Über Philosophen, die auch Säufer waren: Marx immer, Foucault manchmal, aber dafür heftig, de Beauvoir erst im Alter, und viele andere mehr. Foucault wollte übrigens auf einer Party mal einen Toast aussprechen und stürzte, noch bevor er richtig vom Stuhl aufstehen konnte, zu Boden. Stilsicher.
Bei dem Buch die Säufer*innen der Philosophie, Band 1 werden die Genannten (Beauvoir, Watts, Druskowitz, Marx, Maimon, Rand, Hegel, Foucault, Benjamin, Emcke und Nietzsche) sowohl biografisch, als auch durch ihr Werk vorgestellt. Dies erfolgt in einer leichten, lockeren Schreibe und die Philosophien werden auch auf den heutigen Kontext bezogen. Untermalt wird das ganze von Katapult-Grafiken zu Themen aus der Zeit der Protagonisten oder zu Themen die sie umtrieben. Ebenso gibt es für alle genannten Fakten die Quellenangabe.
Zum eintauchen in philosophische Fragen ein super Einstieg, den man dann gleich mit den Büchern der Protagonisten vertiefen kann. Ich habe es förmlich verschlungen und werde sicher noch dem einen oder anderen Protagonisten tiefer nachsteigen.
Ein kleiner Minuspunkt ist, das bei manchen Karten durch die Buchbindung ein Teil in der Mitte fehlt.
Was sich direkt eingebrannt hat: Dies ist für Emcke eine Pflicht im sozialen Miteinander, die "Pflicht, Rede und Antwort zu stehen". Sich ihr zu verweigern, sei nichts weniger als stumme Gewalt. Nur dieses Reden könne Wahrheit hervorbringen. Und nur diese Wahrheit macht ein Weiterleben jenseits von Schmerz und Rachegelüsten möglich.
Genau die Art leichter Lese-Snack, die ab und zu nötig ist. Bleibt in der Vorstellung der PhilosophInnen oberflächlich, meiner Meinung nach aber bewusst, um Lust auf mehr zu machen. Der Alkohol-Aufhänger ist lustig, bleibt mir aber zu platt. Ich hätte gerne noch mehr über dessen Rolle auch in intellektuellen Kreisen gelesen und ihn nach einer sehr interessanten Einführung über seine historisch-gesellschaftliche Entwicklung nicht nur als „fun fact“ gelesen. Insgesamt sehr kurzweilig und empfehlenswert.
Eine kurzweilige und gut weglesbare Einführung in das Denken und Trinken diverser Philosoph*innen seit der Aufklärung. Nach dem Klappentext hatte ich ehrlicherweise mehr Saufgeschichten erwartet, aber zumindest der Blurp von Richard David Precht stimmt: wahrscheinlich ist "Die Säufer" besser als alle seine Bücher.
Witzig. Nett zu lesen, wenn man Interesse an Anekdoten über Philosophen hat und an informativen Grafiken. Ein paar wichtige Ideen und Theorien der jeweiligen Philosophen werden einführend dargestellt, einige (amüsante) Punkte der Biographie werden genannt. Auch gesellschaftlich relevante Themen wie z. B. Feminismus oder Rassismus werden an passender Stelle thematisiert. Nicht alle Kapitel haben mich interessiert. Leider gibt es im Text ein oder zwei kleine Fehler und nicht alle Details in allen Grafiken sind lesbar, da manche Details in der Bindung zwischen zwei Seiten verschwinden.
*4.5 sehr unterhaltsam und informativ, wenn auch etwas oberflächlich. liest sich superschnell und die grafiken machen echt spass. die verbindung zum alkoholkonsum ist oft ein bisschen forciert. ausserdem irritiert mich der versuch, das ganze zu gendern, indem man kurzerhand de beauvoir auf die rückseite klatscht - das buch dann aber trotzdem mit dem titel im generischen maskulin und verkaufsschlager marx auf der vorderseite verkauft