Täter – oder Opfer: Wer glaubt einem Verrückten? Im 2. Teil der Medizin-Krimis um Kommissar Kammowski gerät ein Psychiatrie-Patient unter Mordverdacht
Nur ein Verrückter scheint für den Mord an der 14-jährigen Lena infrage zu kommen, deren Leiche man wie Schneewittchen aufgebahrt in einem Berliner Park gefunden hat. Kommissar Kammowski von der Kripo Berlin übernimmt die Ermittlungen und kann nicht verhindern, dass der Sohn seiner Nachbarin unter Verdacht gerät: Der sensible Oliver war nicht nur mit Lena befreundet – er leidet unter einer schweren paranoiden Schizophrenie. Weil er jede Behandlung ablehnt und es bislang keinerlei Hinweise auf Eigen- oder Fremdgefährdung gab, musste Oliver nach mehreren Notfall-Aufnahmen wieder aus der Psychiatrie entlassen werden. Als ein weiteres Mädchen aus Olivers Bekanntenkreis vermisst gemeldet wird, steht Kommissar Kammowski vor einer beunruhigenden Frage: Hat bei Oliver das System Psychiatrie versagt?
Hochspannend und beklemmend nah an der Realität: Die Autorin Dr. Sabine Fitzek, Neurologin mit 10-jähriger Chefarzt-Erfahrung, entwickelt die Fälle ihrer Krimi-Reihe rund um Missstände im Gesundheitswesen mit großem Insider-Wissen.
Auf dem grauschwarzen Cover sehen wir Teile einer Zwangsjacke, ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Dr. Sabine Fitzek, im unteren Drittel ganz groß in roten Lettern den Titel des Romans VERRÜCKT. Zugleich wird uns erklärt, dass es sich um einen Kriminalroman handelt, der im Verlag KNAUR erscheint.
Im einem Park in Berlin findet man die 14-jährige Lena. Sie wurde erschlagen, aber auch aufgebahrt wie Schneewittchen. Wie kann jemand so etwas tun, brutal töten und dann liebevoll die Leiche herrichten?
Kommissar Kammowski kann nicht verhindern, dass der Sohn seiner im gleichen Haus lebenden Nachbarin verdächtigt wird. Er hatte Kontakt zu der Toten, die er zuvor in der Nervenklinik kennenlernte und unter seine Fittiche nahm. Oliver leidet unter paranoider Schizophrenie und möchte die Schwachen beschützen. Allerdings lehnt er jede Behandlung ab. Er ist untröstlich, er kann es doch nicht gewesen sein. Aber wer glaubt einem Verrückten schon? Da verschwindet ein weiteres Mädchen, das Oliver auch gekannt hat.
Das sympathische Team um Kommissar Kammowski ermittelt in alle Richtungen und wir lernen die Tücken des medizinischen Systems kennen. Die Autorin, die als Neurologin sehr wohl weiß, worum es geht, schreibt flüssig und hält die Spannung hoch. Sie hat einen sehr spannenden Krimi geschrieben, der den Leser mitermitteln lässt. Ganz wunderbar: die Lösung des Kriminalfalls ist nicht früh absehbar! Für mich war dies der erste Roman von ihr. Es wird nicht der letzte sein.
Ich bin mir unsicher, was ich vom Krimi halten soll. Die Handlung zog sich teilweise sehr. Die Einzelheiten rund um die psychiatrische Versorgung von Patienten und die Sequenzen, in denen von der Arbeit in der Einrichtung erzählt wurde, haben in meinen Augen nichts zur Handlung beigetragen. Den Fall an sich fand ich spannend. Ich vergebe 3/5 Sterne.
*Inhalt* Die 14-jährige Lena wird tot in einem Berliner Park aufgefunden - aufgebahrt wie Schneewittchen. Schnell kommt Oliver Beckmann in Verdacht, mit dem Lena befreundet war und der unter einer paranoiden Schizophrenie leidet. Einer langfristigen Behandlung hat er bisher nicht zugestimmt, die Psychiatrie hat ihn bisher nach jeder Notfallbehandlung wieder entlassen, da weder eine Eigen- noch eine Fremdgefährdung vorlag.... Die Schlinge um Olivers Hals zieht sich jedoch immer enger zu, als noch ein Mädchen aus Olivers Bekanntenkreis verschwindet...
Oliver ist ausgerechnet der Sohn von Hauptkommissar Kammowskis Nachbarin, was die Sache für Kammowski nicht gerade leichter macht...
*Erster Satz des Buches* "Sie lagen im Gras und suchten den Himmel nach Sternen ab." - DR. SABINE FITZEK - VERRÜCKT, S. 5 -
*Meine Meinung* "Verrückt" von Dr. Sabine Fitzek ist mein erster Roman von ihr und mit dem konnte sie mich direkt überzeugen. Auch wenn die Geschichte alles andere als blutig oder besonders brutal ab, ganz im Gegenteil - aber genau das ist an dieser Geschichte das reizvolle. Fitzek thematisiert ernste Themen wie Pädohpilie, Demenz und psychiatrische Erkrankungen, verstrickt sie in eine spannende Geschichte und packt sympathische, authentische Charaktere hinzu, die dem Leser einfach gefallen müssen!
Ich konnte mich von Anfang an gut in die Geschichte einfinden und die kurzen Kapitel empfand ich als sehr angenehm. Der Schreibstil ist fesselnd, mitreißend und gut verständlich, obwohl es sich um einen medizinisch angehauchten Kriminalroman handelt, werden keine großartigen Fachbegriffe verwendet.
Ermittler Kammowski gefiel mir deshalb so gut, weil er ein ganz normaler Mensch zu sein scheint, der keine größeren Schwierigkeiten oder Probleme mit sich herumträgt (keine Abhängigkeiten oder dunkle Geheimnisse) - wenn man von denen mit seiner Tochter mal absieht. Er ist sympathisch und mit dem Herzen dabei, tut was er muss, achtet dabei aber auch ein wenig auf sein Umfeld und ist kein kalter, herzloser Kerl, den eigentlich keiner leiden kann.
Auch die Nebencharaktere gefallen, denn sie sind durch die Bank weg authentisch, nehmen aber keine allzu großen Rollen ein.
*Infos zur Autorin* "Dr. Sabine Fitzek arbeitete nach dem Medizinstudium an den Universitäten Berlin, Erlangen, Mainz und Jena, wo sie sich im Fach Neurologie habilitierte. Danach war sie mehr als zehn Jahre lang als Chefärztin tätig. Seit einem Jahr ist sie freischaffend und begann über gesundheitspolitische Missstände zu schreiben, mit denen sie unfreiwillig immer wieder in Berührung kommt. Überdies berät sie gelegentlich ihren Schwager Sebastian Fitzek zum Thema psychische Extremzustände." (Quelle: Verlagshomepage)
*Fazit* Ein toller medizinischer Kriminalroman, mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Handlung und Themen, die zum nachdenken anregen - ich freu mich schon auf weitere Bände!
Ein vierzehnjähriges Mädchen wird tot in einem Berliner Park vorgefunden. Ihr lebloser Körper wurde wie Schneewittchen hergerichtet und präsentiert. Die Polizei beginnt direkt zu ermitteln und sieht sich außerordentlich schnell auf dem richtigen Weg. Denn Lena, das Mordopfer, hatte vor ihrem Tod mit dem psychisch kranken, jungen Mann Oliver zutun, der andauernd Stimmen hört und der Meinung ist, dass Satan höchstpersönlich in der Stadt ist. Logisch, dass Oliver etwas mit dem Tod von Lena zutun haben muss, oder?
Dr. Sabine Fitzek weiß, wovon sie schreibt. In ihrem zweiten Krimi verbaut sie einiges an Insiderwissen, welches die Geschichte sehr authentisch macht. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, schnell und flüssig zu lesen. In einigen Kapiteln wurde jedoch leider die Spannung rausgenommen, denn das Geschehen dort, hatte nicht viel mit den Ermittlungen und dem Fortlauf der Geschichte zu tun. Da hatte ich das Gefühl, dass die Autorin eine Art Platzhalter eingebaut hat, um die Geschichte etwas in die Länge zu ziehen.
Mir hat die Idee wirklich gefallen, denn auch mein Verdacht lag direkt auf Oliver, doch dann kamen Geheimnisse ans Licht, die das Blatt wendeten. Spannend, leicht und auch etwas für sanfte Gemüter.
Das Ermittlerteam ist keine Überraschung und nichts Neues. Er ist der Bad Cop, distanziert und eher grob, und sie die typische Good Cop, einfühlsam und nahbar.
Auch die Thematik hat mich jetzt nicht mega umgehauen und es gab auch nicht wirklich einen krassen Plottwist da von Anfang an irgendwie klar ist, dass der Fall so leicht nicht zu lösen ist, wie es anfangs scheinen soll.
Ich bin ehrlich: mich hat das Buch gelangweilt. Es war keine richtige Spannung vorhanden. Es klang alles sehr monoton. Es wirkte so als wäre die Nebengeschichte länger als die eigentliche Hauptgeschichte. Ich habe es zu ende gelesen, aber ich bin ehrlich gesagt echt enttäuscht.
Es war sehr vielversprechend, aber manchmal hat sich das Buch sehr langgezogen. Im großen und ganzen war es in Ordnung und die kritische Haltung gegenüber der Kirche und deren Autoritätsposition wurde zum Ende des Buches sehr deutlich (was von einigen Lesern eventuell etwas kritisch angesehen wird).