen hat und die mir alles irgendwie sehr bildlich vor Augen geführt hat, fast wie ein Film. Ich könnte mir dieses Buch auch sehr gut verfilmt vorstellen.

Mir hat die düstere Stimmung in diesem Alpendorf mit seinen verschrobenen Bewohnern sehr gut gefallen. Man konnte die Kälte und den Schnee förmlich spüren!

Ich habe das Hörbuch gehört und die Sprecher - ein jüngerer und ein älterer - machen ihre Sache sehr sehr gut, auch wenn ich mich zunächst an die leicht monotone Sprechweise des jüngeren gewöhnen musste. Insgesamt passte aber auch dies zu Story und gesprochenem Charakter.

Klare Lese- bzw. Hörempfehlung!
Profile Image for Niccy.
77 reviews2 followers
August 10, 2018
Hm, ja es hat mir gefallen. Nette Geschichte, leider recht vorhersehbar. Und irgendwie hat mir was gefehlt? Das Buch wirkte auf mich zu gewollt mysteriös. Sowohl Sprache als auch Handlung habe ich als zu sperrig empfunden.
Profile Image for yesterday.
488 reviews3 followers
February 5, 2020
Würde man im Stehen lesen, wäre dieser Roman eine Gefahr, so umwerfend wie er ist. Poetischer kann man über derart ernste Themen wie Tod und Isolation gar nicht mehr schreiben. Fast lässt das die Dramatik vergessen, die düsteren Gedanken wirken weniger düster und die Ablehnung der Dorfbewohner dem jungen Historiker gegenüber gar nicht mehr so feindselig.

Dieser spezielle Roman ist in zwei Zeitebenen gegliedert. Im 21. Jahrhundert reist ein älterer Amerikaner nach Innsbruck und will Näheres über das Verschwinden seines Cousins Max Schreiber ermitteln. Er soll zuletzt in einem Tiroler Bergdorf gesehen worden sein. Dieser Cousin ist jener Historiker, der im Dorf zu einem Verbrechen aus dem 19. Jahrhundert recherchierte und darüber ein Buch verfassen wollte.
Dieser Roman ist ein absolut ausgezeichnetes Lesevergnügen – in vielerlei Hinsicht.
Über die starken 400 Seiten hinweg schafft es Gerhard Jäger durchgehend, seine unglaubliche Sprachgewalt einzufangen, zu komprimieren, und so die vielen Lesestunden zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen. Und es sind nicht nur viele Stunden, weil das Buch dick oder man wenig Zeit hat, sondern weil man sich bei dieser unglaublich schönen Sprache die Sätze einfach auf der Zunge beziehungsweise im Gehirn zergehen lassen muss, was natürlich das gesamte Lesetempo verlangsamt, aber den Lesegenuss absolut steigert. Ein Lesegenuss, der einem Kinobesuch gleichkommt.
Profile Image for Kirsten.
3,114 reviews8 followers
December 7, 2024
Viel über die Handlung schreiben kann ich nicht ohne zu spoilern. Ich fand sehr beeindruckend, wie der Autor die Situation nach der Lawine beschrieben hat. Ich konnte die Stille im Dorf förmlich spüren.

Wie Max versucht, im Dorf nicht nur der Fremde zu sein und trotzdem scheitert, hat mich berührt. Er hat nicht verstanden, dass er zwar Anerkennung bekommen, aber nie dazu gehören wird. Kommt es hart auf hart, werden sich die Menschen immer für einen der ihren entscheiden. Und ich muss den Dorfbewohnern recht geben: er hat es nie geschafft, einer von ihnen zu werden. So sehr er sich auch bemüht hat, er hat nie das Wesen der Menschen und ihrer Handlungen verstanden. Richtig nachvollziehen konnte ich nicht alle seiner Handlungen, auch wenn ich ihn im Verlauf der Geschichte immer besser verstanden habe.

John konnte ich lange nicht einordnen. Es hat mir leid getan, dass er seine Frau verlieren musste und auch, wie es dazu kam. Trotzdem blieb er für mich bis zum Schluss ein Rätsel, das mir die Freude am Buch aber nicht kleiner gemacht hat.
Profile Image for LouiseC.
9 reviews
March 7, 2021
Ich habe den Verdacht, dass ich diesen Roman so schnell nicht vergessen werde, so atmosphärisch dicht war er. Auch sprachgewaltig, poetisch, anspruchsvoll. Etwas zäh allerdings die häufigen Wiederholungen von Worten und Satzfragmenten - natürlich ein literarisches Stilmittel, aber einfach Geschmackssache - sowie die Handlung... Es passiert nicht viel, aber eben das trägt wohl dazu bei, die beklemmende Atmosphäre für den Leser so spürbar zu machen. Ganz zum Schluss habe ich deutlich bemerkt, wie sehr ich tatsächlich in dieses Dorf eingetaucht war.

Die leider nur 3* haben also nichts mit dem Können des Autors zu tun, sondern spiegeln einfach meine persönlichen Vorlieben und Erwartungen an einen Roman wider. Ich habe mich zu oft durchquälen müssen und schließlich manche Absätze nur überflogen, ohne dabei etwas Handlungsrelevantes zu verpassen.
Profile Image for Almrausch.
171 reviews2 followers
September 23, 2023
Ein tolles Buch mit einer unglaublichen Stimmung. Das harte Leben in einem österreichischen Bergdorf, der Fremdling, den die Bevölkerung misstraut, der Schnee unbarmherzig und ein schweres Geheimnis. Ein alter Mann, der versucht, die Geschichte zu rekonstruieren. Spannend geschrieben. Die Beschreibung des Dorflebens ist malerisch und unheimlich zugleich. Und das Unheil bringt eine Liebesgeschichte. Erzählt als Recherche Jahrzehnte später und als Manuskript aus der Zeit. Genial.
2 reviews
April 6, 2023
Nach ca. 100 Seiten abgebrochen. Meiner Meinung nach ein schlechter Abklatsch von "Das finstere Tal". Der Autor versucht Atmosphäre zu schaffen und schreibt dann alle paar Seiten drei Absätze über den Wind, den Schnne und die Kälte. Ich habe dann das letzte Kapitel noch gelesen, was ich sonst nie mache. Das hat mich darin bestätigt, dass der Abbruch die richtige Entscheidung war.
Profile Image for Aurumora.
547 reviews20 followers
May 28, 2017
sehr durchwachsen
Ich habe 7 Monate gebraucht um es zu lesen
Profile Image for Janina.
554 reviews10 followers
August 19, 2017
Sehr schoen geschriebenes Buch, aber auch ein wenig zaeh zu lesen/hoeren.
Profile Image for Matěj.
279 reviews16 followers
December 12, 2019
Generally happy, especially the description of nature stands out. A solid twist at the end.
Profile Image for Ena.
50 reviews4 followers
July 31, 2021
Dieses Buch ist eine Wucht! Es ist unfassbar traurig, dass Gerhard Jäger vor drei Jahren verstorben ist. Er hat es geschafft in seinen beiden Romane ganz einzigartige Stimmungen heraufzubeschwören.
Profile Image for Rosa.
10 reviews
January 7, 2025
Ich liebe dieses Buch! Die Story, das Storytelling, der Stil, der Rhythmus ... einfach Meisterklasse. Ich habe es schon mehrmals gelesen und werde es immer wieder lesen. Grosse Empfehlung.
Displaying 1 - 28 of 28 reviews

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