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Was wir scheinen

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Hildegard E. Keller schafft in ihrem Romandebüt „Was wir scheinen“ ein fesselndes Porträt einer der faszinierendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts: Hannah Arendt.

In ihrem Schweizer Urlaubsort, einem kleinen Ort im Tessin, streift Hannah Arendt durch vergangene Lebenslandschaften. Sie ist 68, die größten Umwälzungen ihres Lebens liegen hinter ihr, und doch machen ihr die Kontroversen um ihr Buch Eichmann in Jerusalem immer noch zu schaffen. Im Austausch mit neuen und alten Bekannten schafft sie es, allmählich Licht ins Dunkel dieser Lebensepisode zu bringen.

»Das ist ja das Einzige, was wir fürchten, wenn wir uns vor dem Ende bangen. Nicht den Tod, sondern diese Welt zu verlieren.«

Im Sommer 1975 reist Hannah Arendt ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Ihre Reise ist auch eine Reise in die eigene Vergangenheit: Berlin und Paris, New York, Israel und Rom. Und sie erinnert sich an den Eichmann-Prozess im Jahr 1961. Die Kontroverse um ihr Buch Eichmann in Jerusalem forderte einen Preis, über den sie öffentlich nie gesprochen hat. 

Mit profunder Kenntnis von Leben, Werk und Zeit gelingt Hildegard E. Keller ein intimes Porträt, ein faszinierend neues Bild einer der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, die Geschichte einer großen Lebensreise.

544 pages, Hardcover

First published February 26, 2021

9 people are currently reading
152 people want to read

About the author

Hildegard E. Keller

8 books9 followers
HILDEGARD E. KELLER is a multidisciplinary storyteller and a university professor for literature and storytelling. She who uses fiction (novel, theatre, audioplay), film, drawing, photography as well as other media to explore time and space. She loves to bring the past to life. Because «the past is never dead, it’s not even past», as Faulkner suggested.

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Displaying 1 - 28 of 28 reviews
Profile Image for Semjon.
766 reviews506 followers
April 9, 2022
Ich kam mir beim Lesen dieser fiktiven Biografie über Hannah Arendt ein wenig wie ein Philosophie-Student auf der Semestereröffnungsparty der Fakultät in Heidelberg vor, auf der ich niemand kannte, die Leute aber ganz nett waren. Essen, Trinken und Klatsch gab es ausreichend. Ich konnte mich auch zu den Grüppchen der Master-Studenten stellen, die alle etwas arrogant wirkten und ihre Philosophenhelden absolut lässig nur mit Vornamen nannten. Ach ja, der Karl und der Kurt und erst die Mary und vor allem der Martin, der ja mit der Hannah... Hat Lust auf das Studium der Philosophie gemacht, auch wenn ich nicht alles verstanden habe und viele Fragen offen blieben. Zu Hause habe dann erst mal recherchiert, über wenn da alles gesprochen wurde.

Kurz um, als Aperitif sehr süffig zu genießen, etwas schleimig im Abgang, aber gehaltvoll wie ein Griechischer Wein. Ich habe jetzt auf jeden Fall Interesse, mehr über die Hannah Arendt zu erfahren. Warum nur war die Aufregung um Eichmann in Jerusalem: A Report on the Banality of Evil so groß? Das Böse ist doch oft dumm und banal? Aber dazu müsste ich ihre Reportage über den Prozess wohl erst selbst lesen. Frau Professor Keller schreibt zwar einfach, aber nicht fürs einfache Volk. Das zumindest muss ich kritisieren. Ansonsten hat es mir gefallen.
Profile Image for Jin.
840 reviews147 followers
March 28, 2021
Ein unglaublich detailliertes und lebhaftes Portrait von Hannah Arendt, lebensnah und spannend erzählt! Das Buch hat mir insgesamt gefallen und auch die Erzählweise war gut gewählt und einfach zu lesen. Wir begleiten Hannah Arendt dabei wie sie auf ihr Leben zurückblickt und dabei Meilensteine der Geschichte und die ihres Lebens nacherzählt und überdenkt. Da ich fast nichts über Hannah Arendt selbst gekannt habe, musste ich zwar einiges nachschlagen, aber trotzdem war es ein schönes Leseerlebnis! Ich hatte anfangs etwas Angst, dass das Buch etwas zu trocken sein könnte, aber dem war nicht so; Man fühlt sich Hannah Arendt und ihrer Zeit verbundener als man denkt. Die Gedichte zwischendurch fand ich manchmal zu viel, aber das ist wohl Geschmackssache. Wer gerne biografische Romane mit historischen Bezügen liest, wird dieses Buch sicherlich lieben.

** Dieses Buch wurde mir über NetGalley als E-Book zur Verfügung gestellt **
Profile Image for MaggyGray.
673 reviews31 followers
May 9, 2022
Stups und Schnupper.

Ich mag Romane und ich mag Biografien - was für eine vorteilhafte Kombination bei "Was wir scheinen"; das war mein erster Gedanke, vor allem nachdem ich von "Eichmann in Jerusalem" sehr beeindruckt war. Eine Biografie von Hannah Arendt kam da also gerade recht.

Hildegard Keller beschreibt in Ist- und Rückblenden das Leben der Hannah Arendt etwa zum Zeitpunkt ihrer Flucht aus Deutschland nach Amerika, ihre Beziehungen zu Günter Stern und Heinrich Blücher, die Freundschaften mit Persönlichkeiten wie Jaspers oder Ingeborg Bachmann. Die Abschnitte, die im Präsens geschrieben sind, beziehen sich auf die letzten Aufenthalte in der Schweiz; Arendts zweiter Mann Blücher ist bereits verstorben, und sie möchte noch einmal ins schöne Tessin. Von dort aus lässt sie die Gedanken in ihre Vergangenheit schweifen. Vor allem die Flucht aus Nazideutschland,der Eichmann Prozess in Jerusalem, aber auch das Verhältnis zu Deutschland nach dem Dritten Reich werden hier sehr intensiv beschrieben, aber ohne andere Erlebnisse zu überdecken, wie etwa eine Diskussionsrunde mit einigen Studierenden, oder die Trauerfeier anlässlich Jaspers Tod.

Man merkt die Akribie deutlich, mit der Hildegard Keller recherchiert hat, der Schreibstil ist flüssig und nicht verkopft, die Dialoge mitunter so großartig geschrieben, dass daraus ganze Kapitel hätten geschrieben werden können. Sie bemüht sich, kein Erlebnis bis zur Übergröße aufzublähen, um andere dadurch zu zerquetschen, trotzdem ist die Eindringlichkeit, mit der bestimmte Szenen beschrieben werden, sehr nahegehend.
Die Autorin weist in ihrem Schlusswort darauf hin, dass sich ihr Roman zwar an reale Begebenheiten orientiert, dass viele Sätze, Schriften und Dialoge zitiert wurden, dass aber letztendlich eine fiktive Geschichte entstanden ist, in die sie vieles mit hineingeschrieben hat, was ihrer Fantasie entspringt.
Vielleicht liegt hierin so ein ganz kleines bisschen Unbehagen, was dieses Buch anbelangt - die Grenze zwischen Wahrheit und Fiktion können wohl nur eingefleischte Arendt-Kenner*innen erkennen, und deshalb ist die Eingrenzung der Geschichte - Biografie? Roman? - mitunter ein bisschen schwierig. Auch sind vor allem zu Anfang die vielen Namen und Orte leicht überwältigend, da hätte ein Personen- und Ortsregister bestimmt nicht geschadet.

Doch alles in allem habe ich das Lesen dieses Buches sehr genossen, und zum Schluss hatte ich das starke Bedürfnis, mich mit Hannah Arendt lange zu unterhalten. Schade, dass sie Raucherin war - das wäre dann natürlich nichts für mich gewesen.

Lesen!
Profile Image for Babette Ernst.
343 reviews83 followers
April 9, 2022
Ein Roman über eine historische Persönlichkeit bietet einige Chancen, die eine Biografie nicht hat, indem die Figur lebendiger wird, menschlicher, aus Bewunderung und Ehrfurcht kann Verständnis wachsen. Und tatsächlich begegnet man Hannah Arendt hier wie einer Nachbarin am Ferienort. Das schafft Nähe, aber auch Zweifel an der Realitätsnähe solcher Passagen. Hätte das wirklich Arendt sein können, die mit dem Personal im Hotel oder Restaurant plaudert? Und sind die gewählten Ausschnitte aus dem Leben geeignet, die Person zu charakterisieren oder sind sie viel mehr Tourismus-Werbung für die Schweiz, in der die edlen Banken sogar Gedichtbände verschenken?
Ich habe vor vielen Jahren schon eine Biografie gelesen, die eher nüchtern gehalten war. Hier nun konnte ich den Menschen Hannah Arendt kennenlernen, wobei mich immer Zweifel überkamen, ob sie denn wirklich so war. Manche Szene lebte von langen Zitaten, dann wurde mir das unabhängige Denken dieser beeindruckenden Frau deutlich, aber dazu hätte ich nicht ganz so viel belangloses Drumherum gebraucht.

Schon während des Lesens und noch mehr danach beschäftigte mich die Frage, wer die Zielgruppe dieses Buches sein sollte. Leser*innen, die auf die Person und die Gedanken Hannah Arendts aufmerksam gemacht werden sollen und bisher nichts von ihr wussten? Die konnten nur mit einiger Internetrecherche verstehen, wer sich hinter den vielen Vornamen verbarg und welche Rolle sie spielten. Bei einigen werden später auch die Nachnamen erwähnt – Kurt ist Kurt Blumenfeld, Martin natürlich Heidegger, Karl Jaspers usw. Als Nachwort liest man dann, dass Namen und Orte erfunden sind, aber Bezüge zu realen Personen beabsichtigt waren. Hä? Vermutlich sind nur das Hotelpersonal und einige Studenten und Studentinnen erfunden. Wer wissen will, wer Hilde, Mary oder Ernst waren oder was Hannah mit dem alten Martin verbindet, muss sich schon anderswo um Informationen bemühen. Mich ärgert auch immer, wenn ein Buch intellektuell durch nicht übersetzte englische und französische Sätze aufgepeppt wird, sich aber anschließend wieder Belanglosigkeiten zuwendet. Soll mir das sagen, dass ich mit meinen fremdsprachlichen Defiziten zu blöd für die anspruchsvolle Literatur von Hildegard E. Keller bin? Wer damit jedoch keine Probleme hat und sich dazu mit Arendts Leben und Denken schon beschäftigt hat, wird kaum etwas Neues, sondern zu viel Alltägliches lesen. Vor allem wird er die Leerstellen merken.

Ich habe das Buch nicht ungern gelesen, vielleicht sogar einige Zusammenhänge verstanden, die mir aus der Biografie nicht klar wurden, aber ohne Grundwissen, hätte ich mich schwer mit dem Buch getan. Und auch so blieben viele Fragen offen, werden Andeutungen gemacht (z. B. Hannahs Verwunderung, dass ausgerechnet Elfriede das Wort Friede im Namen trägt. Alles klar?) ohne dass eine Erklärung folgen würde. In der Darstellung dessen, was der „Eichmann-Skandal“ für Hannah Arendt bedeutete, wie sie sich trotzdem ihr unabhängiges Denken bewahrte und an andere weitergeben konnte, gefiel mir das Buch. Und als Anregung, weiter zu recherchieren und sich Texte Arendts vorzunehmen, ist es sicher geeignet, man muss nur dabei sehr viel Unwichtiges lesen.
Profile Image for nettebuecherkiste.
685 reviews178 followers
May 6, 2022
Auch in ihrem letzten Lebensjahr verbringt die „jüdische deutsch-US-amerikanische politische Theoretikerin und Publizistin“ (Quelle: Wikipedia) den Sommer im Tessin, wohin sie bereits mit ihrem verstorbenen Ehemann Heinrich Blücher häufig gereist war. Von dort aus reisen wir in Zeitsprüngen zurück in verschieden Phasen ihres Lebens seit dem Exil in Paris. Dabei begegnen wird zahlreichen Freunden und Mitstreitern, was für Leser*innen, die nicht sehr vertraut sind mit Hannah Arendt’s Leben sind, mitunter schwierig werden kann, da die betreffenden Personen meist nur beim Vornamen genannt werden und die Autorin vorauszusetzen scheint, das man Bescheid weiß, um wen es sich handelt. Recherchieren mithilfe der entsprechenden Vornamen und Arendt’s Wikipedia-Artikel funktioniert jedoch auch und kann durchaus Spaß machen. Keller charakterisiert Hannah Arendt vorwiegend über Gespräche mit den Weggefährten, was ich für recht gut gelungen halte. Insbesondere die beiden geschilderten Diskussionen mit Studenten fand ich sehr interessant, sie machen Lust, mehr über Arendt’s Werk zu erfahren. Weniger gut gefallen haben mir die langen Gedankengänge, die Keller sich für ihre Protagonistin ausdenkt, dabei stößt sie auf die Grenzen einer Romanbiografie. Auch sind diese Gedanken häufigt relativ belanglos, was zu einigen Längen führt – das Buch hat eindeutiges Kürzungspotential. Auch werden besonders interessante Aspekte aus Arendt’s Leben relativ kurz abgehandelt – über den Eichmann-Prozess hätte ich gern mehr erfahren und eine nähere Auseinandersetzung mit der Personalie Martin Heidegger wäre interessant gewesen – da wurde viel Potential verschenkt.

So ist „Was wir scheinen“ ein möglicher Einstieg für Leser*innen, die sich mit Hannah Arendt’s Leben und Werk befassen möchten, der Roman macht durchaus Lust darauf, ein Muss ist er hingegen nicht.
Profile Image for Markus.
276 reviews95 followers
abgebrochen
April 6, 2022
Eine alte Dame fährt ins schöne Tessin und erinnert sich an alte Tage. Viel Kaffee, Brötchen, Zigaretten, viel Ambiente (um nicht zu sagen Tourismuswerbung), Anekdötchen, Klatsch und Tratsch über Karli, Günther, Martin, Stupsi, Gerhard, Erich (... sollte ich die alle kennen?), eingestreute Kommentare zu historischen Ereignissen, Gedanken zu Politik und Philosophie, Zitate, Sinnsprüche, Gedichte und ungezählte Fragezeichen, und das über 550 Seiten.

Vielleicht ist das einer immer kürzer werdenden Aufmerksamkeitsspanne geschuldet, dem Bedarf an permanenter Abwechslung. Mich macht diese seichte Reizüberflutung nervös, und ganz ehrlich, es interessiert mich nicht, wie weich Hannah Arendt ihr Frühstücksei mochte. Die Themen, die mich interessiert hätten, werden gerade mal so angerissen, und so plätschert das oberflächlich dahin, ohne je zur Sache zu kommen.

Die rührselige alte Dame mit den zerstreuten Gedanken und den vielen Fragezeichen, ist das wirklich ein angemessenes Bild von Hannah Arendt? Ich habe Probleme, dieses Bild mit meinem eigenen abzustimmen. Das mag unflexibel oder sogar anmaßend sein, mein Bild ist nur dürftig und gründet sich auf Halbwissen und alte TV-Sendungen, wie die mit Günter Gaus (1964). Dagegen hat Hildegard Keller sich ganz offensichtlich lange und umfassend mit Hannah Arendt beschäftigt. Trotzdem: ich sehe vorwiegend die Absicht, kurzweilig zu sein, abwechslungsreich, die Leserschaft nicht mit komplizierter Philosophie oder Politik zu langweilen und darüber gerät mir die Hauptperson abhanden. Die Autorin bemüht sich, den Blick und die Stimme Hannah Arendts zu beschwören, nur, es bleibt der Blick und die bemühte Stimme der Hildegard Keller.

Ich habe das Buch nicht zu Ende gelesen und nach etwa 200 Seiten abgebrochen, aber ich darf wohl annehmen, dass sich dieser Stil bis zum Ende zieht. Trotzdem enthalte ich mich einem Rating.
Profile Image for Wal.li.
2,546 reviews68 followers
October 19, 2025
Sommer im Tessin

Im Sommer 1975 reist die Publizistin Hannah Arendt in die Schweiz. Sie hat vor einiger Zeit einen Herzinfarkt überstanden und will nun einen mehrwöchigen Urlaub an einem ihrer Lieblingsorte verbringen. Sie freut sich über die Ruhe. Ihren Mann Heinrich, der vor einigen Jahren verstorben ist, vermisst sie immer noch. Doch sie blickt auch zuversichtlich in die Zukunft. Natürlich ist sie schon Ende Sechzig, doch das muss ja nichts heißen. Während des Aufenthaltes lässt sie die Erinnerungen in sich aufsteigen. Die erste Zeit in Amerika, zum Glück sind sie den Nazis entkommen. Ihr Austausch mit Personen, die ihr teure waren. Der Eichmann-Report und die Reaktionen darauf.

Eine beeindruckende Persönlichkeit reflektiert hier zu ihrem Leben, das in der Rückschau als wirklich außergewöhnlich bezeichnet werden kann. Eine Frau, der das Denken wichtig ist, eine Frau, die Denken kann. Sie konnte studieren und promovieren. Mit ihrem Doktorvater hielt sie Kontakt. Sie führte eine glückliche Ehe. Sie veröffentliche ihre Gedanken und Gedichte, Werke, die noch immer Beachtung finden. Ihr Bericht zu dem Eichmann-Prozess, der ein kontroverses Echo auslöste, auch von Seiten, von denen sie es nicht so erwartet hätte. Und immer wieder die entspannende Urlaubsatmosphäre an einem Ort, an den sie immer wieder zurückgekehrt ist.

Wenn man immer schon mal mehr über diese außerordentliche Persönlichkeit wissen wollte, sich aber noch nicht an ihre Werken herantraut, dann könnte dieser Roman, der Teile ihres Lebens ein toller Einstieg sein. Leben und Werk werden auf ansprechende Art und Weise dargestellt. Die Person Hannah Arendt wird einem nahegebracht. Ihre Verhaftetheit im Denken, das genaue Durchdenken der Fragen, die sich ihr Stellen, aber auch ihr persönliches Leben in ihrer Ehe oder auch im Austausch mit Freunden und Weggefährten. Sie ging der Kontroverse nicht aus dem Weg und suchte doch ihre Gedanken zu erklären. Dieser Roman bietet eine beeindruckenden Überblick in das Leben von Hannah Arendt.
Profile Image for Martina.
254 reviews
April 25, 2021
A book for thought and re-reading all over again! Moving, impressive, dense .... It made me want to know more, made me want to read Hannah Arendt‘s works again, her letters, the works of Karl Jaspert... The works of Ingeborg Bachmann. I am in awe of the author, how marvellous to make HA approachable, her thoughts and writings, her personality. It is fiction, yes, but somehow it is not. It is fiction which makes you want to know more about the facts, the era. There is much more to say about the book, but having it just finished I am still too impressed to write much more than praise and adjectives. My book of the year!
Profile Image for blerta.
64 reviews
April 15, 2022
Im Roman begleitet man die Philosophin Hannah Arendt auf ihrer letzten Reise 1975 von New York in die Schweiz. Dabei wird ihr Alltag beschrieben und in Rückblicken erfährt man von ihren zurückliegenden Reisen, ihrem Werdegang und ihren Beziehungen.

Durch das Buch hat man das Gefühl, Hannah Arendt wirklich kennenzulernen: In Dialogen fallen Zitate, die man ihr zuordnet oder man entdeckt charakteristische Eigenschaften, die man auch schon aus Interviews kennt. Sehr gefallen haben mir die eingestreuten Gedichtfragmente! All das macht sie menschlicher. Der anfänglichen Bewunderung gesellt sich jetzt auch Verständnis gegenüber Arendt hinzu.

Gleichzeitig kommen Zweifel und Verwirrungen hinzu: Hätte diese Szene wirklich so stattfinden können? Ist das wirklich eine Anekdote aus ihrem Leben oder ist sie erfunden? Die Vermischung von Realität und Fiktion ermöglicht zwar diesen biografischen Roman, aber sie hat zumindest mich während des Lesens immer wieder kurz innehalten lassen, weil ich mich nicht wie sonst in Romanen einfach fallen lassen konnte.

Ich bringe ein wenig Grundwissen über Arendt mit. Einerseits aus dem Film von Margarethe von Trotta, aber auch im Bereich der politischen Philosophie. Was mich also am meisten an diesem Buch fasziniert hat, war die Herleitung ihres Denkens zu lesen, ihre Gedankengänge nachzuvollziehen. Der von ihr geprägte Begriff «Banalität des Bösen» im Zusammenhang mit dem Eichmannprozess sind spannend und nachvollziehbar beschrieben. Trotzdem sind viele Namen und Begriffe gefallen, die ich nicht zuordnen konnte. Dass viele ihrer Freunde lange auch mit Spitznamen genannt wurden, machte es nicht einfacher. Darauf folgte dann immer eine fünfminütige Recherche, die mich aus dem Lesefluss riss (und mich mit der Zeit nervte).

Zwischen diesen interessanten Schilderungen und Gedanken muss man sich durch viel zu lange Kapitel schlagen, unzählige Hotelangestellte und Kellner kennenlernen, die wirklich nicht wichtig sind und – zu meinem Entsetzen – belanglose, nicht enden wollende Dialoge lesen. Vor allem wirkten diese Dialoge so, als hätte Keller diesen unbedingt mit langen Ausführungen mehr Bedeutung verleihen wollen, was nicht geklappt hat.

Die Schilderungen des Eichmannprozesses gefielen mir wirklich gut. Zu Beginn war es auch das, was mich durch das Buch gezogen hat. Doch nach der Hälfte ist dieser vorbei und ich musste mich zum Weiterlesen zwingen. Die langen Kapitel halfen dabei nicht.

Dementsprechend kann ich auch nicht von Spannung sprechen. Denn dieses Buch ist in erster Linie immer noch ein Roman (steht zumindest auf dem Cover). Aber er scheint nicht Spannung aufbauen oder zumindest irgendwie mit den Leser:innen spielen zu wollen. Und im Leben von Arendt gibt es einiges, was einen als Leser:in hätte für einen Moment fesseln können. Stattdessen ist es eine simple Aneinanderreihung von Szenen, von denen der grösste Teil nicht mal relevant für das weitere Geschehen des Buches ist.

Somit lässt sich für mich auch nicht die Zielgruppe dieses Romans bestimmen. Für Philosophieinteressierte, die sich schon mit Hannah Arendt beschäftigt haben, wird wenig Neues dabei rausspringen. Leute, die Hannah Arendt nicht kennen, werden das Buch nur mit zeitgleicher Recherche beenden und verstehen können. An wen ist dieser Roman gerichtet?

Trotzdem hat mich das Buch dazu angeregt, mehr über die Ansichten und Theorien der bedeutenden Denkerin Hannah Arendt lernen zu wollen.

Fazit
Der Autorin ist es gelungen, Hannah Arendt nahbar und authentisch darzustellen. Trotzdem kommen während des Lesens Zweifel auf, ob diese Szene wirklich so hätte stattfinden können. Weiter muss man sich in langen Kapiteln mit (leider) belanglosen Dialogen herumschlagen. Und obwohl es ein Roman ist, kommt leider nie wirklich Spannung auf. Sehr gefallen hat mir die Schilderung des Eichmannprozesses und wie sich Arendts Denken daraus entwickelte.
Profile Image for Jean Carol.
8 reviews7 followers
March 5, 2021
Was wir scheinen von Hildegard E. Keller ist ein fiktiver Roman, der über das Leben von Hannah Arendt erzählt.

Der Roman ist am 26.02.2021 im Eichborn-Verlag erschienen und hat 563 Seiten. Es handelt sich um den Debütroman von Hildegard Keller, die zuvor Theaterstücke, Hörspiele und Filme veröffentlichte. Sie ist darüber hinaus Professorin für Literatur in Zürich und hat auch zehn Jahre lang in den USA gelehrt.

Der Roman ist in drei Teile gegliedert. Die Kapitel spielen abwechselnd zu verschiedenen Zeiten im Leben der Hannah Arendt. Inspiriert sind die Geschehnisse und Gespräche von Briefen und Büchern von Hannah Arendt. Insbesondere spielt der Eichmann-Prozess und ihr Buch „Eichmann in Jerusalem“ eine große Rolle.

Das Buch beginnt auf einer Reise im Sommer 1975 von New York ins Tessin (Schweiz). Dort blickt Hannah Arendt auf die Entwicklungen nach dem Krieg zurück, und welche Auswirkungen diese auf ihr Leben hatten.
In den einzelnen Kapiteln erfährt man mehr über Hannah Arendt in ihren verschiedenen Rollen: als Dozentin, als Philosophin, als Berichterstatterin während des Eichmann-Prozesses. Aber auch die persönliche Seite von Hannah Arendt, als Ehefrau und Freundin wird beleuchtet.

Der Roman hat mir insgesamt gut gefallen. Insbesondere ist die Sprache sehr angenehm, und durch die immer wiederkehrenden Einschübe auf Englisch oder Italienisch wird der Roman aufgelockert. Ich hatte wirklich das Gefühl, in Hannah Arendts Kopf zu sein. Die interessanten Gespräche und Briefwechsel mit ihren Freunden und auch mit Studenten haben mir viele Denkanstöße gegeben.

Sehr gut gefallen haben mir die Gedichte, die immer mal wieder aufgetaucht sind.

Zugegebenermaßen ist mir der Einstieg in den Roman nicht leicht gefallen. Man ist wirklich sofort in Hannahs Gedanken: Sie erzählt von ihren ganzen Heinrichs, Gertruds, Barbaras und Kurts, als würden wir sie auch kennen. Für Leser*innen ohne Vorwissen ist es nicht einfach, den Roman auf Anhieb zu genießen.

Ich habe immer wieder Begriffe und Namen nachschlagen müssen, da ich nicht über Hintergrundwissen über Hannah Arendt oder sonstige Philosophen aus der Zeit verfüge. Nichtsdestoweniger habe ich das Gefühl, dass Keller mir die Person Hannah Arendt, bzw. ihre Interpretation von ihr, nahebringen konnte. Es hat definitiv den Impuls in mir geweckt, mehr über sie erfahren zu wollen und mich der Philosophie auseinander zu setzen.

Empfehlen würde ich den Roman Personen, die Hannah Arendt bereits kennen und auch das ein oder andere Buch von ihr oder über sie gelesen haben.

Vielen Dank an den Eichborn-Verlag für das Rezensionsexemplar.
Profile Image for JoBerlin.
359 reviews40 followers
March 14, 2021
Der Schweizer Autorin und Literaturwissenschaftlerin Hildegard E. Keller ist mit diesem Hannah-Arendt-Roman ein Meisterwerk gelungen, das mich ganz nachhaltig beeindruckt hat.

1975: Die Publizistin und Philosophiewissenschaftlerin Hannah Arendt ist auf ihrer letzten Reise in die Schweiz. Bücher, Jahre, Narben schleppt sie mit auf dieser Tour. Die Fahrt im Zug wirkt einschläfernd und ruft gleichermaßen Erinnerungen wach, Hannah reminisziert über ihr Leben, ihre Arbeit, ihre Freundschaften …. und was für ein ereignisreiches Leben hat sie geführt!

In Rückschaukapiteln lässt Hildegard E. Keller mich teilhaben an Studium, Flucht, Emigration in die USA, und bei vielen Gesprächen mit Freund*innen und Partnern bin ich dabei. Wie aus dem weltweiten Who's Who der Intellektuellen liest sich das, und bei manchem Namen, manchem Ereignis möchte ich gerne verweilen – erzähl mir mehr – doch die Autorin drängt weiter, weiter – es gibt noch so viel zu entdecken!

Eine scharf denkende Philosophin zeichnet sie, aber auch zugewandt, warm, menschlich – immer engagiert und immer interessiert. Manchmal lässt sie Hannahs Gedankenfluss hin und her springen, wie im richtigen Leben natürlich, manchmal muss ich noch etwas dazu lesen, doch dieses "Studium", mein Eintauchen und Vertiefen meiner Arendt-Kenntnisse sind ganz wundervoll und ich genieße jede Romanseite ganz bewusst. Arendts Gedichte, die kannte ich bisher gar nicht, und woran hat sie zuletzt gearbeitet, mit wem korrespondiert? Einige Freundschaften zerbrachen über der Eichmann-Kontroverse. Die Autorin versteht auch dieses Thema sehr gut aufzubereiten und Intention, Arbeitsweise und Grundgedanken der Arendt-Reportagen werden hier ganz deutlich. Doch wie lange ist das schon her … und nun dieser letzte Sommer … viele Freunde sind gestorben, auch der Ehemann Heinrich Blücher, alleine fühlt Hannah Arendt sich nun, wie ein Blatt im Wind, frei und leicht zwar, aber ohne festen Halt.

Sehr gut geschrieben und aufgebaut ist das alles und so lebendig dargestellt lässt sich Hannah Arendt als Person, Publizistin und Philosophin gut erfassen. Ich habe so viel gelernt und weiß, dieser Roman wird mich noch lange beschäftigen, ja beeinflussen.

Profile Image for travelartandbookblogger .
120 reviews5 followers
February 26, 2021
Was wir scheinen von Hildegard E. Keller ist ein biographisch angehauchter fiktiver Roman über das Leben Hannah Arendts, geschildert aus ihrer eigenen Perspektive, erzählt zu unterschiedlichen Zeitabschnitten. Dabei wechselt die Perspektive stets vom Sommer 1975 in Tegna in der Schweiz in eine vorangegangene Episode ihres Lebens - beginnend in den 40er Jahren zur Zeit des Zweiten Weltkriegs über die Nachkriegsjahre und den Eichmannprozess bis hin zum Ende der 60er Jahre. Schauplätze sind neben Manhattan auch Deutschland, Italien und Jerusalem.

Wir lernen Arendt in Gedanken, im direkten Dialog und im Briefwechsel kennen, zum einen als Professorin, zum anderen als Journalistin und Schriftstellerin, aber auch als Menschen. Sie ist eine große Kant- und Brecht-Verehrerin, insgeheim aber auch ein inniger Maigret-Fan, außerdem bewegt sie sich gerne in Kreisen Intellektueller wie beispielsweise Ingeborg Bachmann, Gerhard Scholem, Kurt Blumenfeld, Uwe Johnson, Martin Heidegger, Karl Jaspers oder zu Lebzeiten Walter Benjamin. Einen wichtigen Raum nimmt auch ihr Zigarettenkonsum, das so genannte Rahel-Buch und der bereits erwähnte Eichmannprozess ein.

Der Roman ist definitiv kein Easyread und für jemanden, der sich bislang noch überhaupt nicht mit der Thematik auseinandergesetzt hat, ist es erstmal ein wenig anstrengend, in die Geschichte reinzufinden. Was ich sehr interessant fand, waren die Szenen in denen Arendt sich mit ihren Student*innen austauscht und ich habe auf jeden Fall die Message für mich mitgenommen, dass es immer sehr wichtig ist, selbst zu denken.

Sehr große Kritik richte ich an den Verlag für die unkommentierte Verwendung des ausgeschriebenen Z-Worts und N-Worts, egal ob Fiktion oder Zitate - das ist im Jahr 2021 auf keiner Fall mehr so hinzunehmen und verurteile ich auf’s Schärfste. Außerdem möchte ich mich von Arendts Geschlechtervorstellungen distanzieren und ich möchte auch betonen, dass ich nicht der Meinung bin, ein Mensch, der studiert hat, wäre für die Gesellschaft wertvoller als jemand, der keine akademische Laufbahn eingeschlagen hat.
13 reviews
February 26, 2021
Zunächst: Dem Verlag ist meiner Meinung nach mit dem Cover und der Gestaltung ein wahrer Kunstgriff gelungen: Da gibt es diese Spiegelung des Titels, die damit wiederum den Inhalt des Titels darstellt. Da gibt es die beiden Vögel, die wie Engelchen und Teufelchen wirken. Und da gibt es auch diese Vögelchen, die an den Sequenzen des Romans auftauchen. Grandios gemacht!

Zum Kernstück, dem Roman selbst: Der Leser trifft auf Hannah Arendt im Sommer 1975, als sie gerade mit dem Zug in das Schweizer Dorf Tegna unterwegs ist, um dort Urlaub zu machen. In den insgesamt 27 Kapiteln reisen wir nun mit Hannah Arendt durch Raum und Zeit und begleiten sie an ihren wichtigsten Stationen, alles in der Zeit zwischen Mai 1941 und August 1975. Diese Achronologie hindert aber keineswegs den Lesefluss, denn die Autorin Hildegard E. Keller vermag es, diese einzelnen Stationen kunstvoll miteinander zu verbinden. So treffen wir beispielsweise immer wieder auf Weggefährten Arendts, sei es sozusagen real oder in Gesprächen. Auch wird das Wesen der Hannah Arendt, ihre kritischen und unabhängigen Überlegungen, jederzeit deutlich. Und ebenso ihre bekannte Reportage „Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen“ ist durchweg Thema. An keiner Stelle stellte sich jedoch bei mir das Gefühl ein, mit der Handlung nicht mehr hinterherzukommen, gar die Orientierung verloren zu haben. Dies ist mit dem erzählerischen Talent der Autorin zu begründen, denn, obwohl es ihr erster Roman ist, ist sie doch literarisch versiert, lehrte an verschiedenen Universitäten, war jahrelang Jurorin beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb und Mitglied im Literaturclub des Schweizer Fernsehens.
Zu bedenken ist natürlich, dass es sich hier um einen Roman handelt, dass die Autorin das Leben der Hannah Arendt fiktionalisiert oder, wie Keller es selbst beschrieb, „mit viel künstlerischer Freiheit aus dem Gerüst ihrer Biografie herausgelöst [hat]“. Dies ist auch zu bedenken, wenn man die vielen eingestreuten Zitate liest, die eingerückt dargestellt sind. Im Nachwort ist daher zu lesen, dass Aussagen und Passagen „aus Briefwechseln und Werken paraphrasiert“, „Paraphrasen aus anderen Kontexten enthalten, fiktionalisiert oder fiktiv sind“. Das schmälert aber keineswegs den Lesegenuss, für mich verstärkt es ihn sogar.
46 reviews
March 24, 2021
Anspruchsvolle Lektüre
Im Sommer 1975 blickt die Publizistin Hannah Arendt auf ihr knapp 70 Jahre langes Leben zurück. Erst kürzlich verwitwet und selbst auch gesundheitlich angeschlagen, verbringt sie einige Wochen im Schweizer Tessin, eine Region, mit der sie bereits seit vielen Jahren eng verbunden ist. Geschildert wird nicht nur Hannahs Flucht vor den Nazis nach Amerika, sondern auch die Ereignisse der ersten Jahre und die ersten Erfolge als Publizistin und Essayistin. Im Mittelpunkt der Handlung steht dabei die Arbeit an dem Buch über den Eichmannprozess in Jerusalem, dem Hannah Arendt als Journalistin über mehrere Monate beiwohnte. Dabei folgen die Geschehnisse zwar einer chronologischen Handlung, sind jedoch oftmals sehr bruchstückhaft, sodass ein Art Mosaik des aufregenden und spannenden Lebens von Hannah Arendt entsteht. Gespickt werden diese Bruchstücke mit Gedichten und Ausschnitten unterschiedlicher Autoren. Auch wenn der Roman, wie die Autorin betont, an sich fiktional ist und sich nur am Leben Hannah Arendts orientiert, entsteht so ein starker Eindruck von Authentizität.
Der Roman ist intellektuell sehr anspruchsvoll. Man sollte zumindest schon einigermaßen mit den Zeitgenossen von Hannah Arendt vertraut sein, um den sprachlichen Diskursen und den Austausch der Personen untereinander gut folgen zu können. So kommen der Philosoph Walter Benjamin ebenso vor wie Martin Heidegger oder Karl Jaspers. Um die Lektüre halbwegs genießen zu können, empfehlen sich zumindest Grundkenntnisse der philosophischen und intellektuellen Strömungen der 40er, 50er und 60er Jahre.
Unterhaltsam und spannend ist „Was wir scheinen“ eher weniger. Böse Zungen würden behaupten, dass dem Roman eine wirkliche Handlung fehlt – was stimmt, da nicht wirklich etwas passiert. Vielmehr geht es darum, den Zeitgeist und die gesellschaftliche Atmosphäre rund um Hannah Arendt und ihre geistigen intellektuellen Freunde zu vermitteln. Ich empfehle diesen Roman nicht nur allen, die sich für Hannah Arendt als Person interessieren, sondern auch allen, die generell großes Interesse an den geistigen Strömungen des letzten Jahrhunderts haben.
Profile Image for yellowdog.
850 reviews
February 21, 2021
Das Leben der Hannah Arendt

Hildegard E. Keller ist eine bekannte Literaturkritikerin und hat auch ein beträchtliches Werk an literaturwissenschaftlichen Veröffentlichungen, aber Was wir scheinen ist ihr erster Roman. Er erzählt von Hannah Arendt, die eine bedeutende Denkerin und Stimme in der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts war.

Ich glaube, dass der Roman über Hannah Arendts Lebens mit Schwerpunkt nach dem Krieg bis 1975, auch für Leser geeignet ist, die Hannah Arendt nicht kennen. Obwohl es natürlich von Vorteil ist, Arendts Leben und Werk zumindest in groben Zügen zu kennen. Komplex und relevant genug ist es.

Entscheidend ist, das hier schwerpunktmäßig Hannah Arendt in erste Linie als Mensch gezeigt wird.

Als Jüdin flüchtete Hannah Arendt erst nach Paris, später in die USA. Erst war sie noch staatenlos, später bekam sie die US-Staatenschaft und fühlt sich auch als Amerikanerin.

Der nicht linear erzählte Roman wechselt in Zeiten und Orten. Das funktioniert sehr gut.
Hildegard E.Keller hat einen angenehmen Stil.Meisterhaft kann sie die Gedanken der Hauptfigur darstellen und auch die Dialoge sind gro0artig.

Eine wichtige Passage im Buch ist Arendts Besuch in Jerusalem, wo sie den Prozess gegen Adolf Eichmann verfolgt und darüber ein bedeutendes, aber umstrittenes Buch schreiben wird.

Sehr gefallen haben mir die Passagen mit Arendt als Dozentin in Berkeley.
Hannah Arendt hatte Freundschaften mit bekannten Leuten wie Martin Heidegger, Karl Jaspers; Walter Benjamin, Ingeborg Bachmann und Mary McCarthy.

Überraschend sind die Gedichte von Hannah Arendt, die im Buch verstreut auftauchen. Das gibt ihrer Persönlichkeit eine weitere, sanftere Note hinzu.
Obwohl Hannah Arendts kämpferische und widerspenstige Art im Buch insgesamt vielleicht etwas zu wenig betont wird.

Insgesamt entsteht ein gutes Gesamtbild der Persönlichkeit Arendts und ein Buch, das ich mit Vergnügen gelesen habe.
Profile Image for Henrike.
262 reviews
July 10, 2021
Was wir scheinen ist für mich eines der "must have" (dicken) Bücher aus dem Frühling 2021. Ich war immer schon vom Werk Hannah Arendts fasziniert und hoffe, dass nun in Romanform die Lebens- und Reisegeschichte dieser beeindruckenden Frau (hoffenlich vielen) Menschen erreicht.

Für mich ist es eine besondere Leistung der Autorin Hildegard E. Keller, dass sie eine Form zwischen Realität und Fiktion findet, die Hannah Arendt (und viele ZeitgenössInnen aus Kunst und Politik) wieder ins Leben zurückzuholen scheint... und zwar ganz nahbar und weit weg von Podesten, auf die so bedeutende Persönlichkeiten oft gehoben werden. Keller schreibt für LeserInnen "auf Augenhöhe mit der Hauptfigur... mit ihren Augen die Welt sehen[d]". Das sorgt nicht nur für Sympathie und Empathie, sondern auch für ein flüssiges Leseerlebnis. Ich konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen und habe in fast jeder freien Minute weitergeschmökert.

Zudem gibt es zahlreiche Geschichten mit erschreckend großem Aktualitätsbezug, wie z.B. ein Leserbrief Hannahs bezüglich James Baldwins Essay über Negro Question im New Yorker oder Fake News, die im Buch als "Big Lie" bezeichnet werden: "Realität ist begrenzt, aber hier sind die Möglichkeiten unbegrenzt." Wie wahr.

"Was wir scheinen" ist ein Buch mit uneingeschränkter Leseempfehlungen für alle LeserInnen, die gerne über und von starken Frauen lesen und gleichzeitig gut unterhalten werden möchten. Durch das Buch ist meine etwas schlummernde Neugier auf Hannah Arendt wieder aufgeweckt worden und mir werden so einige Passagen daraus lange im Gedächtnis bleiben, z.B. mein Lieblingszitat und vielleicht so etwas wie ein Mantra bezüglich des Miteinanders in Zeiten von gespaltenen Gesellschaften:

"Vielleicht können Sie sich entschließen, es in diesem Falle so zu halten, wie ich; nämlich, dass Menschen mehr wert sind als ihre Meinungen, aus dem einfachen Grunde, weil Menschen de facto mehr sind, als was sie denken oder tun."
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March 5, 2021
Auch Hannah Ahrendt war nur ein Mensch
Hannah Ahrendt war eine ganz besondere Frau. Journalistin, Philosophin, Schriftstellerin, Lyrikern, Professorin... Bei solchen Menschen mit so einem starken Intellekt vergesse ich manchmal, dass sie auch nur Menschen sind, bzw. waren. Ahrendt kommt in dieser Romanbiografie sehr menschlich rüber. Sie hat auch einen Haushalt geführt, gekocht, raucht, liebt, trauert, genießt die Natur und ein weiches Frühstücksei. Da kann ich manchmal vergessen womit sie bekannt geworfen ist: ihrem Buch über den Eichmann-Prozess. Ein Buch, das seine besondere Brisanz nicht zuletzt dadurch bekam, dass auch Ahrendt Jüdin war und aus Deutschland geflohen ist. Zum Glück ist ihr das gelungen.
Der Roman von Hildegard E. Keller setzt in Ahrendts letztem Lebensjahr an, sie fährt in einen kleinen Ort in der Schweiz um dort Urlaub zu machen. Dabei reflektiert sie wie nebenbei immer wieder ihr Leben. Die geliebten und gehassten Menschen und vor allem die vielen Stationen, die sie geografisch und geistig durchlaufen hat. Ihr letzter Urlaub im Tessin dient ihr als Ruhepunkt um sich erneut der schriftstellerischen Arbeit zu widmen. Für mich als Leserin bieten ihre Gedanken mir die Möglichkeit eine hochspannende und dramatische Lebensgeschichte nachzuverfolgen.
Zum einen erfuhr ich dadurch viel privates, aber auch bekannte Persönlichkeiten kreuzten ihren Weg. Der intellektuelle Austausch mit ihnen macht diesen Roman zu einer anspruchsvollen Leseaufgabe. Ich absolvierte immer wieder zwischendurch eine Internetrecherche um alles für mich in die richtige chronologische Reihenfolge zu bringen und auch bei einigen Personen nachzusehen, was sie vollbracht haben.
Ein interessantes Buch über eine höchst interessante Frau die als Mensch und Autorin bis heute ihre Spuren hinterlassen hat.
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March 19, 2021
Dieser Roman aus der Sicht Arendts lässt tief in die Geschichte und das Leben der Philosophin und Publizistin blicken. Von ihrer Emigration aus Deutschland din die Vereinigten Staaten und ihren Anfängen im Journalismus sowie bis zum Eichmann-Prozess werden in diesem Buch wichtige Lebensabschnitte Arendts aufgezeigt. Arendt wirkte durch die persönlichen Einblicke die ihr zugeschrieben wurden und den Gedankengängen sehr nahbar. In dieser Hinsicht hat die Autorin großartige Arbeit geleistet, denn man hatte das Gefühl, ein Gespür für diese bekannte Person zu bekommen.

Sprachlich ist es wirklich großartig, gleichzeitig aber auch sehr anspruchsvoll. Hin und wieder beeindrucken die poetischen und lyrischen Zeilen und ich finde, die Autorin hat Hanna Arendt eine wirklich lebendige Stimme verliehen. Die eingefügten Zitate und Zeilen aus Briefwechseln finde ich hervorragend in den fiktiven Kontext eingearbeitet.

Die vielen Zeitsprünge waren jedoch sehr verwirrend, weshalb ich nie wirklich mehrere Kapitel am Stück lesen konnte, da ich immer Abstand gebraucht habe, um mir über das Geschehen etwas klarer zu werden. Die vielen Persönlichkeiten, die mir zum Teil nicht bekannt waren, musste ich zunächst mit viel Nachschlagen einordnen.

Diese Art von Porträt ist der Autorin dennoch sehr gut gelungen, weshalb die Form des Romans hier doch funktioniert. Für alle, die mehr über Arendt als Person kennenlernen wollen, ist dies eine treffende Lektüre. Man muss sich dafür auf jeden Fall viel Zeit nehmen, aber die Art auf die man über Arendt erfährt ist wirklich beeindruckend. Ihre Weise zu denken und was ihr in Ihrer Arbeit wichtig ist, wird hier durch verschiedene Momente und Ereignisse dargestellt.
z.B. haben mir die Diskussionen mit Studenten während ihrer Vorträge wirklich gut gefallen. Generell gab es wirklich viele, aufschlussreiche Dialoge, die sich beim Lesen wie eine gute Filmszene anfühlten.

Der Eichmann-Prozess war immer präsent und hat eine spannende Sicht auf Eichmann gezeigt, die Arendt hatte. Leider waren die Beschreibungen um die Gerichtsprozesse sehr langatmig und gerne hätte ich lieber intensivere Einblicke erfahren.
Im Ganzen ist es ein unglaublich gut geschriebenes Buch und ein aufregendes Porträt Arendts. Persönlich, nahbar, reichhaltig an Informationen.
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May 4, 2021
Hannah Arendt

Mit "Was wir scheinen" nimmt Hildegard E. Keller den Leser mit auf eine Reisen in die Vergangenheit von Hannah Arendt. Arendt selbst ist wohl den meisten ein Begriff, doch vieles war zumindest mir auch nur vage bekannt. Keller schickt die jüdische Theoretikerin, Philosphin und Journalistin hier 1975 in einen letzten Urlaub in das Tessiner Dorf Tegna. Dabei komme ihr allerhand Erinnerungen an ein bewegtes Leben, v.a. auch an den Eichmann-Prozess 1961 und ihr anschließendes Buch, aber auch an Freunde und Verwandte.

Keller wirft hier mit Informationen zu Hannah Arendt nur so um sich, doch ohne Vorwissen waren v.a. Hannahs Bekannte, die sie (logischerweise) nur mit dem Vornamen anspricht, für mich v.a. am Anfang nur schwer zuordenbar. Diese Informationsflut schildert Keller allerdings mit einer solch tollen und einnehmenden Sprache, dass ich "Was wir scheinen" wirklich gerne gelesen habe. Sprachlich sind diese fast 600 Seiten ein Genuss! Dennoch braucht man Ruhe und Geduld um dieses Buch in seiner Gesamtheit zu erfassen und keine der Informationen zu verpassen.

Nicht alles was sie schildert, ist wirklich so passiert, "Was wir scheinen" bleibt am Ende 'nur' ein Roman, der von einer fiktiven Geschichte erzählt. Diese fiktive Geschichte basiert jedoch auf wahren Begebenheiten und Dokumenten, eingebaut in Dialoge und Briefe, die Hannah Arendt hier führt.

"Was wir scheinen" hat mich sehr begeistert, berührt auch wenn ich mich manchmal von der Fülle an Informationen erschlagen gefühlt habe. Ich habe nun nicht unbedingt das Gefühl, schlauer zu sein als vorher und doch habe ich ein interessantes Portrait einer sehr interessanten Frau erhalten. Es ist ein anspruchsvoller Roman, an der Grenze zur Biografie, aber auch ein sehr lesenswerter und sprachlich herausragender.
Profile Image for Elke Sonne.
517 reviews
February 14, 2021
Eine Lebensreise

„Was wir scheinen“ ist das Debüt der Schweizer Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Hildegard E. Keller.

Ich lese sehr gerne Biografien über starke Persönlichkeiten und das ist Hannah Arendt definitiv. Eine Frau, die als Querdenkerin wahrgenommen wurde, bekannt wurde mit ihrer Berichterstattung über den Eichmann-Prozeß und heute eine der bedeutendsten Frauen des 20. Jahrhunderts ist.
In diesem Roman gibt die Autorin intensive und intime Einblicke in das Leben von Hannah Arendt. Sie berichtet nicht chronologisch, sondern springt zwischen den Zeiten und Orten hin und her. Die Handlung beginnt 1975 auf der Reise nach Tegna in einem Zug. Man durchlebt mit ihr die verschiedensten Stationen ihres Lebens, reist von Königsberg über Berlin und Paris nach New York und Jerusalem, Zürich, Basel und Rom wieder nach Tessin. Hannah Arendt wird in diesem Roman lebendig und ihr Drang unabhängig und frei zu sein ist spürbar. Dabei findet der Eichmann-Prozess natürlich auch Platz und man begegnet weiteren bekannten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts.

Der Erzählstil ist lebendig, Dialoge, Zitate und kurze Gedichte sorgen für Abwechslung.

Genau wie das Buch begann, endet es auch: in einem Zug. Damit hat die Autorin einen wunderbaren Bogen gespannt und das Leben von Hannah Arendt geschickt eingerahmt.

Ich habe mit diesem Roman eine ganz neue Seite von der unbequemen Querdenkerin und Philosophin kennengelernt. Sie hatte auch eine verletzliche und sanfte Seite, die die Öffentlichkeit nicht zu sehen bekam.

Man merkt, dass Hildegard E. Keller für ihr Buch ausgiebig recherchiert hat und wer sich für interessante Persönlichkeiten des 20 Jahrhunderts interessiert, sollte dieses Buch lesen.
91 reviews
March 11, 2021
In diesem Roman geht es um das Leben von Hannah Arendt. Es ist eine Biografie aber eher im Stil eines Romans. Um ehrlich zu sein war mir Hannah Arendt bis jetzt kein Begriff. In dem Buch werden wir durch das Leben von Hannah geführt. Etwas verwirrend fand ich das es leider nicht in chronologischer Weise geschieht. In dem Buch gibt es viele Dialoge was es aufgelockert hat. Auch sind ab und zu kleine Gedichte von Ihr eingefügt was ich sehr schön finde. Das Buch war für mich sehr anstrengend zu lesen. Es ist kein buch das man mal eben nebenbei lesen kann sondern eine sehr intensive Lektüre. Und leider fand ich das Thema und ihr Leben nicht so interessant, wodurch ich beim lesen des Buchs einige Hänger hatte. Das für mich wirklich interessante, der Eichmannprozess, wurde nicht wirklich ausführlich behandelt was ich dann wiederum schade fand. Für Leute die schwere Lektüre gerne lesen und mehr über das Leben von Hannah Arendt erfahren wollen, empfehle ich es trotzdem weiter!
2,266 reviews12 followers
March 15, 2021
Zum Inhalt:
Im Sommer des Jahres 1975 reist Hannah Arendt von New York in die Schweiz in das Tessiner Dorf Tegna, Sie erinnert sich an die Zeiten in Berlin, Paris, Israel und Rom und nicht zuletzt an den Eichmann-Prozess. Das Buch über den Eichmann-Prozess forderte einen Preis, über den sie nie gesprochen hatte.
Meine Meinung:
Ich fand das Buch sehr anspruchsvoll und echt schwer zu lesen. Wenn man über Hannah Arendt nicht so sehr viel weiß und ich weiß nicht viel über sie, dann hat man echt Mühe, überhaupt nachvollziehen zu können, worum es gerade geht, wo sie gerade ist. Das machte das Buch echt anstrengend zu lesen. Dennoch hat es einen gewissen Reiz und der liegt für mich tatsächlich im Schreibstil begründet, der gut ist, teilweise sogar sehr gut ist. Mal etwas hart geschrieben, dann wieder mit einer gewissen Leichtigkeit. Das hat mich dann doch bei der Stange gehalten.
Fazit:
Anspruchsvoll
78 reviews
April 11, 2021
Schreibstil:
Der Schreibstil war nicht unbedingt leicht zu lesen für einen Roman. Es war schon etwas anspruchsvoller, aber auch nicht schwer. Nach einiger Zeit war das Buch dann doch leichter zu lesen gewesen.

Meinung:
Ich hatte vor dem Beginn des Buches etwas Angst, dass man etwas Hintergrundwissen zu Hannah Arendt brauch, welches ich leider nicht großartig besaß. Dieses war zwar nicht für den Verlauf der Geschichte notwendig, aber wäre trotzdem etwas gut gewesen um das Buch leichter lesen zu können.

Das Portait über Hannah Arendt hat mir sehr gut gefallen. Es war sehr schön zu lesen und auch berührend.

Was ich schön fand war, dass einzelne Gedichte und Ausschnitte aus Briefen in das Buch eingearbeitet worden sind. Dadurch hat sich das Lesen etwas leichter und abwechslungsreicher gestaltet.

Fazit:
Ein gutes Buch, welches die Geschichte einer starken Persönlichkeit erzählt. In dem Buch gibt es einige Dinge, die man für sein eigenes Leben mitnehmen kann.
Profile Image for Katrin Faulhammer.
50 reviews6 followers
May 13, 2021
Das Buch " Was wir scheinen" von Hildegard E. Keller spielt auf zwei Ebenen, einmal 1975 in Hanna Arendt letzten Sommer, den sie in der Schweiz verbringt, sie ist krank, schwelgt in Erinnerungen und reflektiert über ihr Leben.

Auf einer weiteren Ebene gibt es Rückblicke ab dem Jahr 1940 bis in das Jahr 1975, von ihren Aufenthalten in New York, Israel und es geht natürlich auch um den berühmten Eichmannprozess.

Die Autorin ist Literaturwissenschaftlerin und bedient sich im Roman vor allem Briefwechseln von Hanna Arendt. Das Buch ist sehr umfangreich und ist keine leichte Lektüre. Es ist nicht langweilig, liest sich flüssig, war aber für mich momentan zu viel und daher habe ich es nicht beendet. Ich würde dem Buch gerne mehr Leser und Leserinnen wünschen und möchte es auch nochmal zur Hand nehmen. Ist Hanna Arendt doch eine wichtige Persönlichkeit und auch das Buch durchaus lesenswert.
Profile Image for Karen.
94 reviews1 follower
July 3, 2021
Auch wenn ich wirklich lange daran gelesen habe, habe ich die Zeit mit diesem Buch sehr genossen. Die Freiheit der Fiktion, die die Autorin auch angenehme Art zu nutzen weiß, lassen einen eintauchen in Arendts Kopf, in ihre Gedanken, ihren Blick auf die Welt. All das habe ich sehr genossen und auch, dass abseits des spannenden Lebens Arendt auf weitere künstliche Spannungsbögen verzichtet wurde. Das Buch hat mich zum Denken angeregt und ich könnte mir vorstellen, dass Arendt damit ganz zufrieden wäre.
Profile Image for Andrea.
76 reviews1 follower
January 27, 2024
Mir gefiel vor allem, dass es ein Roman war, der auf wahren Begebenheiten beruhte. Eine Art Biografie in einem Roman verpackt. Es macht Lust darauf, mehr über Hannah Arendt zu lernen/zu lesen.
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