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Le api d'inverno

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Germania, 1944. Egidius Arimond vive in una cittadina di minatori sulle sponde del fiume Urft, una regione con una vegetazione lussureggiante che le api sembrano amare molto, poiché ci vivono da milioni di anni.
Ex insegnante, Egidius si guadagna da vivere come i suoi antenati prima di lui: alleva api e vende i prodotti del miele – candele di cera, vino e liquori – ai piccoli negozi della zona o nei mercati.
Ogni mattina si alza alle cinque, beve un caffè d’orzo e poi si dedica alle arnie. Nel pomeriggio scende in città e si reca in biblioteca, dove controlla se è stato lasciato qualche messaggio per lui. Un’esistenza in apparenza monotona, segnata da rigide abitudini. In realtà, un’esistenza esposta al più grave dei pericoli.
Egidius Arimond ha, infatti, un’attività segreta che, se scoperta, nella Germania del 1944, potrebbe costargli la vita: costruisce cassette cinte da arnie con colonie d’api particolarmente aggressive e, con quelle, organizza il trasporto di fuggitivi ebrei al confine con il Belgio. Per questo ritira ogni giorno in biblioteca comunicazioni in codice, infilate in volumi rilegati in cuoio che nessuno, per sua fortuna, si prende mai la briga di sfogliare.
Non è soltanto per immacolata virtù che Egidius svolge la sua rischiosa attività: per ogni ebreo trasportato oltreconfine prende duecento marchi, che gli servono per comprare i farmaci antiepilettici di cui ha bisogno. Da quando c’è la guerra i farmaci sono molto difficili da reperire, soprattutto per uno come lui, un infermo e, perciò, un uomo considerato privo di valore, un inutile parassita nella follia che travolge la sua Nazione in guerra.
Romanzo che ha raccolto l’unanime consenso di pubblico e di critica al suo apparire in Germania, Le api d’inverno è la struggente storia di un uomo che, lottando contro la sua malattia, lotta contro il morbo del nazismo che ha infettato la sua terra, seminando odio e distruzione.

256 pages, Paperback

Published January 21, 2021

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About the author

Norbert Scheuer

23 books5 followers

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Community Reviews

5 stars
187 (25%)
4 stars
290 (38%)
3 stars
194 (26%)
2 stars
60 (8%)
1 star
13 (1%)
Displaying 1 - 30 of 95 reviews
Profile Image for Semjon.
759 reviews493 followers
October 12, 2020
Winterbienen wurde 2019 auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises gesetzt und durchweg von der Literaturkritik gelobt. Bei mir hat das Buch aber zu keiner Zeit beim Lesen ein besonderes Interesse geweckt oder mich wenigstens gut unterhalten. Ich blieb zu den Schilderungen immer auf Distanz und am Schluss ärgert ich mich auch noch über das offene Ende. Woran lag es?

Der Roman ist in Form eines fiktiven Tagebuchs aus den Jahren 1944/45 geschrieben. Der Tagebuchschreiber heißt Egidius ist ein Lateinlehrer aus der nördlichen Eifel, der aufgrund seiner Epilepsie von den Nazis aus dem Schuldienst entfernt wurde und der Euthanasie nur aufgrund des ruhmreichen Bruders nicht zum Opfer fiel. Egidius nutzt die Abwesenheit der an der Front kämpfenden Ehemänner des Städtchens und beglückt die einsamen Strohwitwen. Neben den Frauen liebt er seine Bienen als Imker. In den Bienenstöcken schmuggelt er Flüchtlinge über die belgische Grenze, aber nicht in erster Linie aus Nächstenliebe, sondern aus pekuniären Gesichtspunkten, denn Egidius braucht das Geld für die Medikamente gegen die Epilepsie.

Der Autor lässt quasi zwei Welten parallel laufen: die unbekümmerte, stets der Gemeinschaft dienende Welt der Bienen gegen die aus den Fugen geratene Welt der Menschen in den Kriegswirren. Von der Idee gefiel mir dies recht gut. Auch gab es aus biologischer Sicht viel zu lernen über das Leben der Bienen im Speziellen und der Winterbienen (deren Aufgabe die Wärmung und Überwinterung ihrer Königin ist). Was mir aber massiv missfiel war das Konzept des Tagebuchs. Hätte der Autor eine normale Retrospektive eines Ich-Erzählers als Erzählstil gewählt, wäre ich nicht so kritisch gewesen. Doch warum schreibt ein Mensch ein Tagebuch? In den meisten Fällen, um sich an das Geschehene zu erinnern, wenn er die Aufzeichnung später wieder mal zur Hand nimmt. Egidius erklärt aber immer wieder sehr eloquent regional oder naturwissenschaftliche Sachverhalte, um dann wieder im nächsten Tagebucheintrag im Stakkatostil die Geschehnisse des Tages zusammenzufassen. („Ging am Morgen wieder zu den Bienen“. „War wieder sehr frostig.“). Dann wechseln auch noch Präsens und Perfekt innerhalb der Eintragungen. Ich habe den Stil als inkonsequent und wenig authentisch empfunden. Ich fragte mich dann die ganze Zeit, wie denn wohl der letzte Tagebucheintrag aussehen wird und ob Egidius vielleicht noch über seinen eigenen Tod berichtet würde. Welch Überraschung: der letzte Eintrag stammt von einem anderen Erzähler, der dann aber nicht Egidius Schicksal zu Ende erzählt, sondern mittendrin abbricht. Das war mir alles zu bemüht und hat mich kaum angesprochen. Ich kann die Begeisterung über das Buch somit nicht nachvollziehen.
Profile Image for Steelwhisper.
Author 5 books437 followers
October 19, 2019
1.5* rounded down because it is so terribly boring.

My track record with books on the Booker short and winning lists is legion. Lately I have tried a couple of non-English litfic nominated for prestigious awards, as is this one (German Book Price). And as it's the Frankfurt book fair this week, and this will be one of the contenders, I decided to give it a try.

Alas, it simply is another example of desperate German Angst and Schwermut seasoned with a far too generous dollop of bittersweet transfiguration, Nazi Germany and a large amount of unlikely and exploitative sex. As to the bees, so sorry, all I could think of was the world wide demise of bees, which turned their inclusion just into another facet of dreariness.

Again I'm clearly the wrong reader, certainly not the target audience. My patience with semi-mystified literature about the Third Reich is zero, I'm afraid.
Profile Image for Elena.
1,020 reviews407 followers
December 29, 2020
"... und vielleicht besitze ich die Bienen gar nicht, sondern sie besitzen mich; vielleicht sind wir alle, auch die Bienen, Teil eines geheimnisvollen und erbarmungslosen unsterblichen Organismus." - Norbert Scheuer, "Winterbienen"

Egidius Arimond ist Landwirt und Bienenzüchter, in seiner Freizeit übersetzt er die Texte seines Vorfahren des Mönchs Ambrosius und versucht, sein Wissen über die Bienen schriftlich für spätere Generationen festzuhalten. Egidius Arimond ist aber auch Epileptiker. In den Augen der Nazis ist er damit lebensunwert, dank des hohen Ansehens seines Bruders wurde er jedoch bisher vom Tod verschont. Um an für ihn lebenswichtige Medikamente zu kommen, muss er jedoch ein hohes Risiko eingehen: er schmuggelt jüdische Flüchtlinge über die Grenze

Als Leser*in begleitet man den Protagonisten über etwas mehr als ein Jahr durch sein Leben. Das Leseerlebnis ist sehr, sehr intensiv, da das Buch in Tagebucheinträgen verfasst ist. Egidius Arimond erzählt von seinem Schaffen als Imker, aber auch von seiner tiefen Angst, vor den Augen anderer Menschen einen epileptischen Anfall zu bekommen. Er berichtet von seinen zahllosen Liebschaften mit Frauen, deren Männer sich im Krieg befinden. Hautnah erlebt man mit, wie er seine Konstruktionen baut, um Flüchtige sicher über die Grenze zu bringen, alles mithilfe der Bienen.

Ich bin wirklich zutiefst beeindruckt und bewegt von dem Buch. Es ist in klarer und prägnanter Sprache verfasst, hat in mir aber trotzdem oder gerade deshalb eine Fülle an Emotionen ausgelöst. Ich konnte das Buch zeitweise gar nicht mehr aus der Hand legen, vor allem gegen Ende hin - und nach dem Zuschlagen war ich sehr erschüttert. Das Ende hat mir einfach das Herz gebrochen.

Dem Nachwort kann man entnehmen, dass der Autor Norbert Scheuer in "Winterbienen" eine wahre Geschichte erzählt. Einer der Bewohner seines Dorfes brachte ihm eines Tages eine Tasche voller beschriebener Seiten und bat ihn, sich der Geschichte doch anzunehmen. Das hat er getan und zwar auf eine wirklich gute Weise.

Den ein oder anderen Kritikpunkt habe ich zwar (mit den Texten des Mönchs konnte ich beispielsweise nicht viel anfangen), insgesamt ist "Winterbienen" aber so lesenswert! Mir hat es ausgesprochen gut gefallen und ich möchte daher eine Empfehlung aussprechen. Auch deshalb, weil Bienen einfach viel zu unterschätzt werden als Thema eines Romans und die Grauen der Nazizeit nicht oft genug thematisiert werden können. Für mich stand der Roman zurecht 2019 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises.
Profile Image for Viera Némethová.
401 reviews56 followers
November 17, 2022
Majstrovské dielo napísané formou denníkových zápiskov ktoré prelínajú svet včelára Egídia Arimonda od januára 1944 až do mája či júna 1945 a mnícha Ambriosiusa Arimonda z roku 1489, jeho príbuzného.
Citlivo zachytený príbeh muža, trpiaceho silnou epilepsiou, ktorý žije v čase, keď je väčšina mužov na bojisku a oni a ich príbuzní žijú každodenne so strachom že sa už domov nevrátia.
Egídius podstupuje veľké riziko a je súčasťou siete ľudí, ktorí pomáhajú prevádzať Židov za hranice svojej krajiny, do bezpečia. Je ale aj človekom- v očiach segregačného systému fašistických čistiek - nečlovekom, pretože trpí ochorením, ktoré musí skrývať a ktoré v tých časoch odsudzovalo človeka na smrť.
Norbertovi Scheuerovi sa podarilo bez pátosu, silných slov a scén vytvoriť krásne dielo zachytávajúce vnútorný aj vonkajší svet postáv knihy spôsobom, že aj menšia postava má svoj ľudský rozmer a hĺbku.
Dojem knihy podčiarkujú aj ilustrácie bojových lietadiel autorovho syna, ktoré svoju poetiku kresby ceruzkou a tušom dopĺňajú technickými parametrami jednotlivých strojov.
Obálka knihy ( ktorá vyzerá inak ako v jej nemeckom vydaní), ktorú v českom preklade vydalo nakladatelství Prostor, tmavožltý papier a font písma vytvárajú knihe a čitateľovi jednoliaty umelecký zážitok.
Profile Image for Erik Fazekas.
489 reviews217 followers
August 22, 2022
Och bože, neskutočne smutné, ale dokonalé!!! Ten posledný odsek asi vymažemmzo svojho výtlačku a budem sa tváriť, že tam nie je.
Profile Image for Buchdoktor.
2,357 reviews186 followers
August 25, 2019
Egidius Arimond lebt in den 40ern des vorigen Jahrhunderts als Imker in der Eifel, nahe der belgischen Grenze. Seine Bienen hat er vom Vater übernommen, zusammen mit der Familiengeschichte, die sich auf den Vorfahren Ambrosius Arimond bezieht, der aus den italienischen Alpen stammte. Egidius hat - aufgrund seiner politischen Einstellung - unter dem Nationalsozialismus seine Stelle als Latein- und Geschichtslehrer verloren; er wurde als Epileptiker und damit „nicht lebenswerter Volksschädling“ bereits interniert und zwangssterilisiert. Egidius' Epilepsie hat sich nach einer langen Latenzphase in letzter Zeit verschlimmert. Ohne regelmäßig Medikamente zu nehmen, wird sein Leben bald ein Ende haben. Der Mann hat nur so lange überleben können, weil sein Bruder Alfons (als hochdekorierter Bomberpilot unangreifbar) ihn mit Medikamenten versorgt – und weil Egidius sich dafür bezahlen lässt, dass er Flüchtlinge verbirgt und in seinem Fuhrwerk zum Transport von Bienenkästen über die Grenze nach Belgien bringt. Zu Beginn der Handlung 1944 versorgt Egidius seine Bienen, übersetzt Dokumente seines Vorfahren Ambrosius (um 1489) aus dem Lateinischen und führt ein geheimes Tagebuch, in dem er auch Informationen verbirgt, die nichts mit der Imkerei zu tun haben. Der dramatische Countdown in Form chronologischer Einträge steht in bedrückenden Verhältnis zu Egidius nüchternem Chronisten-Ton.

Mit dem Wissen des Lesers, dass vor dem chronisch Kranken noch ein Jahr liegt, bevor der Zweite Weltkrieg beendet sein wird, laufen die Handlungsfäden um die Wette: Wird Egidius das Kriegsende überhaupt erleben, wird er sich während eines Anfalls selbst verraten, wird ihn einer seiner Flüchtlinge in Panik verraten? Oder wird ein amerikanischer Soldat aus einem abgeschossenen Flugzeug, der sich offensichtlich in der Gegend versteckt, Egidius Tod bedeuten, der dessen Anwesenheit ahnt und den Mann nicht denunziert. Der Chronist wird sicher von Eintragung zu Eintragung damit gehadert haben, dass sein Tod zugleich den Tod seiner Bienenvölker bedeuten wird, wenn sich in den Kriegswirren niemand ihrer annimmt.

Egidius schreibt in sachlich-nüchternem Ton Tagebuch und stellt allerlei Analogien zwischen Bienenvölkern, kriegführenden Staaten, dem Klosterleben und Bibliotheken her. Allein sein Imker-Wissen empfinde ich als beeindruckendes Erlebnis, von seiner Orts-Kenntnis der Eifel, seinem historischen Wissen, seiner Arbeit über Cusanus (Nikolaus von Kues) und den Erinnerungen an seine Berufstätigkeit in Ägypten ganz zu schweigen.

Ein beeindruckender Roman, dem ich alle denkbaren Literaturpreise wünsche …
Profile Image for Booklunatic.
1,114 reviews
September 1, 2019
"Meine Erinnerungen gleichen denen der Winterbienen in ihrem dunklen Stock; ich weiß nicht, ob etwas erst gestern gewesen ist oder schon lange Jahre zurückliegt. Sie erscheinen mir wie ein winziger Punkt in einem unendlichen Raum."

Ich schwanke so ein wenig 3,5 und 4 Sternen.

Eine sehr unaufgeregte Geschichte, zu Beginn war es mir manchmal fast zu nüchtern. Dann bin ich aber doch noch warm geworden damit, vor allem mit den interessanten Schilderungen des Bienenlebens. Durch die Bienen, die einfach unberührt vom Geschehen um sie herum ihren von der Natur "einprogrammierten" Tätigkeiten nachgehen, scheint der Erzähler immer wieder Kraft zu schöpfen. Vielleicht wirkt er deshalb so überwiegend stoisch angesichts des Wahnsinns des letzten Kriegsjahres, das um ihn herum tobt. Ich habe ja schon viele Bücher gelesen, die in dieser Zeit spielen - dieses bot wieder eine ganz andere Perspektive. Ein Buchpreis-Kandidat, mit dem ich mal relativ einverstanden bin ( und der darum wohl kaum Siegchancen hat, lol).

PS: Ich sehe gerade, dass der Protagonist den selben Nachnamen hat wie der eines anderen Scheuer-Buchs auf meinen SuB. Soll also wohl die gleiche Familie sein. Spannend!
Profile Image for Matthias.
393 reviews8 followers
September 22, 2019
... wir schaffen es mit jedem überflüssigen Wort, das zu verbergen, was wir glauben verschweigen zu müssen, was besser ungesagt bliebe.

Ebenso versteckt sich hinter dem Ungesagten in diesem Buch manches, was wir beherzigen dürfen.

Egidius Arimond's Sorge um seine Bienen wird zu einer Art symbiotischer Modellexistenz, in der die Bewahrung von Menschen und Dingen mit Immateriellem, Ungesagtem vergütet wird.
Profile Image for micerco_tralepagine_diunlibro.
385 reviews8 followers
February 7, 2021
Le api d’inverno di Norbert Scheuer
“Quocumque aspexi, nihil est nisi mortis imago. Ovunque guardo non vedo che lo spettro della morte”.

Siamo nel 1944 in un piccolo paese della Germania chiamato Kall e Egidius Arimond, ex insegnante, vive in compagnia del suo cane e si prende cura delle sue api. Su di loro sa tutto fin da quando era un bambino, perché il padre gli ha insegnato l’amore per le api. Grazie al miele e alla cera che producono le api, si guadagna da vivere, ma ciò che guadagna purtroppo non è abbastanza, perché soffrendo di epilessia ha bisogno di farmaci costosi che il farmacista gli fa pagare sempre di più perché lo disprezza in quanto malato. In quel periodo purtroppo chi aveva questo tipo di malattie veniva ucciso perché considerato inutile alla società. Ogni tanto i medicinali glieli faceva arrivare il fratello partito in guerra, ma ormai non trova più nulla nemmeno lui. A causa del continuo bisogno di soldi per i medicinali, Egidius decide di aiutare chi ha bisogno di essere trasportato oltre il confine, nascondendoli prima nelle grotte vicino, ma non troppo, a casa sua e poi per il trasporto li nascondeva tra le arnie delle api, lasciandole sciamare sui fuggiaschi per coprirli in caso fossero stati fermati per un controllo.

Ho letto questo libro per il giorno della memoria, però purtroppo non mi ha entusiasmato granché. Egidius sembra fare del bene solo per bisogno, più preoccupato per le sue api e per la ricerca dei suoi antenati che curavano le api. Nonostante sia impostato come un diario, l’ho trovato molto impersonale, privo di sentimento, pathos, forse mi aspettavo troppo. Il libro non è sempre piatto, ci sono alcuni momenti molto emozionanti, ma sono davvero pochi, si contano sulle dita di una mano. Per chi vuole una lettura leggera sul giorno della memoria è sicuramente ideale, io avrei preferito qualcosa di più profondo e crudo.
Profile Image for Lyra.
370 reviews47 followers
March 6, 2020
- Beklemmende Schilderungen des Krieges mit sehr blassen weiblichen Figuren, aber starkem letzten Viertel - davor leider langatmig -

* Vorsicht: Die Rezension enthält leichte Spoiler! *

Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): nicht bestanden!
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: keine! ♥

Inhalt

Es sind die letzten Monate des Krieges, während der Egidius Arimond in der Eifel seine Gedanken und seinen Alltag in einem Notizbuch festhält – nur weiß das zu diesem Zeitpunkt niemand. Aufgrund seiner Epilepsie wurde er als untauglich eingestuft und muss daher im Gegensatz zu seinem Bruder, der als Pilot kämpft, nicht in den Krieg ziehen. Egidius kümmert sich um seine Tiere, unterhält Affären mit verschiedenen Frauen aus dem Dorf und liebt es, seine Bienen zu beobachten. Um sich etwas dazuzuverdienen und sich so weiter die lebenswichtigen Medikamente gegen seine Krankheit leisten zu können, schmuggelt er in Bienenstöcken Juden über die belgische Grenze. Doch der Krieg erreicht langsam die Eifel und die illegalen Fahrten zur Grenze werden immer gefährlicher…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzähler, kurz figuraler Erzähler, Präsens
Perspektive: männliche Perspektive
Kapitellänge: sehr kurz
Tiere im Buch: +/- Einerseits isst der Protagonist kein Fleisch und kümmert sich sehr gut und liebevoll um seine Tiere, andererseits entnimmt er Honig und tötet unfruchtbare Königinnen und kranke Larven. Außerdem gibt es Beschreibungen von Soldaten, die Tiere essen und töten (Schweine, Katzen, Hunde). Eine Ratte und unzählige Drohnen werden von Bienen grausam getötet. Bienenvölker werden bei Bombenangriffen getötet und jemand trägt einen Echtfellmantel.

Warum dieses Buch?

Da das Buch auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019 war und viele gute Kritiken erhalten hat, wurde ich neugierig und wollte den Roman auch lesen. Zudem interessierten mich sowohl die Kriegs- als auch die Bienenthematik.

Meine Meinung

Aller Anfang ist schwer (Einstieg: 1 Lilie)

Der Einstieg fiel mir leider sehr schwer – es dauerte länger als bis zur Hälfte des Buches, bis ich zumindest halbwegs in der Geschichte angekommen war. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, mich durch das Buch zu quälen, kam nur langsam voran und spielte immer wieder mit dem Gedanken, die Lektüre abzubrechen.

Ruhige, nüchterne Unaufgeregtheit (Schreibstil: 3 Lilien)

„Tagsüber summen Bienen auf eine andere Weise als in der Nacht, und im Sommer anders als m Winter; ihr Chor klingt wie eine gleichmäßig schwingende Melodie, die von ihren zarten Flügelchen erzeugt wird.“ E-Book, Position 540

Norbert Scheuers Schreibstil ist von längeren, angenehm anspruchsvollen Satzstrukturen und einer gleichzeitig einfachen, authentisch alltäglichen Wortwahl geprägt. Einerseits fand ich den ruhigen, unaufgeregten Schreibstil des Autors angenehm und liebte die liebevollen Beschreibungen der Bienenvölker, andererseits war er mir oft auch zu nüchtern und emotionslos. Zudem empfand ich ihn über weite Strecken des Buches als sehr zäh und langatmig. Das lag vor allem an den inhaltlichen Wiederholungen und den häufigen und detaillierten Beschreibungen des Wetters.

Bienen, Krieg, Affären und Frauen als leblose Requisiten (Inhalt, Themen & Ende: 3 Lilien)

„Ich verheimliche ihr, dass es immer gefährlicher wird wegen der Feindflieger, die nun alles angreifen, was sie sehen; selbst spielende Kinder und auf den Feldern arbeitende Bauern werden gejagt.“ E-Book, Position 1918

In der Danksagung verrät der Autor, dass seine Geschichte auf den wahren Tagebuchaufzeichnungen eines Lehrers aus Krall basiert. Diese Tatsache lässt den Roman noch einmal in einem ganz anderen Licht erscheinen. Man merkt an der langen Lektüreliste mit zahlreichen Literaturtipps für Interessierte, dass der Autor sorgfältig recherchiert hat. Tatsächlich fand ich die Beschreibungen des komplexen Verhaltens der Bienen hoch interessant. Ich konnte viel dazulernen und war beeindruckt und fasziniert von der Kommunikation, dem Zusammenleben und den unglaublichen Leistungen der Bienen. Am Ende gibt es übrigens ein hilfreiches Glossar mit Fachausdrücken aus der Imkerei.

Norbert Scheuers Roman behandelt Themen wie Einsamkeit, Angst, Krieg, Krankheit und Natur tiefgründig, aber über weite Strecken auch langatmig. Beeindruckt hat mich der Mut des Protagonisten, der in entscheidenden Momenten selbstlos sein Leben riskiert, um ein anderes zu retten. Besonders gegen Ende haben mich die ungeschönten Schilderungen des Krieges, von Tod und Leid, der Bombardierungen und der Brutalität der deutschen Soldaten wirklich schockiert, deprimiert und sehr betroffen gemacht. Durch die Lektüre werden die eigenen Probleme relativiert und man empfindet große Dankbarkeit, in Frieden leben zu dürfen.

Auch das Liebesleben von Egidius, das durch unzählige, scheinbar bedeutungslose Affären geprägt ist, spielt – leider – eine große Rolle. Auch wenn ich im Vorhinein nicht gewusst hätte, wer dieses Buch geschrieben hat, wäre mir beim Lesen irgendwann der Begriff „alter, weißer Mann“ durch den Kopf geschossen. Der Roman mit seinem Frauenheld, dem alle Frauen zu Füßen zu liegen scheinen, mutet wie eine männliche Fantasie an. Egidius schmachtet Frauen an und scheint sie nur für ihr Aussehen zu begehren, sich aber (mit einer Ausnahme) nicht für ihre Gefühle oder Gedanken zu interessieren. Das gruselige Sammeln von Lockenwicklern seiner Eroberungen kann man sich noch schönreden (vielleicht braucht er immer wieder neue für die Fahrten zur Grenze), aber er versucht sogar seine Cousine zu küssen und tröstet sich sofort mit einer anderen, wenn eine Frau mal nicht will. Oft wirkte es, als wären Frauen für Egidius austauschbare Objekte, wodurch er mir sehr unsympathisch wurde. Er nutzt es zudem schamlos aus, dass die meisten Männer im Krieg sind und wirkte auf mich stellenweise sehr egoistisch. So hofft er zum Beispiel, dass Marias Mann schnell wieder an die Front muss, damit er wieder mit ihr schlafen kann. Problematisch finde ich zudem auch, dass das Buch den Bechdel-Test nicht besteht und dass bis auf Maria keine der Frauen ein Eigenleben zu haben scheint. Sie wirken alle wie leblose Requisiten, die nur dazu da sind, die Geschichte des Helden auszuschmücken. Für eine solche nicht mehr zeitgemäße Vernachlässigung der weiblichen Figuren gibt es natürlich Punkteabzug!

Erst gegen Ende konnte mich das Buch, dem vielleicht auch aufgrund der fast vollkommen fehlenden Dialoge (was natürlich in einem Tagebuch authentisch ist) eine gewisse Lebendigkeit fehlt, emotional aufwühlen und berühren. Den Schluss empfand ich (in Kombination mit der Danksagung, die unbedingt gelesen werden sollte) als sehr stark und erinnerungswürdig, wodurch mein Urteil etwas milder ausfiel. Im Nachhinein hat sich das Durchhalten doch gelohnt.

„[…] jedes Volk hat seinen eigenen Duft und seine besondere Melodie, ein leises an- und abschwellendes Raunen, als würden sich zahllose Stimmen leise und vertraut unterhalten.“ E-Book, Position 708

Es ist kompliziert (Protagonist: 3,5 Lilien & Figuren: 1,5 Lilien)

Obwohl mir Egidius stellenweise sehr unsympathisch war, mochte ich viele Seiten an ihm wirklich gern. Ich schätzte seine Ruhe, seine Freundlichkeit, seine Liebe zu seinen Bienen und sein großes Herz für Menschen in Gefahr. Gegen Ende, als es ihm gesundheitlich immer schlechter ging, merkte ich, dass er mir doch in gewisser Weise ans Herz gewachsen war, weil er mir doch sehr leidtat und weil ich gehofft habe, dass es für ihn ein gutes Ende geben wird. Schade fand ich, wie schon weiter oben erwähnt, dass alle Frauen im Buch sehr blass und austauschbar bleiben.

Ein großartiges letztes Viertel als Belohnung fürs Durchhalten (Spannung & Atmosphäre: 2 Lilien)

Leider empfand ich das Buch trotz der sehr kurzen Kapitel, die die Lektüre immerhin ein bisschen beschleunigten, und trotz punktuell spannender Momente bis weit über die Hälfte als sehr langatmig. Erst im letzten Viertel des Buches, als die unmittelbaren Kriegsauswirkungen immer schlimmer und erschreckender werden und als auch Egidius zunehmend mit seinen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, stieg die Spannungskurve an. Die letzten Seiten konnten mich emotional erreichen und für mich noch einmal viel retten, trotzdem sind die spannungslosen Seiten davor natürlich nicht vergessen. Auch atmosphärisch hat mich das Buch erst gegen Ende richtig überzeugen können.

Viel Luft nach oben (Feministischer Blickwinkel: 1 Lilie)

Die Geschlechterstereotypen verzeihe ich bis zu einem gewissen Grad, weil der Roman in einer anderen Zeit spielt. Zusätzlich zum nicht bestandenen Bechdel-Test und den blassen weiblichen Figuren haben mich aber noch einige weitere Dinge gestört: Eine Frau mit Spinnenphobie wird als hysterisch bezeichnet, ein Geistlicher vergewaltigt eine Magd, was in keiner Weise kritisiert wird. Gestört hat mich auch ein sehr seltsamer Gedanke von Egidius. Er hofft in einem Satz, dass eine junge Frau, die von mehreren Soldaten vergewaltigt wurde und deren Baby (das sich auf ihrem Rücken in einem Rucksack befand) dabei getötet wurde, doch hoffentlich irgendwann vergessen könne, was ihr angetan wurde. Wie bitte? Ich fragte mich unweigerlich, ob eine weibliche Autorin jemals einen solchen Satz formulieren würde und konnte ehrlich nur den Kopf schütteln. Es wird deutlich: einer feministischen Analyse hält diese Geschichte nicht stand.

Mein Fazit

Wäre der ganze Roman so stark und überzeugend wie sein letztes Viertel, würde er von mir alle fünf Sterne bekommen. Leider hat mich das von LeserInnen und KritikerInnen hoch gelobte „Winterbienen“ aber insgesamt enttäuscht. Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr schwer. Einerseits fand ich den ruhigen, unaufgeregten Schreibstil des Autors angenehm und liebte die Beschreibungen der Bienenvölker, andererseits war er mir oft auch zu nüchtern, emotionslos und langatmig. Begeistern und faszinieren konnten mich die hoch interessanten, lehrreichen Beschreibungen des komplexen Verhaltens der Bienen. Norbert Scheuers Roman behandelt Themen wie Einsamkeit, Angst, Krieg, Krankheit und Natur tiefgründig. Beeindruckt hat mich der Mut des Protagonisten, der selbstlos sein Leben riskiert, um ein anderes zu retten. Besonders gegen Ende haben mich die ungeschönten Schilderungen des Krieges schockiert, deprimiert und sehr betroffen gemacht. Auch das Liebesleben von Egidius, das durch zahlreiche, scheinbar bedeutungslose Affären geprägt ist, spielt – leider – eine große Rolle. Der Roman mit seinem Helden, dem alle Frauen zu Füßen zu liegen scheinen, mutet wie eine männliche Fantasie an. Egidius scheint die Frauen nur für ihr Aussehen zu begehren, sich aber nicht für ihre Gefühle oder Gedanken zu interessieren. Oft wirkte es, als wären Frauen für Egidius austauschbare Objekte, wodurch er mir sehr unsympathisch wurde. Problematisch finde ich zudem auch, dass bis auf Maria keine der Frauen ein Eigenleben zu haben scheint. Sie wirken alle wie leblose Requisiten, die nur dazu da sind, die Geschichte des Helden auszuschmücken. Für eine solche nicht mehr zeitgemäße Vernachlässigung der weiblichen Figuren gibt es natürlich Punkteabzug! Obwohl mir Egidius stellenweise sehr unsympathisch war, mochte ich viele Seiten an ihm wirklich gern. Ich schätzte seine Ruhe, seine Freundlichkeit, seine Liebe zu seinen Bienen und sein großes Herz für Menschen in Gefahr. Gegen Ende merkte ich, dass er mir doch in gewisser Weise ans Herz gewachsen war. Leider empfand ich das Buch trotz der sehr kurzen Kapitel und trotz punktuell spannender Momente bis weit über die Hälfte als sehr langatmig. Ich hatte lange Zeit das Gefühl, mich durch das Buch zu quälen, kam nur langsam voran und spielte immer wieder mit dem Gedanken, die Lektüre abzubrechen. Das großartige letzte Viertel, das mich endlich emotional erreichen und noch einmal viel retten konnte, und den Schluss fand ich dann aber sehr stark und erinnerungswürdig, wodurch mein Urteil etwas milder ausfiel. Im Nachhinein hat sich das Durchhalten für mich doch gelohnt. Eine Leseempfehlung kann ich trotzdem nicht aussprechen.

Bewertung

Idee: 5 Lilien ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 3 Lilien
Umsetzung: 3 Lilien
Worldbuilding: 4 Lilien
Einstieg: 1 Lilie
Schreibstil: 3 Lilien
Protagonist: 3,5 Lilien
Nebenfiguren: 1,5 Lilien
Spannung: 2 Lilien
Atmosphäre: 2,5 Lilien
Ende / Auflösung: 5 Lilien ♥
Emotionale Involviertheit: 3 Lilien
Feministischer Blickwinkel: 1 Lilien

Insgesamt:

❀❀❀ Lilien

Dieses Buch bekommt von mir drei Lilien!
Profile Image for Judith.
369 reviews2 followers
February 6, 2023
Het is een heel goed boek, een boeiende weergave van een dagelijks leven tijdens de oorlog. De vertelvorm via dagboekfragmenten helpt daarbij, maar vond ik zelf minder prettig om te lezen en daardoor ontbraken andere perspectieven.
Profile Image for Adri Dosi.
1,925 reviews25 followers
April 16, 2024
*3, 75
Ehmmmm....
Velmi zvláštní kniha, která má svou uměleckou hodnotu ve způsobu napsání. Zároveň však právě ta není pro každého. Je těžké udržet pozornost, byť kapitoly jsou krátké. Nese se to v takovém uspavacím stylu, i když se toho hodně děje. Jde navíc o deníkové zápisky... které patří zdánlivě nenápadnému člověku... vlastně na tu dobu kryplovi, který měl být eliminován... lidé ho berou i jako sraba a budižknicemu. No nemohou být více vzdalení. Z této stránky jde o hluboký příběh.
Profile Image for Jordan.
127 reviews3 followers
October 22, 2019
Normalerweise schreibe ich meine Reviews, die ja ohnehin keiner liest, auf Englisch. Da dieses Buch jedoch erst vor Kurzem erst im deutschsprachigen Raum erschienen ist und ich meine Meinung dazu einfach so äußern muss, dass sie eventuell tatsächlich gelesen wird, schreibe ich heute mal auf Deutsch.

Denn dieses Buch ging mir an die Nieren wie selten ein Buch zuvor. Der Schreibstil ist großartig und auch der Protagonist ist ein vielseitiger und komplexer Charakter, von dem viele Autoren etwas lernen können. Der Protagonist ist einer der Guten, wenn man es so sagen möchte, jedoch nicht auf die beste Art und Weise. Er hat etwas eigennützige und verständliche Gründe für seine Taten, die anderen Taten jedoch den Aspekt des "Wohlwollens" und "guten Herzens" nehmen. Da ich Spoiler vermeiden will, kann ich nicht weiter ins Detail gehen. Jedoch ist gerade diese Komplexität der Figur lobenswert, realistisch und vor allem menschlich.

Im Verlauf der Handlung ändert sich der Schreibstil immer weiter und dies ist der Entwicklung der Epilepsie, unter der der Protagonist leidet, zu verschulden. So findet sich auf der schriftlichen Ebene eine großartige Repräsentation des sich verschlechternden Zustands des Protagonisten. Jedoch wird dieser auch durch die Zeichnungen von den Flugzeugen repräsentiert die anfangs noch sehr klar als Flugzeuge zu erkennen sind, später aber immer mehr wie Insekten, insbesondere Bienen, aussehen.

Mir ist dies persönlich nicht aufgefallen und ich habe mich auch gefragt, warum die Zeichnungen und die Informationen über die verschiedenen Flugzeuge in dem Roman enthalten sind. Ich hatte das Glück, Norbert Scheuer bei einer Lesung zu treffen, und dort hat er nicht nur den Aspekt mit den Zeichnungen erläutert, aber auch die Relevanz der Informationen über die Flugzeuge erklärt. Zu Zeiten des Krieges war es für die eigene Sicherheit unabdinglich, sich genau mit den Flugzeug-Typen auszukennen, um so die richtige Art von Schutz suchen zu können. Es wurden Hefte mit genau solchen Informationen an die Bevölkerung verteilt und das habe ich gar nicht gewusst. Jedoch ergibt so nach der Lesung vieles an dem Roman noch viel mehr Sinn und ich finde es schlichtweg großartig, wie realer die Geschichte von Egidius dadurch wirkt.

Ebenso bin ich begeistert von dem konstanten Vergleich von den Bienen und den Menschen selbst. Die Bienen kümmern sich nicht um den Krieg, sie leben in ihrer eigenen Gesellschaft, sie wollen für sich nur Frieden, während die Menschen im Krieg stehen. Natürlich werden auch die Bienen als nicht fehlerfrei beschrieben, aber es bleibt der Eindruck, dass wir Menschen in unserem Verhalten viel von den Bienen lernen könnten.

Dieses Buch hat einen unglaublich guten Schreibstil, das Tagebuch-Format ist mal wieder etwas ganz anderes und wir haben einen menschlichen Protagonisten, der seine Fehler hat und mit dem man einfach nur mitfiebern kann. Ich habe von Anfang an gebetet, dass Egidius den Krieg bitte überlebt, denn er hat es verdient. Selten ist mir die Situation einer Figur so nah gegangen wie hier, was möglicherweise daran liegt, dass ich in meinem Umfeld mehrere Epileptiker habe. Deswegen kann ich die Entwicklung des Protagonisten und seine Ängste und Motivationen vollkommen nachvollziehen und applaudiere dem Autoren für diese Geschichte. Noch nie habe ich einen Roman, der im Krieg spielt, so zügig und mit solcher Begeisterung gelesen und dafür verdient dieses Buch ein 5/5 rating.
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November 21, 2023
Manchmal fällt es mir schwer, mich mit Worten auszudrücken, deswegen lese ich auch so gerne. Ich bewundere es, wenn Menschen mit wenig und kleinen Worten, die Fähigkeit haben, mich so zu fesseln und berühren. Norbert hat genau das, mit seinem Buch “Winterbienen”, geschafft. Er hat einen wirklich wunderschönen Schreibstil, was mich an so vielen Stellen sehr berührte. Er hat die Zustände des Krieges nicht verschönert, sondern genauso grauenvoll,wie es war, dargestellt. Die Verbindung Arimonds zu seinen Bienen hat mich sehr glücklich gemacht. Wie er sich im Winter um sie sorgte und wusste, dass ihnen kalt war.
Als er erklärte, wie unterschiedlich die Melodien der Bienen im Sommer und Winter sind. Scheuer hat sie in einer so wunderschönen und eleganten Weise beschrieben.

Die Handlung konnten wir anhand von Egidius’ Tagebucheinträgen verfolgen.
In diesen dokumentierte die Entwicklung seiner Bienenvölker, aber wir erfuhren auch etwas über seine Umgebung, Familie und seinen Tag. Eine wichtige Rolle spielt seine schlaue Idee, Juden in präparierten Bienenstöcken über die Grenze nach Belgien zu schleusen. In Lockenwicklern hielt er Königinnen welche er mit einer Haarnadel an den Flüchtlingen befestigte - so bilden die Bienen, im Notfall, eine Traube um den Mensch im Stock. So blieben sie unentdeckt.
Von Anfang an, wusste ich, dass ich das Buch sehr mögen werde. Die kurzen Einträge machen kurze „Kapitel“ somit war es schnell zu lesen. Leicht war es jedoch nicht, vor allem zum Ende hin.
Das Buch war für mich an einigen Stellen schwere Kost und hat mich emotional sehr mitgenommen. Dennoch konnte ich einfach nicht aufhören zu lesen. Als Leser*in konnte man im Laufe des Buches, die Verschlechterung seiner Gesundheit, langsam mitverfolgen. Seine epileptischen Anfälle treten vermehrt auf und sein Medikamente Vorrat wird immer knapper.

Zusammenfassend, hat mich das Buch sehr bewegt. Ich habe das Buch innerhalb von einem Tag durchgelesen.
Das Ende hat mich erschüttert, demnach brauchte ich ein paar Minuten um meine Gedanken zu sammeln.
Dem Nachwort kann man nämlich den Ursprung dieser berührenden Geschichte entnehmen. Ein Bewohner seines Dorfes brachte ihm eine Tasche mit handgeschriebenen Notizen, und Skizzen. Er fand sie in einem Geheimfach eines alten Bienenstocks. Der Bewohner sagte, dass er diesem Mann, dem diese Notizen gehören, sein Leben verdankt. Das lässt die Geschichte auch noch einmal ganz anders wirken, jetzt wo man weiß, dass es auf wahren Begebenheiten beruht.

Mein Papa ist auch Imker, weswegen mich Bienen schon lange begeistern.💗 Vor allem ihre Lebensweisen und Gesellschaft. Jede Biene im Stock, hat ihre besondere Aufgabe. Die Bienen (aber natürlich auch Hummeln und andere Insekten) bestäuben den größten Teil unserer Pflanzen und sind die Grundlage allen Lebens auf unserer Erde. Bienen sollten besondere Anerkennung erhalten und uns stets ein Vorbild sein. 🐝

„Tagsüber summen Bienen auf eine andere Weise als in der Nacht, und im Sommer anders als im Winter; ihr Chor klingt wie eine gleichmäßig schwingende Melodie, die von ihren zarten Flügelchen erzeugt wird." - Norbert Scheuer
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September 6, 2019
Es geht! Die Jury kann es. Romane listen, die es verdienen, gelesen zu werden. Mehr als das: die gelesen werden müssen!

Mein sechstes Buch, das ich von der Longlist des Deutschen Buchpreises 2019 ablese, läßt mich sozusagen sprachlos zurück. Es ist ganz, ganz toll!

Der Autor erhellt die letzten anderthalb Jahre des Zweiten Weltkrieges anhand eines kleinen Bergarbeiterstädtchens in der Eifel namens Kall. Dort haust der Imker und Gärtner Egidius Arimond. Bevor er wegen seiner Epilepsie von den Nationalsozialisten aus seinem Beruf verdrängt wurde, war er Gymnasiallehrer für Geschichte und Latein. Beides mit Leidenschaft.

Seine Leidenschaft für Bienen, die er von seinem Vater geerbt hat und die Leidenschaft für seine Lehrfächer kommen in seinem Leben sinnstiftend zusammen. In der öffentlichen Bibliothek, seinem zweiten Zuhause, sitzt er über alten Schriften und studiert den Lebensweg seines Vorfahren Ambrosius aus dem 15. Jahrhundert. Dieser skurrile Lebensweg eines Bauernsohnes, der ebenfalls Bienenzucht und Studien darüber betrieb, bildet den zweiten, wesentlich kürzeren, aber nicht uninteressanteren Handlungsstrang des Romans.

Die Erzählweise Norbert Scheuers ist großartig. Sein Buch ist warmherzig. Man fühlt sich sofort wohl in ihm. Nichtsdestotrotz schlägt die Schrecklichkeit und Unmenschlichkeit dieser furchtbaren Zeit voll zum Leser durch.

Abwechselnd erzählt der Icherzähler Egidius von seinen Aufzeichnungen und von dem Leben seiner Bienenvölker, von seinem Tagesablauf. Er ist ein fleißiger Mensch und lebensfroh, doch wird er von seinen fanatischen Mitmenschen zum Teil bis aufs Blut gequält. Doch Egidius hat sich seine Menschlichkeit bewahrt.

Bemerkenswert ist, wie Norbert Scheuer in seiner grandiosen Erzählung völlig ohne Sprachverballungen oder Neologismen auskommt, es genügt ihm in der Sprache, das zu benutzen, was davon ganz normal vorhanden ist (und das ist ja nicht wenig), nur – er kann sie im Gegensatz zu manch modernem Autor eben auch benutzen: seine Sprache ist einfach nur schön. Und mit all dieser Sprachschönheit schildert er das Grauen.

Kritik: Keine.

Fazit: Für die Warmherzigkeit und die Sprachfähigkeit und für die Art, wie Norbert Scheuer seine Themen verbindet, für alles das, finde ich kaum Worte. Es kann nicht genug Anerkennung dafür geben! Lieblingsbuch.

„Winterbienen“ ist nach „Die Glocke“ von Lars Mytting mein zweites Lesehighlight 2019.

Auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2019
Kategorie: Anspruchsvolle Literatur aufs Feinste.
Verlag: C.H. Beck, 2019
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November 29, 2020
Winterbijen - Norbert Scheuer (Ambo|Anthos)

Winterbijen van Norbert Scheuer is een literair meesterwerk over een man die Joden de grens met België over smokkelt tijdens de Tweede Wereldoorlog, gebaseerd op een lokale geschiedenis.

De Eifel, januari 1944. Leraar Latijn en geschiedenis Egidius Arimond is door de nazi's ontslagen vanwege zijn epilepsie. Hij verkeert in gevaar door zijn ziekte en zijn bijverdienste: als imker smokkelt hij Joodse vluchtelingen in omgebouwde bijenkasten over de Belgische grens. Desondanks heeft hij allerlei affaires – onder andere met de echtgenote van een hooggeplaatste nazi. Terwijl het luchtruim boven de Eifel volstroomt met Engelse en Amerikaanse bommenwerpers wordt Arimonds situatie steeds nijpender. En dan wordt hij ook nog eens opgepakt…

Wat een mooie cover. Die kleur, dat blauw, de gouden randen van de honingraad, de bijen. Ja, dit is een cover om verliefd op te worden. Na het lezen van de flaptekst moest ik dit boek absoluut lezen. Een roman, oorlog en iets leren over bijen. Ik hoopte dat dit boek een succes voor me zou zijn en dat was het zeker en vast.

Het hoofdpersonage is afgekeurd voor dienst wegens epilepsie, in zijn dorp kijken ze hem daarom scheef na omdat ze niets opmerken aan hem om dit te staven. Zijn medicijnen geraken echter in een sneltempo op en hij heeft geen mogelijkheid om nieuwe te krijgen. Zijn eenzaamheid zit hem hoog maar eigenlijk is hij een echte eenzaat en vind hij dat ook oké.

‘Winterbijen gaat over een man die verwoed probeert te overleven, over zijn liefde voor vrouwen, zijn bijen en de letteren en over zijn vurige verlangen naar vrede.’

Zijn bijen, daar maakt hij zich wel zorgen over en laat mij eerlijk zijn en zeggen dat het hoofdpersonage niet de meest sympathieke man is. Maar dankzij de schrijfstijl van de auteur, de vorm waarin dit boek geschreven is maken het geheel gewoonweg erg mooi. Hoe meer je leest hoe meer je hem ik je hart gaat sluiten. Hem en de bijen.

Ik leefde mee met elke moment, elke trip, elke gedachte en wat heerlijk om in de vorm van een dagboek mee te volgen hoe het Arimond vergaat. ‘Norbert Scheuer toont de verschrikkelijke alledaagse werkelijkheid in een periode die in alle opzichten dramatisch en gevaarlijk is.’

Deze roman is absoluut meer dan de moeite waard om te lezen en eerlijk gezegd ook ronduit fascinerend. Zowel het menselijke aspect als de bijen. Een van de mooiste boeken uit 2020.
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2,023 reviews55 followers
November 12, 2023
Kdybych to brala jako film, pak má kniha zajímavou a netradiční "kameru".
Skoro bych věřila, že je to autobiografická kniha. Velmi realistická ve své zvláštnosti. Jen ... autor se narodil až po válce, takže teda ne.
Ale kniha je rozhodně působivá. Mohu doporučit.
Profile Image for Andreas.
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May 23, 2021
Wenn man in 24 Stunden aus freiem Antrieb 310 Seiten liest, kann es nur fünf Sterne geben. Ein ganz tolles Buch wie ich finde.
Profile Image for Josef Komensky.
590 reviews13 followers
October 19, 2025
Ik vond dit boek zeer bijzonder. De hoofdpersonage hierin is een imker ( voor de oorlog een professor ) die behalve bijen ook hier en daar iemand voor juiste bedrag de grenzen helpt te oversteken. Het boek zelf speelt zich af kort voor het begin van detweede wereldoorlog en eindigd kort voor haar einde

De Imker schrijft / beschrijft in zijn dagboek wat hij ziet, maar niet hoe hij zich erbij voelt, waardoor dus deze boek veel meer op een film script of een Kamera opname lijkt.

Door hoe verhaal zich ontwikkeld krijgt lezer een indruk van een langzaam zich ontwikkelde orgie van geweld maar te gelijke tijd een bepaald soort van nachtmerrie en hier kan dus op een bepaald manier kan met Claudio's Malaparte, of met getekende vogel twee soortelijke boeken die ook over de gruwelen van de tweede wereldoorlog gaan.

hier zijn enkele themas van het boek die mijn aandacht hadden getrokken:

Epilepsie - Hoofdpersoon lijdt aan epilepsie een psychische aandoening waardoor hij zal al lang door de Nazis geliquideerd moeten zijn, als zijn broer die bij de Duitse luftwaffe zit en een beschermende hand boven hem houd en tegen de autoriteiten hem beschermt ( en regelmatig hem zware medicijnen tegen de ziekte volstrekt ) Door de latere gebrek aan zijn medicijnen verliest de hoofdpersoon in latere gedeelte van het boek besef van tijd en lijd aan allerlei wanen dus alles vat hij in de tweede helft van de boek beschrijf kan en hoeft niet een echte beschrijving van de werkelijkheid maar kan over zijn wanen en nachtmerries gaan.


Vliegtuigen - De hoofdpersoon in dit boek wordt gefascineerd door alle vliegtuigen die hij ziet en kan hun technische benodigheden beschrijven tot alle laatste detail. Maar maakt erbij geen enkele onderscheiding of het over Duitse Luftwaffe vliegtuig, Amerikaanse Airforce of British Airforce gaat.

St.Ambrosius - Hoofdpersoon brengt uuren door studie van een middeleeuwse boek uit 14 eeuw die over een middeleeuwse monnik, later een katholieke heilige Ambrosius gaat. vermoedelijk een verre verwant van de hoofdpersoon.

Het gehele boek is dus een best zware kost die een geduldige lezer beloont met een lekker ingewikkelde oorlogsverhaal met veel diepte en legio aan geweldige / gewelddadige scènes.
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207 reviews
November 13, 2025
Ho apprezzato molto questo romanzo, l'ambientazione storica è una delle mie preferite. L'autore ha trovato degli scritti e grazie al racconto degli abitanti è riuscito a ricostruire una storia ricca e commovente. Si parla di eugenetica, in quanto il protagonista è affetto da epilessia: all'epoca si veniva o soppressi o sterilizzati come nel suo caso. La sua fortuna è avere un fratello militare gli passa le medicine e poi lo protegge. Finchè Egidius non rimane da solo e deve andare avanti con le sue api e i suoi studi in biblioteca. Devo dire che tutta la parallela con il suo parente allevatore è stata una storia nella storia che ha tenuto su la narrazione. Diciamo che parte piano e nel mezzo rallenta un po', perchè alla fine l'uomo non subisce ripercussioni per il suo traffico di fuggitivi al confine, nè viene scoperto in biblioteca, nè viene picchiato da qualche marito in quanto l'amante di varie mogli. L'espediente di portare i fuggitivi al confine dentro le arnie delle api mi ha abbastanza sorpreso perchè mai avrei pensato. Ma il professore che rimane morto dentro mi fa ha fatto un po' impressione.
La fine della guerra la conoscevo ma vedere le ultime rappresaglie dei tedeschi mi provoca ribrezzo e tristezza. Il farmacista che si approfitta di lui e gli ruba tutti i soldi e non gli dà i farmaci.
La fine poi. Il povero Egidius sta per andare ad incontrare il professore in Belgio per il suo studio sulle api, finchè non si rende conto di essere su una mina. Così termina. Triste ma è stato il destino di molte persone alla fine della guerra.
Profile Image for Lisa.
13 reviews3 followers
November 3, 2019
Egidius Arimond hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen: Er hat auch ein ungewöhnliches Hobby. Er ist Bienenzüchter mit Leidenschaft. Seine Leidenschaft geht so weit, dass er akribisch Tagebuch führt und festhält, wie es seinen Bienen geht und was er zu tun hat. Und dieses Tagebuch lesen wir. Natürlich werden die biologischen Aspekte mit Privatem und Historischem ausgeschmückt.

Egidius lebt während des zweiten Weltkriegs. Wegen starker Epilepsie wurde er nicht nur ausgemustert, sondern er wird auch geächtet. Daher wird es im Verlauf des Romans immer schwieriger für ihn an Medikamente zu kommen und seine Krankheit verschlimmert sich. So spitzt sich die Handlung immer weiter zu.

Und auch ein anderer Handlungsstrang gewinnt an Spannung: Egidius hilft Juden in seinen Bienenstöcken über die Grenze. Das ist ein enormes Risiko für ihn und wird mit Fortschreiten des Krieges auch immer gefährlicher. Daher scheint es nur eine Frage der Zeit, bis er dadurch ernste Schwierigkeiten bekommt.

Es mangelt dem Roman auch nicht an zwischenmenschlicher Beziehung. Obwohl Egidius Leben recht einsam zu sein scheint, hat er Beziehungen zu gleich mehreren Frauen im Ort. Als einziger junger Mann im Dorf ist er sehr begehrt. Doch auch vor ihnen muss er aufpassen, seine Krankheit und seine illegalen Aktivitäten geheim zu halten.

Insgesamt hatte ich das Gefühl nur bei seinen Beinen fühlt sich Egidius wirklich wohl. Er tut ist gewissenhaft und leidenschaftlich mit ihnen. Um niemanden sonst kümmert er sich so liebevoll wie um sie. Gleichzeitig ist er aber auch nicht zimperlich, die Drohnen zu töten, wenn es für das Volk nötig ist.

Besonders spannend ist Scheuers Verstrickung aus dem Leben der Bienen und den Geschehnissen des zweiten Weltkriegs. Je weiter der Krieg voranschreitet, desto mehr scheinen die Bienen zu leiden und desto schlechter geht es auch Egidius. Die Bienen sind eine Art Spiegel für das gesellschaftliche Befinden und so steigert sich die Spannung im Roman besonders zum Ende hin.


Winterbienen stand absolut zu Recht auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Auch wenn ich zu Beginn noch etwas skeptisch war, da Scheuers Schreibstil sehr teilnahmslos wirkte, konnte mich der Roman durch seine Progression noch von sich überzeugen.

Besonders die vielen Informationen über die Bienenvölker fand ich spannend und aufschlussreich. Auf die Weise hat Scheuer einen Kriegsroman geschrieben, der ganz anders ist und so eine interessante Perspektive auf den Krieg ermöglicht, die sich mir so bisher noch nicht erschlossen hatte.
Profile Image for S..
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July 1, 2023
Dobrý to bylo. Líbilo se mi jak suše a bez emocí je celej ten příběh vyprávěnej. Hrůzy války a hnusy páchaný na civilistech shrnutý jednou větou, nula lítosti a keců okolo. Naopak láska ke včelám z toho až sálala. Miluju, jak je to napsaný. Člověk by čekal, že někdo, kdo pomáhal dostávat lidi za hranice, bude dobrej člověk a sympaťák, ale tady je fakt hezky ukázaný, že motivace lidí můžou bejt různý a hezky mi to zabrnkalo na strunu mýho přesvědčení, že cesta není cíl, protože cíl je cíl (snad si tohle nepřečte moje psycholožka). Týpek byl vlastně docela kokot, ale dobrej. Hodně mě bavila část na konci, kde několik týdnů bloudil v agonii nemocí, cákalo mu na maják a je to takový hodně surreálný a nejasný - skvělá pasáž, škoda, že tak krátká.
Profile Image for Susanne.
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December 16, 2019
In dem Buch Winterbienen geht es um einen Mann, Egidius Arimond, der in einem Eifeldorf lebt, dort Bienen züchtet, aber früher Lehrer an einem Gymnasium war. Es ist das Jahr 1944. Weil er Epileptiker ist, darf er nicht mehr unterrichten, ist er im Grunde nicht mehr lebenswert. Er wurde bereits sterilisiert. Die Medikamente in der Apotheke muss er sehr teuer bezahlen und sich immer wieder sagen lassen, dass an jemanden wie ihn eigentlich keine Medikamente mehr ausgegeben werden. Er rechnet täglich damit, dass der Apotheker, der ein überzeugter Nazi ist, ihn verrät.
Gott sei Dank ist Egidius' Bruder ein hoch dekorierter Kampfpilot, der ihm Medikamente schicken kann und an dem es auch liegt, vermutet Egidius, dass er noch nicht dem Euthanasieprogramm zum Opfer gefallen ist. Zumindest konnte er ihm Medikamente senden. Als das Buch beginnt, kommen sie nicht mehr, Egidius wartet verzweifelt darauf, um nicht dem Apotheker ausgeliefert zu sein, und der Krieg beginnt sich zuzuspitzen, auch in der Eifel. Die Alliierten rücken immer näher. Kampfflugzeuge bevölkern den Himmel.

Den Rest meiner Besprechung findet Ihr unter http://lobedentag.blogspot.com/2019/1...
Profile Image for Gijs Zandbergen.
1,041 reviews26 followers
December 26, 2019
Als luisterboek genoten. Epileptische bijenhouder in de Eifel probeert tegen het einde van de Tweede Wereldoorlog in leven te blijven door vluchtelingen over de grens met België te smokkelen. Het boek Is als dagboek geschreven, hoewel dat een enkele keer als geconstrueerd overkomt. In het laatste hoofdstuk (de oorlog is voorbij) is de dagboekvorm verlaten. Er zit veel symboliek in de tekst, die zich overigens ook als verhaal goed lezen laat. Goed boek, al was het maar omdat de protagonist niet per se sympathiek is.
Profile Image for Marcel.
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September 15, 2020
Der Roman steigert sich immer weiter bis zu einem berührenden Schluss, kommt aber leider zu Beginn zu schwer in Fahrt. Der Stil erinnert an Arno Geigers "Unter der Drachenwand", das auch zu Kriegsende im ländlichen Raum spielt. Der doch auch stark dokumentarische Anspruch erklärt teilweise die fehlende Spannung, macht sie aber nicht ganz wett. Geigers Roman liefert das bessere Zeitbild.
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January 10, 2021
Natur und Krieg. Bienen und Menschen. Leben und Tod.

All dies verwebt Norbert Scheuer auf großartige und einfühlsame Weise in seinem Roman „Winterbienen“. Er erzählt in Tagebuchform über das Leben des Imkers Egidius Arimond in der Eifel, der während des Zweiten Weltkriegs Juden in seinen Bienenstöcken bis zur belgischen Grenze schmuggelt. Das Fortschreiten des Krieges, die Frauengeschichten des Protagonisten und seine Epilepsie, die immer schlimmer wird, weil er sich keine Medikamente mehr besorgen kann und schließlich die zunehmend gefährlicher werdenden Fahrten mit den Flüchtlingen führen dazu, dass die Situation beklemmender und bedrückender wird.

Bevor die Geschichte jedoch an Rasanz zunimmt, gelingt es Scheuer, über den Krieg, der „doch immerzu anwesend [ist]; ein schrecklicher Dämon, der seit Menschengedenken existiert, versteckt in einem Winkel lauert und jederzeit unerwartet hervorkommen kann, um blindwütig die Natur und ihre Kreaturen zu schänden”, eindrücklich zu erzählen. Denn er stellt ihn dem Leben der Bienen und ihrem Rhythmus gegenüber, verbindet beides sprachlich miteinander und schafft so einen Kontrast, aber auch ein Nebeneinander.
Einerseits sind die Bienen untrennbar mit den Schrecken des Krieges verbunden und beschützen nicht nur die Flüchtlinge in den Bienenkästen, indem sie sich wie eine Traube um die Menschen legen, sondern auch die Notizen Egidius’ und eine Notration seines Medikaments, die in den Kästen der Bienen sicher aufgehoben sind. Auf einer metaphorischen Ebene lassen sich außerdem die abstürzenden Flugzeuge, die an der Front gefallenen Soldaten, von denen lediglich die Särge den Weg zurück in die Eifel finden, mit einer Krankheit vergleichen, die die Bienen ihres Orientierungssinns beraubt. Sie finden nicht mehr in den Stock zurück und sterben. Ein anderes Bild sind die Menschen im Bunker, die sich wie ein Bienenschwarm zusammenfinden: „Im hintersten Winkel des großen Bunkers in der Bahnhofstraße hängt der ganze Ort gleichsam wie eine zitternde Menschentraube zusammen.”
Andererseits aber, stehen die Bienen in ihrem Verhalten für all das, was der Krieg nicht ist. Sie arbeiten zusammen, sorgen besonders im Winter füreinander und verteilen “Wärme im Staat”, damit die Larven nicht erfrieren, während der Krieg Hass und Kälte im von menschlicher Hand geführten Staat verteilt. Der ewige Rhythmus der Bienen stellt sich dem Hass, dem Töten und der Zerstörung gegenüber. Sie bleiben vom Krieg unberührt: „Der Lärm der Angriffe scheint den Bienen nichts auszumachen; sie leben in einer anderen, wie es scheint, friedlichen Welt, sie interessiert der Krieg nicht.” Erst als Soldaten auf die Bienenstöcke schießen und diese mutwillig zerstören, hält der Krieg der Menschen selbst in der Bienenwelt Einzug.

Scheuers Roman ist wie der Tanz der Bienen, wie ihr „Sprachballett”. Er wird den Schrecken des Kriegs gerecht und schafft es gleichzeitig, dass diese nicht die Überhand gewinnen. Er bahnt sich erzählerisch einen Weg durch das Jahr 1944, indem er die Innenansichten des Protagonisten, historische Fragmente, Naturbeschreibungen der Eifellandschaft und den Rhythmus und das Leben der Bienen zu einem Gesamtbild verknüpft. Nicht zuletzt hat Scheuer Egidius Arimond mit diesem Roman ein ihm würdiges Denkmal gesetzt.

Ein absolut lesenswertes Buch!
Profile Image for Kathrin Schröder.
Author 11 books3 followers
November 8, 2019
Winterbienen von Norbert Scheuer
Erscheinungsdatum: 27.9.2019, Nominiert für den Deutschen Buchpreises
Gelesen dank Netgalley im November 2019, als EBook
Egidius Arimond, Epileptiker, Bienenzüchter, Nachfahre des Ambrosius, ehemaliger Lehrer, wehruntauglich schreibt ein Tagebuch.
Darin furchtbar viel über Bienen, die Angst wegen seiner Krankheit umgebracht zu werden, Geldbeschaffung für die notwendigen Medikamente, die ihm niemand mehr verschreiben darf und seine Übersetzungswerke an den Texten seines Vorfahren und Bienenzüchters Ambrosius. Er leistet Fluchthilfe für Juden, indem er diese versteckt unter lebenden Bienen ins Ausland fährt. Seine Bienenstöcke nah der Grenze geben ihm Ausrede und Passierschein.
Am Anfang fand ich die Informationen über die Winterbienen durchmischt mit den ersten Hinweisen auf seine Fluchthilfekonzepte interessant und gut lesbar. Dass er keine Überzeugung, sondern nur puren Geldmangel für lebenswichtige Medikamente als Grund hat, schmälert zunächst das Erzählte nicht. Leider ist er aber ein Weiberheld, der seine Position als einziger anwesender Mann jüngeren Alters, schamlos ausnutzt. Mit fast jeder Frau hat er ein Verhältnis und als eine seiner Favoritinnen vom Ehemann im Heimaturlaub besucht wird und deshalb auf Distanz geht, wünscht er sich, der möge schnell an die Front zurück müssen. So nach und nach war der Ich-Erzähler für mich nur noch ein Widerling, der nur seine eigenen Vorteile suchte und den alles Andere kalt lässt. Auch das Schwerpunktthema Bienen war für mich irgendwann auserzählt und damit langweilig. Als sich gegen Ende das politisch Aktuelle verstärkt, leidet der Imker unter Anfällen durch das mittlerweile fehlende Medikament. So ist es bei manchen Situationen unklar, ob alle Details innerhalb der Geschichte real oder doch nur herbeifantasiert sind. Als das Ende dann auch noch völlig offen verläuft ist Egidius mir inzwischen so egal, dass mich der Ausgang der Geschichte nicht mehr interessiert.
Ob das Mißfallen dieses Buches an mir oder an der Geschichte gelegen hat, kann ich nicht beurteilen. Ich fand die geschichtlichen Aspekte zu wenig, die Bienen zu sehr auserzählt.
#Dbp19 #NetGalleyDE #Winterbienen #Rezension #KathrinliebtLesen #Bookstagram #Booklove
Profile Image for Helena.
125 reviews
October 29, 2019
Atmosphärischer Antikriegsroman

Eifelregion 1944. Kleines Bergarbeiterstädtchen an der Urft.
Egidius ist Epileptiker. In Jugendjahren wurde er zwangssterilisiert und ist knapp einer Lobotomie entkommen. Offiziell als Schmarotzer und Volksschädling abgestempelt. Seit vielen Jahren anfallsfrei, kann er bislang seine Erkrankung recht gut geheim halten. Aus dem Kriegsdienst wurde er ausgemustert. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er in die Heimat zurück, unterrichtete am Gymnasium Latein, wurde jedoch aufgrund seiner Gesinnung aus dem Schuldienst vorzeitig entlassen. Hin und wieder betreut er noch Nachhilfeschüler. Vorrangig kümmert er sich nun um seine 80 Bienenvölker und seine Hauswirtschaft. Regelmäßig besucht er zudem die Bibliothek. Dort entziffert er zum einen alte Handschriften des Benediktinermönches Ambrosius, einem im 15. Jahrhundert lebenden Vorfahren, der ebenfalls Bienen züchtete und ein bewegtes Leben führte.
Zum anderen empfängt Egidius hier kleine Nachrichten, aufgrund derer er Juden über die Grenze nach Belgien schmuggelt. Mittlerweile jedoch nicht mehr so oft, da die allgemeine Situation schwieriger wird. Alliierte nahen und deutsche Soldaten werden im Ort stationiert. Doch Egidius benötigt dringend das Geld für die notwendigen Medikamente, welche seine Erkrankung in Schach halten.

Der Roman besteht aus Egidius Tagebuchaufzeichnungen sowie einigen Übersetzungen von Ambrosius`Schriften. Er liest sich fesselnd und ist in einer Sprache verfasst, die wunderbar Stimmungen, Eindrücke oder auch Landschaften wiedergeben kann. Der Roman ist reich an Symbolik und Metaphorik. So erfährt man wie nebenbei auch einiges über Bienen und Flugzeuge. Für mich war es manchmal etwas zu viel, zu überladen, zu überdeutlich wird auf die Katastrophe hingesteuert. Anfangs noch beschaulich und fast gemütlich, wendet sich die Stimmung schnell ins Bedrohliche. So ahnt man schon nach der Hälfte, dass es für Egidius nicht gut ausgehen kann. Aber das ist natürlich auch kein Wunder. Kaum jemand übersteht den Krieg unbeschadet und die Folgen wirken, auch nach Kriegsende, langfristig. Der letzte Twist war daher zwar überraschend, für mich jedoch unnötig.

Egidius ist nach einer realen Person gezeichnet. So verwundert es letztendlich nicht, wenn einiges in seinem Charakter, seinem Denken und inneren Konflikten nur angedeutet bleibt. Ein Mann, der innerlich zerrissen, sich müht, einen Platz im Leben zu finden, als Einzelgänger nicht an die Liebe glaubt und doch immer wieder Frauengeschichten am Laufen hat. Geschützt vom Ruf seines Bruders, der hochdekoriert bei der Luftwaffe dient.
Als grossartig empfand ich die Schilderungen seiner epileptischen Anfälle und das Nahebringen dieser Erkrankung im Ganzen.

Alles in allem ein interessanter Hauptprotagonist und vor allem ein sehr solider Antikriegsroman, der die Schrecken des Krieges deutlich zeigt. Er berührt, beeindruckt, rüttelt auf und verstört. Und regt zum Nachdenken über die verschiedenen Optionen menschlichen Verhaltens an.
Profile Image for Nathalie.
683 reviews20 followers
May 14, 2021
Hoewel de Duitse schrijver Norbert Scheuer (1951, Prüm, Westeifel) ook in zijn thuisland pas echt doorgebroken zou zijn met Winterbienen, schreef hij al een tiental boeken. Scheuer heeft een technische opleiding achter de rug, hij maakte zijn middelbare school af als elektricien, ging technologie studeren en volgde nadien een masteropleiding Filosofie aan de Universiteit van Düsseldorf die hij afrondde met een thesis over de Duitse verlichtingsdenker Immanuel Kant. Tot en met 2017 werkte hij als IT-systeemprogrammator voor Deutsche Telekom. Hij bracht eerste een bundel kortverhalen uit (1994), en daarna een gedichtenbundel (1997). Met zijn eerste roman Der Steinesammler begon hij zijn zoektocht naar verhalen uit zijn regio van afkomst, de Eifel. In 2019 kwam zijn laatste werk, Winterbienen, uit dat een bestseller werd, in 2020 kwam de Nederlandse vertaling uit van de hand van Anne Folkertsma.

In Winterbijen volgen we het leven van Egidius Arimond. Het is januari 1944 en Egidius woont in de Eifel niet zo ver van de Belgische grens. Hij is leraar Latijn en Geschiedenis en is door de nazi's ontslagen vanwege zijn epilepsie. Hij loopt voortdurend gevaar omdat zijn ziekte niet aanvaard wordt door de nazi's en ze hem daarom naar de kampen kunnen sturen. Én hij verdient naast zijn werk als imker bij door Joodse vluchtelingen in omgebouwde bijenkasten naar de Belgische grens te smokkelen. Daarnaast heeft hij ook veel oog voor het vrouwelijk schoon, en heeft hij ook enkele affaires met vrouwen van wie de mannen naar de oorlog zijn vertrokken.

In zijn dagboekfragmenten springt hij dan ook over van het in detail beschrijven van zijn bijen en zijn werk als imker, via zijn feilloos herkennen van de overvliegende bommenwerpers naar het wegbrengen van de vluchtelingen die een organisatie die hem heeft gecontacteerd, hem doorstuurt. Naast bij zijn vrouwen, brengt hij ook veel tijd door in de plaatselijke bibliotheek waarin hij in oude boeken snuistert uit de collectie van het voormalige benedictijnerklooster, die ook naar de bibliotheek verhuisd was, en waar hij uit klassiekers die men in het klooster schreef of kopieerde, stukken uit het Latijn vertaald. Zijn voorvader en monnik Ambrosius Arimond, die al eeuwen voor hem aan imkerij deed, was een van de bewoners van het klooster en Egidius gebruikt zijn tijd om onderzoek naar hem en zijn imkerpraktijken te doen.

Scheuer heeft naar verluidt in meer van zijn boeken 'parallelle werelden' uitgediept, en hier zijn dat de bijen. Daar gaat Egidius dan ook in detail op in, het wordt zeker soms te technisch. Maar in die parallelle wereld duiken er ook spiegelingen op met het heersende naziregime. Zo wordt dit bv duidelijk in het voorbeeld van de eliminatie van zwakkere volkeren die geen nut hebben in de bijenwereld door 'sterkere volkeren'. En dies meer.

De imkerij is daarnaast een vlucht voor Egidius om de oorlog mee te vergeten. Lange tijd blijft de oorlog een verre gebeurtenis voor de bewoners van het kleine Eiffeldorpje hoewel hun mannelijke familieleden wel moeten meevechten, maar naarmate het einde dichterbij komt, wordt het gebied fel gebombardeerd door de geallieerden, en trekken de nazitroepen meer en meer op naar de dorpen als ze elders in gevechten verliezen lijden, met gewonde soldaten en burgers in hun kielzog. Dat het perspectief van een Duitse burger die joodse vluchtelingen probeert te helpen, weliswaar ook uit eigenbelang, in deze 'zijdelingse' oorlogsroman naar voren wordt gebracht, maakt het interessant voor mij omdat ik hier nog niet veel over gelezen heb.

Scheuer schreef inderdaad geen oorlogsroman pur sang, er zit namelijk heel wat meer in. Door de dagboekconstructie is het wel eerst wennen aan het fragmentarische karakter en vooral ook het van deeltje tot deeltje overspringen naar telkens een andere verhaallijn. Die verhaallijnen haken naar het midden van de roman toe meer en meer in elkaar, en aan het einde zie je die lijnen mooi samenkomen en snap je ook meer waarom de schrijver het zo heeft aangepakt. De verschillende werelden van Egidius komen als het ware dichter bij elkaar. Dat het boek eerder in een literaire stijl is geschreven in plaats van in een dagelijks idioom net vanwege die dagboekfragmenten, is overigens ook moeilijk te rijmen.

Niettemin is het duidelijk waarom dit boek hoge ogen heeft gegooid in Duitsland en er onder andere de Duitse Boekhandelprijs gewonnen heeft. Het is niet duidelijk of het verhaal fictie dan wel non-fictie is, hierover brengt de auteur je in zijn nawoord wat in verwarring. De twee motto's die vooraan prijken, passen ten slotte perfect bij deze roman: Één van de Zweed Pär Lagerkvist 'Er bestaat geen weergave van de gehele werkelijkheid' en één van de Joodse Rus Isaak Babel 'Ik rouw om de bijen. Ze zijn gemarteld door de strijdende legers'.(De Rode ruiterij)

Met dank voor de keuze van en de bespreking met de leesclub van DasKulturforum Antwerpen.
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September 20, 2019
Ich bin schwer in das Buch gekommen, der Schreibstil ist ungewöhnlich – Tagebuchform – sehr kurze Kapitel und irgendwie sehr nüchtern. Je mehr Seiten ich aber umschlug, desto mehr hat mich die Geschichte für sich begeistern können.

Kall, Eifel 1944 – wir begleiten Egidius Arimond. Er war bis zum Einzug der Nazis mit Herz und Seele Lehrer eines Gymnasiums. Da er Epileptiker ist haben die Nazis ihn aussortiert und ihm Berufsverbot erteilt.

Seitdem kümmert er sich nur noch seine Bienenstöcke und verdient sein Geld als Imker. Er verliert sich in den Bienen und ihrem Verhalten und so glänzt Norbert Scheuer genau wie sein Hauptprotagonist mit einem wahnsinnigen Fundus an Bienenwissen. Anfangs wars mir etwas viel und ich konnte die Bienen nicht so an mich ranlassen aber diese Scheu legte sich schnell und ich war fasziniert von den genauen Beobachtungen und er Liebe mit der Egidius sich um sie gekümmert hat.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und wortreich. Phasenweise (Seitenweise) vergesse ich, dass wir uns im Krieg befinden und verliere mich in den Beschreibungen und Beobachtungen der Bienenvölker – genau wie Egidius es zu vergessen scheint, bei seinen Bienen fühlte er sich sicher und ihr summen gab ihm selbst in der dunkelsten Stunde Kraft.

Die Bienen sind es auch, die ihm dabei helfen Flüchtlinge über die nahe Grenze nach Belgien zu schaffen und sich so etwas zusätzliches Geld für seine teuren Epilepsie Medikamente zu verdienen.

Sehr beindruckend wurden über das Kriegsgeschehen berichtet. Die nahende Gefahr war greifbar, die Angst von Egidius als seine Epilepsie Medikamente zur Neige gingen und die Anfälle sich häuften haben mir fast die Luft zum atmen genommen.

Fand ich es am Anfang noch etwas nüchtern, so kam das Ende dann total abrupt und unerwartet. Im Nachwort erzählt Norbert Scheuer wie er zu dieser Geschichte gekommen ist und die lateinischen und andere Begriffe wurden erklärt. Hier hätte ich mir gewünscht, dass es eine Sprungmarke zu den lateinischen Übersetzungen gegeben hätte, mit der man dann direkt nach dem Satz mit einem Klick auf die Nummer auf die Übersetzungsseite springen kann. Im ebook war das nämlich etwas umständlich zumal nicht ersichtlich war auf welcher Seite sich die Übersetzungen jeweils befinden.

Abschliessend kann ich sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil ist wortreich und detailliert ohne überladen zu wirken. Der Hauptprotagonist schafft es sich zumindest gedanklich der drohenden Gefahr zu entziehen und das überträgt sich auf den Leser. Klare Leseempfehlung von mir!
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