Es hätte stilistisch ein besseres Lektorat zur Entfernung von ein paar abgenutzten Wendungen verdient gehabt, aber inhaltlich fand ich alles interessant, in der zweiten Hälfte noch mehr als in der ersten.
recommended reading für alle leute, die nicht trans*male sind tbh
es geht in dem buch weniger um den weg zu transition oder zum coming out, sondern darum, wie sich das leben ändert, wenn man transitioned und anfängt zu passen, und das ist ein teil von der trans-experience, über die wenig leute reden und noch weniger schreiben - das meiste davon fand ich sehr relatable und erfrischend, und es war sehr healing, mal was über einen transmann zu lesen, der keine top surgery hatte, und wo das auch nicht das endgoal war (wie es sonst oft dargestellt wird)
anyway ich glaube mehr cis people sollten dieses buch lesen because they would understand more
Jayrôme C. Robinet schildert zugänglich den Weg seiner Transformation. Dabei lässt er die Leser*innen teilhaben an den leichten und den schweren Momenten, an Liebe, Freundschaft und Angst. Problemlos verbindet er seine persönliche Geschichte mit den strukturellen Problemen unserer Gesellschaft. Ein fantastisches Buch!
Sehr eingängig geschrieben, manchmal erzählerisch, manchmal sehr poetisch. Er verbindet die persönlichen Geschichten echt gut mit Überlegungen zu strukturellen Problemen. Seine Beobachtungen dazu, wie er von anderen Menschen wahrgenommen wird und wie der Umgang sich verändert, sobald er passed, regt sehr zum Nachdenken an, vor allem die Überschneidungen von Geschlecht und vermeintliche Race ist super spannend hier. Die Überlegungen zum Thema Männlichkeit sind auch mega bereichernd und inspirierend.
Endlich ein Buch jenseits des „Er hatte eine schwere Kindheit“ und Transition macht alles besser und das System und die männliche Übermännlichkeit. Hier geht es erst los mit der Transition, auch wenn immer wieder Rückblicken erzählt wird. Es geht um neue Ufer, Männlichkeitsbilder, Patriarchat und der ganze Ärger, Rassismus im Alltag, Privilegien und die Schwierigkeiten, sich in einer binären, männlich geprägten Welt zurecht zu finden. Nicht-binäre Menschen, inter Menschen, genderqueer, Butches, Femmes, das seltsame Gefühl, auf einmal hetero gelesen zu werden, schwule Erfahrungen als trans Mann... Alles. Es tut so gut, diese Dinge thematisiert zu sehen. Transition ist kein Weg von A nach B, Transition ist ein Prozess. Bravo. :)
Was für ein wunderbares Buch. Der Autor erzählt sehr persönlich seine Geschichte. Ich musste bei diesem Buch lachen, weinen; ich habe mitgefiebert; ich hatte mit ihm Liebeskummer und habe mich mit ihm gefreut. Eine bezaubernde und eindrucksvolle Lektüre. Wünsche diesem Buch ganz ganz viele Leser*innen. ♥
“Eines Tages werden wir genug Demütigung erlebt haben. Eines Tages werden wir alle drängenden Sorgen hinter uns gelassen haben. Eines Tages wird es Zeit sein für den namenlosen Körper, der atmet. [...] Denn das hier ist kein Einzelfall, wir sind Millionen und an allen Seiten, allerorts, ringsherum, hier und da, da und dort, kreuz und quer, weit und breit, wo auch immer, überall, und nicht wir sind pervers, sondern die Gesellschaft, in der wir leben.” (S.202)
In schöner Sprache und manchmal witzigem, manchmal nachdenklichen Erzählstil nimmt uns Jâyrome C. Robinet mit auf seinen Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund. Dabei geht es nicht nur um die Transition selbst, sondern auch um die Erwartungen und Reaktionen der Gesellschaft auf unterschiedlich gelesene Personen und auf Menschen mit (vermeintlichem) Migrationshintergrund. Gerade diese Verzahnung der Themen Rassismus, Sexismus und Trans*feindlichkeit haben das Buch wirklich interessant gemacht und mir neue Impulse gegeben. Außerdem habe ich es geliebt über Robinets Freund*innen und Familie zu lesen und irgendwie sind mir viele von ihnen auf diesen ca. 200 Seiten echt ans Herz gewachsen. Große Leseempfehlung!
Jayrôme C. Robinet hat früher als weisse Frau in Frankreich gelebt. Als er nach Berlin zieht, beginnt er Testosteron zu nehmen. Ihm wächst ein dunkler Bart – und plötzlich wird er auf Türkisch und Arabisch angesprochen. Augenscheinlich hat sich nicht nur sein Geschlecht geändert, sondern auch seine Herkunft.
Dieses Buch ist ein wahrer Augenöffner. Da Robinet das Leben als Frau und als Mann kennt, analysiert er ganz genau, wie unterschiedlich man je nach Situation behandelt wird. Als Frau gab er sich immer betont nett und höflich; als Mann wird er ganz selbstverständlich mit Respekt behandelt. Als Frau konnte er Leute im Supermarkt ansprechen; als Mann ist er direkt verdächtig. Er überlegt sich, wie man 10 Kilogramm Katzenstreu männlich nach Hause trägt. Und dann wird er gefragt, woher er denn ursprünglich kommt, und erkennt einfach die ganze Absurdität menschlicher Schubladisierungen.
«Mein Weg von einer weissen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund» ist ein leichtfüssiges, humorvolles und sehr zugängliches Buch, das einem auch noch etwas beibringt. Uneingeschränkte Leseempfehlung für alle!
Sehr spannend und mitreißend geschrieben mit sowohl witzigen als auch belastenden Stellen. Die love Story währenddessen war auch total schön. Es war spannend mehr über Transgender und die damit einhergehenden Bürokratie Sachen und Probleme zu erfahren. Ich fands auch sehr interessant, was er für Erfahrungen als Mann gemacht hat die zB racial profiling betreffen.
Ich hatte nicht gewusst, dass es sich beim Autor um einen Poetry Slamer handelt und war dann von der melodischen Sprache positiv überrascht worden. Melancholisch, wortreich und bunt erzählt Herr Robinet seine Geschichte und zeigt uns eine neue Seite meines geliebten Berlins.
A poignant memoir of a trans man living in Germany who experiences a difference in social treatment after more consistently passing. I highly enjoyed the bold discussions about gender roles and the different experiences being viewed in certain ways in society, be it as a certain sex or nationality or even age. There is a lot of anxiety in this book, but also tenderness, passion, poise, and joy. I highly enjoyed this book even if a few paragraphs were a bit too disjointed.
Das Buch machte mich wütend, brachte mich zum Lachen und brachte mich zum Weinen. Es war so real, so persönlich, so ehrlich und so Berlin.
"Where do you come from? Gern würde ich ihnen die Wahrheitsagen: Ich bin aus der Schnellstrasse D75 und der Autobahn E19. Ich bin aus den Risen in der Wand eines Hauses, das nicht fertig wurde. Aus dem kleinen Zeh meiner Mutter, den ihr mein Vater bei einem Streit gebrochen hat. Ich bin aus ihrem Suizidversuch und auch aus dem von ihm"
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Ich würde ja 3,5 Sterne vergeben, wenn das gehen würde ;-) Angenehm zu lesen, interessante Einsichten aber für mich persönlich waren viele Themen halt nicht neu. Würde es glaube ich Menschen empfehlen, von denen ich möchte, dass sie besser verstehen was trans* Personen für Erfahrungen machen. "Nebenbei" gibt es auch viel über Alltagsrassismus und Deutschlands Umgang mit geflüchteten Menschen zu lernen.
Was für ein einfühlsames, gut lesbares und doch so intersektional queerfeministisches Buch. Der Schreibstil war nicht immer meins, aber empfehlen werd ichs definitiv.
Dieses Buch ist eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich habe selten so laut gelacht, kurze Zeit später war ich schockiert, berührt oder mir kamen Tränen. Gedankenreich, sprachgewandt und wunderschön.