Das Haus ist ein Gebäude voller winziger Mietwohnungen. Mit dem Tod des Medizinstudenten Enis Al Agha nimmt das Unheil seinen Lauf. Einer um den anderen Mieter wird tot aufgefunden oder verschwindet spurlos. Die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar ist sich sicher, es gibt einen einzigen Mörder und der wohnt im Haus. Die Parapsychologin Nadja Knoll ist anderer Meinung: Das Haus sei womöglich ein Unglückshaus, ein verfluchter Ort, das Haus selbst sei sozusagen schuld an den grausigen Geschehnissen. Niemand erkennt ein klares Muster hinter den horrenden Fällen. Die Polizei ist ratlos. Bis sie rein zufällig auf eine bedeutende Spur stößt. Viel zu spät.
Phd: European University Institute, Florence, Italy, law. Writer. Present domicile Zürich, Switzerland. Monti is my pen name. Real name is Olivia Kleinknecht.
Ich bedanke mich bei der Autorin Olivia Monti und Annika Grützner von Literaturtest ganz herzlich für das Rezensionsexemplar.
Worum geht’s?
Ein ganz normales Mietshaus. Eine ganz normale Nachbarschaft. Doch dann stürzt einer der Bewohner von seiner Dachterrasse. Als herauskommt, dass es kein Unfall, sondern ein Mord war, nimmt das Unheil seinen Lauf. Die Todesfälle häufen sich, die Bewohner und die Polizei stehen vor einem Rätsel.
Protagonistin und Mieterin Nadja Knoll und ihre Nachbarinnen Frau Rauhaar und Priscilla ermitteln auf eigene Faust. Wohnen sie in einem Unglückshaus? Oder treibt ein Serienmörder sein Unwesen? Aber was ist das Motiv? Rassismus? Oder sind etwa Drogen im Spiel? So ziemlich jeder Hausbewohner ist verdächtig.
Doch was wirklich hinter den Todesfällen steckt, ahnt niemand. Inklusive mir als Leserin.
Meine Meinung
Eigentlich lese ich keine Kriminalromane, aber der Klappentext dieses Buches hat mich sofort angesprochen. In erster Linie war ich wegen der parapsychologischen Elemente neugierig auf die Geschichte. Ich witterte eine Story, die auf den ersten Blick völlig rätselhaft erscheint und deren Handlung am einfachsten mit Übersinnlichem zu erklären ist – doch am Ende gibt es eine ganz logische Auflösung. Solche Bücher liebe ich, also hab ich “zugeschlagen”.
Nicht nur der Klappentext, sondern auch das Cover hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es zeigt ein dunkles Treppenhaus, in dem man von oben auf eine Leiche im untersten Stockwerk blickt. Ich finde, dass dieses Buchcover die düstere Atmosphäre des Romans perfekt widerspiegelt.
Ich bin kein Fan von langen, detaillierten Beschreibungen und Ausschmückungen. Deshalb war “Das Haus” sehr angenehm zu lesen. Olivia Montis Schreibstil ist locker, kurzweilig, an manchen Stellen sogar humorvoll, sodass ich schmunzeln musste.
Lange “Durststrecken”, ohne dass etwas Spannendes passiert, gibt es in diesem Buch nicht. Die Autorin führt den/die Leser*in rasch durch die Handlung und ich habe Seite für Seite mitgefiebert. Da die Kapitel nicht allzu lang sind, kam ich flott durch das Buch und es kam öfter vor, dass ich in den “Nur-noch-ein-Kapitel-Modus” verfiel und bis spät in die Nacht an den Seiten klebte.
Getragen wird die Geschichte von den facettenreichen Figuren. Man mag der Autorin eventuell vorwerfen, dass sie sich hierbei an Klischees bedient hat, aber genau das fand ich an den Figuren so toll. Olivia Monti spielt und überspitzt Klischees derart, dass daraus unterhaltsame und unverwechselbare Charaktere werden: die aggressive Kräftige, die einsame Taubenfrau, der faule Weiberheld, die neugierige Tratschtante, usw. Gerade bei der Tratschtante, die als die ältere Dame Frau Rauhaar auftritt (übrigens meine Lieblingsfigur), fällt diese spielerische Übertreibung von Klischees extrem auf. “Die Rauhaar”, wie sie von der Ich-Erzählerin genannt wird, ist nicht nur neugierig und kennt stets den neusten Klatsch aus der Nachbarschaft, nein, sie spioniert die anderen Hausbewohnern geradezu aus. Nachbar X war mitten in der Nacht bei Nachbar Y? Die Rauhaar weiß es. Schon allein, weil sie sich regelmäßig in der Besenkammer auf die Lauer legt.
Allerdings muss ich zugeben, dass die große Anzahl an Charakteren mich am Anfang verwirrt hat. Manche Figuren blieben ein bisschen blass, bzw. ich konnte sie mir nicht so gut einprägen wie die neugierige Rauhaar oder den gutmütigen Zimmermann, die eindeutige Charakterzüge haben. Das führte dazu, dass ich Figuren verwechselte oder mir nicht mehr sicher war, um wen es sich handelte. Meiner Meinung nach hätte es dem Buch nicht geschadet, wenn es ein bisschen weniger Hausbewohner gewesen wären – oder wenn man sie vor Beginn der Mordserie näher kennengelernt hätte. Dann hätte ich auch mehr gelitten und getrauert, als manche von ihnen gestorben sind.
Leider war auch die Protagonistin Nadja Knoll eine dieser blassen Figuren. Sie war mir nicht unsympathisch, aber ich fühlte auch keine “innere Verbindung” zu ihr. Außer der Tatsache, dass sie Parapsychologin ist und sich Gedanken zu übersinnlichen Phänomenen wie Unglücksorte macht, gab es für mich nichts, was sie für mich interessant oder einzigartig machte. Sie hat keine besonderen Fähigkeiten, Macken oder Merkmale und blieb für mich austauschbar. Jede*r andere Parapsycholog*in hätte die Geschichte erzählen können. Das fand ich schade.
Um gleich bei der Ich-Erzählerin zu bleiben: Ich war ein bisschen enttäuscht, dass man nicht so viel über ihr Leben als Parapsychologin mitbekommt, wie ich es mir gewünscht hätte. Ein paar mehr Details zu ihrem Alltag hätten mir gefallen. Geht sie irgendwelchen Ritualen nach? Hört sie New-Age-Musik oder meditiert sie regelmäßig? Versucht sie, ihre Wünsche zu manifestieren oder befragt sie bei anstehenden Entscheidungen Tarot-Karten? Oder hält sie all das für völligen Schwachsinn?
Das Thema Parapsychologie kommt zwar im Buch häufig vor, allerdings meist in Form von inneren Monologen, die zwar informativ, aber mitunter so kompliziert waren, dass ich ihnen als Laie nicht sofort folgen konnte. Für meinen Geschmack beinhalteten die Monologe zu viel Information auf einmal, sodass mein träges Leserinnenhirn, das eigentlich nur unterhalten werden wollte, vollkommen überfordert war. Ich denke, die Fakten wären leichter zu verdauen gewesen, wenn die Autorin sie in Form von Dialogen eingebracht hätte. Nadja hätte zum Beispiel der Rauhaar und Priscilla bei einem ihrer abendlichen Treffen etwas darüber erzählen und auf Nachfragen reagieren können. So wären die durchaus spannenden, parapsychologischen Denkansätze weniger geballt und kompliziert gewesen.
Meiner Meinung nach sind diese Kritikpunkte jedoch nur Kleinigkeiten und schmälern nicht das tolle Leseerlebnis, das ich mit “Das Haus” hatte. Allein schon wegen einer Sache hat mich der Krimi überzeugt: Ich wusste bis zum Ende nicht, wer der/die Mörder*in ist oder ob doch etwas Übersinnliches dahintersteckt. Ich hatte zwar mehrere Verdachtsmomente und lag einmal sogar richtig, doch die Autorin hat es geschafft, mich an meiner (richtigen) Vermutung zweifeln zu lassen und sie zu verwerfen. Umso überraschter war ich am Ende, als die Wahrheit ans Licht kam. Mit diesem Ende hätte ich wirklich nicht gerechnet! Und mal ehrlich, gibt es ein besseres Merkmal für einen guten Krimi als ein unvorhersehbares, stimmiges Ende?
Wer kennt sie nicht? Anonyme Häuser mit vielen kleinen Wohnungen. Unterschiedlichste Menschen leben zusammen auf engsten Raum, man begegnet sich nur mal im Treppenhaus, spricht ein paar Worte und lässt sich ansonsten in Ruhe. So oder so ähnlich läuft es auch am Schauplatz dieses Krimis. Einziger Unterschied: einmal im Monat treffen sich alle Mieter auf der Dachterrasse von Herrn Zimmermann zu einem kleinen Stelldichein mit Champagner und Kanapees. Doch dann wird das vermeintlich friedliche Zusammenleben empfindlich gestört: der scheue Medizinstudent Enis El Agha wird tot vor dem Haus gefunden. Offenbar war sein Sturz von der Dachterrasse weder Unfall, noch Selbstmord.
Die Mutmaßungen beginnen. Doch Enis bleibt nicht das einzige Todesopfer und so kippt die Stimmung im Haus sehr schnell. Was Anfangs noch als dummer Zufall und nicht von Belang tituliert wird, wandelt sich schnell in Grauen. Plötzlich verdächtigt Jeder den Anderen. Klatsch und Tratsch, Gerüchte und Anschuldigungen machen die Runde. Dabei stehen Eifersucht, Neid, Vorurteile, wahrscheinlich sogar Fremdenhass oder einfach nur Sensationsgier im Vordergrund. Klar ist, die Bewohner bekommen es zunehmend mit der Angst zu tun.
Zusammen mit ihrer besten Freundin Priscilla und der adretten Frau Rauhaar spekuliert Parapsychologin Nadja über den Täter. Während die passionierte Privatdetektivin Frau Rauhaar diesen im Haus lebend vermutet, hat Nadja eine ganz andere Theorie. Ihrer Meinung nach könnte das Haus an sich das Unglück angezogen haben, damit ginge die Gefahr vom Haus selber aus. Sie ergeht sich immer wieder in gedankliche Ausschweifungen und geizt dabei teilweise nicht mit Fachbegriffen. Für mich persönlich waren diese hochinteressant, ich kann aber auch verstehen, wenn man diese als zu langatmig ansieht.
Besonders hervorzuheben sind hier die Charaktere. Die Geschichte ist aus der Sicht von Nadja geschrieben, die ziemlich verunsichert ist. Daher ist sie froh, dass sie mit ihren beiden Nachbarinnen die Ereignisse bis ins kleinste Detail durchkauen kann und dabei immerhin nicht alleine ist. Denn je mehr Opfer der Täter (oder das Haus?) fordert, desto panischer wird sie. Sie wirkt generell eher zurückhaltend, behält ihre Meinung meistens für sich und denkt sich ihren Teil.
Ganz im Gegensatz zu Frau Rauhaar, die wirklich zu allem und jedem etwas beizusteuern hat. Sie beobachtet das Geschehen und die Bewohner des Hauses aufs genauste und weiß über alles bestens Bescheid. Für sie scheint das Ganze ein Kammerspiel zu sein, in dem sie als Ermittlerin die Hauptrolle spielt. Völlig klar, dass sie der Polizei nicht den geringsten Erfolg zutraut. Sie ist definitiv mein Lieblingscharakter, weil ihr Verhalten einfach so herrlich zu beobachten ist. Grade dieses merkwürdige Betragen von ihr, aber auch von so manch anderer Person im Buch macht einen Großteil des Humors aus. Denn auch an diesem mangelt es in „Das Haus“ nicht.
Die Atmosphäre wird von Vermisstenfall zu Todesfall immer düsterer und bedrohlicher. Olivia Monti versteht es bestens den Leser in ihren Bann zu ziehen, ihn zu überraschen, zu schocken und zu entsetzen. Die Spannung spitzt sich bis zum Showdown und zur Auflösung zu. Bis dahin kann man selber rätseln, spekulieren und hat bis zum Ende des Buches mit Sicherheit jeden Bewohner als Täter ins Auge gefasst.
Ein Mehrparteienhaus das von unterschiedlichsten Personen bewohnt wird. Ein schrecklicher Mord geschieht und das Grauen nimmt daraufhin kein Ende mehr. Menschen verschwinden oder sterben. Nadja Knoll ist Parapsychologin und vermutet etwas Übernatürliches, Frau Rauhaar entgegen vermutet einen skrupellosen Mörder. Die Polizei tappt im Dunkeln - bis sie viel zu spät auf eine bedeutende Spur kommt. Voll Vorfreude habe ich mich auf diesen Krimi gestürzt und war maßlos begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist klar und prägnant und sie zeichnet ihre Protagonisten ungeschönt. Dabei übertreffen sich die Charaktere an Individualität und sympathischer Schrulligkeit. Ein wahres Lesevergnügen auf ganzer Linie. Anfangs dachte ich, ich würde mit den ganzen verschiedenen Namen der Bewohner durcheinanderkommen. Doch mit der Zeit hat sich gezeigt, dass ich zu jedem ein ganz genaues Bild im Kopf hatte und zuordnen konnte. Das schafft nicht jedes Buch mit einer solchen Anzahl an Protagonisten. Die Geschichte wird aus der Sicht der Parapsychologien Nadja Knoll erzählt die immer wieder Rücksprache mit Frau Rauhaar hält und die aufkeimenden Ereignisse immer wieder analysiert und bespricht. In diesen Gesprächen wird jeder Bewohner des Mehrparteienhauses unter die Lupe genommen und vor Vorurteilen nicht verschont. Olivia Monti zeichnet ein grausames, reales Bild einer Hausgemeinschaft die in gewisser Weise die aktuelle gesellschaftliche Situation widerspiegelt – unter anderem gezeichnet durch Rassismus, Fremdenhass und wie schon genannt Vorurteilen gegenüber Menschen die man eigentlich gar nicht richtig kennt. Und das alles verpackt in einem überaus spannenden Krimi. Denn der Spannungsbogen wird konsequent aufrecht gehalten und ich habe das Buch in einem weggelesen, da ich unbedingt wissen wollte wer nun hinter alldem steckt und warum. Und das ist ein weiteres Highlight der Geschichte. Bis zum bitteren Ende lässt die Autorin den Leser im Unklaren wer der Schuldige ist. Und das fand ich wirklich grandios. Denn den Täter hatte ich tatsächlich nicht wirklich auf dem Schirm. Alles in allem ein wirklich solider, starker Krimi der vor allem durch seine Vielfalt an Charakteren und seiner grausamen, realistischen Darstellung lebt. Er war zu keiner Sekunde langweilig und hat mich bestens unterhalten. Eine ganz klare 5 Sterne Bewertung.
Beschreibung und Cover passen doch perfekt zu Halloween waren meine Gedanken. Und so war "Das Haus" von Olivia Monti meine Lektüre am 31. Oktober. Da der Krimi nur 194 Seiten hat, war das auch kein Problem ihn an einem Abend auszulesen. Und für diese nicht mal ganz 200 Seiten ist der Krimi wirklich komplex.
Zu Beginn werden wir direkt in die Handlung geworfen und es werden die Bewohner des Hauses vorgestellt. Die vielen Namen haben mich anfangs ziemlich verwirrt, doch sehr schnell hat man den Überblick und kann diese im Kopf zuordnen. Mit dem Tod von Enis Al Agha, einem schüchternen Medinzinstudenten, der noch gar nicht lange ins Haus eingezogen ist, beginnt die Mordserie. Er wird nicht der einzige Tote bleiben...
Erzählt wird aus der Perspektive von Parapsychologin Nadja. Gemeinsam mit Mitbewohnerin und Freundin Priscilla und der pensionierten Schneiderin Frau Rauhaar (sie hat im Buch keinen Vornamen) versuchen die drei Frauen herauszufinden, wer von den Hausbewohnern hinter den heimtückischen Morden stecken könnte. Alle Bewohner werden analysiert und kritisch betrachtet. Mit Vorurteilen, Fremdenhass und Gerüchten wird nicht hinter dem Berg gehalten. Frau Rauhaar, eine Hobbyermittlerin, die sich mit Krimiliteratur beschäftigt, geht sogar so weit, sich in der Besenkammer zu verstecken und die Bewohner des Miethauses während der Nacht zu beobachen. Weitere Mordfälle kann sie jedoch auch damit nicht verhindern. Nadja vermutet zusätzlich böse Schwingungen, die sich mit jedem weiteren Mord oder Verschwinden im Haus festsetzen und die sie als Parapsychologin für gefährlich hält. Ein Unglück zieht infolgedessen weitere an, ist sich Nadja sicher. Die Atmosphäre wird immer düsterer und bedrohlicher und die Bewohner werden immer verängstigter...
Wir haben es mit einem typischen "Whodunit" Krimi zu tun, die - wie es mir scheint - im Moment sehr beliebt sind. Wie in Agathe Christis Krimi "Zehn kleine Negerlein" werden die Hausbewohner einer nach dem anderen ermordet oder verschwinden von der Bildfläche. Atmosphärisch ist der Krimi wirklich gelungen. Olivia Monti spiegelt mit ihren verwendeten Charakteren gekonnt die heutige Gesellschaft wider. Sie zeigt auf, was Vorurteile und Angst alles anrichten können. Mit Frau Rauhaar ist ihr eine sehr lebedige Figur gelungen, die die Dinge selbst in die Hand nimmt und der Polizei keinerlei Erfolg zutraut. Diese taucht auch nur sehr selten auf und spielt erst am Ende eine kleine Rolle. Auch die anderenCharaktere des Wohnhauses sind teilweise sehr gut ausgearbeitet - manche mehr und manche weniger. Nachdem ich sie alle fest verankert hatte, hatte ich jeden von ihnen bildllich vor Augen. Einzig Nadja machte es mir schwer. Von ihr konnte ich mir so gar kein Bild machen...
Die parapsychologischen Einstreuungen von Nadja nehmen dem Leser aber leider den Lesefluss. Es sind sehr fachspezifische Erklärungen, die oftmals über eine halbe Seite oder mehr gehen und die Spannung komplett rausnehmen. Anfangs habe ich diese Ausführungen noch gelesen, aber je öfters sie vorkamen, umso mehr habe ich sie einfach nur quergelesen oder überflogen.
Zum Ende hin hatte ich einen Verdacht, der sich auch bestätigte. Trotzdem habe ich lange gegrübelt, wer der Täter sein und welches Motiv er haben könnte. Es wimmelt nur so von Verdächtigen und ich denke ich hatte fast alle mal durch ;) bis sich mein Gefühl auf einen Bewohner eingeschossen hatte.
Fazit: Für die wenigen Seiten ist dieser Krimi komplex und hat mir gut gefallen. Durch die parapsychologischen Ergänzungen, die sehr wissenschaftlich klingen, stört die Autorin allerdings gewaltig den Lesefluss. Das ist schade! Auf jeden Fall aber ein etwas anderer Krimi, der mir den Halloween-Abend versüßt hat. Ob er allerdings lange in Erinnerung bleiben wird?
Das Haus – Olivia Monti Verlag: neobooks Gebundene Ausgabe: 19,99 € Taschenbuch: 7,99 € eBook: 0,99 € ISBN: 9783752984439 Erscheinungsdatum: 1. August 2020 Genre: Krimi Seiten: 192 Inhalt: Ein Haus und seine Bewohner: Herr Zimmermann, lebenslustig und geschieden, lädt alle Bewohner des Hauses einmal im Monat zum Aperitif auf seine Dachterrasse ein. Just am Morgen nach einer dieser Einladungen findet die Parapsychologin Nadja den scheuen Medizinstudenten Enis El Agha tot vor dem Haus. Sie allarmiert die Polizei. Bald wird klar, Enis ist Opfer eines Verbrechens. Nadja, ihre Freundin Priscilla und die pensionierte Schneiderin Frau Rauhaar mutmaßen, wer der Mörder sein könnte. Im Haus gibt es so einige Ausländerfeinde. Handelt es sich um ein Verbrechen aus Fremdenhass? Wenige Tage später verschwindet Nadjas Nachbar. Als sich herausstellt, dass er beim Joggen einem Herzinfarkt erlag, ist die Rauhaar beinahe enttäuscht. Sie hatte schon fest mit einem weiteren Mord gerechnet und bereits auf eigene Faust ermittelt. Kurze Zeit später findet man die alte Frau Mooskop tot in ihrer Wohnung. Die Ermittlungsbeamten stellen fest, sie ist verhungert und verdurstet. Und Priscillas geliebter Hund Churchill stirbt plötzlich. Ist das Haus ein Unglückshaus, fragt sich Nadja? Die Parapsychologie untersucht Fälle der Art. Ein Unglück scheint in einem solchen Haus das nächste zwingend anzuziehen. Doch dann geschieht ein weiteres Tötungsdelikt im Haus und die These der Rauhaar gewinnt Aufwind. Nach ihr ist ein Mörder am Werk und der wohnt höchstwahrscheinlich im Haus. Die Angst der Einwohner steigt ins Unermessliche. Wer ist die oder der Nächste? Die Polizei tappt im Dunkeln, bis … Mein Fazit: Zum Cover: Das Cover passt hier perfekt zur Geschichte. Das es in dunklen Farben gehalten ist, passt hier auch gut, zu sehen ist ein Treppenhaus, welches hier auch eine große Rolle spielt. Zum Buch: Ich fand die Idee zu diesem Buch gut, ein Haus, viele Mietparteien und ein scheinbarer Selbstmord. Also alles was eine Geschichte ausmachen kann. Der Schreibstil ist gut und es lässt sich auch schnell lesen, allerdings konnte sich bei mir keine Spannung aufbauen. Auch wenn einiges in der Geschichte passiert und wir viele Charaktere haben, fehlte mir der Kick in der Geschichte, aber das ist nur meine persönliche Meinung. Jeder kennt das, die lieben Nachbarn, da denkst du sie meinen es gut mit dir, doch hinter deinem Rücken reden sie, so auch hier in der Geschichte. Zimmermann gibt regelmäßig kleine Partys für die Nachbarn und es kommen auch immer fast alle, aber eigentlich passiert hier auch nur der Austausch von Tratsch. Als Enis sich anscheinend das Leben nimmt, geht es los mit dem Gerede und Gehetze. Die Charaktere sind hier so dargestellt, wie jeder bestimmt einen seiner Nachbarn kennt, man hat das Gefühl, man liest eine wahre Geschichte. Ich gehe hier nicht auf alle ein, weil das zu viele sind, es ist eben ein ganzes Haus, aber alle haben ihr Geheimnis und keiner möchte schlecht dastehen. Am Ende hält das Buch noch eine Überraschung für uns bereit. Ich gebe hier 3 von 5 Sternen.
Ein anonymes Mietshaus, in dem sich eigentlich niemand kennt, wären da nicht die regelmäßigen Treffen zum Aperitiv auf der Dachterrasse. Natürlich wird ordentlich getratscht und über die Nachbarn hergezogen. Als dann ein Mord passiert, verdächtigt jeder jeden - sollte der Mörder wirklich hier im Haus leben?
Aus dem Blickwinkel von Nadja, die als Parapsychologin an einem Buch schreibt, werden die Ereignisse geschildert. Gemeinsam mit ein paar anderen Frauen aus dem Haus stellt sie Vermutungen an - doch dann geschehen immer mehr furchtbare Dinge und bald schon fühlt sich niemand mehr sicher. Oder ob das Haus selbst an allem schuld ist, weil es negative Energie ausstrahlt? Herrlich die Beobachtung der Hausbewohner, von der Tratschtante bis zur Meckerziege war wirklich alles dabei, und so waren natürlich die Momente, in denen ordentlich abgelästert wurde, besonders unterhaltsam. Allerdings hatte es auch etwas erschreckendes, wie schnell jemand allein durch oberflächliche, äusserliche Auffälligkeiten verurteilt wird.
Der Krimianteil des Buches war somit durchaus ordentlich und mit Spannung aufgebaut und liess Raum zum Miträtseln. Die regelmäßigen Einschübe über Nadjas Arbeit haben mich dabei jedoch immens gestört. So interessant sie zum Teil auch waren - böse Orte, das böse Auge, Geister etc. - so wenig waren sie letztendlich Teil der Geschichte, da sie nicht konsequent weiterverfolgt wurden und somit nur lose Gedankeneinschübe blieben.
Insgesamt ein durchaus unterhaltsamer Krimi, den man schnell mal einschieben kann, den ich aber auch bald wieder vergessen haben werde.
Ein klasse Krimi, den man nicht so schnell aus der Hand legt. Es handelt um ein Miets-Haus, bei dem so nach und nach die Mieter sterben, jeder verdächtigt jeder und keiner will es gewesen sein, aber einer muss es sein. Jeder beobachtet jeden und sitzt auf der Lauer nur um den anderen auszuspionieren. Ich lag einmal daneben, auch ich hab ich einige Notizen gemacht wie einige meiner Mitleserinnen und habe mir notiert, wer was macht und wer in Frage kommt. Es war gar nicht so einfach, aber bei einer Person war ich mir unsicher und siehe da diese Person stellte sich im nachhinein tatsächlich als Mörder heraus. Es war echt klasse diese Geschichte zu lesen, es hat riesen Spaß gemacht, aber wohnen möchte ich in diesem Haus definitiv nicht. Die Bewohner in diesem Haus sind alle liebenswert bis auf einen, der ist der Mörder.
Das Buch hat mich direkt mit seinem Inhalt angesprochen und klang mal nach etwas anderem. Meine Erwartungen wurden damit auch definitiv erfüllt. Die ganze Geschichte lebt von den Gesprächen der verschiedenen Nachbarn untereinander. Durch die vielen Dialoge und dass sich alles in diesem Mietshaus abspielt, kam es mir vor wie ein Theaterstück. Auch die vielen unterschiedlichen Charaktere trugen dazu bei. Der Schreibstil war sehr flüssig und die Story blieb durchgängig interessant. Die angespannte und zunehmend düstere Stimmung im Haus kam sehr gut rüber und war quasi spürbar. Auch das Ende fand ich sehr gelungen. Ich habe zwar zum Ende hin schon vermutet, wer der Täter ist, allerdings haben mich die ganzen Ausmaße doch überrascht und etwas erschreckt. Was mich allerdings nicht so packen konnte waren die parapsychologischen Erklärungen der Protagonistin.
Dieser Krimi hat mich überrascht, weil er mal ganz anders geschrieben ist als üblich. Die ganze Geschichte ist aus der Sicht der Ich Erzählerin Nadja geschrieben, die in einem Mietshaus mit relativ vielen Parteien wohnt und auch arbeitet. Sie schreibt ein Buch über paranormale Phänomene besonders darüber, ob Dinge ein "Gedächtnis " haben. Diese Gedanken passen sehr gut in die Geschichte und zur Stimmung des Buches.
Als im Haus plötzlich ein Mord geschieht, bekommt die ganze Story eine interessante Dynamik aus Beobachtungen, Misstrauen und Verdächtigungen. Das ist wirklich sehr gut geschrieben. Mit einer gewissen Leichtigkeit schaut die Autorin hinter die Fassade. Sowohl des Hauses als auch seiner Bewohner.
Ich habe zum Lesen nicht lange gebraucht und mich gut unterhalten gefühlt!
Zum Inhalt: Eigentlich ein ganz normales Haus mit Mietwohnungen, doch dann stirbt einer der Bewohner und er wird nicht der letzte sein. Was geht in dem Haus vor? Ist ein Nachbar der Mörder? Oder ist etwas das Haus schuld an den Ereignissen, ist es ein Unglückshaus? Auch die Polizei ist ratlos bis sie zufällig auf eine Spur stößt aber ist das noch rechtzeitig? Meine Meinung: Irgendwie habe ich dieses Buch als echt schräg empfunden. Gerade auch was das mögliche Unglückshaus angeht. Das Buch war ausgesprochen kurzweilig und liest sich flott weg. Kein Wunder, sind ja auch nicht sonderlich viele Seiten. Aber das ist es nicht allein. Es ist unterhaltsam, hat einen angenehmen Schreibstil und die Geschichte hat auch was. Mir hat es gefallen. Fazit: Etwas schräg