Das Ruhrgebiet Ende der 1950er Jahre: Das drohende Zechensterben treibt die Bergleute auf die Barrikaden. Johannes, der sich nach seinem schweren Unfall als Gewerkschafter engagiert, kämpft für die Interessen der Belegschaften. In diesen Zeiten des Umbruchs suchen die junge Buchhändlerin Inge und ihre rebellische Schwester Bärbel ihren Platz im Leben, jede auf ihre Art. Doch immer mehr Konflikte belasten den Familienfrieden, als eine unmögliche Liebe entsteht ...
Eva Völler wurde 1956 in Velbert geboren. Bekannt ist sie nicht nur unter ihrem bürgerlichen Namen, sondern veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Charlotte Thomas, Francesca Santini, Anne Sievers, Paula Renzi, Sibylle Keller, Elena Santiago, Line Bruns und Ina Hansen. Sie studierte Philosophie und Rechtswissenschaften in Frankfurt am Main und legte 1986 ihr zweites juristisches Staatsexamen ab. Nach ihrem Studienabschluss arbeitete Eva Völler sechs Jahre lang als Richterin und anschließend bis 2005 als selbstständige Rechtsanwältin bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Insgesamt veröffentlichte sie Bücher verschiedner Genre. Von Reiseliteratur, Komödie, Krimis, Thriller und historische Romanen blieb nichts unversucht. Völlers Romane erreichten eine Gesamtauflage von 1 Million und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Für ihren Roman »Wenn der Postmann nicht mehr klingelt« wurde ihr 1995 der Frauengeschichtenpreis von der Verlagsgruppe Lübbe verliehen. Ihr Roman »Vollweib sucht Halbtagsmann« wurde mit Christine Neubauer in der Hauptrolle verfilmt. Zusammen mit ihren Kindern lebt Eva Völler am Rande der Rhön in Hessen.
Essen, Ende der Fünfziger. Mines Familie ist nach dem Tod von Katharina wieder auf die Füße gekommen, Inge hat die Schule verlassen und eine Lehre als Buchhändlerin gemacht. Johannes hat als Gewerkschafter Karriere gemacht, Jakob und Bärbel gehen noch zur Schule und selbst Karl hat Arbeit auf der Zeche gefunden. Und trotzdem läuft nicht alles rund. Sowohl Inges Beziehung zu Peter, als auch Johannes zu Hanna stehen auf wackligen Füßen. Bärbel und auch Jakob haben massive Probleme in der Schule mit Lehrern, die komplett rückwärtsgewandt unterrichten.
Nach dem dramatischen Ende des ersten Bandes sind einige Jahre vergangen, der Familie scheint es besser zu gehen. Aber man merkt, dass jeder in vielen Dingen Kompromisse in seinem Leben macht. Es dauert eine ganze Weile, bis sich alles regelt und alle Schwierigkeiten ausgeräumt sind. Was mich wirklich sehr aufgebracht hat, waren die Lehrer von Jakob und Bärbel. Die Klassenlehrerin von Jakob versucht ihn auf Rechtshändigkeit umzuerziehen und will ihn auf eine Sonderschule schicken, weil er dem Unterricht nicht folgt. Allerdings ist Jakob hochbegabt und langweilt sich, aber das gibt es in der Welt dieser Lehrerin nicht. Und Bärbel hat einen Lehrer, der ein ehemaliger Nazi ist und seinen Unterricht entsprechend gestaltet. Als Bärbel gegen ihn aufbegehrt, droht ihr der Schulausschluß. Ich fand es sehr mutig von Bärbel hier nicht einfach den Mund zu halten.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es lies sich toll lesen und trotz der Schwierigkeiten hat man sich mit der Geschichte wohl gefühlt. Das Ende war wirklich herzzerreißend und hat mich das Buch mit einem tiefen Seufzer schließen lassen. Gerne hätte ich die Familie weiter begleitet.
„Ein Traum vom Glück“, der Auftakt der Ruhrpott-Saga hatte mich nicht so ganz überzeugt, da ich Inge aber als vielversprechenden Charakter empfand, habe ich der Reihe eine weitere Chance gegeben. Zum Glück! Schon nach wenigen Seiten war mir klar, dass ich „Ein Gefühl von Hoffnung“ sicherlich mit 5 Sternen bewerten werde und diese Ahnung hat sich zum Schluss auch bewahrheitet. Die Geschichte hat mich sehr schnell abgeholt und konnte mich durchgängig fesseln. Seit dem ersten Band sind mehrere Jahre vergangen. Inge, die im Zentrum dieses Teils steht, ist mittlerweile 23 Jahre alt. Sie ist eine sehr pflichtbewusste junge Frau und ihre jüngeren Geschwister, ihr kriegsversehrter Vater und ihr Beruf als Buchhändlerin halten sie ordentlich auf Trapp. Auch die Liebesgeschichte, die die Autorin einbaut, ist wunderbar romantisch. Ich fand zwar den „Partnertausch“ ein wenig Soap-Opera mäßig aber ich mochte die Charaktere so gerne und habe beiden die Daumen gedrückt. Neben Inge ist insbesondere auch Johannes ein toller Protagonist. Er ist immer hilfsbereit, egal ob es um Familie oder Nachbarn geht. Jeder kann sich bedingungslos auf ihn verlassen und man wünscht sich, auch so einen Johannes im Leben zu haben. „Ein Traum vom Glück“ ist ein sehr authentisches Portrait einer Familie Ende der 50er Jahre, zwischen Aufschwung und Geldsorgen, neuen und alten Konventionen. Es ist auch eine Geschichte voller Zusammenhalt und engen Familienbanden. Ein wirklich toller, lesenswerter Schmöker. Ich freue mich, dass es noch einen dritten Teil gibt.
Es geht aufregend weiter Jakob wird mittlerweile schon 7 Jahre. Nach dem Tod von Katharina hat Inge die Schule verlassen um mit Unterstützung von Oma Mine für Jakob und ihre jüngere Schwester Bärbel zu sorgen. Halbe Tage arbeitet Inge in einer Buchhandlung, was für die Buchliebhaberin ein Traum ist. Inge hat stillschweigend die Verantwortung für Jakob übernommen, was ihr aber bei Jakobs Schulproblemen nicht hilft. Auf ihren Vater Karl kann sie nicht zählen. Seit seiner Kriegsverletzung hat er das Gemüt eines Kindes. Auch Johannes, der eigentlich der Vater von Jakob ist hat keine Rechte da der gesetzlicher Erziehungsberechtigte Karl ist. Auch sonst wird das Leben im Ruhrpott nicht ruhiger. Das Zechensterben hat angefangen. Da die meisten Männer in den Zechen arbeiten haben viele Familien haben Angst um ihre Zukunft. „Ein Gefühl von Hoffnung“ ist der Abschluss der Ruhrpott-Saga von Eva Völler. Wie schon im 1. Band „Ein Traum vom Glück“ beschreibt die Autorin sehr gut das Leben im Ruhrpott das vom Bergbau geprägt ist. Die Beschreibung der Menschen und deren Leben im Ruhrpott ist authentisch und lebendig. Staub und Ruß sind allgegenwärtig. Wäsche die zum Trocknen an der Luft hängt ist grau von Ruß, wenn der Wind dreht und sie nicht rechtzeitig reingeholt. Die Fenster sind ständig voller Schmutz und auch die Stube muss täglich gefegt werden. Man kann sich bei der Beschreibung also richtig in das Leben im Ruhrpott hineindenken. Vieles ist so visuell beschrieben, dass beim Lesen ein kleiner Film vor dem inneren Auge abgelaufen ist. Durch immer wieder eingestreute Worte im Dialekt des Ruhrgebiets wird das Geschrieben noch authentischer. Die Protagonisten sind von Eva Völler mit Liebe geschaffen worden. Auch sie wirken sehr authentisch und passen einfach alle in die Umgebung egal ob Hauptcharaktere oder einfach nur Nebendarsteller. Besonders hat mir die Entwicklung und Verantwortungsbewusstsein von Inge gefallen. Völlig selbstlos hat sie, nach dem Tod ihrer Mutter ihre Zukunftspläne aufgegeben und sich ihren Geschwistern gewidmet. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und Unkompliziert. Das Buch hat mich oft gar nicht losgelassen. Das Ende ist dann auf einer Seite traurig aber auch schön und passen.
Ich habe die Ruhrpott-Saga gerne gelesen. Die beiden Bücher vermitteln einen guten Einblick in das Leben im Ruhrpott der 1950er Jahre.
Nachdem ich vom ersten Band schon so begeistert war, habe ich mich riesig auf den zweiten Teil gefreut. Und wie ich es von Eva Völler (oder auch ihrem Pseudonym Charlotte Thomas) gewohnt bin, hat sich mich auch hier nicht enttäuscht. Inzwischen sind nach Katharinas Tod sieben Jahre vergangen. Inge hat die Schule verlassen, um sich um ihre Geschwister kümmern zu können. Sie arbeitet halbtags in einer Buchhandlung und ist mit ihrem Jugendfreund Peter verlobt. Bärbel ist sehr rebellisch und hat wie der der kleine Jakob, Probleme in der Schule. Johannes ist mit Katharinas bester Freundin Hannah verlobt und engagiert sich als Gewerkschafter. Er setzt sich sehr für die Belange seiner Kollegen und das drohende Zechensterben ein.
Eva Völler hat es auch hier wieder geschafft, mich von der ersten Seite an zu begeistern. Durch ihren flüssigen, schön zu lesenden Schreibstil hat man einen besonderen Bezug zu den Protagonisten und fühlt und leidet mit ihnen mit. Mein ganzer Respekt galt Inge, die ja quasi viel zu früh in die Mutterrolle gedrängt wird und ihren Traum, aufs Lyzeum zu gehen, für die Familie hinten anstellt. Auch Mine hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Oft macht sie einem das Zusammenleben schwer, aber trotzdem hat sie das Herz auf dem richtigen Fleck und weiß durch ihre Lebenserfahrung manch guten Rat zu geben. Johannes ist einfach der Fels in der Brandung, er ist immer da, wenn er gebraucht wird und man kann sich stets auf ihn verlassen. Die Geschichte bietet dem Leser so viel, wir erleben den Umbruch, müssen uns von lieben Personen verabschieden, auch eine verbotene Liebe geht sehr zu Herzen. Viel zu schnell war das Buch zu Ende, die Autorin schafft es mühelos, Spannung aufzubauen und diese bis zum Schluß zu halten. Ich fand die Geschichte sehr authentisch, zum Teil auch sehr traurig, so wie es halt zur damaligen Zeit war und der Ruhrpott Dialekt hat mir besonders gut gefallen. Auch hier vergebe ich sehr gerne wieder 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung.
Die Ruhrpott-Saga geht weiter. Katharina ist tot und sehr vermisst. Johannes ist engagierter Gewerkschafter, Inge arbeitet in einer Buchhandlung, Bärbel und Jakob besuchen die Schule. Karl leidet immer noch unter seinen Einschränkungen und Mina ist irgendwie die Seele des Ganzen. Und sie müssen sehr viel schlimmes verkraften aber auch schönes erleben.
Meine Meinung:
Das war eine richtig schöne Fortsetzung des ersten Teiles. Wieder haben die Protagonisten einiges zu durchleiden, aber in welcher Familie ist immer nur eitel Sonnenschein. Mir hat es richtig gut gefallen und deshalb hoffe ich auch darauf, dass es einen weiteren Band geben wird. Der Schreibstil ist sehr gut und dadurch war dann leider auch das Buch viel zu schnell beendet. Wer eine schöne, aber auch dramatische Familiengeschichte mag ist hier richtig gut aufgehoben.
Nach "Ein Traum von Glück" ist dies nun der zweite Band der Ruhrgebietstrilogie von Eva Völler. Ich habe auch den ersten Teil gelesen und meiner Meinung nach ist es hilfreich, wenn man diesen vorher gelesen hat, allerdings kann man sicherlich dieses Buch auch ohne die Vorkenntnisse lesen, da geschickt an die Ereignisse aus dem "Traum vom Glück" angeknüpft wird. Protagonistin in diesem Buch ist nun Inge, die Tochter von Katharina, die die Leser im ersten Teil kennen gelernt hatten. Der Roman spielt im Jahr 1959 und wiederum werden gut die äußeren Umstände beschrieben, eingebettet in eine fesselnde Geschichte. Auch der Bergbau nimmt hier großen Raum ein, passend zum "Pott".
Der zweite Teil der Ruhrpott-Saga gefällt mir sogar noch besser als der erste! Es geht um so viele wichtige Themen: Wechseljahre, Linkshändigkeit, Hochbegabung, Altnazis als Lehrer, Prügelstrafe in der Schule, Alkoholismus, Buddy Holly, §175, Gewerkschaften, den Steinkohlebergbau und vor allem um Liebe, Leben, aber auch um Krankheit und Tod. Es ist dramatisch, lustig, romantisch, spannend und am Ende so schön, dass ich weinen musste. Wie gut, dass ich schon den dritten Teil zum Anhören hier habe.
Ein interessantes Buch für zwischendurch, speziell, wenn man familiäre Wurzeln in der Gegend hat. Ich habe doch sehr viel wiedererkannt, was mir meine Oma früher erzählt hat. An manchen Stellen hätte ich mir ein paar mehr Graustufen gewünscht (speziell bei den Lehrern), einige Figuren waren doch zu sehr schwarz-weiß. In Summe aber passte der Roman für mich und ich werde wohl Teil 3 auch noch lesen.
2.5 ⭐️ eine Liebesgeschichte zur Tochter der verstorbenen grossen Liebe ist schon etwas arg… Für meinen Geschmack war das Buch etwas kitschig und in sehr einfacher Sprache, aber nichtsdestotrotz kurzweilig und ganz unterhaltsam
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Wie glaubwürdig sich die Protas selbst im Weg stehen - ja so muss das gewesen sein - ich kann es nachvollziehen, wenn ich die Erzählungen meiner Mutter und Tante im Ohr habe