Klimakrise, Pandemie, Ungleichheit, politischer Rechtsruck ― große gesellschaftliche Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Leider scheitern Reformen zumeist an der "wie sollen wir das bezahlen?". Weit verbreitete Irrtümer zur Funktionsweise des Geldsystems und ökonomischen Zusammenhängen führen dazu, dass wir den politischen Handlungsspielraum des Staates chronisch unterschätzen ― auf Kosten des Gemeinwohls. Dieses Buch entlarvt den Mythos der Geldknappheit und skizziert progressive Reformen für eine Zukunft in Prosperität und Nachhaltigkeit ― im Sinne des Gemeinwohls. All das, wozu wir technisch in der Lage sind, und worauf wir uns demokratisch einigen können, können wir uns auch leisten. Ein anderer Wirtschaftsentwurf ist möglich!
Spätestens bei diesem Buch fragte ich mich: Wie bin ich als Geisteswissenschaftler in den Kosmos der Ökonomie-Bücher gerutscht? Nicht, weil Mythos Geldknappheit als Ganzes so viel komplexer wäre als anderes, das ich in dieser Richtung gelesen habe, sondern weil es besonders zu Beginn den sehr ernsthaften Anspruch hat, (für mich) relativ komplexe Theorie zu verankern.
Die Theorie ist, wie der Begriff „Modern Monetary Theory“ bereits verrät, das A und O aller Konzepte in diesem Buch – deswegen will ich mich nicht beschweren. Doch hätten es geringere Detailverliebtheit und ein paar undurchschaubere Skizzen weniger für mich ebenfalls getan. Das ist aber kein Problem des Buches; ich bin mit meinem kalten Einstieg ins Thema Wirtschaftspolitik einfach am äußersten Rand der Zielgruppe.
Im zweiten Teil jedoch, wenn die Theorie endlich verinnerlicht ist, bietet das Buch viele spannende realpolitische Ideen, die selbst andere systemkritische Bücher in dieser Form nur selten äußern. Einerseits wegen des (leider immer noch) unkonventionellen MMT-Ansatzes, der sich durch alle Kapitel zieht; andererseits, weil Maurice Höfgen, wie gewohnt, weniger idealistisch ans Thema Wirtschaftspolitik herangeht. So werden zum Beispiel beliebte Luftschlösser wie das Bedingungslose Grundeinkommen mit realpolitisch plausibleren und effektiveren Ideen aus dem Weg geräumt.
Außerdem: Von allen Dingen, die ich mir vor fünf Jahren hätte vorstellen können, hätte ich nie geglaubt, mich eines Tages für das dröge Konzept Schuldenbremse radikalisieren zu können. Spätestens dieses Buch hat es endgültig geschafft.
Sehr viele spannende und wichtige Ideen für einen oft total verfehlten öffentlichen Diskurs. Empfehle ich jedem mit Interesse am Geld- und Wirtschaftssystem.
Wenn man Politikern und den Medien glauben schenken soll, ist Geld knapp und Deutschland müsse nur besser mit seinen Steuereinnahmen umgehen, damit es den Land wieder besser geht.
Dieses Buch und die MMT beweist jedoch das Gegenteil. Geld ist kein knappes Gut, sondern menschliche Arbeitskraft sowie Rohstoffe. Der Staat kann Geld aus dem nichts erzeugen, denn er hat dieses auch erfunden. Dies erzeugt nicht wie im Volksmund so üblich Inflation.
Ausgaben des Staates kommen der Bevölkerung zu gute. Das bedeutet wenn der Staat spart, werden wir ärmer (bspw. Am Wert der Infrastruktur gemessen).
Dieses Buch ermöglicht den Lesern ein Wirtschaftsverständnis, welches mit einem besseres Politikverständnis einhergeht. Der Autor schafft es das für viele Personen vielleicht ‚langweilige‘ Thema Wirtschaft, sehr spannend und aufklärend anhand passender Beispiele zu erläutern.
Dieses Buch sollten so viele Menschen und vor allem Politiker wie möglich gelesen haben!
Wichtige Inhalte und gerne gelesen, für mich persönlich mit zu aktivistischer Note. Mit neutralerem Schreibstil ließen sich bestimmt auch andere für die Inhalte gewinnen, so wird vor allem in der links-progressiven Blase gefischt. Aber ja, auch die soll erst mal mehr von diesen ökonomischen Ideen lernen!
A good introduction to MMT in the sense that it unveils how money is created and that the government works not like a private household. Unfortunately, it also clings to the more voodoo economics parts of MMT - high interest rates cause inflation? That's the kind of thinking behind Turkey's ongoing inflation crisis. Also, the book is highly repetitive and written in the style of an undergrad with average linguistic grace.
Als ökonomischer Laie mag ich nicht beurteilen, ob es sich bei der MMT um die einzig richtige Schule oder Linse für monetär -/fiskalpolitische Entscheidungsfinder handelt. Aber dank dem hier vorgestellten Buch habe ich verstanden was die MMT tut und nicht tut: Geld neu denken. Spannender Exkurs, verständlich aufbereitet. Werde ich sicherlich noch ein paar Mal lesen und es auch weiterempfehlen.
I loved this as an introduction to MMT. However, I did find it to be a little long-winded and somewhat repetitive when the author highlights certain aspects.