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Ist die ganze Welt bald pleite? Populäre Irrtümer über Schulden

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"Geht die Welt bankrott?" titelte der "Spiegel", und tatsächlich gilt die Staatsverschuldung heute als zentrales Problem der Weltwirtschaft. In der öffentlichen Diskussion scheinen zwei Dinge Staatsschulden sind schlecht. Und sie sind zu viel. "Sparen" ist daher das Gebot der Stunde. Die Staaten werden "schlanker", öffentliches Eigentum wird privatisiert, das Lohnniveau soll sinken, um die "Wettbewerbsfähigkeit" des Standortes zu erhöhen. Wo kommen überhaupt die ganzen Schulden her? Und warum machen alle Staaten Schulden – obwohl sie allgemein als Übel gelten? Warum streicht man die Schulden nicht einfach, wenn schon die ganze Welt unter ihnen leidet? Dies sind einige Fragen, die dieses Buch beantworten will. Die Autoren zeigen, welchem Zweck Staatsschulden dienen, wann sie zu einem Problem werden – und für wen. Denn am Ende sind Schuldenfragen immer Einige müssen zahlen, andere dürfen verdienen.

92 pages, Paperback

Published August 1, 2015

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Profile Image for Nikolai Forrestwald.
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December 12, 2024
Eine kurze und knappe Übersicht darüber was Staatsschulden sind, wozu sie dienen und wer von Ihnen profitiert. Die Autoren gehen auf den derzeitigen Diskurs und die inzwischen zu Schlagwörter und Slogans verkümmerten Allgemeinplätze der Politischen Debatten ("Wir müssen sparen", "Wir leben über unsere Verhältnisse" "Wir leben auf Kosten der nächsten Generation") ein und beleuchten was an diesen eigentlich dran ist. Das Ergebnis fällt nicht klar einseitig aus. Aufgrund von Steuerreformen geht die Rückzahlung, bzw besser, die Tilgung (Denn Staatsschulden werden, wie die Autoren in Kapitel 2 anmerken, nicht zurückgezahlt, sondern nur umgeschuldet) derselben zulasten der Lohnempfänger (Lohnsteuer und Mehrwertsteuer). In diesem Sinne stellen die Staatsschulden auch einen Umverteilungsprozess dar, der allerdings nicht zwischen Generationen sondern zwischen den Lohnempfängern, aka der Arbeiterschicht, und den Inhabern von Staatsanleihen, aka Unternehmen, Banken oder vermögenden Einzelpersonen stattfindet. Verstärkt wurde dieser Prozess in den letzten 20 Jahren durch die Senkung der Körperschaftssteuer sowie die Erhöhung der besonders zulasten der Arbeiterschaft gehenden Mehrwertsteuer. Gleichzeitig stellen aber Sparmaßnahmen ein Problem dar weil sie die Möglichkeit des Staates beschneiden die Infrastruktur und somit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen sowie in Zeiten der Krise
Als Nachfrager auf dem Markt zu agieren und Subventionen zu verteilen (Corona Pandemie). Die Fiskalpolitik geht häufig mit einer Senkung des Lohnniveaus einher um den Standort für Unternehmen attraktiver zu machen und gleichzeitig werden die Sozial-Ausgaben gekürzt und die Steuern auf Konsum angehoben um die fehlenden Staatseinnahmen zu kompensieren. Außerdem bieten Staatsanleihen Finanzmarktakteuren eine relativ sichere Anlagequelle die nun ausbleibt. Die Autoren bemühen sich hierbei klar zu stellen, dass Schulden nichts schlechtes sind solange ein steigender Bip bzw eine steigende Wirtschaftsleistung mit Ihnen einhergeht und sie den Finanzmärkten als sichere Anlagequelle zur Kapitalbildung dienen. Vielmehr führt eine zu starke Sparpolitik zu einem Rückgang der Kaufkraft der Bevölkerung, zu fehlendem Ausbau der Infrastruktur und im Falle Griechenlands sogar zu einer Verschlimmerung der Schuldenkrise. Das Fazit lässt den Schluss zu, dass eine verstärkte Kapitalbesteuerung die die Kaufkraft der Bevölkerung unangetastet lässt und zusätzliche Staatliche Einnahmen generiert in Verbindung mit einem Rückgang der Sparpolitik der richtige Weg zu seien scheinen.
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