Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.
"Kinderklinik Weißensee" klang nach einer interessanten historischen Geschichte, bei der mich das Setting sehr neugierig gemacht hat und ich war sehr gespannt auf das Buch.
Zu Beginn habe ich mich ein wenig schwer getan, in die Geschichte reinzukommen und es ging insgesamt ein wenig schleppend voran. Dies hat sich mit der Zeit gebessert, aber komplett ablegen konnte es sich für mich dennoch nicht. Immer mal wieder hat sich die Handlung ein wenig gezogen, das sehr viele Informationen rund um die Zeit, Kindererziehung und Medizingeschichte bereit gestellt worden sind. Zum einen fand ich diese Informationen sehr interessant, aber zum anderen haben sich so immer mal wieder Längen in die Geschichte eingeschlichten.
Ich fand es interessant die beiden Lindow Schwestern bei ihrer Ausbildung und ihrem Leben rund um die Kinderklinik zu begleiten, denn auch in ihrem privaten Leben gab es jede Menge Dramatik. die sehr neugierig macht wie es mit den beiden weitergeht. Ich muss aber auch sagen, dass ich mit den beiden nicht komplett warm geworden bin und ihre Persönlichkeiten ein wenig distanziert geblieben sind.
Das Buch war ein sehr interessanter Auftakt, der für mich aber leider auch eine Länge hatte, dennoch bin ich gespannt wie es mit der Kinderklinik Weißensee und den Lindow Schwestern weitergeht.
Emma und Marlene Lindow wachsen im Waisenhaus auf. Als sie alt genug sind, dürfen sie in der Kinderklinik Weißensee ihre Ausbildung zur Lernschwester machen. Beide können ihr Glück nicht fassen. Emma ist eher schüchtern und geht in der Pflege der Kinder voll und ganz auf. Die forsche Marlene hingegen eckt oft an. Die Pflege der Kinder reicht ihr irgendwann nicht mehr. Sie ist wild entschlossen selbst Ärztin zu werden.
Ich selber habe eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester gemacht, aber leider nicht beendet. Trotz allem interessiere ich mich immer noch für Medizin. Daher stand das Buch schon eine Weile auf meinem Wunschzettel.
Von der ersten Seite an war ich von der Geschichte gefesselt. Emma und Marlene mochte ich sehr, aber auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch dargestellt. Die zickige Mitschwester, die strenge Oberin und natürlich der berlinernde Hausmeister.
Die Geschichte an sich ist gut zu lesen. Man lernt einige Dinge über die frühere Kinderheilkunde, davon hätte ich mir sogar noch etwas mehr gewünscht. Es ging eher um die private Entwicklung der beiden Schwestern. 2 starke Persönlichkeiten, die trotz Waisenhaus ihren Weg gehen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich auf den 2. Teil, der im September 2021 erscheint.
Herzlichen Dank an Netgalley und den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Darum geht‘s: Marlene Lindow ist erst sechs Jahre als ihre Mutter an ihrem Geburtstag stirbt. Aus Angst vor dem Waisenhaus flieht Marlene mit ihrer vier Jahre alten Schwester vor der Fürsorge. Doch der Weg ins Waisenhaus ist unumgänglich. Jahre später wurde den beiden Waisenmädchen ermöglicht, das Abitur abzuschließen und im Sommer 1911 machen sie sich voller Vorfreude auf, um in der neu gebauten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung als Kinderkrankenschwester zu beginnen.
Marlene ist fasziniert von der Kinderheilkunde und träumt davon, Medizin zu studieren. Für eine Waise scheint dieser Weg fast unmöglich. Doch sie findet Unterstützung beim adeligen Assistenzarzt Maximilian von Weilert. Auch Emma hat ihre Berufung gefunden und blüht als Kinderkrankenschwester richtig gehend auf und verliebt sich in den Melker Tomasz.
Die beiden Schwestern scheinen zwar ihre Lebenswege gefunden zu haben, entfernen sich aber immer mehr voneinander. Erst als es um das Leben eines kleinen Patienten geht, besinnen sie sich darauf, dass sie ein starkes Team sind und gemeinsam vieles erreichen können.
So fand ich‘s: Das Buch beginnt mit einem harten Schicksalsschlag für die Kinder Marlene und Emma, die so früh ihre Mutter verlieren. Bereits diese Szenen erzählt Antonia Blum sehr intensiv und ich litt richtiggehend mit den beiden Schwestern mit. Das konnte was werden, ich Sensibelchen mit so einem Buch… Daher las ich ein wenig verhalten weiter. Aber es dauerte nicht lange und ich war so gefangen in dieser berührenden und gleichzeitig auch spannenden Geschichte, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte. Jede mögliche Minute musste ich ausnutzen, um unbedingt weiter zu lesen.
Als Leser spürt man, dass die Autorin viel Zeit und Mühe in die Recherchearbeit gelegt hat. All dieses Wissenswerte wird dem Leser aber keineswegs als trockene Materie, sondern geschickt verpackt in einer gefühlvollen und fesselnden Geschichte serviert.
Viele kleine Details, beispielsweise von der Rotkreuz-Brosche, die die Krankenschwestern stolz tragen, bis hin zu den Farben der Kleider, lassen die Bilder vor den Augen des Lesers tanzen. Ja, die Romantik kommt tatsächlich nicht zu kurz und ließ mich immer wieder in der Geschichte schwelgen. Doch auch schwierigere Themen werden nicht ausgelassen oder beschönigt.
Wie es in diesem Genre üblich ist, spielt auch Antonia Blum ein wenig mit Klischees und nicht jede Entwicklung überrascht. Sie tut dies jedoch auf dezente Art und Weise, so dass die Szenen nie überladen wirken. Und das eine und andere Geheimnis lassen auch eine gewisse Spannung aufkommen.
Ich muss es nicht mehr extra betonen, dass mir dieser erste Band der „Kinderärztin“-Reihe sehr gut gefallen hat. Für mich ist „Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ jedenfalls ein gelungener Serienauftakt und macht Lust auf mehr und neugierig darauf, wie es mit den Lindow-Schwestern weitergeht. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre und bis Herbst 2021 warten müsste… 😉
Ich las endlich wieder einmal ein historischer Roman. Es war eindrücklich, wie jung Marlene und Emma sind als sie zu Kinderkrankenschwestern ausgebildet werden. Das Setting passte, die Story ebenfalls und die Charakteren waren sympathisch. Doch es bleibt ein gewöhnlicher historischer Roman. Nicht weiter besonders. Man kann die Reihe lesen, wird aber nicht sonderlich überrascht.
Ich fand das Buch richtig gut, man konnte sich sehr schön in die Zeit versetzen. Die ein oder andere Szene war vielleicht etwas vorhersehbar, aber der kleine Plot twist am Ende hat es wieder gut gemacht :) Klare Empfehlung!
Marlene und Emma Lindow verlieren früh ihre Mutter und landen im Waisenhaus. Doch das Schicksal ist gnädig mit ihnen und sie bekommen die Chance als Kinderkrankenschwester an der neuen Kinderklinik in Weißensee ausgebildet zu werden. Während die Ausbildung Emma all das bietet, was sie sich beruflich wünscht, ist Emma doch etwas unzufrieden, würde sie doch gerne noch viel mehr lernen und Kinderärztin werden. Unterstützt wird sie dabei vom jungen Arzt Maximillian von Weilert, der in ihr mehr als nur das Waisenkind sieht.
An sich hat mir das Buch gut gefallen, die Geschichte der beiden Mädchen ist gut erzählt und man ist sofort mitten im Geschehen und kann sich ganz in die Zeit einfühlen. Trotzdem war mir die Geschichte teilweise zu klischeehaft. Der junge Arzt, der in der Schwester mehr sieht als das Mädchen aus dem Waisenhaus und der ihr sofort Unterstützung bei ihrem Wunsch nach einem Studium anbietet. Die Mitschwester, die eigentlich nur vorhat sich einen Arzt zu angeln und ihn schnellstmöglich zu heiraten um als Hausfrau und Mutter zu repräsentieren. Und die strenge Oberin, die eigentlich ein weiches Herz hat. Jede Rolle der damaligen Zeit wird irgendwie ausgefüllt, einschließlich der kriegstreiberischen Oberschicht, die nur darauf wartet, sich endlich gegen England durchzusetzen.
Vermutlich habe ich mittlerweile einfach zu viele Bücher zu diesem Thema in dieser Zeit gelesen. Mir war hier nichts neues geboten und irgendwie fehlte das Besondere Etwas. Trotzdem kann ich das Buch historisch interessierten Lesern durchaus empfehlen. Es ist interessant geschrieben, gut zu lesen und vermittelt ein Gefühl für die Zeit.
Die Geschichte um die beiden Schwestern Marlene und Emma Lindow führt uns nach Berlin ins Jahr 1911. Beide kommen als Lernschwestern an die gerade eröffnete Kinderklinik in Weissensee. Neben amourösen Verwicklung feinster Art, die ein Roman natürlich immer bietet, ist das eigentlich Interessante für mich der historische Hintergrund gewesen. Das Entstehen eines neuen medizinischen Zweiges, der Pädiatrie, und der dafür benötigten neuen Fachkrankenschwestern, ist eindringlich mit all seinen Kämpfen veranschaulicht. Vieles in der Ausbildung, vor allem auch der Ton der 'Oberin' hat mich stark an die heutige Zeit erinnert. So viel weiter haben wir uns da noch nicht entwickelt, auch wenn die Medizin natürlich große Sprünge gemacht hat. Das 'Gefälle' Arzt-Schwester, ist oft noch immer spürbar. Der Schreibstil der Autorin ist dazu angelegt, den Leser flüssig durch die Geschichte zu bringen und durch die plastischen Beschreibungen lassen sehr realistische Bilder im Kopf entstehen. Ein wenig haben mich die vielen zwischenmenschlichen Intrigen gegen Marlene und Emma gestört, aber das ist halt subjektiv. Trotzdem ist das Buch so lesenswert, dass es auch Interesse an den beiden nachfolgenden Teilen weckt.
Ein echtes Highlight zum Jahresende 1911 wird in Weißensee die erste Kinderklinik eröffnet. Die Pädiatrie steckt noch in den Kinderschuhen. Die Waisenschwestern Marlene und Emma Lindow bekommen die Chance dort als Lernschwestern eine Ausbildung zu machen. Die Schwestern, die nach dem Tod ihrer Mutter im Waisenhaus aufgewachsen sind haben immer zusammengehalten. Doch in Weißensee entzweien sich die Schwestern. Marlene, die ältere geht ganz in der Kinderheilkunde auf. Sie entwickelt den Wunsch, nach ihrer Ausbildung als Kinderschwester Medizin zu studieren. Bestärkt in ihrem Wunsch wird sie von Dr. Maximilian von Weilert zu dem sich Marlene hingezogen fühlt. Emma fühlt sich zu dem Melker Tomasz hingezogen. Als Marlene Emma warnt, Tomasz würde ihre Beziehung nicht ernst nehmen kommt es zum Zerwürfnis zwischen den Schwestern. „Kinderklinik Weißensee-Zeit der Wunder“ ist der 1. Band der Buchreihe um die Kinderklinik in Weißensee von Antonia Blum. Nach ein paar Seiten schon hat mich die Geschichte schon gefangen. Die Hauptpersonen sind die Schwestern Marlene und Emma Lindow. Gleich im Prolog ist man als Leser Zeuge wie die Mutter der Schwestern stirbt. Dann macht die Geschichte einen Sprung 13 Jahre nach vorne. Die Schwestern die bis dahin im Waisenhaus gelebt haben bekommen die Chance auf eine Ausbildung als Kinderschwester in der Kinderklinik Weißensee. Man bekommt als Leser vermittelt wie streng es im Waisenhaus zugeht. Das müssen zu dieser Zeit wohl schlimme Verhältnisse gewesen sein. Waisenkinder hängt auch immer ein Makel an. Sie werden von oben herab angesehen und auch so behandelt. Das bekommen die Schwestern auch in der Kinderklinik oft von ihren Mitschwestern oft zu spüren. Marlene und Emma sind mir schnell ans Herz gewachsen und ich bin mit ihnen durch Höhen und Tiefen gegangen. Interessant sind auch die Einblicke die man in die Kinderheilkunde bekommt. Die Kinderklinik Weißensee ist die erste Kinderklinik im Lande und auf das modernste ausgestattet. Die Hygiene hatte einen sehr hohen Stellenwert. Auch die Ernährung von Säuglingen spielet eine wichtige Rolle. Die Klinik hatte ihre eigene Milchwirtschaft und bereitet die Nahrung für sie Säuglinge auf das sorgfältigste zu. Antonia Blum hat diese Geschichte wunderschön geschrieben. Sowohl der Handlungsstrang von Marlene und Emma, ihr Werken in der Kinderklinik, ihre erste Liebe die zum Zerwürfnis der Schwestern führte als auch der medizinische Aspekt waren anschaulich und interessant geschrieben. Ziemlich schnell hatte ich die passenden Bilder im Kopf. Die Kinderklinik Weißensee wurde tatsächlich 1911 eröffnet, heute befindet sich dort nur noch eine Ruine. Die Geschichte der Elevinnen, wie man die Lernschwestern nannte ist zwar fiktiv, doch die Namen der Ärzteschaft und der Oberin Hanny Polsfuß entstammen dem realen Personenstamm der Kinderklinik. „Kinderklinik Weißensee-Zeit der Wunder“ war noch einmal ein echtes Highlight zum Ende des Lesejahres.
Schreibstil/Gestaltung: Das Cover des Buches ist, wie ich finde, sehr schön historisch gehalten. Der kleine Junge, den man im Vordergrund sieht wie er auf die Kinderklinik Weißensee schaut, trägt Kleidung, die ich mit der Zeit um 1911 verbinden würde. Die Geschichte wird aus der Sicht des allwissenden Erzählers erzählt. Dieser schlüpft zu Beginn nur in die Rollen der Geschwister Lindow. Jedoch bekommen auch Oberin Hanny Polsfuß, Marie-Luise, Clarissa, Maximilian und der Direktor der Klinik, Julius Ritter, ihre Kapitel. In dem Buch geht es um Leben und Tod, um Freundschaft, Liebe und Intrigen. Umso schöner fand ich es, dass der Hausmeister Willy Pinke mit seinem Wellensittich Jackie immer wieder die Stimmung anhebt. Sei es die der Person im Buch oder die des Lesers. Außerdem ist er der Einzige, der berlinert. Ich kam sehr gut mit seiner Aussprache klar und fand es wirklich gut gelungen. Allgemein fand ich den Schreibstil im Buch besonders, denn er ist auch historisch gehalten. Einige Worte, die ich gelesen habe, werden in der heutigen Zeit so gar nicht mehr verwendet. Manche davon musste ich sogar nachschlagen. Die Weiterentwicklung der beiden Protagonistinnen ist sehr authentisch. Auch die verschiedenen Orte wurden, meiner Meinung nach, sehr gut beschrieben. Ich fühlte mich sehr wohl. Ebenso konnte ich mir die weiteren Charaktere gut bildlich vorstellen. Es hat richtig Spaß gemacht die Geschichte zu verfolgen.
Meine Meinung: Ich finde Geschichte mit allem drum und dran sehr interessant, schaue mir auch gerne Dokumentationen über z.B. den Zweiten Weltkrieg an, aber ich habe noch nie darüber nachgedacht einen historischen Roman zu lesen. Daher war dieses Buch mein erstes in diese Richtung, aber definitiv nicht mein letztes Buch. Da der Schreibstil natürlich anders ist, als in meinen heiß und innig geliebten New Adult Romanen, habe ich mich etwas schwer getan, ich flog nur vereinzelt durch die Seiten. Dennoch ist das für mich kein negativer Kritikpunkt. Mir gefiel es sehr, dass man richtig in den Alltag der Elevinnen (Kinderkrankenpflegerinnen in der Ausbildung) eintauchen konnte. Man hat praktisch miterlebt, wie früher die Schwestern in einem Krankenhaus ausgebildet wurden. Der Klinikalltag wird detailliert und nachvollziehbar, auch wenn man nicht aus der Branche kommt, beschrieben. Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie es ist, wenn ein Kaiser und eine Kaiserin regieren. Die Klassenunterteilung von damals ist auch heute noch ersichtlich, jedoch finde ich, dass sie in dem Buch sehr gut dargestellt wird. Die Adeligen oder die Reichen sehen Menschen aus der Mittelschicht nicht als ihresgleichen. Sie sind unter deren Niveau und werden auch dementsprechend behandelt. Dieses Verhalten wird mehrfach im Buch ersichtlich. Ebenso wird sehr gut beschrieben, wie damals der Stand der Frau in der Gesellschaft war. Für sie war es sehr schwer z.B. ein Studium zu beginnen. Erst ein paar Jahre zuvor hatte man es Frauen überhaupt erlaubt sich weiterzubilden. Für uns in der heutigen Zeit unvorstellbar. Auch wenn man vielleicht zu Beginn denkt, dass das Buch seicht geschrieben ist, hatte es auch seine Höhepunkte, in denen es spannend wurde. Auf diese möchte ich aber nicht weiter eingehen, da ich nichts vorweg nehmen möchte. Im Nachwort findet man noch Anmerkungen der Autorin, in wie weit das Buch der Wahrheit und der Fiktion entspricht. Historische Details werden nochmals aufgegriffen und es wird gesagt, welche Charaktere es wirklich gab.
Mein Fazit: Toller Roman, gefiel mir sehr gut und ich hatte viel Spaß beim lesen. Freue mich schon sehr auf den zweiten Teil, denn ich möchte gern wissen, wie Marlene und Emma ihr Leben meistern. 5/5 Sterne
Packende Zeitreise in eine Kinderklinik Anfang des letzten Jahrhunderts
Nachdem 1898 die Mutter von Marlene und Emma Lintow stirbt, leben die Mädchen im Waisenhaus. 1911 erhalten beide dann die Chance, in der neuen Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester zu absolvieren. Dass Waisen diese Gelegenheit erhalten, ist äußerst ungewöhnlich. Die beiden müssen sich daher besonders anstrengen, zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen, um den Anforderungen der Ausbildung zu genügen. Die Arbeit mit den kleinen Patienten macht beiden jungen Frauen sehr viel Freude. Doch dann verliebt sich Emma in einen Mann, der es nicht ganz so ehrlich meint, wie er vorgibt. Unglücklicherweise findet das ausgerechnet Marlene heraus...
Autorin Antonia Blum schreibt angenehm flüssig und unkompliziert. Es fiel mir daher nicht schwer, einen Zugang zur Geschichte und zu den Figuren zu finden.
Die Schwestern Marlene und Emma müssen in ihrer Kindheit einiges ertragen, den frühen, erschütternden Tod der Mutter und den anschließenden langen qualvollen Aufenthalt im Waisenhaus. Die Ausbildung in der Kinderklinik stellt für die Frauen eine ganz besondere Chance dar. Beide sind aufgrund ihrer Persönlichkeit hervorragend für die Arbeit mit Kindern geeignet. Sie sind klug, warmherzig, sensibel und gehen behutsam auf die Kinder und ihre Bedürfnisse ein. Die Patienten sind ihnen wichtig, die Kleinen fassen ihrerseits rasch Vertrauen zu den Schwestern. Emma und Marlene sind tief miteinander verbunden, würden füreinander alles tun. Während Emma von einer eigenen Familie träumt, hat Marlene ehrgeizigere berufliche Pläne. Sie möchte studieren und Ärztin werden. Als sich Emma verliebt und Marlene offen Vorbehalte gegen ihren Auserwählten hegt, entzweien sich die Schwestern, worunter beide sehr leiden. In der Klinik haben die beiden Schwesternschülerinnen zwar durchaus Fürsprecher, die sie mit ihren gute Leistungen, ihrem Wissen und ihrem Engagement überzeugen konnten. Aber es wird den beiden auch Misstrauen aufgrund ihrer Herkunft entgegengebracht. Vor allem die Elevin Marie-Luise mit ihrem Standesdünkel versucht die anderen Lernschwestern gegen Marlene und Emma aufzuhetzen und nutzt jede Gelegenheit, ihr Gift zu verspritzen. Der Gegenwind durch die Konkurrentin sorgt zwar für unangenehme Differenzen, zusätzliche Schwierigkeiten für Emma und Marlene, die es zu überwinden gilt, aber gleichzeitig auch für spannende Abwechslung in der Handlung.
Werden die Schwestern sich wieder versöhnen? Schaffen beide die Abschlussprüfungen? Ich fühlte mich die ganze Geschichte über mittendrin im Geschehen, wurde emotional gepackt, litt mit den sympathischen Protagonistinnen mit. Der erste Band der Reihe „Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder“ hat für mich alles, was ein unterhaltsamer historischer Roman braucht: Protagonistinnen, mit denen ich mitfieberte und mich identifizieren konnte, einen aufregenden Plot mit Entwicklungen, die sich bis zum Schluss dramatisch zuspitzen, eine komplizierte Liebe und einen reizvollen Schauplatz mit Potential für vielfältige Geschichten. Zudem fand ich es sehr aufschlussreich und informativ über die damaligen Behandlungsmethoden von Kindern zu lesen. Die Leser erleben hier einen Abschnitt der Medizingeschichte, verpackt in eine ansprechende Handlung, selbst mit. Allen Fans des Genres kann ich diesen kurzweiligen, fesselnden Schmöker nur empfehlen.
Das Buchcover von „Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder“ gefällt mir wirklich gut. Es passt wunderbar zum Inhalt und wirkt auf mich wunderschön nostalgisch.
Der Schreibstil
von Antonia Blum konnte mich auch sofort für sich einnehmen. Er ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Schon nach dem Lesen des Prologs war ich tief berührt und hatte den Kopf voller Fragen. Überhaupt hat mir gut gefallen, dass ich während des Lesens hin und wieder Raum für meine eigenen Mutmaßungen hatte. Denn es gibt ein paar Geheimnisse, die ich während der Lektüre des Buches ziemlich aufgeregt verfolgt habe. Ein paar Sachen waren für mich sehr vorhersehbar, ein paar andere Dinge haben mich komplett überrascht.
Unterschiedliche und toll ausgearbeitete Charaktere
habe ich in diesem Buch getroffen. Schon alleine Emma und Marlene konnten mich durch ihre unterschiedlichen Charaktere mehr als begeistern. Vor allem Marlene habe ich mit ihrer unerschrockenen und zielstrebigen Art sofort in mein Herz geschlossen. Zwar war sie mir zwischendurch ein wenig zu angepasst, aber meiner Zuneigung hat das keinen Abbruch getan. Irgendwie konnte ich sie ja immer verstehen.
Auch hat es mir viel Freude gemacht, all die anderen Lernschwestern kennen zu lernen. Sie sind ein ziemlich unterschiedlicher Haufen und bis auf Marie-Luise habe ich mit jeder gerne Zeit auf den verschiedenen Kinderstationen verbracht.
Meine absoluten Lieblinge waren aber ganz klar Willy Pinke und Oberin Polsfuß!
Spannend und berührend zugleich
war für mich das Lesen dieses Buches. Denn aufgrund der vorhandenen Geheimnisse, aber auch der alltäglichen Geschehnisse auf den verschiedenen Kinderstationen, wurde es nie langweilig. Auch hat mir der Mix aus medizinischen Fakten und der zarten Liebesgeschichte zwischen Marlene und Maximilian von Weilert unglaublich gut gefallen. Natürlich gibt es auch eine typische Intrigantin, die den Schwestern das Leben schwer macht und die ich manchmal wirklich gerne geschüttelt hätte. Manches war ziemlich voraussehbar, anderes konnte mich dann aber komplett überraschen. Zugeschlagen habe ich das Buch mit einem sehr zufriedenen Gefühl und großer Vorfreude auf ein Wiedersehen mit Marlene, Emma und all den anderen liebgewonnenen Protagonisten. Denn bei diesem Buch handelt es sich um den 1. Band der Kinderärztin-Saga, die ich auf jeden Fall weiterverfolgen werde.
Mein Fazit:
„Kinderklinik Weißensee: Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist eine tolle Geschichte über zwei unterschiedliche Schwestern, die sowohl spannend als auch berührend für mich war. Ein bunter Mix aus Geheimnissen, Intrigen, Liebe, persönlichen Träumen und Krankenhausalltag haben mir wunderbare Lesestunden bereitet. Ich bin gespannt wie es weitergeht! Ganz klare Leseempfehlung!
Die Schwestern Emma und Marlene werden 1911 von der Kinderklinik Weißensee als Schwesternschülerinnen aufgenommen. Früh haben beide ihr Mutter verloren, da der Vater unbekannt ist, haben beide die meiste Zeit ihrer Kindheit im Waisenhaus verbracht. Die Schwestern freuen sich sehr an der Klinik lernen zu dürfen, dies sehen allerdings nicht alle so in Weißensee. Während Emma schnell gefallen an einem Melker findet, möchte Marlene am liebsten mehr als nur Schwester werden...sie möchte Medizin studieren und Kinderärztin werden. Dabei zur Seite steht ihr der junge Assistenzarzt Maximilian von Weilert. Der Weg dahin wird für sie allerdings steiniger als gedacht, da von allen Seiten Intrigen gesponnen werden. Beide Schwestern entfernen sich durch die unterschiedlichen Ziele immer mehr voneinander und nur die kranken Kinder können jetzt noch helfen, dass beide wieder zueinander finden.
Der Anfang des Roman hat mir sehr gut gefallen, das Leben im Waisenhaus war authentisch beschrieben, ebenso die Freude der beiden, durch die Ausbildung bald auf eigenen Füßen zu stehen. Sowohl Emma als auch Marlene sind sympatische Mädchen, die beide sehr unterschiedliche Charaktere besitzen. Gefallen hat mir auch, das Marlene eine Brille trägt und dadurch letzlich nicht dem gängigen "Schönheitsideal" der damaligen Zeit entspricht. Ein absolutes Highlight war für mich die Person des Pförtners, der einen berliner Akzent besitzt und mich immer zum lachen oder schmunzeln gebracht hat, wenn er in der Handlung zugegen war! Die Beschreibungen der Kinderkrankheiten, der Medizin und Pflege scheinen authentisch und gut recherchiert, waren aber insgesamt leider nur recht oberflächlich in der Handlung verwebt.
In grossen Teilen ging es um ganz viel Liebe und Intrigen in diesem Roman, was mich auch ehrlich gesagt etwas enttäuscht hat. Ich habe mir sehr viel mehr Medizin und Pflege im Buch gewünscht und Geschichten, um die Krankheiten der Kinder, stattdessen wurden die verschiedenen Liebesgeschichten und deren Nebenstränge vermehrt ausgearbeitet, der klinische Alltag trat sehr in den Hintergrund. Zudem empfand ich die Liebesgeschichte als platt und vorhersehbar, da hätte ich mir insgesamt mehr Spannung im Buch gewünscht. Ich hatte auch häufig den Eindruck, eine ähnliche Geschichte im Bereich "historischer Medizinroman" schon gelesen zu haben, es waren nicht unbedingt neue Ideen dabei. Positiv empfand ich dagegen wieder die Geschichte, wie die beiden Waisenkinder zu dieser Ausbildung kommen. Dies war für mich absolut unvorhersehbar und schön gelöst!
Fazit: Insgesamt ein netter Auftakt den mal gut lesen kann, aber die Liebesgeschichte hat doch im Vergleich zum medizinischen sehr überwiegt, was ich persönlich sehr schade fand!
Inhalt: Berlin, 1911: Nach dem Tod ihrer Mutter sind Marlene und ihre Schwester Emma in einem Waisenhaus aufgewachsen. Doch nun beginnt ein neuer Lebensabschnitt für die beiden Schwestern: sie treten ihre Stellen in der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee an, wo sie zu Kinderkrankenschwestern ausgebildet werden sollen. Eine turbulente, emotionale und lehrreiche Zeit beginnt. Doch nicht jeder in Weißensee ist den beiden Schwestern wohlgesinnt...
Meine Meinung: "Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder" ist der Auftakt zur Reihe um die zwei Schwestern Marlene und Emma Lindow.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Sprache ist passend zum Schauplatz des Buches. Die bildhaften Beschreibungen der damaligen Zeit sorgen für eine tolle Atmosphäre. Zudem gelingt es Autorin Antonia Blum wahre Begebenheiten sowie historische Figuren und Fakten, wie beispielsweise die Kinderklinik Weißensee, die tatsächlich im Jahre 1911 in Berlin Eröffnung feierte, in die fiktionale Geschichte einzubetten und so Realität und Fiktion miteinander zu verknüpfen.
Die Handlung wird größtenteils aus Sicht der beiden Schwestern erzählt. Sowohl Marlene als auch Emma waren mir von Anfang an sympathisch und ich habe sie im Laufe der Geschichte immer mehr ins Herz geschlossen. Marlene ist die erwachsenere der beiden Schwestern. Sie passt seit dem Tod ihrer Mutter auf Emma auf und steht für sie ein. Darüber hinaus ist Marlene intelligent und wissbegierig, wodurch sie in der damaligen Zeit als Frau hervorsticht. Emma ist zu Beginn des Buches eher schüchtern, wächst aber zunehmend in ihren Beruf hinein und entwickelt sich dabei auch immer mehr zu einer starken und selbstbewussten jungen Frau.
Der Plot ist gleichermaßen spannend wie interessant. Der Leser begleitet Marlene und Emma während ihrer einjährigen Ausbildung als Kinderkrankenschwestern. Liebe und Freundschaft spielen während dieser Zeit ebenso eine Rolle wie Intrigen, Missgunst und Neid. Die Zeit in Weißensee verläuft durchaus turbulent für die beiden Schwestern und ich habe während des Lesens sehr mit ihnen mitgefühlt, - gelitten und -gehofft. Das "Privatleben" von Marlene und Emma ist sehr stark mit ihrer beruflichen Ausbildung verknüpft. Daher spielen beispielsweise ihre Arbeit auf der Station sowie der Unterricht ebenfalls eine große Rolle im Buch. Ich persönlich empfand es als sehr interessant, mehr über die damals noch in den Kinderschuhen steckende Kinderheilkunde zu erfahren. Der medizinische Hintergrund scheint gut recherchiert und wird so in die Handlung eingebettet, dass man als Leser nicht von zu vielen Informationen erschlagen wird.
Fazit: Sehr gelungener Roman über zwei sympathische Schwestern. Vorallem der sehr interessante und gut recherchierte medizinische Hintergrund hat mir gefallen. Freue mich auf Teil 2!
Die Mutter stirbt als die Schwestern Marlene und Emma erst sechs und vier Jahre alt sind. Auf dem Sterbebett hat ihr Marlene versprochen, sich immer um die kleine Schwester zu kümmern. Sie schafft es, dass sie auch im Waisenhaus nicht getrennt werden. Endlich ist die Zeit dort vorbei und gemeinsam bekommen die Geschwister die Möglichkeit, dem ersten Ausbildungsjahrgang im Jahr 1911 als Kinderkrankenschwester der neu gegründeten Kinderklinik Weißensee anzugehören. Mit Feuereifer beginnen die beiden jungen Frauen ihre Ausbildung. Neben den anderen jungen Elevinnen aus gutem Haus, fallen Marlene und Emma schon etwas auf mit ihrer einfachen Herkunft.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es umfangreiche Weiterentwicklungen im Bereich der Medizin. Man erkannte, dass Kinder einer anderen Behandlung bedurften als Erwachsene. Und das führte dann auch zum Bau der ersten Kinderklinik im Umkreis von Berlin. Die beiden eng verbundenen Schwestern gegen die anderen, so scheint es. Marlene und Emma müssen mit ihrer einfachen Herkunft einfach auffallen. Jemand muss die Hand über sie halten. Wieso sonst hätten sie eine höhere Schulbildung genießen können und bekamen nun auch die Ausbildungsplätze. Das weckt Neid und Missgunst bei einigen Mitschülerinnen, besonders als herauskommt, dass die Beiden im Waisenhaus aufgewachsen sind. Und auch die Oberin fragt sich, wie gerade diese Schwestern in ihren Ausbildungsjahrgang kommen konnten.
Wie sich nach einer kurzen Recherche herausfinden lässt, hat es die Kinderklinik tatsächlich gegeben. Leider existiert das Gebäude heute nur noch als Ruine. Doch um die Anfänge dieser Ruine hat die Autorin eine sehr spannende Geschichte geschrieben. Die Lehrzeit der jungen Frauen, die Aufbruchstimmung unter den Ärzten, aber auch die gesellschaftlichen Dünkel, die die Waisenschwestern erfahren müssen, das alles verbindet sich zu einer packenden Handlung. Der Beginn einer neuen Zeit zeichnet sich ab, die Entwicklung der modernen Medizin schreitet voran, aber auch ein Hauch des Kriegstreibens ist schon zu spüren. Marlene und Emma haben es während ihrer Lehrzeit nicht einfach und gefesselt verfolgt man ihren Weg über das Ausbildungsjahr. Das Buch bietet mit seiner Authentizität und seinen sympathischen Protagonistinnen eine tolle Überraschung dieses Winters.
Da historische Krankenhausserien spätestens seit „Charité“ „in“ sind, reiht sich „Kinderklinik Weißensee“ von Antonia Blum nahtlos in die Serie ein. Auch ihre mehrteilige Reihe, von der „Zeit der Wunder“ der erste Teil ist, dreht sich um Schwesternschülerinnen in einer Kinderklinik um 1911. Gut, es ist die erste und modernste Kinderklinik Europas zu der Zeit. Und es ist eine Zeit, in der die Medizin große Fortschritte verzeichnen konnte. Aber dennoch bleibt die Autorin beim bewährten Schema: zwei eltern- und mittellose junge Schwestern beginnen eine Ausbildung zur Krankenschwester, treffen auf Standesdünkel, werden gemobbt, beweisen sich und es gibt eine (oder mehrere) Liebesgeschichten und Schicksalsschläge. Dazwischen ein bisschen Medizin und Medizingeschichte – fertig. In diesem Buch sind es die Schwestern Marlene und Emma Lindow, die nach ihrer Entlassung aus dem Waisenhaus in der Kinderklinik Weißensee ihre Ausbildung beginnen. Die Schwestern sind sehr unterschiedlich, wo die eine in der Pflege der kleinen Patient:innen ihre Erfüllung findet, hat die andere den Ehrgeiz, selbst Kinderärztin werden zu wollen. Alles in allem fand ich das Buch nett zu lesen, das war es dann aber auch schon. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Sicht beider Schwestern, was den Roman lebendig und anschaulich macht. Die Sprache ist mehr oder weniger authentisch und das, was die Autorin über Medizin und Gesellschaft der damaligen Zeit meistens, wenn auch nicht immer, sauber dargestellt und ordentlich recherchiert. Leider kommt für mich die Medizin zugunsten des Privatlebens der Protagonisten viel zu kurz, da bleibt es bei wenigen Exkursen, die zwischen den vielen privaten Ereignissen rund um die Charaktere eher verloren wirken. Insgesamt fand ich das Buch zu kitschig und klischeehaft, da hatte ich mir mehr Tiefe erhofft. Aber die Autorin bleibt beim bewährten Strickmuster, da gibt es noch nicht einmal bei den zahlreichen Schicksalsschlägen Überraschungen. Es ist nicht langweilig, nicht spannend, nicht gut und nicht wirklich schlecht. Es ist für mich ein reiner Unterhaltungsroman für Zeiten großer Langeweile, in denen nichts Besseres greifbar ist. Da hatte ich mehr erwartet, denn die Idee hinter dem Buch ist gut und das große vorhandene Potential wird von der Autorin nicht annähernd ausgeschöpft. Von mir daher 2 Sterne.
„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ ist ein Roman, in den man sich richtig schön vertiefen kann. Die Autorin Antonia Blum beschreibt Personen, Situationen und Umgebungen bis ins kleinste Detail, so dass die Geschichte wie ein Film vor dem inneren Auge abläuft. Wir begleiten die Schwestern Marlene und Emma, die nach dem viel zu frühen Tod der Mutter in einem Waisenhaus aufwachsen. Für mich war es erschreckend, wie sehr Waisen Anfang des 19. Jahrhunderts von der Gesellschaft geächtet und quasi auf eine Stelle mit Verbrechern gestellt wurden. Emma und Marlene bekommen die außergewöhnliche Chance, eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der neuen Kinderklinik Weißensee zu absolvieren. Interessiert verfolgte ich die Beschreibungen des Krankenhausalltags. Viele Abläufe, wie zum Beispiel die beschriebene Mandel-OP oder die hauseigene Milchfarm erscheinen aus heutiger Sicht sonderbar. Erstaunlich fand ich auch, dass früher keine Besucher in Patientenzimmern gestattet waren und Eltern ihren kranken Kindern lediglich durch eine Scheibe winken konnten. Die Autorin schafft eine gute Balance und beschreibt einerseits den Alltag und die sehr strengen Konventionen der damaligen Zeit, andererseits hat der Roman auch viel Leichtigkeit, da sich die Schwestern zum ersten Mal verlieben. Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich wollte es gar nicht aus der Hand legen. Dennoch muss ich von der Gesamtbewertung einen Stern abziehen. Obwohl der Schreibstil durch Lebendigkeit begeistert, hat er auch Schwächen. Antonia Blum scheint eine große Vorliebe für das Wort „vornehm“ zu haben. „Sie lächelte vornehm“, „Er ging vornehm“, „Das vornehme Papier“ … Diese Aufzählung könnte man endlos fortführen. Es vergeht kaum ein Kapitel, ohne dass sich jemand in irgendeiner Weise vornehm verhält. Am Anfang hat es mich noch belustigt, später fand ich es vor allem affig. Auch hat sich die Autorin große Mühe gegeben, dass Wort „sagte“ bzw. „antwortete“ zu vermeiden und hat dafür gerne auf „wusste“ zurückgegriffen. „Ein Eisbecher Melba ist mit Pfirsich“ wusste Heidemarie, usw. Wenn das Lektorat ein klein wenig besser gewesen wäre, hätte ich sicherlich die volle Punktzahl gegeben. Nichtsdestotrotz habe ich „Kinderklinik Weißensee“ sehr gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung, die für Herbst 2021 angekündigt ist.
Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen.
„Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder“ hat mich mit Cover und Klappentext angezogen und das Buch hat gehalten, was diese Kombination verspricht. Direkt vorweg muss ich sagen, dass die Autorin einen richtig tollen Schreibstil hat, bei dem die Seiten nur so dahinfliegen. Wir begleiten Marlene und Emma auf ihrem Weg vom Waisenhaus in die Kinderklinik, wo sie ihre Ausbildung zur Kinderkrankenschwester absolvieren sollen. Beide Figuren waren mir sofort sehr sympathisch. Ich habe mich gefreut, ihren Weg zu begleiten. Richtig gut gefallen hat mir die Entwicklung die die Zwei machen. Emma mausert sich zu einer sehr guten Krankenschwester und Marle neigt mit ihrem Wissensdurst in Richtung eines Medizinstudiums. Natürlich funken auch noch zwei Herren dazwischen. Den besonderen Charme erhält die Geschichte natürlich durch das Thema Kindermedizin aber auch durch die Zeit in der das Buch spielt. Die Autorin hat die Umstände Anfang des 20. Jahrhunderts sehr gut recherchiert und in ihr Buch eingefügt Egal ob medizinische Dinge oder das Verhalten der Frauen und Männer in dieser Zeit ist unglaublich realistisch und detailgetreu dargestellt. Eine richtige Zeitreise. Das ganze Buch ist wirklich spannend und es hat mir viel Spaß gemacht, die ganze Entwicklung mitzuverfolgen. Für jeden, der gerne historische Romane liest, eine große Empfehlung!
Meine Meinung: Dieser Historische Roman , hat mich voll und ganz überzeugt . Er hat alles was ein gutes Buch aus diesem Genre braucht , Spannung , gut recherchierte Informationen , die perfekt in den Roman mit eingebunden werden und eine Handlung, die den Leser in seinen Bann zieht ! Der Schreibstil der Autorin ist perfekt an die Zeit, um 1911 angepasst und verleiht dem Buch somit eine atmosphärische Grundstimmung ! Und trotzdem ist es keines Falls langatmig oder anstrengend zu lesen . Ich habe mich auf den ca. 430Seiten , immer gut unterhalten gefühlt . Der Schreibstil ist trotz seines sprachlich angepassten Stils schnell und flüssig lesbar !
Bereits nach den ersten paar Seiten , zieht die spannende Geschichte, den Leser fast spielerisch in ihren Bann ! Dabei kommen politische Handlungen und weitere historischen Fakten nicht zu kurz ! Hinzu kommt, dass die medizinische Affinität des Romans perfekt umgesetzt wurden und Liebhaber dieser Thematik voll und ganz auf ihre Kosten kommen!
Die Autorin hat ein Talent dafür Geschehnisse , so real und eindringlich zu beschreiben , dass der Leser völlig gebannt vor dem Buch sitzt , und förmlich in eine andere Welt eintaucht . In eine Welt aus spannender historischer Zeitgeschichte .
Alle Charaktere sind rund und perfekt ausgearbeitet . Im Laufe der Zeit , entwickelt dieses Buch einen solchen Sog , dem ich mich nicht entziehen konnte . Ich habe dieses Buch an einem Tag förmlich verschlungen und geliebt! Denn es ist ein Historischer Roman , der gut recherchiert ist und trotzdem auf keiner Seite trocken oder gar langatmig wirkt . Es ist dauerhaft eine angenehme Grundspannung vorhanden und die Autorin schafft es auf bemerkenswerte Art den Leser nach jedem Kapitel interessiert zurückzulassen , sodass man gar nicht mehr aufhören kann zu lesen !
Fazit : Einer der besten Historischen Romane die ich in diesem Jahr gelesen habe ! Das Buch ist atmosphärisch dicht und absolut faszinierend und niveauvoll, sowie absolut packend geschrieben. Ein durch und durch gelungenes Buch !
Der erste Band der Kinderklinik Weißensee konnte mich auf voller Linie überzeugen und lässt mich nichts als wartend auf den zweiten Teil zurück. Ich freue mich schon sehr darauf, Emma und Marlene auf einem weiteren Stück ihres Lebensweges zu begleiten. Die beiden jungen Frauen, die schon als Kinder so vieles verloren haben, geben nicht auf und kämpfen für ihre Träume. Den Schreibstil fand ich schon von Anfang an einfach wunderschön. Das Buch begann mit einem Rückblick, als Emma und Marlene 4 und 6 Jahre alt waren und ihre Mutter plötzlich verstarb. Weiter geht es Jahre später, als die beiden schon 17 und 19 Jahre alt sind und nach einer langen Zeit im Waisenhaus die Chance erhalten, an der neuen Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung zu Krankenschwestern zu absolvieren. Auch die Handlung war spannend und es war schön, wie sich Geschichten und Emotionen von Emma und Marlene mit Erzählungen aus dem Klinikalltag, den kleinen Patienten und ihren Leidensgeschichten und dem aktuellen Stand der Medizin zur damaligen Zeit abgewechselt haben. Das Buch war total kurzweilig und immer spannend! Der Autorin gelang es total gut, die Geschichte und die Gefühle der beiden Schwestern in die Geschichte rund um die Kinderklinik und die Pädiatrie als neue Strömung der Medizin einzubetten. Ich habe viel für mich mitnehmen können über die damalige Zeit und auch allgemein über Emmas und Marlenes Gefühle als Waisenkinder. Einen Ruf, den man nie ganz los wird, egal wie sehr man sich bemüht, sich an die anderen anzupassen. Das Buch zeigt, wie wichtig es ist, an seine Träume zu glauben, aber auch, ehrlich mit sich selbst und anderen zu sein. Es gibt Hoffnung, dass, egal wo man herkommt, man großes erreichen kann. Aber es erzählt auch einfach eine wunderschöne Geschichte von zwei jungen Frauen, die ihren Platz in der Welt suchen, zum ersten Mal verliebt sind und enttäuscht werden, aber auch das große Glück finden. Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, es macht einfach glücklich, es zu lesen!
Da ihre Mutter früh verstirbt, werden die Schwestern Marlene & Emma Lindow zu Waisen (was ist mit dem Vater?). Als sie das Waisenhaus in Berlin 1911 verlassen müssen, bietet sich ihnen die Möglichkeit, als Kinderkrankenschwestern in der Kinderklinik Weißensee anzuheuern. Doch die Ausbildung hat es in sich; die Oberin führt ein strenges Regiment und ihr sozialer Status macht die Schwesternschülerinnen zu Außenseiterinnen. Marlene hat ein Auge auf den noblen Assistenzarzt Maximilian von Weilert geworfen, außerdem ist sie Feuer & Flamme für ein neues Fachgebiet: Kinderheilkunde. Und so fasst sie den Entschluß, selbst Kinderärztin zu werden. Emma betrachtet den Ehrgeiz ihrer Schwester mit Argwohn, als schüchterner Mensch ist sie mit dem Erreichten zufrieden. Es kommt zur Entfremdung. Beide Schwestern sind jedoch gewillt, kranke Kinder zu retten, und dieser Eid soll dazu beitragen, die Kluft zu überwinden….
Antonia Blum präsentiert mit „Kinderklinik Weißensee -Zeit der Wunder “ den Auftaktband zu einer neuen Reihe. Durch ihre sorgfältige Recherche werden die Anfänge der Kinderheilkunde lebendig, Medizingeschichte meets Unterhaltung. Die Geschichte kombiniert Einblicke in die Pädiatrie mit einer zunächst tragischen Familiengeschichte, es ist spannend, die Entwicklung der ungleichen Schwestern zu beobachten. Die Autorin nimmt sich Zeit, um ihre story zu entwickeln, daher bleiben Längen leider nicht aus, und manchmal schrammt das Ganze für meinen Geschmack haarscharf an der Soap-Opera vorbei.
Fazit: Ich liebe historische Romane, die die Medizingeschichte in den Mittelpunkt stellen. Auch wenn mich Antonia Blums „Kinderklinik Weißensee“ nicht so sehr begeistern konnte wie Ambrose Parrys „ Die Tinktur des Todes“ (in diesem Krimi geht es um die Anfänge der Geburtsheilkunde in Edinburgh), fühlte ich mich doch gut unterhalten, da die Autorin in „Kinderklinik Weißensee“ Faktentreue mit spannenden fiktionalen Elementen kombiniert. Ich vergebe für den Auftaktband zu einer neuen Reihe gute drei Sterne!
Zwei kleine Mädchen feiern den Geburtstag der Älteren mit der Mutter. Mutter Elisabeth leidet unter starken Schmerzen und doch feiert sie mit ihren Mädchen. Doch dann verstirbt die Mutter. Die Mädchen machen sich auf, denn sie wollen nicht ins Waisenhaus – doch genau so kommt es. Doch beiden wird es ermöglicht das Abitur abzulegen und sie beginnen in der ersten deutschen Kinderklinik in Weißensee ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Auch dort ist die Herkunft der Mädchen immer wieder ein Thema… Historische Romane mit medizinischem Hintergrund haben es mir schon früh angetan und ich finde es immer wieder spannend, wie die Menschen früher zurechtkommen mussten. Gerade die Pädiatrie steckt hier erkennbar noch in den Kinderschuhen und es ist sehr interessant die Einblicke zu erhalten. Noch spannender ist allerdings die Geschichte der Schwestern Marlene und Emma, die ihren Weg, allen Widrigkeiten trotzend, gehen wollen. Die Charaktere der Schwestern, aber auch vieler anderer werden schön ausgearbeitet, zudem hat mich auch der runde, kurzweilige Schreibstil quasi auf ganzer Linie überzeugt. Genial fand ich, dass die Autorin an einigen Stellen zu überraschen wusste und eben nicht die Wege eingeschlagen hat, die man so von einem historischen Roman erwarten würde. Die Geschichte ist auf mehreren Ebenen spannend, man fiebert mit den Schwestern mit, aber auch mit erkrankten Kindern und natürlich gibt es auch Personen, denen man alle wünscht – nur nichts Gutes… Ich bin richtig begeistert, empfehle diesen Auftakt sehr gerne weiter und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung dieser rundum gelungenen Geschichte! Die Autorin war mir bisher unbekannt, aber ich werde sie im Auge behalten. Und beim nächsten Berlinbesuch werde ich versuchen einen Abstecher zur alten Klinik zu machen, denn es gab sie tatsächlich, wenngleich die Geschichte als solche fiktiv ist.
Ich war sofort begeistert, als ich die Info zu der Kinderklinik Weißensee gelesen habe. Eine Sage über eine Kinderärztin zur Kaiserzeit. Da ich historische Stories unglaublich gern lese, stand für mich fest, hier kommt ich nicht dran vorbei.
Die Kinderklinik Weißensee immer Jahr 1911 als erste kommunale Kinderklinik Preußens eröffnet wurden. Sie war zu dem Zeitpunlt hochmodern ausgestattet und hatte sogar eine eigene Milchkuranstalt. Der Bekanntheitsgrad war enorm hoch und es arbeiten dort nur Elvinnen (Schwesternschülerinnen) aus gutem Hause. Nur zwei entsprechen nicht diesem Niveau, Marlene und Emma.
Emma Lindow ist sehr zurückhaltend, gar schüchtern und ängstlich. Dies hat definitiv auch mit dem frühen Verlust ihrer Mutter zu tun. Ich konnte verstehen, warum sie in der Kinderpflege so aufgeht. Wer kann besser verstehen was Kinder brauchen, wenn man selbst weiss was passiert wenn die Mama und der Papa fehlen.
Marlene Lindow, von allen nur Lene genannt, ist das ganze Gegenteil von ihrer Schwester. Wie ist direkter und offener, ausserdem hat sie einen enormen Wissenshunger. Sie sieht sehr positiv und optimistisch in die Zukunft. Nach einem Vortrag von einer Professor der Kindermedizin steht fest, wie mochte Kinderärztin werden. Leider wird ihr dies nicht zugetraut. Aber genau das weckt ihre innere Stärke und ihren Willen.
Das Cover finde ich unsagbar toll gestaltet. Die Farben, die Wahl des kleinen Jungen mit dem Blick auf die Klinik sehr treffend. Der Schreibstil der Autorin hat mich solide und authentisch durchs Geschehen geführt. Es war mir eine Freude Lene auf ihren mutigen Weg zu begleiten und Emma, die doch ganz anders ist als ihre Schwester. Wahnsinnig, wie schwierig es zu dieser Zeit für die beiden Schwestern ist und wie toll sie ihren Weg gehen.
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Saga.
Durch den Boom von historischen Krankenhaus-Büchern, wie die Bestseller-Reihen um die Charité (Ulrike Schweikert) oder „Die Hafen-Schwester“ (Melanie Metzenthin), möchten natürlich auch andere Verlage was vom Kuchen abhaben und hier finden wir uns nun in der „Kinderklinik Weißensee“ von Antonia Blum wieder, auch eine Reihe, die auf zwei Bände angelegt ist. Spannend an dieser Reihe ist die Verknüpfung mit einem realen Vorbild (wie auch bei der Charité). Gibt es uns doch einen historischen Einblick in die erste und modernste Kinderklinik Europas im Jahre 1911 in Preußen! Der Fokus dieses Romans liegt aber ganz klar auf der persönlichen Entwicklung zweiter Schwestern, Marlene und Emma Lindow, die hier als Lehrschwestern beginnen. Unterschiedlicher könnten sie nicht sein und natürlich gibt es viele Situationen in denen sie über sich hinauswachsen. So will die eine gar Kinderärztin werden und die andere Verschreibt sich der Pflege der kleinen Patient*innen. Natürlich sind diese beiden auch anders als die anderen Schwesternschülerinnen, denn sie sind Waisen und konnten nur durch unbekannte Gönner das Abitur machen. Sprich auch hier sind sie Vorurteilen ausgesetzt und müssen sich gegenüber den Mädchen aus gutem Hause beweisen. Die Idee ist insgesamt gut, aber ich fand es etwas zu sehr fokussiert auf die beiden Schwestern. Klar, man bekommt ein Gefühl für das historische Szenario, wobei auch hier nicht immer sauber recherchiert wurde. Fazit: Mir war es etwas zu „chessy“, zu klischeehaft, kitschig und überbordend mit Gefühlen. Nicht meines. Wer gefallen an historischen Stoffen findet, aber eigentlich etwas über die gemeinsame Entwicklung zweiter Schwestern in emotionaler Bandbreite liest, könnte dem Ganzen etwas abgewinnen.
Im Berlin von 1911 kommen die beiden Waisenmädchen Marlene und Emma an das Kinderkrankenhaus Weißensee, das gerade frisch eröffnet wurde, um dort zur Kinderkrankenschwester ausgebildet zu werden. Doch an der Klinik werden sie nicht nur die schwierigen Prüfungen der Kinderpflege meistern müssen. Blums Auftaktroman zur Kinderärztin-Serie ist ein sehr gelungener, historischer Roman, der gleichzeitig unterhaltsam, als auch lehrreich ist. Neben den fiktiven Lebensgeschichten der Protagonistinnen fließt hier perfekt recherchierte Geschichte mit ein, die den Leser*innen zur Seite gestellt wird und somit leicht und verständlich aufgenommen werden kann. Hierbei begrenzt sich die Autorin nicht nur auf wichtige historische Ereignisse, die unbedingt erwähnt werden müssen, sondern beschreibt auch die Entwicklungen in der Medizin, Wirtschaft, Politik und der Gesellschaft. Auch wenn vermutlich ein gewisses historisches Vorwissen von Vorteil ist, um wirklich alle angesprochenen Anspielungen zu verstehen, zeigt der Roman eine sehr genaue Momentaufnahme des Lebens in Berlin in der Vorkriegszeit. Der Text fokussiert sich nicht nur auf die Schwestern Marlene und Emma, aus deren Sicht die Leser*innen die meisten Momente erleben und die einem schnell ans Herz wachsen. Abschnittsweise werden auch Momente aus den Leben anderer Charaktere erzählt, was sowohl für Abwechslung sorgt, als auch weitere gesellschaftliche Aspekte präsentiert. Die Handlung erinnert ab und zu zwar an eine Seifenoper mit besonders viel Kitsch und Intrige, dies wiegt sich jedoch auf, durch die wunderbare Schilderungen und herzerwärmenden Szenen aus der Pädiatrie.
Ein berührender, wunderschöner und mitreißender Roman
„Kinderklinik Weißensee – Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist 2020 im Ullstein Taschenbuch Verlag erschienen. Es umfasst in der Taschenbuchausgabe 432 Seiten. Es handelt sich hier um den ersten Teil einer Kinderärztin-Saga. Der zweite Teil ist für den September 2021 angekündigt.
Für Marlene und Emma Lindow geht ein Traum in Erfüllung. Sie dürfen ihre Ausbildung als Kinderkrankenschwestern in der Kinderklinik Weißensee beginnen und das obwohl sie aus einem Waisenhaus stammen, was für die Verhältnisse im Berlin der Zeit um 1910 alles andere als normal bzw. standesgemäß ist. Marlene und Emma zeichnen sich aber durch ihren starken Willen, ihr hohes Engagement als angehende Kinderkrankenschwestern und letztendlich durch ihr starkes Zusammengehörigkeitsgefühl aus. Während ihrer Ausbildung durchlaufen beide Höhen und Tiefen und um sie herum verändert sich die Welt und macht der Aufbruchsstimmung Platz.
Antonia Blum gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren flüssigen und packenden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Man fühlt ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen der fein ausgearbeiteten Protagonistinnen anbelangt mit und kann sich völlig in sie, aber auch die historischen Lebensumstände hineinversetzen. Besonders bemerkenswert finde ich es, wie gut recherchiert die Geschichte, sowohl was medizinische als auch historische Fakten anbelangt, ist.
Fazit: Ein wunderschöner, feinfühliger und lesenswerter Roman. Es war ein emotionales Erlebnis, dieses Buch zu lesen und in die Welt der beiden Lindow-Schwestern einzutauchen. Sehr gut könnte ich mir auch eine Verfilmung der Saga vorstellen.
Für mich als diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin, war der Klappentext sofort fesselnd. Da ich zwar “nur” in der allgemeinen Pflege arbeite und nicht in der Pädiatrie, war es dennoch sehr interessant in die Geschichte einzutauchen.
Die Geschichte der beiden Lindow-Schwestern Marlene und Emma, die eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in der Kinderklinik Weißensee beginnen, hat mich von der ersten Seite an in den Bann gezogen und das obwohl es eigentlich so gar nicht mein bevorzugtes Genre ist.
Man fühlte sich schnell in die zwei jungen Frauen hineinversetzt und kann ihr Gefühle so richtig nachvollziehen. Beide Frauen gehen in der Pflege der Kinder auf und entwickeln eine Leidenschaft dafür, die ansteckend ist. Auch wenn sie es nicht einfach haben, lassen sich die beiden Frauen nicht unterkriegen. Und das macht die Geschichte noch lesenswerter. Aber auch viele der Nebencharaktere schließt man besonders schnell ins Herz und gegen manche hat man von Beginn an eine Abneigung.
Ich finde den Schreibstil der Autorin sehr gut und leicht verständlich. Sie gibt einen guten Einblick in die Anfänge der Pädiatrie, welche sehr gut recherchiert sind. Die teils kurzen, teils mittellangen Kapitel regen zum Weiterlesen an. Wenns zeitlich gepasst hätte, hätte ich das Buch wahrscheinlich in einem Ruck durchgelesen.
Der Roman ist für jeden eine Empfehlung, der sich in diesem Genre zu Hause ist, aber ich empfehle es auch jeden weiter, der sich mal auf neues Terrain begeben will. Ich freu mich schon sehr auf die Fortsetzung der Reihe. Ganz klare Leseempfehlung! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~♡~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Zum Buch: Die Schwestern Marlene und Emma werden früh Waisen und wachsen in einem Berliner swaiserhaus auf. Verwunderlich ist, das sie eine höhere Schullaufbahn haben und beide in der neu eröffneten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester machen dürfen. Emma, die jüngere der Beiden ist sehr einfühlsam und ruhig im Umgang mit den Krankheiten Kindern, Marlene hingegen interessiert sich sehr für die Kinderheilkunde und möchte gerne Kinderärztin werden.
Meine Meinung: Ein dramatisches Schicksal, was die beiden Schwestern erleben müssen. Umso besser haben sie es mit ihrem Waisenhaus getroffen und können sich glücklich schätzen, eine Ausbildung machen zu dürfen, die eigentlich eher den höheren Töchtern obliegt. Diesen Aspekt fand ich sehr interessant, auch die Elevinnen wurden gut dargestellt. Eine schwere Zeit, sehr gut beschrieben. Auch die Anfänge der Kinderheilkunde und was die Ärzte damals alles machten fand ich sehr interessant, aber auf der anderen Seite war es ein verkaufter Liebesroman. Einerseits die Liebesgeschichte von Emma und Tomasz, dann die von Marlene und dem jungen, gutaussehenden Kinderarzt Max. Die Gemeinheiten der höheren Töchter, denen es teilweise nicht gefiel, das Waisenmädchen die gleiche Ausbildung wie sie machen dürfen. Soweit wäre es ganz spannend gewesen, die Geschichte rund um die kranken Kinder gand ich sehr berührend. Meiner Meinung nach war der Fokus aber zuviel auf die Liebesbeziehung gelegt. Trotzdem fand ich es sehr unterhaltsam und auch sehr spannend, wie die Zeit damals war. Eine Zeitgeschichte mit Unterhaltungswert.
Berlin 1911: Die Schwestern Marlene und Emma Lindow können ihr Glück kaum fassen: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Die forsche Marlene lernt schnell, die schüchterne Emma fühlt sich hingegen bald von ihrer Schwester zurückgesetzt. Denn Marlene hat sich gleich doppelt verliebt: in den vornehmen Assistenzarzt Doktor Maximilian von Weilert und in das noch junge Fachgebiet Kinderheilkunde. Sie ist fest entschlossen, selbst Kinderärztin zu werden. Doch der Weg nach oben ist steinig, der in Maximilians Familie erst recht. Emma geht in ihrer Rolle als Kinderkrankenschwester auf und entfernt sich immer mehr von ihr. Erst als das Leben des kleinen Fritz Schmittke am seidenen Faden hängt, erkennen Emma und Marlene, dass sie zusammenstehen müssen, um ihre wichtigste Aufgabe zu erfüllen: den Kindern zu helfen. (Klappentext Buch/ Verlag)
Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, deswegen wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Zwei kleine Mädchen verlieren Ihre Eltern und bekommen die große Chance Ihres Lebens. Sie dürfen zur Schule gehen und können dort die Allgemeine Hochschulreife erwerben. Aber als Frau Anfang des 20. Jahrhunderts ist es mit dem Studieren nicht so, es ist immer noch eher Männer lastig. Da sich aber beide für die Medizin interessieren, lernen Sie den Schwesternberuf und gehen darin voll auf.
Das Buch an sich war herrlich, ich liebe ja Bücher, die in der Vergangenheit spielen und mich sofort packen können. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Teil.