Jump to ratings and reviews
Rate this book

Der verlorene Sohn

Rate this book
»So sinnlich und anschaulich wie Olga Grjasnowa schreiben auf Deutsch nur wenige.« DER SPIEGEL.

Akhulgo, Nordkaukasus, 1839: Jamalludin wächst als Sohn eines mächtigen Imams auf. Seit Jahrzehnten tobt der Kaukasische Krieg, und sein Vater wird von der russischen Armee immer mehr bedrängt. Schließlich muss er seinen Sohn als Geisel geben, um die Verhandlungen mit dem Feind aufzunehmen, und Jamalludin wird an den Hof des Zaren nach St. Petersburg gebracht. Bald schon ist der Junge hin - und hergerissen zwischen der Sehnsucht nach seiner Familie und den verlockenden Möglich keiten, die sich ihm in der prächtigen Welt des Zaren bieten.

Olga Grjasnowa erzählt sprachmächtig von einem Kind, das zwischen zwei Kulturen und zwei Religionen steht und seine Identität finden muss. Und von der verheerenden Wirkung eines Krieges, in dem es keine Sieger geben kann.

»Olga Grjasnowa ist eine vielbeachtete Stimme ihrer Generation.« NDR

383 pages, Hardcover

First published January 1, 2020

13 people are currently reading
247 people want to read

About the author

Olga Grjasnowa

12 books186 followers
Olga Grjasnowa was born in 1984 in Baku, Azerbaijan, grew up in the Caucasus, and has spent extended periods in Poland, Russia, and Israel. She moved to Germany at the age of twelve and is a graduate of the German institute for Literature/Creative Writing in Leipzig. In 2010 she was awarded the Dramatist Prize of the Wiener Wortstätten for her debut play, Mitfühlende Deutsche (Compassionate Germans).

Ratings & Reviews

What do you think?
Rate this book

Friends & Following

Create a free account to discover what your friends think of this book!

Community Reviews

5 stars
55 (21%)
4 stars
96 (37%)
3 stars
78 (30%)
2 stars
24 (9%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 21 of 21 reviews
Profile Image for Minnie.
1,196 reviews42 followers
December 26, 2020
Dieses Buch hat mich auf so einzigartige Weise mitgerissen, dass mir tatsächlich nach dem Lesen kurz die Worte die Worte gefehlt haben. Gleichzeitig hat die Autorin es geschafft, dass ich mehrmals das Buch beiseite legen musste; aber nicht weil es schlecht war, sondern weil es so spannend und einbeziehend war und weil ich so Angst um Jamalludin hatte, dass ich ein paar Atempausen brauchte. Dies ist definitiv eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe.

# Geschichte
Anfangs kam ich schwer in die Geschichte rein, ich habe bei den ersten 50 Seiten gefremdelt und sogar überlegt aufzuhören, aber dann habe ich weitergelesen und das war die beste Entscheidung gewesen: nicht immer gleich das Handtuch werfen, sondern auch mal durchziehen.
Im 19. Jahrhundert läuft der schwierige Krieg zwischen Russland und dem Kaukasus. Jamalludin wird recht schnell und in einem sehr jungen Alter zwischen die politischen Fronten gestellt: sein Vater, der kaukasisch-muslimische Herrscher sieht sich gezwungen seinen Sohn als Friedenspfand an Russland auszuhändigen. Jamalludin wird nach St Petersburg gebracht und quasi unter Fittiche des Zaren Nikolai als "Russe" erzogen. Nicht nur wird ihm eine vollkommen fremdländische Kultur beigebracht, sondern genießt auch bald dessen beste Bildung. Aus anfänglichen Wochen werden Jahre und Jamalludin kommt immer mehr mit seiner Identität, seiner Integrität und seiner Religion sowie seiner Heimat in Konflikt. Als Kind zweier Welten sieht er sich letztlich zwischen den Stühlen. Kann er Russland als seine neue Heimat anerkennen? Entwürdigt er damit seine Familie und seine eigentliche Heimat? Muss er sich im Krieg irgendwann für eine Seite entscheiden?
Was für eine großartig erzählte Geschichte. Nicht nur ist es mal ein frischer Wind, den dieses Buch zwischen all den gleichaussehenden Histo-Frauenromanen mit sich bringt, sondern auch die Thematik ist eine, von der ich vorher noch nicht allzu viel gelesen habe. Genau diese Art von Story und Geschichte fehlte mir in letzter Zeit und mal ehrlich: wie oft hat man, nicht nur im historischen Bereich, einen Muslim als Hauptcharakter, der sich nicht nur mit den stereotypischen Fragen wie Terrorismus auseinander setzt?
Ebenso merkt man relativ schnell, wie intensiv die Autorin für dieses Buch recherchiert haben muss. Es gibt einen Anhang mit mehreren Bücherquellen, sogar in mehreren fremden Sprachen. Genauso möchte ich einen fantastischen historischen Roman sehen!

Unser Hauptcharakter
Jamalludin begleiten wir durch eine lange Reise durch das damalige Russland. Wir lernen ihn kennen und lieben, wir sehen ihn vom Jungen bis zum Mann heranwachsen und wir sehen, wie er sich inmitten eines fremden Landes nicht selbst verliert. Jamalludin hat keine Wahl, denn sein eigentlich kurzer Aufenthalt wird länger und er sieht sich gezwungen sich zu integrieren und findet Freunde und sogar die Liebe. Kaukasus als Heimat rückt in weiter Ferne und irgendwann auch die Frage, wem er eigentlich seine Loyalität schuldet. Ein Protagonist, dem ich mich verbunden gefühlt habe, denn auch ich bin in zwei Kulturen aufgewachsen und teilweise heute mit mir in einigen Punkten noch unstrittig. Jamalludin hat mich so sehr mitgerissen in seiner Geschichte, dass mir oft das Herz weh tat, weil ich nicht nur Mitleid mit ihm hatte, sondern weil mir auch oft die Frage im Kopf herumschwebte: Wird er seine Familie irgendwann wieder sehen?

Problematiken
Damit meine ich nicht das Buch an sich, sondern die Dinge, die sich in der Geschichte und Jamalludin Leben aufstellen. Da Jamalludin vom Zar persönlich gefördert wird, wird ihm meistens nur eine privilegierte Sicht auf die Dinge in Russland gezeigt und erst später, als er dem russischen Militär dient, fängt er an auch die hungernde Bevölkerung und den strukturellen Rassismus gegenüber Juden zu sehen und sich auch irgendwann die Fragen zu stellen: Was wäre, wenn Muslim verjagt und verfolgt werden würden, so wie die Juden? Aber dennoch lässt er nicht vom dekadenten Luxus ab, sieht auch, welche Welt es außerhalb der Wüste und der Einfachheit des Kaukasus gibt, geht auf Festigkeiten, trinkt Alkohol, lernt die europäischen Künste kennen. Ich würde gerne mehr über das letzte Drittel des Buches erzählen, aber das wäre Spoiler. Ich sage nur so viel, dass ich ein paar Mal die Tränchen verdrücken musste, weil ich so gut in seine Lage hineinversetzen konnte. Spannende Geschichte mit Problematiken, die man auch auf heute übertragen kann: ebenso gibt es viele Einwandererkinder, die ebenso mit ihrer Identität und dem Aufwachsen zwischen zweier Kulturen zurecht kommen müssen.
Profile Image for Maria.
32 reviews
March 22, 2021
Das Thema des Buches, das historische und politische Setting waren gut recherchiert und hätten ein toller Rahmen für eine mitreißende Geschichte sein können.

Ich konnte aber von Anfang bis Ende keine Beziehung zu irgendeinem der Charaktere aufbauen, alles war sehr linear erzählt, jedes Gefühl, jeder Gedanke nüchtern aufgeschrieben.

Keine der Figuren, insbesondere Jamaluddin haben eine nachvollziehbare Entwicklung durchgemacht. Die Empfindungen des 9jährigen waren nahezu identisch mit denen des Erwachsenen.

Insgesamt trotzdem eine kurzweilige Lektüre, die leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.
Profile Image for Moni2506.
394 reviews
September 12, 2021
Olga Grjasnowa erzählt in ihrem Roman „Der verlorene Sohn“ die Geschichte von Jamalludin, der als Sohn des Imams im Krieg der Awaren gegen die Russen als Geisel ausgetauscht wird.

1839, Akhulgo, Nordkaukasus: Jamalludin ist der Sohn des mächtigen Imams Schamil und als dieser ist er ein wichtiger Pfand im Kaukasischen Krieg , der schon seit Jahrzehnten tobt und viele Opfer fordert. Als Schamil immer mehr bedrängt wird, muss er seinen Sohn als Geisel an die russische Armee übergeben. Was eigentlich nur als Lösung für wenige Tage und Wochen gedacht ist, wird zu Monaten und Jahren, in denen Jamalludin beim Feind aufwächst. Er wird nach St. Petersburg gebracht, genießt dort die beste Bildung und ist bald schon hin- und hergerissen zwischen den glanzvollen Leben im Zarenreich und seinem alten Leben in den kargen Bergen des Nordkaukasus. Was macht es mit einem Kind, wenn es aus seinem gewohnten Umfeld gerissen wird? Und wie findet man seine eigene Identität, wenn dies passiert?

Dieses Buch ist eine Leseempfehlung von Nadine/Histolicious, dass ich mir dieses Jahr zum Geburtstag habe schenken lassen. Der Klappentext klang interessant und Russland und der Kaukasus sind nicht die typischen Handlungsorte in historischen Romanen.
Der Schreibstil konnte mich sofort in seinen Bann ziehen. Wir sind ganz nah an Jamalludin dran, dennoch wird die Geschichte nicht von ihm direkt erzählt, sondern wir haben einen allwissenden Erzähler, der uns auch Hintergrundinfos zu seiner Familie und dem Krieg im Kaukasus liefert. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, ohne große Spannungsmomente und wir sind Zeugen der Ereignisse, bekommen aber zusätzlich etwas von seinen Gedanken und Gefühlen mit.
Es ist viel Wissen in diesen Roman eingeflossen. Wir erfahren etwas zu den politischen Verhältnissen und Konflikten jener Zeit, sind am Hof des Zaren, in russischen Akademien, in unterschiedlichen Provinzen des Zarenreiches oder auch in Ländern des russischen Protektorats. Immer an der Seite von Jamalludin, dem als Gefangener im russischen Reich eine umfassende Bildung zuteil wird, die auch vor militärischem Wissen nicht Halt macht. Er wird im Zarenreich zum Erwachsenen, findet dort Freunde, nimmt an Militärparaden und Bällen des Zaren teil, erlebt den Glanz von St. Petersburg und lernt eine vollkommen neue Kultur kennen, die ihm anfangs zwar fremd ist, die aber auch viel zu bieten hat. Das Leben im russischen Zarenreich hat einen deutlich größeren Anteil als das karge Leben in den Bergen des Kaukasus, aber auch hier bekommen wir zumindest einen kleinen Einblick. Der Kontrast zwischen diesen beiden Welten könnte nicht stärker sein, gerade auch in Hinsicht auf die Religion, den Islam, der bei den Awaren eine zentrale Rolle spielt und das Denken und Handeln deutlich beeinflusst.
Jamalludin ist die zentrale Figur in diesem Roman. Wir erleben die Geschichte zwar nicht aus seiner Sicht, aber mit ihm und haben Einblick in seinen Zwiespalt, der über die Jahre unterschiedlich ausgeprägt ist. Das hat mir insgesamt gut gefallen und war gut dargestellt, dennoch hat mir irgendwas gefehlt, um komplett mit ihm mitzufühlen. Ich hatte eine gewisse Distanz, so dass ich die Ereignisse und seine Gefühle recht nüchtern betrachten konnte.
Sehr interessant gelöst, fand ich die Darstellung von Antisemitismus in diesem Roman. Antisemitismus war im russischen Zarenreich ein recht präsentes Thema und es war eine vollkommen neue Perspektive für mich, das von außen betrachtet aus der Sicht einer Geisel, die selber komplett aus seinem ursprünglichen Umfeld gerissen wurde, zu betrachten.
Ein Nachwort sucht man in diesem Roman vergeblich, am Anfang des Buches gibt es den Hinweis, dass dieser Roman auf historischen Fakten beruht, einiges allerdings auch erfunden wurde, wenn es der Struktur des Romanes diente. Ein Literaturverzeichnis am Ende des Buches gibt einen Überblick über das Recherchematerial zu den unterschiedlichen Themen im Buch. Zu Jamalludin selber konnte ich nichts im Internet finden, sondern nur zu seinem Vater, daher glaube ich das hier auch recht viel frei erzählt werden konnte, dennoch sind hier sicher viele Informationen eingeflossen, wie Geiseln im Zarenreich behandelt worden sind und so wirkt die Geschichte insgesamt schlüssig auf mich.

Fazit: Ein Roman abseits der üblichen Schauplätze des historischen Romanes, der mit seiner Perspektive überzeugen kann, aber in gewisser Weise dennoch distanziert bleibt. Das Prunk des russischen Zarenreichs trifft hier auf die karge Welt des kaukasischen Gebirge und zeigt die Geschichte eines Jungen, der in beiden Kulturen aufwächst und seinen Weg finden muss. Empfehlenswert für Menschen, die ruhige Geschichten mögen und neue Perspektiven entdecken möchten.
Profile Image for paperlove.
1,298 reviews87 followers
May 19, 2024
3.25 Sterne.

Die Handlung in diesem Buch verläuft sehr ruhig und unspektakulär und der Plot kommt ohne grosse Plot Twists oder fesselnden Erlebnissen aus. Es wird die Geschichte des jungen Jamalludin erzählt, der als Kind von seiner Familie im Kaukasus getrennt wird und fortan unfreiwillig bei den Russen aufwächst. Die Jahre ziehen dahin und wir erleben, wie Jamalludin älter wird. Und dabei passiert nicht wirklich viel Nennenswertes, das mir in Erinnerung geblieben wäre.
Erst im letzten Drittel konnte mich die Story wirklich packen, als der inzwischen erwachsene Jamalludin nach Kriegsende zu seiner entfremdeten Familie zurückkehrt und merkt, dass er nicht mal mehr dieselbe Sprache wie seine Verwandten spricht und sich wie ein Fremder in eigenem Land fühlt. Diese Heimkehr hat mich erstmals emotional wirklich berührt, während mich alles zuvor eher kalt gelassen hat.
Das Ende war dann aber irgendwie unbefriedigend...

Was mir besonders negativ aufgefallen ist, war der sehr simple Schreibstil. Der Satzbau ist immer gleichbleibend und hat dadurch etwas amateurhaft gewirkt. Die ganze Story enthält nur Sätze wie "Jamalludin hat dies gemacht. Jamalludin sagte jenes. Jamalludin ging dorthin. Und dann machte Jamalludin jenes". Ich glaube als Buchform hätte ich es nicht bis zum Ende durchgehalten.
Profile Image for himbeerbuch.
424 reviews41 followers
May 28, 2023
Ein wunderbares Buch mit interessanter historischen Kulisse, das mich an vielen Stellen immersiv mitgenommen hat. Die lineare Erzählweise hat sich für diese Geschichte passend angefühlt; die Themen um Erinnerung und das Verlieren/Vergessen (und das Thema Russifizierung und Kolonialismus) wurden dadurch gut hervorgehoben. Um für mich noch eine längere Nachwirkung und Tiefe zu haben, hätte ich mir eine stärkere emotionale Bindung zum Protagonisten gewünscht.
Profile Image for erik.
60 reviews7 followers
February 21, 2025
3.5

fesselnde schreib grjasnowa aus einer ganz anderen zeit in einem ganz anderen land. nach 2/3 fehlte ein bisschen spicyness und das ende war leider sehr unbefriedigend.
Profile Image for Omid Rezaee.
29 reviews23 followers
November 16, 2020
Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Eine sehr besondere Auseinandersetzung mit Themen wie Identität und Heimat. Und mit der Frage, ob es noch meine Heimat ist, wenn ich nach Jahren zurückkehren könnte?
Aber die Überraschungen, die man in zwei anderen Büchern („Die Russe...„ und „Die juristische Unschärfe einer Ehe“ erlebt, die haben mir gefehlt.
Profile Image for Anna.
1,112 reviews
October 4, 2021
Oparta na faktach opowieść o pogrążonej w wojnie z państwami kaukaskimi Rosji rozgrywa się w połowie XIX wieku. To wtedy dumny władca górzystego Dagestanu przystaje na umowę z Rosjanami i oddaje im jako zakładnika swego najstarszego syna - dziewięcioletniego Jamalludina.

Rosjanie nie wywiązują się z umowy i wywożą chłopca do Sankt Petersburga, gdzie staje się osobistym protegowanym cara Mikołaja. Jamalludin zostaje umieszczony w najlepszych szkołach, poznaje języki, kulturę, historię, literaturę i szkolony jest na przykładnego rosyjskiego żołnierza. Tak w skrócie można streścić całą akcję książki. Oczywiście Grjasnowa opisuje wszelkie perypetie, rozwój chłopca, jego dorosłe życie, ale pisanie o tym odebrałoby przyjemność lektury przyszłym czytelni(cz)kom.

Ciąg dalszy: https://przeczytalamksiazke.blogspot....
181 reviews1 follower
November 23, 2020
Was ist eine Heimat, wenn dir die Menschen, die einmal deine Familie gewesen sind, fremd geworden sind und dein Zuhause kein Zuhause mehr ist?

Diese Frage und auch die Suche nach Identität und Zugehörigkeit werden in „Der verlorene Sohn“ vor dem Hintergrund des kaukasischen Krieges beleuchtet. An unterschiedlichen Schauplätzen – genauer gesagt nämlich Russland, dem Kaukasus, Polen und Georgien – begleiten wir Jamaluddin, den ältesten Sohn des Imam Schamil. Seine Geschichte erstreckt sich über mehrere Jahre, sodass wir ihn reifen sehen können und auch die Verstrickungen des Krieges immer intensiver miterleben. Ich fand es sehr interessant, dabei auch immer wieder Einblicke in das gesellschaftliche Leben unterschiedlicher Länder und Bevölkerungsschichten im 19. Jahrhundert zu erhalten.

Um in den Erzählstil der Geschichte hinein zu finden brauchte ich einige Seiten, allerdings habe ich dieses Buch völlig unbewusst in einer sehr kurzen Zeit durchlesen können, weshalb ich rückblickend sagen würde, dass mir der Stil sehr gefallen hat. Es wurde nie zu melodramatisch, aber auch nicht zu nüchtern erzählt und Olga Grjasnowa hat es geschafft, eine ganz besondere Poesie in ihre Worte zu legen, die mich sehr abholen konnte. Ganz besonders haben mich die letzten Kapitel mitgerissen, die sehr minimalistisch gehalten waren und mir in ihrer Einfachheit und dennoch vorhandener Ausdrucksstärke richtige Schauder über den Rücken jagen konnten.
Es treten viele Charaktere in diesem Buch auf, was zum einen der diversen Schauplätze, wie aber auch der langen Zeitspanne geschuldet ist, in der die Geschichte spielt. Manchmal kam ich ein wenig mit den Namen durcheinander. Da viele der Figuren allerdings nur temporär wichtig sind, und – einmal von der Bildfläche verschwunden – oft kaum mehr eine Rolle gespielt haben, empfand ich das als nicht allzu schlimm.

Die Entwicklung der Charaktere, allen voran natürlich der Jamaluddins, fand ich sehr gelungen dargestellt! Seine Züge schienen mir sehr gut ausgearbeitet, realitätsnah und durchdacht.
Auch wenn das Buch im Insgesamten ziemlich traurig ist und man sich immer wieder fragt, wie viele Schicksalsschläge und Umbrüche eine einzelne Person wohl ertragen kann, habe ich das Lesen sehr genossen. Mir konnte die Geschichte ein Thema näherbringen, mit dem ich vorher noch nicht vertraut war und sie hat auch ein tieferes Verständnis für die verschieden vorkommenden Kulturen in mir erweckt.

Ich hoffe, in Zukunft noch mehr von dieser Autorin hören zu können und werde die Augen offenhalten!
271 reviews3 followers
November 18, 2020
Ich habe mich sehr schwer getan in diesen Roman hineinzufinden. Die vielen langen russischen Namen waren anfangs etwas verwirrend. Das hat sich aber gelegt als die Personen vertrauter wurden. Was mich sehr gestört hat waren die vielen Rechtschreibfehler. Da müsste unbedingt nochmal jemand drüberschauen.

Auch mit dem Schreibstil der Autorin habe ich mich schwer getan. Er ist nicht schwer zu lesen, aber ich fand keinen richtigen Zugang und kam nicht in den Lesefluss.

Dabei ist die Geschichte die das Zerrissenheit zwischen 2 Welten aufgreift und wirklich bildhaft beschreibt sehr interessant. Der Protagonist erlebt so viele prägende Dinge in seinem Leben, dass er es wirklich schwer hat sein wahres Ich zu finden und tatsächlich sein Leben zu leben. Ich finde dies darzustellen ist der Autorin wirklich sehr gut gelungen!
Profile Image for Céline.
10 reviews1 follower
March 2, 2023
Der Roman befasst sich mit dem Thema Herkunft und Identität während des kaukasischen Krieg.
Der Sohn des Imam, Jamalludin, wird als Pfand an Russland abgegeben und wächst dort in den Reihen der Adligen in St. Petersburg auf, unter der Obhut des Zaren.
Man erhält einen Einblick über die politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse während des 18. Jahrhunderts.
Ein historischer Roman(gut recherchiert), der einen besonderen Erzählstil hat, an den ich mich erst gewöhnen musste. Trotzdem konnte man das Buch schnell durchlesen, besonders die letzten Kaptitel fand ich sehr fesselnd.
Mich hat die Geschichte und die Hauptperson allerdings weniger berührt/beschäftigt als gedacht, da es mir etwas zu distanziert und zu linear erzählt wurde.
Profile Image for Esther.
Author 3 books49 followers
February 25, 2023
Mehr durch Zufall als bewusste Entscheidung habe ich mich vor ein paar Wochen für dieses Hörbuch entschieden.
Dass Olga Grjasnowa mich begeistern kann, wusste ich schon (Der Russe ist einer, der Birken liebt). Dass ich aber so viel Historisches gut verpackt in einer unterhaltsamen Geschichte lernen würde, davon war ich wirklich positiv überrascht.

Sehr interessante Geschichte,
... die zeigt, dass Russlands heutige Methoden schon vor bald 200 Jahren erfolgreich erprobt wurden.
Profile Image for Sarah .
437 reviews29 followers
August 12, 2022
Puuh, ich breche ab.
Sowas langweiliges.
Total öde und linear erzählt, die Stimme des Ich-Erzählers ändert sich nicht trotz Altersunterschied. Mir hat die charakterliche Entwicklung gefehlt, an Stellen, an denen der Protagonist vielleicht mal reflektieren könnte, endet das Kapitel oder der Absatz. Oftmals mitten im Geschehen und es wird nicht wieder thematisiert.
An einigen Stellen gab es etwas Gesellschaftskritik, das hat das ganze etwas aufgehellt. Aber ansonsten sehr enttäuschend.
Profile Image for LeseMaus.
340 reviews12 followers
September 11, 2020
#beendet #Hörbuch
🐭 🐭 🐭 🐭

Olga Grjasnowa
"Der verlorene Sohn"
*Historischer Roman*

Zerrissen zwischen den Kulturen und ihren Herrschern, von denen einer sein Vater ist, muss Jamalludin seinen Platz im Leben finden.

Eine ruhige, aber intensive Erzählung, die mich gut unterhalten hat.
Profile Image for Christel.
555 reviews18 followers
November 30, 2021
Dieses Buch hat mich weniger berührt als ich erwartet hatte. Wie es in einem anderen Review heißt: zu linear, zu flaxh erzählt.
Profile Image for Indigo Atlas.
20 reviews3 followers
July 22, 2022
das Buch hat mich in eine andere Welt mitgenommen und gleichzeitg viel historisch politisches Wissen vermittelt. nice
Profile Image for Sabine.
184 reviews8 followers
February 5, 2023
Fantastisch erzählt und recherchiert, kann die vielen 3-Sterne-Bewertungen nicht nachvollziehen 😁
Bildungsroman in aufwühlend und spannend und politisch, was will man mehr?
164 reviews1 follower
November 2, 2021
Ein spannender Roman über eine tragische Figur der russischen Geschichte
Displaying 1 - 21 of 21 reviews

Can't find what you're looking for?

Get help and learn more about the design.