"Wakiya-knaskiya Byron Bighorn, ein fünfjähriger Junge, lebt mit seiner Mutter und seinen jüngeren Geschwistern in größter Prärieeinsamkeit und bitterer Armut. Doch diese Einsamkeit schenkt ihm Ruhe und Visionen. Als er die Schule besuchen muss, zerbricht die karge Idylle. Immer häufiger leidet er an epileptischen Anfällen. Bald nach einem verheerenden Präriefeuer, das die Familie nur knapp überlebt, wird Wakiya Joe und Queenie Kings Pflegesohn. Joe King möchte eine Schulranch einrichten, aber ein weißer Rancher will das Land pachten und findet dabei auch Unterstützung bei einflussreichen Stammesmitgliedern. In dieser Situation entschließt sich Queenie, an die Kunstschule von Santa Fe zurückzukehren, was Joe als Verrat empfindet. Er verstößt seine Frau. Intrigen bringen Joe King vor Gericht. Er wird des Mordes beschuldigt. Sidney Bighorn, Karrierist und erbitterter Feind Joe Kings, ist Staatsanwalt in dem Mordprozess; er verlangt die Todesstrafe. "
Mit einem Nachwort von Frank Elstner, "Der Mann, der John Okute war", und einem Aufsatz von Liselotte Welskopf-Henrich, "Bei den Lakota in den Woodmountains".
Liselotte Welskopf-Henrich (1901 - 1979) was a German historian and author.
Her main fields of interest were ancient Greece and the Native Americans. She wrote a series of novels called Die Söhne der großen Bärin ("The Sons of the Great She-Bear").
Es geht spannend weiter mit Joe und Queenie, ihre Familie wächst - unglaublich, die beiden sind Anfang-Mitte 20, haben eigene Zwillinge, ein neues Baby ist unterwegs, und dazu kommen Pflegekinder, die bestimmt noch eine wichtige Rolle spielen werden.
Es geht wieder um das Leben in der Reservation, das Ringen um eigentlich alles. Es gibt wohlgesinnte, freundliche und andererseits auch jede Menge feindselige und völlig verständnislose Weiße, dazu die schrecklichen Folgen der Alkoholsucht nicht nur unter den Indianern.
Ich bin sicher, dass das ziemlich realistisch beschrieben ist, denn Liselotte Welskopf-Henrich war selbst einige Zeit bei diesen Indianern und sehr bestrebt, sie zu verstehen und ihnen zu helfen. Das ist ihr auch gut gelungen, finde ich. Der Schreibstil wirkt manchmal etwas skizzenhaft, aber sie ist eine sehr gute Erzählerin.
Wie gesagt, die Kämpfe der Hauptfiguren dauern an. Es erstaunt mich nicht, dass der eine Pflegesohn, aus dessen Sicht diesmal hauptsächlich erzählt wird, beim biblischen Schulunterricht die Parallelen zwischen der Geschichte seines Volkes, der Dakota (oder Lakota?), und des von allen Seiten bedrängten Volkes Israel gleich erkennt.