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Mist, die versteht mich ja! Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen

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Die kleine Florence, geboren in Hamburg als Kind nigerianischer Eltern, wird Ende der 60er-Jahre in Buxtehude von einer alleinstehenden Frau in Pflege genommen. Mit neun Jahren nehmen die Eltern sie mit nach Lagos, in ein Land, dessen Sprache sie nicht spricht, dessen Kultur ihr fremd ist, zu einer Familie, die sie nicht kennt. Durch das beherzte Eingreifen einer Lehrerin schafft sie es zurück nach Deutschland und macht dort ihren Weg …

In ihrer Autobiografie beschreibt die Autorin mit einer guten Prise Humor die Erlebnisse einer Schwarzen Frau in einer weißen Gesellschaft, den schmalen Grat zwischen witzigen Anekdoten und unschönem Alltagsrassismus, zwischen der Herausforderung, Brücken zu bauen, und der Grenzen zu setzen, zwischen Integration und Identitätsfindung, zwischen Beruf und dem Muttersein als Alleinerziehende – kurz: die Lebensgeschichte einer beeindruckenden Frau.

„Ein Mensch mit einer anderen Hautfarbe muss einfach woanders herkommen, die Sprache nicht verstehen und auch sonst kulturell anders gestrickt sein. Anders kann es einfach nicht sein, sonst würde das Weltbild einiger erschüttert.“

250 pages, Paperback

Published January 1, 2020

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About the author

Florence Brokowski-Shekete

5 books2 followers

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Community Reviews

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2 (1%)
1 star
1 (<1%)
Displaying 1 - 10 of 10 reviews
Profile Image for Manuel Riveros.
13 reviews2 followers
November 3, 2021
Von den bürokratischen und wirtschaftlichen bis hin zu den menschlichen Problemen erinnert Frau Brokowski-Shekete an die Widersprüche zwischen säkularer und religiöser Gesellschaft, frommer Vision und Toleranz der marginalisierten Jugend; Kompetenz und Fleiß, verbittert durch das ständige Gefühl, nie genug zu sein, erfährt die/der Leser*in ausschließlich in der ersten Person, in chronologisch geordneten Kapiteln, eine ebenso unwahrscheinliche wie notwendige Geschichte in angenehmer und nüchterner Prosa.

Den Rest dieser Rezension findet ihr hier: https://blogsatz.org/2021/11/02/mutte...
Profile Image for Sanja.
229 reviews1 follower
June 5, 2023
Perfektes Paket
Vorallem die Bilder am Ende waren die Kirsche auf der Sahne oben drauf
Eine Geschichte, die erzählt werden sollte,die zeigt, dass egal wie normal sie ist, die Normalität das Außergewöhnliche ist
Profile Image for Dorikun.
18 reviews
February 26, 2025
Ich hab das Buch schnell und auch gern gelesen. Die Lebensgeschichte der Autorin ist auf jeden Fall sehr interessant. Vielleicht kann ich es als weiße Frau nicht beurteilen, aber der Alltagsrassismus kommt zu wenig zum Ausdruck und scheint irgendwie zensiert zu sein. So als wolle man deutschen LeserInnen gefallen? Auch wird über die nigerianischen Eltern irgendwie zu sehr als "wilde, temperamentvolle, unvernünftige" Menschen geschrieben. Es wird also das Bild von "Afrikanern" vermittelt so wie viele Biodeutsche u.a. das ja bis heute noch haben. Andererseits ist es einfach die Erfahrung, die die Autorin gemacht hat. Dieses Buch spiegelt nicht die Lebensrealität der meisten Personen mit Migrationshintergrund in Deutschland wider, nach allem was ich bisher zu dem Thema gelesen und gehört habe. Viele Biodeutsche, die sich noch gar nicht bis wenig mit dem Thema auseinander gesetzt haben, werden sich nach diesem Buch glaube entspannt zurücklehnen und keinen großen Änderungsbedarf in ihrem Verhalten feststellen. Oder es ist grade ein guter Einstieg in das Thema, weil man sich eher nicht angegriffen fühlt (auch, da die Autorin viele Lobeshymnen auf deutsche "Tugenden" da lässt)? Irgendwie dachte ich manchmal beim Lesen, dass die Autorin aus Selbstschutz ihr eigenes HappyLand (siehe exit racism von Tupoka Ogette) in Deutschland kreiert hat.
Profile Image for Bücherelli.
151 reviews42 followers
December 29, 2021
Ich blicke zurück mit einem Lächeln und manchmal auch mit einem leichten Seufzer und, das gebe ich ehrlich zu, auch mit ein wenig Stolz. Ob nun stolz, weil ich diesen Weg als Frau, als alleinerziehende Mutter, als Schwarze gegangen bin? Ich weiß es gar nicht so genau. Vielleicht ist es ein Mix aus allem, vielleicht bin ich aber auch einfach nur stolz darauf, diesen Weg als Mensch gegangen zu sein. Oder darauf, den einen oder anderen Stolperstein gut gemeistert zu haben.


Die Pädagogin Florence Borowski-Shekete ist in Hamburg 1967 geboren, als Tochter nigerianischer Eltern. Ihre dunkle Hautfarbe ist ihr selten bewusst - warum sollte sie auch? Weiße Menschen denken auch nicht permanent an ihre Hautfarbe. Und dennoch wird Florence von ihrem deutschen Umfeld des Öfteren daran erinnert. Sie sticht hervor. Einer ihrer frühesten Leitsätze ist daher ja nicht aufzufallen, immer brav und artig zu sein. Das hat sie von ihrer Mama übernommen. Ihre Mama, die eigentlich ihre Pflegemutter ist und die sich um Florence kümmert, weil es ihre biologischen Eltern nicht tun. Bis Florence zurück nach Nigeria muss, wo ihre Familie wartet und wo sie angeblich hingehört. Doch dort fühlt sie sich noch weniger zugehörig. Sie sehnt sich nach ihrem Deutschland, noch mehr nach ihrer Mama. Der Kampf zurück in ihr Heimatland beginnt.

Einmal soll ich meinen Vater erstaunt angeschaut und festgestellt haben: »Bist du aber Schwarz.« Er erwiderte, dass ich genauso Schwarz sei. Ob ich es begriffen hatte, wage ich zu bezweifeln, nahm ich mich doch in meiner Welt so nicht wahr. Es gab wohl auch eine Zeit, da habe ich versucht, mich mit einer Bürste sauber zu schrubben und meine Mama gefragt, warum sie sich nicht ein sauberes Kind genommen hätte. Das waren dann jene Momente, in denen ich sie wahrnahm, meine Schwarze Haut in meiner weißen Welt.


Es ist die autobiografische Geschichte einer bewundernswerten Frau, die einen auch ganz geschickt in den Bann zieht. Chronologisch erzählt sie ihre Lebensgeschichte, wobei der Fokus auf ihrer Kindheit und Jugend liegt. Sie erzählt wie es ist als Schwarzes Kind in Deutschland aufzuwachsen, welche Hürden zu überwinden gelten, aber auch welche Brücken sie bauen muss. Ebenso wird ihre kurze Zeit in Nigeria beleuchtet, wie auch die Distanz zu ihren leiblichen Eltern. Die Liebe zu ihrer Mama jedoch ist deutlich zwischen den Zeilen spürbar.

Kinder sollen fragen, nur so lernen sie. Soll das für Erwachsene nicht gelten? Ist es beleidigend, wenn eine Oma die Erlaubnis für ihr Enkelkind einholt, die braune Haut einmal anfassen zu dürfen, weil das Kind sich frage, ob diese abfärbe? Würde ein »Nein« dem Kind helfen, diese Frage zu »begreifen«? Natürlich können diese Fragen, besonders von wildfremden Menschen, eine anmaßende Grenzüberschreitung bedeuten. Es ist nicht immer lustig, im Supermarkt zwischen Obst und Gemüse eine Kurzfassung der eigenen Biografie zu präsentieren, die dann womöglich auch noch hinterfragt wird. Wie geht man damit um, wenn das Interesse so weit reicht, dass einem Menschen ungefragt in die Haare fassen, weil sie wissen möchten, wie sich diese anfühlen?


Die ersten zwei Drittel des Buches flutschen dahin. Es ist spannend und teilweise auch emotional aufwühlend in Florences Geschichte einzutauchen. Dann jedoch kommt der Part, an dem sie von Buxtehude nach Heidelberg zum Studieren zieht. Die nächsten dreißig Jahre werden im Vergleich zu den vorherigen im Schnelldurchlauf abgehandelt. Plötzlich hat sie ein Kind, eine eigene Agentur, ist Schulrätin. Die Meilensteine ihres Erwachsenenlebens werden nicht detailliert erläutert wie die ihrer Kindheit und Jugend. Es bleibt bei kurz erwähnten Aufzählungen im Lebenslauf. Eine reine Konzentration auf die ersten zwanzig Jahre ihres Lebens hätten demnach auch gereicht, der Rest wirkt wie zwanghaft erwähnt. Auch die Emotionen bleiben in diesem Teil aus. Wobei es auch davor zumindest eine Stelle gegeben hat, die ich gerne anders erzählt bekommen hätte. Das Wiedersehen mit ihrer Lehrerin. Dies wird so sachlich wiedergegeben, dass es sich falsch anfühlt. Gerade bei einer Person, die ihren beruflichen Lebensweg prägt, hätte ich mir ein klein wenig mehr Gefühl beim Niederschreiben erwartet (denn ich bin mir sicher, es ist ein sehr rührendes Ereignis gewesen). Vor allem da Florence der emotionalen Worte mächtig ist - wie man bei den Erzählungen über ihre Mama erkennen kann.

Tatsächlich hatte ich andere Erwartungen an das Buch, denn ich dachte es würde sich um einen Art Essay handeln. Mit einer reinen Autobiografie hatte ich nicht gerechnet - fand ich aber dann nicht schlimm. Es gilt trotzdem zu beachten, dass es eine personelle Erzählung aus primär den 70er und 80er Jahren ist. Einiges hat sich zum Glück mittlerweile geändert, anderes ist allerdings immer noch erschreckend aktuell. Ich bin froh, dass Florence ihre Geschichte aufgeschrieben hat und ich sie gelesen habe, daher kann ich sie auch guten Gewissens weiterempfehlen.

Und dann hätte ich ihr vorgemacht, wie sich einer der Herren völlig entsetzt zu mir umdrehte und laut ausrief: »Mist, die versteht mich ja!«
Mama hätte sich geärgert. Sie hätte mich gefragt, ob mir das etwas ausgemacht hätte. Und ich hätte geantwortet: »Nein, ausgemacht hat mir das nichts. Aber ich fand es sehr merkwürdig und es hat mich daran erinnert, dass ich Schwarz bin.«
Profile Image for somedaysofmylife.
26 reviews1 follower
April 19, 2022
„Mist, die versteht mich ja! Aus dem Leben einer Schwarzen Deutschen“ ist ein sehr einfach geschriebenes Buch von einer Frau die von ihrem Aufwachsen und Leben in Deutschland erzählt und den Blick auf die vielen persönlichen, kulturellen und bürokratischen Herausforderungen darlegt.
Ich fand es spannend aus ihrem Blickwinkel auf alltägliche Probleme zu schauen und war geschockt mit wie viele Steinen sie auf ihrem Lebensweg konfrontiert wurde und wie sie mit vielen Aussagen und Gesten anderer Menschen umgehen musste.
Ich würde das Buch jedem Menschen empfehlen um einfach nochmal eine andere Perspektive auf einige für uns teilweise unbekannte Herausforderungen einzunehmen.
Profile Image for Sindy.
389 reviews4 followers
April 25, 2023
Spannende Lebensgeschichte, auf jeden Fall auch gut geschrieben. Dennoch bleibt mir nicht so viel davon im Kopf und ich würde es nur bei sehr speziellen Interesse am Thema an jemanden weiterempfehlen, da es auch viel um die sehr individuellen Hürden geht bspw. Beim finden vom "richtigen" Berufsweg etc.
Profile Image for Andrea.
591 reviews3 followers
May 19, 2024
Amazing story, nothing but admiration and respect for the author! Special mention of the way she kept certain parts of her life private, but still shared enough to keep the struggle real and the story engaging.
Profile Image for Melissa.
7 reviews
July 14, 2022
Sehr interessant. Man fiebert mit dem kleinen Mädchen, was zu einer starken Frau heranwächst, mit und kann sich gut in sie hineinversetzen.
49 reviews
January 22, 2025
Schon interessant die Lebensgeschichte aber mehr inhaltlich. Vom Schreibstil eher wie ein Aufsatz oder Artikel keine große Literatur. Habe ich aber sehr gerne und schnell gelesen
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