Robert Mondrian hat keine Lust mehr, Attentäter zu jagen und Staatsfeinde mit bloßen Händen aus dem Verkehr zu ziehen. Deswegen hat er Deutschlands geheimstem Geheimdienst den Rücken gekehrt, sich zur Ruhe gesetzt und eine Buchhandlung gekauft. Doch dann wird ausgerechnet seine Traumfrau des Mordes beschuldigt: Feinkosthändlerin Sonja soll einen ihrer Lieferanten mit einem Apfel vergiftet haben. Um den wahren Märchenmörder zu finden, der nach der Schneewittchen-Tat schon sein nächstes Opfer sucht, das er in den Backofen schubsen oder mit einer Spindel in den ewigen Schlaf schicken kann, wendet Robert gemeinsam mit seinem schusseligen Gehilfenteam seine Fähigkeiten aus Agentenzeiten wieder an …
Zugegeben, Lokalkrimis sind immer so eine Sache: zu seicht, zu albern, zu viel Dialekt, zu langweiliger Kriminalfall. Aber hier wurde ich doch mal neugierig, als ich vor allem das Cover und dann auch die Beschreibung gesehen habe. Und wurde positiv überrascht, wie gut 'Bookman' Robert Mondrian und sein Team mich unterhalten konnten. Der Humor lag einfach genau auf meiner Wellenlänge, und Seitenhiebe (z.B. auf die heutzutage übliche unsägliche Apostroph-Verwendung) brachten mich ein ums andere mal zum Schmunzeln. Die Glaubwürdigkeit sollte man zwar außen vor lassen, wer sich aber mit einem Augenzwinkern darauf einlassen kann wird ein paar äußerst amüsante Stunden in Remslingen verbringen können. In diesem Sinne kann ich nur zustimmen: Lesen auf eigene Gefahr! Bei mir ist es jedenfalls gut gegangen.
"Als ich noch Märchen gelesen habe, dachte ich solche Dinge, könnten niemals passieren und hier bin ich nun und lebe mein eigenes." (Lewis Carroll) Als V-Mann beim Geheimdienst sein Leben lang zu arbeiten hat Robert Mondrian aufgegeben, er will sich nun endlich etwas mehr Ruhe gönnen. Darum hat er sich in Remslingen eine Buchhandlung gekauft, in dem er mit seinem Gehilfen Alfons, seine ganz speziellen Bücher verkauft. Jedoch wird eines Morgens ausgerechnet vor Sonjas Vitaminoase, der Lieferant mit einem Apfel vergiftet aufgefunden. Natürlich möchte Robert unbedingt den wahren Märchenmörder finden. Den schließlich will er seine heimliche Liebe Sonja entlasten, die man des Mordes verdächtigt. Dabei muss er nur aufpassen, dass sein altes Leben nicht entlarvt wird, den davon soll niemand etwas erfahren. Zusätzliche Hilfe bekommt er von seinem zerstreuten Gehilfen Alfons, seiner Stammkundin Marie und den beiden Kakadus Sherlock und Watson . Ob das mal gut geht!
Meine Meinung: Das bunte, detaillierte Cover mit den beiden Kakadus Sherlock und Watson gibt schon ein wenig Einblick auf den Inhalt. Der Schreibstil ist im lockeren, unterhaltsamen Stil in mehrere Kapitel eingeteilt. Als Leser werde ich dabei auf humorvolle Art, auf Verbrecherjagd mitgenommen. Die neue Reihe mit dem Ex-Ermittler Robert Mondrian spielt in der idyllischen Stadt Waiblingen, die hier in diesem Buch als Remslingen tituliert wird. Der Autor hat sie sicher deshalb umbenannt, weil diese schöne Kreisstadt direkt an der Rems liegt. Dadurch das ich die Stadt sehr gut kenne, habe ich mich sofort wohlgefühlt und viele Locations aus dem Buch kamen mir natürlich bekannt vor. So sollte man diesen Krimi auch nicht allzu ernst nehmen. Den wie meist in Jürgen Seibolds Manier, hat er auch hier in seiner neuen Reihe wieder einiges an Humor mit eingebaut. Schon alleine sein Gehilfe Alfons mit seiner etwas schusseligen, einfältigen Art lässt mich oft schmunzeln. Die Spannung ist wie in vielen Regionalkrimis im Cosy Crime Stil abgeschwächt, hier spielt dann doch eher das Regionale und der Humor eine übergeordnete Rolle. Von daher sollte man jetzt keinen actiongeladenen Krimi erwarten, selbst wenn der Prolog am Anfang etwas anderes vermittelt. Besonders gefallen hat mir der nachbarschaftliche Zusammenhalt, bei dem es schon mal dazu kommt, dass die Nachbarin mit dem Fernglas am Fenster steht und Beobachtungen macht. Dagegen habe ich ein bisschen den schwäbischen Dialekt vermisst. Ich finde, dass dies einfach zu so einem Regionalkrimi dazugehört. Gerade zu so neugierigen Menschen wie Frau Heberle oder den Lokalbesitzer Richie hätte das sehr wahrscheinlich gut gepasst. Schade fand ich zudem, dass sehr wenig Märchenhaftes in dem Krimi vorkam. Außer dem vergifteten Apfel und den sieben Särgen hatte es so gar keinen Bezug zu dem Märchen Schneewittchen. Trotzdem hat mir der Einfall mit der Feinkosthändlerin, dem Lieferanten und dem vergifteten Apfel gut gefallen und so freue ich mich besonderes auf einen weiteren Fall aus dem schönen Remstal mit Robert Mondrian. Überzeugen konnten mich dagegen seine Charaktere. Der charmante, vitale Robert Mondrian, der es noch immer mit jedem Gegner aufnehmen kann. Ein liebenswerter, verpeilter Alfons, der ganz in seiner Rolle als Krimiheld aufgeht. Die durchtrainierte Dauerkundin und Alfons Liebe Marie, die es ebenfalls mit jedem Gegner aufnehmen kann. Der urige Lokalbesitzer Richie und der Puppenspieler Gustav Kruse. So wie die freundliche Obsthändlerin Sonja, in die Robert bis über beide Ohren verknallt ist, er jedoch zu schüchtern ist, um es ihr zu gestehen. Und als kleines Highlight dürfen die beiden Kakadus Sherlock und Watson ebenfalls nicht fehlen. Von mir gibt es für diesen Auftakt 4 1/2 von 5 Sterne, bei denen noch etwas Luft nach oben ist, für den nächsten Fall aus dieser Reihe.
Als Fan der Hansen-Reihe habe ich dem Erscheinen dieses neuen Reihebeginns mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegengefiebert. Der Schreibstil ist gewohnt angenehm und flüssig zu lesen. Mit Witz, Charme und viel Lokalkolorid schildert er, wie Buchhändler Mondrian und seine Gehilfen sich selbst auf die Suche nach dem Täter begeben und dabei mehr als einmal in brenzlige Situationen geraten...
Protagonist Robert Mondrian hat mir gut gefallen. Er war früher einmal beim Geheimdienst, hat sich aber inzwischen mit seiner eigenen kleinen Buchhandlung selbstständig gemacht. Was seine Vergangenheit angeht, erfährt der Leser nur Bruchstücke. Doch er ist nach wie vor jemand, mit dem man sich lieber nicht anlegt, der Konfrontation nicht schreckt und nicht auf den Kopf gefallen ist. Und dann hat er ja auch noch tatkräftige Unterstützung, allen voran von seinem gutmütigen Mitarbeiter Alfons, der mir zusammen mit seinen zwei Kakadus Sherlock und Watson mehrere Male ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat.
Aufgrund des Klappentextes und des Titels hätte ich erwartet, dass sich die Geschichte anders entwickelt und weitere Leichen auftauchen. Nichtsdestotrotz ist der Plot spannend und hat mir gefallen, auch wenn mich die Auflösung nicht zu 100% überzeugen konnte. Zudem kann ich die Begeisterung Mondrians für Sonja nicht wirklich nachvollziehen, daher hätte ich mir diesbezüglich einen anderen Ausgang gewünscht. Aber wo die Liebe hinfällt...
Fazit: Spannender und etwas skurriler Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat. Protagonist Mondrian, sein Mitarbeiter Alfons sowie dessen Kakadus haben mir sehr gut gefallen! Allerdings hätte ich aufgrund des Titel ein paar mehr Leichen erwartet... Trotzdem ein gelungener Auftakt zu einer vielversprechenden neuen Krimireihe, bin gespannt auf Teil 2.
Habt ihr auch einen oder mehrere Autoren, deren Bücher ihr seit Jahrzehnten gesammelt habt? Das macht alt, nein, das ist eine FREUDE. Schade fand ich es, als ich hörte, dass es kein neues Buch mehr von Jürgen Seibolds Allgäukrimis gibt. Dafür hat er eine neue Serie. Schneewittchen und die sieben Särge ist Teil eins einer Serie um Buchhändler Mondrian. Tolle Charaktere, ein bissle Lokalkolorit und ein spannender Krimi mit einigen Highlights runden das Ganze ab. Ein verheißungsvoller Neubeginn einer neuen Serie. Ich kenne Jürgen Seibolds Werke ja schon aus seinen Zeiten vom Silberburgverlag und hab seine Bücher weiter gelesen. Dann vom Piperverlag.
Mir gefielen sehr viele Szenen in dem Buch. Ich fand es harmonisch spannend und bin sehr begeistert. Was mir etwas fehlt, wäre ein bissle mehr Lokalkolorit. Es sprechen zu wenige Leute schwäbisch.
Das Cover ist auch wunderschön und das alles rundum verdient eine 1 mit Sternchen.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit: Ein gelungener Neubeginn einer Serie. Tolle Charaktere, tolle Schauplätze, super spannend. 4 Sterne.
+ + Ein ehemaliger Top-Agent in der Provinz [Band 1 - Lesen auf eigene Gefahr]
Ich kenne von Jürgen Seibold die Reihe mit der Apothekerin Maja Ursinus und war jetzt neugierig auf diese neue Reihe mit dem Ex-Geheimdienstler Robert Mondrian, der sich als Buchhändler in die Provinz zurückgezogen hat.
Das Cover ist ganz nach meinem Geschmack und die beiden Kakadus "Sherlock" und "Watson" sind durchaus bedeutend in der Handlung.
Robert Mondrian hat sich für ein ruhiges und beschauliches Leben entschieden. Als hinter seinem Hof eine Leiche gefunden und seine Nachbarin, für die er zarte Gefühle hat, verdächtigt wird, fängt er an, sich vorsichtig umzuhören. Sein Mitarbeiter Alfons und die Stammkundin Marie kommen später noch als Unterstützung dazu.
Der Kriminalfall ist gut konstruiert und nicht gleich zu durchschauen. Das fand ich gut gemacht. Für mich persönlich hätten die Figuren noch etwas eigenwilliger sein dürfen, aber das kann in den Folgebänden ja noch kommen.
Jürgen Seibold schreibt sehr leicht und flüssig, daher war das Buch recht flott gelesen.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und auch der Titel war witzig - deswegen wollte ich das Buch lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mit Robert Mondrian hat Jürgen Seibold eine richtig gute Hauptfigur erschaffen. Er war mir von Anfang an sehr sympathisch, seine Art und die geheimnisvolle Aura, die ihn umgibt, fand ich total super. Auch wie er an die Dinge herangeht und der Umgang mit seinem Mitarbeiter hat mich zum Schmunzeln gebracht. Überhaupt haben mich vor allem die Figuren beeindruckt. Jeder hat seine Eigenheiten und sie sind ein bisschen verrückt, was zu vielen witzigen Situationen führt. Der Fall an sich ist deswegen auch ein wenig in den Hintergrund gerückt, zumindest aus meiner Sicht. Aber das fand ich gar nicht schlimm. Super war auch der lockere, lebendige Schreibstil. Das Buch ist perfekt, um es im Urlaub zu lesen. Ich wurde auf jeden Fall gut unterhalten und hatte Spaß!