Montessori für ein kinderfreundliches ZuhauseChiara Piroddi, Psychologin mit entwicklungskognitiver Ausrichtung, kombiniert die Grundsätze der Montessori-Pädagogik mit praktischen Anregungen für ein Zuhause, das den Bedürfnissen von Kindern entspricht – es wird erkundet, gefühlt, geschmeckt, gerochen, gespürt. Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren lernen zu Hause mit einfachen Mitteln ihre Umgebung und ihre Beziehung zu ihrer Umwelt kennen und bilden so Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit aus. Die Anleitungen, Spiel- und Bastelideen werden gestützt durch Fotos und Symbole zu Schwierigkeitsgrad, Alter und Bedarf an Hilfestellung. Darüber hinaus verbindet Chiara Piroddi die ursprünglichen Prinzipien von Maria Montessori mit den Erkenntnissen jüngster neurowissenschaftlicher Forschung und unterstreicht damit, wie zeitgemäß die Methode nach wie vor ist.
Es ist ein nettes Buch. Man merkt stark, dass es sich an den Privatgebrauch wendet. (ja, meine Ausbildung belastet mich hier etwas) Die Pädagogik ansetze werden eben im Rahmen dieser Zielgruppe erklärt und manchmal vielleicht nicht tief genug erläutert. Besonders stark fällt dies auf, wenn es darum geht die Rolle des Erwachsenen zu beschreiben. Hier fehlt es an konkreten Beispielen um die Umsetzung zu erleichtern und wirklich die Rolle des Elternteils in der Montessori Erziehung zu definieren. Das Buch bleibt aber nicht nur bei der Theorie oberflächlich.
Auch die geschilderten Angebote gehen nicht wirklich in die Tiefe. Oftmals fehlen konkrete Ziele oder eine Anschauliche und AUSFÜHRLICHE Umsetzungsbeschreibung. Mir persönlich haben auch Anleitungen zum herstellen von eigenem Montessori-Material gefehlt. Kaufe ich MontessoriSpielzeug, erhalte ich genauso eine Beschreibung wie in diesem Buch. Auch die Altersspanne von 1-6 Jahren ist weit gefasst, da bei den einzelnen Angeboten keine Anregung geboten wird, wie man diese dem verschiedenen Alter anpassen kann. (Und ja, das geht!)
Mein Fazit ist ganz klar, es bietet alle wichtigen Grundlagen die man über die Montessori-Pädagogik wissen sollte. Schön ist, dass auch Maria’s Leben kurz aufgeführt wird (sie war wahrlich auch eine feministische Pionierin ihrer Zeit!) Kritisch sehe ich aber einige Spielanregungen. Es geht einfach nicht genug in die Tiefe, da trösten auch die schönen Fotos nicht hinweg. Des Weiteren sollte man auch immer gut überlegen inwieweit es sinnvoll und nachhaltig ist, mit Lebensmitteln zu spielen oder ob es Alternativen gibt.
Es ist nicht völlig verkehrt und sicher ein netter Einstieg, ABER es gibt noch andere Bücher, die sich ausführlicher der Theorie widmen und das Internet bietet oftmals ansprechendere Angebote.
Die Neuropsychologin Chiara Piroddi beschäftigt sich schon lange mit der Pädagogik Maria Montessoris und hat nun ihr neueste Buch dazu herausgebracht: „Montessori – Ideen für zu Hause – Kreative Anleitungen für Kinder von 1 bis 6“.
Im ersten Teil des Buchs widmet sich die Autorin dem Leben der Ärztin Maria Montessori, der Entwicklung der Montessori-Pädagogik und der Geschichte der Montessori-Kinderhäuser auf der ganzen Welt. Außerdem stellt sie die Ideen und Grundlagen der Montessori-Pädagogik vor. Im zweiten Teil finden sich dann konkrete Anwendungsmöglichkeiten, aufgeteilt in die Bereiche „Lernen mit den Sinneserfahrungen“, „Erfahrungen des praktischen Lebens“ und „Aktivitäten im Freien“.
Die Einleitung mit dem historischen Teil des Buchs finde ich recht gut gelungen. Die Einführung in die Montessori-Pädagogik ist angesichts dessen, dass es sich um eine Ideensammlung handelt, entsprechend knapp ausgefallen. Ich denke, wer sich wirklich an den Leitlinien Maria Montessoris orientieren will, wird eine weiterführende Lektüre benötigen. Für einen kurzen Überblick reicht es aber.
Im Ideenteil wird für jede Tätigkeit der Schwierigkeitsgrad, das Alter und das Ziel angegeben, wobei ich die Altersangabe für sehr optimistisch halte. Die Ideen zu den Sinneserfahrungen finde ich interessant. Vieles lässt sich einfach mit Alltagsgegenständen ausführen, z. B. mit Nudeln, Bohnen, Sand etc. Die Aktivitäten des Alltags und im Freien hingegen sind größtenteils so trivial, dass es fast lächerlich ist, diese als doppelseitige Ideen zu präsentieren, so z. B. Socken anziehen, Salat waschen, barfuß laufen. Bei vielen Ideen fehlen mir zudem genauere Infos zum Verhalten der Eltern, was ja bei der Montessori-Methode nicht unerheblich ist.
Als Einstieg in die Montessori-Pädagogik ist das Buch geeignet und es enthält auch einige Ideen für den Alltag zuhause.