Nur zwei Bemerkungen: 1. Weite Teile des Buches erwecken den Eindruck, dass der Autor nur die üblichen Themen abarbeiten will, ohne einen systematischen Anspruch zu verfolgen (PL-Regeln auf nur einer Seite, Modallogik auf nur drei Seiten, ...). 2. Viele Behauptungen bleiben unbegründet. Bsp. auf S. 212: "In einigen Fällen können wir gar nicht anders, als metaphorisch zu sprechen, etwa in Bezug auf die Seele."
Auch fürs Studium, gut, kann man machen. Ich finde es sehr plausibel, dass jemand bei mir einbricht, einen Block Eis auf den Boden legt der dann schmilzt, und dann wieder geht.
Jonas Pfister’s Werkzeuge des Philosophierens versucht, einen Überblick über das philosophische Denken und Argumentieren zu geben, bleibt jedoch letztlich oberflächlich. Das Buch kratzt lediglich an der Oberfläche philosophischer Tiefe, ohne wirklich tiefgreifende Einsichten zu bieten. Es fehlt an einer gründlichen Auseinandersetzung mit den grundlegenden Prinzipien des Fragens – dem eigentlichen Wesen der Philosophie.
Wer von diesem Werk ein tiefes Verständnis korrekter Argumentation oder einen echten „Aha-Moment“ erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Obwohl Pfister einen breiten Überblick über das Gebiet der Philosophie bietet und als allgemeiner Kompass für weitere Erkundungen dienen mag, liefert es keine dauerhaften Einsichten. Nichts in diesem Buch wirkt zutiefst berührend, beeindruckend oder bietet eine praktische Anwendung für den Alltag.
Insgesamt ist Werkzeuge des Philosophierens wenig überzeugend. Ich hatte auf mehr Substanz und Tiefe gehofft – insbesondere auf einen präziseren Leitfaden zum kritischen Denken und zur philosophischen Methodologie. So wie es ist, dient das Buch eher als Einführung für diejenigen, die eine erste Orientierung suchen, als als Quelle tiefer intellektueller Befriedigung oder Bereicherung.