Plätschernd fließt der Bach dahin, stetig dreht sich das Mühlrad. Genauso soll es sein, genauso ist es seit Jahrhunderten. Nichts deutet darauf hin, dass etwas nicht stimmt, und doch beschleicht Bianca Kornelis ein ungutes Gefühl. Dabei war sie die treibende Kraft, als es darum ging, die alte Mühle zu renovieren und mit der Familie aufs Land zu ziehen – das Café samt kleiner Pension ist ihr Lebenstraum. Nun häufen sich Beschwerden von Gästen, die nachts kein Auge zubekommen. Der Grund: Das Mühlrad quietscht. Zwar hat der Vorbesitzer dringend davon abgeraten, das Rad anzuhalten, aber Bianca und ihr Mann wissen sich nicht anders zu helfen – schließlich geht es inzwischen um nichts weniger als die Existenz der Familie. Die Folgen sind schrecklich: Albträume plagen Eltern, Kinder und Gäste, und Bianca findet sich eines Nachts nach Luft ringend und mit nassen Haaren am Bachufer wieder, in der festen Überzeugung, eine dunkle Macht habe ihren Kopf unter Wasser gedrückt. Welches schreckliche Geheimnis birgt das alte Gemäuer?
Diana Menschig, geboren 1973, absolvierte nach einem Studium der Psychologie mehrere Stationen in Marktforschung und Personalmanagement, bevor sie einen Spieleladen eröffnete. Heute arbeitet sie als selbständige Dozentin und Autorin. Wenn sie nicht gerade in fantastischen Parallelwelten unterwegs ist, teilt sie sich mit ihrem Mann, zwei Hunden, einer Katze und vielen Rennrädern ein Haus am Niederrhein.
Mal wieder eine sehr hübsche Ausgabe des Kampa Verlags.
Diese sehr kurzweilige, moderne Gespenstergeschichte spielt in der Gegenwart, versucht aber sehr stark den Stil traditioneller Schauermärchen aufzugreifen. Das kleine Setting und die wenigen Figuren machen es leicht, schnell in die Geschichte hineinzufinden, aber leider bleibt der Erzählstil sehr sachlich und schmucklos und die Figuren sehr oberflächlich.
Ich mochte aber, dass hier regionaler Volksglaube verwoben wurde, der natürlich kein Horror ist (einige anderen Rezensionen lassen vermuten, dass andere LerserInnen hier mehr Nervenkitzel erwartet haben), sondern eher ein nettes kleines Schauermärchen für einen verregneten Sonntag, da der Grusel sehr subtil und eher märchenhaft ist.
Eine nette Geschichte für zwischendurch ohne große Effekthascherei, sondern einfach nur zum Genießen.
Eine kuschelige, angenehme Gruselgeschichte. Ich mochte vor allem den Ausgang, die transportierte Message, aber auch das Setting sehr. Die Protagonistin verhält sich für mich zwar nicht immer nachvollziehbar, aber dennoch schlüssig, und somit bin ich vollends zufrieden. In einem Sitz durchgelesen, perfekt für dunkle, kalte Wintertage!