Wenn du glaubst, dass man dich nicht lieben kann – und jemand es trotzdem tut. Einfühlsam, fesselnd und wunderbar romantisch erzählt Alicia Zett die Liebesgeschichte von Marie und Fynn im New-Adult-Roman »Not Your Type«.
Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren …
Der romantische New-Adult-Roman »Not Your Type« erzählt von einem Menschen, der erst lernen muss, dass er es wert ist, geliebt zu werden - so, wie er ist. Die Autorin Alicia Zett weiß, wovon sie schreibt: Sie ist seit mehreren Jahren in der LGBT-Community aktiv und spricht auf ihren Social-Media-Kanälen mal auf ernste, mal auf humorvolle Weise über die Themen, die ihre Follower bewegen.
Ich hatte mich sehr auf „Not Your Type“ von Alicia Zett gefreut, da es mir vor dem Lesen so vorkam, als hätte die Autorin sich wirklich mit dem Thema Transidentität auseinandergesetzt und Sensitivity Reader zu Rate gezogen. Leider scheint das nicht der Fall gewesen zu sein, und das Buch hat mich sehr enttäuscht.
Der Plot von „Not Your Type“ lässt sich (wie leider auch bei einigen anderen Büchern mit trans Charakteren) wie folgt zusammenfassen: „x hasst sich selbst, weil x trans ist, doch dann wird x durch die Liebe einer cis Person gerettet“. Das allein ist meiner Meinung nach schon schlimm genug, doch leider enthält das Buch noch mehr Transfeindlichkeit:
• Man erfährt schon auf der ersten Seite Fynns Deadname. Ich dachte eigentlich, dass das inzwischen allen Menschen, die sich ein bisschen mit trans Themen auseinandergesetzt haben, klar ist, aber: der Deadname eines trans Menschen geht niemanden etwas an! Das gilt auch für fiktionale Charaktere! • Das Buch enthält mehrere Flashback-Szenen, die ausschließlich aus Transfeindlichkeit, Mobbing, Gewalt und emotionalem Missbrauch bestehen. Diese Szenen sind meiner Meinung nach einfach nur trauma porn und für den Verlauf der Geschichte absolut irrelevant. • Fynns ganzer Charakter besteht daraus, dass er verschlossen ist und sich selbst hasst, weil er trans ist. Abgesehen davon hat er so gut wie keine eigene Persönlichkeit. • Die Tatsache, dass Fynn trans ist, wird als schreckliches Geheimnis dargestellt, das all seine Freundschaften und Beziehungen zerstören könnte. • Und wie könnte es anders sein: natürlich gibt es kurz vor dem Ende auch ein ungewolltes (und für Fynn vermutlich traumatisches) (Fremd-)Outing, um die Geschichte dramatischer zu machen. • Auch wenn das den meisten Menschen wahrscheinlich überhaupt nicht (oder zumindest nicht negativ) auffällt: die Tatsache, dass in einem Buch über einen trans Charakter mehrmals HP erwähnt wird, hat mir beim Lesen dann endgültig den Rest gegeben.
Zusätzlich dazu gibt es im Buch einen dicken koreanisch-deutschen Charakter, dessen Persönlichkeit hauptsächlich daraus besteht, dass er K-Pop mag, alles fotografiert und die ganze Zeit isst oder Hunger hat. Da ich weiß bin, kann ich zu der koreanisch-deutschen Repräsentation nicht viel sagen, aber hier sind ein paar Zitate, die mir in dieser Hinsicht aufgefallen sind:
• "Innerlich muss ich darüber lachen, wie aufgeschmissen er offenbar ohne seinen Mac ist. Typisch Asiate, denke ich einen Moment lang, dann würde ich mir für diesen Gedanken am liebsten selbst eine scheuern." (Ist ja schön, dass Fynn gleich erkennt, dass das rassistischer Blödsinn ist, aber wieso war der Satz dann überhaupt nötig?) • "Joon scheint kein Problem mit seinem Körper zu haben, und das, obwohl er recht klein und etwas fülliger ist. Da er von den meisten sicher als Asiate angesehen wird, darf er sich deswegen bestimmt oft dumme Sprüche anhören." • "Ich schaue mir an, was er zuletzt geteilt hat. Irgendein Musikvideo einer K-Pop-Band." • "Joon vergleicht, wenn es ums Geld geht, immer gern alles mit Essen." • "‚Die anderen spielen immer noch und mir ist langweilig.‘ ‚Du meinst wohl, du hast Hunger.‘ Joon grinst. ‚Erwischt. Also, kommst du?‘"
Ich freue mich zwar sehr, dass es inzwischen mehr queere Bücher auf dem deutschen Buchmarkt gibt, aber man merkt deutlich, dass „Not Your Type“ für cis Menschen und nicht für trans Menschen geschrieben wurde. Ich persönlich kann das Buch daher leider absolut nicht empfehlen.
------------------------------------------------
Edit 07.02.2021: Ich habe eine Weile überlegt, ob ich etwas zu dieser Situation hier sagen will, und wenn ja, was.
Hier also ein paar Gedanken:
1. Meine Pronomen sind er/ihm bzw. he/they. Bitte beachtet das, wenn ihr in der dritten Person über mich reden wollt. 2. Ich finde es sehr bezeichnend, dass einige cis Menschen behaupten, sie hätten durch ein Buch soooo viel über trans Menschen gelernt, und danach die trans Menschen angreifen, die es wagen, besagtes Buch zu kritisieren. 3. Ich finde es absolut nicht okay, dass einige Menschen mir (einem Menschen, der von der Thematik des Buchs persönlich betroffen ist) vorwerfen, ich hätte das Buch nicht verstanden. Ich bin sehr wohl in der Lage, mir vorzustellen, warum ein_e Autor_in etwas so und nicht anders geschrieben hat, und mir eine eigene Meinung dazu zu bilden. Und nein, liebe cis Menschen, ihr wisst nicht besser als ich, was es heißt, trans zu sein. 4. Da das anscheinend falsch verstanden wurde: nein, ich habe nicht gesagt, dass die Autorin transfeindlich oder rassistisch ist, sondern einige der Inhalte ihres Buchs. Das ist meiner Meinung nach ein Unterschied, und es tut mir leid, falls ich das missverständlich formuliert habe. (Ihren Umgang mit Kritik finde ich allerdings schon ziemlich problematisch.) 5. Ich habe diese Rezension auf meinem Account gepostet. Es wäre etwas anderes gewesen, wenn ich unter jedem Instagram-Post, in dem das Buch zu sehen ist, geschrieben hätte: "Das Buch ist scheiße, und wenn du es gut findest, bist du auch scheiße!!1!" Habe ich aber nicht. Ich finde, es steht mir durchaus zu, auf meinem eigenen Account meine Meinung zu einem Buch zu posten. Ich kommentiere ja auch nicht unter jeder positiven Goodreads-Rezension und versuche, der betreffenden Person ihre Meinung auszureden. 6. Danke an die Person, die mich (eine Einzelperson!) auf Instagram als "wütende Meute" bezeichnet hat - wenn das so ist, bekomme ich hoffentlich (nach Corona) bei jedem Kinobesuch Gruppenrabatt ;) 7. Ich weiß nicht, wie oft ich das noch wiederholen muss: Cis Menschen haben nicht zu entscheiden, ob etwas transfeindlich ist oder nicht. Das steht nur trans Menschen zu. 8. Wenn ihr bei irgendeinem Punkt der Rezension tatsächlich nicht versteht, was daran problematisch ist, dann fragt doch bitte einfach nach, anstatt mir direkt vorzuwerfen, ich läge falsch. 9. Für diejenigen, die mir empfohlen haben, ich soll doch selbst ein Buch schreiben und es besser machen: tue ich. Und ich hoffe, falls es jemals erscheint, greift ihr nicht gleich alle, die es kritisieren, an, sondern hört einfach zu, und zieht mich zur Verantwortung, wenn ich schlecht mit der Kritik umgehe. 10. Meine Buchempfehlungen für Bücher von trans Personen bzw. mit trans Protagonist_innen: "Ich bin Linus" von Linus Giese, "A New Season" von Marnie Schaefers, "Nicht so das Bilderbuchmädchen" von Agnes Ofner, "George" von Alex Gino, "Felix Ever After" von Kacen Callender, "Cemetery Boys" von Aiden Thomas, "Meet Cute Diary" von Emery Lee, "The Witch King" von H.E. Edgmon, "Coffee Boy" von Austin Chant, "Cheer Up" von Crystal Frasier.
------------------------------------------------
Edit 08.02.2021: Vielen Dank für die Unterstützung hier auf Goodreads und auf Twitter - das bedeutet mir wirklich viel!
------------------------------------------------
Edit 09.02.2021: Da ich dazu einige Fragen und Kommentare bekommen habe, hier noch mal zwei Anmerkungen:
Zu den HP-Referenzen: Wertofubooks hat auf Instagram berechtigterweise darauf hingewiesen, dass es im Buch sogar eine Anspielung auf JKRs transfeindliches Verhalten gibt: „Es ist entmutigend und enttäuschend, wenn Personen, die diese trostspendenden, faszinierenden Welten erschaffen haben, eine andere Seite von sich präsentieren, sich menschenfeindlich und diskriminierend äußern.“ Daher kann ich das Argument „als das Buch geschrieben wurde, wusste man aber noch nicht, wie transfeindlich JKR ist“ nicht so ganz nachvollziehen.
Zum Deadnaming: Meine Aussage zum Deadnaming hat anscheinend für einige Verwirrung gesorgt, deswegen hier ein Artikel von Ana Mardoll, der das wesentlich besser erklärt als ich: x Kurz zusammengefasst: 1. es könnte dadurch der Eindruck entstehen, dass cis Menschen ein Recht darauf haben, den Deadname einer Person zu wissen, 2. der Charakter könnte in Rezensionen etc. gedeadnamed werden, und 3. es ist oft triggernd für trans Personen, zu lesen, wie jemand gedeadnamed wird. Letzteres war bei mir der Fall, weshalb ich das oben auch so deutlich formuliert habe. Natürlich darf jede trans Person für sich selbst entscheiden, wie sie das mit dem Deadname handhabt. Ich selbst hasse meinen Deadname zum Beispiel auch nicht beziehungsweise mag ihn manchmal sogar, will aber deswegen trotzdem nicht, dass ihn jeder weiß. In diesem Fall hat aber keine trans Person selbst entschieden, wie sie mit ihrem Deadname umgehen will, denn fiktionale Charaktere können keine eigenen Entscheidungen treffen. Stattdessen wurde diese Entscheidung von einer cis Frau getroffen. Und das finde ich persönlich eben nicht in Ordnung, zumal der Deadname an dieser Stelle absolut nicht nötig gewesen wäre.
Frustrierend und problematisch wären wohl die Worte, mit denen ich dieses Buch am ehesten beschreiben würde.
Ich habe mich dazu entschieden, es zu lesen, weil ich die Hoffnung hatte, dass hier sensibel mit der Transgender-Thematik umgegangen werden würde und das Buch gute (und dringend benötigte) Repräsentation schaffen könnte. Was ich dahingehend vielversprechend fand, war die Tatsache, dass man von vornherein weiß, dass der männliche Protagonist trans ist und somit seine Geschlechtsidentität nicht als das für dieses Genre typische „große, dunkle Geheimnis“ herhalten muss. Das dachte ich zumindest. Leider ist genau das trotzdem der Fall, nur, dass die Leser*innen das Geheimnis eben schon kennen und es stattdessen die anderen Figuren sind, vor denen Fynn es verbirgt. Wer also eine Geschichte mit einem trans Protagonisten lesen möchte, der nicht allein durch sein trans-Sein und die damit einhergehenden Probleme (inklusive Selbsthass) definiert ist, wird von „Not Your Type“ enttäuscht sein.
Was genau an der Darstellung der trans-Thematik problematisch ist, wurde in anderen (teils own voice) Rezensionen bereits ausführlich beleuchtet, und dazu möchte ich als cis Person nicht viel sagen. Die Punkte, die mir jedoch am meisten aufgestoßen sind, sind Deadnaming, das erzwungene Outing sowie die Flashbacks, in denen wiederholt Fynns traumatische Erfahrungen mit Transfeindlichkeit dargestellt werden, ohne dass es einen Mehrwert für die Geschichte hat.
Unabhängig davon ist das Buch auch hinsichtlich Plot und Storytelling eine einzige Katastrophe. Es ist eher eine Aneinanderreihung von unzusammenhängenden Szenen als eine stringente Handlung, die die Entwicklung der Charaktere begleitet. Den Großteil des Buches machen Beschreibung rund um den Roadtrip aus, den ich persönlich ziemlich langweilig und nichtssagend fand. Der Rest sind innere Monologe und Gedankenströme, die mir Fynn und Marie allerdings kaum nähergebracht haben. Im Gegenteil, die meisten Szenen habe ich als überflüssig empfunden, da sich die beiden gedanklich ständig im Kreis gedreht haben und ich beim Lesen mehr als einmal dachte: „Jetzt komm doch endlich mal zum Punkt!“
Die Handlung tröpfelt so dahin, ohne dass etwas Interessantes passiert oder man eine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann. Es werden in aller Ausführlichkeit irgendwelche Alltagsmomente beschrieben, während die wirklich wichtigen Szenen immer schnell abgehandelt sind oder auf indirekte Rede und tell-Passagen heruntergebrochen werden – so etwa auch die finale „Aussprache“ zwischen Fynn und Marie, bei der lediglich auf das Wissen verwiesen wird, dass die Leser*innen aus besagten Trauma-Flashbacks gewonnen haben. Ein richtiger Dialog ist das nicht, und dementsprechend kommen auch keinerlei Emotionen auf.
Emotionen kommen zwischen Fynn und Marie aber generell nicht auf. Für mich ist es absolut unverständlich, was die beiden aneinander finden. Maries anfängliche „Schwärmerei aus der Ferne“ ist ziemlich kindisch und irgendwie auch creepy; so etwas würde man vielleicht von einer Dreizehnjährigen erwarten, aber nicht von einer erwachsenen Frau an der Uni. Im Laufe des Buches wird die „Verbindung“ zwischen ihnen dann daran festgemacht, dass sie im jeweils anderen eine Art verwandte Seele erkennen, da beide viel Traurigkeit und Schmerz in sich tragen. Auch das fand ich problematisch, da psychische Erkrankungen romantisiert werden und am Ende ein Eindruck von „Liebe heilt alle Wunden“ vermittelt wird.
Ein weiterer Kritikpunkt sind die Charaktere, die entweder gar keine Entwicklungen durchmachen, oder solche, die man nicht nachvollziehen, geschweige denn nachfühlen kann. Die Thematik um Maries Studienabbruch fand ich zum Beispiel tatsächlich interessant und vielversprechend, aber das geriet irgendwann in den Hintergrund, und am Ende bekam man lediglich präsentiert, dass sie für sich eine Lösung gefunden hatte. Die Leser*innen nehmen an diesem inneren Prozess nicht teil. Ähnlich verhält es sich mit Fynn, der oft total out of character handelt und dessen Entwicklungen und Fortschritte zum Teil völlig aus dem Nichts kommen. Die übrigen Charaktere bleiben blass und haben kaum Persönlichkeit, höchstens ein paar wenige, teils recht stereotype Attribute, die ihnen zugeschrieben werden. Von den zwischenmenschlichen Beziehungen fand ich keine einzige authentisch, insbesondere die Freundschaften, die angeblich seit Jahren bestehen, haben sich einfach nur hölzern und awkward gelesen.
Ich wünschte, ich könnte wenigstens irgendetwas Positives über dieses Buch sagen, aber selbst die Aspekte, die mir zeitweise gefallen haben, wurden letztendlich auf eine unbefriedigende Art abgehandelt, oder schlichtweg nicht weiter verfolgt. Somit kann ich „Not Your Type“ beim besten Willen nicht weiterempfehlen.
Die Idee war da und hatte Potenzial, aber die Umsetzung war alles andere als erfolgreich.
Da ich mich allgemein sehr gerne mit queeren Medien befasse, hatte ich auch die Veröffentlichung dieses Buches im Blick. Nachdem “Someone New” von Laura Kneidl sich bereits der Trope “Das Love Interest ist trans” bedient hatte und zurecht einige Kritik erhalten hatte, wie die Thematik gehandhabt wurde, hatte ich die Hoffnung, dass sich bei einem Buch von einer Autorin, die in den sozialen Medien stark unterwegs ist, selber nicht cishetero ist und auf YouTube sehr oft Videos zu queeren Themen macht, solche schädlichen Tropes nicht wiederfinden würden.
Es blieb aber nur bei der Hoffnung.
Das Buch hat viele Probleme und das wurde auch schon in anderen Reviews ausreichend behandelt, dennoch wollte ich meine eigene Meinung dazu schreiben, nachdem ich das Buch gelesen/angehört hatte. Zunächst als Disclaimer: Ich bin nicht trans und ich bin weiß, aber ich beschäftige mich viel mit Diversität in Medien und versuche insbesondere darauf zu hören, was Betroffene selbst berichten und an solchen Medien kritisieren. Natürlich ist es dennoch nicht damit vergleichbar, was betroffene Personen zu sagen haben. Ich werde nur versuchen, dies widerzuspiegeln.
Die Repräsentation in dem Buch(cw: Transfeindliche Tropes, Fatphobia, rassistische Tropes)
Das Buch wird als erster Teil von der “Love is Queer”-Reihe von droemer knaur vermarktet. Ich habe ja schon so einige Probleme mit einer solchen kategorischen Abgrenzung von anderen New Adult Romanen, insbesondere da die einzelnen Bücher soweit ich das weiß nicht viel miteinander zu tun haben. Bereits im Klappentext wird die Autorin so vorgestellt: “Die Autorin Alicia Zett weiß, wovon sie schreibt: Sie ist seit mehreren Jahren in der LGBT-Community aktiv und spricht auf ihren Social-Media-Kanälen mal auf ernste, mal auf humorvolle Weise über die Themen, die ihre Follower bewegen.” Entsprechend hohe Erwartungen hatte ich. Mir ist natürlich bewusst, dass Autor*innen selbst nicht wirklich viel Kontrolle über das Marketing um das Buch herum haben, aber so wie ich das auf den sozialen Medien gesehen habe, war dies auch mein erster Eindruck von der Autorin. Sie sollte eigentlich zumindest annähernd wissen, wovon sie schreibt.
Dennoch hapert das Buch nicht mit schädlichen, stereotypischen Darstellungen.
Im Kern des Geschehens steht natürlich die Darstellung des Protagonisten Fynn, der ein trans Mann ist, bislang aber fast überall ungeoutet ist. Das ist an sich auch kein Problem, zwar bin ich selbst nicht trans, aber ich identifiziere mich als bisexuell und verstehe daher absolut, weshalb man sich nicht in jeder Umgebung (wenn überhaupt) outen möchte. Jedoch beginnen die Probleme damit, dass die ersten Eindrücke von Fynn bereits solche sind, dass er zurückgezogen, traumatisiert und ziemlich unglücklich ist. Mit Menschen kann er überhaupt nicht umgehen und er hat gar keine Freunde oder Familie. Die einzige Person, mit der er regulär spricht ist sein Therapeut. Fynn erlebt sehr viel Selbsthass in dem Buch und das hindert ihn auch daran, dass er romantische (oder platonische) Beziehungen eingeht. Diese ganze Einstellung von wegen “Ich kann niemanden an mich heranlassen/Niemand wird mich lieben, weil ich trans bin” finde ich einfach nur schädlich, insbesondere da es von einer cis Autorin kommt. Allgemein wird seine Identität als dieses schreckliche Geheimnis aus seiner Sicht behandelt, das auch den Klimax des Buches darstellt. Es reicht natürlich nicht, dass Fynn in der Gegenwart nicht gerade eine “good time” hat, nein, das Buch gibt uns einige Flashbacks in Fynns Vergangenheit, in denen uns sein Trauma und seine Probleme nochmals explizit vorgeführt werden müssen. Die Szenen bedienen mehrere schädliche Tropes, die von trans Leuten immer wieder kritisiert werden, wenn cis Leute diese verwenden, um das Drama oder die Tragödie der Figur in ihrer Geschichte nochmals zu verdeutlichen.
In so ziemlich dem ersten Abschnitt wird Fynns Deadname genannt, in einem späteren Flashback wird er auf eine sehr schreckliche Weise unfreiwillig von ein paar Jungs in seiner Schule entblößt und geoutet. Aber auch in der Gegenwart geht es ihm nicht besser: Selbst hier wird ihm nach der ganzen Geschichte und ihrer Entwicklung die Entscheidung genommen, wie er sich vor seinen neuen Freunden outet und es ist vermutlich sehr traumatisierend.
An sich können diese Themen und sollten sie auch in Medien behandelt werden, aber meiner Meinung nach sollte das Own Voices Autor*innen überlassen bleiben. Und bestimmte schädliche Darstellungen sind meistens auch extrem unnötig (beispielsweise das Nennen des Deadnames). Der Begriff “trauma porn” ist hier auch nicht ganz fehl am Platz.
Fynns Charakter wird anfangs eigentlich nur davon ausgezeichnet, dass er trans ist und aufgrund seiner Erfahrungen traumatisiert und sehr isoliert ist. Später kommt dann noch sein Interesse an Marie hinzu, aber viel mehr gibt uns das Buch auch nicht wirklich. Ich hätte mir gewünscht, dass Fynn mehr als nur seine Identität oder seine Beziehung zu Marie sein würde, aber tatsächlich steht so ziemlich alles, was ihn betrifft mit dem einen oder anderen in Verbindung.
Seine Identität als den großen dramatischen Höhepunkt des Buches zu verwenden finde ich übrigens auch absolut unnötig.
(Und mehrere Harry Potter Referenzen in einem Buch in 2021 über eine trans Figur zu machen, ist sehr tone deaf. Auch wenn man noch schnell einen seltsamen Absatz einbaut, in dem vage über das Problem, wenn sich Autor*innen, deren Werke man schätzt, sich als transfeindlich etc. entpuppen, nachgedacht wird.)
Abgesehen von der schädlichen Darstellung einer trans Person gibt es auch noch andere Probleme.
Wenn ich vorstellen darf: Joon, ein Freund von Marie und Teil der “Roadtrip-Gruppe”. Er ist koreanisch-deutsch, schwul und wird als übergewichtig beschrieben. Zuerst einmal muss ich sagen, dass Joon eigentlich meine liebste Figur in dem ganzen Buch war, denn wenn er gerade keine stereotypischen Dinge von sich gab, war er in der Regel ein guter Freund und eigentlich immer positiv. Aber wie er im Buch behandelt wird ist einfach nicht akzeptabel. Bei ihm reiht sich Stereotyp an Stereotyp. Als Koreaner muss er natürlich K-Pop mögen (und spricht am Anfang des Buches konstant davon), seine Eltern sind sehr streng (aber auch nicht relevant, also frage ich mich, warum die Erwähnung überhaupt notwendig war) und er liebt es, Fotos zu machen. Wie gesagt, ich bin nicht asiatisch/koreanisch, aber ich erkenne diese Merkmale trotzdem als das was sie sind: Stereotypisch. Es hilft nicht, dass einer der ersten Eindrücke von Fynn ein sehr rassistischer Gedanke von wegen “Typisch Asiate” war (und ja, Fynn realisiert sofort, dass das alles andere als cool war, aber war es wirklich nötig??).
Hinzu kommt dann noch, dass er Essen über alles liebt. Joon hört nicht auf über Essen zu reden, in fast jeder Szene auf dem Roadtrip kann man eigentlich darauf vertrauen, dass Joon kurz jammert, dass er Hunger hat o.Ä.. Das wird meistens als kleiner “Witz” am Rande gehandhabt, weil es halt typisch Joon ist, er hat einfach immer Hunger und denkt nur ans Essen. Das ist auch keine Übertreibung von mir, die Figuren denken mehrmals genau solche Dinge und wenn Joon den Mund aufmacht, wird mit einer 90%igen Wahrscheinlichkeit Essen erwähnt. Ich dachte, dass solche Charakterisierungen und Witze über übergewichtige Menschen in 2021 nichts mehr in Medien zu suchen haben, aber anscheinend habe ich mich geirrt.
Joons Identität als schwuler Mann spielt keine wirklich große Rolle,
Allgemein ist Joon eigentlich nur der Sidekick, manchmal comic relief und ein plot device, der die Handlung für seine weißen hetero Freunde weiterbringt. Das stößt mir leicht sauer auf.
(Ein weiterer Kritikpunkt, der aber an sich nichts mit dem Buch zu tun hat: Wieso wird Joon als nicht-dünn beschrieben, aber auf den Fotos, die von der Autorin auf instagram verwendet werden, sieht man einen konventionell dünnen Jungen?)
Fazit: Repräsentation und mehr Diversität in Büchern? Ja, bitte, aber doch nicht so.
Der eigentliche Inhalt des Buches
Meine 1-Stern-Bewertung kommt aber nicht nur von o.g. Problemen. Auch mit dem Inhalt des Buches und der Handlung konnte ich mich nicht so ganz anfreunden.
Insgesamt verhalten sich die Figuren sehr kindisch und manchmal erinnerte mich das Verhalten an das Verhalten von meinen damaligen Mitschüler*innen auf Klassenfahrt. Die Figuren sind hier aber schon 20 Jahre alt und studieren im 4. Semester an der Uni. Das ist natürlich nur Geschmackssache, aber mir persönlich gefällt solch ein Verhalten nicht.
Allgemein finde ich, dass Marie teils sehr übergriffig ist und ein bisschen zu versessen von Fynn am Anfang des Buches ist. Ich fragte mich mehrmals, weshalb sie so davon überzeugt war, dass Fynn ihr gemischte Signale sendet, obwohl in ihren Kapiteln Fynn anfangs einfach keinerlei Interesse zeigt und Leute allgemein meidet. Insgesamt verhält sich Marie oft wie eine 13-Jährige mit ihrem ersten richtigen Schwarm.
Das Buch leidet meiner Meinung nach auch von dem “instant love” Syndrom. Die beiden kennen sich kaum, hatten kaum Unterhaltungen miteinander, abgesehen von ein paar Szenen, die eher flach wirken und zu stark zeigen sollten wie sehr sie sich doch verstehen und wie einzigartig ihre Connection zueinander ist. Aber dennoch wird sehr schnell von Liebe und verlieben gesprochen. Und ich sitze da und denke mir nur “Ihr kennt euch erst zehn Tage lang!!!” Da kommt vielleicht auch ein bisschen die Zynikerin in mir durch, aber in einem Buch, dessen Fokus eine Romanze ist, erwarte ich zumindest, dass die Figuren ein bisschen mehr Entwicklung kriegen und vielleicht nicht sofort so tun, als wäre das die wahre Liebe. Die Beziehung zwischen den beiden hat für mich meistens einfach nicht funktioniert.
Die Nebenfiguren waren sehr flach, es kam mir so vor, als ob man jedem ca. drei Charakteristiken gegeben hat und es dann dabei belassen hat.
Den Roadtrip an sich fand ich eigentlich eine schöne Idee, aber er war nicht wirklich… interessant. Er kam größtenteils sehr oberflächlich rüber und sorgte nur dafür, dass man verschiedene Hintergründe in den jeweiligen Szenen hatte.
Das Buch hatte durchaus vereinzelt gute Szenen, die mir prinzipiell gefallen haben, aber ich hatte identische Szenen bereits zuvor in anderen queeren Medien gesehen, die das Drumherum im Vergleich viel besser gehandhabt hatten, also stachen diese einzelnen Szene, die ich mochte, nicht besonders hervor.
Der Schreibstil und der Aufbau der Geschichte erinnerte mich allgemein eher an Fanfictions, was nicht zwingend ein Kritikpunkt ist, aber ich lobe das Buch auch nicht dafür.
Im Ergebnis gab es nur sehr wenig in dem Buch, das ich mochte und zusammen mit den Dingen, die ich problematisch fand, komme ich daher zu dieser Bewertung. Das Buch würde ich niemandem empfehlen, vor allem nicht trans Leuten, die sich nach Repräsentation in deutschen Büchern sehnen.
Hab das Buch bei 38% abgebrochen, weil ich nicht wirklich was lesen wollte, bei dem ich keinen Spaß habe, mich nur aufgeregt habe oder genervt war und einfach weder Lust noch Interesse hatte weiterzulesen.
Ich kann nicht beurteilen wie gut die Trans Repräsentation ist aber Deadnaming geht gar nicht und hätte man echt vermeiden können. Statt „alle sehen E***“ vielleicht einfach „alle sehen ein Mädchen, dabei bin ich Fynn“.
Folgende Notizen hab ich mir während dem Lesen gemacht:
- Hätte man bestimmt auch ohne Deadnaming hingekriegt, in jedem anderen Buch mit Trans Charakteren, das ich bisher gelesen habe, hat der/die Autor*in das gemacht - Ist ein bisschen komisch die Inhaltswarnungen an das Ende des Buchs zu packen, das macht vorne doch viel mehr Sinn - Schreibstil wie mittelmäßige Wattpad Fanfiction aus 2016 - Joon hat keine Charaktereigenschaften außer „redet viel, fotografiert viel, hört K-Pop“ und das ist keine Persönlichkeit - Fynn ist einfach bisschen überdramatisch. Die klebrige Luft in der S-Bahn, die ekelhaften Menschenmassen, wirklich? - Marie hat irgendwie keine Persönlichkeit, Chiara ist vermutlich noch am interessantesten aber auch nicht wirklich, Noah ist nur Chiaras Freund - „Ich hab noch gar nicht zugesagt“ „das übernehme ich einfach für dich“ Consent! Consent ist wichtig, nicht nur in sexuellen Situationen! Die Autorin macht so ein Drama daraus, wie toll es doch ist, dass die anderen Charaktere Fynn nicht anfassen, weil er das nicht will, ignoriert Consent aber an jeder anderen Ecke, wo es einem nicht ganz so offensichtlich ins Gesicht starrt - Wer lädt jemanden, mit dem er drei Sätze gewechselt hat, auf einen Roadtrip ein und erzählt seinen Freunden, mit denen er diesen Roadtrip macht nichtmal, dass er jemanden eingeladen hat, geschweige denn wen, und gibt ihnen keine Möglichkeit nein zu sagen, indem er diesen neuen Gast einfach zum Treffpunkt mitbringt? Wer macht sowas? Alle Leute, die zusammen in den Urlaub fahren, haben das gleiche Recht zu entscheiden ob noch jemand mitkommt oder zumindest ihre Meinung dazu zu äußern - „Ich werde nie verstehen, was die Menschen für ein Problem mit Unterwäsche haben. Ein Bikini sähe nicht anders aus.“ 1. Muss man andere Frauen dafür verurteilen wenn sie sich in etwas bestimmtem nicht wohl fühlen? 2. Niemand hat ein Problem damit in Unterwäsche baden zu gehen wenn man sich dafür entscheidet. Womit Leute ein Problem haben ist wenn in die Umkleide geschaut wird etc und da gibt es einen ganz klaren Unterschied: Consent. Wenn man im Bikini an den Strand gehe, hat man kein Problem damit gesehen zu werden. Beim Umziehen schon.
Gute Bücher mit Trans Hauptcharakteren: Felix Ever After von Kacen Callender, Cemetery Boys von Aiden Thomas (own voices, hab ich noch nicht gelesen, hab aber nur gutes gehört) Schaut hier aber lieber bei zB Liam‘s Review vorbei, macht natürlich mehr Sinn bei Empfehlungen für Bücher mit Trans Hauptcharaktern auf Trans Personen zu hören :)
Gute LGBT Bücher allgemein: Simon VS The Homo Sapiens Agenda von Becky Albertalli, Red, White & Royal Blue von Casey McQuiston (das hier!! Glaubt mir, das hier!!), The Gentleman‘s Guide to Vice and Virtue von MacKenzi Lee (WICHTIG: es gibt Transphobie-Vorwürfe gegen die Autorin, ich hab Posts von Trans Menschen gesehen, die sich angegriffen gefühlt haben, und welche, die fanden, dass die Tatsache, dass sie das Buch um das geht (nicht Gentleman‘s Guide so wie ich das verstanden habe) nie hat veröffentlichen lassen und den Fehler eingesehen hat, „ausreicht“. Informiert euch hier bitte selber :) )
(Titel sind alle in Englisch, müsste aber von fast allem deutsche Übersetzungen geben)
Ich wollte „Not Your Type” eine Chance geben, weil wir auf dem deutschen Buchmarkt mehr trans*-Repräsentation brauchen und weil ich sehen wollte, wie sich die Autorin seit ihrem Debüt „Traumtänzerin”, das ich in Ordnung und solide fand, schriftstellerisch entwickelt hat.
Als cis Frau möchte ich zur trans*-Thematik nicht viel sagen, das haben genug Menschen getan. Dennoch ist mir das Deadnaming gleich am Anfang sehr negativ aufgestoßen, genau wie die traumatischen Rückblenden. Ich verstehe, was die Autorin erreichen wollte, dennoch habe ich mich gefragt, ob das hätte sein müssen ... Außerdem würde ich mir wünschen, dass das trans* sein in Büchern nicht mehr als großes böses Geheimnis dargestellt wird. Davon haben wir genug; ich finde, es ist Zeit für Charaktere, die trans* sind und Alltägliches oder Abenteuer erleben und bei denen es nicht das Hauptmerkmal ist.
Und ja, ich weiß, dass der Lebensgefährte der Autorin trans* ist und dass diese Geschichte ihnen etwas bedeutet. Dass hier auf goodreads Leser*innen deswegen angegriffen werden und ihnen ihre subjektive Meinung abgesprochen wird, finde ich allerdings traurig und kindisch. Wir alle haben ein Recht auf Meinungsfreiheit und jeder Weg ist individuell, also bitte, sprecht uns unsere Meinung nicht ab! Das tue ich bei euch, die diese Geschichte lieben, nämlich auch nicht.
Was mich sehr gestört hat, ist der Schreibstil oder eher die Art, wie die Geschichte in Worte gefasst ist. Einige Textstellen wirkten wie belehrende Monologe aus einer Broschüre, nicht wie die Gedanken der Charaktere und die Beschreibungen und Metaphern waren manchmal etwas holprig. Das sind alles Dinge, die man verbessern kann und schnell lernt.
Und selten habe ich so viel „Tell” statt „Show” in einer Geschichte gesehen. Immer wird gesagt, wie ein Charakter ist, in einem regelrechten Infodump. Doch dass der Charakter wirklich so ist, wird nicht gezeigt, sei es durch Handlungen, kleine Macken oder Dialoge.
Deshalb bin ich mit den Charakteren nicht warm geworden und nicht in die Geschichte rein gekommen. Bis zum Ende waren sowohl Fynn, als auch Marie und ihre Freund*innen blass. Deshalb konnte ich auch nicht nachvollziehen, dass sich Fynn und Marie ineinander verliebt haben. Wie, wenn sie kaum ein vernünftiges Gespräch geführt haben und sich nur eine Woche wirklich kennenlernen? Dass Joons einzige Eigenschaft ist, K-Pop zu hören und der stereotypische Asiate zu sein (Asien ist kein Land, es sind 47. Siebenundvierzig!), hat einen negativen Beigeschmack bei mir hinterlassen. Von Klischees Abstand zu nehmen, ist nicht unmöglich und ich hoffe inständig, die Autorin wird darauf in Zukunft achten.
Die Handlung an sich ist vor sich hingeplätschert und war für mich eher nichts sagend. Ich hätte mir mehr vom Roadtrip gewünscht. Bei ein paar Szenen habe ich mich gewundert, wieso sie in der Geschichte sind und an anderer Stelle, wie zum Beispiel bei Maries Studienabbruch, hätte ich mir mehr Input gewünscht. Leider war die Lösung schnell da, wie bei ihrem Konflikt mit Fynn ging mir die Konfliktlösung zu schnell und reibungslos. Das Drama wirkte meist eher künstlich erschaffen, nicht echt und greifbar.
Ob ich „Maybe Not Tonight” lesen möchte? Keine Ahnung. „Not Your Type” kann ich jedenfalls nicht empfehlen.
Ich habe mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, denn eine Queere Geschichte mit einem Roadtrip, was will man mehr? Demnach war die Enttäuschung leider umso größer. Das Buch war in vielerlei Hinsicht problematisch. Zwar war es nicht komplett schlecht, nur die vielen fragwürdigen Szenen haben mir dann leider das Leseerlebnis verdorben.
Fangen wir mit dem Schreibstil an, den fand ich eigentlich ganz angenehm zu lesen. Er war sehr detailliert und bildhaft, sodass man sich alles gut vorstellen konnte. Nichtsdestotrotz kam ich eher schleppend voran, was aber nicht unbedingt am Schreibstil liegen muss.
Die Protagonistin Marie hatte immer alles bis ins kleinste Detail geplant.. naja alles bis auf ihre eigen Zukunft. Ich mochte sie eigentlich ganz gerne nur hat mir bei ihrem Charakter einfach die Tiefe gefehlt, zumal vieles einfach oberflächlich wirkte.
Fynn hatte mit vielen Ängsten und Traumata zu kämpfen. Es kam mir so vor, als hätte er nicht wirklich eine Persönlichkeit und ich habe mich gefragt wer er ohne diese bedrückenden und düsteren Gefühle und die Depressionen ist. Mir erschien es nämlich so, als würde sein Charakter einzig und allein darin bestehen, dass er trans war und sich selbst dafür hasste.
Ich hatte zum Teil das Gefühl, die beiden Protagonisten gar nicht richtig zu kennen. Beide machten zwar eine Charakterentwicklung durch, welche für mich aber nicht nachvollziehbar war.
Joon war einer der sympathischeren Charakteren, umso enttäuschender fand ich dann, dass bei ihm so tief in die Klischeekiste gegriffen wurde. Denn er war Koreaner, hörte ausschließlich K-Pop, lief überall mit einer Kamera rum, liebte Essen über alles und war demnach auch etwas fülliger. Außerdem gab es da noch so eine schöne Bemerkung gleich zu Anfang, ich zitiere „[...],wie aufgeschmissen er ohne seinen Mac ist. Typisch Asiate,[...]“. Also diese Bemerkung hätte man sich doch auch sparen können. Chiara- Maries beste Freundin mochte ich von all den Charakteren am liebsten, da sie immer für Marie da war und sie unterstützte.
Das Buch beinhaltet eine Vielzahl an triggernden Inhalten, von denen einige nicht mal in der Triggerwarnung erwähnt wurden. Man hat wirklich gemerkt, dass dieses Buch für weiße cis Menschen geschrieben wurde. Auch wenn man sich nur wenig mit dem Thema beschäftigt haben sollte, müsste man doch wissen, dass Deadnaming ein No-Go ist. Ich möchte jetzt nicht spoilern aber das Fremdouting hatte einen wirklich bitteren Geschmack hinterlassen, denn nicht mal ein fiktiver Charakter hat es verdient so geoutet zu werden wie Fynn. Meiner Meinung nach hätte man da sensibler sein sollen, da diese Szene auf mich besonders problematisch wirkte. Auch dass Transfeindliche Gewalt in dem Buch vorkam, war alles andere als angenehm. Dies kam mir im Endeffekt auch äußerst überflüssig vor, da es in keinster Weise dem Plot beitrugen und im Laufe der Geschichte nicht wieder aufgegriffen wurden. Auch gab es besonders in der ersten Hälfte des Buches einige ableistische Äußerungen, wo ich auch nur den Kopf schütteln konnte. Denn seien wir ehrlich ''normal sein'' wird deutlich überbewertet. Die Stimmung war so bedrückend und schwer, dass es mich beim Lesen total runter gezogen hat. Normalerweise habe ich damit kein Problem, nur hier in der Geschichte ist es mir umso deutlicher aufgefallen.
Ich fand es außerdem sehr merkwürdig, dass Joon Fynn einfach mir nichts dir nichts ohne das Einverständnis der anderen zu dem Roadtrip mit schleppte. Was die Beziehung zwischen Marie und Fynn angeht, hat sich diese auch wirklich im Schneckentempo entwickelt. Zwar mussten sie zuerst Vertrauen zueinander aufbauen und sich kennenlernen aber trotzdem kam mir die Entwicklung viel zu langsam vor. Man hätte da die erste Hälfte des Buches um einiges kürzen können, da dort nicht wirklich viel geschah.Um ehrlich zu sein hat mich die Beziehung zwischen Maries Freunden Chiara und Noah mehr interessiert als die von den eigentlich Protagonisten. Es fehlte einfach an Chemie, denn auch die Anziehungskraft wurde einfach nicht deutlich. Der Funke konnte bei mir leider nicht überspringen, sodass mich die Beziehung zwischen Marie und Fynn nicht wirklich überzeugen konnte. Zudem wurde es so dargestellt, als ob Fynns Zweifel und Selbsthass durch die Beziehung zu Marie gänzlich verschwunden wäre, was meines Erachtens nach einfach unrealistisch war. Die Aussprache zwischen den beiden kam mir auch irgendwie unvollständig vor, da vieles übergangen oder ausgelassen wurde. Was ich am meisten an dem Buch mochte, war das Setting beziehungsweise die vielen Schauplätze. Besonders die Szenen in Italien haben mir Heimweh beschert. Ich konnte mir die Szenerie wirklich bildlich vorstellen und es hat sich so angefühlt, als wäre man selbst dort.
Ich kann verstehen, dass die Autorin mit diesem Buch ein besseres Verständnis für Transidentität schaffen wollte. Ich persönlich sehe mich jedoch in vielen Aspekten nicht in der Position, über diese zu urteilen geschweige denn diese zu bewerten. Zwar finde ich es schön, dass immer mehr Bücher über dieses Thema auf dem deutschen Markt vorzufinden sind, jedoch kann ich dieses Buch leider nicht weiterempfehlen. Die Geschichte hat mich enttäuscht und sehr frustriert, weshalb ich während des Lesens mit dem Gedanken gespielt hatte, es abzubrechen.
Bitte beachtet dabei, dass dies nur meine eigene Meinung zu dem Buch ist und sich damit niemand in irgendeiner Weise angegriffen fühlen sollte. 1.5/5 [Werbung|Rezensionsexemplar]
Klappentext:
Wenn du glaubst, dass man dich nicht lieben kann – und jemand es trotzdem tut. Einfühlsam, fesselnd und wunderbar romantisch erzählt Alicia Zett die Liebesgeschichte von Marie und Fynn im New-Adult-Roman »Not Your Type«.
Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren …
Normalerweise mache ich um pure Romance Bücher immer einen großen Bogen, aber diese Geschichte hat mich dann doch (wegen trans Charakter) interessiert. Insgesamt fand ich die Geschichte nett zu lesen und war keine schwere Kost (ich hab 5 Stunden am Stück gelesen, dann war ich fertig). Ich habe allerdings ein paar Kritikpunkte.
Einer der größten ist das "show not tell". Mir ist aufgefallen, dass insbesondere in den Mariekapiteln, aber auch teils in den Fynnkapiteln, die Charaktere uns eher erzählen, wie es ihnen geht, ob etwas Sinn macht, was sie wollen etc. anstatt uns das durch die Beschreibung ihrer Gefühle und Gedanken selbst mitfühlen zu lassen. Mir fällt da zum Beispiel die 100 km/h Szene ein, und noch hunderte andere.
Insgesamt bin ich mit Marie auch irgendwie nicht so richtig warm geworden. Klar, sie war mir nicht unsympathisch, aber so richtig mögen tue ich sie auch nicht. Wahrscheinlich wäre sie im echten Leben einfach eine Person, mit der ich mal nett Small Talk machen kann, aber das war's dann auch.
Ihr Leben Zuhause konnte ich dennoch gut nachvollziehen, insbesondere das Verhalten ihrer Mutter (ist das ein universelles Feature von Müttern??). Fynn war mir deutlich sympathischer, wahrscheinlich auch deswegen weil er mich an mein früheres Ich erinnert hat.
Wie ein anderer Reviewer hier schon gesagt hatte, finde ich es auch gut dass Fynns Trauma Response(s) zwar in den Fynnkapiteln komplett empathisch und logisch nachvollziehbar dargestellt waren, aber in den Mariekapiteln auch klar war, dass es eben eine Traumaresponse und damit (von Natur her) übertrieben und von Angst getrieben.
Was eventuell ein pet peeve von mir ist ist wenn Charaktere sich null nahestehen (oder nur sehr wenig tiefgründig reden) und dann der eine tiefgründige Gedanken über den anderen ausspricht (sehr nonchalant natürlich) und dann damit ins Schwarze trifft. Dabei schüttelt es mich einfach. Leider ist das passiert, und in Fanfiction hätte ich drüber weggesehen... aber naja.
Genauso sind sowohl Fynn als auch Marie mehrere Male in innere Monologe verfallen, die zwar eine sehr klare Message enthielten, aber so generalisiert waren, dass sie sich eher wie die Stimme von der Autorin angehört haben.
Ich finde ebenfalls, dass Content Warnungen durchaus wichtig sind, allerdings ist es wenig hilfreich wenn die am Ende des Buches stehen und der Hinweis auf die Warnungen auf der Seite hinter den Warnungen. Das bringt nix, dann könnt ihr das auch gleich lassen.
Insgesamt war das Buch nett zu lesen, aber in Teilen eher anstrengend. Je nachdem, was die Premise für den nächsten Teil der Trilogie ist, werde ich dann entscheiden, ob ich mich dem Buch auch widme oder nicht.
Edit: Nachdem ich einen Review bzgl trans trope und rassistischen bemerkungen im buch gelesen habe, (und mir aufgefallen ist, dass das doch sehr viel prävalenter war, als mir aufgefallen war), ist das buch deutlich in meiner Anerkennung gesunken. Ich bezweifle, dass ich das nächste Buch lesen werde, außer es wird mir deutlich dass die Bücher der Autorin deutlich besser werden.
„Not Your Type“ von Alicia Zett war eine schöne Geschichte für zwischendurch, die sich allerdings sehr gezogen hat. Die Charaktere waren wirklich super süß, aber mir hat leider die Tiefe gefehlt - die Einzigartigkeit. Fynn ist ein super interessanter Charakter, bei dem man aber meiner Meinung nach nur an der Oberfläche gekratzt hat. Einige Handlungsweisen der Charaktere waren für mich nicht nachvollziehbar und eher unrealistisch. Gefühlt ist die ganze Zeit nicht wirklich etwas passiert - die Handlung ist bis ca. Seite 300 nur so dahingeplätschert. Die Liebesgeschichte zwischen Fynn und Marie war zwar irgendwie süß, aber doch nicht richtig greifbar für mich. Aber vielleicht hatte ich einfach zu hohe Erwartungen an das Buch.
Ich muss ehrlich sein: Einige problematische Dinge in diesem Buch wären mir, ohne vorher Rezensionen zu lesen, nicht aufgefallen. Das macht sie allerdings nicht weniger schlimm - es ist nur ein Zeichen dafür, dass ich als weiße cis-hetero Frau noch weiter an meiner Sensibilität arbeiten muss. Aus diesem Grund bewerte ich in erster Linie die Aspekte, die mich selbst und ohne Einfluss von anderen gestört haben:
- Die Charaktere sind leider ziemlich flach, stereotypisch beschrieben und mir überhaupt nicht ans Herz gewachsen.
- Außer am “Höhepunkt” (große Anführungszeichen, da das Fremdouting gleichzeitig auch der Tiefpunkt ist) kam überhaupt keine Spannung auf. Die Geschichte besteht aus einer Aneinanderreihung von Urlaubsorten und es ist inhaltlich total austauschbar, ob die Gruppe sich nun in Florenz, am Strand oder auf einem Berg befindet.
- Ketchup-Effekt at it’s finest: Zuerst passiert viel zu lange gar nichts, dann alles viel zu schnell und mit einigen Logikfehlern.
Die zwei Punkte gibt es für den echt guten, lockeren Schreibstil. Ich denke, mit 10 hätte ich das Buch geliebt!
Wer mir meine signierte und gewidmete Version abkaufen will, gerne melden... 🤡
Wenn man die Geschichte an sich betrachtet, entfaltet sie sich interessant und gut geschrieben - das leugne ich nicht. Wenn man dann aber auf das Thema Trans* guckt, um das es hier geht, ist damit wirklich eher oberflächlich umgegangen worden. Für jeden mag das anders wirken, doch mich hat die Eintönigkeit der Geschichte nicht überzeugt, weil vor allem Fynn als Charakter für mich nicht greifbar wurde.
Im gesamten Buch hat mir einfach absolut die Logik gefehlt. Allein die Tatsache, dass jemand völlig fremdes mit einer jahrelang bestehenden Freundesgruppe auf einen Roadtrip fährt, obwohl diese Person so ein Problem hat unter Menschen zu sein, war für mich absolut nicht nachvollziehbar. Vor allem, da Fynn so Probleme mit seinen Körper hat. Ich könnte mir niemals vorstellen, wenn ich mich in meinem Körper nicht wohlfühlen, mit (fremden) Leuten zu Zelten und Urlaub zu machen. Darauf lässt sich doch kein Mensch der Welt ein! Ich hätte mir an dieser Stelle etwas Kreativität gewünscht, um eine realistischen Grund zu finden, weshalb Fynn mit auf den Roadtrip kommt (zB. Studienfahrt, MiFaGe, Maßnahme). Auch die Tatsache, dass Fynn NACH EINER THERAPIESITZUNG mit jemanden, mit dem er 2 Sätze gewechselt hat, Shoppen geht, hat für mich absolut nicht zu seinem Charakter gepasst. Die Tatsache, dass Marie so viel über ihren Ex nachdenkt und immer noch Liebeskummer wegen ihm hat, aber 2 Seiten später eine Liste über Fynn erstellt, den sie heimlich toll findet, ist für mich ebenfalls wenig logisch. Auch die Begründung, dass Marie auf Grund des LERNENS und der Unterstützung im HAUSHALT ja ein so stressiges Leben hat, weshalb sie nicht die Zeit hat um über ihre Zukunft nachzudenken, fand ich um ehrlich zu sein sehr schwach. Darüber hinaus gab es noch mehrere kleine Recherche Fehler (zB „Karabiner“ zum Zelten nutzen anstelle von „Heringen“). Die Atmosphäre eines Roadtrips konnte mir das Buch leider nicht vermitteln, es war eher die eines normalen Sommerurlaubs. Mir haben die Szenen des langen Fahrens, die für mich eine Roadtrip-Geschichte ausmachen, gefehlt, da diese immer nur indirekt beschrieben wurden. Das finde ich sehr schade, da ich erwartet hatte, dass der Weg des Roadtrips auch den Weg und die Entwicklung der Charaktere erzählt. Diese Reise ins Innere der Charaktere hat leider kaum statt gefunden und war wenn nur sehr oberflächlich und hat immer nur ihre Vergangenheit erzählt. Generell besteht Fynns Charakter anscheinend ausschließlich aus seiner Unsicherheit und Unzufriedenheit. An dieser Stelle kann ich verstehen, warum sich so viele Transmenschen schlecht repräsentieren fühlen. Maries und Fynns „Touching Point“ habe ich auch überhaupt nicht sehen können. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass versucht wird, Maries Unsicherheit bezüglich ihrer akademischen Zukunft mit Fynns Unsicherheit auf Grund seiner Transidentität gleichzusetzen und zu ihrem Berührungspunkt zu machen. Auch hatte ich das Gefühl, dass Marie nicht unbedingt aufgeschlossen ist, da sie es ja schon so mega komisch findet, als ihre Mutter mutmaßt, dass ihre kleine Schwester eventuell lesbisch ist. Ich konnte leider absolut nicht verstehen, was diese beiden Charakter zueinander anzieht. Was ich aber wirklich am schlimmsten fand in diesem Buch und mich wirklich erschüttert und enttäuscht hat, war die rassistische Bemerkung ziemlich am Anfang („typisch Asiate“). Anscheinend wollte die Autorin klar machen, dass auch ein Randgruppen Zugehöriger Vorurteil behaftete Denkmuster hat (was allerdings nicht einmal im weiteren Verlauf der Geschichte aufgegriffen wurde!!). Das hätte man aber auch anders zum Ausdruck bringen können. Sorry, aber Rassismus in einer Geschichte, die sich absolut NULL mit dem Thema beschäftigt?? Geht gar nicht und finde ich sehr enttäuschend und verletzend seitens Autorin und Verlag. Das natürlich der Asiate der sozial schwache der Gruppe ist, macht die ganze Sache nicht besser!! Auch wurde generell nicht wirklich auf sensible Sprache geachtet (bspw.: beim Vorsingen sitzen uA auch Frauen trotzdem werden sie als „Anwärter“ beschrieben). Insgesamt kann ich das Buch nicht weiterempfehlen hoffe aber, dass die nächsten Bücher der Reihe besser werden, da ich es eigentlich sehr cool finde, dass sich mit queeren Themen in der Literatur befasst wird.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Normalerweise lese ich keine Romance-Bücher und ich hätte dieses wahrscheinlich auch nicht gelesen, wenn es den trans Protagonisten nicht gäbe. Ich kann aber trotzdem sagen, dass ich das Buch wirklich gut fand. Als Alicia Zetts Debüt "Traumtänzerin" rauskam, habe ich das sofort gelesen und fand es insgesamt sehr mittelmäßig. Ich hatte einige Kritikpunkte, die vor allem die Darstellung der häuslichen Situation der Protagonistin und das Lektorat betrafen. Bezogen auf diese beiden Punkte liegen Welten zwischen "Traumtänzerin" und "Not Your Type", was vermutlich auch viel damit zu tun hat, dass dieses Buch nicht im Self-publishing erschienen ist. So oder so finde ich, dass die Autorin eine sehr gute Entwicklung durchgemacht hat. Was mich ein wenig gestört hat, waren wie immer die Harry Potter-Referenzen (mein persönliches Hasselement bei Büchern, leider) und kleinere Dinge am Schreibstil (das Wort "Iriden" finde ich persönlich einfach cringey). Beides ist allerdings nicht weiter schlimm und tut der Leseerfahrung keinen Abbruch. Eine Sache war für mich allerdings noch ein bisschen nerviger und hat einen bitteren Beigeschmack, nämlich dass das deutsch-italienische lesbische Pärchen, was auf ein paar Seiten vorkommt, nochmal extra betont, dass keine von ihnen kurze Haare oder Piercings hat und sie deshalb in dieser Hinsicht kein Klischee sind. Uff, können wir bitte aufhören, so zu tun, als wäre Maskulinität bei Frauen, die auf Frauen stehen, etwas Schlechtes? Vor allem innerhalb der Community finde ich das so unnötig, Cishets stärken diese Facette der Homophobie schon genug. Um nochmal etwas überraschend Positives hervorzuheben - bei vielen Büchern finde ich, dass mehrere Erzählerperspektiven schlecht eingesetzt werden und die Qualität des Buches eher mindern, hier war es aber echt super, beide zu haben. Vor allem, weil Fynn ja häufig auch etwas dramatisch agiert und reagiert (verständlich es hat, wie im Buch gezeigt, auch viel mit Trauma zu tun) finde ich es gut, dass wir aus Maries Perspektive sehen, dass viele seiner Ängste und Sorgen doch irgendwie unberechtigt sind bzw. vor allem durch seine Probleme mit seiner psychischen Gesundheit verstärkt werden, sodass ein runderes Bild von den Tatsachen entsteht. Auch super finde ich die Inhaltswarnung am Ende des Buches. Die Geschichte war wirklich sehr schön, man vermisst Urlaub und Menschen und Freunde in der Pandemie umso mehr, die Charaktere waren alle gut geschrieben und hatten tatsächlich Persönlichkeiten (vielleicht etwas zu viel K-Pop für Joon?) und ich kann "Not Your Type" trotz kleiner Kritikpunkte voll empfehlen.
Marie ist in ihren Kommilitonen Fynn verknallt, hat jedoch noch nicht ein Wort mit ihm gesprochen. Ihr Blicke sind ihm bereits mehrfach aufgefallen, doch Fynn hütet ein Geheimnis, weshalb er der Meinung ist, dass er sich bestmöglich von anderen fernhalten sollte. Ungewollter weise freundet er sich jedoch mit Joon an, der ihn sogleich zu einem Roadtrip einlädt. Fynn weiß nicht, was genau über ihn gekommen ist, doch er sagt zu. Allerdings denkt er nicht daran, Joon zu fragen, wer bei dem Trip noch dabei sein wird, sodass der Schreck groß ist, als er feststellt, dass Marie ebenfalls in dem Auto sitzt. Er nimmt sich vor, weiterhin Abstand zu ihr zu halten, doch im Verlaufe des Urlaubs muss er feststellen, dass dies gar nicht so leicht ist und er sie viel besser findet, als ihm lieb ist. Irgendwann muss er sich entscheiden, ob er sich ihr anvertrauen oder sie weiter auf Distanz halten möchte.
Character (7/10): Ich hatte viel Freunde mit den Charakteren. Persönlich mag ich sehr gerne, wenn man einer ganzen Freundesgruppe folgen kann und mitbekommt, wie sie sich wirklich zusammenfinden. Das stand für mich hier auch mehr im Fokus als die eigentliche Liebesgeschichte, was ich sehr schön fand. Fynns und Maries Annäherungen haben mir aber auch wirklich gut gefallen. Die beiden waren sehr süß und wenn ich nicht mittlerweile fast 27 wäre, dann hätte es mir bestimmt noch besser gefallen. Für mich sind so junge Charaktere meist einfach nicht mehr so relatable.
Atmosphere (7/10): Das Setting der Geschichte hat mir auch ganz gut gefallen. Ich persönlich mag ja nicht so gerne Uni-Geschichten, deswegen fand ich toll, dass es vor allem um den Roadtrip ging und wir viele Szenen in der Natur hatten.
Writing Style (8/10): Der Schreibstil hat mir wieder gut gefallen. Ich fand, dass man sehr gut durch die Geschichte gekommen ist und 360 Seiten eine sehr angenehme Seitenzahl war. Ist natürlich absolute Geschmackssache, aber ich finde für Romance-Stories reichen mehrheitlich auch unter 400 Seiten.
Plot (6/10): Die Handlung hat mir gut gefallen. Ich habe sehr gerne verfolgt, wie Fynn sich nach und nach der Gruppe mehr zugehörig gefühlt hat, sich mit den einzelnen Personen angefreundet hat und natürlich auch Marie näher gekommen ist. Persönlich wäre mir nur lieber gewesen, wenn er sich ihnen freiwillig anvertraut hätte und es nicht zufällig 'aufgeflogen' wäre. Ich bin aber persönlich auch kein Fan von so sehr konstruierten Drama, deswegen ist das meiner Meinung nach auch wieder eine Geschmackssache.
Intrigue (6/10): Obwohl "Not Your Type" eine eher ruhige Geschichte war, fand ich, war es trotzdem spannend genug geschrieben, um dranzubleiben.
Logic (6/10): No complains here. Für mich war alles logisch, ich hebe mir die höchsten Bewertungen allerdings für komplexere Geschichten z.B. Fantasy auf.
Enjoyment (6/10): Ich hatte an dem (Hör-) Buch auf jeden Fall Freude. Ich habe es primär gehört, während ich etwas gespielt habe, was wirklich 1A war.
Fazit (6,6/10): Ich kann euch das Buch bzw. die Reihe der Autorin definitiv empfehlen. Ich fand sie sehr locker und leicht, auch, wenn es stellenweise um wichtige Themen ging. Die Charaktere waren sehr sympathisch und, wenn ich noch jünger wäre, dann hätte es mir Sicherheit sogar noch besser gefallen. Für mich ist das Buch ideal für jüngere Leser:innen, oder Leser:innen, die gerne über jüngere Charaktere lesen. Aber selbst wenn das nicht auf euch zutrifft, euch aber der Klappentext total anspricht, dann solltet ihr trotzdem zugreifen.
Ich habe die Geschichte wirklich gerne gelesen und das Buch fast in einem Rutsch geschafft. Insgesamt hatte es einen sehr warmen Flair, eine schöne Stimmung irgendwie. Durch die facettenreichen Beschreibungen wirkten die Charaktere sehr echt und nahbar. Als Liebling stelle sich für mich schnell Joon ein, von dem ich gerne mehr lesen würde. Meist mag ich multiperspektivische nicht so gerne, hier konnte ich mich aber schnell in die Erzählweise einfinden. Für mich hatte das Buch keine großen Überraschungen, schaffte es aber dennoch mit bei der Stange zu halten. Für mich kein absolutes Must-Read, das ich jedem in die Hand drücken will, aber es gibt auch keine Punkte, die für mich persönlich weniger Sterne rechtfertigen.
Dieses Buch habe ich so gerne gehört. Es war etwas ruhiger als von mir erwartet. Ich mochte die Charaktere alle sehr gerne. Ich hätte mir die Anfänge des Roadtrips anders gewünscht und bin der Meinung, dass Fynn sich aufgrund seiner Art nie zu diesem Roadtrip entschlossen hätte. Zudem war mir der Schreibstil teilweise etwas zu abgehackt. Vor allem das Ende hat mir sehr gut gefallen, weil es eben nicht alles als rosarot darstellt. An sich ein schönes Buch, auch wenn für mich der „Wow“-Faktor gefehlt hat. Ich bin sehr gespannt auf Band 2 und 3!
Mir hat vor allem gut gefallen, dass man merkt, dass die Autorin sich ausführlich mit der trans Thematik auseinander gesetzt hat. Der deutsche Buchmarkt kann noch viele LQBTQ+ Romane gebrauchen. Außerdem ist mir positiv aufgefallen, dass man versucht hat einige Rollenklischees zu brechen (Die Frauen sind besser im Zeltaufbauen, Maries Vater kocht, während die Mutter viel arbeitet...) Das Buch vermittelt ein schönes Urlaubsfeeling und es liest sich wirklich schnell (ich habe 2 Tage gebraucht). Die Italien Szenen sind sehr schön beschrieben und man bekommt direkt Lust selber dort einen Urlaub zu verbringen.
(Vorsicht ein paar Spoiler)
Vieles was mir nicht so gut gefallen hat, hängt eher mit dem NA Genre zusammen. Wenn man einige Bücher aus dem Genre gelesen hat, bekommt man schnell das Gefühl, alles so oder so ähnlich schon mal gelesen zu haben. Die Geschichten sind oft nach dem gleichen Muster aufgebaut, eine Person hat ein "dunkles Geheimnis " und denkt deswegen, dass sie es nicht wert ist geliebt zu werden und hat Angst sich zu öffnen, die andere Person kommt aber überraschender Weise gut damit klar und am Ende sind alle glücklich. Meistens gibt es dann noch eine quirlige beste Freundin und einen schwulen besten Freund.
Am Anfang hatte ich das Gefühl, die Situation wirkt etwas zu konstruiert. Der Roadtrip ist natürlich ein schönes Setting, aber es hat für mich wirklich keinen Sinn gemacht, wieso Fynn zu sagen sollte. Es wirkte auch nicht realistisch, dass er sich nicht vorher Gedanken darüber macht, ob er ein Zelt für sich alleine hat.
Dass sie zufällig in Fynns alter Heimat einen Stopp einlegen, okay, aber dass er dort auf einen Mobber aus Fynns Vergangenheit treffen, war doch ein Zufall zu viel.
Insgesamt ist es allerdings eine schöne Liebesgeschichte, die man in kurzer Zeit verschlingen kann und die ein schönes sommerliches Gefühl vermittelt. Ich werde die Folgebände der Reihe vermutlich auch noch lesen.
This entire review has been hidden because of spoilers.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin ganz spontan über dieses Buch hier gestolpert und wusste nicht genau, was mich erwarten wird. Da ich selber gerne meinen Horizont im Bereich lgbtq erweitern möchte, lese ich gerne queere Romane und dieses Buch hier hat mir schon wieder so viel gegeben. Es geht um Fynn - Fynn ist trans und ist eher der Einzelgänger, da er in seinem Leben eher Ablehnung erfahren hat. Schon länger hat er ein Auge auf seine Kommilitonin Marie geworfen, aber wäre nie auf die Idee gekommen sie anzusprechen. Davor hatte er viel zu große Angst. Aber auch Marie konnte ihren Blick nie lange von Fynn abwenden, wenn die beiden in einer gemeinsamen Vorlesung saßen. Während Marie große Angst vor der Zukunft hat, da sie absolut nicht weiß, was sie mit ihrem Studienfach anfangen soll, hat Fynn mit anderen Dämonen zu kämpfen. Wie es das Schicksal dann jedoch will, überredet ein Freund von Marie gerade Fynn dazu sie bei einem Roadtrip zu begleiten und so kommen sich die Beiden endlich näher. Und das obwohl Fynn so viel vor Marie verheimlicht.
Für mich waren vor allem die Szenen aus Fynns Sicht eine Bereicherung. Fynns Vergangenheit und auch seine Gefühle, Gedanken etc. gingen mir beim Lesen wirklich sehr nahe und haben mich zum Nachdenken gebracht. In diesem Roman wirkte nichts gezwungen, es wirkte alles sehr authentisch.
Ein toller Roman, der mich zum Nachdenken gebracht hat und darüber aufklärt wie es ist als transexuelle Person in unserer Gesellschaft zu leben. Fynn hat mir viel beigebracht und ich hoffe, dass er auch euch einiges beibringen kann. :)
Wow, das war übel. Zu der Thematik wie mit dem Thema Transsexualität umgegangen wurde, brauche ich mich nicht mehr zu äußern. Dafür gibt es hier schon genug Reviews, die meine Meinung schildern. Was mich an diesem Buch am meisten gestört hat, war wie es geschrieben war. Es liest sich original wie das Zeug, dass ich mit 12 geschrieben habe, als ich dachte, aus mir wird eine Autorin. Ich bin aus gutem Grund heute keine Autorin. Langweiliger und einfacher Satzbau, unnötige Dialoge,…
Meine persönlichen Low-Lights: - Jiha! Was zum Teufel ist Jiha denn bitte?! Das schreibt sich Yeehaw und ist für mich vergleichbar mit Tschau - Sie bauen ein Zelt auf und wollen es mit Karabinern im Boden befestigen. KARABINER! Wie ist es weder der Autorin, noch im Lektorat aufgefallen, dass man dafür einen Hering benutzt! Dafür muss man nun wirklich keine Pfadfinderin sein…
Eine gut lesbare angenehme Liebesgeschichte sind wohl die Worte, mit denen ich den Roman "Not your Type" von Alica Zett beschreiben würde. In dem Buch wird die Geschichte von Fynn und Marie erzählt, die sich ohne sich wirklich zu kennen, plötzlich gemeinsam mit Freunden auf einem Roadtrip nach Italien befinden. Als die beiden sich da besser kennenlernen, entwickeln die beiden Gefühle füreinander. Doch vor allem Fynn ist unsicher, wie er damit umgehen soll. Denn er ist trans und hat Angst vor der Reaktion von Marie, weil er bisher auch schon schlechte Erfahrungen machen musste. Wird er sich ihr anvertrauen können? Wird Marie ihn akzeptieren?
Dieses Thema ist zunächst mal ein verdammt wichtiges. Es gibt bisher viel zu wenig Repräsentation und vor allem gute Repräsentation von trans* Personen in Büchern und noch weniger im deutschen Bereich. Damit hat Alicia Zett also auf jeden Fall einen Schritt gewagt, der zu einer wachsenden Repräsentation führt, was auf jeden Fall wichtig und meiner Meinung nach ein guter Schritt war. Trotzdem ist ja schon aufgrund einiger Faktoren das Buch stark kritisiert worden und auch als transphob bezeichnet worden. Dass das zu keinem Zeitpunkt ihre Absicht war, ist mir sehr klar und ich will auch behaupten, dass man merkt, dass sie sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Punkte, die mir trotzdem aufgefallen sind, möchte ich hier also im Folgenden erwähnen:
Bereits auf der ersten Seite wird der Deadname von Fynn genannt. Das ist grundsätzlich nicht okay, es war auch definitiv vermeidbar. Trotzdem fand ich es in dem Kontext nachvollziehbar, dass sie den Namen erwähnt hat. "Alle sehen nur _deadname_. [...] Wenn sie doch nur Fynn ansehen würden." Damit hat sie ja die Wahrnehmung der anderen geschildert und die wussten eben nichts von Fynn, weswegen ich nachvollziehen kann, wenn manche sagen, dass das jetzt kein so großes Thema sei. Aber natürlich kann und soll man die Kritik aussprechen und da ich auch nicht trans* bin, will ich mir nicht anmaßen, zu sagen, dass das halb so schlimm war. Es gibt trans* Personen, die das gelesen haben und sich nicht daran gestört haben und welche, die es tun. Und deswegen sollte man sich diese Kritik auch zu Herzen nehmen. Auch eine Kritik waren häufiger die Harry Potter references in einem Buch mit einer trans-Person als Protagonist, wobei J.K.Rowling sich ja mittlerweile als deutlich transphob herausgestellt hat. Des Weiteren wurde nicht explizit gesagt, dass das Verhalten von Fynn, den Binder so lange zu tragen, wie es nur geht, bis ihm alles wehtut, ein ungesundes Verhalten ist und man Binder nicht regelmäßig länger als 8 Stunden tragen soll, damit es nicht zu Folgen kommen kann. Und Triggerwarnungen, die am Ende eines Buches stehen, verlieren dort leider irgendwie ihren Sinn.
Nun zu den anderen Aspekten im Buch:
Alicia legt, wie auch bereits in ihrem ersten Buch "Traumtänzerin" einen sehr einfachen, flüssig zu lesenden Schreibstil an den Tag, der mich dazu gebracht hat, die Geschichte ziemlich schnell durchzulesen. Sie nutzt viele Metaphern, die nie störend wurden, schließlich gehören sie zu ihrem Stil.
Die Charaktere Fynn und Marie waren sehr angenehm zu verfolgen und nicht zu oberflächlich, wie man es aus anderen Liebesgeschichten kennt. Dafür blieben mir persönlich die Freunde noch etwas zu oberflächlich und ich hätte gerne noch mehr über die anderen Charaktere erfahren.
Neben den mir teils zu oberflächlichen Nebencharakteren, hat mir leider auch etwas gefehlt, was die Geschichte einzigartig macht. Irgendein Funke, der bei mir übergehen sollte, hat gefehlt. Woran das lag, kann ich leider nicht genauer sagen. Es ist eine nette Geschichte, die man lesen kann, aber meiner Meinung nach nicht muss.
Was ich wirklich gut fand, war, dass die Autorin sich Zeit gelassen hat. Die Liebesgeschichte wirkte auf mich zu keinem Zeitpunkt zu schnell erzählt, was auch nicht selbstverständlich ist. Außerdem ist es ein authentischer Roadtrip geworden, als man gesehen hat, dass eben nicht alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist und auch da Höhen und Tiefen vorkommen.
Zusammengefasst ist die Geschichte von Marie und Fynn eine angenehm lesbare. Sie ist schön geschrieben und nicht überstürzt. Eine nette Geschichte über Freundschaft, Liebe und das mit einem Trans* Protagonisten.
Zuerst einmal: Ich bin weder Trans, noch mit einer Transperson zusammen. Dennoch sehe ich mich als Alley und hoffe sehr, dass ich mit dem Beitrag keine Person angreife. Kommentiert bitte, wenn euch etwas stört. Nur so kann ich lernen, fehler zu vermeiden.
Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, wurde aber leider enttäuscht. Zuerst einmal: Ich mag Alicia sehr gerne und fand auch das Thema Roadtrip und Transperson sehr spannend. Außerdem hat mir gefallen, dass noch andere Charactere im Buch LGBTQ+ angehören, ohne das daraus ein riesiges Ding gemacht wird. Das fand ich als das L sehr ansprechend.
Wie schon von vielen erwähnt, wurden im Bezug auf Fynn leider einige fehler begangen, wie Deadnaming. Da ich aber selbst nicht Trans, sondern nur ein Alley bin, solltet ihr dazu lieber eine Rezession von einer Transperson lesen.
Für meinen Geschmack blieben die Nebencharactere Joon, Noah und Chiara leider sehr platt und waren sehr klischeehaft. Joon der etwas Übergewichtige, aber nette, Technikfreak aus Asien, Chiara die typische beste Freundin und ihr super gutaussehender Boyfriend.
Marie und Fynn werden genauer vorgestellt. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Marie und Fynn, was ich ganz cool fand. Diese Erzählweise hätte so viel Potential gehabt. Leider wurde außer einiger traumatischer Erfahrungen kaum etwas von Fynns Selbstfindung und Geschichte als FtM erzählt. Einige Aspekte wurden erwähnt, aber nicht weiter erläutert. Anderes ganz ausgelassen. Ich wünschte die Autorin wäre mehr darauf eingegangen, als auf Fynns ständiger Unsicherheit. Dabei schien sie sich einfach nur im Kreis zu drehen und irgendwann nervte es nur noch.
Auch Maries Gedanken waren sehr anstrengend. Sie verhielt sich sie meißte Zeit wie eine 13 Jährige, die einem Jungen hinterherläuft, aber sich nicht getraut ihn anzusprechen. Mit 20 Jahren, sollte man schon hinbekommen, jemanden um eine Verabredung zu bitten und nicht heimlich mit der besten Freundin schwärmen. Das Marie die Universität abbrach, machte sie etwas Sympatischer. Endlich mal ein starker Move hin zur Selbstbestimmtheit. Leider wurde auch dieser Handlungsstrang nicht weiter ausgebaut.
Das Ende des Romans fand ich auch etwas merkwürdig. Die Reise endet sehr apprupt, als Fynn nass wird und sein Sportbh sichtbar wird, was Noah zum Anlass nimmt, sich über ihn lustig zu machen. Fynn läuft weg und fährt mit anderen Urlaubern zurück nach Frankfurt. Und die anderen fahren auch einfach zurück, weil sie Fynn nicht mehr finden können. Fynn hatte riesen Glück, dass ihn jemand mitgenommen hat, aber stellt euch mal vor, die Geschichte wäre nicht ganz so konstruiert gewesen. Fynn hätte noch irgendwo sein können und dann ohne Auto in Italien festsitzen. Oder die anderen wären Tagelang herumgefahren um Fynn zu suchen, der aber schon lange wieder Zuhause auf dem Sofa sitzt. Die letzen 60 Seiten, wurde über Fynns Wiedervereinigung der Freunde und Maries und Fynns Beziehung geredet. Diesen Teil fand ich wieder ganz gut, allerdings wurden für mich persönlich interessante parts wieder ausgelassen. Wie genau lief das Gespräch zwischen Marie und ihrer Mutter ab? Wie geht es Chiara und Noah?....
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich es wunderbar finde, dass Alicia Zett so viele LGBTQ+ Bücher schreibt und hoffe, dass es in Zukunft noch viele mehr von allem möglichen Autoren werden. Nur so können wir langfristig erreichen, dass Menschen aus der LGBTQ+ Community besser verstanden und Akzeptiert werden.
This entire review has been hidden because of spoilers.
In „Not Your Type: Roman (Love is Queer, Band 1)“ geht es um, die Geschichte von Marie und Fynn. Beide sind ineinander verliebt, aber er lässt keinen an sich heran aus Angst jemand könnte er erfahren, das er trans ist. Als aber Freunden von ihm und Marie auf einen Roadtrip gehen sind beide auf einmal in einer völlig anderen Situation. Was hat das Schicksal vor ...
Fynn ist Student und niemand ahnt, dass er trans ist, weil er niemanden an sich heranlässt. Er hat für mich eine besondere Ausstrahlung und man spürt wie sehr in seine Vergangenheit belastet, die nicht immer schöne war.
Marie studiert Psychologie durch ihre beste Freundin, die ebenfalls im gleichen Studiengang ist. Sie wollte eigentlich gerne eine Weltreise nach dem Abi machen, doch dann kam die Zusage fürs Studium.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und wird im Wechsel aus der Perspektive von Fynn und Marie erzählt. Der Leser kann so beide Protagonisten kennenlernen und ihre Gedanken und Gefühle erfahren während der Handlung. Die Kulisse des Buches wechselt immer wieder durch den Roadtrip, den die Charaktere machen. Die Nebenfiguren aus dem Freundeskreis von Marie sind ebenso authentisch und gestalten die Geschichte mit.
Die Spannung hat sich langsam im Buch aufgebaut und ich gebe zu das ich mit dem Thema transsexuell vorher noch nicht so viel in Berührung gekommen bin, außer in einer anderen Geschichte. Flynn hat eine besondere Ausstrahlung, die ich immer mehr gespürt habe. Marie ist ebenfalls Studentin und ihr fällt Flynn schon länger auf. Sie hat heimlich Gefühle für ihn, traut sich aber nicht ihn anzusprechen. Flynn lernt in einer Vorlesung einen Kumpel von Marie kennen und dieser lädt ihn mit auf den Roadtrip ein, den Marie mit den anderen geplant hat. Kann Flynn Marie sich anvertrauen und sich öffnen? Man spürt deutlich durch die Rückblenden wie sehr wie, die Vergangenheit immer wieder hochkocht bei Flynn und er jemanden braucht dem er sich richtig öffnen kann.
Das Cover sieht einfach toll aus und ich finde, es passt perfekt zusammen.
Fazit
Not Your Type: Roman (Love is Queer, Band 1) zeigt als Botschaft , dass es egal ist, wenn du oder was liebst. Der Weg ist kein einfacher, aber ich habe jede Sekunde in der Geschichte mit den Charakteren mitgefiebert.
Ein Buch, das mich so halb überzeugen konnte - ich glaube, das fasst es ganz gut zusammen.
Ich wusste vor ein paar Tagen nicht, was ich lesen sollte, und hatte Lust auf etwas leichtes, romantisches. New Adult eben. Und da ich wusste, dass "Not your type" vor Kurzem als eBook erschienen ist, habe ich es mir einfach mal runtergeladen. Ich werde hier nicht über die trans Repräsentation reden oder gar urteilen; das steht mir nämlich gar nicht zu. Alicia hatte Sensitivity Reader und die werden ihre Arbeit wohl gemacht haben, das kann ich nicht beurteilen. Was mir gefallen hat waren die grundsätzliche Stimmung und die Handlung. Road Trip nach Italien? Count me in! Auch die Nebenfiguren und kleinen Nebenanekdoten fand ich sehr schön und stimmungsvoll. Zwischendurch gab es auch witzige Szenen, die die doch eher ernste Stimmung schön aufgelockert haben.
Was mir leider nicht ganz so gut gefallen haben, waren die Hauptfiguren und der Schreibstil. Ich bin weder mit Marie, noch mit Fynn wirklich warm geworden. Sie waren mir persönlich etwas zu flach - vielleicht bin ich aber auch so grundverschieden von den beiden, dass wir uns da einfach nicht annähern konnten. Der Schreibstil war auch nicht zu 100% meins, ich fand ihn hin und wieder etwas "on the nose", was aber tatsächlich etwas ist von dem ich weiß, dass es mit mehr herausgebrachten und mehr lektorierten Büchern schnell besser wird. Einige Passagen ließen sich auch in diesem Buch schon sehr schön und angenehm lesen, deswegen bin ich mir sicher, dass mich die nächsten Bände der Reihe dahingehend mehr überzeugen können.
Denn, ja: Auch wenn mich der erste Band nicht ganz für sich einnehmen konnte, werde ich die weiteren Teile auf jeden Fall lesen (schon alleine deswegen, weil sie auch queer sind, und wir davon definitiv mehr Bücher brauchen).
ich bin sehr bedacht und ich glaube auch furchtbar kritisch an dieses Buch heran gegangen einfach weil ich direkt am Anfang einige unschöne Dinge mitbekommen habe und all das führte dazu das ich wirklich 100 Seiten brauchte um reinzukommen und ich hab überlegt es abzubrechen. Am Ende bin ich unendlich froh das ich es nicht abgebrochen habe. Ich bin froh das ich Fynn und Marie und ihre Freunde bei dem Roadtrip begleiten konnte. Die Freundschaften und Beziehungen der Gruppe fand ich einfach so schön und ich hab mich wie ein Teil der Gruppe gefühlt. Ich fand die Beschreibungen der Landschaften wundervoll und ich hab mich einfach in alle personen und den Inhalt der Geschichte verliebt. Ich hab mit Fynn gelitten und fand die trans representation sehr gelungen. Ich kann natürlich nicht darüber sprechen ob es authentisch war aber es war für mich nachvollziehbar und sehr emotional und erklärend geschrieben. Wir brauchen solche Bücher! Und daher möchte ich euch die Geschichte von Fynn und Marie ganz arg empfehlen. Ich behalt die Geschichte definitiv im Herzen und kann euch empfehlen macht euer eigenes Bild von diesem Buch. Lasst euch darauf ein und lest es. Natürlich hab ich auch ein paar kleine Kritikpunkte wie die Harry Potter Anspielungen und ein Par weiter kleine Dinge aber dennoch ist es ein wichtiges Buch. Und zu guter letzt muss ich sagen ich lieb den schreibstil sehr. Freue mich jetzt auf Band 2 und 3. 😍 Bewertung: ⭐️⭐️⭐️⭐️ 4|5
Es hat mir gut gefallen, jedoch war mir die Tiefe im Hinblick auf das Thema transgender zu oberflächlich. Für Menschen die keinen Bezug zu dieser Thematik haben, gibt es jedoch einen sehr guten ersten ein Blick in die Gefühlswelt der Betroffenen. Trotzdem waren mir die Hintergrundgeschichten der beiden Hauptcharaktere zu wenig ausgebaut & das Ende wieder zu vorhersehbar und überzogen. Deshalb 3 von 5 Sternen ✨
[ Rezension ] . . Auf den Cover von 'Not Your Type' kann man unseren Männliche Hauptcharakter Fynn sehen in den verschiedensten Farben. Das Buch Not Your Type von Alicia Zett war das erste Buch was ich von ihr gelesen habe. . Die zwanzigjährige Studentin Marie ist in ihren stillen Kommilitonen Fynn verliebt, und auch Fynn empfindet für Marie mehr, als er sich selbst eingestehen will. Denn eigentlich lässt Fynn niemanden an sich heran: Keiner soll wissen, dass er trans ist. Einen wie ihn kann man nicht lieben, meint er. Doch dann finden sich Fynn und Marie unversehens mit einigen Freunden auf einem Roadtrip nach Italien wieder. Langsam kommen die beiden einander näher, das Mittelmeer als Ziel vor Augen. Jetzt muss Fynn sich entscheiden, wie viel er Marie anvertrauen kann, ohne sie für immer zu verlieren. . Das Buch selbst gibt einen tieferen Einblick wie man sich als Trans* Person fühlt. Es enthält auch ein Glossar wo verschiedene Wörter nochmal deutlicher gemacht werden. Im groben und ganzen habe ich dem Buch 4/5 Sternen gegeben es hat mir als Trans* Person gefallen da ich auch mich sehr mit Fynn identifizieren konnte aber gleichzeitig auch mit Marie. . Pluspunkte zum Buch es hat eine Playlist und da drinne ist All Time Low. . . TW: • Mobbing • Fremdouting • Suizidgedanken • Transfeindliche Gewalt
Abgebrochen auf Seite 32. Das Cover gefällt mir sehr gut. Auf den Inhalt möchte ich gar nicht weiter eingehen. Mir persönlich gefällt der Schreibstil überhaupt nicht: jeder zweite Absatz und jeder zweite Satz beginnt mit "ich" - "Ich, ich, ich". Für mein Empfinden passen die Sätze teilweise nicht zusammen und auch die Auswahl der Verben erscheint mir manchmal nicht so ganz glücklich (passend). Der Hinweis auf die Inhaltswarnung eingangs ist mir persönlich etwas zu dezent.
Also ehrlich gesagt, kann ich nicht mehr viel zu dem hinzu fügen, dass die anderen Menschen geschrieben haben
Es war problematisch und der Schreibstil ließ wirklich zu wünschen übrig…
Ich hatte ziemlich Hoffnung in dieses Buch, aber dass trans* Personen dargestellt werden, als wäre das Leben einfach schrecklich und als wären wir nie vollständig, wenn uns keine cis Person liebt, war einfach richtig harmful
Also, wo fange ich an? Erst einmal vorweg, ich bin nicht Trans, deswegen kann ich auch nicht bestimmen, ob das Buch Transfeindlich ist, oder nicht. Das bestimmen die Personen, die von Transfeindlichkeit betroffen sind und niemand anderes!
Zuerst einmal die Vorgeschichte: ich verfolge Alicia schon lange. Ich habe ihr erstes Buch, Traumtänzerin, gelesen und fand es ganz gut, auch wenn mich die ein oder andere Sache gestört hat. Ihr Schreibstil war nicht mein Geschmack, weshalb ich vor ihren nächsten Büchern ein bisschen abgeschreckt war, aber, als ich gehört habe, dass sie ein Buch über jemanden schreibt, der Trans ist, habe ich mich sehr dafür interessiert. Vorweg, das Buch entsprach auch nicht ganz meinen Erwartungen.
COVER: Ich mag das Cover sehr gern, es ist ansprechend und die Farben passen sehr gut zueinander. Vor allem den Regenbogen liebe ich!
SCHREIBSTIL: Ja, da kommen wir auch schon zu den kritischen Punkten. Einen Schreibstil zu bewerten, passiert meistens nur auf subjektiver Basis, deswegen will ich hier noch einmal ausdrücklich sagen, dass das nur meinem persönlichen Geschmack entspricht! Jedenfalls, ist mir das auch schon in ihrem ersten Buch aufgefallen, dass die Autorin eher Wattpadmäßig schreibt, verständlich, einfach, gefühlsbetont, aber es hat nicht so wirklich Tiefgang. Also in dieser Geschichte schon, aufgrund Fynns tragischer Vergangenheit und Maries Problemen mit ihrem Studium, aber an sich habe ich das Gefühl, dass die Autorin immer nur unterhalb der Oberfläche schreibt, aber nie ganz tief nach unten taucht, um ihren Buch ein wirklichen Tiefgang zu verleihen. Jedenfalls ist das mein persönliches Gefühl.
INHALT + FIGUREN Die Ereignisse sind eher aneinandergereiht, man wusste zwar was passiert und was passieren würde, aber so einen richtigen roten Faden habe ich nicht gespürt. Damit meine ich nicht die Handlung an sich, sondern die Entwicklung der Handlung, der Wachstum des Geschehens hat mir ein bisschen gefehlt. Aber an sich mochte ich das Thema des Roadtrips und würde gern selbst auf einen gehen! Das war auf jeden Fall ein guter Einfall. Ein anderer Punkt, der mir missfällt, ist Fynns und Maries Liebesgeschichte. Man erfährt ja recht früh, dass Marie Interesse an dem mysteriösen Kerl hat und auch Fynn nicht von ihr abgeneigt ist. Aber mein persönliches Empfinden nach, ging das zu schnell mit ihnen, bzw auf einmal waren da starke Gefühle von beiden Seiten aus, die sich aber nicht irgendwie langsam aufgebaut haben, sondern für mich war es so, als wären sie von einer Seite auf die andere da gewesen. Bei Marie wusste man es ja, aber gerade bei Fynn schien es mir, na ja.. nicht so klar, dass er auf einmal so stark für Marie empfindet. Außerdem könnte man hier auch meinen, dass psychische Probleme romantisiert werden, weil Fynn und Marie über diesen Wege eine Verbindung aufgebaut haben, aber andererseits: fühlen wir uns nicht oft zu den Menschen verbunden, die dieselbe Dunkelheit kennen, wie wir? Und am Ende finden sie ja beide "Lösungen" für ihre Probleme. Eine andere Sache, die mich am Ende des Buches gestört hat, war, wo Fynn meinte, dass er nur noch einmal im Monat zur Therapie geht und langsam bereit ist, sein Leben selbst in den Griff zu nehmen, weil er so gute Fortschritte gemacht hat. Nun, da ich selbst schon seit Jahren zur Therapie gehe, kann ich nur sagen, dass das ein sehr utopisches Bild von einer Therapie ist. Fynn leidet unter sehr starken psychischen Problemen, die aus seinen langen und schweren Erlebnissen resultieren, die wir ab und zu in dem Buch erfahren dürfen. Außerdem geht es das ganze Buch lang darüber, dass er Trans ist und sich dafür schämt, bzw Angst davor hat abgelehnt zu werden und nur, weil er jetzt Menschen gefunden hat, die ihn so akzeptieren, wie er ist, heißt das noch nicht, dass man wieder vollkommen gesund ist. Das was Fynn erlebt hat, ist nicht damit wieder in Ordnung gebracht, das er Bezugspersonen gefunden hat und in einer Beziehung ist. Das ist ein guter, wichtiger Schritt in die richtige Richtung, aber nur, weil er Fortschritte macht, hört die Therapie nicht auf. Außerdem sagt er "langsam bereit bin mein Leben selbst in den Griff zu bekommen", oder so ähnlich. Die Therapie ist ein Schritt das Leben selbst in den Griff zu bekommen. Sich Hilfe zu suchen, ist ein Schritt, um selbstbestimmt Leben zu können. Die Therapie soll dir ja genau dabei helfen! Ich weiß nicht, ob die Autorin nur zeigen wollte, wie gut es Fynn mittlerweile geht, aber die Vergangenheit aufzuarbeiten braucht viel Zeit und Arbeit, und wie wir am Anfang des Buches mitbekommen haben, leidet Fynn noch sehr stark unter dem, was ihm widerfahren ist, da hilft nicht ein Roadtrip und alles ist wieder gut. Zumal die Therapie ja ein Schritt dahin ist, sein Leben selbst in den Griff zu bekommen. Das ist zwar kein richtiger Kritikpunkt am Inhalt, aber ein, für mich persönlicher Faktor. Man muss manche Tatsachen richtig darstellen, andernfalls bekommen Menschen ein falsches Bild davon, wie es wirklich ist (Natürlich will man optimistisch sein, aber es hätte ja gereicht, wenn die Autorin nur bei einer monatlichen Therapiesitzung geblieben wäre).
Jetzt kommen wir wie immer zu meinem Lieblingsthema, die FIGUREN. Was mir immer wieder bei Alicia auffällt, ist, dass ihre Figuren eher einfach und flach beschrieben sind. Joon besteht wirklich nur daraus, dass er kpop, essen und Fotografie mag. Fynn besteht gefühlt nur aus seinen psychischen Problemen und hat sonst keine eigene Persönlichkeit und Chiara ist einfach nur die gute beste Freundin, die immer zur Stelle ist und immer weiß wann es Marie schlecht geht und was sie sagen muss. Zumal sich manche Figuren, meistens Fynn, manchmal untypisch verhalten, was leicht zur Verwirrung führen kann. Die Autorin hat selbst angedeutet, dass sie die Figuren so gestaltet, wie sie sie gerne als Freunde gehabt hätte (nicht spezifisch zu diesem Buch). Und um ehrlich zu sein, kann ich das wirklich verstehen. In jeder Figur steckt etwas von einem selbst, das ist unvermeidbar, du schreibst sie so, wie du sie wahrnimmst, selbst, wenn du dich dafür von anderen Personen inspirieren lässt, es ist trotzdem deine eigene Wahrnehmung die dort miteinfließt. Und Alicia hat die Figuren eben so geschrieben, wie sie sie gerne gehabt hätte, als Roadtrip Freundesgruppe (also das hat sie nicht gesagt, aber das ist mein Eindruck), aber da ist der springende Punkt. Wir alle wollen Menschen die immer sehen wann wir traurig sind und wissen was sie sagen müssen. Wir alle wollen die bedingungslose Freundschaft, einfach diese Gutmenschen, wie sie in dem Buch, in der Truppe beschrieben werden. Aber jeder Mensch ist ein Individuum, eine eigene Persönlichkeit, die du nicht aus drei Eigenschaften beschreiben kannst. Natürlich braucht jede Buchfigur einen festen Charakter, aber sie brauchen auch Tiefgang und den haben Alicia's Charaktere meiner Meinung nach nicht. Vor allem Joon, der einfach Fynn auf einen Roadtrip mitnimmt, obwohl dieser das gar nicht will? Das ist wirklich die Personifikation von Wunschdenken, der Wunsch das eine Person dich einfach auf ein Abenteuer mitnimmt, welches dein Leben für immer verändern wird. Dabei würde das in der Realität wohl kaum passieren. In den wenigsten Fällen ist eine Person so naiv und nimmt jemand wildfremdes auf einen Roadtrip mit, ohne seine Freunde zu fragen, die das gleiche Mitspracherecht haben, wie er. Ich glaube die Autorin wollte hier ihre Wünsche und Bedürfnisse nach einer festen Roadtrip Freundesgruppe erfüllen, was in keinster Weise verwerflich ist. Ich würde mir nur wünschen, dass sie die Figuren mehr ausspannt und sie zu wirklichen Menschen macht, als sie nur als gutherzige Sidekicks zu gestalten, die immer zur Stelle sind und immer wissen was zu tun ist, und ansonsten nicht relevant sind.
Also, mir persönlich hätte es mehr gefallen, hätte sie die Figuren nicht so klischeehaft und einfach beschrieben. Aber das positive, daran, dass ihre Figuren eher alles solche Gutmenschen sind, ist, dass das zu dem Wohlfühlgefühl beiträgt. Bei Alicia's Büchern trifft vieles nicht mein Geschmack, aber der Grund, warum ich sie trotzdem weiterlese, ist eben dieser Wohlfühlfaktor, den jedes ihrer Bücher besitzt, und den man ab und zu einfach braucht im Leben.
This entire review has been hidden because of spoilers.