»Männer ohne Möbel« heißt dieses Buch, weil die Männer in Ellies Leben Angst vor richtigen Restaurants haben und Erdbeermilch trinken und auf Matratzen ohne Bettgestell schlafen. Es könnte aber auch »Zwischen uns ist alles gut« heißen, wie Alvaro sagt, der esoterische Argentinier, der Ellie ohne Erklärung nach einem halben Jahr verlässt. Oder »In Italien ist das nicht anders«? Weil auch in Italien, einer Kneipe am Neuköllner Landwehrkanal, alle nur Liebe wollen, egal ob sie sich für Marlon Brando halten oder ihrem Bier von einer Frau erzählen, von der sonst keiner glaubt, dass es sie gibt. Und Ellie? Besucht unter dem Titel »Mein Happy End bin ich!« einen Schreibkurs an der Volkshochschule. Dort lernt sie sich als Romanfigur zu betrachten und macht aus ihrem Leben ein Lieblingsbuch. Es endet in Italien, im richtigen – und mit einer Überraschung. Irgendwo zwischen Fleabag und Loriot, zwischen Herr Lehmann und Herr der Ringe erzählt dieses Buch mit Tempo und Lakonie von der Liebe in Zeiten von Codes und offenen Türen, von Lebensfreude-Duschgels und Tastentelefonen. Ein Buch für jede Young Fun Person – und für alle anderen noch viel mehr.
wenn ihr das abhängen in schäbigen kneipen, schlechte dates, großstadtfeeling und richtig laut lachen vermisst, ist “männer ohne möbel” das buch für euch. in kurzen epsioden mit knalligen überschriften (ich stelle sie mir neon leuchtend vor) geht’s hier viel um, ja.. männer, ohne möbel, die denken “ach, nehm ich nur meinen penis mit, das reicht”, ein klapptelefon besitzen, weil weniger zeit im internet verbringen cool ist, “sup?” schreiben und meinen “ich hab bock” oder plötzlich komplett verschwinden. gar nicht mal nur so nebenbei geht’s aber auch um freund*innenschaft, das sich durchmogeln in diesem unbegreiflichen kosmos (leben) und um die suche nach liebe, weil das letztlich das ist, was wir alle wollen. ein bisschen liebe. “ich will jemanden, der an mich denkt, wenn ich nicht da bin. nicht jemanden, der sich an mich erinnert, wenn er mir begegnet.” herzige, skurrile figuren, die wir alle so oder so ähnlich kennen in eigenwilliger, kluger sprache mit viel humor. ein buch, das gut tut und das man schnell einatmet, um kurz die schwere decke der einsamkeit zu lüften und ordentlich durchzuschütteln. hier noch ein paar mehr schöne sätze: “wie hält man das leben aus? gar nicht” (s.15), “sie wollen sich verlieben, unbedingt, also warten sie auf gefühle so wie andere auf den bus.” (s. 51), “deutschland ist das land der klettverschlüsse. sobald man irgendwo einsteigt, ratscht es.” (s. 168), “ich will ihr mein leben wie einen lieblingsroman erzählen.” (s. 182), “wir spielen wiedersehen. das gute daran ist lediglich, dass keiner so tut als wäre alles in ordnung.” (s. 188).
Männer ohne Möbel, sind Männer, die auf Matratzen ohne Bettgestell schlafen, wenn sie denn eine haben. Oft schlafen sie auf zusammengerückten Sofas. Sie taumeln morgens, leicht verkatert, vorbei an einem Klapptisch, auf dem eine halbvolle Flasche Erdbeermilch vom Vortag steht, zum Duschen in ihr Bad mit Bierdeckelfliesen. . Elli lernt die Männer ohne Möbel in „Italien“ kennen, ihrer Neuköllner Stammkneipe mit speziellem Flair. Obwohl sie eigentlich auf der Suche ist, nach jemandem für den sie nicht nur Moment, sondern auch Zukunft ist, verliert sie sich immer wieder in Affären mit Männern, die wenig versprechen und noch weniger halten. Alvaro, der esoterisch veranlagte Argentinier, hat es ihr besonders angetan. Nach einem halben Jahr des Warmhaltens verlässt er sie, wenn man so sagen kann, ohne ein Wort. Als sie sich wieder begegnen findet er: „zwischen ihnen ist alles gut“.😉 . „Männer ohne Möbel“ ist ein ironisch witziger Roman über das Dating Life und die vergebliche? Suche nach dem Player Two im 21. Jahrhundert. Er erzählt von Großstadtflirts und Affären, die jeder zu haben scheint, ohne seine Freiheit dafür aufgeben zu müssen und deren Ende bereits am Anfang feststeht. Dabei lässt die Autorin Alexandra Stahl keine gute Pointe links liegen und kein Auge trocken. . Romane wie diese, sind witzig, weil sie wahr sind.😅 Zumindest einen wahren Kern haben. Als ironisches Schmankerl zwischendurch in jedem Falle sehr lesenswert!
In "Italien" kommen sie alle zusammen. Die Nachtschwärmer, die Suchenden, die Trinkenden, die Lauten und die Stillen. "Italien" ist eine Bar. Sie gehört Giovanni, einem Italiener, der schon mit 40 uralt wirkt und sein Gesicht auf ein Foto von Marlon Brando geklebt hat. An den denkt angeblich ein Großteil der Frauen beim Masturbieren. Die Protagonistin aus Alexandra Stahls "Männer ohne Möbel" tut das nicht. Überhaupt masturbiert sie eher weniger, sondern schläft mit Männern, die sie nicht selten in "Italien" kennenlernt. Manchmal haben die nichts als eine Matratze in ihrer Wohnung und alle sind sie früher oder später emotional nicht mehr erreichbar - nicht selten auch telefonisch nicht. Ein Argentinier hat es ihr besonderes angetan, später versucht sie mit einem kiffenden Italiener über ihn hinwegzukommen. Dabei ist sie auf der ständigen Suche nach Liebe, sich selbst, Stabilität oder einfach nur irgendwas, was die Zeit bis zum Tod füllt. "Männer ohne Möbel" ist ein lustiges Buch, ein trauriges Buch, ein mitreißendes, ein furchtbar anstrengendes und dabei immer ein sehr genau beobachtetes Buch. Wie im Rausch bin ich der Protagonistin gefolgt, ihrem Umherirren in der modernen Dating-Großstadt und den Begegnungen mit all ihren Mitsuchenden. Viele Sätze habe ich mir markiert, viele Sätze, die regelrecht in mich hineingefahren sind. Ein seltsames, ganz wunderbares Buch ist das. Ich mochte es sehr!
Schmerzhaft zu lesen. Aber irgendwie beruhigend, dass für alle Frauen die Erfahrung „Männer Daten“ schrecklich ist. (Aber warum geben wir diesen Männern mit ihrer Unfähigkeit Bindungen einzugehen eine Bühne??)
ganz lustig aber hat mich auch so traurig gemacht, weil die protagonisting irgendwie ganz furchtbar ist und alle männer in ihrem leben auch. die einzige figur, die ich mochte war ria, die aber von der protagonistin die ganze zeit nur dafür geshamed wurde, ihr leben zu leben.. also wenn erwachsene menschen in großstädten wirklich so sind dann zieh ich ganz sicher nie nach berlin LOL
die ich-erzählerin begegnet menschen in der bar "italien", die aber in neukölln ist, sie sucht nach der liebe und besucht einen kurs, in dem sie lernt, ihr leben als lieblingsroman zu erzählen. das war so so so witzig, kurzweilig und skurril! liest sich locker-leicht weg und hat mich echt zum lachen gebracht, ist gleichzeitig aber sehr klug und einfühlsam geschrieben. i want more, please!
Actual rating 2,5 A very fast and for me probably ultimately forgettable and shallow read (despite the saddening topic pf modern day dating...). Reminded me of Allegro Pastell sometimes. Easy to get through though and some tender moments.
Der Text wirkt wie eine lose Sammlung kurzer Episoden aus dem Alltag, die vor Sarkasmus nur so strotzen und stets von einer klitzekleinen Lebensunlust durchzogen sind. Anfangs fand ich mich noch kichernd vor diesem Buch wieder, genoss die scharfzüngigen Beobachtungen und die spöttischen Bemerkungen.
Doch die Stimmung kippt schnell: Die wiederkehrenden Passagen und Inhalte beginnen, sich selbst zu wiederholen, bis das Augenzwinkern schal wirkt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Passagen plötzlich auf Englisch verfasst sind, was eher gewollt-cool als literarisch notwendig wirkt. Im Zentrum steht eine Frau, deren Leben in der Schwebe hängt, die Liebe sucht, aber noch vielmehr sich selbst, dabei jedoch nie wirklich irgendwo ankommt. Alles zusammen liest sich wie ein wilder Berliner Fiebertraum, der bewusst auf eine klare Handlung verzichtet – was am Ende weniger rebellisch als vielmehr beliebig wirkt.
Erst dachte ich- OHje. Bin ich alt. Und bin ich froh, nicht im „Jetzt“ in Berlin leben zu müssen. Dann dachte ich: Bin ich alt, aber wie nett ist es, wie sie schreibt. Haha, und wie witzig! Und am Ende hätte ich noch länger lesen können, weil ich die Protagonistin ins Herz geschlossen habe, auch wenn ich mich immer noch alt fühlte. Aber gut. Weil ich sie verstehe und mitfühle und -lache. Zwischendrin war ich nämlich auch ihre Freundin und habe komplett vergessen, was Alter überhaupt ist. Ehrlich gesagt- SO alt bin ich nun doch wohl nicht. Hehe.
I don't know, hat mich nicht gecatched. Liegt vielleicht daran, dass ich selbst in Berlin wohne und die Klischees, die gar keine sind mittlerweile auswendig kenne. Im Endeffekt haben diese Männer ohne Möbel meist einige persönliche Störungen und ich denke mir: wieso romantisieren wir das und geben dem so viel Bühne?
Ein wirklich witziges, oftmals sehr treffend formuliertes Buch von dem ich mir aber gewünscht hätte, dass es etwas mehr Tiefe beinhaltet und sich etwas weniger chaotisch anfühlen könnte. So fiel es mir manchmal etwas schwer mich emotional zu den Charakteren verbunden zu fühlen, was für mich doch essentiell ist in einem Buch. Dennoch hat es mir im Grossen und Ganzen gut gefallen und ich würde jeder Zeit wieder ein Buch der Autorin lesen!
A really funny, often very aptly worded book, but I wish it had a little more depth and felt a little less chaotic. Sometimes it was a bit difficult for me to feel emotionally connected to the characters because of that and that emotional connection is essential in a book for me personally. All in all, I really liked it and I would read a book by the author again any time!