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Die Avantgarde der Angst

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Die Sorge um die Umwelt, die Panik vor der Klimakatastrophe und die Mobilisierung dagegen sind zum neuen deutschen Common Sense des 21. Jahrhunderts geworden. Doch dort, wo Einschätzungen und angemessene Reaktionsweisen überhaupt nicht mehr zur Diskussion stehen, verlässt das politische Handeln bald seine rationale Basis und schielt auf emotionale Erregungszustände, die in der entzauberten Welt sonst kaum mehr zu haben sind. In seiner philosophisch-massenpsychologischen Untersuchung analysiert Norbert Bolz das Umschlagen des ökologischen Problembewusstseins in eine kollektive Angstreligion, die die Furcht vor dem Herrn durch die Furcht vor dem Menschen und seinem Handeln ersetzt hat. Die daraus entstehende Protestbewegung unserer Tage ist nicht nur von einer fatalen Risiko- und Technikfeindschaft geprägt, sie zelebriert auch einen längst vergessen geglaubten Kultus kindlicher Überlegenheit in Bezug auf Wahrheit und Moral. Vor diesem Hintergrund stellt sich einmal mehr die Frage:
Wird ›German Angst‹ zum Exportschlager oder lernen wir vom Rest der Welt Gelassenheit?

191 pages, Paperback

Published October 29, 2020

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About the author

Norbert Bolz

59 books9 followers

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Profile Image for Tristram Shandy.
877 reviews265 followers
August 30, 2022
Wir müssen über Peter reden

Über Peter Pan nämlich. Oder vielmehr über das nach dieser Figur benannte Syndrom, das nach Meinung Norbert Bolz‘ mittlerweile gesellschaftsrelevante Züge angenommen hat, insofern nämlich als bei vielen Erwachsenen heute ein gewisser Hang zur Infantilisierung zu konstatieren ist, der mit starker Ichbezogenheit, moralisierendem Narzißmus, Unduldsamkeit gegenüber abweichenden Meinungen sowie einem Mangel an Selbstdisziplin und wohl auch an der Fähigkeit, Politik als die Kunst des Möglichen zu begreifen, einhergeht. Das jüngste Beispiel dieser grassierenden Infantilisierung dürfte die Aufregung über Karl Mays Winnetou sein, die derzeit die öffentliche Meinung beschäftigt, und zwar in einer Zeit, die von weitaus drängenderen Problemen heimgesucht wird – die aber immerhin zeigt, daß es derzeit nichts weiter bedarf als die im Netz geäußerten Unmutsbekundungen einiger weniger Kreuzzügler, um einen Verlag dazu zu bewegen, zwei Kinderbücher vom Markt zu nehmen.

Bolz sieht dieses Peter-Pan-Syndrom als eine der Grundlagen für die alles beherrschende Kultur der Angsthysterie, die besonders in Deutschland den öffentlichen Diskurs bestimmt und die dabei ist, zu deren Grundton zu werden, indem sie anderslautende Stimmen der Leugnung alles Möglichen bezichtigt:

“Der Infantilismus vieler Erwachsener äußert sich als Konformismus, den die Angst vor dem Liebesverlust der Gemeinschaft antreibt. Das war es wohl, was Nietzsche mit dem ‘Imperativ der Herdenfurchtsamkeit‘ meinte.“ (S.160)


Bolz arbeitet sich vor allem an der Angst vor dem Klimawandel und den geforderten Gegenmaßnahmen ab, wobei er festhält, daß der Klimawandel als solcher nicht von der Hand zu weisen ist, es aber durchaus wissenschaftlich so gut wie unmöglich ist, bei einem derart komplexen Sachverhalt ein Modell zu entwickeln, das es erlauben würde, die Ursachen dieses Klimawandels und den Anteil, den der Mensch im allgemeinen und der CO2-Ausstoß im Besonderen daran hat, zu bestimmen. Auch ist es unmöglich, den weiteren Verlauf dieser Entwicklung genau vorherzusagen. Wenn man einmal ehrlich ist, dann muß man sich dies eingestehen, nicht zuletzt vor den empirischen Erfahrungen, die ein jeder von uns mit Prognosen – insbesondere über nicht monokausal bedingte Zusammenhänge – haben dürfte.

Hier treten laut Bolz nun mehrere Faktoren auf den Plan. Zum einen das eingangs erwähnte Peter-Pan-Syndrom, dessen Tendenz zur mangelnden gedanklichen Komplexität und zur Moralisierung berechtigte Zukunftssorgen in Hysterie verwandelt. Zum anderen wohl auch eine Geisteshaltung, die Freud mit dem Begriff des Unbehagens in der Kultur umschrieben hat und die man auch als Katastrophenlust bezeichnen kann. In einer mehr und mehr technisierten Gesellschaft werden frühere Gefahren und Bedrohungen zusehends zu überschaubaren und in ihren Folgen tragbaren Lebensrisiken minimiert, doch das Ergebnis ist nicht etwa, daß die Menschen sich angesichts dieser Entwicklung sicherer fühlen, sondern daß sie von diesem bestehenden Restrisiko im Gegenteil über die Maßen beunruhigt werden und es als Zumutung empfinden. Gleichzeitig beseelt sie aber auch die perverse Lust an diesen Risiken, sie berauschen sich an der Lust an der Apokalypse als an einer Herausforderung, die ihrem sinnentleerten Leben wieder ein Ziel geben kann. Des weiteren beobachtet Bolz in Deutschland eine weitverbreitete Technikfeindlichkeit, die mit dem Begriff der Natur einen neuen Götzen erschaffen habe und übersehe, daß es zunächst einmal die Technik gewesen sei, die dem Mängelwesen Mensch – hier scheint er sich an Gehlen anzulehnen – die Mittel zum Überleben in einer per se feindlichen Umwelt an die Hand gegeben habe. Die Romantisierung der Natur, die mit mannigfaltigen Verzichtsappellen einhergeht und dabei übersieht, daß unsere komplexe Gesellschaft nicht ohne großes menschliches Leid in eine ökologische, an Rousseaus „edlen Wilden“ angelehnte Idylle umgewandelt werden kann, scheint mir tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Viertens spielen auch die etablierten Massenmedien bei diesem Prozeß eine Rolle, denn mittels einer alarmistischen und empörungsfreudigen – was den Umgang mit denen betrifft, die nicht bereit sind, sich der allgemeinen Stimmung zu überlassen – Berichterstattung sichern sie sich Aufmerksamkeit und heizen zusätzlich noch die Hysterie an. Last, but not least kommt diese Angstlust auch den herrschenden Politikern zupaß, die der Infantilisierung des Wahlvolks bereits mit dem Aufbau eines regulierungswütigen, bis in die privatesten Lebensbereiche vordringenden Gouvernantenstaates Vorschub geleistet haben:

“Indem die Politik der Angst aus Problemen Katastrophen macht und den Notstand ausruft, schließt sie Kompromisse aus und ruft nach dem Führer aus der Gefahr. […] Nichts ist für autoritäre Herrschaft günstiger als der Ausnahmezustand. Hier gibt es kein piecemeal social engineering mehr, wie es Sir Karl Popper einmal von einer vernünftigen Politik gefordert hat, sondern nur noch die Erlösung im radikalen Bruch mit dem Leben, das wir bisher kannten.“ (S.74)


Auf diese Weise kann die Politik zwar ihren Herrschaftsbereich ausbauen, indem sie immer neue Formen der Bevormundung entwickelt, um eine angeblich bevorstehende Katastrophe abzuwenden – wir haben dies in den letzten zwei Jahren in vielen Feldern erlebt –, doch letzten Endes entkernt sie sich selbst und wird auf diese Weise unpolitisch, weil der ursprüngliche Begriff der Verantwortlichkeit – man denke an Webers berühmte Unterscheidung zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik – so überdehnt wird, daß er schließlich in seiner neuen hypertrophen Form rationales, an der Realität orientiertes Handeln unmöglich macht und übersieht, daß die Weltveränderungsphantasien, denen die Infantilisierten nachhängen und die von Ideologen in der Politik und Bürokratien auf supranationaler Ebene ins Rollen gebracht werden, nicht mit einer politischen Kultur vereinbar sind, die auf ergebnisoffener Diskussion, auf Interessenausgleich und letztlich auch auf Wohlstandssicherung als Mittel der Konsensbildung beruhen. Diese infantile, jeglicher Realpolitik abholde Grundeinstellung kam jüngst beispielhaft zum Ausdruck, als eine Politikerin der Grünen die Idee, angesichts explodierender Energiepreise und durchaus zu erwartender Energieengpässe die Stillegung der letzten drei deutschen Atomkraftwerke einstweilen auszusetzen, fast schon beleidigt vom Tisch wischte mit der Behauptung, solche Diskussionen dienten nur dazu, den Grünen „eins reinzuwürgen“.

Es ist klar, daß ein Essay wie das, welches Bolz hier vorlegt, keine systematische Auseinandersetzung mit seinem Gegenstand bieten kann, sondern viele Fragen nur anreißt. Gleichwohl hätte ich mir von dem Verfasser durchaus einige Hinweise gewünscht, wie man dem Klimawandel realistisch Rechnung tragen kann, ohne ein Industrieland zurück in den Naturzustand zu führen. Daß Verzichtsappelle und die „Schnallt-den-Gürtel-enger“-Rhetorik keine gangbare Alternative sind, dürfte eigentlich jedem nüchtern denkenden Zeitgenossen klar sein. Belustigend ist es in diesem Zusammenhang auch immer, wenn die Apologeten des Weniger darlegen, daß Deutschland nur mit gutem Beispiel vorangehen müsse und daß andere Länder, beeindruckt vom deutschen Modell, diesem Muster dann folgen würden. Welch eine deutsche Großmannssucht sich in dieser Annahme doch widerspiegelt, und welch ein Unverständnis gegenüber den Bedürfnissen von Menschen in ärmeren Ländern! Nebenbeibemerkt dürften diese Öko-Orthopäden wohl auch die Bereitschaft des größten Teils der Menschen in diesem Lande, ihren gewohnten Lebensstandard aufzugeben, gehörig überschätzen.

Dennoch hätte es dieses Essay abgerundet, einige Alternativen anzubieten, denn ein Umdenken in Richtung eines nachhaltigeren Lebensstils kann, im Sinne einer Pascal’schen Wette, ja nicht schaden, auch wenn es natürlich absurd ist, sich die Gegenwart zu ruinieren, um einer Verschlechterung unserer Lebensbedingungen zu entrinnen, von der wir nicht einmal wissen, ob sie eintreten wird oder ob wir sie überhaupt abwenden können. In diesem Zusammenhang finde ich die Gedanken von Christian Rieck sehr hilfreich, der nicht in die Katastrophen- und Büßerstimmung mit einstimmt, sondern auf neue Technologien setzt, die teilweise schon jetzt bereitstehen und mit denen es möglich ist, den Menschen ihren Lebensstandard zu sichern, ohne sie unter Aufopferung demokratischer Prinzipien zu bevormunden und ihnen ein härenes Büßerhemd überzustülpen. Ob dies die religiösen Bedürfnisse der Naturpropheten befriedigen wird, kann ernsthaft bezweifelt werden, doch es ist wohl eher die Art von Problemlösung, wie sie einem Erwachsenen als vernünftig erscheinen würde.
Profile Image for Hendrik.
440 reviews111 followers
September 3, 2022
Die Streitschrift scheint als unmittelbare Reaktion auf den medialen Hype um Greta Thunberg und die FridaysforFuture-Bewegung konzipiert zu sein. Der Klimawandel als physikalische Tatsache ist insofern nicht das eigentliche Thema, sondern es geht vielmehr um die kommunikativen Begleiterscheinungen der Protestbewegung. Nobert Bolz unterstellt vor allem der deutschen Umweltbewegung, dass diese keine Realpolitik propagiere, sondern eine politische Theologie. Sie befriedige ein religiöses Bedürfnis der Wohlstandsbürger, die ihr geistiges Vakuum füllen, in dem sie sich weg von Gott Vater hin zu Mutter Natur wenden. Eine Form der Sinnsuche mit der Apokalypse als absolutes Ereignis am Horizont, dass in einem Akt der Erlösung eigene Lebenszeit und entfremdete Weltzeit endlich zur Deckung bringt. Gegen die Angst vor dem Untergang können rationale Argumente kaum bestehen. Denn Angst hat immer recht, so Bolz, und wer mit der eigenen Angst argumentiert ist eben unwiderlegbar.

Die Folgen zeigen sich in Form von Technikangst und Risikoaversion. Statt vernünftiger Prioritätensetzung, wie zum Beispiel zur Senkung des CO2-Ausstoßes zuerst Kohlekraftwerke vom Netz zu nehmen, vollzieht man völlig überstürzt den Ausstieg aus der Atomenergie. Dazu im Hinterkopf die naive romantische Vorstellung von einem Zurück zur Natur. Bolz zerlegt diesen Mythos in gewohnt scharfsinniger Art und Weise. Unter Verweis auf Hans Blumenbergs "Legitimität der Neuzeit" zeigt er auf, dass es keine natürliche Norm der richtigen Ordnung geben kann. Der Mensch ist das Wesen, dem Wesentliches mangelt, und deshalb ist die Technik sein Wesen. Lebenswelt und technische Welt sind kein Gegensatz. Die Technik ist kein Sündenfall, wie es oft in der Vorstellung der Grünen herumgeistert, sondern die Taktik des Lebens sich gegen eine feindliche Natur zu behaupten.

Das schließt auch jedes Denken in Kategorien von Telos, Zweck, homöostatischer Balance und sinnvollen Grenzen des Wachstums aus. Die Sehnsucht nach Sicherheiten im Leben kann nicht befriedigt werden. Bolz verweist an der Stelle auf Niklas Luhmann, wenn er feststellt, dass es Lebensführungssicherheit nur noch durch Systemvertrauen gibt: "Das begründete Absolute findet sich in der Funktionsfähigkeit der Systeme." Aus dieser Erkenntnis folgt, dass man sich angesichts der Komplexität der Moderne auf das Machbare beschränken muss. Das Mantra "Alles für alle sofort!", wie es beispielsweise in den Forderungen der selbsternannten "Letzten Generation" oder "Extinction Rebellion" aufscheint, zeigt nur eine infantile Haltung. Verantwortungslosigkeit gepaart mit unbegrenztem Anspruchsdenken gesteht man Kindern zu, aber Erwachsene sollten es besser wissen.

An Stelle einer Kommunikation der Angst und Schwarzmalerei plädiert Bolz für mehr Zuversicht in den Fortschrittsgeist der wissenschaftlich-technischen Welt. Darüber wie das im Bezug auf den Klimawandel konkret aussehen soll, schweigt er sich leider aus. Ein weiteres Manko ist die Reduktion der Angstproblematik auf den Bereich Ökologie/Umweltbewegung. Am Rande wird nämlich auch das von rechter Seite bediente Angstszenario vor einer Masseneinwanderung bzw. Islamisierung Europas erwähnt. Dazu hätte ich gern mehr erfahren. Alles in allem ist das Buch eine zwar provokante, aber gerade deswegen empfehlenswerte Auseinandersetzung mit einem Phänomen unserer Zeit.
Profile Image for Schedex.
54 reviews17 followers
Read
March 2, 2021
"Cui bono, also? Die grüne Elite, die uns die Klimakatastrophe prophezeit und zur Askese auffordert, lebt selbst sehr angenehm im Grand Hotel Abgrund."
Profile Image for Liedzeit Liedzeit.
Author 1 book106 followers
December 23, 2021
Bolz schreibt hier einen etwas zu lang geratenen Essay über das, was in der Welt, und besonders in Deutschland, alles falsch läuft. Und er schreibt gut, fasst schon brilliant. Oder sagen wir – geistreich. Vielleicht etwas zu geistreich. Argumentative Unterstützung holt er sich bei Nietzsche, Benjamin, Horkheimer, Popper, Hobbes und dutzenden von anderen schlauen Männern. Sogar Julian Jaynes ist dabei, was ich zwar sympathisch finde, aber auch etwas weit hergeholt. Wird auch eine Frau zitiert? Ich glaube nicht, außer Rachel Carson, und die gehört ja dem Feindeslager an, dem Lager der armen, fehlgeleiteten Idioten, denen die klare Sicht der Dinge fehlt.

Darum geht es. Carson war ja eine frühe Kämpferin für die Umwelt, um deren Enkelin Greta Thunberg es heute einen "Kult" gibt.

Genauer gesagt, geht es Bolz um zwei zusammengehörige Dinge. Erstens beklagt er die Infantilisierung der Gesellschaft ("Peter-PanGesellschaft") und zweitens, daraus resultierend, (da das eigenständiges Denken und damit die Fähigkeit zu rationaler Risikoabwägung durch den Zwang zur "Teamfähigkeit" abtrainiert wurde) den tumben Glauben an die Propheten der Apokalypse.

German Angst, wie die Reaktion auf BSE und Vogelgrippe gezeigt hat, wird von der ganzen Welt, oder doch von der denkenden Elite belächelt. Und die Panik vor dem Klimawandel gehört selbstverständlich dazu. Dass es Klimawandel gibt, räumt er großzügig ein, die Frage sei wie man damit umzugehen habe. Jedenfalls nicht mit der quasi-religiösen Grünen-Ideologie.

Das alles ist sehr polemisch, und wenig hilfreich. Statt der vielen Zitate hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle ein paar Tabellen gewünscht. Fakten statt Propaganda.

Natürlich ist es plausibel, dass es nach dem Ende des Kalten Krieges ein Vakuum gegeben hat, das durch Ersatz-Angst gefüllt würde. Und die kann auch übertrieben gewesen sein, aber all das beweist nicht, dass es eine ernsthafte Alternative zum Versuch gibt, Klimaziele zu setzen und zu erreichen.

Bei der Lektüre viel mir ein Ausspruch von Wittgenstein ein (um auch einen schlauen Menschen zu zitieren):

"Die Leute, die heute gegen die Erzeugung der Bombe reden, sind freilich der Auswurf der Intelligenz, aber auch das beweist nicht unbedingt, daß das zu preisen ist, was sie verabscheuen."
Profile Image for Thomas.
5 reviews2 followers
May 12, 2023
Der Virus, die Ampel und more of the same.

2020 war ein hartes Jahr für viele und offenbar auch für neoliberale Denker. Wie im Fieberwahn arbeitet sich Bolz an seinem Greta-Ekel, verlorener christlicher Deutungshoheit und grünen Schreckgespenstern ab. Zusätzlich blitzt der Horror vor der Ampel zwischen allen Zeilen dieser Streitschrift durch. Die Enge der eigenen vier Wände überträgt sich meisterlich in Ergüsse, die weder etwas vom IPCC, Becks Risikogesellschaft noch von kritischer Zukunftsforschung wissen wollen. Mit unterkomplexem methodologischen Individualismus wird versucht, der Klimaforschung bei zu kommen und dies scheitert vor allem an dem was absichtlich nicht zitiert oder besprochen wird. Jahrzehnte an Klimadaten werden mit einer mythischen Offenheit für die unbekannte Zukunft ignoriert. Peinlich sind Ausführungen zu Maskulinität und Wachstum… nur wenn es um die Mechanismen der Massenmedien geht, herrscht intellektuelle Ehrlichkeit.
Profile Image for Robinsky_.
133 reviews5 followers
nie-beendet
November 12, 2024
Vorerst zur Seite gelegt, weil es sehr repetitives Bashing war, siehe andere Aktivität zu diesem Buch.
Dass der Autor auch als neoliberaler Philosoph bezeichnet wird, verwundert nach 40 Seiten nicht mehr..
Displaying 1 - 7 of 7 reviews

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