Köln in den Vierzigerjahren. Die junge Nellie Voss hat gerade eine Stelle bei 4711 angetreten. Schnell wird ihr klar, dass sie ein untrügliches Gespür für Düfte hat. Ab und zu vergisst sie darüber sogar, dass ein schrecklicher Krieg tobt. Doch noch mehr beschäftigt sie ihre aussichtslose Liebe zu einem Mann, den sie nicht haben darf ...Köln in der Nach ihrer schmerzhaften Trennung eröffnet Liv einen kleinen Laden für Seifen und Düfte im Stadtviertel Ehrenfeld. Eines Tages begegnet sie auf der Straße zufällig einer geheimnisvollen weißhaarigen Dame, die bei ihrem Anblick regelrecht erschüttert ist und sie beschimpft. Wer ist sie, und was verbindet sie mit Liv?
Teresa Simon ist das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin. Sie reist gerne (auch in die Vergangenheit), ist neugierig auf ungewöhnliche Schicksale, hat ein Faible für Katzen, bewundert alles, was grünt und blüht, und lässt sich immer wieder von stimmungsvollen historischen Schauplätzen inspirieren.
Teresa Simon "Die Lilienbraut" *Historischer Roman*
In Teresa Simon's neuem Roman geht es diesmal in das Reich der Düfte. Nach Dresden, Hamburg und Wien dreht sich dieser Roman um Köln und ist von der rheinischen Mentalität geprägt.
Wie schon die vorangegangenen Bücher spielt auch "Die Lilienbraut" in zwei verschiedenen Zeiten und wird durch zwei Frauen verbunden, die eine geheimnisvolle Gemeinsamkeit haben.
Gewohnt einfühlsam und interessant erzählt die Autorin die Geschichte der beiden Frauen, ohne kitschig zu sein. Dem Leser wird ein wahres Kopfkino bereitet und jede Emotion erreicht ihr Ziel.
Auch dieser Roman konnte mich von der ersten Seite an überzeugen. Er hat mich tief bewegt und nachdenklich gemacht, wie immer wenn es um die Zeit des zweiten Weltkrieges geht. Sprachlich mit einer Prise rheinischem Dialekt gewürzt, hat mich dieses Buch wunderbar unterhalten und ist eine gelungene Mischung aus Damals und Heute.
Voller Vorfreude habe ich bereits auf den neuen Roman von Teresa Simon gewartet. Bisher habe ich alle ihre Bücher verschlungen. Auch der neue Roman spielt auf zwei Zeitebenen, wie bereits die Vorgänger.
Im Gegenwartsstrang sind wir in Köln 2019. Die junge Niederländerin Liv hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich. Da kommt ihr das Erbe ihrer verstorben Tante Wimmi gerade recht, um ihrem Leben eine neue Richtung zu geben. Gemeinsam mit ihrem Sohn Thijs zieht sie von Holland nach Deutschland, denn die Erbschaft erhält sie nur, wenn sie nach Köln zieht. Im hippen Stadtteil Ehrenfeld eröffnet sie ihr kleines Duftparadies. Mit Duftseminaren möchte sie Interessenten anlocken. Ihr Ziel sind persönliche Duftkreationen für ihre Kundinnen. Ihr anfänglicher Erfolg scheint einigen Menschen jedoch nicht wirklich zu gefallen und schon bald muss sie sich mit feigen Attacken auf ihr Geschäft auseinandersetzen....
In der Vergangenheit lernen wir Nellie kennen, die als Bürokraft bei 4711 arbeitet. Chefparfumeur Luuk van Geelen entdeckt, dass Nellie "eine Nase" ist und Duftessenzen eines Parfums erkennen kann. Er gibt ihr die Chance als seine Assistentin mehr über Düfte zu lernen und eigene Ideen und Kreationen herzustellen. Als der Krieg ausbricht benötigen die Menschen eher Lebensmittel als Duftkreationen und die Arbeitsplätze bei 4711 werden immer weniger. Zusätzlich muss sich Nellie Sorgen um ihren jüngeren Bruder machen und selbst leidet sie an einer unerreichbaren Liebe, die keine Zukunft haben kann....
Durch den lebendigen Schreibstil der Autorin ist man sofort mitten im Geschehen. Teresa Simon hat sich diesmal etwas intensiver mit dem Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt. Die Bombennächte in Köln werden sehr lebendig und eindringlich beschrieben. Ich habe mit Nellie und ihrer Familie gebangt, konnte den Hunger und das Leid durch die Zeilen spüren.
In beiden Zeitsträngen erfährt man mehr über die verschiedenen Methoden der Duftherstellung, was ich faszinierend fand. Als Leser erfährt man hier viel Neues und Interessantes.
Die facettenreichen Charaktere hat man schnell ins Herz geschlossen. Liv ist eine sympathische Frau, die sich liebevoll um ihren Sohn kümmert, vor Ideen nur so sprüht und trotz Anfeindungen nicht so schnell die Flinte ins Korn wirft. Nouria, die ihr im Laden zur Hand geht, sprüht vor Leben und ist die geborene Verkäuferin. Ihre Familie geht ihr über alles, auch wenn sie mit den alten Traditionen nicht viel anfangen kann und rebelliert. Besonders ins Herz geschlossen habe ich den kleinen Thijs mit seinem Kuscheltier Pinki. Nellie ist eine offene, aber ein bisschen naive junge Frau, die auch während des Krieges, dem Elend und der Not nicht so schnell aufgibt. Sie sorgt sich besonders wegen ihres Bruders Martin, der sich den sogenannten Edelweiß-Piraten anschließt und sich in Gefahr begibt. Aber auch ihre beste Freundin Greta schlägt im Krieg Wege ein, die Nellie nicht gutheißen kann. Auch wenn man nicht immer mit den Schicksalen einiger Figuren zufrieden ist, weil sie uns während der Geschichte verlassen müssen, habe ich mit ihnen gebangt, gezittert und gehofft... Während die verbotene Liebe von Nellie im Vergangenheitsstrang einen großen Teil einnimmt und mich sehr berühren konnte, war mir der Love Interest in der Gegenwart weder richtig sympathisch, noch konnte ich die aufkeimende Liebe zwischen den Beiden fühlen.
Lange fragt man sich wie die beiden Frauenschicksale zusammen hängen könnten. Ein paar Vermutungen hatte ich, die auch eintrafen. Bei einigen hatte ich wiederum überhaupt keine Ahnung. Teresa Simon ist es perfekt gelungen zum Schluss alle losen Enden zusammenzuführen. Es bleiben keinerlei Fragen offen. Gerne empfehle ich "Die Lilienbraut" weiter.
Am Ende findet man ein historische Nachwort zur Firma 4711 und erfährt mehr über die Edelweißpiraten und die Bombardierungen Kölns. Auch die gewohnten Rezepte, die man in jedem Buch der Autorin finden kann, dürfen nicht fehlen. Diesmal sind es Speisen aus der Kölner Region.
Fazit: Eine duftende Reise in das Köln von damals und heute. Zwei starken Frauenfiguren, die man schnell ins Herz schließt und ein Familiengeheimnis, das beide verbindet. Wieder eine gelungene Story von Teresa Simon, die ich gerne gelesen habe, aber nicht an mein Lieblingsbuch der Autorin herankommt.
Mit ihrem neuen Roman „Die Lilienbraut“ erzählt Teresa Simon eine wunderschöne und emotionale Familiengeschichte. Das Buch erzählt von 2 Frauen und spielt auf 2 Zeitebenen. Da ist einmal Liv in der Gegenwart. Eine tolle junge Frau mit einer empfindlichen Nase. Mit dem Erbe ihrer Tante eröffnet sie in Köln ein Lädchen mit lauter wohlriechenden Dinge wie Parfüm, Seifen und Cremes. Das Lädchen hat den bezaubernden Namen „Göttliches Düftchen“. So wie der Laden beschrieben wird hätte ich große Lust einmal darin zu stöbern. Liv wird der Start mit ihrem Laden nicht leicht gemacht. Sie muss den Laden und ihren Sohn Thijs unter einen Hut bringen. Thijs ist ein so goldiger Junge, ich hätte ihn am liebsten geknuddelt. Dann trifft Liv immer wieder auf eine alte Dame die sie für eine andere Frau hält und sie beschimpft. Sie lernt aber auch liebe Menschen kennen wie den jungen Jan und die Marokkanerin Nouria. Zwei sehr liebenswerte Charaktere die die Geschichte bereichert haben. Und da ist Nellie Voss in den 1940er Jahren. Nellie ist eine sehr liebenswerte junge Frau die sich sorgen um ihre Mitmenschen macht und helfen will wo sie kann. So beobachtet sie mit Schrecken was um sie herum passiert. Ihre Mutter und sie stecken, auch wenn sie selbst nicht viel haben, den jüdischen Nachbarn immer noch etwas zu. Auch für ihren Bruder Martin und ihre Freundin Greta ist sie immer zur Stelle wenn Hilfe von Nöten ist. Nur ihr selbst kann niemand Helfen. Sie quält eine verbotene Liebe zu einem Mann den sie niemals haben kann. Nellie arbeitet bei 4711. Neben ihrer Schreibarbeit im Büro darf sie noch bei dem Parfümier Luuk Van Geeren Unterricht im Riechen nehmen. Luuk Van Geeren ist ein stiller und feinfühliger Charakter den ich schnell ins Herz geschlossen habe. Ich mag es gerne, wenn in einem Buch von der Gegenwart und von der Vergangenheit erzählt wird und sich die Geschehnisse langsam annähern und die Geheimnisse gelüftet werden. Genau das passiert hier in diesem Roman. Je weiter man liest, umso mehr ahnt man wie die Zusammenhänge sein könnten und spätestens ab dann kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Bei mir ist ein richtiges Kopfkino entstanden, ich habe die Bilder deutlich vor meinem inneren Augen sehen könne, ich habe die Düfte riechen können. Ich finde, dass ist der höchste Genuss beim Lesen und das erreicht nicht jede(r) Autor(in) bei mir. Auch die Protagonisten sind vortrefflich gelungen. Ich habe fast alle ins Herz geschlossen. Von einigen hat mich ihr Schicksal sehr berührt und gegen Ende des Buches mussten die Taschentücher in Reichweite liegen. „Die Lilienbraut“ wird zweifelsohne zu meinen Highlights 2020 gehören und ist eine ganz klare Leseempfehlung von mir.
Meine Meinung Mit ihrem neuen Roman nimmt die Autorin ihre Leser*innen nun mit nach Köln. Wie gewohnt begleiten wir in zwei Handlungssträngen die Protagonist*innen in der Gegenwart auf der Suche nach ihren Wurzeln in der Vergangenheit. Beide Handlungsstränge verbindet ein Geheimnis, das über Tagebucheinträge nach und nach aufgedeckt wird. Dabei tauchen wir mit der Protagonistin Liv in die Geschichte Kölns zur Zeit des 2. Weltkriegs ein, beginnend im Mai 1940, und erleben lesend die beiden furchtbaren Angriffe “Tausend-Bomber-Angriff” sowie den “Peter-und-Paul-Angriff” in Köln mit. Dieses Mal werden wir von besonderen Düften verzaubert und erfahren einiges über das Unternehmen 4711, das vielen durch den gleichnamigen Duft als – Kölnisch Wasser – bekannt ist. Wie Nellie lernen wir, wie Düfte kreiert werden und was Kopf-, Herz- und die Basisnote bedeuten. Auch in diesem Roman ist die intensive Recherche von Teresa Simon zu Historie, Stadt und Themen zu erkennen. Das macht zu einem großen Teil das besondere Lesevergnügen aus. Kantige Charaktere vervollständigen das Buch und lassen die Geschichte authentisch wirken, in der historische Fakten mit der Fantasie der Autorin wundervoll harmonieren. Dieses Mal lernen wir eine ganz besonders vielfältig bunte Mischung an Figuren kennen, deren Herkunft ihre eigenen Geschichten schreibt. Teresa Simon ist das Pseudonym einer sehr bekannten deutschen Autorin, auf deren gekonnte Umsetzung ich mich immer verlassen kann, wenn es um Familiengeschichten, Geheimnisse und Geschichten #GegenDasVergessen geht.
Fazit Ein Unterhaltungsroman auf hohem Niveau, der durch Sprache, Ortskenntnis, Spannung und Tragik besticht. Im historischen Nachwort erfahren Leser*innen u. A. auch über die Edelweißpiraten, für die es in Köln-Ehrenfeld eine Gedenktafel gibt. Und wer nach dem Lesen Hunger bekommen hat, kann die Rezepte ausprobieren, die sich als Schmankerl am Ende des Buches befinden.
"Die Lilienbraut" erzählt eine interessante Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen. Zum einen geht es um Nellie, die während des 2. Weltkrieges in Köln lebt und bei 4711 arbeitet. In der Gegenwart zieht Liv mit ihrem kleinen Sohn nach Köln, um dort einen Laden rund um Düfte zu eröffnen.
Mit haben beiden Geschichten wirklich gut gefallen und ich habe die Erlebnisse von Nellie und Liv wirklich gerne verfolgt. Nellies Geschichte war dabei aber deutlich emotionaler und eindrücklicher durch die Beschreibungen des Krieges. Nellie ist eine starke Frau, die sich um ihre Familie kümmern muss und verliebt sich in den falschen Mann. Bei Liv steht eher ihre Familiengeschichte und ihr Laden rund um Düfte im Vordergrund. Ihr Wissen und die Beschreibungen der Düfte fand ich sehr interessant. Auf die Spuren ihrer Familiengeschichte gerät sie eher zufällig.
Ich mochte sowohl Liv und Nellie mit ihren verschiedenen Leben sehr gerne und habe mich von der Geschichte sehr gut unterhalten gefühlt. Auch der Schreibstil der Autorin ist wieder sehr flüssig und sehr angenehm zu lesen.
Hin und wieder begegnet auch dem anspruchsvollsten Leser ein Buch, das ihn von der ersten Seite an gefangennimmt, das ihn mitreißt und gleichsam Teil der Geschichte werden lässt, zutiefst berührt, und ihn noch lange, nachdem er den Roman zugeklappt hat, begleiten wird. Die hier zu besprechende Geschichte ist ein solcher Roman, ein Glücksfall, regt er doch ebenso zum Nachdenken an wie er Emotionen weckt, die sich zwischen Empörung, Entsetzen und Fassungslosigkeit, Traurigkeit, Mitgefühl und Mittleiden und immer wieder auch Hoffnung und zu guter letzt reiner Freude bewegen, bedient also ein ganzes Spektrum von Gefühlen. Denn sie kann den Leser nicht kalt und unbeteiligt lassen, diese Geschichte, die die Autorin auf zwei Zeitebenen spielen lässt, die ein hervorragend gemeisterter Balanceakt zwischen Vergangenheit und Gegenwart ist, deren Verknüpfung ihr, wie nicht anders zu erwarten, kennt man ihre Bücher denn, auf das Befriedigendste gelungen ist. Sie erzählt von einer großen Liebe, einer, die nicht sein darf, nicht damals und nicht heute, und an der die Protagonistin Nellie trotz aller Zerrissenheit und geplagt von Selbstzweifeln unbeirrbar festhält. Er erzählt von außerordentlicher Zivilcourage, von Mut und Entbehrungen in einer Zeit, die keiner von uns je ( wieder ) erleben möchte, schildert sehr authentisch die Schrecken eines so unsinnigen wie verbrecherischen Krieges, der, wie alle Kriege dieser Welt, Millionen unschuldiger Menschenleben kostete und weder aus den Geschichtsbüchern noch aus dem Gedächtnis der Nachgeborenen wie aus dem kollektiven Gedächtnis der Nation, von der dieser Krieg ausging, und dem der gesamten Menschheit ausgelöscht werden darf. Wider das Vergessen schreibt Teresa Simon an, unermüdlich und unerschrocken, hier wie auch in ihren bereits zuvor veröffentlichen Romanen, mahnend, erinnernd, warnend, in Angst angesichts der gefährlichen Strömungen innerhalb der heutigen Gesellschaft, die berechtigten Anlass zur Sorge geben, erinnern sie doch fatal an die Geschehnisse, die vor beinahe neunzig Jahren ihren Lauf nahmen und ungebremst in einem Weltensturm endeten. Und sie tut dies keineswegs mit erhobenem Zeigefinger, gibt uns vielmehr Einblick in das Schicksal einer Handvoll fiktiver Personen, lässt die zunehmend bedrückende und beängstigende Atmosphäre der fünf letzten Kriegsjahre durch ihre intensive Art des Erzählens für den aufmerksamen und einfühlsamen Leser unmittelbar erfahrbar werden. Doch der Roman hat noch viel mehr zu bieten, beschäftigt er sich doch keineswegs ausschließlich mit einer düsteren Zeit, die für Nellie auf ihrer Zeitebene kein glückliches Ende bereithalten konnte. Denn auf der zweiten Zeitebene, die im Hier und Heute angesiedelt ist, kommt die so dringend notwendige Leichtigkeit zum Tragen, das Gegengewicht! Licht und Schatten – beides ist untrennbar miteinander verbunden. Im Köln der Jetztzeit begegnet der Leser nämlich Liv, einer jungen Holländerin, die eine testamentarische Verfügung in die Heimatstadt ihrer Großmutter Nellie verschlagen hat und die sich hier ihren Traum erfüllt – die Eröffnung einer exklusiven kleinen Parfümerie. Liv ist ganz Kind ihrer Zeit, von dem früheren Leben und Schicksal ihrer Großmutter, das sich in ebendiesem Köln erfüllte, ahnt sie nichts, es ist ihr zunächst auch nicht sonderlich wichtig. Sie lebt ganz in der Gegenwart, Wurzeln besaßen nie eine Wichtigkeit für sie – darin so vielen jungen Menschen heutzutage nicht unähnlich. Durch eine Reihe von Begegnungen und fürs erste unerklärlichen Begebenheiten jedoch wird Liv aufmerksam, erkennt, dass kein blinder Zufall sie in die Stadt geführt hat, in der ihr Vater geboren wurde, wird immer neugieriger auf ihre Wurzeln und ganz allmählich erkennt sie deren Bedeutung nicht nur für sich selbst, sondern für uns alle. Wurzeln prägen uns, ob wir das nun wollen oder nicht, sie geben Sicherheit und Halt, sind Heimat und weisen uns unsren Platz im Leben zu. Wie kann Zukunft gelingen, wenn man sich seiner Wurzeln nicht bewusst ist? Auch dies klingt immer wieder aus Teresa Simons Roman nicht nur heraus, sondern ist gewissermaßen die Melodie, die ihn durchzieht. Wurzeln verbinden die zweite Erzählebene mit der ersten, so wie es die Düfte tun, die hier wie dort über der Handlung schweben. Beide Frauen, die mutige und so stark empfindende Nellie der Kriegsjahre und ihre Enkelin, die eher unbeschwerte, aber, je näher sie dem Geheimnis der Großmutter kommt, je stärker sie erkennt, wer sie ist, an Tiefe und Format zusehends gewinnende Liv im zweiten Jahrtausend, sind mit einer besonders feinen Nase gesegnet, haben einen ebenso feinen Sinn für Düfte, deren Zusammensetzungen, Eigenschaften und Kreationen, zugeschnitten auf ihre jeweilige Trägerin... Und so gibt es immer wieder Parallelen, Berührungspunkte zwischen den beiden Handlungsebenen – bis schließlich eine feste Brücke erbaut ist zwischen Damals und Heute, die verbindet und versöhnt, weil sie verstehen und Dinge, die damals unverzeihbar schienen, ein einem neuen Licht sehen lässt. Summa summarum: Teresa Simons „Lilienbraut“, dessen Titel sich im Übrigen während des Lesens ganz von alleine erklärt, ist eine unbedingt lohnenswerte Lektüre! Nicht nur erzählt sie eine Geschichte, die berührt, die geradezu unter die Haut geht, erschafft dabei außer den beiden Protagonistinnen Nellie und Liv noch eine ganze Reihe weiterer unvergesslicher Charaktere in den schillerndsten Facetten, sondern ist darüber hinaus auch noch richtig gut, ich möchte fast sagen makellos, geschrieben. Auch als kritische Leserin kann ich kein Fehl daran finden, nichts auch, was der Logik oder Spannung entbehren würde. Zudem befriedigt mich die Art und Weise der Autorin zutiefst, über den weiteren Lebensweg der beiden Handlungsträgerinnen gerade so viel anzudeuten, dass jeder Leser ihn für sich weiterdenken kann – folgerichtig, wenn er denn auch auf die kleinsten Nuancen der Geschichte geachtet hat - ,ohne sich in wilde Spekulationen ergehen zu müssen. Auch hier hat die Autorin genau das rechte Maß gefunden!
Es war wieder eine schöne Familiengeschichte. Irgendwie dachte ich, dass es doch mehr um das Thema Düfte geht. Auch die „Zusammenführung“ der beiden Geschichte hat doch sehr lange auf sich warten lassen und war damit auch für mich zu schnell abgehandelt..
Köln in den Vierzigerjahren: Hier treffen wir auf Nellie Voss, die gerade bei 4711 zu arbeiten begonnen hat. Nellie hat ein gutes Gespür für Düfte und bekommt somit die Möglichkeit weiter ausgebildet zu werden. So gut es in der Arbeit läuft, steht sie privat vor einer aussichtslosen Liebe, denn die gehört einem Mann, den sie leider niemals haben kann.....
Köln in der Gegenwart: Liv hat eine schmerzhafte Trennung hinter sich und lebt von da an mit ihrem Sohn alleine. Im Stadtviertel Ehrenfeld eröffnet sie einen kleinen Laden für Seifen und Düfte. Ihre Spezialität sind einzigartige Düfte, die sie nur für die jeweilige Person kreiert. Eines Tages begegnet sie einer älteren Dame, die bei ihrem Anblick erstarrt und sie wüst beschimpft.....
Meine Meinung:
Teresa Simon hat es wiedereinmal geschafft, mich mit ihrer Geschichte von der ersten Seite an zu begeistern.
Ich kann mich gar nicht entscheiden, ob mir die Gegenwart oder die Vergangenheit besser gefallen hat. Beide Erzählstränge haben ihren besonderen Reiz, beide Frauen habe ich sehr in mein Herz geschlossen, da sie nie aufgeben und sehr stark sind. Ihnen wird wirklich nichts geschenkt und sie müssen hart um ihr Glück kämpfen.
Die Liebe zu den Düften verbindet sie und ihre Begeisterung schwappte auch auf mich über. Teresa Simon beschreibt alles so wunderbar, ich konnte soviel lernen bei Liv in ihren Kursen und hatte stets die wohltuenden Gerüche in der Nase. Auch geschichtlich konnte ich mich weiterbilden, was die Autorin aber sehr geschickt in die Handlung eingebaut hat, ohne langweilig zu wirken.
Natürlich ist die Geschichte auch sehr emotional, es herrscht Krieg, viel Leid, was mir stellenweise richtig unter die Haut ging. Man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, fiebert und leidet richtig mit den Protagonisten mit und ich war sehr gespannt, welches Geheimnis sich um Liv und Nellie verbirgt.
Ich liebe einfach den Schreibstil der Autorin, der einerseits sehr leicht und unbeschwehrt ist, aber andererseits auch viel Tiefgang hat und mich zu Tränen rührte.
Das Buch kommt auf jeden Fall auf meine Jahresbestenliste, erhält 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Der aktuellste Roman von Teresa Simon entführt nach Dresden, Hamburg und München nach Köln. Das große Hauptthema, welches abermals wunderbar den Bogen zwischen Gegenwart und Vergangenheit schlägt, sind Düfte. Wer in diesem Zusammenhang Köln hört, denkt sicherlich an 4711 oder auch an Farina, die beiden Parfüm-Konkurrenten. Beide Firmen spielen auch in dem Vergangenheitsstrang eine Rolle. Jedoch verwebt die Autorin noch andere bedeutende Themen des 3. Reiches. Und letztlich gibt es noch eine große Liebe, die nicht sein darf... Insgesamt würde ich behaupten, dass dieser Roman die Vergangenheit am dwutlichtsten in all seinen Gräueln behandelt. Ein hochemotionaler-bedrückender Erzählstrang, welcher jedoch keinesfalls mit erhobenem Zeigefinger geschrieben ist, sondern wie auch die anderen Romane der Autorin mahnt. Leichtigkeit bringt sicherlich die Duftkreation in diesen Handlungsstrang hinein. Die Gegenwart wiederum erscheint in viel helleren Farben komponiert, stellt die Düfte und Aromen noch mehr in den Vordergrund. Ein wunderbarer Gegenpol mit interessanten und tollen Charakteren.
Takhle, ta kniha rozhodně není špatná a v tomto případě jde pouze o mé subjektivní hodnocení. Neměla jsem ji nechat tak dlouho v knihovně. Mezitím jsem totiž narazila na spoustu knih, které byly napsány podle podobného schématu, které mají ono stejné členění a které se týkaly parfumérie a motaly se okolo druhé světové války a Německa. Měly to štěstí být před touto knihou a za další... dnes už jsem čtenářsky zjevně posunutá a jde vysloveně o ženský román, který jsem vzala, protože v té době se mi líbily dvě předešlé knihy od autorky, které byly vlastně na podobné vlně. Jenže, pozdě, dnes už to pro mne bylo mech a vlastně i když to srovnám s nimi, líbila se mi prostě objektivně nejméně. A dalo mi to ten popud, že nakonec z knihovny vytahuji všechny tři a pošlu dál všechny. Zjevně už je znovu číst nechci.
Hodnocení: 3,75/5 ✩ Originální obálka knihy se mi poměrně líbí, ale ta česká, mě zrovna nezaujala a tak, ač to nerada přiznávám, mě k jejímu přečtení namotivovala hlavně anotace a slibované propojení s parfémy. Kniha čtenáře seznámí se životními osudy dvou generací jedné rodiny, odehrávajícími se v Kolíně nad Rýnem za 2. světové války a v současnosti. Nechybí tu ani romantická linka, která k tomuto žánru neodmyslitelně patří. I když jsem z počátku trochu váhala a překvapivě se mi více líbila linka ze současnosti, byla pro mě ta historická, tak trochu nahlédnutím z "druhé strany". Jen je potřeba brát v potaz, že se jedná o romantický román zasazený do dějových kulis a ne očekávat plnohodnotný náhled stran historie.
Eine großartige Geschichte die in Köln während des Zweiten Weltkrieges und in der Gegenwart spielt. Es ist eine Geschichte über starke Frauen, Mut und Familie und nebenbei lernt man auch vieles über die Welt der Düfte und die Parfümherstellung.
Eine wirklich schöne, berührende und hoffnungsvolle Geschichte.
Gegenwart: Liv eröffnet in Köln-Ehrenfeld einen kleinen Laden für seifen und Düfte. Als sie eines Tages auf der Straße einer alten Dame begegnet, beschimpft diese sie. Sie hat sie scheinbar verwechselt. Oder was verbindet sie mit Liv? Vierzigerjahre: Die junge Nellie Voss hat eine Stelle bei 4711 angetreten und es stellt sich heraus, dass sie ein hervorragendes Gespür für Düfte hat. Der Krieg zerrt an ihren Nerven und ihre Gedanken sind immer bei einem Mann, den sie liebt, aber nicht haben darf.
Ich habe bereits mehrere Bücher dieser Autorin gelesen, die mich alle absolut begeistert haben. Dementsprechend gespannt war ich auf dieses neueste Werk. Ich habe sehr gut in die Geschichte hineingefunden. Der Schreibstil ließ sich sehr angenehm lesen und konnte mich von der ersten Seite an fesselnd. Die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft, so dass ich alles sehr gut vor Augen hatte und miterleben konnte. Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet. Sie wirkten lebendig und echt und ich konnte ganz in ihre Gedanken und Gefühle eintauchen und sie verstehen. Dadurch habe ich alles richtig miterlebt. Der Aufbau war super. Die Erzählungen wechselten zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei durch entsprechende Überschriften stets klar definiert wurde, wann das nachfolgende Kapitel spielte. Ich fand beide Stränge gleichermaßen interessant und faszinierend. In beiden spielen Düfte eine große Rolle und ich habe die Einblicke sehr genossen. Das Thema Zweiter Weltkrieg floss sehr authentisch in die Geschichte ein und man merkt, wie hervorragend die Autorin recherchiert hat und ihr Wissen nutzt. Die beiden Erzählstränge wurden toll miteinander verbunden und am Ende blieben keine offenen Fragen.
Ein großartiger und bewegender Roman, den ich absolut empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.
Niente di che, a dire il vero. Dopo "La Villa delle Rose", di romanzi di Teresa Simon non me ne perdo uno. Eppure lei non fa che deludermi, propinandomi storie che sanno di sentito e risentito, senza un briciolo di effetto sorpresa, e che hanno dalla loro soltanto uno stile raffinato e un ritmo narrativo coinvolgente. Una lettura "seria" che invece risulta leggera, anche a causa della scarsa incisività dei suoi personaggi.